Tales of Zero von abgemeldet (Tue alles, um alles zu verlieren...) ================================================================================ Kapitel 1: Vaterstolz und Vaterschande -------------------------------------- Noch da? OO Schön ^^ Nun denn, hier das erste Kapitel nach so einem mageren Prolog^^ An die Leute, die schon bei "Dark Dreams of Kakarott" dabei waren. Ich habe beschlossen, dass meine Kapitel etwas kürzer ausfallen werden, zur Gesundheit meiner Beta und den Freischaltern. A.k.a Keine Kapitel mehr die über 40 oder 60 Seiten kommen. Ich halbiere die Seitenzahl auf 20. Na ja... mal sehen wie lange ich das durchhalte XD Also gut! Genug gelabbert XD Sonst wird das Kapitel noch kalt. __________________________________________________________________________________ Bardock war schon immer eine recht wechselhafte Natur gewesen, was das Thema Geduld anging, doch seine momentane Situation hatte schon vor Stunden jeden erträglichen Rahmen gesprengt… Nicht das er ein Anfänger darin war… keineswegs. Er machte es zum zweiten Mal durch, dennoch war es noch nervenaufreibender als beim ersten Mal. Er bekam Zwillinge! …Naja, eher seine Frau. Schon das Wort „Zwillinge“, ließ den sonst so gestandenen Krieger in die Knie gehen. Insgesamt gab es auf ganz Vegeta-sei nur drei Zwillingspärchen und so eine Geburt hatte es seid ca. 50 Jahren nicht mehr gegeben! Der Elitekrieger, der sich vom vielen Auf- und Abrennen des Flures schon einen Wolf gelaufen hatte, setzte sich mit fahrigen Lächeln in einem weißen Sessel und fuhr sich über die schweißnasse Stirn. Hätte ihn einer seiner Untergebenen so gesehen, hätte dieser sich vor Lachen eingenässt. Denn ein General Bardock, der wie ein Idiot vor sich hin grinste, gab es nicht alle Tage. Lag wohl daran, dass er so gut wie nie grinste. Doch dies Alles war ihm nun mehr als egal. Zwillinge… Er hatte Zwillinge gezeugt! Er musste einmaliges Erbgut haben! Schon sein erster Sohn war ein Prachtexemplar von Saiyajin gewesen. Der stärkste Säugling seit Jahren! Mal vom Sohn des Königs abgesehen… Bardock lachte auf. Wenn das ebenso mit seinen Zwillingen der Fall war, konnte er es Vegeta wieder unter die Nase reiben. Zudem hatte der Herrscher noch einige Wettschulden bei ihm offen. Und die würden ab den heutigen Tag noch weiter anwachsen. In Gedanken hakte Bardock die Wette „Wer hat die meisten und potenziellsten Erben“ ab und freute sich schon auf eine Flasche des besten Whiskeys von ganz Vegeta-sei, aus dem königlichen Keller. Plötzlich zuckten seine Ohren auf, als sein Scouter ansprang und Hinweis auf einen Anruf gab. Mit gerunzelter Stirn nahm er an. „HUHU!!! Chef! Wie steht‘s mit den Blagen? Ist schon eins geflutscht?“ Bardocks fröhliche Miene zerfiel sofort, bei dem Klang dieser vertrauten Stimme. Nur einer wagte es so mit ihm zu reden. „Toma… Weißt du, dass dein Leben gerade an einem seidenen Faden hängt?“, zischte der General bedrohlich, was aber bei seinem besten Freund nur wenig Wirkung zeigte. „Hm, stecken also alle beide noch immer in der Röhre, wie? Sorry, dass ich dich gerade jetzt störe, aber es ist ein neuer Auftrag von Oben reingekommen…“ Bardock ließ sich in seinem Sessel entnervt zusammen sinken und stöhnte laut auf. „Sag ihnen, sie können mich mal kreuzweise.“ Toma sog am anderen Ende der Leitung scharf die Luft ein. Er bewunderte die Unverfrorenheit seines Freundes immer wieder. „Chef, ich glaub, du hast mich nicht richtig verstanden! Wenn ich sage >von Oben<, dann meine ich von ganz, ganz Oben!“ Bardock schloss die Augen und biss sich auf die Unterlippe. „Scheiß Echsen…“, knurrte er leise. Wenn er einen Befehl von König Vegeta verweigerte, kam er meistens mit Privilegsentzug davon... Aber diese Order stammte von Lord Freezer… „Ok… Schick mir den Auftrag und die Truppeneinteilung. Macht euch inzwischen fertig und wehe wenn ihr nicht den Arsch hochbekommt. Ich will so schnell wie möglich wieder bei Beranky sein!“, sagte Bardock mit starken Widerwillen. „Für dich doch immer, Herzchen.“, kam Tomas Stimme durch den Scouter geflötet. Er hörte nur noch das Knurren seines Vorgesetzten, als er auflegte. Schwerfällig nötigte der Elitekrieger sich dazu aufzustehen und die Infantstation zu verlassen. Warum musste ausgerechnet er immer wieder die Aufträge der Shimojins ausführen…? Lästiger Weise antwortete sein Bewusstsein prompt: Weil du der Beste bist! Ärgerlich leckte er sich über die scharfen Eckzähne. Ja, leider war er der Brauchbarste von all den Generälen, die irgendwo träge im Weltall herum sprangen und mit minimalen Bemühungen versuchten Planeten zu erobern. Freezers Herrschaft, die schon viel zu lange dauerte, hatte sie alle abstumpfen lassen… Nur ihn nicht! Er war zäh, zuverlässig und der Jüngste unter seinen Kollegen. Es gab hartnäckige Gerüchte, dass seine kometenhafte Kariere allein durch die Gunst des Königs zustande gekommen war. Gequirlter Unsinn! Er hatte sich das alles hart verdient! Während die anderen Generäle mit ihren Truppen wochenlang auf Planeten rumhingen, und eine ruhige Kugel schoben, erledigte er seine Aufträge in der Hälfte der Zeit und das mit erschreckend kaltblütiger Präzision. Bardock hinterließ seiner Frau eine Nachricht an der Rezeption der Infantstation. Es war seltsam wie schwer ihm es viel, seine Frau gerade jetzt alleine zu lassen… Er schüttelte den Kopf und riss sich zusammen. Er wusste genau, dass sein Auftrag wieder einmal eine Eroberung beinhaltete. Da könnte er seiner Wut freien Lauf lassen und sich Mal wieder so richtig abreagieren. Er lächelte spitz in sich hinein… Hoffentlich hatte der ihm zugeordnete Trupp einen starken Magen… Es dauerte nicht lange und der junge General fand sich in der Hauptkaserne ein und seine Crew versammelte sich vor ihm. „Was-ist…DAS?!“, fragte er Toma und zeigte mit Entsetzen auf die strammstehenden Saiyajins. „Das, mein Freund, ist unser Trupp…“ Bardock packte Toma am Schulterpanzer und zog ihn zu sich ran. „Sag mir, dass das nicht wahr ist! Das sind doch alles Anwärter! Die haben doch gerade Mal ihre erste Glut hinter sich!“ „Tut mir Leid, Chef. Aber so ist die Zuteilung…“, meinte Toma achselzuckend. Bardock scannte die kleine Sechsmanngarnison mit seinen Scouter und seufzte. „Die sind auch noch Lowlevels… Halten die mich für einen Ausbilder?! Was ist das bloß für eine Einteilung, für eine Klasse 3- Mission?“ Er konnte diese Halbstarken partout nicht ab. Schon wie sie ihn jetzt selbstgefällig angrinsten… Sie hatten noch keinen einzigen Einsatz gehabt, kamen frisch aus der Rekrutierung und hielten sich für die Größten. Mit finsterem Blick knipste Bardock den Scouter aus. Diese Anwärter waren gerade Mal für eine Klasse 1- Mission geeignet. Nun gut… Er würde das Beste daraus machen müssen, aber das hieße noch lange nicht, dass er ihnen eine Sonderbehandlung zukommen ließe. Er hielt eine kleine Ansprache für die Neulinge. „Damit eines klar ist! Ich erlaube keine Fehler und keine Spielereien! Ich denke, mein Name hat auch bei euch Würmern die Runde gemacht!?“ Ein unruhiges Brummen ging durch die Reihe der jungen Saiyajins. Oh ja… Sein Name war ihnen durchaus bekannt, ebenso dessen bitterer Nachgeschmack. Der junge General hatte schon einmal einen Trupp mit Neulingen unter sich gehabt… Nur einer war lebend zurückgekehrt. Die anderen hatten versagt, hatten Schwäche gezeigt. Etwas auf das der General mehr als allergisch reagierte. „Wer meint, er könnte mir auf der Nase rumtanzen, wird seinen gerechten Lohn erhalten. Damit das von Anfang an verständlich ist! Ich arbeite sonst mit der Elite, Profis, etwas wovon ihr noch Meilenweit entfernt seid!“ Bardock war immer mehr in ein gefährliches Knurren verfallen. „Abmarsch!“, war das Letzte was er bellte. Toma wandte sich mit vorgehaltener Hand an ihn. „Meinst du nicht, dass du etwas hart mit den Zwergen umspringst? Das Leben wird sie schon noch abhärten…“ Bardock sah seinen Freund mit schmalen Augen an. „So lange sie mit mir auf einer Mission sind, Toma, solange bin ich das soeben erwähnte Leben! Wo sind eigentlich Pumbukin, Totapo und Selipa?“ „Hmmm… Totapo und Pumbukin… weiß ich nicht so genau. Wahrscheinlich wieder bei den Freudenhäusern. Du kennst die geilen Böcke doch, die fahren voll auf diese außerirdischen Weibchen ab… Naja und Selipa steht Tuteka bei. Sie hat heute auch ihre Entbindung.“ Bardocks Lippen kräuselten sich zu einem spöttischen Grinsen. „Das Weib von Paragas? Hat der alte Sack doch mal einen Treffer gelandet? Ich bin gespannt was er für ein Balg fabriziert. Sein Vater war schon eine Schande für den Kriegsadel, aber er hat wirklich den Vogel abgeschossen… Wie sein Kind wohl aussehen wird? Hoffentlich bekommt das Balg mehr von seiner Mutter. Tuteka ist ja recht … delikat“ Toma verzog sein Gesicht zu einer Grimasse und verschränkte die Arme. „Lass das bloß nicht Beranky hören. Du wirst bis zur nächsten Mondhelle keine Ruhe mehr haben…“ Bardocks Schwanz sprang plötzlich von seiner Hüfte und versetzte seinem Freund einen leichten Schlag. „Sprich nicht gedankenlos von der heiligen Mondhelle… Du weißt, dass es Unglück bringt...“ Toma nickte erschrocken und sein General nahm es mit einem Schnauben hin. Die Mondhelle war für alle Saiyajins das wichtigste Ereignis auf ganz Vegeta-sei. Denn sie trat nur alle sieben Jahre ein, dann wenn Enkis Auge, der Mond kreisrund war… „Komm, mein Freund… Die Grünschnäbel dürften bald mit ihren Kapseln fertig sein. Machen wir uns auf. Ich will in 2 Monaten wieder hier sein und meine Zwillinge bewundern… Paragas wird sich den Hintern aufbeißen, wenn er sieht, dass ich ihn wieder übertrumpft habe…“ ♥~♦~♣~♠ Die genannten 2 Monate verkürzten sich schnell zu sechs Wochen. Die Eroberung war ein voller Erfolg! Die Bewohner dieses Planeten, der Calwe genannt wurde, waren zwar stark, aber für Bardock waren sie nur Futter für seine Kampfeslust. Die Rekruten erlebten am eigenen Leib, wie ihr Anführer bis zum Äußersten kämpfte. Mehrmals nannte dieser Krieger den Meditank seine Ruhestätte, dennoch war er unermüdlich. Jedes Mal, wenn Bardock aus der Heilsubstanz stieg, schienen seine Bärenkräfte noch ein ganzes Stück zugenommen zu haben... Die Neulinge staunten nicht schlecht, wie fasst täglich Städte unter Bardocks Gewalt fielen. Sie kamen seinem Tempo nur mäßig nach. Zwei Anwärter blieben auf der Strecke. „Chef! Warte! Wir haben zwei verloren!“, schrie Toma seinem Freund noch hinter her, als dieser von mehreren außerirdischen Kriegern attackiert wurde. „Zwei Stolpersteine weniger!“, lachte Bardock lauthals. Der größere Saiyajin schüttelte nur mit gerunzelter Stirn den Kopf. Sein Chef war bereits wieder dem Kampfrausch verfallen und würde erst aufhören wenn kein Stein mehr auf dem anderen stand. Das kam bei Bardock häufig vor… Ob das so gesund war? Der höchste Genuss für den jungen General kam aber noch… „Vragi! Öffne das Auge deines Gemahls!“, stieß Bardock grollend ein Gebet zur Saiyajingöttin und grinste dabei euphorisch in den Vollmond. Er liebte es, wenn das bleiche Licht ein leichtes Kribbeln auf seiner Netzhaut verursachte und sein Affenschwanz zu pulsieren begann. Toma und seinen vier restlichen Gefährten ging es nicht anders. Es waren die letzten Bewohner von Calwe, die sich zusammengerottet hatten, um den Planeten zu verlassen. Voller Entsetzen sahen sie von weitem, wie diese Ungeheuer… diese Saiyajins, sich in die berüchtigten Oozarus verwandelten. Panik brach aus, denn eines dieser Monster stürmte auf sie los. In ihrem Grauen vergaßen sie sich und versuchten in ihre Evakuierungsschiffe zu gelangen. Jeder von ihnen drängelte den schmalen Luken entgegen. Der Boden bebte immer heftiger. Das Vibrieren raubte ihnen den Atem und plötzlich wurde alles Still… Keiner wagte es sich zu bewegen und starr vor Angst sahen sie auf. Zwei rote Augen stierten funkelnd auf sie herab. Eine Reihe von rasiermesserscharfen Zähnen, hinter weit gespannten Lefzen verkündete ihr Schicksal. Ein gleißendes Licht bildete sich in der Kehle des Oozaru und setzte sich mit furchterregendem Rauschen in Bewegung… Grelle Energie vernebelte für etliche Minuten jegliche Sicht. Als sich jedoch die Umgebung wieder klärte, war nur noch eine, mit Schutt überlagerte Ebene zu erblicken. Die halbstarken Oozarus gafften mit weit aufgerissenen Augen ihrem Anführer entgegen, der langsam zurück getrottet kam. „Mission erfolgreich abgeschlossen…“, waren seine geknurrten Worte. ♥~♦~♣~♠ Bardock gab sich nicht damit ab, die Abreise wirklich vorzubereiten. Den Anwärtern wurde keine Zeit für das übliche Plündern gelassen. Auch Toma, der etwas zur Habgier neigte, konnte seinen Freund nicht umstimmen. Allerdings verübelte er es ihm nicht. Wer durfte sich schon Vater von Zwillingen nennen? Kaum das sie Vegeta-sei erreicht hatten, machte sich Bardock auf, zur Infantstation um seine Frau zu sehen. Er pfiff darauf, Bericht zu erstatten. Es würde Vegeta nicht umbringen, wenn er erst einen Tag später vom Missionsverlauf erfahren würde und auch die Shimojins waren da nicht so genau. Er jagte der jungen Saiyajin an der Rezeption einen gehörigen Schrecken ein, als er mit fasst schon quietschenden Sohlen um die Ecke bog. „Ich will zu meiner Frau- Beranky- Die mit den Zwillingen!“, sagte er resolut und als die Frau einwendend den Finger heben wollte, fügte er noch ein gebelltes „Sofort!“ hinzu. ♥~♦~♣~♠ Die junge Beranky ordnete summend ihre Sachen. Sie würde nur noch zwei Tage auf der Station verbringen, denn dann waren die Tests an ihren Kindern abgeschlossen. Normalerweise bedurften Neugeborene nur eine Woche solche Zuwendung, allerdings war es bei Zwillingen immer etwas heikel. Oft kam es in der Geschichte der Saiyajins vor, dass sie kurz nach der Geburt starben. Aber wie es aussah, war mit ihren beiden alles in Ordnung… oder eher gesagt fast. Einer ihrer beiden Söhne wurde mit einer Absonderheit geboren, die ihr zu bedenken gab… Was würde Bardock nur dazu sagen? In diesem Moment trat der Fall, „Wenn man vom Teufel sprach“ ein. Die automatische Tür fuhr surrend zur Seite und ein völlig abgehetzter Bardock trat ein. „Béky, Ich bin wieder da.“, sprach er mit ungewöhnlich sanfter Stimme zu seiner Frau und wollte ihr zärtlich über den schlanken Hals streichen. Doch daraus wurde nichts. Die Saiyajin, mit dem wilden hüftlangen Haar, wirbelte herum und packte Bardock am Kragen. Knurrend zog sie ihn zu sich herab und zischelte leise: „Was, in Enkis Namen, fällt dir ein, mich so einfach mit einem Zettel abzuspeisen!?“ Ihr Gatte hob abwehrend die Hände. „Ich hätte ja schlecht in die Entbindung platzen können! Du lagst grade in den Wehen!“ Schnaubend zog sie sich zurück und versuchte ihre geladene Laune wieder runter zufahren. Irgendwo hatte er ja recht… ausnahmsweise Mal. „Gut, schön, Okay… Halb so wild. Hauptsache die Beute stimmt. Ich könnte eine neue Kampfweste vertragen. Meine Brüste sind durch die Schwangerschaft so geschwollen…“ Bardock indessen, hatte seinen Blick zur Decke gerichtet. „Öh… ja… die Beute...“ „Ja, die Beute, mein Schatz… Ich hoffe du sagst jetzt nicht, das was ich denke…“, brummte Beranky mit erhobener Augenbraue und verschränkten Armen. Ihr Gatte bestätigte ihre Bedenken mit einem lang gezogenen Stöhnen. „Béky! Ich wollte so schnell wie möglich bei dir und meinen Kindern sein! Da hab ich nicht den Kopf für so etwas!“ Entgegengesetzt seiner Erwartungen, brachten seine Erklärungsversuche, seine Frau zum lachen. „Ist ja schon gut, Kleiner. Bei Radditz damals, war es ja auch nicht anders gewesen…“, erinnerte Beranky sich schmunzelnd. Bardock seufzte lautstark. Die Launen seiner Frau waren so unberechenbar, dass es schon fast wehtat. Dennoch liebte er sie, dass er sie niemals missen wollte. „Also gut, wo wir schon einmal bei dem Thema Kinder sind… Ich will endlich meine Ableger sehen! Wo sind sie?“ Beranky zwang sich zu einem steifen Grinsen. „Nun jaah… Willst du sie wirklich schon sehen? Ich meine, sie sind in der Untersuchungsabteilung und wahrscheinlich schla-“ „Ich kann keine Sekunde länger warten! Na los, Béky!“ Schon war Bardock zur Tür hinaus geeilt und ließ seine Frau zurück. Beranky legte sich die Hand auf ihr Gesicht und zog sie langsam herunter. Na, das konnte ja heiter werden… ♥~♦~♣~♠ Aufgeregt drängelte sich Bardock an ein paar Heilern vorbei und kam an einer großen Glasscheibe zum stehen. Er sah viele kleine Bettchen, jedoch waren nur drei belegt. Seine Augen waren groß und glänzend, denn er erkannte, seine Söhne sofort. Zwei Prachtexemplare! Hinter sich hörte Bardock seine Frau, die leicht außer Atem war. „Musst du so rennen.“, knurrte sie, doch ihr Gatte war kaum ansprechbar. „Sie sind so wunderschön…“, wisperte er, worauf Beranky nur ein grunzendes Geräusch von sich gab. „Sie sehen aus wie du!“ „Ja, ich weiß! Ist das nicht wundervoll?!“ Ignorieren… Einfach ignorieren, dachte sie nur und massierte sich strapaziert die Schläfen. „Ah! Bardock! Das wir uns ausgerechnet hier wieder sehen, mein Freund!“, ertönte plötzlich eine schwungvolle Stimme. Schmunzelnd bemerkte Beranky, wie der Schwanz ihres Mannes, sich um seine Hüfte sträubte. Nur langsam und widerwillig wandte Bardock sich seinem frischen Glück ab. „Paragas… Ja, was für ein erschreckender Zufall…“ „Hmmm, was für prächtige Burschen. Sie sind direkt nach meinem Knaben gekommen…“, deutete Paragas an und zeigte stolz durch die Scheibe. Finster folgte Bardocks Blick dem behandschuhten Finger und betrachtete sich den Kleinen, der mit einem seiner Jungen um die Wette brüllte. „Mein Kleiner scheint deinem Gör, Konkurrenz zu machen. Hör dir dieses kräftige Organ an! Aus ihm wird noch ein wahrer Krieger!“, feixte der junge General. Bei diesem Worten breitete sich ein schmieriges Grinsen auf Paragas Lippen aus. „Lord Paragas? Warum liegt Euer Sohn noch hier? Mit ihm scheint doch alles in Ordnung zu sein.“, wollte Beranky wissen, doch ihr Gegenüber konnte ihr nicht mehr antworten. Ein Heiler kam aus einer der vielen Seitentüren getreten. Vor sich hin murmelnd und stetig den Blick auf ein Klemmbrett gerichtet, gesellte er sich zu ihnen. „Ah, Lord Paragas! Ich habe die endgültigen Ergebnisse. Es gibt keinen Zweifel mehr…Es ist unglaublich…“ Der Heiler schaute auf. „Oh, General Bardock? Sie sind schon wieder zurück? Ich möchte sie zu ihren Zwillingen beglückwünschen. Sie und Lord Paragas müssen sich zu solch seltenen Geburten sicher glücklich schätzen…“ Bardocks Grinsen verschwand und er drehte sich zu den Säuglingen um. Was sollte an dem Kleinen von Paragas so Besonderes sein…? Außer, dass dieser für saiyajinische Verhältnisse relativ pflegeleichtes Haar zu besitzen schien? „Möchten die Herren und die Dame zu ihren Kindern?“, fragte der Heiler freundlich und musste nicht lange auf eine Antwort warten. Bardock beäugte seine Zwillinge stolz und Beranky lehnte sich an seine Schulter. „Liebling, wird Zeit das wir unsere Abmachung erfüllen… Welchen der Beiden willst du benennen?“ „Den kleinen Brüllaffen hier… Kakarott, ja… So soll er heißen.“ Beranky blinzelte erstaunt, lächelte dann jedoch. „Wie der Krieger aus den Sagen?“ Bardock nickte, ohne den Blick von dem kleinen Jungen abzuwenden… Als er noch klein war, hatte sein Vater ihm, Beranky und dem damaligen Prinzen Vegeta oft die Geschichten von Kakarott erzählt. Einem Krieger, der so stark und ehrbar gewesen war, dass er dem blinden Gott Enki ebenbürtig wurde… Er seufzte leicht. Er hatte die Geschichten schon fasst vergessen gehabt, seid er nicht mehr so viel mit Vegeta unternehmen konnte… „Also gut! Dann bin ich dran. Dieser kleine Racker soll Tales heißen!“ Bardock hustete leicht und sah seine Frau überrascht an. „Warum gerade nach meinem Vater?!“ „Warum nicht? Wenn du unseren Sohn schon nach einer Sage benennst, kann ich dem anderen doch den Namen des Erzählers geben. Tales hat die Geschichte so oft erzählt, als hätte er daran geglaubt. Die Beiden gehören einfach zusammen und so soll es auch bleiben.“, grinste Beranky in sich hinein. Sie hatte ohnehin vor gehabt, einen ihrer Söhne so zu nennen. Sie hatte ihren Schwiegervater, der viel zu früh gefallen war, immer gemocht, als wenn es ihr eigener Vater gewesen wäre. „Wie rührend!“, kam es von Paragas, der seine Worte noch mit einem gekünstelten Schniefen unterstrich. „Du, mein guter Bardock benennst deinen Sohn nach einer Legende, aber… Broly hier, wird eine sein!“ Der Heiler gab einen erstickten Laut von sich und Panik stand in seinen Augen geschrieben. „Lord Paragas! Wenn die Echsen davon erfahren-“ „Lassen Sie gut sein, mein Freund. Bardock ist ein guter Soldat und seinem Volk treu. Er würde nie einen seiner Landsleute an die Shimos verraten.“, sagte Paragas und lächelte süffisant. Bardock knurrte bei dem Wort „Soldat“ leicht, doch Paragas wusste dies zu ignorieren. „Was meint Ihr damit, Lord Paragas?“, warf Beranky ein. „Nun, meine Liebe… Sehen Sie selbst.“ Aalig entzog Paragas dem Heiler das Klemmbrett und reichte es ihr. Die Befunde ergaben für sie erst keinen Sinn, doch dann fand sie den Namen Broly, auf dem eine Kampfkraftangabe folgte. Sie keuchte auf und sah vom Klemmbrett auf. „D-Das kann nicht sein! Das… Bei Vragi!“ „Was ist los, Béky? Zeig mal.“, meinte Bardock und nahm die Testergebnisse an sich. „WAS?! Das… Ach du Scheiße!“ Sein Blick wanderte irritiert auf den kleinen Broly. Schon fast mechanisch führte er seine Hand zum Scouter und schaltete ihn ein. Sofort piepte das Gerät los und die Kampfkraftanzeige schoss in Rekordzeit in imposante Höhe… „Der Zwerg ist der… Legendäre!“ Paragas Lächeln wurde noch breiter. Bardock aus der Fassung zu bringen war ein Ziel, dass er sich vor langer Zeit gesetzt hatte. „So ist es, mein Freund. Und so unglaublich, wie es dir auch erscheinen mag, musst du bedenken, dass die tausend Jahre um sind. Nun denn, ich habe noch Termine. Bardock, Beranky, meine Liebe… Ich empfehle mich.“ Mit diesen Worten machte Lord Paragas auf dem Absatz kehrt und nickt dem Heiler im vorbeigehen noch zum Abschied zu. Bardock sah ihm versteinert nach und er schluckte. Er hatte wohl gespürt, dass der Lord sich mehr als nur lustig über ihn gemacht hatte. Nochmals fiel sein Blick auf Broly, der immer noch mit seinem Spross Stereobrüllen veranstaltete. Dabei geriet Kakarott in das Visier des Scouters. Ein zweifaches Piepen erregte Bardocks Aufmerksamkeit. „Was zum-“ entfuhr es ihm, als er auf die Anzeige schaute. Schnell tippte er seinen Scouter an, jedoch piepte er wieder nur zweimal. „Das… kann nicht sein!“ Beranky sah nervös zu ihrem Gatten auf. „Was hast du denn, Liebling?“ „Das Ding ist schrott! Es zeigt bei Kakarott nur eine Kampfkraft von zwei an!“ Zum Überprüfen richtete Bardock seinen Scouter auf Tales, allerdings war bei ihm die Anzeige völlig normal! „B-Bardock… Ich muss dir etwas sagen…“, entwich es Beranky zögernd und sie trat einige Schritte von ihrem Mann weg. Jetzt war der Augenblick gekommen, vor dem sie sich sechs Wochen lang gefürchtet hatte… Sie hatte Kakarott sooft testen lassen aber… „Dein Scouter ist nicht kaputt, Liebling… Weißt du, Geburten von Zwillingen laufen nur selten reibungslos ab.“ Der Heiler, der sie die ganze Zeit mit einem unangenehmen Gefühl in der Magengegend beobachtet hatte räusperte sich leise. „Dürfte ich Sie bitten, ihr Gespräch vor der Tür weiterzuführen. Es wäre nicht gut für die Säuglinge…“ Beranky und Bardock taten, wie es ihnen gesagt wurde… Der junge General war dabei allerdings völlig in seinen Gedanken verfangen und versuchte, das angesprochene Thema zu realisieren. Eines seiner Kindern… einer der Zwillinge war schwach! Nicht nur das, er hatte noch nie von einem Saiyajin mit solch niedriger Kampfkraft gehört… Wie konnte das sein!? Wie nur?! Er war einer der besten Krieger des Planeten! Das Blut einmaliger Kämpfer floss in seinen Adern! Es war unmöglich, dass… dass… dass so ein Balg von ihm abstammte! „Bardock? Ist alles in Ordnung?!“, fragte Beranky zögerlich, obwohl sie ahnte, dass überhaupt nichts in Ordnung war. „Das… ist unmöglich…“, wisperte Bardock wiederholt. „Bitte, Liebling…“ Beranky war mehr als besorgt. Sie wusste was in ihrem Mann vorging. Auch sie hatte fassungslos reagiert, als die Heiler versucht hatten, ihr Kakarotts minimale Kampfkraft beizubringen. In diesem Moment sprach ihr Gatte das aus, was auch sie zuerst vorgehabt hatte. „Wir geben ihn in die Servantinstitution… Nur so können wir die Schande mildern.“ Beranky biss sich auf die Unterlippe. Die Servantinstitution war eine Einrichtung für unrühmliche Saiyajins, ältere, die ihren Schwanz verloren hatten und bei denen er nicht mehr nachwachsen würde oder eben Säuglinge wie Kakarott, die nicht für den Kampf taugten. Jene Saiyajins waren das unterste Glied in einer strengen Hierarchie. Sie waren es, die die Namen, Diener, Sklave oder Mätresse tragen würden… Genau dies, wollte sie zuerst Kakarott auch antun, doch dann… als sie den Kleinen vor sich hatte, in den Arm nahm und ihn säugte. Von da an war in ihr ein seltsames Gefühl gewachsen… Mutterliebe. Dabei verabscheute sie Schwäche genau wie Bardock. Als sie noch in der Missionsbereitschaft war, hatte sie sich stets geweigert mit Lowlevels zu verkehren, und nun? Nun war sie selber Mutter von so einem. „Nein!“, sagte sie entschlossen. Bardock sah sie verwirrt an. „Was hast du gesagt?“ „Nein, Bardock. Der Junge wird nicht zu den Servants gehen.“ Nur langsam fanden die Worte seiner Frau Einzug in sein Hirn. „D-Das ist nicht dein Ernst! Beranky, willst du mit dieser Schande leben, ein Servant geboren zu haben?!“ „Noch ist er kein Servant und wenn ich es nicht will, wird er auch erst keiner werden!“ „Jetzt sei doch vernünftig! Denke an unsere Söhne! Sie werden sich für ihn schämen müssen!“ Bardock schob die Arme zu einer offenen bittenden Haltung vor seinen Körper. Beranky wich knurrend zurück. „Du hast Kakarott bereits seinen Namen gegeben! Du weißt, was das bedeutet! Du, als Familienoberhaupt, hast ihn somit anerkannt!“ Ihr war klar, dass sie sich ziemlich untypisch verhielt, aber sie hatte sich entschieden! Kakarott würde nicht getötet oder ein Servant werden, wie es für schwache Kinder üblich war. „Du hast mir die Fakten verschwiegen! Bei Enki! Was ist mit dir los!? Du hast dich innerhalb von wenigen Wochen so verändert!“, zürnte Bardock. Sein Affenschwanz entwand sich von seiner Hüfte und richtete sich starr und warnend auf. „Ich habe mich nicht verändert, ich sehe nur die Tatsachen! Bardock, nur weil der Kleine schwach geboren wurde, muss er das nicht sein ganzes Leben sein! Du bist durch dein Training auch immer stärker geworden. Kakarott kann dies auch!“ Der General fing an bedrohlich zu knurren und seine Augen funkelten. Er war es nicht gewohnt, dass man ihm wiedersprach. Auch von Beranky nicht, was aber eher daran lag, dass sie sich sonst immer einig waren. „Béky, ich warne dich… Ich stehe im Rang über dir!“ Die Saiyajin ballte wütend die Fäuste. Ihrer Kehle entwich ein tiefes Grollen, aber sie tat nichts. Bardock schrie förmlich danach, sie zu einem Kampf heraus zu fordern. Dies war der übliche Weg bei den Saiyajins, Zwistigkeiten und Meinungsverschiedenheiten bei zu legen, aber Beranky konnte gegen ihren Gatten nicht kämpfen. Er war ihr kräftemäßig haushoch überlegen und diese Klarheit war es, was sie nur noch wütender machte, dennoch würde sie nicht nachgeben. Bis jetzt hatte sie immer bekommen was sie wollte. Entschlossen drehte sie Bardock den Rücken zu und ließ ihn einfach stehen. „Beranky!? Was soll das?!“, rief er ihr verwirrt nach. Nur kurz hielt seine Frau an und drehte ihm leicht den Kopf zu. „Mein Sohn bleibt. Und bevor du etwas tust, mein liebster General, denke an die Konsequenzen…“ sagte sie mit einer Stimme, die fern jeglicher Gefühle war. Dann wandte sie sich von ihrem Gatten vollkommen ab und verließ den Gang. Bardock war völlig perplex zur Salzsäule erstarrt. Er hätte eher erwartet, das seine Geliebte die Herausforderung stur annehmen würde, aber das? Langsam taute er wieder auf und er knurrte. Er wusste genau, was mit jenen genannten Konsequenzen gemeint war. Beranky hatte ihn vor eine uralte Wahl gestellt, wie Frauen es schon seit Ewigkeiten mit ihren Männern machten: Entweder, Oder. Entweder Kakarott bleibt, oder der Junge verschwand und somit sie auch… Frustriert brüllte Bardock auf und schlug derart gegen eine Metalwand, dass sie eine Delle bekam. „Verdammtes Weib!“ Sie wusste genau, dass er alles tun würde, um sie nicht zu verlieren. Sie hatten zusammen viel zu viel durchgemacht… Er hatte viel zu viel durchgemacht, um sie zu bekommen. Beranky war sein ein und alles. Finster glitt sein Blick durch das Fenster zu Kakarott… Und schon wieder bekommt deine Mutter ihren Willen… Zwerg. Beranky war in ihr Zimmer stolziert und hatte sich energisch auf ihr Bett gesetzt. Was dachte ihr Gemahl, mit wem er es zu tun hatte?! Sie war nicht eine der einfachen Untergebenen, auch wenn sie nur eine gewöhnliche Midclass Kriegerin war und somit in der saiyajinischen Hierarchie unter ihm stand. Es war ihr schwer gefallen, Bardock vor solch eine Wahl zu stellen… Sie liebte ihn, genauso wie sie ihren Sohn liebte… ♥~♦~♣~♠ Grunzend nahm Bardock die immer kühler werdende Abendluft in seine Lungenflügel auf. In ihm hatte sich eine gewaltige Ladung Wut angestaut, die er allerdings nicht an Beranky auslassen wollte. Er hatte einfach stur die Infantstation verlassen und sich in die Lüfte erhoben. Seine Geliebte würde ohnehin eine ganze Weile nicht mit ihm reden. Also, was sollte er dort noch weiter rumhocken, hatte er sich gedacht. Stattdessen konnte er genauso gut einen alten Freund besuchen, bei dem er sich schon eine Ewigkeit nicht mehr blicken lassen hatte. Natürlich war die Uhrzeit relativ unpassend, aber was juckte es ihm? Immerhin war er eine wichtige Persönlichkeit, welche so ziemlich alle Vorzüge der saiyajinischen Highsociety kannte, da konnte sein Freund auch mal ein Auge zudrücken: Also auf zu König Vegeta! Nach gut einer Stunde Luftweg erreichte er den Palast, zu dem er ungehindert Zugang besaß. Nur kurz musste er sich Ausweisen und schon waren die sonst so schwierigen Wachen handzahm. Auch die anderen Posten und Dienstherren nahmen das relativ respektlose Eindringen hin. Sie kannten es von General Bardock nicht anders. Energisch schritt der Saiyajin zum Thronsaal und drückte nach kurzem Anklopfen die Tür auf. Er hatte richtig vermutet, sein alter Freund war noch hier, schien aber gerade gehen zu wollen. Erstaunt sah der König auf und beobachtete wie der Eindringling auf ihn zukam. Kurz bevor er die Erhebung des Thrones erreichte, hielt er an und glitt in eine respektvolle Verbeugung. Die letzten Besuche des Generals waren schon so lange her, dass Vegeta es gar nicht mehr gewohnt war. Was das Ergebnis zur Folge hatte, dass er sekundenlang mit perplexem Ausdruck im Gesicht vor sich hin stierte. Doch nach kurzer Zeit fand er seine Stimme wieder. „Findest du nicht, es ist eine recht seltsame Gestik, nach so frevelhaften Eindringen in meinem Palast?“, fragte der König mit einem Schmunzeln und setzte sich mit verschränkten Armen auf die Stufen vor seinem Thron. „Was ist so seltsam daran, dass ich meinem König Respekt zolle?“, gluckste Bardock und erhob sich. „Diese Worte gerade von dir, mein Freund? Komm, setz dich zu mir! Du hast diesmal wirklich extrem lange auf dich warten lassen.“ Bardock hockte sich neben König Vegeta und sah ihn musternd an. Der König wirkte trotz des freundschaftlichen Lächelns blass und angespannt. Tiefe Augenringe zierten, seine sonst so scharf geschnittenen Züge. „Was ist denn mit dir passiert, mein König?“ Vegeta sah ausweichend zur Seite. „Nichts… Nichts, um das du dir einen Kopf machen solltest. Sag mir lieber, wie es Beranky geht! Ich habe sie das letzte Mal vor eurem Bündnis gesehen und das ist gut sieben Jahre her.“ Der General biss sich auf die Unterlippe. War ja klar, dass das kommen musste! Er räusperte sich leicht, denn er hatte wirklich keine Lust über seine momentane Krise zu reden. „Weich mir nicht aus, Vegeta! Ich weiß das dir irgendwas schwer im Magen liegt!“ Der König antwortete mit einem farblosen Lächeln. „Es ist wirklich nichts, mein Freund…“ Bardock sah Vegeta eindringlich an. „Vegeta…“, brummte er mahnend. „Selbst als Freezer dich fast entmachtete, sahst du nicht so beschissen aus.“ „Danke gleichfalls.“, knurrte der König und gab sich zu einem langen Seufzen hin. „Es ist nur…“ „Ja?“ Vegetas Blick verschleierte sich und glitt in die Weite. Es war schwer seinem besten Freund davon zu erzählen, immerhin hatte er es selbst kaum verarbeitet. „Er… hat sie…“, drang es plötzlich heiser und flüsternd aus der Kehle des Königs. Der General sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Wer hat wen?“ König Vegeta stierte weiterhin gerade aus und schluckte, als wolle er das erlebte verdrängen, nicht wahrhaben… ungeschehen machen. „Freezer, er… er hat Ranga und Vegeta in seiner Gewalt.“ Der saiyajinische General keuchte ächzend auf. „Nein! Die Königin und den Prinzen!? Wie- Seit wann?!“ Vegeta schloss die Augen und senkte sein Haupt. Leicht strich er mit seiner Hand über seine hohe Stirn, als hätte er Kopfschmerzen. „Als mein Sohn geboren wurde ist Freezer auf ihn aufmerksam geworden und bestand darauf sein Training zu überwachen… Seit geraumer Zeit ist Vegeta ständig bei dieser… verdammten Echse!“ „Aber, was hat Ranga bei dem zu suchen?“, fragte Bardock mit erhobener Augenbraue. „Freezer ließ ihr eine Vorladung zukommen… Seit dem habe ich sie nicht mehr gesehen. Vor kurzem habe ich gehört, dass es ihr nicht gut gehen soll.“ Vegetas Stimme war, wie er so redete immer dünner geworden. Beim Zuhören hatte Bardock die Augen weit auf gerissen und verfiel in ein fassungsloses Kopfschütteln. Hätte diese elende Kreatur von einem Gecko das, mit seiner Familie gemacht, dann… Schlagartig richtete er sich auf und sah mit funkelnden Augen auf den König hinab. „Wieso zum Teufel wehrst du dich nicht!? Was ist aus dem ungestümen Teufel geworden, der du einmal warst!?“ Vegeta zuckte zusammen und sah entgeistert am General hoch. „Bardock! Was redest du da? Du weißt, dass mir die Hände gebunden sind!“ Bardock bleckte die Zähne. „Du opferst deine Frau und dein Kind! Ist dir das klar? Verdammt, du bist der König der Saiyajins!“ Kaum das er den Satz beendete, riss ein derber Schlag sein Gesicht zur Seite und er schlitterte ein Stück in die Mitte des Thronsaals. Zischend wischte er sich über die Wange und sah zu König Vegeta, der ihn mit kalten Blicken bedachte. „Wie kannst du es wagen!? Freund oder nicht, ich bin immer noch dein Gebieter! Was denkst du dir eigentlich?! Freezer ist mächtig, mächtiger als jeder einzelne von uns! Nur der kleinste Fehltritt, kann unseren Untergang bedeuten! Hast du daran schon einmal gedacht, du Dummkopf? Egal wie sehr ich meine Familie liebe, mein Volk muss immer an erster Stelle kommen.“ Der König ballte die Fäuste und brüllte dann mit grollender und verzweifelter Stimme: „Hast du eine Ahnung, wie sehr ich leide!?“ Bardock biss die Zähne zusammen und schloss die Augen. Natürlich konnte er sich vorstellen, wie sein Freund litt… Aber für einen Moment war es mit ihm durchgegangen. Wie so oft hatte er vergessen, dass Vegeta als König an harte Verpflichtungen gebunden war. Für ihn war er aber immer noch der unbesonnene und abenteuerlustige Prinz, den nichts und niemand halten konnte. Wie sehr hing er doch an ihrer Kindheit, in der es noch kein Freezer gegeben hatte. Bardock beruhigte sich und glitt in die Knie. „Bitte verzeih mir Vegeta… Ich habe mich vergessen....“ Der König tat es seinem Freund gleich und atmete tief durch. „Schon gut…“, meinte er und ließ sich wieder auf die Stufen nieder. „Ich hätte daran denken müssen, dass man bei dir nicht auf Verständnis trifft, immerhin bist du der kaltblütigste unter meinen Kriegern…“ Stöhnend und unter rollenden Augen setzte sich Bardock wieder zu seinem Freund. „Rede keinen Stuss… Aber eines will mir nicht in den Schädel… Warum holt Freezer deinen Sohn zu sich, obwohl der so stark ist? Sonst nietet der doch jeden, der ein bisschen zu kräftig geraten ist, gleich um.“ Tiefe Schatten bildeten sich um Vegetas Augen… „Ich kann es mir denken… und es gibt Gerüchte, die es bestätigen…“ „Vegeta, rede nicht um den heißen Brei!“ Der König legte seufzend seine Arme auf seine Knie ab. „Weißt du, für Lord Freezer sind wir wertvolle Schachfiguren. Allerdings kann er mit unserem Volk nicht gut umgehen. Dir ist bestimmt klar, dass sich jeder saiyajinische Krieger lieber zu Tode kämpfen würde, als den Shimojins zu dienen und jeder Krieger würde sich weigern, sich vor einem fremdrassigen Herrscher zu beugen… Aber aus irgendeinem Grund will Freezer das nicht… Wie dem auch sei. Er braucht mich als vertrauten Führer des Volkes. Ich bin sein Sprachrohr, das seine Befehle an das Volk weitergibt, ein Diener, ein Sklave mit Krone… Nun ja, allerdings scheine ich für seinen Geschmack zu viele Skrupel zuhaben. Er befürchtet, dass ich ihn eines Tages hintergehen könnte… Darum brauch er meinen Sohn.“ Bardock sog scharf die Luft ein. „Um dich zu erpressen?“ Vegeta rieb sich nochmals die Schläfen und schüttelte nur den Kopf. „Nein, es ist viel schlimmer, mein Freund. Er hat den Prinzen zu sich geholt, weil er mein rechtmäßiger Nachfolger ist. Er will ihn nach seinen Vorstellungen formen. Er erzieht ihn zu einem perfekten Werkzeug und füllt sein Herz mit Hass gegen mich. Wenn der Junge soweit ist, wird Freezer mich nicht mehr brauchen und den Jungen auf den Thron setzen… das wird mein Tod sein… Genauso wie der von Ranga. Der Lord benutzt sie nur als Amme… meine geliebte Königin…“ Bardock biss sich auf die Unterlippe und zitterte leicht. In seinen Gedanken stellte er sich vor wie der junge Prinz zu einem Monster erzogen wurde… Und sie alle würden ihm in ein paar Jahren ausgeliefert sein. Vegetas Sohn hatte schon bei seiner Geburt eine unerhört hohe Kampfkraft gehabt, zwar nicht so hoch, wie die von Broly, dennoch… wie stark würde er als junger Mann sein? „Vegeta…“, murmelte er plötzlich und der König stutzte auf. „Ich werde das nicht zulassen!“, knurrte der General, worauf Vegeta anfing zu lächeln. „Es ist wohl mein Schicksal. Ich fürchte mich nicht vor dem Tod… es ist bloß schwer zu ertragen, dass mir mein eigen Blut entrissen wurde und nun verdorben wird…“ Kalte Stille legte sich über die beiden Saiyajins. Bardock war in seine eigenen Gedanken gekehrt und er überlegte fiebrig, wie man das alles abwenden oder wenigstens mildern konnte. So durfte es einfach nicht enden! Dann plötzlich schnappte er hörbar nach Luft und rempelte dabei den König an. Langsam erhob er sich und stellte sich vor Vegeta. „ Ich werde versuchen deinen Sohn zu beschützen, in dem ich ihm, von meinem Blut mitgebe…“ Der König schaute perplex auf, denn er hatte verstanden was sein Freund damit meinte. „Du willst-! Das kann doch nicht-! Du willst ernsthaft deinen Sohn-“ „Oh doch… Das werde ich. Radditz ist nur ein Jahr älter als dein Spross und kommt seiner Kampfkraft am nächsten. Zudem ist er ausgesprochen klug… Radditz soll Vegetas Begleiter werden…“ Der König brachte nur ein paar abgebrochene Laute zu Stande und schüttelte immer wieder seinen Kopf. „Bardock! Dein einziger Sohn!“ „Nein… Nicht mein einziger. Vielleicht hast du es noch nicht mitbekommen, aber Beranky hat vor kurzem Zwillinge zur Welt gebracht… Ist aber auch egal. Hör zu! Dein Sohn wird nicht wirklich mit Saiyajins in Kontakt kommen und Freezer kennt sich mit unserer Rasse nicht wirklich aus. Was ist wenn der kleine Vegeta in die Glut kommt und kein Partner da ist? Zudem braucht ein Saiyajin die Gesellschaft von seinesgleichen, sonst verliert er den Verstand…“ Vegeta nickte nur stumm. Noch lange saßen König und General bei einander und redeten auf einander ein… ♥~♦~♣~♠ So kam es, dass einige Tage später ein fasst neunjähriger Saiyajin an der Hand seines Vaters zu einem großen Raumschiff geführt wurde, welches Lord Freezer gehörte. Dieser kleine langhaarige Junge war ein Geschenk für den jungen Prinzen Vegeta. Bardock sah an seinem Sohn hinunter und ließ von seiner Hand ab. Es war schwer für ihn, auch wenn er sich nichts anmerken ließ. Radditz war sein Stolz, sein ein und alles… Am Vorabend hatte Bardock ihm erklärt, dass er von nun an mit dem Prinzen trainieren würde und eines Tages sein Leibwächter sein würde... Bardocks Entscheidung brachte aber auch eine schmerzhafte Erfahrung mit sich. Sie trieb den Keil der zwischen Beranky und ihn war noch ein Stück tiefer. Die junge Mutter hatte Feuer und Galle geschimpft, hatte gedroht und sogar versucht zu kämpfen. Aber ihr Mann war hart geblieben. ♥~♦~♣~♠ Beranky lag auf ihrem Ehebett und hatte sich leise in den Schlaf geweint. Doch ein leises Wimmern eines Säuglings ließ sie wieder erwachen. Die Zwillinge lagen dicht an ihren Körper geschmiegt und atmeten ruhig vor sich hin… Jedenfalls Tales, der still vor sich hin schlummerte und mit seinem winzigen Händchen die Schwanzkuppe seiner Mutter umklammert hielt. Wieder erklang ein weinerliches Winseln, welches von Kakarott kam. Beranky spürte, dass ihr Sohn Hunger hatte und legte ihn auch sogleich an ihre Brust. Ein warmes Gefühl der Geborgenheit durchflutete sie und ihre Traurigkeit minderte sich für wenige Sekunden. Sie ließ ihren Blick, der durch Radditz‘ Verlust völlig leblos geworden war, durch das dämmrige Schlafzimmer gleiten. Der blutrote Schein der Abendsonne fiel durch die halb zu gezogene Jalousie und tauchte den Raum in ein sonderliches Licht. Trotzig blinzelte sie ihre Tränen weg, dann ruhten ihre Augen wieder auf ihren kleinen Sohn in ihrem Arm. „Trink mein, Süßer. Und werde stark. Dich wird man mir nicht wegnehmen… Oh, Bardock… Wie konntest du mir das nur antun?!“ _________________________________________________________________________________ tbc... _________________________________________________________________________________ So, dat wars dann für heute ^^ gute Nacht und bis zum nächsten Mal Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)