Efeu von Ur (Schlicht und Immergrün) ================================================================================ Kapitel 31: Treffen der Giganten -------------------------------- Für Lisa, die morgen Geburtstag hat, Für Tanja, weil sie mal wieder 500x gefragt hat und für Katja, als Dank für die netten Unterhaltungen! Viel Spaß beim Lesen und einen schönen Abend wünsche ich euch, (DANKE FÜR ÜBER 450 KOMMENTARE!) Eure PS: Die Alex/Fenja Szene ist Fanservice für mich selbst. Ursprünglich hatte ich vor, die beiden zu verkuppeln. Random Info Ende! ____________________________ »Fenja hat übrigens gesagt, sie würde gern mit zu Alex’ Abschlussball kommen«, erklärte Anton, während er sich über Elias’ Schulordner mit den Abiturnotizen beugte und scheinbar darüber nachdachte, in was er Elias als nächstes abfragen sollte. »Das ist klasse«, entgegnete er ehrlich erfreut und war bereits jetzt gespannt, wie Alex und Fenja sich verstehen würden, »wann kommt sie denn eigentlich wieder?« Fenja war am vorigen Tag zurück nach Hause gefahren, nachdem sie drei Tage geblieben war. Dann hatte sie Anton beteuert, dass sie wiederkommen wollte, sie musste nur dringend ihre Abiturnotizen mitbringen, damit sie in den Ferien wenigstens ein bisschen lernen konnte. »Übermorgen«, sagte Anton und blätterte einige Seiten weiter. Draußen schien die Sonne. Elias hatte sich in einem Fleck Sonnenlicht auf Antons Teppich ausgestreckt, Anton saß ausnahmsweise nicht auf seinem Stammplatz am Klavier, sondern direkt neben ihm auf dem Boden. »Das wird sicher lustig. Ich hab schon ewig lange nicht mehr mit Alex getanzt«, meinte Elias gut gelaunt und schloss genüsslich die Augen, während die Märzsonne ihn wärmte. »Oh…«, sagte Anton. Elias blinzelte, öffnete ein Auge und sah hinüber zu Anton. »Was denn?«, wollte er verwirrt wissen. Anton fuhr sich durch die Haare und räusperte sich kurz. »Ich hab vergessen, dass man auf einem Ball tanzt. Ich kann nicht tanzen«, sagte er verlegen. Elias grinste, drehte sich auf den Bauch und sah hoch zu seinem Nachbar. »Ich aber. Ich kann’s dir beibringen.« Erst als Antons Gesicht sich dunkelrot färbte, wurde Elias klar, was genau er da gerade angeboten und dass er damit wohlmöglich sein eigenes Todesurteil unterschrieben hatte. Er wollte Anton Tanzen beibringen? War er vollkommen übergeschnappt? Und dann würde er sich bei der nächstbesten Gelegenheit auf ihn stürzen, weil ihn Antons ständige Nähe komplett benebelt machte. Ein wunderbarer Einfall! Manchmal sollte er erst nachdenken und dann sprechen, dachte er sich im Stillen. »Das ist… nett«, sagte Anton ein wenig heiser und brachte ein zittriges Lachen zustande, dann senkte er den Blick rasch auf die Notizen. »Machen wir mit Erdkunde weiter?«, fragte er dann völlig aus dem Zusammenhang gerissen und Elias drehte sich eilends wieder auf den Rücken. »Ja, gute Idee«, sagte er zerstreut und schloss erneut die Augen, während sein Herz ihm bis zum Hals schlug. Allein die Vorstellung, mit Anton zu tanzen, ließ seine Nerven blank liegen. Wo hatte er sich da nur wieder hinein geritten? »Das ist ja so niedlich!« Nachdem er und Anton fertig mit Lernen waren, hatte Elias bei Alex angerufen. Die schien unglaublich begeistert von der Vorstellung zu sein, dass Anton und Elias miteinander tanzen würden. »Das ist nicht niedlich, das ist mein Untergang! Ich kriege schon die Krise, wenn ich nur neben ihm sitze, wie soll ich ihm da tanzen beibringen?«, fragte Elias zerknirscht. Alex kicherte leise. »Das ist auch niedlich. Ihr zwei seid wie eine große Zuckertorte! Ich komme übrigens am Wochenende. Wenn du willst, helfe ich dir bei deinem Tanzvorhaben«, bot sie großzügig an und Elias hörte deutlich, wie sie am anderen Ende breit grinste. Elias konnte auf diese ganze ‚Ihr seid so niedlich’- Tirade nur grummeln. »Dann lernst du ja auch Fenja kennen. Die kommt übermorgen wieder und sie will auch gern mit zu deinem Ball kommen«, erklärte er. Alex kicherte leise. »Das Treffen der Giganten«, sagte sie amüsiert. Elias musste lachen und stellte sich vor, wie Fenja und Alex voreinander standen. Die beiden besten Freundinnen. Was für ein Spektakel! »So in etwa. Sie ist aber fast genauso groß wie ich«, warnte er. Alex schnaubte. »Soll ich deswegen Minderwertigkeitskomplexe haben? Dafür kann sie bestimmt nicht polnisch fluchen und so schnell reden, dass anderen davon ganz schwindelig wird, oder?« »Nein, das kann sie sicher nicht. Da bist du wirklich Weltmeisterin drin«, meinte Elias breit grinsend. Dann seufzte er. »Ich dreh bald durch. Diese ganze Verliebtsein- Sache ist nichts für mich«, murmelte er leise. Alex lachte leise. »Das sagst du nur solange, wie du aus der Ferne schmachtest. Wenn du ihn erstmal hast, dann wirst du dir wünschen, nie wieder nicht verliebt zu sein!« Elias konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er Anton überhaupt je ‚haben’ würde. Aber Alex schien, was diese Angelegenheit betraf, sehr zuversichtlich zu sein. Die nächsten zwei Tage büffelte Elias allein in seinem Zimmer, nur ab und an unterbrochen von Nathalie, die eine Folge Pokémon mit ihm schauen wollte und von Kathi, die ihm erzählte, dass Marcel, Caro, André – Caros Freund – und sie in den Sommerferien zusammen Urlaub in Frankreich machen wollten. Natürlich nur mit Jugendreisen, sonst wäre ihre Mutter garantiert gestorben vor Sorge. Weder Kathi noch seine Mutter erwähnte es noch einmal, dass Elias seine Bisexualität entdeckt und sich in Anton verliebt hatte. Ab und an lächelte seine Mutter wissend, wenn sie Elias nachdenklich in seinem Essen herumstochern sah. Er hatte in den letzten Tagen nicht wirklich Hunger und das, obwohl er normalerweise essen konnte, wie ein Scheunendrescher. Fenja kam zwei Tage später wieder zu ihnen und es traf sich, dass Elias gerade bei Anton zu Besuch war, um sich eines seiner neu komponierten Klavierstücke anzuhören und anschließend mit Antons Mutter Mittag zu essen – das war als Neues Ritual eingeführt worden. Sie hatte sich offenbar ein Taxi genommen und war vier Stunden eher in den Zug gestiegen, um Anton zu überraschen. Und als sie neben ihrer großen Reisetasche auch einen großen Karton hastig an Elias vorbei schmuggelte, der ihr die Tür geöffnet hatte, fragte er sich, ob sie die einzige Überraschung an diesem Tag war. War sie nicht. Elias kam in Antons Zimmer, nachdem er die Wohnungstür geschlossen hatte und entdeckte Anton – offensichtlich sprachlos – auf dem Sofa. Vor ihm auf dem Tisch stand der offene Karton und darin saß eine kohlrabenschwarze, winzige, flauschige Katze. Fenja grinste so breit, wie Elias es bisher noch nicht bei ihr gesehen hatte und Antons Augen leuchteten wie die eines Kindes an Weihnachten. »Ich dachte mir… nachträglich zum Geburtstag«, meinte Fenja scheinheilig, ließ sich im Schneidersitz vor dem Tisch nieder und kraulte die kleine Katze behutsam am Kopf. »Eine Babykatze«, war alles, was Elias dazu einfiel. Fenja lachte leise. »Ein Babykater. Und so jung ist er nicht mehr, dreieinhalb Monate. Er ist viel kleiner als seine Geschwisterchen und der einzige schwarze«, erklärte Fenja. Anton starrte immer noch sprachlos auf das kleine Tier. »Ich hab’s mit deiner Ma abgesprochen, falls du dir darüber Sorgen machst. Sie hortet das Katzenklo und den ganzen Rest bei sich im Schlafzimmer«, fuhr Fenja fort. Elias näherte sich dem Tisch und hielt dem kleinen Kater die Hand hin. Er schnupperte interessiert daran, dann schmiegte er seinen Kopf in Elias’ Handfläche und verlangte maunzend eine Krauleinheit. »Ich wollte immer eine Katze«, sagte Anton vollkommen perplex. Fenja knuffte ihn in die Seite, sodass er zusammen zuckte. »Weiß ich. Deswegen hab ich eine mitgebracht. Wir haben sowieso schon so viele auf dem Hof. Seit Nellys Wurf sind es elf. Sie musste ja auch gleich sechs auf einmal bekommen. Jetzt haben wir noch zehn und das reicht wirklich. Ich weiß ja, dass er bei dir in guten Händen ist«, sagte Fenja, setzte sich neben Anton aufs Sofa und nahm den schwarzen Kater mit den grünen Augen aus dem Karton, um ihn Anton auf den Schoß zu setzen. Anton streichelte den Kater behutsam und Elias wurde augenblicklich neidisch. Wie einfach das Leben wäre, wenn er klein, flauschig und ein Kater wäre! »Wie soll ich ihn denn nennen?«, fragte Anton immer noch vollkommen überwältigt von der Tatsache, dass er nun einen Kater hatte. Fenja zuckte die Schultern. »Es ist doch dein Kater. Aber er wird es dir sicherlich nicht übel nehmen, wenn er noch zwei Tage länger ohne Namen leben muss«, sagte Fenja und streckte sich ein wenig. »Ich geh mit deiner Ma mal das Zeug aus dem Schlafzimmer holen«, sagte sie dann, stand auf und verschwand. Elias betrachtete Anton und den Kater, der sich auf Antons Schoß zusammen gerollt hatte und zufrieden schnurrte. »Wie wär’s mit Luke?«, fragte Elias leise und schaffte ein Lächeln. Anton blickte auf und blinzelte. Dann brachte auch er ein leichtes Lächeln zustande und wandte den Blick wieder zum Kater zu. »Luke…«, murmelte er und nickte schließlich, »klingt gut.« Einen Moment lang schwiegen sie angesichts der Tatsache, dass der kleine schwarze Kater einen Namen bekommen hatte, der gut und gerne als Spitzname für den Namen Lukas hätte durchgehen können. Fenja kam wieder herein. Sie schleppte ein großes Körbchen und sah sich einen Moment lang um, dann platzierte sie es direkt am Fußende von Antons Bett. »Das Katzenklo steht im Bad«, sagte sie und warf sich neben Anton, Elias und Luke aufs Sofa. Anton streichelte ziemlich hingerissen den kleinen, schnurrenden Fellball und Elias war immer noch neidisch. Also beschloss er, sich abzulenken. »Meine beste Freundin kommt am Wochenende her. Wir wollen Anton das Tanzen beibringen, für den Ball«, erklärte er Fenja. Sie grinste ein wenig verlegen. »Ich glaube, ich kann in etwa so gut tanzen wie ein Besen«, sagte sie und fuhr sich durch die roten Locken. Elias lachte. »Das ist ok. Alex hat eigentlich auch ne brettsteife Hüfte vom Kampfsport. Aber das Tanzen klappt trotzdem gut«, sagte er aufmunternd. Wenn sie zu viert Tanzstunden hatten, dann würde er vielleicht nicht der Versuchung erliegen, sich auf Anton zu werfen und ihn besinnungslos zu knutschen. Es war gut, dass Fenja da war, so konnte Elias nicht so häufig mit Anton allein sein. Er lernte für seine Prüfungen, er verbrachte Zeit mit seinen Freunden, er half Markus die ersten Babyklamotten zu kaufen und beriet Dominik beim Kauf eines Geburtstagsgeschenks für seine kleine Schwester. Er aß mit Anton, Fenja und Erika zu Abend und spielte mit Luke und versuchte sich mit aller Macht von seinen Gefühlen für Anton abzulenken, die allerdings mit jedem Mal, das er Anton sah, schlimmer zu werden schienen. Bisher waren für ihn Kribbeln im Bauch und Herzklopfen immer nur Gerüchte gewesen. Jetzt hatte er beinahe keine anderen Empfindungen mehr als diese. Er war wirklich ziemlich froh, als Alex am Freitag kam und er sie endlich bei sich hatte. »Ich sage es dir, Mathelernen ist ja kein Ding, aber Bio geht mir vielleicht auf den Keks! Es ist zum Kotzen, ich krieg diese blöden Photosynthese- Vorgänge einfach nicht in meinen Schädel. Ich meine, wozu hab ich Chemie abgewählt, das ist doch bescheuert! Du siehst übrigens total verknallt aus, das ist fast schon gruselig. Deine Augen schimmern herzchenförmig…« Sie hakte sich bei Elias unter und schleifte ihren Koffer hinter sich her. Elias bot ihr nicht an, den Koffer zu tragen. Wahrscheinlich bekam er ihn kaum vom Boden hoch. Alex besiegte ihn auch jedes Mal im Armdrücken. »Ich sterbe bald. Ich muss ihn nur ansehen und bekomme Herzflattern. Wieso hast du mich nie vorgewarnt, dass Verliebtsein so anstrengend ist?«, beklagte er sich bei Alex, während sie den Bahnhof verließen. Alex grinste nur schweigend und äußerte sich nicht weiter dazu. Es war ein ziemlich merkwürdiges Bild. Alex hatte noch mit ihm und seiner Familie zu Mittag gegessen, dann hatte sie darauf bestanden, bei Anton zu klingeln. Sie war nicht nur neugierig auf Antons umgewandelte Mutter und den kleinen Luke. Besonders neugierig war sie auf Antons beste Freundin. Kaum hatte Anton die Tür geöffnet, umarmte Alex ihn gut gelaunt und stürzte sich quietschend auf Luke, der gerade um die Ecke gestrichen kam, um zu sehen, wo der Lärm herrührte. Er ließ sich gnädig von Alex kraulen, dann folgte sie dem kleinen Fellball in Richtung von Antons Zimmer. Elias und Anton warfen sich einen bedeutungsschweren Blick zu, dann gingen sie Alex hinterher. Da standen sie. Fenja, groß, dünn, sommersprossig und rothaarig mit einem schlabbrigen Männerhemd und einer zerfledderten Jeans. Alex, klein, sportlich, brünett und mit einem sonnengelben T- Shirt und einem knielangen Rock. Elias war sich nicht sicher, ob zwischen besten Freundinnen automatisch eine Art Konkurrenz herrschte – frei nach dem Motto: wer war die bessere beste Freundin? – aber das schalkhafte Funkeln in beiden Augenpaaren gruselte ihn ein wenig. Dann reichten sie sich die Hände und der Moment war vorbei. »Fenja.« »Alex.« »Schön, jetzt da wir uns alle kennen«, sagte Alex im nächsten Moment begeistert und wandte sich um, »können wir ja mit den Tanzstunden anfangen! Das Zimmer ist ja riesig, da werden wir kein Platzproblem haben. Ich bin schon ganz scharf drauf, endlich mal wieder zu tanzen!« Die Alex- Verwirrungstaktik klappte auch bei Fenja. Sie sah vollkommen perplex aus, was Elias zum Lachen brachte. Anton schmunzelte verhalten. »Die Strategie hat er sich bei dir abgeschaut«, sagte Anton lächelnd zu Alex, »er hat sie bei meiner Ma angewandt.« Alex blickte einen Moment überrascht, dann feixte sie breit. »Ja, er lernt eben auch Dinge von mir. Das gefällt mir. Also, hast du Musik? Wollen wir mit Walzer anfangen?« Elias konnte sich selbst nicht wirklich begreifen. Zuerst hatte er sich verflucht, weil er Anton angeboten hatte, ihm das Tanzen beizubringen. Jetzt war er plötzlich enttäuscht, weil Alex vor Anton stand und ihm die Walzerschritte beibrachte. Er hatte Fenja vor sich stehen, die beinahe so groß war wie er selbst und sich wirklich ein bisschen wie ein Stock anfühlte. Er legte die Hände auf ihre Hüften und grinste, während er sie vorsichtig dazu zwang, das Becken abwechselnd nach links und rechts zu bewegen. Fenja lachte. »Kannst du dir mich in einem Kleid vorstellen? Ich glaub, ich komm im Hosenanzug«, sagte sie glucksend und sah nach unten, um Elias’ Händen und ihren Hüften zu folgen. »Also noch mal…«, meinte Elias, nahm ihre Hand und legte die andere auf ihre Hüfte. Fenja starrte auf ihre Füße, während Elias mit ihr einen langsamen Walzer durch Antons Zimmer drehte. Zweimal trat sie ihm auf die Füße und entschuldigte sich mindestens zehn Mal dafür. »Du musst mich führen, nicht andersrum«, sagte Alex lachend hinter ihm. »Ich bin nun mal keine führende Persönlichkeit«, klagte Anton und Elias musste lachen. Er und Fenja wandten sich zu den beiden um. Sie gaben eigentlich ein ganz hübsches Pärchen ab, aber Alex schob Anton herum, als wäre sie der Mann und nicht er. »Vielleicht sollten wir mal Partner tauschen«, schlug Alex scheinheilig vor. »Ja genau. Vielleicht kann ich besser führen, als mich führen zu lassen«, stimmte Fenja ihr sofort zu. »Eben! Und Elli kann dann Anton führen, wie wäre es damit?«, fuhr Alex geschäftig fort, schob Anton zu Elias hinüber und grinste ihm breit hinter Antons Rücken zu. Fenjas Schmunzeln war nicht minder breit, als sie Elias zu Anton herumdrehte, dessen Gesichtsfarbe der von Fenjas Haaren glich. »Walzer also«, sagte Elias nervös und brachte ein leicht zittriges, panisches Lachen vor, was Alex dazu brachte, sich auf die Unterlippe zu beißen, damit sie nicht losprustete. Sie nahm sich stattdessen Fenja vor und wandte sich zwinkernd von ihrem besten Freund ab. Die Verräterin! Elias griff langsam nach Antons Händen und schluckte. »Und es stört dich nicht, den weiblichen Part zu tanzen?«, fragte er vorsichtshalber, während er seine Hand auf Antons Hüfte legte, so behutsam, als wäre sein Nachbar aus Glas. Anton schüttelte den immer noch hochroten Kopf. »Also gut… dann mit links rückwärts«, sagte Elias leise. Anton nickte. Und dann tanzten sie langsamen Walzer in Antons Zimmer. Er hatte überhaupt kein Problem damit, mit Anton zu tanzen. Anton schien dankbar dafür, dass er nicht führen musste. Und Elias’ Herz tanzte mit ihnen, während sein Magen so heftig kribbelte, dass Elias sich sicher war, nie wieder etwas essen zu können. Fenja und Alex schienen hinter ihnen eine Menge Spaß zu haben. Andauernd lachten sie, rissen Witze und giggelten vor sich hin. Elias wollte gar nicht wissen, worüber sie lachten. Mädchen waren furchtbar. Und Verliebtsein auch. »Na immerhin… kann ich jetzt einen Walzer«, scherzte Anton verlegen, als sich Elias von ihm löste. Es fühlte sich so an, als hätte sein Gesicht mittlerweile den gleichen Ton wie das von Anton. »Ja… wollen wir noch einen Wiener Walzer hinten dran hängen?«, fragte Elias. Na bitte. Er war also doch ein Masochist, er hatte es ja immer gewusst. Während Alex und Fenja im Hintergrund ihre Walzerrunden drehten, legte Elias seine eine Hand wieder auf Antons Hüfte und griff mit der anderen Hand nach Antons Fingern. »Ok… dann wieder mit links nach hinten«, murmelte er leise und Anton nickte leise. Er sah einen Moment lang auf seine Füße, dann hob er den Kopf und lächelte Elias an. Verliebtsein bedeutete seinen Tod. Garantiert. Wenn nicht jetzt, dann spätestens in fünf Minuten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)