Stets zu Diensten Ma'am von MissyRogue (Alice & Jasper - ihre Anfänge) ================================================================================ Kapitel 3: Mein Sonnenschein ---------------------------- Kapitel 3: Mein Sonnenschein Etwas enttäuscht blieb sie alleine auf der Lichtung stehen. Er hatte ihr zu verstehen gegeben, dass er nicht wollte das sie jetzt mitkam. Alice war so verdutzt gewesen, dass sie auch tatsächlich stehen geblieben war und zusah wie Jasper hinter Bäumen und Farnen verschwand. Seine erste vegetarische Mahlzeit und sie durfte nicht dabei sein, irgendwo war das schon fies. Damit brachte er schon wieder ihre Pläne durcheinander. Alice ließ sich ins nasse Gras sinken, ohne einen Gedanken an die Flecken zu verschwenden, die auf ihrem Kleid zurück bleiben würden. Vielleicht hilft es ja, wenn ich ihm künftig vorher erzähle, was ich vor habe? Dann hört er womöglich auf, alles über den Haufen zu werfen. dachte sie schmunzelnd. Sie zog ihre schmalen Schultern etwas hoch als sie glücklich seufzte. Sie war so glücklich, dass sie am liebsten getanzt hätte, aber damit würde sie warten bis er wieder hier war. Das würde er tun, da war sie sich absolut sicher. Alice hatte sein Wort und vertraute darauf, dass er es halten würde. Und wenn er wollte, dass sie hier wartete, war es eine schöne Gelegenheit ihm zu zeigen, dass er auch ihr vertrauen konnte. Das sie auch bereit war sich etwas von ihm sagen zu lassen. Alice hatte sich ja vorbereitet, dachte sie voller Stolz. Sie wußte genau, was ein Mann von einer Frau erwartete: Sie hatte sich um das Heim und die Familie zu kümmern, ihrem Mann den Rücken frei zu halten und ihm gegenüber ihre ehelichen Pflichten zu erfüllen. Zu ihrem Bedauern hatte Alice nicht klären können was genau das bedeutete, aber offenbar legte ein Mann darauf großen Wert. Etwas größere Probleme erwartete sie, wenn überhaupt, bei der Tatsache, dass ein Mann eine gehorsame Frau wollte. Am Besten wäre es mit ihm zu klären wie wichtig ihm dieser spezielle Punkt war, der Rest würde ihr keine Probleme bereiten. Familie versorgen war eine Kleinigkeit, da er von nun an ihre Familie war und sich Alice nichts Schöneres vorstellen konnte als sich um ihn zu kümmern. Das mit den genauen ehelichen Pflichten musste allerdings auch noch geklärt werden, aber sie glaubte nicht, das es etwas war, das ihr unangenehm sein könnte. Nein, sie war fest entschlossen ihm die perfekteste Gefährtin überhaupt zu sein. Jasper würde keine Wahl haben und sich rettungslos in sie verlieben. Alice lächelte selig. So viel Glück, dachte sie verträumt, so viel Glück war doch fast schon zu schön um wahr zu sein. Aber es war wahr, es war wirklich und wahrhaftig wahr. Welch wundervoller Tag es doch war. Etwa eine Meile weiter hatte ein anderer Vampir mit seinem nicht ganz so rosigen Schicksal zu hadern. Jasper verharrte nun bereits etwa eine Viertelstunde im Dickicht und beobachte eine kleine Herde von Ricken und Hirschen, die sich nach dem Unwetter wieder langsam an ihre Weideplätze trauten. Alles in ihm sträubte sich dagegen seine Zähne da rein zu treiben, ihr Blut zu trinken. Alleine bei dem Geruch wurde ihm anders. Hatte sich seine Art etwa an die Spitze der Nahrungskette gekämpft um jetzt auf Ungeziefer zurück zu greifen? Mit Sicherheit nicht! Er hatte allerdings keine große Wahl, was es nur schlimmer machte. Der Durst stach bohrend in der seiner Kehle, zwang und trieb ihn zum Handeln. Er erwischte sich, wie er überlegte wie schnell er wieder in der Stadt sein konnte. Wie schnell er dort Nahrung finden könnte. Es war verlockend und anziehend. Sein Blick schweifte zurück auf den Weg, den er gekommen war. Der ihn würde zurück unter Menschen führen, sobald er an diesem Mädchen vorbei gekommen war. Stimmt ja, dort auf der Lichtung wartete sie vermutlich noch auf ihn, diese Alice. Er strich sich durch die blonden Locken, massierte dabei seine Schläfen. So jemandem war er noch nie begegnet, dachte er. Niemand hatte je so auf ihn gewirkt, emotional wie körperlich. Verheerend und befreiend gleichermaßen. Sein Blick traf wieder auf die Hirsche, er seufzte leise. Keiner konnte erwarten das ihm das hier gefiel, aber wie hatte sein Mutter ihm vor Ewigkeiten mal erklärt? Medizin die schmeckte würde nicht helfen. Er erinnerte sich so gut wie überhaupt nicht mehr an seine Eltern oder seine Geschwister, die er einst gehabt haben mochte. Aber dieser Satz war ihm in Erinnerung geblieben. Medizin musste ekelhaft sein, damit sie wirken konnte. Mit diesem Gedanken stürzte er auf seine Beute los. Es war... unerfreulich gewesen, um es mal liebevoll zu formulieren. Sein Magen revoltierte gegen eine Nahrung, die vom Aussehen und der Konsistenz her durchaus als Nahrung bezeichnet werden konnte, aber in den Bereichen Geruch, Geschmack und Nährwert deutlich an Boden verloren hatte. Und das Schlimmste war, selbst nach drei ausgewachsenen Hirschen hatte er noch Durst, während er zeitgleich nichts mehr runter bekommen konnte. Aber sein Geist war zum ersten Mal seit sehr, sehr langer Zeit nicht unter emotionalem Ballast begraben, wie es sonst der Fall war, wenn er seinen Durst gestillt hatte. Langsam machte er sich auf den Rückweg, sobald er sicher war, dass er das Tierblut nicht sofort wieder ausspucken würde. Als er an die Lichtung trat, blieb er einen Moment verzaubert im Schatten stehen, das Bild das sich ihm bot war unbeschreiblich. Der Himmel war immer noch grau, aber da und dort drangen Lichtstrahlen durch die Wolkendecke, und ließen das Grün der Gräser leuchten. Einzelne Wassertropfen funkelten wie kleine Diamanten in dem hellen Licht. Ein schöner Anblick, für Vampiraugen noch mehr als für die der Menschen, aber das registrierte er nur am Rande. Etwas anderes war um soviel faszinierender. Dort war sie, mit geschlossenen Augen tänzelte sie durch das feuchte Gras, zu einer Melodie die er nicht wahrnahm. Anmutig und leicht bewegte sie sich, er war sich nicht mal sicher ob ihre Füße den Boden überhaupt berührten, nur das feine Rascheln des Laubes verriet sie. Eine kleine Elfe, die ihrem Reich entflohen war. Leichter Nebel lag noch in der Luft, zog sich hinter ihren Schritten her wie ein fein gesponnener Silberschleier. Lieblich schwebte sie umher, das leichte Kleid, das sie trug schwang bei jeder ihrer Drehungen sacht um ihre graziösen Beine, offenbarte fast mehr unbedeckte Haut als schicklich sein mochte. Jedes Mal, wenn ihre Haut in Kontakt mit dem direkten Sonnenschein kam, glitzerte sie wie mit Feenstaub gesprenkelt. Feiner und schöner, als er es je bei einem anderen Vampir gesehen hatte. Fast so als gehörte sie nicht in diese Welt und schon gar nicht in seine unmittelbare Nähe. Der Wind drehte, wehte seinen Geruch auf die Lichtung und zerschlug den Zauber den Alice um sich gewirkt hatte. Es war fast als würde ihr silberner Schleier vor seiner Schwärze Reißaus nehmen. Etwas, das Jasper ihm nicht einmal verdenken konnte. Er war etwas enttäuscht, stellte er überrascht fest, er hätte sie gerne noch länger beobachtet, wie sie unbeschwert ihre Bahnen zog. Alice wartete nun schon eine Weile, aber gut irgendwie war sie das ja von Jasper schon gewohnt, dachte sie belustigt. Aber je länger sie hier saß, desto stärker wurde ihr Bedürfnis nach Bewegung. So stand sie summend auf und begann durch das feuchte Gras zu tänzeln bis sie mit einem Mal Jaspers Geruch wahrnahm. Eine sanfte Wärme erfüllte sie, als sie mit einem glücklichen Lächeln kurz zum stehen kam und sich zu ihm umdrehte. Kurz versank sie erneut in seinem Anblick. Alice staunte immer wieder maßlos darüber wie attraktiv er doch war. Diese gerade Haltung die er hatte, als wäre er nicht so schon groß genug gewesen, und diese nun glutroten Augen. Es ließ ihn gefährlich erscheinen, sann Alice, gefährlich, geheimnisvoll und anziehend. Kein Wunder, dass ihr Schicksal gerade ihn ihr zugewiesen hatte. Romantische Mädchen, und dazu zählte sich Alice, verloren ihr Herz meist an die gefährlichen Männer, das belegte fast jedes Buch, das sie bis dato gelesen hatte. Aber da war noch so unendlich viel mehr. Ihre Visionen hatten es ihr so oft gezeigt: sein Lachen, sein sanfter Blick und dieses tiefe Gefühl geliebt zu sein. Sie hätte gerne gewusst woher er nur diese unzähligen Narben hatte, die über sein Gesicht und seinem Hals verteilt waren. Und nicht nur dort, da war sie sich relativ sicher. Aber sie würde geduldig mit ihm sein, es erschien ihr wichtig, dass Jasper ihr seine Geschichte von sich aus erzählen wollte. Dann, wenn er ihr genug Vertrauen entgegenbrachte und wollen würde, dass sie wüsste wer und was er war. Darauf freute sie sich jetzt schon. „Nun?“ fragte sie ihn grinsend. „Wie war das erste, vegetarische Mahl?“ „Ekelhaft.“ antwortete er ihr kurz angebunden und erntete ein munteres Lachen von ihr. Er wehrte sich nicht wirklich als ihre Emotionen nun langsam auf ihn abzufärben begannen. Jetzt wo sein Durst nicht mehr alles überschattete war seine ganz eigene Gabe raffinierter. Wo er sonst fremde Gefühle spürte und manipulieren konnte, wurde er nun von den Ihren beeinflusst. Es war für ihn schwer in Worte zu fassen. Am meisten überraschte es ihn wohl, dass er im Laufe der vergangenen Jahrzehnte schlicht vergessen hatte, wie sich so grundlegende Dinge wie Glück und Freude anfühlten. Dieses heitere und sanfte Licht, dass es für eine kleine Weile vermochte die Fesseln, die seine Seele in einem festen Würgegriff umklammert hielten, zu lockern. Natürlich wusste Jasper genau wie diese Gefühle gefärbt waren, konnte sie mühelos aus einer Masse von unzähligen Emotionen treffsicher herauspicken, unterdrücken oder verstärken, ganz wie er es wollte. Aber es selbst zu spüren, dass war doch etwas so vollkommen anderes. Alice erschien Jasper wunderbarerweise wie ein überschäumender Quell an Glückseligkeit, so viel positive Emotionen, dagegen kamen seine Depressionen im Moment einfach nicht an. Als Alice nach seiner Hand griff und ihn hinter sich her in das Sonnenlicht zog folgte er ihr bereitwillig. ____ So und das war das dritte Kapitel. Ich hab mich mal darin versucht Atmosphäre zu vermitteln. ^w^ ist nicht so ganz meine Stärke, mir liegen Dialoge oder Emotionen einfach besser. Aber ich hoffe es hat euch gefallen. Überhaupt möchte ich mich bei Euch bedanken. Nach gerade mal 2 Kapitel und Prolog (das aktuelle Kapitel rechne ich noch nicht mit) darf ich mich über 18 Leute freuen die diese FF in der Favoritenliste haben und 17 Kommentaren. Ihr ahnt nicht wie mich das freut, dass euch meine Geschichte bis dato gefällt. DANKE! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)