Alone in the Darkness von Phoenixfedern (- eine Geschichte von Mut und Feigheit, von Blut und tod, und vom Leben. Von Liebe und Verlust -) ================================================================================ Prolog: -------- Es war der Regen, der ihn an die Geschichte denken ließ. Er prasselte an die Fensterscheiben, rauschte auf die Dächer herunter und blies seinen bitteren Atem unter die Tür hindurch. Sein Blick richtete sich aus dem Stück Glas und sah sich die dicken Wassertropfen an, die hart auf die Welt hinab fielen und in tausende Diamanten zersprangen. Es war wieder ein kalter Herbsttag, der sich langsam zum Ende neigte. Schon bald würde die Dunkelheit über das Licht herrschen und es verschlingen. Seufzend wandte er seinen Blick wieder auf de Schar Kinder, die sich um ihn versammelt hatten. Sie saßen nah am Karminfeuer, damit die Kälte nicht über ihre müden Knochen herfiel. Sie hatten schon den ganzen Tag getobt und gespielt. Nun zwangen sie sich bloß, die Augen offen zu behalten und nicht einzuschlafen, um ihm zuzuhören. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, ihnen genau diese Geschichte zu erzählen - jedenfalls noch nicht -, denn viele von ihnen waren noch ziemlich jung. Aber der Regen flüsterte ihm die Worte zu, die er sprechen sollte, sodass wirklich jeder Mensch auf ihn hören musste. “Ich kenne eine Geschichte”, begann er und einige Kinder rutschten aufgeregt hin und her. “Sie handelt von Mut und Feigheit, von Blut und Tod, und vom Leben. Von Liebe und Verlust.” “Kommen auch Monster vor?”, fragte ein kleines Mädchen, die sich vor ängstlicher Vorfreude noch tiefer in die Decke kuschelte und ihn aus blauen Augen über den Rand her ansah. Einen Moment zögerte er, dann erwiderte er. “Monster kommen immer vor. So wie es Menschen gibt, die sich ihnen anschließen, und Menschen, die sie bekämpfen. Männer und Frauen. Tapfere und aufrechte, böse und todbringende Frauen und Männer. Ich habe beide gekannt. Diese Geschichte, die ich euch heute erzähle, spielt vor langer, langer Zeit. Sie hat viele Anfänge, aber nur ein Ende.” Der Wind heulte ums Haus. Das Feuer knisterte, und im Schein der flackernden Flammen wirkte sein Gesicht blass und Angst einflößend. “Dies… ist ein Anfang…”, damit begann er zu erzählen. Kapitel 1: 1 ------------ -Irgendwo um 1918- “Doktor Cullen! Doktor Cullen! Oh Gott, helfen Sie uns!” Als der Mann von seinen Notizen aufsah, stürmte eine Frau hinein, die vollkommen durch den Wind zu sein schien. Seit der erste Weltkrieg ausgebrochen war, war dies nichts neues für ihn und erstaunt war er deshalb überhaupt nicht. Seine Aufmerksamkeit wurde von etwas anderem geweckt, sodass er leicht Stirn runzelnd um seinen Tisch herumging und die Frau näher betrachtete. Seine Augenlider zuckten leicht, als es keinen Zweifel mehr gab. Diese Frau war infiziert. Mit der neuesten Epidemie, die sich wie ein Lauffeuer ausbreitete und ihre Samen in Menschen einpflanzte. Die spanische Grippe. “Was gibt es, mein Kind?” Als er auf sie hinabblickte, fielen ihm einige Strähnen des blonden Haares ins Gesicht und seine goldenen Augen, die unglaublich viel Ruhe und Wärme ausstrahlten, glitzerten matt. Er brauchte sie nicht weiter untersuchen, um zu wissen, dass für sie jede Hilfe zu spät kam. Ihre Haut war unnatürlich blass, beinahe schon durchsichtig, ihr Haar klebte ihr nass vom Fieber gegen die Stirn, ihre Augen waren eingefallen und glasig, und sie zittere am ganzen Leib. “Sie müssen sich hin-” “Nein! Doktor Cullen! Mein Sohn! Er liegt im Sterben!” Für einen kurzen Moment blieb er irritiert stehen. Wenn ihr Sohn im Sterben lag, kam auch für ihn jegliche Hilfe zu spät. Leider Gottes war die Medizin noch nicht weit genug fortgeschritten und die Krankheit noch nicht erforscht. Er würde nichts für ihn tun können… Die Frau stürzte vor, klammerte sich an seinem weißen Kittel fest und begann laut und erbärmlich zu schluchzen. Sie war voller Schmerz und voller Trauer, sodass ihr Anblick ihm ein Dolch ins Herz rammte. So verzweifelt sie auch war, sie schien Hoffnung gehegt zu haben. In ihm? “Ich weiß, dass sie es können, Dr. Cullen! Sie können ihm helfen!” Als er wieder in ihre Augen sehen konnte, waren diese mit Tränen angefüllt, doch er sah auch, dass sie mit ihren Kräften am Ende war. Sie würde nicht mehr lange leben… “Bitte! Ich flehe sie an, retten sie meinen Sohn… Bitte!” Eine ganze Weile rührte er sich nicht, bevor er sie hochhob und auf sein Krankenbett legte. Er würde versuchen, ihr den Tod einfacher zu machen. “Bitte… mein Mann ist schon tot… Er ist das Einzige, was ich noch habe und er… Er hat doch noch sein Leben vor sich!” “Ich…” “Bitte, versprechen Sie mir, dass Sie ihn retten!” Unentschlossen schlug Carlisle die Augen nieder. Sollte er dieses versprechen eingehen? Nur er wusste, was dies bedeuten würde… “Ich verspreche es Ihnen…” Er hob sachte seine Hand, legte sie auf die Augen der Frau. “Schlafen Sie… Dann hört Ihr Leid bald auf…” Auf ihren Lippen legte sich ein friedliches Lächeln, während er spürte, wie sich eine Träne von ihren Wimpern löste und über ihre Wange hinab glitt. “Danke…” Dann ließ er sie alleine, um den zu retten, den sie liebte. -Irgendeine Anstalt um 1920- Dunkelheit umgab sie. So undurchdringbare Dunkelheit… die sie immer weiter erdrückte und ihr das Atmen schwer machte. Wo war sie? Wieso war sie hier? Sie wollte weg. Ihr Körper begann zu zittern, sodass sie ihre Arme enger um ihren Leib, und ihre Augen fester zusammenkniff. Sie wusste einfach nicht, was vorgefallen war. Wieso sie in diesen Raum eingeschlossen war, indem nur dreimal täglich Licht hineinfiel und dann nur, um ihr etwas zu Essen zu geben. Alles, was in der Vergangenheit lag, war verhangen von einem Schleier, von Nebel, der zu dicht war, um ihn durchdringen zu können. Langsam öffneten sich ihre Augen, als das klirrende Geräusch des Riegels erklang, der bei Seite geschoben wurde. Kurz darauf ertönte das Klicken des Schlosses und das Quietschen der Tür, als diese geöffnet wurde. Sie musste die Augen zusammenkneifen, da das Licht sie kurzfristig blendete und somit ihr Augenlicht nahm. Dennoch bewegte sie sich nicht, blieb regungslos auf den Fußboden hocken, die Beine ganz nah an sich heran gezogen, die Arme um ihren Oberkörper geschlungen. Sie lehnte mit den Rücken an der kalten Steinwand. “Guten Morgen, Alice…” Eine warme Stimme drang in ihr Ohr, sodass sie matt ihren Kopf hebte, dabei fiel ihr kurzes, schwarzes Haar ein wenig zurück. Als der Mann eintrat und auf sie hinabblickte, sah er nur in zwei leere, kalte Augen. Er war Angestellter in diesem Irrenhaus und die schwarzhaarige Schönheit hatte schon lange sein Mitleid erregte. Nichts desto trotz war er nie auf die Idee gekommen, sie zu befreien oder laufen zu lassen… Bis heute… “tut mir Leid, Kleine… Heute bekommt du kein Frühstück.” Er hatte schon lange aufgegeben, auf eine Antwort von ihr zu warten. Seit sie eingewiesen worden war, hatte sie zu niemanden ein Wort gesprochen und auch jetzt war dies der Fall. Bloß die Stille sprach mit ihm. “Ich werde dich hier rausholen…” Und dies hatte wohl nur einen Grund: James. Er kannte diesen Mann schon eine ganze Weile und gut genug, um zu wissen, dass er niemals aufgeben würde, bis er das bekam, was er wollte. Alice. Gut, das wäre alles kein Problem für ihn, wenn es da nicht einen kleinen Hacken gebe. Er hatte sich unwiderruflich und bedingungslos in sie verliebt. “Ich werde dir ein neues Leben schenken…” Er trat ohne Scheu oder Angst tiefer hinein. Sie würde ihm nichts antun können, denn er war um einiges stärker als sie. “Ein Leben in Freiheit…” Er beobachtete, wie sie noch weiter den Kopf hob. Anscheinend hatte er endlich ihre vollkommene Aufmerksamkeit erlangt. In ihren Augen schien sich etwas Leben geregt zu haben. Er hockte sich vor ihr hin. “Ein Leben in Ewigkeit…” “Wie?” Seine Augen weiteten sich etwas, als anstatt der Stille, sie ihm eine Antwort hab. Ihre Stimme war das schönste, was er je vernommen hatte. Er beugte sich etwas vor, strich ihr das Haar fort und entblößte so ihren Hals. “Entspann dich… es wird etwas weh tun… Aber der Schmerz geht vorbei. Ich verspreche es.” Mit dem Fuß schob er die Eisentür wieder zu und als der Riegel sich automatisch wieder davor schob, wurde auch ihr schmerzerfüllter Schrei erstickt. Kapitel 2: 2 ------------ Die Augen des jungen Mannes öffneten sich langsam wieder und gaben ihre goldene Farbe preis. Sein bronzenes Haar wiegte sich leicht hin und her in dem sanften Wind, der durch den Wald gedrungen war und sich einen Weg zu der Lichtung gebahnt hatte. Es war lange her, als er das letzte Mal hier gewesen war. Hier in Forks. Aber er musste immer wieder feststellen, dass ihm dieser Ort von allen Städten, die es auf der Welt gab, am liebsten war. Und das lag nicht nur an dem verhangenen Himmel, der es ihm möglich machte, rund um die Uhr aus dem Haus zu gehen, egal, ob es Tag oder Nacht war. Es war die ganze Atmosphäre und die Umgebung, die ihn faszinierte. Die weiten Wälder, die das schöne Holzhaus umarmten, waren voller wundersamer Gerüche und Geräusche. Manchmal ging er ganz allein hinaus auf eine Lichtung, die übersät war von den buntesten Wildblumen. Dort legte er sich dann hin, schloss die Augen und ließ die Eindrücke auf sich wirken. Doch noch etwas fesselte ihn an diesen Ort, jedoch etwas unbekanntes. Er wusste nicht, was es war… Sein Blick fiel auf das Haus der Cullens. Vor einigen Jahren waren sie nur zu dritt gewesen, bevor sie wieder weggezogen waren. Nun waren noch einige andere Vampire hinzugekommen und ihre gemeinsame Familie war gewachsen. Es war ein schönes Gefühl von Gemeinsamkeit und Geborgenheit. Ein schwaches Lächeln legte sich auf seine Lippen. Ihre jüngsten Mitglieder waren Alice und Jasper. Sie waren 1950 zu ihnen gestoßen und wurden von Carlisle mit offenen Armen aufgenommen und in die Familie adoptiert. Die beiden hatten schon eine Menge Dinge in ihrem Leben erlebt. Alice jedoch kann sich kaum an ihr Menschenleben erinnern. Sie hatte in einem Irrenhaus gelebt, da sie schon als Mensch Visionen gehabt hatte. Diese Gabe hatte sie auch in ihr vampirisches Dasein übernommen. Sie konnte in die Zukunft sehen, auch wenn dies objektiv fixiert war. Mit jeder Entscheidung veränderte sich auch dessen Zukunft. Ein Mitarbeiter der Anstalt, der -wie sich herausstellte- ein Vampir war, verliebte sich in sie. Doch als ein Trecker hinter Alice her war, fühlte er sich gezwungen ihr zu beschützen und verwandelte sie. Alice war jedoch schlagartig allein und musste sich selbst in ihrem neuen Leben zurecht finden, da der Vampir von diesem Trecker als Rache umgebracht wurde. 28 Jahre folgten, bis sie ihren Seelenverwandten Jasper in einer Vision sah und ihn schließlich in einer amerikanischen Bar traf. Jasper dagegen diente im Bürgerkrieg als Soldat der Armee und wurde 1863 von einer Vampir-Familie verwandelt, die sich vollkommen von den Cullens unterschied. Als junger Vampir wurde er dazu ausgebildet zu töten, Neulinge auszubilden und sich ausschließlich von Menschenblut zu ernähren. Nach vielen Jahren bedrückte ihn dieser Lebensstil und er machte sich auf die Suche nach einem Sinn. Seine suche brachte ihn schließlich erst zu Alice und dann zu den Cullens. Für Jasper ist jedoch der Lebensstil, der Carlisle und seine Familie nachging, sehr schwer, da er sich fast 100 Jahre lang nur von Menschenblut ernährt hat und den Verzicht nicht kennt. Zur Schule zu eggen - und somit vom Blutgeruch der Menschen umgeben zu sein - ist für ihn eine Qual, doch, wie Edward wusste und oft in seinen Gedanken gehört hatte, tat er es für Alice. Alice war sein Leben und auch nur für sie stand er dieses Leiden durch, in der Hoffnung, sich irgendwann einmal vollkommen im Griff zu haben. Das rechnete Edward ihm hoch an. Es war sicherlich nicht leicht für ihn. Der “junge” Mann seufzte kurz schwer, fuhr sich durch das Haar und trat näher an das Haus heran. Die Gedanken der anderen prasselten auf ihn ein. Er würde sich wohl nie daran gewöhnen können. Carlisle war zu dieser Uhrzeit nicht zu Hause, sondern ging seiner Berufung als Arzt im Krankenhaus nach. Esme schien sich im Wohnzimmer aufzuhalten. In ihrem Kopf sah er ein Motiv von einer Graslandschaft im Frühling. Scheinbar zeichnete sie wieder. Erst vor kurzem hatte sie ihre Leidenschaft zur Malerei entdeckt und er musste zugeben, dass sie ein wunderbares Talent dazu hatte. Egal, wie sie dies schaffte, aber ihre Bilder vermittelten immer das Gefühl, das sie beim Malen gehabt hatte. Ein Stockwerk weiter oben hörte er Alice von Jasper schwärmen. Wahrscheinlich genossen sie gerade ihre Zweisamkeit bei Musik und kuschelten ein wenig miteinander. Auch der neue Vegetarier hatte ganz entspannte Gedanken. Unter Menschen waren diese immer… beunruhigend. Kurz schüttelte er sich, als er an den heutigen Morgen dachte. Sie hatten wie in jeder Mittagspause an ihren Stammtisch gesessen, so weit weg von den anderen Mitschülern, wie es nur möglich war. Eigentlich hätte Jasper gar nicht durstig sein dürfen, doch als eines der Mädchen ziemlich nah an ihren Tisch vorbeigelaufen war, waren seine Jagdinstinkte sofort aktiviert gewesen. Seine Muskeln hatten sich noch mehr angespannt, sodass er angefangen hatte zu zittern. Sein Blick hatte ihre die ganze Zeit gefolgt, hatte auf ihren hübschen Hals gestarrt, der praktischer Weise nicht von ihrem Haar verdeckt worden war. Er hatte ihren Puls gesehen, das Blut gerochen und es durch die Adern rauschen hören. Und seine Gedanken waren eindeutig gewesen. Er hatte sich vorgestellt, wie er aufstand, ihr folgte, sich neckisch grinsend zu ihr hinabbeugte und zu- Edward hatte ihm gegen das Schienbein treten müssen, damit er endlich wieder klar wurde. Edward ging auf die Haustür zu und verzog leicht das Gesicht, als er die Gedanken von Rosalie und Emmett aufschnappte. Ihr tun war gerade mehr als… eindeutig… Rosalie und Emmett waren schon etwas länger in der Cullen-Familie und waren beide sogar von Carlisle selbst verwandelt worden. Rosalie war die Tochter eines Bankiers gewesen und schon als Mensch unglaublich schön. Ein Mann namens Royce King II interessierte sich für sie und schon bald waren sie verlobt. Als sie 1933 alleine zu Fuß nach Hause ging, traf sie unterwegs ihren Verlobten und dessen Freunde, die alle betrunken waren. Rosalie wurde geschlagen und vergewaltigt und dann halb tot zurückgelassen. Carlisle fand sie und verwandelte sie in einen Vampir. Nach der Verwandlung suchte sie die Männer auf und brachte sie alle um ohne ein Tropfen Blut zu trinken. 1935 fand Rosalie Emmett, der in den Bergen von Tennessee, wo er auf der Jagd von einem Bären angegriffen und schwer verletzt worden war, und brachte ihn zu Carlisle, damit dieser ihn verwandeln könnte. Für Emmett war es, als wäre er von einem Engel gefunden worden, der ihn zu Gott brachte. Emmett nahm die Erklärung von Rosalie und Carlisle - darüber, was er jetzt war - zwar gut auf, hatte jedoch Anfangs Probleme mit ihrem Lebensstil. Doch auch er hatte sich nun daran gewöhnt und kam mit dem Tierblut sehr gut klar. Edward lief zu Esme ins Wohnzimmer, dort, wo sein heißgeliebter Flügel stand. Er hatte schon eine ganze Weile seine Leidenschaft für die Musik und speziell für dieses Instrument und konnte mit stolz behaupten, dass er es perfekt beherrschte. Mit einem gewissen Glitzern in den Augen schritt er auf den schwarzen Flügel zu, strich andächtig über den Lack, der im fahlen Licht, das durch die Fenster in den Raum drang, faszinierend glänzte. Er trat um das Gerät herum, setzte sich geschmeidig auf den Sitz, der genau auf seine Größe abgestimmt war. Sein Blick glitt über die weißen und schwarzen Tasten, legte vorsichtig seine beiden Hände darauf und schloss genüsslich die Augen. Das Holz fühlte sich unter seinen Fingern unbeschreiblich lebendig an. Ein schiefes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er zu spielen begann und die lieblichen Klänge durch den Raum schwebten und ihn mit so einer Ruhe durchflutete, dass er wieder einmal das Gefühl hatte, nie wieder damit aufhören zu wollen. Kapitel 3: 3 ------------ Jasper wusste genau, wann das ganze angefangen hatte. Durch diesen Anfang, war das Ende, das darauf folgte, unabwendbar gewesen. Aber das war ihm erst zum Schluss aufgefallen. Als es schon zu spät war. Als er es nicht mehr ändern konnte. Und alles nur wegen… IHR… ~2 Jahre später~ Schon als sie den Weg zur Cafeteria zurücklegten, hatte Jasper gespürt, dass etwas neues geschehen würde. Etwas, was mit Edward und der restlichen Familie zu tun hatte. In diesem Moment, wo er in Gedanken versunken neben Alice herging, wissend, dass die anderen ihnen dich folgten, wusste er nicht, was es war, was ihn so fühlen ließ. Genauso wenig konnte er ahnen, ob es gut oder schlecht war. Aber wahrhaftig lag etwas neues in der Luft. Er wollte gerade seine Eindrücke als lächerlich bei Seite schieben, als er mit seiner heißgeliebten Frau an seiner Seite als erster die Cafeteria betrat und seinen Blick kurz und unauffällig durch den Raum schweifen ließ. Seine Aufmerksamkeit blieb bei einer neues Schülerin hängen. Anscheinend war sie erst heute nach Forks gekommen, denn er hatte sie zuvor noch nie gesehen. Sie besaß langes, braunes Haar, die perfekt ihr blasses Gesicht umschmeichelte. Ihre braunen Augen hatten einen neugierigen Glanz angenommen, als sie die Cullens erblickte, was wahrscheinlich nur an den >normalen< Charme und die Schönheit eines Vampirs lagen. Ohne dass sie wohl bemerkt hatte, dass er sie kurz gemustert hatte, ging er an ihr vorbei. Selbst aus der Entfernung hatte er das Gespräch verfolgen können, nun waren die Worte noch klarer und lauter. “Und das ist Jasper, der Junge mit dem leinenen Gesichtsausdruck.” Leicht verzog er das Gesicht. Leidend… pah! Er war bloß… angestrengt! Kein Wunder bei diesen vielen leckeren Gerüchen um ihn herum. Da musste er glatt aufpassen, nicht schwach zu werden und der neuen Brünette an den Hals zu gehen. Oder irgendeinen anderen in diesem Raum. Er zwang sich kaum zu atmen, während er an den besetzten Tischen vorbeiging und direkt auf einen freien zusteuerte, der sich am Rande der Cafeteria befand. Es war eigentlich eine reine Vorsichtsmaßnahme, auch wenn die Cullens auch so lieber unter sich blieben und den menschlichen Kontakt falls möglich mieden. Manchmal fragte sich Jasper, ob dies alles nur wegen ihm geschah, denn es war nun einmal nicht zu leugnen, dass jeder neue Schultag unter den Menschen ein neuer Kraftakt für ihn war. So gerne er dies auch ändern würde, es war nun einmal schwerer, als man es sich vorstellte. Flüchtig spürte er Alice Hand an seiner. Ein Lächeln zierte im selben Moment sein Gesicht. All seine negativen Gedanken waren wie weggeblasen, genauso wie seine Probleme, die nun nur noch nichtig und klein waren. Sein Blick glitt an seine linke Seite. Auch wenn er schon gewusst hatte, wie sein persönlicher Engel aussah, jedes Mal war er überwältigt und geblendet von ihrer außergewöhnlichen Schönheit. Wenn er noch ein schlagendes Herz, in seiner Brust gehabt hätte, hätte es sicherlich einen Satz nach vorn gemacht und angefangen zu rasen. Seine Augen waren mit so einer Wärme gefüllt, die er nur bei ihr empfand, dass er befürchtete, jeden Moment zu schmelzen. Dann wäre Jasper nur noch eine Pfütze Wasser. Eine Erfahrung auf die er getrost verzichten konnte. Zusammen mit Alice setzte er sich auf zwei freie Plätze. Emmett und Rosalie waren ihnen dich gefolgt, nur Edward hatte sich an diesem Tag ungewöhnlich viel Zeit gelassen. Gerade eben passierte er den Tisch, an dem die neue Schülerin saß und selber wenn er ihr Gesicht nicht sah, spürte er Interesse von ihr durch den Raum schweben. Aber auch Edward schien von diesem Menschenmädchen alles andere, als abgeneigt zu sein. Ein Grinsen war auf seinen Lippen deutlich zu erkennen. Jaspers Augenbraue zog sich langsam hoch. Das ganze wollte ihm einfach nicht gefallen. Eindringlich sah er seinen Bruder an, als sich dieser endlich zu ihnen gesellte und sich auf seinen Platz setzt. Aber auch Edwards Blick glitt kurz zu ihm, zeigte ihm so damit, dass alles in Ordnung war. Wieso wollte er ihm nicht glauben? “Ich fall sie schon nicht an, Jasper. Also keine Panik”, brummte der Bronzehaarige schon etwas genervt und selbst wenn er versucht hatte, es zu verbergen, das Augenrollen entging dem Blonden ganz und gar nicht. //Wenn du das sagst?// Ehrlich gesagt, war er sogar etwas eingeschnappt, denn in Edwards Betonung hatte er genau hinaushören können, was ihm dabei durch den Kopf gegangen war. >Pass lieber auf, dass du niemanden anfällst.< Gut, es war nun einmal Fakt, dass es schwer für ihn war…. Aber auch wenn Edward sich nichts dabei gedacht hatte, war es ziemlich kränkend zu wissen, wie wenig Vertrauen in einem gesteckt wurde. Jasper wandte seinen Blick seufzend ab. Hier sollte er sich nicht einmischen. Schließlich war es die Entscheidung seines Bruders, mit wem er verkehrte und mit wem er Freundschaften schloss. Und dennoch… dieses ungute Gefühl wollte nicht weichen. “Wie war das? Ich falle sie schon nicht an, Jasper?” Die Augenbrauen des blonden Mannes waren angespannt zusammengezogen, als er den neusten Bericht über den Bio-Unterricht von Edward zu hören bekam. Sie waren alle gerade auf den Weg nach Hause, da die Schule für sie an diesem Tag beendet war und beschlossen hatten, sich alle in Edwards Wagen, den silbernen Volvo, zu quetschen. Unvorteilhafterweise wollte Emmett, der von ihnen der größte und breiteste war, hinten bei seiner Freundin Rosalie sitzen. Nun musste man wohl kaum erwähnen, dass ein gewisser Platzmangel herrschte, sodass selbst so ein zartes Persönchen, wie Alice, Mühe hatte, einigermaßen vernünftig und locker auf dem Sitz zu sitzen und nicht gegen die kalte Glasscheibe gepresst zu werden. Jasper blieb dies Gott sei dank erspart, indem er auf dem Beifahrersitz seinen Platz gefunden hatte und so mehr Freiheiten genießen konnte. Einzig und allein tat ihm sein geliebter Schatz Leid, die nun auch noch das Geturtel von Rose und Em ertragen musste. Durch die Musik, die Edward aufgelegt hatte und die störenden Rauschgeräusche, die der Wagen machte, hatten die drei das Gespräch, das vorne stattfand nicht mitbekommen. “Ich habe sie doch gar nicht angefallen, oder?”, rechtfertigte sich Edward brummend, während er die Nase rümpfte und n die nächste Seitenstraße einbog. “Ich habe mir lediglich vorgestellt, wie es wäre, ihr Blut zu trinken, das ist alles.” “Indem du eine Reihe von Mordserien planst?”, erwiderte Jasper trocken und zog ungläubig eine Augenbraue hoch. Also dieses >Ich habe nichts getan, nur in Gedanken bin ich Amok gelaufen< -Getue, konnte er sonst wem erzählen, aber ihm garantiert nicht. Er wusste schließlich am Besten, wie es war, dem inneren Drang nach Blut zu widerstehen, und so weit, wie Edward schon an seine Grenzen gestoßen war, hätte wahrscheinlich bloß eine kaum merkbare Berührung, höchstwahrscheinlich auch nur ein Windhauch, dazu geführt, dass er auf sie losgegangen wäre. Und die Folgen konnte er sich nur allzu gut ausmalen… Ein Räuspern folgte erst bloß als Antwort, während eine Welle von Scham auf ihn niederprasselte. “Ich bin nur die verschiedenen Möglichkeiten durchgegangen…” “Wem willst du eigentlich etwas vormachen, Edward? Mir oder gar dir selbst?” Eine weitere Welle von Scham umhüllte ihn im selben Moment. Also hatte sich Jasper doch nicht getäuscht, so wie ihm das sein verehrter Bruder weismachen wollte. In dem Klassenzimmer, während des Biologie-Unterrichts, wäre beinahe ein Massaker passiert. Edward hatte genau geplant, wen er als erstes töten müsste, damit ihm das köstliche Blut der Fremden so lange wie möglich erhalten blieb. Er hätte als erstes die Zeugen getötet. Wie er es schließlich erschafft hatte, diesem Drang zu widerstehen, hatte Edward nicht erzählt. Und doch hätte es Jasper sehr interessiert. Vielleicht könnte er es auf die selbe Weise machen, wie er? Dann würde er sich vielleicht besser im Griff haben? Zerknirscht wandte Edward seinen Blick ab und Jasper wusste, dass damit das Gespräch beendet war. Sein Bruder würde ihm nicht mehr davon erzählen, was in seinem Kopf vorgegangen war, und auch rechtfertigen würde er sich nicht weiter. Weil es auch nichts mehr zu rechtfertigen gab. Es war nun klar, dass der Duft dieses Blutes ihn am Rand seines Verstanden brachte und ihn halb wahnsinnig machte. //Hauptsache, du machst keine Dummheit, Ed…// Ein Knurren kam bloß als Antwort und Jasper wagte sich nicht weiter darüber nachzudenken. Seit den ganzen Jahren, die er seinen Bruder kannte, wäre er nie seinen inneren Monster so unterlegen gewesen, wie heute. Und das Gefühl wollte immer noch nicht weichen. Egal, was die Zukunft brachte, und es war nach aller Wahrscheinlichkeit nichts gutes, es hatte scheinbar etwas mit Edward und dieser Frau zu tun. Also hatte das Schicksal nun einen Namen bekommen… Isabelle Swan. Der Nachmittag verlief eigentlich ziemlich ruhig. Jeder der Familienmitglieder machte sein eigenes Ding und trafen sich hin und wieder im Wohnzimmer oder im Flur. Eigentlich ein ganz normaler Tag. Das Einzige, was Jasper schließlich Sorgen bereitete, war Edward. Zwar war es normal, dass er hin und wieder ziemlich ruhig war und seinen Gedanken nachging, doch so extrem wie heute, war ihm seine Distanz, die er wahrte, noch nie aufgefallen. Wenn man ihn ansah, wich er den Blicken aus und starrte zu Boden. Wenn man ihn ansprach, nickte oder schüttelte er mit den Kopf oder winkte ab, was bedeutete, dass er nicht reden wollte. Zwar konnte er seine Gedanken vor ihm verbergen, jedoch glücklicherweise nicht seine Gefühle, und dies war schließlich der Grund, warum er am Abend seinen Bruder auf seinen Zimmer aufsuchte. Er machte sich wirklich Sorgen um ihn. Selbst auf den Flügel hatte er nicht spielen wollen… aber normalerweise sah man ihn mindestens zehnmal daran sitzen. Zaghaft klopfte er an der Tür, die, wie er vermutete, unabgeschlossen war. Zwar hätte er kein Problem gehabt, dennoch hineinzukommen denn ein Schloss hielt ihn nicht so leicht auf, aber sie hatten alle einmal abgemacht, dass sie auch nicht abschließen zu brauchten. Wenn die Tür nicht offen stand, würde man klopfen und nur eintreten, wenn man hineingebeten wurde. Carlisle hatte wohl nur eine Sache damit bewirken wollen, und zwar, dass sie sich alle mehr Vertrauen schenkten und diesen nicht missbrauchten. Bisher hatte dies prima geklappt und auch in Zukunft würde sich das nicht ändern. Also hatte Jasper nun allen Grund zu befürchten, dass Edward nicht der gleichen Ansicht war, dass ein Gespräch notwendig war, und könnte ihn deshalb wegschicken. Eine ganze Weile kam keine Antwort von diesem, sodass er schon befürchtete, dass das Zimmer leer war und er umsonst vor der Tür auf ein Lebenszeichen wartete. Er seufzte schwer und fuhr sich durch das zottelige Haar, das ihm ständig in Locken ins Gesicht fiel und kaum zu bändigen war. Manchmal hatte er schon überlegt, ob er diese vielleicht abschneiden sollte, aber Alice liebte sie so sehr, dass er sich noch nicht einmal wagte, seiner Haarpracht mit einer Schere zu nahe zu kommen. Aber ob diese nicht zerbrechen würde, war die ungelöste Frage. Sein Körper war har wie Stein, wieso sollte es da bei seinem Haar anders sein, auch wenn es sich weich anfühlte? Schließlich wurde er von der Warterei erlöst. “Komm rein, Jasper…” Es überraschte ihn noch nicht einmal, dass Edward wusste, wer vor seiner Tür ungeduldig gestanden hatte. Nicht umsonst konnte er Gedanken lesen, die er wie in einer Art Hörspiel hörte. Aber selbst wenn er diese Gabe nicht gehabt hätte, hätte er ihn sicherlich an seinem Geruch erkannt. Ohne noch weiter zu zögern, trat der blonde hinein, verschränkte sofort seine Arme hinter dem Rücken und sah angespannt zu seinem Bruder hinüber. Egal, was er geglaubt hatte, hier vorzufinden, das war es nicht gewesen. Edward saß auf seinem Sofa, das ziemlich mittig im Raum stand und von zwei Seiten mit einer Fensterwand umrahmt wurde. So wie immer war es nicht wirklich aufgeräumt. CD’ s und diverse Bücher lagen hier und da auf dem Boden verstreut. Aber das war es noch nicht einmal, was Jasper so entsetzte. Um dem Bronzehaarigen waren tausende Federn verstreut und auch auf seinem Schoß hatten sich einige versammelt. Edward - so angespannt, dass Jasper förmlich von diesem Gefühl überrannt wurde und leicht ins schwanken geriet - hatte seine Zähne in einem Kissen vergraben, hatte es förmlich wie ein wild gewordener Jäger zerfetzt. Das schlimmste aber war sein Gesicht. So pechschwarze Augen hatte er schon lange nicht mehr gesehen und vor allem bei Edward nicht. Sie hatten einen irren Glanz angenommen, sodass er schließ0lich konnte, dass er halb wahnsinnig nach dem Blut dieser Frau war und sich mit Müh und Not dazu zwischen musste, nicht gleich aufzustehen, sie zu finden und ihr die Kehle aufzureißen. Zu allem Überdruss waren sie auch noch von violetten Augenringen unterlagert. Fazit: Edward ging es sogar SEHR scheiße. Jasper zog eine Augenbraue hoch. “Sag mal… seit wann kannst du fliegen, dass du jetzt anfängst dein Wintergefieder zu verlieren, hm?” Eigentlich wollte er bloß die Stimmung etwas lockern, ohne seinen Bruder gleich zu manipulieren. Doch das ganze ging nach hinten los. Er bekam bloß ein aggressives Knurren zu hören, dass tief aus seiner Brust entstanden war. Der Blonde seufzte. Selber wenn er ihm Ruhe schicken würde, sie würde einfach so an seinem Steinkörper abprallen ohne eine Wirkung zu zeigen. “Alta, jetzt mal im Ernst… Du musst jagen gehen…” Er konnte schon fast selbst dieses unerträgliche Brennen in seiner Kehle spüren, das einem den Verstand raubte und das denken schwer machte. Und in der Verfassung von Edward könnte dieser garantiert nicht in die Schule gehen, außer wenn er mal eben so 700 Schüler ausrotten wollte. Denn mit dem ersten Tropfen Blut, der vergossen werden würde, - so wusste Jasper- würde er sich auch selbst nicht unter Kontrolle haben und die Menschen anfallen. Und bei seiner Kampferfahrung und Kraft, schafften es nur Alice und Emmett zusammen ihn im Schach zu halten. Und wer würde sich dann um Edward kümmern? Rosalie etwa? Edward, der seinen Gedanken still gelauscht hatte, brachte nun ein kratziges Lachen zu Stande. Er war wirklich wie ausgelaugt… “Das würde ich gerne sehen”, brummte er und brachte sogar ein Schmunzeln auf den Lippen zu Stande… Dies machte sich nicht gut mit den irren Blick… Er sah nun vollkommen psychopathisch aus. Erneut drang ein Lachen aus seinem Mund. Na, wenigstens verlor er nicht seinen Humor. “Komm schon, Ed… Gönn dir ein paar Wochen Ruhe, geh jagen und halte Abstand, bis du dich wieder im Griff hast.” Endlich schienen seine Sätze Früchte zu tragen, denn er nickte schwach und legte das ausgelaugte Kissen bei Seite. “Hast recht, ich mach mich morgen auf den Weg…” Als er sprach, gab es noch einen kleinen Bonus zu diesem psychopathischen Bild: Es flogen ihm einige Federn aus dem Mund. Nun konnte auch Jasper sich ein Schmunzeln nicht mehr verkneifen. “Gib es doch zu, Ed… Wenn wir nicht hinsehen, verwandelst du dich in ein Super-Huhn.” Bumm. Das noch heile gebliebene Kissen, das einzige, was sich noch im Raum befand, landete direkt in sein Gesicht. Leider stand Jasper nicht so auf Gefieder, sonst hätte er sicherlich wie Ed ein wunderbares Mittagessen gehabt… So vergingen einige Wochen, wo Edward von der Schule und Forks wegblieb. Das Reservat, das ihnen gehörte und zur Verfügung stand, war ziemlich groß und bot so viele Möglichkeiten, irgendwo Schutz vor Wind und Wetter zu finden. In äußersten Notfällen gab man sich auch dem Regen hin und rastete im Wald, im Schutze des Dickichts. Edward blieb dies alles erspart, da die Cullens vor einigen Jahren ein haus an den äußersten Grenzen, die am weitesten von Forks entfernt lagen, gebaut, wo er sich bei schlechtem Wetter und in nutzlosen Stunden niederlassen konnte. Schließlich hatte er nicht vorgehabt, jeden Tag rund um die Uhr jagen zu gehen, sondern auch seinen Gedanken nachhängen zu können. Diese flogen im Moment kreuz und quer durch seinen Kopf herum und waren kaum zu ordnen. An diesem Abend hatte er beschlossen, an dem Haus zu bleiben und ein wenig die Seele baumeln zu lassen. Jedoch wollte ihm das nicht gelingen, auch wenn es mal gut tat, keinen fremden Gedanken zu lauschen. Im Moment wäre er nur froh gewesen, seinen eigenen entfliehen zu können. Leblos lag er in einer Hängematte und starrte zum Himmel hinauf, der sich durch die Dämmerung leicht rötlich färbte. Dass die Nacht bald hinein brechen würde, interessiere ihn eher weniger. Zeit war im Moment belanglos und nicht wichtig. Selbst wenn Monate vergingen würden, er hätte es nicht mitbekommen. Nein, er lag einfach nur da, sah hinauf und hörte seinen Gedanken zu, die immer absurder zu werden schienen. Er hatte Interesse an Bella, ja… aber diese waren doch nur Materieller Hinsicht, oder nicht? Etwas anderes als ihr köstlich duftendes Blut, wollte er gar nicht. Oder gab es noch etwas, was ihn in ihr Bann zog und ihn nicht mehr los ließ? Er kannte sie doch gar nicht und mit ihr gesprochen, hatte er auch nicht. Dennoch sagte etwas in ihm, dass diese Frau zu ihm gehörte. Gequält schloss er die Augen. Na ganz toll! Jetzt sah er auch noch ihr Gesicht vor sich! Würde er sie nicht mehr loswerden?! Er fuhr sich über das Gesicht, spürte die zarten Finger des Windes in seinem Haar und stellte sich vor, dass es ihre Finger waren. Er hörte die Melodie, die der Wind ihm zuflüsterte und stellte sich vor, dass es ihre Stimme war, die sanft seinen Namen in sein Ohr hauchte. “Scheiße!” Er sprang auf und sauste davon. Nun musste er jagen, denn seine Vorstellungen waren noch viel weiter gegangen… Dabei ging es gar nicht um ihr Blut. Er konnte es nicht mehr leugnen… Er konnte sich nicht mehr von dieser Frau entfernen und alles in ihm verzehrte sich nach ihr… Gleich morgen würde er wieder zurückfahren… Und er sah nur ihr Gesicht. Isabella Swan… Kapitel 4: 4 ------------ Spend all your time waiting for that second chance for a break that would make it okay there's always some reason to feel not good enough and it's hard at the end of the day I need some distraction oh beautiful release memory seeps from my veins let me be empty and weightless and maybe I‘ll find some peace tonight In the arms of an angel fly away from here from this dark cold hotel room and the endlessness that you fear you are pulled from the wreckage of your silent reverie you're in the arms of the angel may you find some comfort here So tired of the straight line and everywhere you turn there's vultures and thieves at your back and the storm keeps on twisting you keep on building the lies that you make up for all that you lack it don't make no difference escaping one last time it's easier to believe in this sweet madness oh this glorious sadness that brings me to my knees In the arms of an angel fly away from here from this dark cold hotel room and the endlessness that you fear you are pulled from the wreckage of your silent reverie you're in the arms of the angel may you find some comfort here you're in the arms of the angel may you find some comfort here (aus: Sarah McLachlan - Angel http://www.youtube.com/watch?v=_AAOB2hOi4I) Er hasste sie. Mehr als man eine Person jemals hassen konnte. Alles in ihm war voller Hass. Seine Gedanken. Seine Gefühle. Sein Herz. Seine Seele. Sie war Schuld daran! An all dem. Und am liebsten wünschte er ihr den Tod. Einen qualvollen, langen Tod. Durch seine Hände würde sie sterben. Seine Hände würden so perfekt um ihren zierlichen Hals passen. So wahnsinnig gut. Seinen Hass würde er an ihr ausleben. All das, was sie ihm angetan hatte, würde er ihr antun. Sie würde schreien vor Schmerz. Sie würde nach dem Tod winseln. Ihn anflehen, das ganze zu beenden. Und er würde ihr nicht zu hören. Oh ja, er wollte sie töten. Denn er hasste sie so Abgrund tief. ~6 -7 Monate später~ Jasper hätte niemals geglaubt, dass sein Bruder nach einigen Wochen von der Jag wiederkam und dann auf direkten Weg den Kontakt zu dieser Menschenfrau aufbaute und auch noch pflegte. Das alles machte für ihn anfangs einfach keinen Sinn, wo Edward in ihrer Gegenwart eine Gefährdung für sich selbst und jeden Menschen in seiner Umgebung darstellte. Die Skepsis war deshalb bei ihm am Größten. Ein Vampir und ein Mensch. Das passte einfach nicht zusammen. Jemand, der unsterblich und unglaublich mächtig war, und jemand, der sterblich und zerbrechlich war? Die ganze Sache war doch hirnrissig und verrückt! Menschen waren für ihn fast ein Jahrhundert lang seine Nahrung gewesen, so wie für diese die Kühe, und gerade zu ihnen eine Freundschaft aufzubauen, war für ihn undenkbar. Bis es offiziell wurde. Edward selbst hatte ihm die Augen geöffnet. Er liebte Belle, so sehr, wie er Alice liebte. Er würde für sie sterben, so wie er für seinen Engel sterben würde. Sie waren Seelenverwandte. Diese Art von Verbindung kam unter Vampiren öfters vor, aber bei zwei verschiedenen Rassen war dies doch eher selten. Sehr selten. Diese Art von Liebe war die Stärkste, die es auf der Welt gab. Die Partner gehörten auf ewig zusammen. Wenn der eine starb, war auch für den anderen ein weiterleben nahezu unmöglich. Es war so, als würde deine Seele mit dem Verstorbenen gegangen sein. Schließlich konnte er sich selbst davon überzeugen, wie stark ihre Verbundenheit und ihre Liebe war, als Bella das erste Mal bei den Cullens zu Besuch gewesen war. Er musste zugeben, dass die Vorbereitungen, die Esme und Carlisle getroffen hatten, freundlich, aber nicht notwendig gewesen waren. Sie hatten für das Menschenmädchen italienisch gekocht. Und dann hatte sie es nicht einmal angerührt, weil sie schon gegessen hatte. Natürlich, sehr zuvorkommend, aber die Mühe war umsonst gewesen. Für seinen Bruder hielt Jasper sich so gut es ging im Zaum. Überraschender Weise hatte dies sogar sehr gut geklappt, auch wenn der duft ihres Blutes ziemlich verlockend gewesen war und er sich so sehr anspannen musste, dass schon seine Muskeln schmerzten, was wahrscheinlich die rettende Ablenkung gewesen war. Die beiden waren nun schon 7 Monate ein glückliches Paar, auch wenn sich Bella nun in den Kopf gesetzt hatte, verwandelt zu werden, wo sie bei Edward wortwörtlich gegen Granit stieß. Eigentlich war doch Grund genug zur Annahme, dass alles perfekt war… alles wunderbar friedlich und idyllisch. Aber sein ungutes Gefühl, das tief in der Magengegend saß, wollte immer noch nicht weichen. Und wenn er ehrlich war, hatte er etwas Angst vor der Zukunft. „Jasper?“ Der blonde Mann blinzelte überrascht, als er aus seinen Gedanken gerissen wurde. Die ganzen 7 Monate, die vergangen waren, hatte er noch einmal Review passieren lassen. Sein Blick glitt zur Seite. Im ersten Moment hatte er ganz vergessen, wo er sich befand, als er in Alice zartes Gesicht blickte. Sie saßen zusammen in ihrem gemeinsamen Zimmer. Anders als die anderen, hatten sie sich gegönnt ein Himmelbett aufzustellen, auch wenn er betonen musste, dass er so oder so keine Wahl gehabt hatte. Alice hatte es von einer Nacht auf die andere beschlossen und als er vom Jagen zurück gekommen war, stand das Bett schon an seinem Platz. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Keine Sorge, Alice… Ich war nur in Gedanken…“ Sofort hellte sich auch ihr Elfengleiches Gesicht auf. Ihre Arme legten sich zwar um seinen Hals und ihre goldenen Augen waren direkt in seine gerichtet. Sein Lächeln wurde zu einem Schmunzeln. Na, ihre Gefühle, die gerade durch ihren Körper wallten, waren ja ziemlich eindeutig. Mindestens einmal in zwei Wochen hatte sie eine Art Phase, wo sie sich kaum von ihrer Lust nach Sex retten konnte. Ganz zur Freude von Jasper. Er liebte die Zweisamkeit von sich und Alice. Jedes Mal konnte er ihr auf diese Weise am besten zeigen, wie sehr er sie begehrte, liebte und wollte. Anfangs hatte er sich sehr über seine Narben, die fast seinen ganzen Körper zierten, geschämt, da sie ihn dazu kennzeichneten, was er früher einmal gewesen war und was für ein Leben er geführt hatte. Die Ausbildung von Neugeborene war noch harmlos gewesen. Doch Alice hatte ihm sofort allen Scham genommen. Sie liebte ihn, wie er war. Genauso wie umgekehrt. Ein wahres Geschenk des Himmels. Langsam beugte er sich hinab und senkte seine Lippen auf ihre. „Sie kommen! Oh Gott! Edward, sie kommen!“ Eigentlich hatte der heutige Nachmittag so ruhig angefangen. Carlisle war mit Esme im Reservat jagen gegangen und waren im Moment außer Haus. Emmett und Rosalie waren im Garten gewesen. Zusammen saßen sie auf der Liebesschaukel, eng zusammen gekuschelt und hin und her wippend. Edward und Bella spielten etwas am Klavier. Jedenfalls versuchte der Vampir ihr es beizubringen. Jasper saß im Wohnzimmer, lauschte den Klängen der Musik und zuckte noch nicht einmal zusammen, wenn zwischendurch schiefe Töne erklangen. Abrupt war Alice die Treppen hinabgestürmt, noch mit nassen Haaren, da sie gerade noch duschen gewesen war. „Edward! Sie kommen!“ Der Bronzehaarige stand sofort auf den Beinen, bis zur letzten Faser angespannt und schließlich drang ein tiefes Knurren aus seiner Kehle, als Alice Gedanken die neue Vision verrieten. „Nein?! Was wollen sie denn hier?!“ Einen kurzen Moment herrschte Stille, bevor er erneut bedrohlich anfing zu knurren und Bella einen besorgten Blick zuwarf. Diese saß ruhig auf ihrem Platz. Nur ihr Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass sie verwirrt war und Edwards Verhalten ihr Angst machte. Dieses Mädchen war nicht doof. Wahrscheinlich wusste sie schon, dass es um ihre Person ging. Na ja. Das war aber auch sehr eindeutig. „Aber… wann?!“ Nun erhob sich auch Jasper langsam von dem Sofa, verschränkte hinter seinem Rücken angespannt die Arme. Seinen Keifer presste er stark aufeinander. Sein Blick lag nur auf Alice. Edwards Augenbrauen zogen sich abrupt hoch, als sich auch Emmett und Rosalie zu ihnen gesellten. „Das ist wirklich nicht lange… Rosalie? Emmett? Am besten holt ihr sofort Esme und Carlisle zurück! Wir überlegen und erweil einen Plan. Jasper, dabei brauch ich deine Hilfe…“ Dieser nickte kurz und knapp. Es ging also wirklich um die, die er geglaubt hatte. Bella zupfte am Ärmel von Edward herum, sie sah noch besorgter aus, als zuvor. „Edward… was ist denn los?“ Dieser wandte sich nur langsam zu seiner Liebsten um. „Du bist in Gefahr, mein Herz… Die Volturi sind unterwegs hier her…“ „Die… wer?“ Verständnislos sah sie zu ihm auf, legte den Kopf fragend schief. Gott, ja… sie wusste ja gar nicht, WER die Volturi war… aber sie würde diese Vampire noch früh genug kennenlernen. Jasper verzog das Gesicht. Auf die Bekanntschaft mit dieser… Organisation hätte er gerne verzichten können. Edward seufzte schwer, fuhr sich durch das Haar und setzte sich zu Belle. Gut, die Zeit musste er jetzt aufbringen, um es ihr zu erklären. „Bella… Du musst wissen, dass wir Cullens in mehr als einer Hinsicht einzigartig sind… mehr als du weißt… Es ist… leider… nicht normal, dass so viele von uns friedlich zusammenleben. Unsereins ist im Allgemeinen allein oder zu zweit unterwegs. Soweit ich weiß, sind wir Cullens die größte existierende Familie, die eine Bindung eingegangen ist, die auf Liebe beruht und nicht bloß auf Überlebensinstinkt und Eigennutz. Dann gibt es noch eine Ausnahme. Den Volturi, aber freilich lieben sie sich nicht untereinander. Ursprünglich waren sie zu dritt: Aro, Caius und Marcus.“ „Ich habe sie gesehen“, murmelte Bella. „Auf dem Bild in Carlisle Arbeitszimmer.“ Edward nickte. „Jedenfalls… im Laufe der Zeit kamen noch zwei Frauen hinzu und seitdem sind die fünf eine Familie. Wahrscheinlich ist ihr hohes Alter der Grund dafür, dass sie so friedlich zusammenleben können. Sie sind über dreitausend Jahre alt. Es mag auch sein, dass sie ihrer Talente wegen toleranter sind als andere. Wie ich und Alice oder Jasper haben auch Aro und Marcus besondere Fähigkeiten. Vielleicht ist es auch nur ihre Liebe zur Macht, die sie zusammenhält. Königliche Familie ist eine treffende Beschreibung. Die fünf bilden die Familie… aber sie haben auch ihre Wachen. Viele von ihnen haben ebenfalls besondere, ungeheure Talente. Talente, gegen die meine Künste aussehen, wie ein simpler Zaubertrick. Die Volturi wählen sie gezielt nach ihren Begabungen aus.“ Er seufzte schwer. „Es hat seine Gründe, dass sie die königliche Familie genannt werden… die herrschende Klasse. Im Laufe der Jahrtausende haben sie es übernommen, für die Einhalt unserer Regeln zu sorgen, was nichts anderes heißt, als Missetäter zu bestrafen. Darum kümmern sie sich akribisch.“ „Es gibt Regeln?“ Er nickte. „Wir müssen unsere Existenz geheim halten. Das ist äußerst wichtig und die meisten von uns müssen nicht daran erinnert werden. Aber nach ein paar Jahrhunderten fängt der eine oder andere an, sich zu langweilen. Oder dreht durch. Wie auch immer. Und dann schreiten die Volturi ein, bevor sie oder wir Übrigen kompromittiert werden können.“ Mit großen Augen sah Bella ihn an. „Also sind sie wegen mir…“ Er nickte erneut, zog sie in seine Arme. „Sie werden dir nichts tun, dafür sorge ich… Alice? Kümmere dich um Bella… Jasper?“ Der Blonde nickte sofort und setzte sich mit seinem Bruder auf das Sofa, um zu planen. In einigen Stunden würde Carlisle wieder da sein und der Plan würde seinen letzten Schliff kriegen. Und sie hatten wenig Zeit… In 7 Tagen waren sie da… um sich das zu holen, was ihm am wichtigsten war. Die Tage, so viel war sich Jasper sicher, gingen viel zu schnell vorbei, um richtig vorbereitet auf die Volturi zu sein. Sie hatten zwar einen Notplan entwickelt, falls es doch zu einem Kampf kommen sollte, doch richtig zufrieden war er damit nicht. Er hatte viel zu viele Lücken, die sie nicht hatten ausschmücken können. Es fehlte ihnen einfach die Mittel. Wahrscheinlich würden Aro, Caius und Markus kommen, dann noch die Wachen, die sicherlich zu neunt waren. Da machte ihm Jane, Alec und Demetri am meisten Sorgen. Jane und Alec konnten mindestens zwei von ihnen sofort Schach matt setzen und Demetri… Na ja… er würde sich sicherlich sehr freuen, Jasper wieder zu sehen. Also waren die Cullens nur noch 4... Gegen 9? Na, das konnte doch etwas werden. Sie mussten auf jeden Preis verhindern, dass es zu einem Kampf kam, denn sonst hätten sie verloren… Jasper biss sich auf die Unterlippe und sah sich draußen vor der Veranda um. Er und die restlichen Cullens hatten sich dort versammelt, um die Volturi >Willkommen< zu heißen. Gott, am liebsten würde er sie zur Hölle schicken! Vor allem, da sich dieses unerklärliche Gefühl wieder in ihn breit machte. Alice stand dicht hinter ihm, sah die ganze Zeit unruhig auf einen Fleck am Waldrand, dort, wo die Volturi wohl auftauchen würden. Es ging ihr ganz und gar nicht gut. Sie hatte Angst. Eine angst, die nicht von der Ankunft der Volturi entstanden war. Sie hatte Angst um ihn. Zu seiner Linken stand Emmett, der einen Arm um Rosalies Schulter gelegt hatte und sie ganz fest an sich drückte. Auch er machte sich Sorgen um seine Freundin. Vor ihnen standen Carlisle und Esme. Sie versuchten einigermaßen locker zu wirken, aber auch ihre Muskeln waren wahnsinnig angespannt. Hinter ihnen befanden sich Edward und Bella. Einerseits war Jasper schon sauer auf sie, da sie sich seinen Anweisungen widersetzt hatte, im Haus zu bleiben, dort, wo es sicherer für sie war. Stattdessen hatte sie darauf bestanden bei Edward zu bleiben. Andererseits musste er ihren Mut hoch anrechnen, auch wenn es ziemlich dumm und naiv war. „Sie sind da…“ Kapitel 5: 5 ------------ Als sie aus dem Dickicht des Waldes traten, wandten sich ihre makellosen Gesichter, die sie gen Boden gerichtet hatten, auf die Cullens. Sie alle trugen einen langen Umhang. Er war pechschwarz und schleifte über den Erdboden. Ganz vorne an der Spitze liefen drei Personen, Aro, Markus und Caius, hinter ihnen folgten die Wachen. Das Haar vom demjenigen, der als erstes sprach, war so schwarz wie der Umhang selbst, sodass man im ersten Moment glauben konnte, dass es zu seiner Kapuze gehörte. Er trat einen Schritt vor, als die Volturi stehen geblieben war, und es glich einem tänzelnden Schweben, sodass selbst Alice bei dieser Bewegung nicht mithalten konnte. Nun konnten die Cullens ganz deutlich das Gesicht von Aro erkennen, das zwar perfekt geschnitten, jedoch eine Haut besaß, die durchscheinend weiß war. “Oh, es sind ja alle beisammen!”, reif er hocherfreut und klatschte in die Hände. “Was für eine Überraschung! Wunderbar!” Niemand wagte es ein Wort zu sprechen und es kam Bella so vor, als würden die Cullens sogar nicht atmen. “Ich freue mich immer so, wenn man herzlich empfangen wird. Und diese unglaubliche Liebesgeschichte von Edward und Bella.” Er sah sich kurz um, so als suchte er etwas und ohne ein Laut zu machen, gab sich Edward mit Bella zu erkennen und trat aus dem Hinter- in den Vordergrund. Nun stand er mit Carlisle vorne, in der unmittelbaren Nähe von Aro. “Das passiert viel zu selten”, nun lächelte er. “Aber ich will alles ganz genau wissen. Wie ist es dazu gekommen? Edward? Du weißt… meine Fähigkeit ist nicht weit so gut, wie deine. Also, wenn du gestattest?” Edward spannte sich im selben Moment an, während sich auf Bellas Gesicht ein Fragezeichen ausbreitete. Aro entging dies nicht. “Bella, ich habe nämlich einige Talente mit deinem Liebsten gemeinsam, nur, dass ich, im Gegensatz zu ihm eingeschränkt bin”, sagte Aro neidvoll und schüttelte den Kopf. Edward räusperte sich kurz. “Aber viel mächtiger…” Erst dann schaute er Bella an. “Aro braucht Körperkontakt, um die Gedanken eines anderen zu hören, aber dafür hört er viel mehr als ich. Wie du weißt, kann ich nur hören, was jemand gerade denkt. Aro hört alles, was derjenige jemals gedacht hat.” Damit trat er vor, während Bella ihre Augenbrauen hochzog. Auch das entging Aro nicht. “Aber dein Talent, Edward… Das stelle ich mir so praktisch vor.” Nun legte er seine Hand auf seine Schulter und lauschte einigen Augenblicken Edwards Gedanken. Abrupt zog er beide Augenbrauen hoch und ließ die Hand schließlich wieder sinken. “Aber Edward. Das hätte ich nicht von dir erwartet. Ein Notplan?” Edwards Lippen wurden zu einem schmalen Streifen. “Man muss immer vorsichtig sein… Aro, was führt dich hierher?” Der Schwarzhaarige seufzte resignierend. “Wieso muss man immer sofort die unangenehmen Sachen ansprechen? Wo es doch noch so harmonisch gewesen war.” Er schien beinahe schon zu schmollen, bevor seine Mine schlagartig ernst wurde. Nun trat Caius, ein weißhaariger Mann, vor. “Aro”, zischte dieser. “das Gesetz verlangt nach ihnen.” Mit Markus traten auch die Wächter weiter vor. Bella war nicht entgangen, dass ihm anscheinend… langweilig war. Edward warf Caius sofort einen wütenden Blick zu. “Warum das?” Dieser zeigte mit einem dünnen Finger auf das Menschenmädchen. “Sie weiß zu viel. Du hast unsere Geheimnisse verraten. Wenn du sie nicht mehr gebrauchen kannst, würdest du dich von ihr nähren? Bist du für den Fall, dass sie unser Geheimnisse verrät, bereit, sie zu töten? Das bezweifle ich”, höhnte er. “Und du hast auch nicht vor, sie zu einer von uns zu machen. Daher ist sie eine Schwachstelle. Allerdings ist nur ihr Leben verwirkt. Ihr könnt wieder reingehen und wir nehmen sie mit.” Edward bleckte die Zähne. “Das dachte ich mir schon”, sagte Caius und klang irgendwie erfreut. “Es sei denn…” , unterbrach Aro. Er schien unglücklich über den Verlauf des Gesprächs. “Es sei denn, du hättest doch vor, sie unsterblich zu machen. Dann stünde es dir frei, sie bei dir zu erhalten. Aber ich fürchte, du müsstest es schon ehrlich meinen.” Aro streckte die Hand aus. Caius Miene verfinsterte sich. Emmett und Rosalie, so wie Esme waren schon im Haus verschwundne, Jasper konnte sich nicht rühren, während Alice auf Aro zu ging, die Hand wie er erhoben. Bis sie sich berührten. “Hahaha”, lachte er, brach so die Stille, die entstanden war. “Das war faszinierend!” Alice lächelte trocken. “Zu sehen, was du gesehen hast - vor allem das, was noch nicht geschehen ist!” Er schüttelte verwundert den Kopf. “Was jedoch gesehen wird…” “Ja, ja… es ist entschieden. Gewiss wird es keine Probleme geben.” Er lächelte. “Dann werden wir wieder gehen.” Damit wandte er sich um. So schnell wie Edward und Carlisle mit Bella verschwunden waren, konnte niemand gucken. Und nur noch Jasper und Alice blieben zurück. Dann ging alles ganz schnell. “Alice! Oh Gott! Bleib bei mir!” Jasper kniete auf dem Boden, hatte den leblosen Körper seiner Seelenverwandten eng umschlungen. Caius war Schuld gewesen. Er hatte den Befehl gegeben. Sie hatten ihn gewollt. Alec wollte ihn zur Strecke bringen. Alice war dazwischen gegangen. Oh Gott! Alice! Die Volturi waren schon verschwunden. Aro hatte sich viel zu spät eingemischt und war dann abgedüst. “Alice!” Ein Grollen ging durch das Land, der Himmel war schwarz. Blitze zuckten über den Himmel. Weitere Donnerschläge. Dann fing es zu regnen an. Die schweren Tropfen fielen auf sie beide hinab. Jaspers Locken klebten ihm im Gesicht. Es war ihm egal. Seine Klamotten waren platschnass. Es war ihm egal. Nur Alice war nun wichtig. Diese schlug mit letzter Kraft ihre Augen auf, sah ihn schwach lächelnd an. “J-Jasper?” “Ja, Liebes, ich bin da…” Beruhigend strich er ihr über das Haar. Jedenfalls hatte sie keine Schmerzen… Gott, wenn er weinen könnte, er würde es tun! “Sh… ganz ruhig… Es wird alles wieder gut…” Alles in ihm verkrampfte sich. Das durfte nicht sein! “Weißt du was?” Matt hob sie die Hand, streichelte seine Wange. “Wenn ich erfragt werde, was mir am besten wegfallen hat, dann sage ich, das warst du…” Eine Welt ging für ihn unter… Spend all your time waiting for that second chance for a break that would make it okay there's always some reason to feel not good enough and it's hard at the end of the day I need some distraction oh beautiful release memory seeps from my veins let me be empty and weightless and maybe I‘ll find some peace tonight In the arms of an angel fly away from here from this dark cold hotel room and the endlessness that you fear you are pulled from the wreckage of your silent reverie you're in the arms of the angel may you find some comfort here So tired of the straight line and everywhere you turn there's vultures and thieves at your back and the storm keeps on twisting you keep on building the lies that you make up for all that you lack it don't make no difference escaping one last time it's easier to believe in this sweet madness oh this glorious sadness that brings me to my knees In the arms of an angel fly away from here from this dark cold hotel room and the endlessness that you fear you are pulled from the wreckage of your silent reverie you're in the arms of the angel may you find some comfort here you're in the arms of the angel may you find some comfort here (aus: Sarah McLachlan - Angel http://www.youtube.com/watch?v=_AAOB2hOi4I) Er hasste sie. Mehr als man eine Person jemals hassen konnte. Alles in ihm war voller Hass. Seine Gedanken. Seine Gefühle. Sein Herz. Seine Seele. Sie war Schuld daran! An all dem. Und am liebsten wünschte er ihr den Tod. Einen qualvollen, langen Tod. Durch seine Hände würde sie sterben. Seine Hände würden so perfekt um ihren zierlichen Hals passen. So wahnsinnig gut. Seinen Hass würde er an ihr ausleben. All das, was sie ihm angetan hatte, würde er ihr antun. Sie würde schreien vor Schmerz. Sie würde nach dem Tod winseln. Ihn anflehen, das ganze zu beenden. Und er würde ihr nicht zu hören. Oh ja, er wollte sie töten. Denn er hasste sie so Abgrund tief. Isabella Swan war Schuld an dem Tod von Alice Cullen. Seiner Frau. Seiner Geliebten. Seinem Herz. Seiner Seelenverwandten. Epilog: -------- “Und so verließ Jasper die Familie Cullen und ging wieder seinen eigenen Weg. Niemand weiß genau, was mit ihm geschehen ist, doch viele munkeln, dass er wieder der Armee beigetreten war. Edward und Bella heirateten, bekamen ein Baby und Bella wurde letztendlich verwandelt. Sie leben bis heute glücklich”, sagte der Mann und strich einem Kind, das auf seinen Schoß gekrabbelt war, über die Haare. Dann tätschelte er ihm den Rücken. “Hinaus mit euch, solange es noch Tag ist.” Lärmend stürmten die Kinder nach draußen, und er lächelte, als er hörte, dass sich einige von ihnen über das Happy End von Bella und Edward beschwerten und ihnen Jasper Leid tat. Doch das Lächeln verschwand in dem Moment von seinem Gesicht, als er aufstand, und wich etwas bedrohlichen. Langsam legte er den Weg zu seiner Kommode zurück, hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Sofort fiel ihm ein sehr altes Foto ins Blickfeld. Auf diesem war eine schwarzhaarige Frau zu sehen, die sich grinsend bei einem großgewachsenen, blonden Mann eingehackt hatte. Auch er lächelte. Natürlich hatte Jasper sich in den ganzen Jahren nicht verändert. Vampire leben nun einmal ewig. Umso mehr schmerzte es, Alice zierliches Gesicht zu sehen. “Nur einmal den Duft ihrer Haare riechen, einmal ihre Hand berühren, nur ein Kuss von ihr, als eine Ewigkeit ohne das.” Als er den Blick hiob und in den Spiegel sag, der über der Kommode hang, starrten ihn zwei hasserfüllte Augen an. Sie loderten so rot, wie das Feuer. “Ich werde dich rächen, Alice…” Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)