Take me as your prisoner von Pan_ (- One-Shot Sammlung -) ================================================================================ Kapitel 2: Dramaqueen --------------------- „Axel Axel Axel Axel Axeeeeeeel!“ Demyx. Genervt knallt Axel den Porno auf den Nachttisch, indem er gerade noch so vertieft gewesen war. Es war doch immer wieder erstaunlich, wie ruhig es bei ihnen zugeht. „Axeeeel!“ „JA VERDAMMT!“ Die Zimmertüre fliegt auf und ein Demyx, der völlig außer Atem ist, stürzt hinein. „Eine Maus hat sich in unseren Backofen eingenistet.“ Nein, es geht nicht. Mann kann hier nicht seine Ruhe haben. „Das musst du dir ansehen.“, plappernd zieht Demyx den mürrischen, schlecht gelaunten Axel am Handgelenk in die Küche, die zum Erbrechen stinkt. Fröhlich singend springt Xemnas mit einem Staubwedel durch die Küche – was zur Hölle hat ihn nur geritten? „Ey…Kumpel. Stimmt was nicht?“, fragt Axel seinen Meister mit einer Stimme, die vor allem an dessen Zurechnungsfähigkeit zweifelt. „Freunde. Ich muss euch etwas wirklich freudiges berich….“ Mit wild rudernden Armen unterbricht Demyx Xemnas, welcher ein seliges Lächeln auf dem Gesicht hat. (unschöner Anblick) „Das mit der Maus wissen wir Xemnas. Wir wissen es. Wir wissen auch, dass du sie jetzt schon Tom nennst.“ „Ich wusste davon nichts.“, wendet Axel ein. „Aber war nicht Cherry die Maus? Uhh… das stinkt ja pervers…Bha. Demyx mach’ gefälligst den Ofen wieder zu und nimm den Finger von dem Kot da weg.“ Ein recht belämmertes Gesicht macht Demyx, als Axel ihm gewaltsam die Hand aus dem Ofen zieht. „Spinnst du? Lass meine Hand…“ „MAN FASST KEINEN KOT AN!“ „Na und… es ist meine Hand.“ „Die du gerade mit Scheiße beschmiert hättest.“ „Aber es ist trotzdem meine Hand und ich kann damit machen, was ich will.“ „Ich wusste ja nicht, dass du scharf auf so was bist Demyx.“, antwortet Axel kühl. Solche Streitereien haben sie tagtäglich nichts Ungewöhnliches. Mit zusammengekniffenen Augen bläst Demyx empört seine Backen auf. Eigentlich müsste man bei so einem lächerlichen Gesichtsausdruck belustigt grinsen, aber Axel ist das Grinsen vergangen. Heute ist er eindeutig mit dem falschen Fuß aufgestanden. „Du bist so ein Idiot, Axel.“ „Ach! Bin ich das? Wer hat denn seine Hand in den Kot gesteckt? Erwarte bloß nicht von mir, ich würde mich noch mal von dir anfassen lassen. Das ist ja widerlich.“ Schlagartig wird es still. Demyx Lippen beben. „Das…hättest du nicht sagen sollen, Axel. Du bist so ein Idiot!“ Schluchzend rennt er aus dem Zimmer. Ja Axel! Du bist so ein Idiot. „Mann, Demyx, warte doch! Demyx ich wollte nicht…“ Xemnas legt seine Stirn missbilligend in Falten, doch das interessiert Axel im Moment nicht die Bohne. Fluchend rennt er Demyx nach, die Treppe hoch. Beinahe hätte er ihn eingeholt, doch Axel hat nur den Ärmel von seinem schwarzen Mantel erwischt. Knapp vor Axels Nase wird die Zimmertüre zugeschlagen. Das Schloss klickt. „Demyx.“ Verzweifelt hämmert Axel gegen die Türe. „Mach auf. Ich habe das nicht so gemeint.“ Keine Antwort, nur ein Schlürfen, das von der anderen Seite der Türe kommt. „Scheiße.“ Axel fällt auf die Knie. „Weißt du noch.“, beginnt Demyx. „Unseren letzten Streit. Ich meinte den einen … weißt du welchen ich meine? Diese Zeit?“ Seine Stimme klingt nur dumpf durch die Türe, aber Axel weiß sofort, von was Demyx spricht. Es ereignete sich kurz nachdem die Organisation ihren Wohnsitz in Irland einquartiert hatte. Ich hatte keine Ahnung, weshalb Xemnas immer einen Quartierwechsel anordnete, aber seitdem konnte ich nicht mehr ohne schweren Herzen nach Irland reisen. Oh ja, Demyx. Ich erinnere mich noch genau an diese Zeit und ich werde sie auch nie vergessen. „Habt ihr schon mal irisches Bier gesoffen, meine Freunde?“ Xaldin verteilte mit einem grölenden Lachen 13 Bierkrüge. „Aus meiner eigens eingerichteten Brauerei!“ Axel räusperte sich: „Dann ist es aber kein irisches Bier. Wir sind schließlich nur vorübergehend hier. Außerdem hast du schon eine Brauerei in Twilight Town.“ „Ach Quark mit Soße, alter Spinner.“ Axel stöhnte gepresst, als Xaldin ihm einen heftigen freundschaftlichen Schlag auf den Rücken verpasste. Er konnte so ein Kotzbrocken sein, wenn er wollte. Verschlagen zwinkerte Axel Demyx zu, der leise zu Kichern begann und amüsiert die Szene betrachtete, die sich ihm bot. Xaldin, wie er mit Feuer im Hintern kreischend von seinem Stuhl aufsprang und dadurch den gesamten Inhalt seines Bierkruges auf dem Boden verteilte. Zornentbrannt packte Xaldin den Bierkrug des protestierenden Xigbars und schüttete das Bier in Axels Gesicht. „Das hast du nun davon. Arschloch!“ Daraufhin nahm Axel den Bierkrug, den Xemnas eben noch in der Hand hatte – „Was erlaubst du dir?“ – und warf ihn auf Xaldin, welcher sich bückte. Der Bierkrug traf Larxene, um die knisternde Blitze erschienen. „Ihr Haufen Volltrottel.“, presste sie leise bedrohlich hervor. „Das werdet ihr mir büßen.“ Plötzlich stand alles unter Strom. Besonders Demyx musste darunter leiden, da das Element, mit welchem er zu kämpfen pflegte, Wasser war. Axel wurde nur noch wütender. Formte schimpfend einen Feuerball mit seinen Händen und warf ihm nach Larxene, die auf einmal nicht mehr dort stand, wo sie eben noch gestanden hatte. Anstatt ihrer stand Vexen da, versuchte die Sauerei am Boden aufzuwischen. Ein Großteil Vexens Haare ging in Flammen auf. Xemnas versuchte verzweifelt den Streit zu schlichten, doch wie schon gesagt. Verzweifelt. Irgendwann kehrte nun doch Ruhe ein und alle lagen K.O auf dem Boden, nicht fähig sich zu bewegen. „Das ist alles deine Schuld, Xaldin.“, hüstelte Marluxia gequält. „Danke, dass du dich für mich eingesetzt hast, als Larxene mir mit ihren Stromstößen kam.“, sagte Demyx, der gerade dabei war die Scherben am Boden aufzusammeln. Axel fuhr mit dem Wischmopp über die Stellen, an denen die Splitter bereits weg waren. Xaldin, der Idiot. Eigentlich müsste er doch die Sauerei hier aufwischen. „Immer wieder, Demyx.“ „Junge, das Weib hat mich ganz schön durchgerüttelt. Mir brummt vielleicht der Schädel.“ „Dann leg dich hin.“, schlug Axel unbekümmert vor. „Ich mache hier den Rest.“ Demyx warf die restlichen Scherben, die er noch aufgehoben hatte, in den Mülleimer und verschwand dann aus dem Speisesaal. Xaldin machte nur Ärger. Dieses Mal meinte er es vielleicht nicht böse, aber, dass er schon wieder die Ursache war, wo er doch letzten Monat noch mit seinen 100 Waffenschränken daher gekrochen kam und in jedes Schlafzimmer ein Dutzend abgestellt hatte, konnte kein Zufall mehr sein. Er war schlicht und weg einfach nur ein verdammtes, egoistisches Großmaul. Xigbar wurde die Aufgabe zugeteilt den Abwasch zu erledigen, den er rasch hinter sich hatte, da nicht mehr viel Geschirr zum Abwaschen übrig geblieben war. „Darf ich Xaldin quälen?“, knurrte er mit einem bösartigen Ausdruck im Gesicht. „Als würdest du es ohne meine Erlaubnis nicht machen, Xig. Also, tu was du nicht lassen kannst.“ „Oh Xaaaldiin.“, rief er, während er sich auf den Weg zum Flur machte. „Ich werde dir gründlich beim Waffenpolieren zur Hand gehen. GRÜNDLICH!“ Wie auch Xigbar hatten alle anderen Mitglieder bereits gestrichen die Nase voll von Xaldin. Nachdem endlich die Küche wieder in ihrem alten Glanz – sofern man es als solchen bezeichnen konnte – erstrahlte, machte sich Axel auf den Weg in sein Zimmer. Demyx würde hoffentlich schon auf ihn warten, wenn er denn noch nicht schlief. Die Standuhr schlug zwei Uhr morgens. Vielleicht hatte Axel Glück, ansonsten würde er sich damit zufrieden geben, sich unter seine Bettdecke nahe an ihm zu legen und ihn bis in den Morgengrauen im Arm zu halten. Doch als er das Zimmer betrat, war Demyx immer noch wach. Mit einem fordernden Lächeln machte er Axel deutlich, zu ihm ins Bett zu kommen. Sofort! Er hätte sowieso nicht anders gekonnt. Eigentlich wollte Axel noch schnell unter die Dusche, aber solch eine Einladung ignorieren? Unmöglich. „Warum bist du noch wach, Demyx?“, lachte Axel rau. Als ob das nicht schon klar genug wäre. Das Bett sank unter seinem Gewicht deutlich ein, als er sich über Demyx beugte, der nachdenklich eine von Axels roten Haarsträhnen in die Hand nahm. Langsam sog er deren Duft ein. „Das fragst du noch? Ich dachte, du würdest dir Zusammenhänge denken können.“ „Sag mir warum, Demyx.“ Er lachte: „Tu nicht so.“ „Ich will es trotzdem hören.“, murmelte Axel, während er langsam Demyx’ Hemd aufknöpfte, das er immer nur an Sonntagen trug. „Zieh mich ruhig weiter aus. Verdammt bin ich hart, wenn ich daran denke, was als nächstes kommt.“ „Als nächstes? Was kommt da?“ Axel leckte ihm über das Schlüsselbein, hinab zu seinen Brustwarzen, umspielte diese mit seiner Zunge. Demyx stöhnte lustvoll, fing sich jedoch wieder, als Axel langsam begann mit den Händen seinen Oberkörper hinab zu fahren. „Als nächstes lässt du mich gefälligst an deine Hose ran, damit wir uns verstanden haben.“ Finster lachte Axel in sich hinein. „Aber dann, mein Lieber Demyx, werde ich den Part fortsetzen. Damit DU mich verstanden hast.“ Am nächsten Morgen regnete es. Noch müde von der letzten Nacht, die eine der umfangreichsten und lautesten Nächte war, die Demyx je erlebt hatte, tastete er über die Matratze nach seinem geliebten Mitsündiger. „Axel…?“ Doch er war wider Erwartungen nicht neben ihm. Sonst wachte Demyx doch auch neben ihm auf, warum heute nicht? Schlaftrunken schlurfte Demyx Richtung Küche. „Ihr seid letzte Nacht ja so richtig abgegangen.“ grinste Marluxia, der gerade mit nassen Haaren aus seinem Zimmer in den Gang trat. Demyx ignorierte ihn einfach. Die Tür zur Küche stand einen Spalt breit offen. Demyx konnte Stimmen hören. „Ohooo ja Axel. Mach ruhig weiter.“ Das war unverkennbar Xaldin. „Du brauchst gar nicht drum zu bitten, mein Freund.“ Was zur Hölle…? Demyx rückte näher an den Türspalt und was er dann sah, verschlug ihm die Sprache. Ein heftiges Stechen breitete sich in seiner Brust aus, wie er es noch nie erlebt hatte. Axel und Demyx umschlungen gegen den Tresen gelehnt. Die Gesichter nur Zentimeter von einander entfernt. Aber… um was bitten? … „Ich werde dich so hart nehmen, dass du nicht mehr imstande sein wirst, auch nur eine Waffe in die Hand zu nehmen.“ „Ich freu mich drauf.“, antwortete Xaldin. Wie konnte das…..Nein. Xemnas rauschte an Demyx vorbei und öffnete sperrangelweit die Küchentüre. Axel drehte sich um. Und beide Blicke trafen sich. Demyx war zu tiefst verletzt. Axel zuerst überrascht, dann jedoch schnell begreifend. „Demyx du…“ doch Demyx ließ ihn gar nicht mehr zu Wort kommen. Das hatte dieses miese Schwein nicht verdient. Wie konnte er nur so ein Idiot sein. Mit wem trieb Axel es denn noch hinter seinem Rücken? Vexen etwa? Dieser lief ihm gerade über den Weg, eine Kiste in der einen und einen Müllsack in der anderen Hand. „Demyx …stimmt was nicht?“ Demyx keifte Vexen an, stieß ihn beiseite und rannte aus dem Quartier heraus. Bloß weg von hier. Er würde sonst einen Nervenkollaps erleiden. Bloß weg. Draußen ballte sich ein gewaltiger Sturm an. Der Wind pfiff ihn um seine Ohren und nach einer Weile peitschte ihm auch der Regen ins Gesicht. Scheiß Wetter. Scheiß Irland. Scheiß Liebe! Er fühlte sich ausgenutzt, verarscht, bloßgestellt. Ohne lange zu überlegen verharrte er vor dem Abgrund einer Klippe. Den Blick todernst auf die reißenden Fluten des Meeres gerichtet. Ein Fausthieb und Xaldin lag auf den Boden. „Was hab’ ich denn jetzt schon wieder gemacht? Du warst es doch, der mich blöd angemacht hat!“ Axel knurrte irgendetwas Unverständliches. Dem Wetter nach zu urteilen würde es ungemütlich werden. Wer weiß, wo Demyx hingerannt war. Axel kam sich mittlerweile schon wie der Depp vom Dienst vor, der allen hinterher rannte, doch das hielt ihn auch nicht mehr davon ab, in den Regen zu rennen. Keuchend hastete Axel über die matschige Wiese, wo er nur langsam vorankam. Noch dazu stolperte er und war von oben bis unten verdreckt, aber das war im Moment zweitrangig. Hoffentlich war Demyx nicht auf dumme Gedanken gekommen, was er sicher war. Schließlich war es so typisch für Demyx einen auf Drama zu machen. Er war schließlich…Demyx. Ein Schritt noch. Nur noch ein verfluchter Schritt und er würde Axel nie wieder sehen müssen. Demyx liebte ihn. Liebte ihn und trieb sich durch diese Liebe selbst in den Tod. Wäre er doch nie mit auf diese Regenwaldtour gegangen. Hätte er sich nie die Schlange von Axel aus der Hose ziehen lassen. Dann wäre das alles nie passiert. Aber wäre es wirklich nie passiert? Hätte er wirklich nie zu Axel gefunden? Nie? Tränen liefen Demyx in Bahnen über sein Gesicht. Axel lachte sich im Moment wohl gerade einen ab und trieb es mit Xaldin. Die Galle stieg ihm hoch, wenn er nur daran dachte. Aber jetzt würde alles vorbei sein. Es würde alles gleich vorbei sein. Xemnas wird sich wohl einen Ersatz für ihn suchen müssen. „Ich hasse dich … Axel ich hasse dich.“ „Hör auf du Idiot.“ Arme hielten ihn von hinten fest. Axel. „Geh wieder zurück.“ „Um dich dann wieder mit Xaldin zu sehen? Nein danke. Ich sterbe hier. Jawohl, ich sterbe. Und wenn du mich heute an Händen und Füßen zurück zum Quartier zerrst. Dann sterbe ich eben morgen, aber du kannst mich nicht aufhalten!“ Axel zog ihn zurück so fest er konnte, was nicht einfach war, da Demyx sich so sehr sträubte. Ein Faustschlag traf Demyx im Gesicht, woraufhin er geradewegs in den Matsch flog. „Und wenn ich kein Auge mehr zu bekomme, weil ich auf dich aufpassen muss. Ich werde das nicht zulassen. Nicht wegen so einen Müll.“ „Aber du und Xaldin…“ „Scheiß auf Xaldin! Ich liebe dich, Demyx. Du warst es, dem ich die Schlange aus der Hose gezogen habe. Für Xaldin hätte ich das nie im Leben gemacht.“ „Echt nicht? Aber … ich habe euch in der Küche…“ Axel fiel vor Demyx in den Matsch. „Das habe ich doch nur gemacht, weil er daran Schuld war, dass du gestern noch Stunden zitternd auf dem Boden gelegen bist.“ Demyx ließ den Kopf hängen, sagte nichts. „Und was du gehört haben musst, hast du völlig falsch interpretiert. Da bin ich mir sogar sicher. Schließlich kenne ich dich, Demyx. Ich liebe dich.“ Die letzten drei Worte betonte Axel mit besonderer Schärfe. Diesen Satz hatte Demyx noch nie so oft von Axel gehört, fiel ihm gerade auf. Ohne es zu wollen, begann Demyx heftig zu Schluchzen. Axel drückte ihn ganz fest an seine Brust, sagte jedoch nichts. Nicht einmal zum Hineingehen drängte er ihn. Lange verharrten sie in ihrer Umarmung, mitten im Schlamm, bis der Regen schwächer wurde und die Sonne das Land in neue Farben tauchte. Ein Regenbogen erstreckte sich über die grünen Hügel Irlands. Sich daran zurückzuerinnern macht mich immer total fertig. Dieses Mal war aber ich schuld. Dieses mal hatte ich Demyx’ Gefühle verletzt. Keine Missverständnisse, nein … meine Schuld. Auch wenn es dieses Mal nicht so schlimm war, wie damals. Es bereitet mir jedes Mal auf’s Neue Schmerzen daran zu denken. „Kommst du jetzt raus, Demyx?“ Die Türe geht auf. Ein missgelaunter Demyx setzte sich mit Axel auf den Gang. Beide schwiegen sie. Nach einer Zeit drückte Demyx den überraschten Axel einen Kuss auf die Wange und verkündet, dass er noch duschen geht, bevor sie zu ihrer nächsten Mission aufbrechen würden, und, ob Axel nicht mit unter die Dusche kommen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)