Hogwarts Winterstorys von yukio-kun (An kalten Tagen braucht man eben jemanden zum wärmen...) ================================================================================ Kapitel 1: Kalte Tage, heiße Nächte... -------------------------------------- Einzart-weißer Hauch lag über den Ländereien. Der Winter war angebrochen mit all seinen Schönheiten und Mieseren. Die einen freuten sich über die Ferien, die anderen trauerten über verlorene Verwandte, die nicht mehr da waren um die schöne Zeit mit ihnen zu verbringen, und wieder andere erhofften sich von der ‚Zeit der Liebe und Eintracht’, dass sie doch endlich mit ihrem lang ersehnten Schwarm zusammenkamen. Natürlich hatte die Vorweihnachtszeit auch vor Hogwarts keinen Halt gemacht. Es wurde geschmückt, verziert, gesungen, getanzt und getratscht. Überall roch man den zarten Duft der Weihnachtsbäckereien, die die Hauselfen wie besessen herstellten, nur in der großen Halle überwog der Geruch der nach Harz und Wald riechenden Riesentannen. Doch so schnell wie es fröhlich geworden war, genau so schnell sollte es wieder ruhig werden. Die letzten Schüler drängten sich durch das große Tor und liefen in Richtung Bahnhof von Hogsmead um ihren Zug nach Hause zu erwischen… --- Es war still im großen Schloss Hogwarts. Die meisten Schüler waren über die Weihnachtsferien nach Hause gegangen. Nur eben nicht alle. Hermine Granger streifte durch die Gänge des massiven Gebäudes. Gleich hatte sie ihr Ziel erreicht… da war ja auch schon die Tür! Die Braunhaarige betrat die Bücherei. Einer ihrer Lieblingsorte hier. Gedankenverloren bummelte sie in den Regalen herum. -BAM- Mit einem dumpfen Knall und dem Rascheln von Seiten schepperte eine Person samt ihrem Bücherstapel zu Boden. „Oh! Tut mir leid ich- Luna?“ Vor den Füßen der Verursacherin dieses Chaos’ saß tatsächlich die kleine Luna Lovegood. Die kleine Blonde stöhnte schmerzlichst. „Hallo Hermine…“ Hermine beugte sich sofort runter, half ihrer Freundin auf und sammelte mit ihr die Bücher ein. „Tut mir leid, dass ich dich nieder gerannt habe. Ich war in Gedanken.“, meinte die Braunhaarige entschuldigend. „Schon gut. Ist ja nichts weiter passiert.“, sagte Luna verträumt wie immer, als wäre wirklich nie etwas geschehen. „Ich muss jetzt aber weiter… lernen.“ Hermine sah sie verdutzt an. „Lernen? Nicht einmal ich lerne in den Ferien…“ „Hm, aber du hast es auch nicht nötig, ich komme da bei einem Fluch nicht weiter, und über den müssen wir nach den freien Tagen eine Zusammenfassung abgeben mit Herkunft und genauer Anleitung zur Ausführung. Wie auch immer…“ „Na dann wünsche ich noch viel Erfolg.“ „Danke…“ Mit einem verträumten Lächeln ging die kleine Ravenclaw von dannen. „Hm… was wollte ich noch gleich hier?“, fragte sich Hermine leise. ~im Griffindor Gemeinschaftsraum~ „Harry, wo zum Teufel warst du?!“ Ron sah seinen besten Freund kritisch an. „Ich… war nur in der Bibliothek… wegen dem Aufsatz für Snape…“ „Ach ja? Und wieso nimmst du mich nicht mit? Ich muss den Aufsatz auch noch schreiben und ich dachte wir wollten ihn uns gemeinsam vornehmen!“ „Ja, schon…“, der Schwarzhaarige sah betreten zu Boden. Die Miene des roten Wuschelkopfes wurde wieder weicher. „Dann sag wenigstens was du herausgefunden hast.“ „Na ja… also eigentlich… hab ich gar nichts… herausgefunden…“ „Was?! Du warst eineinhalb Stunden in der Bibliothek und willst mir ernsthaft erzählen, dass du nichts gefunden hast?“ „Vielleicht hab ich ja an der falschen Stelle gesucht…“ „Oh man! Das gibt’s doch nicht! So hohl bin doch nicht mal ich in der Birne!“ „DAS ist Ansichtssache“, meinte Ginny, die gerade hereinkam. Harry konnte einen Grinser nicht unterdrücken. „Danke, ich wünsche dir auch einen schönen Tag!“, giftete Ron. Der Schwarzhaarige nutzte unterdessen den entstehenden Streit der beiden Geschwister aus, um sich mal fix zu verdünnisieren. „Puh… knapp.“, meinte er seufzend, als er den Jungenschlafsaal betrat. --- „Granger!“ Die Angesprochene drehte sich um. „Blaise Zabini?!“ Die Braunhaarige starrte ungläubig. „Was willst du?“ „Jetzt mal nicht so unhöflich! Aber du hast Glück.“ „Hä? Wieso?“ Hermine überriss die Situation nicht ganz… „Na ganz einfach. Ich bin dir nicht böse, Granger, denn ich möchte etwas von dir!“ „Ah… wirklich? Und was?“ „Gehen wir ein Stück…“, forderte der Junge auf. Unsicher ging sie hinter ihm her. Als sie ihn eingeholt hatte, fing er erneut an zu sprechen: „Also, Granger, es geht um folgendes…“ --- „Thomas… was willst du? Wieso hast du mich extra zum See geholt?“, nörgelte die kleine Weasley. „Was hast du denn? Es ist doch schön hier, oder?“ Das rothaarige Mädchen seufzte ungeduldig. Für solche zähen Gespräche hatte sie wirklich keine Nerven. „Also entweder sagst du jetzt was du willst, oder ich gehe wider.“ „Okay, nicht gehen! Ich…“ Er atmete tief durch. ‚Tu nicht so theatralisch…’, dachte Ginny genervt. „Ginny, ich mag dich wirklich sehr, und ich dachte vielleicht magst du mich auch so…“ Die jüngste Weasley hob eine Augenbraue. Sie wusst worauf das hinaus lief, aber sie gönnte ihm das Spektakel. Sollte er doch weiter reden, wenn es ihn freute. „Willst du meine feste Freundin sein?“ „Nein.“ Thomas starrte sie an. Mit so einer direkten, gleichgültigen Antwort hatte er nicht gerechnet. Kalt und erbarmungslos hatte sie ihm die Antwort entgegengeschleudert. Der Junge hatte sich auf einen Korb vorbereitet, er hatte es nicht gehofft, aber vorbereitet war er gewesen. Aber nicht auf so ein kaltes ‚Nein’. Schmerzlich blickte er zu Boden. „Tja, dann… geh ich vielleicht wieder…“ „Wäre wohl besser.“, bestätigte das Mädchen. Irgendetwas zog sich in Ginny zusammen. Eigentlich wollte sie gar nicht so herzlos sein, allerdings hatte sie auch keine Lust gehabt lange mit ihm zu verhandeln. Hätte sie sanfter oder unsicherer geantwortet, hätte er vielleicht eine Chance gesehen sie zu überreden, und das war ihr noch weniger lieb gewesen. Und dann erinnerte sie sich, wen sie eigentlich begehrte… Aber wahrscheinlich würde sie zu feige bleiben und sich nicht trauen es zu sagen. Und die Person selber würde wohl nicht selber kommen, die Chance wat mehr als gering. Aber wieso gerade diese Person? Hätte es nicht jemand sein können, den sie leichter bekommen hätte? Wohl kaum. Mit einem seufzen machte sich Ginny Weasley wieder zurück auf den Weg ins Schloss. --- Ron lies ein lautes Grummeln hören. Das war doch echt nicht zu fassen! Zuerst wollte ihn Hermine unbedingt auf dem Astronomieturm treffen und dann lies sie ihn so lange warten. Er hatte doch eindeutig besseres zu tun als sich in diesem miefigen Klassenzimmer die Füße platt zu stehen. Der Rothaarige vernahm ein Quietschen. Die Tür wurde geöffnet. „Wurde aber auch Ze- Was zum… was willst du denn hier?!“ -Flashback- „Also, Granger, es geht um folgendes… Ich habe leider einen kleinen Narren an deinem Freund gefressen…“ „Harry?!“ Sie starrte den Jungen fassungslos an. Blaise rollte die Augen. „Wie kommst du ausgerechnet auf die Idee, dass es Potter ist… Ich meine eigentlich den schnuckeligen Rotschopf.“ Das Wort ‚schnuckelig’ aus Blaises Mund zu hören, ohne, dass es spöttisch klang, war recht eigenartig. Sie schüttelte sich innerlich. „Du meinst Ron?“ „Genau den meine ich! Außerdem weiß ich aus zuverlässiger Quelle, dass er auch auf Jungs steht, jetzt drängt sich mit nur die Frage auf, ob er auf MICH steht.“ „Ich… keine Ahnung…“ „Ist auch nicht so wichtig. Ich finde es schon selber heraus, aber dazu muss ich ihn in eine Lage bekommen, aus der er nicht einfach so fliehen kann. Zum Beispiel in einem Klassenzimmer… auf dem Astronomieturm…?“ „Und wie kommst du auf die Idee, dass ich dir helfen sollte? Außerdem, woher weiß ich, dass du wirklich etwas von Ron willst? Woher weiß ich, dass du ihn nicht betrügst?“ „Also wirklich, Granger, über Liebe macht man keine Witze, auch ich nicht… Und außerdem… wenn du mir nicht hilfst, sehe ich keinen Grund dein kleines Geheimnis betreffend deiner-“ „Okay!!“ Hermine zitterte leicht. „Okay, ich helfe dir. Er wird in einer Stunde auf dem Turm sein…“ „Vielen Dank, Granger. Ich weiß deine Hilfe zu schätzen.“ ‚Mieses Arschloch, mach das du weg kommst’, dachte die Braunhaarige wutentbrannt. „Nur eine Sache, Blaise!“ „Hm?“ „Wenn du Ron hintergehst, wirst du keine Möglichkeit mehr haben mein kleines Geheimnis auszuplaudern! Ist die Botschaft angekommen?“ Der junge verzerrte sein Gesicht zu einem hämischen Grinsen. „Klar… aber das wird nicht nötig sein…“ „Das hoffe ich… für dich!“ Damit verabschiedete sich Blaise Zabini wieder und lies eine konfus-wütende Hermine zurück. Ab zur Eulerei… -Flashback ende- „Ah, mein kleines Wiesel…, dann hat ja alles geklappt…“ „Dann… dann war der Brief von dir?“ „Nein, also nicht direkt. Sagen wir so, ich hab dafür gesorgt, dass du ihn bekommst.“ „Okay, Zabini, was willst du von mir?“ „Ach, nicht so förmlich, nenne mich einfach Blaise.“ „Verdammt, was willst du?! Wenn du nichts zu sagen hast, dann gehe ich!“ „Ist das nicht eindeutig?“ „Okay, das reicht, ich hau ab.“ „Ich will dich, Weasley!“ Ron erstarrte im Türrahmen. „W-Was hast du gesagt?“ „Du hast richtig gehört, Ron.“ Der Rotschopf traute seinen Ohren nicht. Hatte tatsächlich Blaise Zabini gesagt, dass er ihn haben wollte? Ihn, Ron Weasley? Es durchfuhren ihn zahlreiche Schauer, wie Stromstöße. Das nur allzu bekannte Kribbeln in der Magengrube fing wieder an und versetzte ihn in einen Rauschzustand. „Blaise?“ „Ja, Ron?“, ein sanftes Lächeln umspielte die dünnen Lippen des jungen Slytherin. „Ich…“ --- „Du hast WAS?!“ „Ja… ich weiß, aber ich hatte keine andere Wahl!“, versuchte Hermine ihren schwarzhaarigen Freund zu beschwichtigen. Sie fühlte sich schuldig. Wenn Blaise Ron irgendetwas antun würde, was von seinem Charakter durchaus abzuleiten war, so würde es sich Hermine nie verzeihen. „Und was genau durfte er nicht erzählen?“, riss sie Harry aus ihren Gedanken. „Na du weißt schon!“ Der Gryffingor seufzte. Ach, das schon wieder. „Hermine, ich habe dir schon tausendmal erklärt, dass man dich nicht weniger mögen würde, wenn man wüsste, dass du-“ „Ich weiß selber, dass du das schon x-mal gesagt hast!“, zischte die Braunhaarige genervt. „Aber wenn SIE es wüsste, wäre das mein Ende!“ „Und was, wenn es ihr gar nichts ausmacht?“ „Kann sein, aber dann wüsste sie es, so… so kann ich mich wenigstens der Vorstellung hingeben, dass sie etwas mit mir anfangen würde. Immerhin hab ich mit die größten Mühen damit gegeben es vor ihr zu verbergen. Ich hab nicht mal Reaktion gezeigt, als ich mit ihr zusammengestoßen bin, und das war Vollkontakt.“ Harry seufzte erneut. „Mine ich dachte du bist so schlau.“ „Bin ich doch auch…“ Was sollte das nun wieder? „Und wieso stellst du dich in der Sache dann so dumm an?“ „Tu ich nicht! Ich will eben nur nicht, dass sie es erfährt.“ Dem Schwarzhaarigen riss nun endgültig der Geduldsfaden. „Hermine, wenn du es ihr nicht erzählst, werd ich es eben tun!“ „Da- Das wagst du nicht!“ „Und ob! Entweder spielst du mit, oder ich mach das auf Alleingang!“ Harry war wirklich ein Sturschädel. Nun war Hermine diejenige die ein Seufzen nicht unterdrücken konnte. „Na gut. Was hast du vor?“ „Wie wäre es wenn wir es so ähnlich wie Zabini machen?“ „Vielleicht… oder… warte. Ich hab da eine andere Idee!“ Wenn es schon sein musste, dann sollte man es wenigstens intelligent angehen… --- Ginny saß am See und heulte. Stark. Wie schon so oft. Trotz Kälte. Trotz Schnee. Es musste einfach raus, egal ob sie sich den Hintern abfror oder nicht. Die Anfrage von Thomas hatte sie doch mehr mitgenommen, als sie am Anfang gedacht hatte. Erneut krampfte sich alles in ihr zusammen und es entfuhr ihr ein markerschütternder Schluchzer. „Um Gottes Willen, Weasley! Was heulst du hier so herum?! Ist jemand gestorben?“ Ginny fuhr herum. „Pansy P-Parkinson?“ „Das das ist mein Name, stell dir vor.“ Die Slytherin lies sich neben ihr in den Schnee fallen. „Also? Was ist los?“ „N-Nichts…“ „Ja klar. Glaubst du ich bin vollkommen bescheuert?“ „Ich… nein…“ „Also, wer ist gestorben?“ „Mein Herz…“, flüsterte Ginny, mehr zu sich. Doch Pansy hatte es nicht überhört, wie die Rothaarige es sich gewünscht hätte. „Wieso? Wegen wem?“ Täuschte sich Ginny, oder lag da wirklich ein Hauch von Mitgefühl in ihrer Stimme? Eindeutig. „Ist nicht wichtig…“ „Egal wer es ist, er ist es nicht wert. Zerbrich dir nicht den Kopf wegen ihm.“ „Sie ist in eine andere verliebt…“ „Sie?“ Pansy hob eine Augenbraue. „I-Ich meine… es… ich…“ „Schon gut, Weasley, wir sind auf der selben Seite…“ War das Einbildung? War ihr Gehirn schon so zugenebelt von der ganzen Heulerei, oder hörte Ginny wirklich das, was sie zu hören glaubte? „Du… du bist…“ „Jetzt tu nicht so schockiert. Glaubst du, du bist die einziger Lesbe hier, oder was?“ Der Rotschopf blickte ertappt zu Boden. Die Slytherin legte ihr einen Arm um die Schulter. „Ich war früher auch so, Weasley. Ich hatte Angst damit allein zu sein, aber es gibt mehr von uns. Das solltest du dir einbläuen. Nur weil sie, wer auch immer, deine Liebe nicht erwidert, heißt das nicht, dass du von nun an nie glücklich sein wirst…“ Das Gryffindormädchen sah beschämt zu Boden. „Was denn?“, fragte ihre neue seelische Stütze. „Ich… hab gar nicht gewusst, dass du so gefühlvoll sein kannst…“ „Glaub mir, Weasley, ich kann noch viel gefühlvoller sein, wenn ich will“, hauchte Pansy gegen ihr Ohr. Bevor Ginny sich versah, lagen Pansys Lippen auf den ihren. Mit einem Mal fielen alle Lasten von ihr ab. Wie eine Erlösung von all den Problemen, die sie seit Wochen mit sich herum schleppte. Seit Luna, ihre erste Liebe und best Freundin ihr gesagt hatte, wen sie wirklich liebte… --- „Potter! Zu spät!“ „Tut mir Leid… ich hatte noch etwas zu erledigen…“ „Du kannst froh sein, dass ich kein echter Lehrer bin, sonst hättest du gleich Nachsitzen. Immerhin willst du ja was über ‚Zaubertränke’ lernen?“, leierte Malfoy mit einem dreckigen Grinsen. „Ach? Wie würde dein meine Strafe aussehen, ‚Sir’? Etwa Aufsätze schreiben?“, höhnte Harry zurück. Mit einem Mal sah sich ‚der Junge der Überlebte’ an die Wand gedrückt. „Werd nicht frech, Potter!“ Das Knie des Blonden befand sich urplötzlich zwischen den Beinen des Schwarzhaarigen und rieb gefährlich neckend hin und her. „Ah! Malfoy! Du mieser-“ Dann wurden seine Lippen mit den weichen des Anderen versiegelt. Willig gab sich der Schwarzhaarige der Versuchung hin. --- Ron saß an die Wand des Klassenzimmers gelehnt und sah aus dem Fenster. Mittlerweile glitzerten dir Sterne über den winterlichen Nachthimmel. Gewärmt wurde er nur von einem schwarzen Mantel mit grüner Verzierung… und dem dazugehörigen Körper. „Blaise?“ „Hm? Was denn, Wiesel?“ Ron hielt kurz inne. Er hasste es wenn er ihn so nannte. Aber dann fuhr er gleich wieder fort. „War das einmalig?“ „Was? Das von vorhin?“ Der Rotschopf nickte. „Hm… ich glaube nicht… außer du sagst etwas anderes.“ „Nein… es war gut.“ Na dann…“ „Sollten wir nicht bald gehen?“ „Ja, ja. Noch einen Augenblick. Es ist gerade so schön friedlich…“ „Okay… noch eine viertel Stunde… dann is Schluss.“ „Ich wüsste nicht, dass du auf einmal den Ton angibst, Wiesel.“, hauchte Blaise neckisch. „Aber okay. Ich muss ja sowieso noch lernen.“ --- „Hermine…“, begrüßte Luna die Braunhaarige mit ihrem stetigen verträumten Gesichtsausdruck. „Hallo Luna…“ Gott, wie dieser Name auf der Zunge zerging… „Was kann ich für dich tun?“ „Na ja… eigentlich dachte ich, ich könnte etwas für ich tun.“ „Ach wirklich? Und was?“ „Du hast mir erzählt du hättest Probleme mit einem Zauber? Ich könnte die vielleicht behilflich sein…“ „Oh. Eigentlich… bin ich schon fertig. Hermine fluchte in Gedanken laut auf. Wieso hatte sie das auch nicht früher angefangen… aber jetzt war es ja schon egal. Sie machte sich bereit für den Abgang. „Aber… wenn du möchtest, könntest du meine Arbeit korrigieren. Das würde mir sehr helfen.“ Die Augen der Gryffindor blitzten auf. „Gerne! Ich meine… wenn ich dir dadurch helfen kann…“ „Natürlich.“ Luna lächelte süß. „Komm mit in meinen Schlafsaal, da kannst du dir den Aufsatz in Ruhe ansehen. ‚Schlafsaal… welch Ironie.’, dachte Hermine bitter. Sie folgte ihrer Freundin durch den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws, hinauf in den Schlafsaal, in dem Luna ihren Platz hatte und setzte sich neben sie, etwas verkrampft, aus Bett. Schweigend hielt ihr die Blonde eine lange Pergamentrolle entgegen. Ebenso wortlos nahm sie Hermine entgegen und fing an sie zu kontrollieren. Es vergingen stille Minuten, in denen nur ab und zu ein leises Rascheln zu vernehmen war, wenn Luna sich etwas anders hinsetzte. „Ähm… Luna?“ „Hm? Ja?“ „Da… äh… die Bewegung geht ‚rechts-rauf-runter’, nicht ‚links-rauf-unter’.“ „Oh… deswegen hat es nie geklappt… danke Hermine.“ „Keine Ursache. Hab ich gerne gemacht.“ Wieder einige Momente der Stille. Dann… „Hermine… meine Hausübungen sind doch nicht der einzige Grund deines Besuches, oder?“ Ach, ihre scharfsinnige, kleine Luna… „Eigentlich… nicht. Nein.“ „Und weshalb bist du noch hier?“, wollte sie verträumt wissen. „Weißt du es nicht?“ „Würde ich fragen, wenn ich es wüsste?“ „Wohl nicht…“ „Stimmt… Also? Was kann jetzt ich für dich tun?“ „Ich… weiß nicht wie ich… also…“ „Sag es einfach direkt, wie immer. Was möchtest du?“ „Nun ja… vielleicht… einen Kuss, vielleicht mehr…“ Luna sah zunächst verträumt in die Ferne. Wie immer eigentlich. Hermine gab bereits die Hoffnung auf, als sich die Blonde zu ihr umdrehte. „Wie wäre es mit mehr?“ „Was? Ich…“ Weiter kam Hermine nicht mehr… Ihr durchaus gesunder Menschenverstand versank in Wellen aus kalten und warmen Schauern, Adrenalin und unerschöpflichen Glücks. …… … … ……… Hermine schlug ihre Augen auf. ‚Hm… was für ein toller Traum… was liegt da eigentlich auf mir? So warm… und angenehm…’ Fast wäre der Braunhaarigen ein spitzer Schrei entkommen. Da lag tatsächlich Luna Lovegood auf ihr! Es war also doch kein Traum gewesen! Sie lag zusammen mit IHRER Luna in einem Bett! ‚Oh… mein… GOTT!’ Hermine lächelte und strich der Blonden sanft über die Haare, die von der letzten Nacht noch recht durcheinander waren. Sie sah so süß aus… mit leicht geöffnetem Mund an ihre Brust gekuschelt. Friedlich schlafend. Sie regte sich. „Hm… Her…mine?“ „Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken…“ „Schon gut. Du… bist also wirklich hier? Ich dachte schon das wäre wieder einer von meinen Träumen.“, meinte die kleine Ravenclaw glücklich seufzend. „Du hast Träume mit mir?“ „Ist das so verwerflich?“ „Nein… ich hätte nur nicht gedacht, dass du…“, sie brach ab. Energisch wischte sich Hermine die Tränen, die versuchten ihre Wange herunter zu rollen. „Was? Du hättest nicht gedacht, dass ich auch lesbisch sein könnte? Oder mich in dich verlieben könnte?“, fragte Luna neugierig, etwas amüsiert. „Ja.“ Die Blonde gab ihrer Geliebten einen sanften Kuss. Wie schon bei ihrem ersten Kuss, und den Küssen danach, durchströmten die Braunhaarige unglaubliche Gefühle… kalt, heiß, glücklich, verwirrt… einfach hin und her gerissen von alldem, was passiert war und wohl noch passieren würde. Nur widerwillig löste sich die Gryffindor von dieser liebevollen Geste. Jetzt musste es einfach raus. „Luna, ich liebe dich…“ „Das weiß ich doch.“ Die üblich wissende Stimme. Allerdings übersah Hermine das Aufblitzen von Lunas Augen nicht. Erneut verfielen sie in eine süße Liebkosung, in die sich beide immer mehr hineinsteigerten, bis sie sich wieder eng umschlungen im Bett wälzten und nicht genug von der jeweils anderen bekommen konnten. ‚Luna…’ --- Und die Moral von der Geschicht? Weihnachtsferien verbringt man alleine nicht!! Hermine und Luna verpassten das Frühstück, Ron und Blaise holten sich einen Schnupfen weil sie zu lange im kalten Astronomieturm gesessen hatten und Harry und Ginny staunten nicht schlecht, als sie sich gegenseitig beim Hinausschleichen aus den Kerkern erwischten. Merry XXX-mas und ein FEUCHTfröhliches neues Jahr! XD -owari- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)