Nao bei Go Guy + von Fizban_Pernegelf ================================================================================ Kapitel 5: Take 5 ----------------- Take 5: Ein paar Tage später – Shin hatte bereits den anderen erzählt, wie es aussah - klingelte endlich sein Handy und zeigte ihm die ersehnte Nachricht: Sie würden am nächsten Tag drehen können. „Izumi, dein Auftritt“, lächelte er dem Leader zu, als Nao von der Toilette wiederkam, die er derzeit wesentlich häufiger aufsuchte, als sonst. „Was guckt ihr alle so seltsam?“ erkundigte der sich auch direkt. Der Blick der anderen war irgendwie... beängstigend. „Du hast morgen deinen großen Auftritt!“ Izumi nickte Nao zu „Und wir haben frei!“ freute sich Akiya. „Du kommst mit mir in den Freizeitpark. Du hast deine Wette vergessen?“ Isshi grinste Akiya an. „Habe ich nicht. Aber wir können etwas länger schlafen!“ „Stimmt…“ „Auftritt?“ Nao sah verwirrt von einem zum anderen. „Was für ein Auftritt?“ „Shin? Hat er das Ding im Internet nicht selbst ausgefüllt?“ Izumi war unsicher. „Was für ein Ding...?“ „Nein, hat er nicht.“ „Was habt ihr...?“ Nao merkte, wie er leicht panisch wurde. Was würde das werden? Was hatte seine Band vor? „Eigentlich solltest du den Antrag auf eine Minirolle in einer Pornoproduktion selbst ausfüllen“, erklärte Izumi. „Da du offenbar Sex brauchst, dachten wir uns, dass wir dir eine Minirolle besorgen. Wenn du dich gut machst, vielleicht was Größeres. Jedenfalls können wir dann hoffentlich wieder arbeiten.“ „Bitte was?“ Naos fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Das ist nicht euer Ernst, oder?“ „Äußerst ernst.“ Isshi sah ihn an. „Wir beide kriegen das nicht gebacken und eine Beziehung kriegst du offenbar nicht auf die Reihe. Geschweige denn, dass du wen abschleppst zum Ficken.“ „Aber...“ Was sollte er denn jetzt machen? Völlig hilflos starrte Nao von einem zum nächsten, versuchte das irgendwie in seinem Kopf zu sortieren. „Du kriegst deine Haare anders frisiert, wir kleben dir ein paar Tattoos auf und du trägst deine Brille. Damit erkennt dich dann niemand so leicht. Du bist außerdem hoffentlich von Shin nicht als passiv angegeben worden…“ Izumi sah ihn eindringlich an. „Für wie dumm hältst du mich, Izumi? Ich glaube, ich weiß mehr darüber als du“, empörte sich Shin. „Ihr habt also wirklich...“ Völlig fertig saß Nao auf seinem Stuhl und starrte die anderen an, ehe sich ein breites Grinsen in sein Gesicht schlich. „Das ist geil – wann?“ „Morgen. Wie gesagt.“ Izumi seufzte. „Shin weiß genauer darüber Bescheid.“ „Wir wollen einfach endlich wieder normal arbeiten.“ Isshi streckte sich. „Von daher baust du morgen hoffentlich keinen Mist.“ „Bestimmt nicht.“ Naos Augen leuchteten, als er Shin um den Hals fiel und diesem einen dicken Schmatzer auf die Wange drückte, woraufhin der ihn nur zur Seite schob. „Shin-chan?“ Ayumu stand in der Tür und hob eine Augenbraue. „Seid ihr fertig mit den Vormittagsaufnahmen oder –proben?“ „Da musst du Leader-sama fragen. Ich kann das nicht entscheiden.“ Shin kratzte sich am Hinterkopf und lachte, als Nao nun auch Ayumu um den Hals fiel und diesem einen Kuss aufdrückte. „Danke!!!“ „Wofür?“ Dann drehte sich Ayumu zu Izumi. „Darf ich Shin-chan zum Mittagessen ausführen oder habt ihr noch zu tun?“ „Du kannst ihn für 90 Minuten rausschleppen…“ Izumi lächelte schief. „Ich sterbe auch fast vor Hunger.“ „Dann lasst uns doch alle zusammen essen gehen. Weißt du schon, Ayu-chan, wer mit Nao drehen darf?“ Shin zog Ayumu mit sich und sah die anderen auffordernd an. „Ich habe Gerüchte gehört… angeblich zwei…“ Ayumus Blick fiel auf Nao. „Die werden deinen Arsch aber nur in Ruhe lassen, wenn du die machen lässt.“ „Ach du Schande... ich werde es versuchen.“ Er konnte nicht verhindern, dass er anfing mit seinen Haaren zu spielen. Der Gedanke völlig passiv zu sein, war schwer für ihn. Konnte er das schaffen? Nun, er würde es morgen feststellen. Erst einmal wollte er etwas essen. ~~~*~~~ „Halt still!“ verlangte Isshi, der das Tattoo auf Naos Rückseite anbringen sollte, von dem auf dem Bauch liegenden Bassisten. „Wenn das nicht sitzt, muss ich so lange schrubben, bis es weg ist und das neu draufgemacht werden kann. Also halt still!“ Isshi rieb das Tattoo fest. „Entschuldige“, murmelte Nao nur, der froh war, dass seine Bandkollegen allesamt mitgekommen waren. Er hatte sie immerhin darum gebeten. Das Skript erforderte nicht wirklich viel Hirn, aber er war dennoch nervös. Sex vor laufender Kamera... vor allem, wenn man wusste, dass das veröffentlicht wurde. Einerseits gab ihm das wirklich einen gewissen Kick, auf der anderen Seite aber machte ihn das auch verdammt nervös, wobei er zugeben musste, dass Tetta und Hikaru wirklich sympathisch waren. Die zwei alberten auch jetzt wieder miteinander herum. „Wenn er weiter so nervös bleibt, ist es authentisch“, flüsterte Ayumu Shin ins Ohr und zog ihn näher an sich. „Das ist gut“, lächelte der nur und schmiegte sich an seinen Freund. Ansonsten waren noch zwei Kameramänner anwesend, mit denen sie sich auch auf Anhieb verstanden. „Du machst dann gleich Naos Haare, Ayu-chan?“ „Was genau soll ich aus diesem Vogelnest denn machen? Die sehen aus, als wäre er direkt aus dem Bett hergekommen.“ „Toupier sie ihm etwas und bring sie halbwegs in Form. Nao hat an seine Ersatzbrille gedacht, die hatte er bisher noch nie bei unserem Filmtagebuch an.“ Shin streckte sich und beschloss, noch einmal Kaffee für alle zu holen. Besonders Izumi konnte den wohl gebrauchen, denn er war etwas bleich geworden, als sich Hikaru einfach vor allen auszog und in die Dusche gegangen war, gefolgt von Tetta. Aber Sauberkeit musste sein. Nao hatte das ja schon hinter sich, sonst wäre das mit den Klebetattoos nicht gegangen. Shin beschloss, später Uruha zu fragen, wo er die herhatte. „Wenn du meinst.“ Ayumu drückte Shin einen kurzen Kuss auf. „Isshi? Ist das zweite Tattoo drauf?“ „Ist es.“ Isshi hob Naos Arm. „Warum?“ „Dann kann ich sein Vogelnest formen.“ Ayumu schnappte sich auch gleich eine Bürste. „Was soll ich hier? Isshi! Lass uns endlich in den Vergnügungspark! Du hast es versprochen!“ Akiya hatte nicht vor, sich die Aufnahmen zu Gemüte zu führen oder bei den Aufnahmen anwesend zu sein. „Gehen wir einfach“, murmelte Izumi, der immer blasser wurde. „Ich...“ Er schnappte sich Akiyas Hand, knuffelte noch einmal Nao und stob dann durch die Tür davon, Shins Gelächter ignorierend. „So wie es aussieht, war das für Leader-sama zuviel.“ „Isshi... bitte, bleib hier... ich hab Angst.“ Nao sah den Sänger aus großen, treudoofen Augen an. „Aber… Ayumu und Shin bleiben doch…“ Isshi sah hinter Izumi und Akiya her. „Stimmt. Wir bleiben da.“ Ayumu frisierte etwas herum. „Shin-chan? Ich brauche den Kamm aus meiner Handtasche.“ Sofort flog besagter Kamm durch den Raum zu Ayumu, während Nao sich an Isshi hängte. „Bitte...“ bettelte er noch einmal. „Aber… Leader-sama bringt mich um…“ Isshi biss sich auf der Unterlippe herum. „Im Raum ist nicht so viel Platz, Nao. Ihr drei, die Kameras… der Raum ist damit schon ziemlich voll…“ erklärte Ayumu ruhig und zog eine weitere Strähne zwischen seine Finger, um sie zu toupieren. „Aber ich brauche Isshi“, murmelte Nao. „Nehmt ihn mir nicht weg... und wieso sollte Izumi dich umbringen?“ Aufmerksam verfolgte Shin die Unterhaltung, ehe ein leichtes Schmunzeln seine Lippen umspielte. Wie konnte man nur so blind sein? „Ayu-chan, lass Isshi einfach dabei sein. Wenn Nao sagt, dass er das braucht...“ Ayumu sah zum ersten Mal wieder auf. Sein Blick traf Nao im Spiegel und dann sah er zu Shin, mit wissendem Blick. „Weil ich mit zahlen dran bin…“ Isshi sah zu Boden. „Warum willst du mich eigentlich dabeihaben? Du willst doch nie irgendwen dabeihaben, wenn du dir einen runterholst!“ „Bitte, Isshi... bitte.“ In Naos Augen schwammen schon fast Tränen. „Notfalls geb ich Izumi das Geld nachher... aber lass mich hier nicht allein. Bitte.“ „Hey, das sieht ja richtig nach Frisur aus“, lobte Shin Ayumu. „Sollen wir uns dann zurückziehen?“ „WAS?“ Isshi starrte Ayumu und Shin an. „Wir wollen gehen.“ Ayumu zeigte auf Hikaru, der gerade aus dem Badezimmer kam. „Außerdem fängt’s gleich an.“ „Du kannst dich da hinten an die Wand setzen. Da wirst du nie im Bild sein. Einfach neben den Scheinwerfer. Da hab ich mich damals auch hingesetzt, als Ayumu gedreht hat und ich mir das ansah.“ Shin wies in die Richtung und verließ dann mit seinem Freund den Raum. „Wie kann man nur so idiotisch sein?“ fragte er leise, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Ich will jetzt einen Kaffee. Du auch?“ „Ich will ’n Kuss!“ Lachend bekam den Ayumu auch, und zwar mit vollem Einsatz seitens Shins. „Also, kannst du mir erklären, wie man so blind sein kann? Und meinst du, dass wir danach den zweiten Dreh nicht mehr brauchen oder haben sie es immer noch nicht kapiert?“ „Ich denke, Nao hat’s kapiert… aber Isshi nicht. Euer kleines Holzköpflein.“ Ayumu lächelte. Isshi fühlte sich fehl am Platz. Er. Zuschauer bei einem Pornodreh. Ein Pornodreh mit Nao, der sich gerade ins Drehoutfit schmiss, nur um kurz später wieder ausgezogen zu werden. Was sollte er hier? Er verstand nicht, warum ausgerechnet er bleiben musste. Nao war angezogen und Tetta führte ihn aus dem Raum in den angrenzenden. Die Kameras wurden gestartet und dann ging die Tür auf. „Bitte sehr.“ Tetta hieß Nao vorauszugehen, indem er ihm dieses per Handbewegung anzeigte. „Danke“, erwiderte er und versuchte sein schnell schlagendes Herz zu beruhigen, ehe er sich vor Tetta setzte. Der schloss die Tür und hockte sich auf den Boden. „Was hätten Sie gern zu trinken?“ erkundigte er sich. „Eiskaffee, bitte.“ Glücklicherweise war es so wenig Text, dass er das nicht vergessen konnte, egal, wie nervös er war. „Eiskaffee. Natürlich. Dazu ein kaltes Handtuch?“ „Ja.“ Seit wann klang seine Stimme so krächzend? Nao musste so an sich halten, nicht einfach in Gelächter auszubrechen. Sonst war er doch nie so nervös vor der Kamera. „Bitte warten Sie einen Moment, bis der kommt, ja?“ Tetta ging zum Telefon neben der Tür und gab die Bestellung auf, bevor er den Raum verließ. Nur wenige Augenblicke später betrat der andere, Hikaru, nach einem Klopfen und der Aufforderung, hereinzukommen, den Raum mit einem kleinen Tablett. „Entschuldigen Sie bitte die Wartezeit.“ Hikaru kniete sich neben den Tisch und stellte dann das Glas auf den Tisch. „Hier ist Ihr kaltes Handtuch“, erklärte er, während er ihm dieses reichte und die Ablage dafür hinter das Glas stellte. „Hier sind noch die Wahlbücher. Bitte lassen Sie sich Zeit.“ Fast schon neugierig durchblätterte Nao das Buch, wusste er doch, wo er halten musste. Dennoch waren da wirklich ein, zwei schnuckelige junge Männer dabei, das musste er zugeben. „Sind Sie das?“ erkundigte er sich seinem Text gemäß, als er zu der entsprechenden Stelle kam. Wie schade, dass Tetta nicht da war. Der gefiel ihm wesentlich besser. „Ja.“ Hikaru verbeugte sich leicht. Er war mindestens ebenso unsicher wie Nao. Er sollte hier immerhin mit einem nicht unbekannten Musiker spielen. „Hier steht, Sie heißen Hikaru...“ Allein bei den Dialogen musste Nao sich so dermaßen zusammenreißen, dass er nicht direkt Tränen lachte. Sollte er jemals solchen Stuss von sich gegeben haben, verstand er sehr gut, wieso Isshi nicht mit ihm hatte schlafen wollen. „Genau.“ Hikaru spürte, dass sein Rücken leicht feucht wurde. „Hmm...“ Nao tat so, als überlegte er, was ihm in dem Moment leicht fiel, denn vor unterdrücktem Gelächter hatte er seinen Text vergessen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er sich wieder erinnerte. „Dann Sie... und der nette junge Mann von vorhin.“ Mit Ach und Krach schaffte er es noch, ernst zu bleiben, bis Hikaru sein „Verstanden, ich leite es in die Wege.“ gesagt und den Raum verlassen hatte. Dann brach er erst einmal lachend zusammen. Er kringelte sich regelrecht. „Wie schafft ihr nur diese dämlichen Dialoge?“ kicherte er und versuchte gleichzeitig nach Luft zu schnappen. „Man gewöhnt sich an alles.“ Tetta grinste. „Lebt der da noch?“ Hikaru deutete auf einen apathischen Isshi, der sich die Hände vor den Mund gehalten und die Augen zusammengekniffen hatte. „Er atmet noch“, stellte der Kameramann fest, der neben Isshi stand. „Ihr könnt gleich weitermachen. Nao-san, würden Sie sich bitte auf das Sofa setzen?“ „Natürlich.“ Noch immer glucksend machte der es sich dort bequem, atmete zwei, drei Mal durch und war dann wieder ernst. Er war immerhin Profi! Mehr noch, als die jungen Küken, mit denen er hier spielte. Er war zu lange im Musikbusiness, um hier ständig zu kichern! „Ich… Nao? Gib mal den Rest von deinem Kaffee!“ bat Isshi erstickt. „Hier. Danke, dass du hier bist.“ Noch einmal lächelte Nao Isshi schief an, dann ging er auf seinen Platz zurück, damit sie weiterdrehen konnten. „Ich kapier’s noch immer nicht, aber wenn du meinst…“ Isshi bekam ein Zeichen, doch still zu sein, als der Kameramann fertig war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)