Das Leben kann so hart sein... von SakuraxChazz (Wird komplett überarbeitet und bleibt solange noch online) ================================================================================ Prolog: Prolog oder Warum er? ----------------------------- Prolog oder Warum er? Ich dachte ich könnte keinen Tag ohne IHN überleben beziehungsweise ich dachte ich könnte überhaupt nicht mehr leben. Aber es ging erstaunlicherweise sehr gut. Zumindest so lange wie ich nicht an IHN dachte. Jetzt kommt die Frage auf. Was macht diesen Jemand so besonders und wer ist dieser Jemand überhaupt? Dieser Jemand heißt Martin. Was so besonders an ihm sein soll weiß ich nicht. Und ich liebe ihn immerhin. Wozu muss man auch wissen weshalb man sich in jemanden verliebt hat? Eigentlich hätte ich mich nie in ihn verlieben dürfen. Er hat doch schon eine Geliebte. Ich kenne sogar ihren Namen. Rose. Sie ist bildhübsch und super nett. Sie kann singen. Ach und hatte ich schon erwähnt das die Beiden verlobt sind. Noch nicht? Nun dann wisst ihr es jetzt. Warum muss ich ausgerechnet jetzt an ihn denken?? Ach ihr wisst ja gar nicht in welcher Situation ich mich gerade befinde. Nun ja... Kapitel 1: 1. Kapitel --------------------- 1.Kapitel Nun ja...Ja meine Situation...Schwer zu beschreiben. Ich gebe euch mal die Kurzfassung. Ich wurde entführt, erniedrigt, geschlagen und getreten. Und es hätte weiß Gott noch was schlimmeres kommen können. Dann auf einmal steht der in der Tür den ich doch so liebe. Martin. Ich dachte schon er hätte mich vergessen. Aber er kommt um mich zu retten. Oder auch nicht? Da steht er nun in der Tür und überlegt anscheinend ob er mir helfen soll. „Wenn du noch länger da in der Gegend rum stehst dann brauchst du mich auch nicht mehr retten.“ dachte ich. Schließlich konnte er sich dann doch noch entscheiden mich zu retten. Also rettete er mich aus diesem Drecksloch in das ich verschleppt wurde. Jetzt kommen wieder Fragen auf. Warum war ich dort? Was wollten sie? Ich hab wirklich keine Ahnung. Aber in dem Moment war es mir ehrlich gesagt total egal. Hauptsache Martin war da und half mir. Und da sind wir immer noch nicht bei der Situation angekommen von der ich spreche. Denn irgendwie mussten wir ja auch wieder nach Hause kommen. Und jetzt wird es schwierig. Ja es wird schwierig wie so vieles in meinem Leben. Wir sind also auf dem Weg nach Hause. Zu Zweit. Martin und ich. Nur auf dem Weg nach Hause. Ich weiß jetzt wird es langweilig, aber so ist das halt. Was habt ihr erwartet? Das er mich jetzt aus heiterem Himmel mit einem Kuss beglückt? Halloooo. Der Typ ist verlobt. VERLOBT, verdammt! Warum passiert eigentlich immer mir so was? Ich weiß könnt ihr mir nicht beantworten. Selbst Gott antwortet mir nicht wenn ich ihn Frage. Irgendwann nervt das einfach nur. Wo war ich jetzt nochmal? Ah genau der nach Hause Weg. Er verlief ereignislos. Sorgte aber trotzdem dafür das ich mich der Hoffnung hingeben konnte, das mich Martin liebte. Was er aber anscheinend nicht tat wie ich bitter feststellen durfte... Kapitel 2: 2.Kapitel oder was soll das? --------------------------------------- 2.Kapitel oder was soll das? Ja so ist das halt mit der Liebe. Sie ist unberechenbar. Man das nervt! Ich weiß ich nerve euch. Aber da müsst ihr durch. He he. Ihr müsst ja das hier nicht lesen oder? Okay. Dann kommen wir endlich zu Hause an. Wobei ich mir nicht sicher bin ob es mein zu Hause ist. Wie kann man nicht wissen wo man wohnt? Ich weiß schon wo ich wohne, keine Sorge. Aber ich bin mir im Moment nicht sicher wo ich bin. Es sieht schon sehr nach meinem Haus aus. Aber wie soll ich es erkennen wenn ich gefesselt in einem Bett liege. Ich vermute mal einfach das es mein Bett ist, denn es riecht so vertraut. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu blöd zum riechen. Ihr glaubt nicht wen ich dann auf einmal sehe. Nein nicht Martin. Wo denkt ihr denn schon wieder hin? Nein ich sehe Rose. Moment mal. Was macht Rose bitteschön in meinem Zimmer? Ist das überhaupt mein Zimmer? Soweit waren wir doch schon mal... „Und gut geschlafen?“ reißt Rose mich aus meinen Gedanken. „Ähm...Ja. Glaub schon. Warum? Aber was ich im Moment doch wichtiger finde. Was machst du hier? Wo ist Martin?“ bombardiere ich sie mit Fragen. „Ich wollte einfach nur wissen ob du gut geschlafen hast. So was ist nicht verboten soweit ich weiß. Und Martin ist im Moment nicht hier.“ sagt sie lächelnd. Wie kann man nur so schön lächeln? Das ist mir unbegreiflich. Ich versuche es zu erwidern. Aber aus irgendeinem Grund gelingt es mir nicht. „So jetzt zu deiner Frage was ich hier mache. Ich kann meinen Verlobten doch nicht mit dir alleine lassen.“ Bei dem Wort Verlobten bin ich unbewusst zusammen gezuckt. Warum wollte sie uns nicht alleine lassen? Martin war ihr doch treu ergeben. Außerdem ist er nicht der Typ der fremd geht wie wir ja schon bitter festgestellt haben. Eigentlich hatte ich ja innerlich gehofft, das Martin mich gesund pflegen würde. Aber das tat er nicht. Stattdessen hatte ich Rose an der Backe kleben. Man hat mir das gestunken. Ihr anscheinend auch. Ist ja auch keine sooo tolle Beschäftigung, denke ich mal. Mir würde es auch stinken, wenn ich mich um meine Rivalin kümmern müsste. Auch wenn Rose schon mit ihm verlobt ist und die Sache eigentlich gegessen ist. Ich meine wie viel Vertrauen bringt sie ihm entgegen? Gar keins. So kann keine Beziehung überleben. Aber wie ich von ihr erfuhr, hatten ihre Eltern das alles angeleihert. Martin wollte eigentlich die Verlobung gleich auflösen sobald sie sich das erste Mal trafen. Aber dann hatte er sich doch um entschieden, als er die bildhübsche Rose sah. Was soll ich da jetzt schon großartig machen? Gar nichts genau. Moment mal. STOP! Hab ich eben echt gesagt ich mache gar nichts?? Ich werde um ihn kämpfen! Nehme ich mir zumindest vor. Rose erzählte mir auch noch von den ersten Treffen und wie süß Martin immer war. Er hatte ihr Blumen und Pralinen geschenkt. Mein Gott! Wen interessiert so was?? Mich bestimmt nicht! Kann aber vielleicht auch daran liegen, das ich auf sie eifersüchtig bin. Ja ich gebe es zu ich bin eifersüchtig. So was hätte ich im Leben nicht gedacht das ich es mal sage. Aber ich liebe Martin. Ich liebe ihn wirklich. Wie weit kann Liebe eigentlich gehen? Manche morden sogar. Ich habe so was nicht vor. Glaube ich zumindest. Wenn ich mir die Rechtslage so ansehe lasse ich es doch lieber bleiben. So jetzt stellt sich trotzdem noch die Frage : Warum bin ich gefesselt?.... Kapitel 3: 3. Kapitel oder Wie bitte? ------------------------------------- 3.Kapitel oder Wie bitte? So um auf die Frage zurück zu kommen mit dem „Warum bin ich gefesselt?“ Ich habe versucht diese Information zu bekommen. Soweit es mir möglich war. Bewegen geht ja irgendwie schlecht im Moment. Nur mal so als Anmerkung. Ich bin an ein Bett gefesselt. Ich weiß ich wiederhole mich. Aber überlegt doch mal. Ich bin die ganze Zeit gefesselt. Was wenn ich mal auf Klo muss? Ich mein ja nur, aber für den Fall wurde eh vorgesorgt. Das Badezimmer befindet sich direkt an dem Raum. Keine Möglichkeit zur Flucht. So und jetzt kommt der Punkt wo ich merke das was nicht stimmt. Ich weiß vorher stimmte auch schon nichts aber jetzt merke ich es noch mehr. Wir beziehungsweise ich bin davon ausgegangen ich wäre zu Hause. Das bin ich aber nicht. Ich besitze kein Bad direkt an meinem Schlafzimmer. Das wäre mir neu. Okay. Dann wäre das ja schon mal geklärt. Immer wenn ich Rose über meine Situation ausquetschen wollte, ist sie ganz still geworden. Da hat sie nicht mal mehr über Martin geschwärmt. Rekord verdächtig. Naja was solls, hat mich eh nicht wirklich interessiert. Tja und schon widerspreche ich mir. Meine Güte ja ich liebe ihn und will alles über ihn wissen, aber so etwas von seiner Rivalin die ganze Zeit zu hören. Ich bitte euch. Ihr würdet das auch nicht ewig aushalten und dann merkt ihr das ihr es doch wollt. Es ist wie wenn man jemanden bestimmten treffen will, dann klappt es nie. Aber wenn man ihn patu nicht gebrauchen kann taucht er plötzlich in der Türe auf. Genau wie jetzt. Da kommt mein Prinz zur Türe rein. Nimmt Rose leidenschaftlich in den Arm und mich würdigt er keines Blickes. Ist bestimmt auch besser so. Ich kann mir nicht vorstellen das ich in dem Zustand so hübsch aussehe. Peinlich echt. Naja was viel interessanter ist, ist das was er zu erzählen hat. „Sie soll woanders hingebracht werden.“ Rose runzelt die Stirn. Ich horche auf. Woanders? Wo woanders? Mal weiter hören. „Wohin soll sie denn hingebracht werden? Ich kann mir nicht vorstellen das das so leicht wird. Außerdem wird sie sich bestimmt wehren. Jetzt wo sie wieder an Kraft gewonnen hat.“ höre ich Rose besorgt fragen. „Na erst mal einfach hier weg. Wir sind schon viel zu lange hier. Außerdem bin ich mir sicher das sie mit uns kommen wird.“ Da hat er mir doch glatt zu gezwinkert. Man bin ich baff. Ihr bestimmt auch, wenn nicht ist es mir auch egal. Er hat mir, MIR zugezwinkert. Jetzt bin ich aber gespannt. „Ich hoffe das es dir wieder gut geht.“ erkundigt er sich bei mir. Ich kann nur schwach nicken. „Dann ist es ja gut. Wir brechen in einer Stunde auf.“ Während er sich mit mir unterhält löst er meine Fesseln. „Es wird nicht lange dauern. Du solltest immer in unserer Nähe bleiben. Wenn du versuchst zu fliehen werden sie auf dich schießen. Was eigentlich schwachsinnig ist aber das ist jetzt nicht wichtig. Kann ich mich darauf verlassen das du meinen Befehlen folge leistest?“ „Natürlich.“ erwidere ich. Was für eine Frage. „Dürfte ich denn jetzt mal erfahren warum ich überhaupt hier bin. Auch wenn ich den Befehlen folge leiste, möchte ich wenigstens das vorher wissen.“ Ich schaue ihm fest in die Augen. Er erwidert meinen Blick. Seufzt und setzt dann zu einer Erklärung an. Meine Augen weiten sich. „Wir brauchen dich. Du bist die Einzige die uns helfen kann. Die Leute die dich gefangen genommen haben, die haben noch andere Leute von uns. Wir müssen sie befreien. Das geht aber nur wenn du uns genau erklärst wo du gefangen gehalten wurdest.“ „Bitte? Du warst doch auch da. Du hast mich doch gerettet. Du musst dich doch da genauso gut auskennen.“ „Es befindet sich ein Sender unter deiner Haut.“ wirft Rose trocken ein. Ich schau sie nur verdutzt an. Seit wann hatte ich denn einen Sender unter meiner Haut?? Hallooo geht's noch also echt. „Ja einen Sender. Mit dessen Hilfe konnten wir dich orten. Eigentlich haben wir dich nicht gesucht. Aber dein Sender war der Einzige der reagiert hat. Du bist also das Mittel zum Zweck. Tschuldigung.“ Rose sah nicht wirklich so aus als würde es ihr Leid tun das sie mich gerettet haben, sondern sagte das mehr zu den noch Gefangenen. „Moment. Ich habe einen Sender unter der Haut. Wie geht das denn? Zu viel Matrix geschaut oder so was in der Art? Ich kann mich nicht erinnern einen Sender in Empfang genommen zu haben.“ „Er wurde dir implantiert als du geschlafen hast. In deinem Haus.“ „Hallo? Geht’s noch? Das nennt sich Hausfriedensbruch.“ So jetzt platzt mir gleich der Kragen. Dann schaut mich Martin wieder mit diesem Engelsgleichen Lächeln an und ich vergesse meine Wut. „Darf ich dich erinnern das du jetzt mitkommst. Wir müssen los. Deine Antwort hast du ja jetzt.“ Ja eine Antwort hatte ich. Warum sie mich noch am Leben halten. Damit ich ihnen helfe ihre Kumpanen zu retten. Also das Mittel zum Zweck. Wie deprimierend. Na was solls! Immerhin bin ich bei Martin das zählt. Also trotte ich ihm nach aus dem Haus. Wir machten uns alle auf den Weg zu einem neuen Unterschlupf. Hier war es nicht mehr ganz so gemütlich. Wir befinden uns in der Kanalisation. Ja richtig gelesen. Kanalisation. Diese modrigen und stinkenden Gänge. Was kann ich schon anderes machen? Hinter mir befinden sich zwei Bullen von Männern mit Waffen im Anschlag. Und vor mir sind die Händchen haltenden Rose und Martin. Na denn. Das wird was werden.... Kapitel 4: 4.Kapitel oder Hallo Leben! -------------------------------------- 4.Kapitel oder Hallo Leben! So ich meinte ja das wird was werden. Und was es wurde. So wir spazieren so durch die Kanalisation, muss wohl ein stillgelegter Teil sein, so wenige wie da waren. Da gehen wir so durch die Kanalisation und kommen irgendwann mal am Ziel an. Es entpuppt sich als Riesen Lagerhalle. Sollte zumindest so was sein, glaube ich. Na ja egal. Wir kommen dort an. Ihr glaubt nicht was ich da sehe. Lauter bewaffnete Freaks die nichts besseres zu tun haben als zu gaffen.Ja sie gaffen. Was ist so besonders daran ein Händchen haltendes Liebespärchen zu sehen?? Nichts. Dachte ich zumindest immer. Moment mal. Die gaffen gar nicht Rose und Martin an. Die gaffen ja mich an!! Womit hab ich so etwas nur verdient? Erst wird man von Rowdys entführt, dann von seinem Geliebten und dann auch noch in ein Loch voller Freaks verschleppt. Mein Leben ist zum Heulen. Aber wir wollen hier ja jetzt nicht rumflennen. Wir sind doch ein tapferes und stolzes Mädchen. Versuche ich mir einzureden. Klappt allerdings nicht so. Was gaffen die nur so?? Das interessiert mich ja jetzt doch. „Könnt ihr das vielleicht auch mal sein lassen?“, schnauz ich sie leicht genervt an. „He he immer mit der Ruhe Süße...“ Weiter kommt er nicht. Ich bin ja ein sehr geduldiger Mensch aber erst so gaffen und dann auch noch dieses „Süße“ es reicht. Ich packe den Unglücksvogel am Kragen. „Nenn mich noch einmal Süße und es war das Letzte was du gesagt hast. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ Ich schau ihm fest in die Augen und erhalte ein bestätigendes Nicken. Dann lasse ich ihn fallen und wir setzten unseren Weg durch die Halle fort. Überall wohin man sieht nur Kisten. Wie kann man hier nur wohnen? Als hätte ich diese Frage laut ausgesprochen meldet sich Martin das erste mal nach unserem Aufbruch wieder zu Wort. „Man lernt hier zu leben. Eigentlich ist es gar nicht mal so übel. Wir sind wie eine große Familie. Jeder hilft jedem.“ „Trotzdem... Irgendwie sagt mir das nicht so zu...“,erwidere ich. „Das ist deine Sache. Ab sofort wirst du wohl damit klar kommen müssen. Du wirst mit uns hier wohnen. Zumindest solange bis unsere restlichen Mitglieder befreit sind...“ „Und dann werdet ihr mich töten.“, beende ich seinen Satz. „Von mir aus. Für diese Zeitspanne halte ich das wohl aus. Bin ja nicht verweichlicht.“ „Wer hat denn gesagt das du danach getötet wirst?“ Wieder schenkt er mir sein Lächeln. Zum dahin schmelzen. Ach wie süß. So was gehört verboten. „Wenn du dich gut führst und gut zu gebrauchen bist, dann wirst du am Leben bleiben. Das verspreche ich.“ Als er das sagt schaut er mich aufrichtig an und hält mir seine Hand hin. Ich schlage ohne groß nach zu denken ein. Auf was hab ich mich da nur eingelassen? Bestimmt nichts gutes. Ich kenne mich ja. Dachte ich zumindest. Bis zu dem Zeitpunkt, als Martin mir eine Pistole in die Hand drückt und mich schießen lehrt. Allerdings bevorzuge ich doch andere Waffen. Schwerter liegen mir irgendwie mehr. Sie sind ich weiß nicht wie ich das richtig beschreiben soll. Vielleicht so in der Art. Ein Schwert ist wie die Verlängerung meines Arms. Ich kann meine Arme immer noch bewegen beziehungsweise ich muss sie noch bewegen. Bei einer Pistole muss ich „nur“ schießen. Das mag ich einfach nicht. Das geht auch irgendwie zu schnell, Wenn ich mir ein Opfer ausgesucht habe soll es wenigstens noch etwas leiden und dabei will ich ihm möglichst ins Auge sehen. Wie es dazu kam erzähle ich später. Aber wir schweifen ab. Ich will ja nicht von später sondern von jetzt was erzählen. So wir befinden uns immer noch in der Lagerhalle. Wie ich erfahren habe, sind hier welche der besten Profikiller gelandet und Martin ist sogar ihr Ausbilder. Zumindest für die noch zahmen Leute. Die richtig harten bildet wer anders aus. Die Ausbildung als solches war nicht wirklich schwer. Eigentlich konnte ich schon alles, was mich sehr gewundert hat. Ich bin eigentlich ein sehr ruhiges, unauffälliges und liebes Mädchen. Das ich jemals ein Schwert oder eine Pistole in der Hand halten würde hätte ich im Leben nicht geglaubt. Und damit auch noch Leute unter Umständen töten. Never! Na ja es ist wie es halt nun ist. Vielleicht bekomme ich ja noch raus, warum ich dafür so geeignet bin. Vielleicht war ja das die ganze Zeit meine Bestimmung. So wieder zur Ausbildung. Erst einmal wird ausgetestet was die beste Waffe für die Person ist. Dann wird getestet bis zu welchem Grad man einsetzbar ist. Wer es bis zum Profikiller schafft verdient echt viel Geld. Hätte ich nie gedacht. Ich habe es erstmal nur zur Eskorte gebracht. Reicht auch erstmal. Als Eskorte muss ich immer als Schutzschild mit auf Missionen. Allerdings verlässt nie jemand das Gebäude oder wenn dann nimmt er jemand erfahreneres mit als jemanden wie mich. Bin ich auch froh drum. Einige sind es eigentlich gar nicht wert das sie jemand begleitet, so sieht es zumindest aus, aber die nehmen meistens eh nur ihre Kumpels mit und kommen alleine eigentlich genauso gut klar. Kann mir eh egal sein. Wenn sie nicht wollen, wollen sie nicht. So komm ich zwar nie zu Geld, aber es sieht eh nicht so aus als würde ich hier so schnell wieder weg kommen. Und hier wird kein Geld benötigt. Alles wird geteilt. Fressen oder gefressen werden ist die Devise. Und ich fresse! Unser lieber Freund der es mit dem „Süße“ versucht hatte ist sehr kooperativ. Ich glaube ich hab ihm irgendwie Angst gemacht. Tja Pech gehabt. So ist das Leben. Soll sich mal nicht so haben. Ich weiß ist sehr freundlich von mir, aber es gibt nur einen der mich ungestraft Süße nennen darf und das ist Martin. So Martin ist Ausbilder und ich bin nun Eskorte. Uniformen gibt es glücklicherweise nicht. Jetzt fehlt nur noch Rose. Wer sie für unschuldig hält liegt weit daneben. Sie organisiert alles. Ohne das sie es sagt darf niemand das Gebäude zu einem Auftrag verlassen. Alles wird bis ins Kleinste genau geplant. Wer abweicht wird bestraft. Wie das aussieht weiß ich nicht. Hatte noch nicht das Pech, die die ich nach der Bestrafung gesehen habe, sahen zumindest nicht mehr so gesund aus. Ich halte mich wohl also besser an die Anweisungen. Bis wir aufbrechen um diese Kumpanen zu retten vergeht noch einige Zeit. Erst soll ich vernünftig Kämpfen können, meint Rose. „Nicht das sie dabei drauf geht und alles um sonst war.“ Fragt sich nur, ob es ihr dabei um mich geht oder nicht doch mehr um ihre Kumpanen. Möchte mal wissen was so wichtig an den Typen ist. Vielleicht sind sie ja auch schon tot. Werden wir ja erfahren wenn wir sie retten gehen. Nach etwa 3 Monaten bin ich dann endlich so weit. Ich beherrsche nun so gut wie alle Techniken die auch Martin beherrscht. Langsam muss er aufpassen, das ich ihn nicht übertrumpfe. Es macht mir mittlerweile sogar richtig Spaß hier zu sein. Das was ich nie geglaubt hatte ist eingetreten. Ich fühle so etwas wie eine Familie und fühle mich wohl. Ich liebe Martin immer noch, aber es ist nun viel leichter zu ertragen. Weil ich ihn täglich sehen kann. Weil ich bei ihm sein darf... Kapitel 5: 5.Kapitel oder Wer soll das sein? -------------------------------------------- 5.Kapitel oder Wer soll das sein? So es sind wie bereits erwähnt schon 3 Monate vergangen. Wir sind noch nicht aufgebrochen um diese ominösen Kumpanen zu retten. Niemand will mir sagen, warum wir sie unbedingt retten müssen. Interessiert mich eigentlich auch nicht wirklich, aber wäre doch schon hilfreich. Irgendwie. Glaub ich. „Annabella kommst du mal eben?“ Ich schrecke hoch. „Natürlich was gibt’s denn?“ Langsam laufe ich zum Quartier von Rose. Sie hat eine eigene kleine Hütte indem sie sich immer verschanzt und ihre Pläne fertig stellt. „Könntest du deinen Schoßhund vielleicht draußen lassen?“ Rose kichert und zeigt auf meinen lieben, treuen Verehrer. Ihr wisst schon der Typ der mich Süße genannt hat. „Kein Problem“, erwidere ich grinsend, „Josh mach brav Sitz und warte bis Frauchen wieder kommt.“ Grummelnd setzt er sich auf eine der Kisten. Ich lächle zufrieden und betrete die Hütte. Martin ist auch in der Hütte und jemand den ich noch nicht kenne. Er wird mir als Roses Vater vorgestellt. Er sieht genauso hübsch aus wie seine Tochter, wenn auch erheblich älter. Josef hat einen kleinen grauen Spitzbart, wenn er spricht zittert er immer ein wenig. Seine Kleidung ist gepflegt und sauber. Ein seltener Anblick hier unten. Ob er auch die ganze Zeit hier unten gewohnt hat? „Du bist also das Mädchen von dem ich schon soviel gehört habe.“ Josef sieht mich erstaunt an. „Freut mich dich kennen zu lernen.“ Er hält mir eine Hand hin, die ich ergreife. Wir schütteln kurz die Hände und dann setzten wir uns an einen kleinen runden Tisch. Der sieht verdammt teuer aus. Wenn man über die Oberfläche fährt ist er ganz glatt. „Sie haben schon viel von mir gehört? Was denn so? Ich weiß ja nicht was so über mich kursiert. Bin noch nicht lange hier, aber irgendwie schauen mich immer alle so vorsichtig an. Weiß auch nicht.“ Ich zucke mit den Achseln. Sie haben ja schon bevor der „Süße“-Sache mich so komisch angesehen und so gegafft. „Das weißt du nicht. Ach und bitte nenne mich Josef. Ich hasse es gesiezt zu werden.“ Josef lächelt mich freundlich an. Ich nicke nur und er fährt fort. „Also ich habe schon so einiges über dich gehört. Du sollst sehr große Fortschritte im Kampfunterricht machen. Dabei hast du ihn ja eigentlich nicht nötig. Zumindest wenn man sich das Material ansieht das ich zu Gesicht bekommen habe...“ „Was für Material?“,unterbreche ich ihn. „Bist du doof oder tust du nur so?“, er muss schmunzeln. So langsam fühle ich mich aber verarscht. Wenn ich das mal so ausdrücken darf. „Nein ich bin nicht doof. Ich will lediglich eine Antwort auf meine Frage.“ Ich schau ihm fest in die Augen. Irgendetwas scheint ihn nun zu beunruhigen. Er weicht etwas zurück. Oh ich stelle gerade fest, das ich mein Schwert gezogen habe. „Immer mit der Ruhe Annabella.“ Vorsichtig kam Martin zu mir herüber und hatte mir das Schwert aus der Hand genommen. Darüber war ich sehr perplex, aber schnell hatte ich mich wieder gefangen. „Verzeihung.“, meine ich klein laut. „Ist ja noch gut gegangen. Aber ihr beiden, seit ihr sicher, das ihr mit ihrer Hilfe meine beiden Geschäftspartner befreien könnt?“, wendet er sich an Martin und Rose. „Bestimmt. Sie soll ja so reagieren. Ich dachte schon sie reagiert gar nicht mehr.“ Martin scheint sich seiner Sache sehr sicher zu sein. Aber Moment mal. Er hatte damit gerechnet das ich so reagieren würde. Aber warum? Ich schaue ihn einfach nur fragend an. „Ich glaube sie erinnert sich wirklich an nichts mehr.“, seufzt Rose und geht eine Videokassette holen. „An was erinnere ich mich nicht mehr?“ Ich versteh gar nichts mehr. „Setzt dich mal wieder in Ruhe da hin. Wir zeigen dir mal das was so über dich kursiert.“ Rose schiebt die Kassette in den Videorekorder. Wie altmodisch. Noch mit Video. Na ja egal. Viel wichtiger ist doch was wir da gerade sehen. Ich sage es mal freundlich, obwohl ich es keineswegs verharmlosen will. Aber das was wir dort zu sehen bekamen überschreitet meine Vorstellungskraft. Wenn ich eben noch dachte ich sei ein normales durchschnittliches Mädchen, dann denke ich das nun nicht mehr. Ich bin ein Monster. Nicht eines aus die Monster AG, die so süß und knuddelig sind. Nein eines von der ganz üblen Sorte. Ich wusste nicht das ich überhaupt zu so etwas grausamen fähig war oder bin. Eine ganze Weile sitze ich einfach nur geschockt da und bin nicht ansprechbar. Erst ganz langsam und wie durch Watte höre ich wie sich mehrere Personen nach mir erkundigen, ob es geht. Ich bin unfähig zu antworten. Selbst als der Bildschirm schon schwarz ist starre ich ihn noch eine ganze Weile an. Dann spüre ich wie ich anfange zu zittern und ich fühle Tränen die sich langsam ihren Weg über meine Wangen suchen. „Was habe ich nur getan?“ Fassungslos starre ich die anderen drei anwesenden an. „Uns einen großen Gefallen getan. Ohne diese Glanzleistung hätten wir es nie geschafft diese Typen fertig zu machen und sie für das was sie getan haben zu bestrafen.“ Rose schaut mich das erste mal so an als wäre sie wirklich stolz auf das was ich geleistet habe. „Wie kann...? Warum? Was....? Das bin doch nicht.... oder etwa doch? Das kann doch nicht ich sein!“ „Doch das bist du, Annabella. Das bist du wie du die Leibgarde von Don Maretino zu fall bringst. Nur dadurch war es uns möglich, an die Waren zu kommen. Er hätte sich besser nicht in unsere Angelegenheiten einmischen sollen. Für Waffenhandel ist er noch nicht gut genug, bis jetzt. Darum bist du wieder bei uns. Du hast seine Leibgarde schon einmal besiegt, und das ganz alleine. Alleine! Als ich das das erste mal gesehen habe, dachte ich erst an ein mit Computer bearbeitetes Video, um uns in eine Falle zu locken. Aber Martin konnte mir versichern, das es echt war, so konnte ich mich gleich um den Transport der Waffen hier her konzentrieren. Niemand darf diese Waffen besitzen. Sie sind viel zu gefährlich. Wenn er sie weiter verkauft hätte an wer weiß wen... Ich will es mir nicht mal ausmalen. Du hast uns eine Menge Arbeit abgenommen. Die Gefangennahme danach war allerdings nicht so der Bringer.“ Ich hatte Rose noch nie so lange reden hören. Nichtmal als sie so von Martin geschwärmt hatte. Das ist schon alles sehr mysteriös. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Das Einzige was ich jetzt tun kann ist damit versuchen klar zu kommen. Aber warum habe ich so etwas wichtiges vergessen? Vielleicht wegen der Entführung. Jetzt weiß ich auch warum sie mich so gefoltert haben, sie wollten wissen wer mich schickt. Aber das konnte ich ihnen nicht sagen, wie auch? Ich bin selbstständig hin und habe ihnen gezeigt was eine Harke ist. Dabei ist mir immer noch schleierhaft warum ich es getan habe? Aus Spaß am Töten? Vielleicht. Wer weiß das schon. „Das sind also... Deswegen schauen mich alle so an? Ich dachte hier wimmelt es nur von Profikillern. So was muss doch für euch ein Anblick sein den ihr gewöhnt sein müsst.“ „Na ja...“,versucht Martin zu erklären, „Ich als dein Ausbilder muss dir sagen, das es nicht viele gibt die es so schnell hin bekommen. Ich meine nicht nur die Ausbildung. Das waren über 30 Mann. Selbst der Beste hier könnte das nicht so schnell wie du. Zumindest nicht alleine. Du bist ein Naturtalent. Warum auch immer, aber das ist unwichtig. Deine nächste Mission wird es sein Josefs Geschäftspartner zu befreien. Ich werde die Mission begleiten. Danach wirst du auf dich alleine gestellt sein, dann haben wir dir alles gezeigt was du wissen musst um auf eigenen Füßen zu stehen.“ „Aha. Um auf eigenen Füßen zu stehen. So so. Hm. Wenn ihr meint. Wer sagt denn das ich es überhaupt tue. Diesen Auftrag annehmen, meine ich.“ „Das wirst du. Das bist du uns schuldig. Wir haben dich befreit.“ „Schön Rose. Danke. Aber das war ja auch ganz uneigennützig. Wenn da nicht diese Geschäftspartner wären, dann hättet ihr mich da verrotten lassen.“ „Stimmt schon. Aber Annabella. Wenigstens soviel Dankbarkeit müsstest du doch noch übrig haben. Wo bleibt denn dein Stolz.“ Hatte ich schon mal erwähnt das ich meinen Stolz hasse? Nein noch nicht? Dann tue ich es jetzt. Ich hasse meinen Stolz! „Na gut ich gebe mich geschlagen. Ich nehme diesen Auftrag an.“ „Dann wäre das ja geklärt. Martin hat die Anweisungen bereits von mir in Empfang genommen.“ Lächelnd schiebt sie mich und Martin aus dem Zelt. „Danke!“, kommt noch von Josef. „Na dann los!“ Schon hatte Martin mir wieder mein Schwert in die Hand gedrückt und lief mit mir aus dem Versteck. Josh habe ich nicht mitgenommen. Er ist ein Tollpatsch und noch nicht mal zum Kaffee kochen geeignet. Ich hielt es aus Sicherheitsgründen für sinnvoll ihn dort zu lassen. Nicht das ich wegen ihm noch mal gefangen genommen werde. Hab ich ehrlich gesagt keinen Bock drauf. So ging die schöne ruhige Zeit also zu Ende. Jetzt haben wir einen Auftrag den wir erfüllen müssen. Auch wenn es mir tierisch gegen den Strich geht. Ich hätte mich viel lieber in irgendeine Ecke verkrochen um dort zu krepieren. Oder okay vielleicht nicht direkt krepieren, erst hätte ich mir Gedanken gemacht über das was ich getan habe. Dann wäre ich krepiert. Aber so ruhig darf ich anscheinend nicht sterben. Na dann machen wir uns mal auf den Weg.... Kapitel 6: 6.Kapitel oder so viele Fragen ----------------------------------------- 6.Kapitel oder so viele Fragen Martin und ich wandern nun also durch die Kanalisation. Dann sind wir mal alleine und was mach ich? Ich mache mir Gedanken darüber ob ich nicht vielleicht einfach abhauen soll. Ja ich weiß so was ist feige. Aber wenn es mich davor bewahrt wieder so etwas schreckliches zu tun, wie ich es auf dem Band gesehen habe, dann ist es mir egal ob mich jemand feige nennt. Nein eigentlich ist es mir nicht egal. Wieder so ein Widerspruch. Ich widerspreche mir ständig. Was soll ich nur tun? Meinen Gedanken nachhängend stolpere ich Martin weiter hinterher. Irgendwann kommen wir mal wieder an der Erdoberfläche an. Ich wusste gar nicht wie grell das Sonnenlicht eigentlich ist. Ich muss eine Hand vor meine Augen halten um nicht zu erblinden. Martin schmunzelt nur. Das wird einfach mal ignoriert. Was soll daran so lustig sein? Kann mir das mal jemand erklären? Also echt. Ich bin empört, fast schon tief gekränkt. Ach was sag ich denn da? Das ist doch totaler Schwachsinn über den ich mich gerade aufrege! Ich habe Menschen getötet. GETÖTET!! Mit meinen Händen. Dann reg ich mich auf, nur weil jemand schmunzelt? Ich bin nicht mehr zu retten. „Können wir weiter oder willst du hier Wurzeln schlagen?“ ,holt Martin mich zurück in die Realität. Murrend meine ich, „Komm ja schon.“ So setzen wir unseren Weg fort. Es gibt viele Orte in dieser Stadt die mir zuvor nie wirklich aufgefallen sind. Ich glaube der Park war schon da bevor ich gefangen genommen wurde. Mal überlegen. Ich war eindeutig zu wenig unter Menschen. Na toll. Jetzt hab ich es wieder geschafft mich selbst zu deprimieren. Das nervt so langsam... Kommen wir mal zu den schönen Orten die ich jetzt neu kennen lerne zum Beispiel den Park, dann noch diverse Geschäfte. Hallo ich bin ein Mädchen. Also ist auch Schaufensterbummel Pflicht. Da müssen die werten Herren halt ein wenig warten. Ihr haltet mich für fies? Nein das bin ich nicht. Ich wollte diesen Auftrag nicht annehmen. Sollen sie zusehen wie sie das schneller hin bekommen. Da ist sogar ein Eiswagen, der ist mir vorher nie aufgefallen, dabei wohne ich hier gleich um die Ecke. Bin echt erstaunt. Und Martin trottet brav neben mir her und kontrolliert die Richtung in die wir steuern. Wenn ich vom Weg abkommen will, werde ich sofort gebremst. Etwas was ich echt nicht haben kann. Aber wenn Martin es sagt... Habt ihr es gemerkt? Wenn Martin es sagt? Man ich muss echt verliebt sein... Soll ich mich jetzt freuen oder doch lieber gleich los heulen? Der Typ ist glücklich verlobt. Und selbst wenn nicht, dann glaube ich nicht das er mir sein Herz schenken würde. Nein. Glaub ich nicht. Ach ja... so ist das halt heutzutage. Herzschmerz und der ganze Rest eben.... Vielleicht brauche ich aber auch einfach nur was zu essen? Wenn ich zu wenig esse bin ich schlecht gelaunt, ein Glück hab ich noch einen Müsliriegel in der Tasche. Martin will davon nichts. Tja Pech gehabt! Meiner! So leicht gesättigt durch den Müsliriegel und die tolle Aussicht können wir jetzt starten um diese tollen Geschäftspartner zu retten! Juhu man freu ich mich... Meine Freude hat keine Grenzen... Am liebsten würde ich weg rennen. Dabei habe ich keine Angst vor dem was mich dort erwartet. Ein wütender Don Maretino. Na und? Was soll er mir schon anhaben? Niemand kann mich mehr so verletzen wie ich es selbst getan habe. Nichts kann so schlimm sein wie das was ich auf diesen Bändern gesehen habe. In Wirklichkeit, habe ich keine Angst dort hinein zu gehen wegen der Typen die dort auf mich lauern, sondern vor mir selbst.... „Annabella?“, reißt mich Martin wieder in die Wirklichkeit. „Hm?“ Ich dreh mich langsam zu ihm um. Martin zeigt auf eine Bank und winkt mich dorthin. Was soll das denn jetzt? „Ähmm Martin. Ich glaube nicht das es jetzt der richtige Augenblick ist um sich hinzusetzen. Lass uns da jetzt rein gehen und schnell diese Geschäftspartner befreien...“ Er seufzt: „Annabella... Setzt dich hin. Und dies ist keine Bitte sondern ein Befehl.“ Jetzt bin ich etwas verwirrt. Das er mir einen Befehl gibt ist nichts neues, aber das wir uns jetzt hinsetzen sollen. Warum denn das jetzt? „Ich hab gesagt du sollst dich setzten!“ „Ich sitze ja schon...“ Ich setze mich schnell hin. Er seufzt wieder und setzt sich zu mir. „Wir hätten es dir wohl besser nur sagen sollen, als es dir zu zeigen... Ich denke das war meine Schuld.“ Beim reden verschränkte Martin die Hände ineinander. „Nunja ist jetzt auch egal. Aber so wie du jetzt bist, kann ich nicht mit dir da rein gehen.“ „Warum denn das?? Wir...“ „Nein, Annabella! Wir gehen da jetzt nicht rein. Sieh dich doch an!“ Er löst die Hände wieder voneinander und zeigt nun auf mich. „Ja was ist denn??“ Ich versteh einfach nicht was er von mir will. „Sag mal merkst du nicht wie du zitterst? Nicht das du jetzt auch noch krank bist.“ Nun schaut er mich besorgt an. Ich hatte gar nicht bemerkt, das ich zu zittern angefangen hatte. Warum zitter ich denn jetzt? Was ist nur los mit mir? Den ganzen Tag bin ich nun unterwegs gewesen um dieses Versteck zu finden und habe mir Gedanken gemacht. Gedanken warum ich 'es' getan habe. Und ich bin zu keinem richtigen Schluss gekommen. Es könnte einfach sein, das es eine unbewusste Reaktion auf die Gefahr gewesen war. Aber warum hatte ich mich dann gefangen nehmen lassen? Warum erinnere ich mich nicht daran? Warum erinnere ich mich nur zum Teil an das was sie mir dort angetan haben? Warum nicht an das was für mich wichtig ist? Warum habe ich nicht alles Schlimme vergessen? Warum bleiben diese Erinnerungen noch immer in mir fest verankert? Es sind noch so viele Fragen ungeklärt.... Kapitel 7: 7.Kapitel oder Warum immer ich?! ------------------------------------------- Legende: ~ bedeutet das ein Perspektivenwechsel stattfindet. Wollt ich mal ausprobieren. Könnt mir ja mal sagen, wie ihr das findet^^ 7.Kapitel oder Warum ich?! Martin und ich sitzen immer noch auf der Bank. Und ich zittere immer noch. Seine Bemühungen mich zu beruhigen schlagen fehl. Wenn das so weiter geht, müssen wir die Rettung vertagen. So kann ich nämlich wirklich niemanden retten gehen. Da hat Martin völlig Recht, aber was soll ich tun? Ich bin einfach zu aufgewühlt. In den letzten 3 Monaten wurde mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Wenn ich früher noch dachte, ich wäre ein normales, durchschnittliches Mädchen so muss ich das nun neu über denken. Es ist nichts normales daran Leute zu töten und danach es einfach zu vergessen, okay vielleicht ja doch. Ich habe mal irgendwo gelesen das die Kraft der Verdrängung sehr stark ist, aber ich hätte nie gedacht das ich so was mal verdrängen könnte. Es ist Mord, eine strafbare Handlung, egal ob es nun meine Feinde waren oder nicht. Ich habe einen nie wieder gut zu machenden Fehler begangen und ich weiß einfach nicht warum... Sanft zieht Martin mich an seine Brust und streicht mir beruhigend über den Rücken. Erst wundere ich mich noch über diese freundliche und liebevolle Geste, doch dann bemerke ich, das mir ein salziger Tropfen über die Wange läuft und es leicht brennt. Ich hatte angefangen zu weinen. Langsam schmiegte ich mich an ihn und spürte seine Wärme. Sie tat so unglaublich gut. Wie lange hatte ich schon nicht mehr solch eine Wärme in meinem Körper gespürt? Auf jedenfall zu lange! In meinem Leben ist einfach so vieles, so unglaublich schief gelaufen. Erst die Scheidung meiner Eltern, woraufhin mein Vater anfing zu trinken und meine Mutter immer mehr rauchte. Dann erhängte sich mein Vater in seiner Zelle, wegen Schulden die er nicht begleichen konnte, zuvor hatte man ihn noch wegen Drogen Besitzes und Trunkenheit am Steuer eingebuchtet. Meine Mutter hatte das alles auch nicht mehr verkraftet und ihr eh schon durchs rauchen geschwächter Körper versagte ganz seinen Dienst. Vielleicht hatte ich ja sogar noch Glück das ich Einzelkind war. So musste ich mich nicht noch von einer Schwester oder einem Bruder trennen. In meinen Pflegefamilien gab es dann auch keine Liebe mehr, zumindest hatte sie sich nie so gut angefühlt wie diese. Nein, da war immer ein gewisser Abstand gewesen, nur ganz klein, aber unüberbrückbar. Es war einfach schrecklich gewesen. Dann bekam ich die Chance an einem neuen Projekt teilzunehmen. Man wollte austesten, ob Jugendliche in meinem Alter in der Lage wären für sich zu Sorgen. Und ich finde ich hatte mich ganz gut geschlagen bis... Bis zu dem Tag an dem ich entführt wurde, aus Gründen die ich nicht mal kenne. Aber nach dieser Freakshow die ich mir unten in der Kanalisation angesehen hab, kann ich schon verstehen warum man mich entführt. Ich muss wohl irgendwas an mir gehabt haben, was sie dazu veranlasst hat mich mitzunehmen. Das Komische an der ganzen Sache ist immer noch, das ich mich an so gut wie nichts erinnere. Ja, ich weiß zwar, das ich entführt wurde, aber an die Entführung an sich erinnere ich mich kein bisschen. Wie hatten sie es gemacht? Hätte mir noch geholfen werden können? Es ist einfach so frustrierend nichts zu wissen. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Plötzlich höre ich ein leises schnarchen. Vorsichtig schaue ich an mir herunter und sehe wie Annabella selig in meinem Armen schläft. Natürlich ist sie völlig fertig, wer wäre das nach so einem Tag nicht? Wir haben sie die ganzen Monate über mehr gefordert als nötig und jetzt haben wir sie mit dem Video total überrumpelt. Wobei.. sie sah aus als würde sie das das erste Mal sehen. Sie sah genauso geschockt aus wie wir alle, als wir es das erste Mal sahen. Alleine wegen dem Video haben wir ihr dieses harte Training verpasst, damit sie sich auspowert und nicht noch ausversehen einen von uns tötet. Noch wissen wir nicht wie diese Anfälle ausgelöst werden und wie man sie stoppen kann, aber wir dachten uns halt, es wäre das Beste, wenn sie beschäftigt ist mit anderen Dingen. Allerdings... sabbert einem eine kaltblütige Killerin das Hemd voll? Denn genau das passiert gerade. Ich muss lächeln. Ein Bild für die Götter, Annabella die kaltblütige Killerin aus dem Untergrund sabbert mir mein Hemd voll. Hihi. Schon lustig... und wie unschuldig sie dabei aussieht, so wie sie daliegt... also sie hat ja schon so ihre Reize... Ach du meine Güte, wenn Rose mitbekommt, was ich da eben gedacht habe ist Anna tot. Rose macht sich sowieso schon die ganze Zeit Sorgen wegen ihr und wenn ich dann jetzt auch noch anfange mich in sie zu verlieben ist es ganz aus... Damit sie mein Hemd nicht völlig ruiniert, nehme ich mir ein Handtuch und wische ihr den Speichel sanft ab. Schön vorsichtig, wir wollen sie ja nicht wecken. Nebenbei schiebe ich ihr eine Strähne wieder hinters Ohr, dabei fällt mir etwas auf. Etwas kleines, schwarzes,eine Zahl und etwas das ein asiatisches Zeichen zu sein scheint. Vorsichtig sehe ich es mir näher an. Das scheint ein Tattoo zu sein, aber warum so versteckt? Trägt man ein Tattoo meistens nicht um damit aufzufallen? Wenn sie wach ist kann ich sie ja vielleicht mal bei Gelegenheit danach fragen. Aber es ist wirklich außergewöhnlich schön. Während ich so darüber nachdenke, warum sie das Tattoo versteckt, ertappe ich mich dabei, wie ich angefangen habe mit einer ihrer langen, braunen Strähnen zu spielen. Doch ich lasse es schlagartig, als ich merke, das sie langsam wach wird. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Langsam öffne ich meine Augen und blicke direkt in in Martins braune Seelenspiegel. Er schien über irgendwas nachgedacht zu haben, aber das ist mir im Moment egal. Ich habe nur Augen für ihn. Dann fällt mein Blick zur Seite. Und ich blicke auf dieses große Gebäude vor uns. „Duhu? Martin?“ Mein Blick richtet sich wieder auf Martin. „Was denn Annabella?“ Er erwidert den Blick und schaut fragend. „Wir sitzen immer noch hier rum?“, stelle ich fest. „Ja und?“, entgegnet er nur ruhig. „Sollen wir nicht eigentlich die Geschäftspartner von Roses Vater retten?“ „Ja sollten wir.“, antwortet er nur schlicht. „Warum tun wir es dann nicht?“ Meine Fragezeichen werden immer größer. Was bezweckt er damit? „Weil wir hier sitzen.“ Also langsam reichts mir aber. „Haben wir heute unseren 'ich geb nur knappe Antworten und mach einen auf Klugscheißer Tag'?“ „Haben wir heute unseren 'ich stell so viele Fragen wie möglich Tag'?“ Kontert er. „Du bist doof!“ Ich richte mich auf und verschränke die Arme vor der Brust. „Ich hab einen Durchschnitt von 1,9. also kann ich nicht doof sein.“ Da grinst er triumphierend. „Außerdem sag du mir mal lieber, warum du ein Tattoo hast und es versteckst.“ Martin schaut mich ernst an. Ich muss ihn wohl ziemlich dümmlich angesehen haben, denn er wiederholt seine indirekte Frage nochmal, aber ich habe immer noch keine Ahnung wovon er spricht. „Welches Tattoo? Ich habe keines.“ Zumindest bin ich mir da sicher. So was merkt man doch, denk ich mal. Das tut doch bestimmt total weh... „Ich meine das Tattoo in deinem Nacken. Da ist eine Zahl und ein asiatisches Schriftzeichen, von dem ich die Bedeutung nicht kenne. Ich will wissen warum du es versteckst und welche Bedeutung es hat.“ Versucht er es mir nochmal zu erklären. Also so blöd bin ich jetzt auch wieder nicht. Aber ich habe wirklich keine Ahnung warum ich ein Tattoo haben sollte. „Ich kann dir deine Fragen nicht beantworten. Denn ich habe es mir nicht stechen lassen, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.“ „Das scheint im Moment dein Lieblingsargumet zu sein, Anna! Demnächst erzählst du uns noch du erinnerst dich nicht mehr daran, wer deine Eltern sind! Danach erzählst du uns dann bestimmt noch das du nicht Annabella bist, sondern weiß Gott wer! Und dann vergisst du noch mich...uns!“ Martin wird leicht rot und dreht sich weg. Warum genau kann ich mir nicht erklären. Aber ich merke seine Wut und finde sie nicht gerechtfertigt. Ich drehe mich auch ab. Ich spüre wie sich eine Träne langsam den Weg hinunter über meine Wange und zum Kinn sucht. Wie kann er nur so gemein sein!? Wutentbrand steh ich auf und laufe einfach los. Martin bleibt sitzen, aber das ist nur gut für ihn. Ich brauche jetzt dringend Abstand! Sehr dringen. Das ist zwar nicht die beste Lösung einfach wegzulaufen, aber ich halte das einfach nicht aus. Martin tut ja gerade so als hätte ich das Ganze mit Absicht vergessen! Aber ich kann ja definitiv nichts dafür! Das ist alles so ungerecht. Wie ich so durch die Stadt irre, merke ich nicht wie sich der Tag langsam seinem Ende neigt... Kapitel 8: 8.Kapitel oder Ein schlechter Tag -------------------------------------------- 8.Kapitel oder Ein schlechter Tag „Huch wo bin ich denn hier wieder gelandet?“ Erstaunt sehe ich mich in meinem neuen Umfeld um. Hier war ich noch nie. Zumindest kommt es mir nicht sehr bekannt vor, was nicht sonderlich viel zu heißen hat. Wenn ich schon nicht mehr weiß das es einen neuen Eismann in der Stadt gibt. Dann kann ich mich hier ja nicht sonderlich gut auskennen, allerdings bin ich mir sehr sicher hier wirklich noch nie gewesen zu sein. Vielleicht liegt es auch einfach daran, das mein Gehirn gerade mit anderen Sachen beschäftigt ist. Zum Beispiel damit, sich die Frage zu stellen warum auf einmal alle gegen mich sind. Rose konnte mich noch nie wirklich leiden, die Stadt mag mich anscheinend auch nicht und jetzt macht Martin auch noch Probleme. Die ganze Welt hat sich gerade gegen mich verschworen! Noch deprimierender kann mein Tag doch jetzt gar nicht mehr laufen. Tja denkste! Es gibt nicht viel wovor ich Angst habe. Ich habe keine Angst, vor großen bulligen Typen in der Schule. Ich habe keine Angst vor Erdbeben oder anderen Naturkatastrophen, alleine schon der Tatsache wegen, das es hier total ungewöhnlich wäre, wenn sowas eintreffen würde. Die Angst davor, mich könnte jemand umbringen, hat sich mittlerweile gelegt. Glaub ich zumindest. Schließlich wäre ich ja schon fast zu Tode gefoltert worden. Da ist so ein Mord doch ein Klacks gegen, denke ich mal, ausprobieren will ich es trotzdem nicht. Allerdings gibt es da doch eine Sache vor der ich große Angst habe. Einmal, alleine zu sein, dann im Dunkeln zu sein und was das schlimmste für mich ist, alleine im Dunkeln in einer Gasse zu sein. Jetzt ratet doch mal wo ich mich befinde... Bingo! In einer dunklen Gasse und wie sollte es anders sein, es ist auch noch eine Sackgasse. Da hab ich ja mal wieder ein Glück... Und wenn man denkt es kann nicht mehr schlimmer werden, kommt es noch schlimmer. Jetzt kommen auch noch zwei in schwarz gekleidete Männer auf mich zu. Mit Sonnenbrille und gezückter Pistole. Allerdings sind es keine Leute von meinem lieben Entführer, dazu sind sie hier viel zu teuer angezogen. Bin zwar modisch nicht gerade die Begnadeste, aber was billiger Stoff und was Seide ist kann ich doch noch unterscheiden. Und die Anzüge hier sind mehr als nobel.. Mannoman da hat einer aber viel Geld geblecht. Irgendwann habe ich dann auch meine Stimme wieder gefunden. „Was wollt ihr?“, frage ich und hoffe, das sie das Zittern in meiner Stimme nicht hören. Das Schwert ist gezogen, Verteidigungshaltung eingenommen. „Na, na 027... schön ruhig bleiben. Wir tun dir nichts.“ Spricht einer der Fremden mich an. Seine Stimme ist angenehm, aber der glaubt doch nicht im Ernst, das ich seinen Worten Glauben schenke. Wie oft gab es das schon. «Ich tu dir nichts.» und dann lag man tot in der Ecke und sein Leben war vorbei. Ne Leute so nicht. Nicht mit mir, wenn ich sterbe will ich das im hellen tun, aber nicht an so einem dunklen Ort. „Du legst das Schwert jetzt ganz ruhig auf den Boden. Wir werden dir nichts tun.“ Einen Teufel werd ich tun! Derweil redet der Mann munter weiter auf mich ein. „Du wirst uns nichts tun, wie wir dir auch nichts tun werden. Da bin ich mir sicher.“ „Aha. Das heißt ja wohl das ich bald sterben werde. Genauer gesagt sie sterben werden. “ „Das glaub ich kaum.“ „Woher wollen sie sich eigentlich so sicher sein, das ich ihnen nichts tue?“ Man grinst der komisch. Am liebsten würde ich dem so das Grinsen aus dem Gesicht prügeln... Aber woher kommt bloß diese Wut. Nur wegen einem Grinsen muss man nicht gleich so überreagieren. Außerdem bin ich mir sicher ihm noch nie begegnet zu sein, also muss es wohl Hass auf den ersten Blick sein. „Das sag ich dir nicht. Nur so viel.... Schlaf schön 027...“ Den letzten Satz bekomme ich schon so gut wie gar nicht mehr mit... Na toll. Der Tag wird noch besser. Schlafgas... An ein paar Sachen kann ich mich noch erinnern... Ich erinnere mich daran, wie ich langsam das Schwert fallen lasse und es klirrend zu Boden fällt. Ein gruseliges Klirren.. es erinnert mich an Ketten. Dann spüre ich noch wie ich auf die Knie falle und leise anfange zu wimmern „Nein ich will nicht zurück dorthin.. ich will nicht...“ Dann falle ich in ein schwarzes Loch. Plötzlich wurde ich wach. Es fühlte sich irgendwie komisch an, sehr komisch. Es war als würde ich mit offenen Augen träumen. Kennt ihr das? Wenn man wie ein Zombie durch die Welt stapft und in dem Moment, einem das ganze Umfeld egal ist. Wenn ja wisst ihr in etwa wie ich mich fühle. Benommen hebe ich den Kopf um einige Zentimeter an, zu mehr bin ich einfach nicht in der Lage. Als ich das bemerke, versuche ich auch mal meine Arme und Beine zu bewegen und erschrecke. Nein ich erschrecke nicht einfach nur, ich kriege regelrecht Panik. Und dann noch das ganze Gepiepse und Gekreische. Das hilft meiner Panik nicht gerade weiter. Man dieses Gekreische ist ja nicht auszuhalten. Warum nur ist das so laut? Wo bin ich hier eigentlich schon wieder gelandet? Warum bin ich hier gelandet? Was wollen die von mir? Und warum in Gottes Namen, fange ich wieder an zu wimmern und zu weinen? Da spüre ich wie sich eine zarte Hand auf meine Stirn und streicht leicht mit dem Daumen darüber. Falls mich das beruhigen sollte, ist dieser Versuch nicht geglückt. Jetzt hab ich noch mehr Panik. Diesmal weiß ich sogar warum ich solch eine Panik habe. Ich habe einfach nur Angst. Ich kann die Person über mir nicht sehen. Der nette,kleine Besuch bei Don Maretino hat mich doch mehr mitgenommen, als ich zunächst dachte. Vielleicht werde ich nie wieder normal leben können.. Also ohne Angst wenn ich Schlafe überfallen zu werden oder sowas. Hektisch blinzle ich um durch meine Tränen wenigstens etwas zu erkennen, ohne Erfolg. Das Einzige was ich sehe, ist weiß. Weiß und grün. Das ist nicht gut, weiß und grün ist in Krankenhäusern. Hören tu ich nur das Gepiepse und riechen.. ich rieche Desinfiktionsmittel und schmecken, schmecken kann ich so gut wie gar nichts. Das hier.. dieser Ort hier muss ein Krankenhaus sein. Wenn man die ganzen Faktoren addiert, kommt man eindeutig auf Krankenhaus. Aber.. irgendwas an diesem Ort hier stört mich noch. Doch jetzt weiß ich es. Ich kann mich absolut nicht bewegen! In was für einem Krankenhaus wird man an ein Bett gefesselt? Also ich meine als Normalsterblicher, nicht als jemand mit einer Krankheit der sowas erforderlich macht, oder der ständig austickt oder so. Aber ich bin doch nicht so.. Glaube ich zumindest. Diese Erkenntnis führt zu einer weiteren Panikattacke und sie wird noch verstärkt, als ich : „Ganz ruhig 027.“ höre. Ich atme stoßweise aus und muss anfangen zu husten. Mein Hals ist so verdammt trocken. Ein Königreich für ein Glas Wasser. Da hält mir auch schon jemand ein Glas mit Wasser an die Lippen und ich fange begierig an zu trinken. Natürlich könnte da jetzt auch irgendwas bei gemischt sein, aber das ist mir im Moment herzlich egal. Man schmeckt das köstlich, wie Eistee im Sommer, so fühlt sich das gerade an. Einfach toll. „Ja so ist gut Kleines. Schön trinken, wir wollen doch nicht, dass unser kleiner Schatz verdurstet.“ Höre ich eine weibliche Stimme, sie muss zu der Person gehören die meine Stirn streichelt. Sie klingt angenehm melodisch. Fast schon unheimlich wie oft ich jetzt schon melodisch schöne Stimmen gehört habe. Das heißt die gehören bestimmt zusammen. Diese Entführer und diese Frau müssen zusammengehören. Echt unheimlich. „Ich will nicht..“, wimmere ich leise und rüttele an meinen Fixierungen. Ohne Erfolg. Sie sind einfach zu fest. „Nun hör doch auf das was der Sensei sagt und halt schön still. Dann tut es dir auch gleich nicht mehr weh.“ Wieder diese unheimlich nette Frauenstimme. Ich mag sie nicht. Außerdem, was meint sie bitteschön mit Schmerzen? Ich spüre keine Schmerzen, außer denen die ich mir gerade selbst zufüge. Oder meint sie diese? Aber es hört sich so an als meine sie andere Schmerzen... Und wie sie andere Schmerzen meinte! Plötzlich spüre ich wie sich in mir alles zusammenzieht und es brennt plötzlich wie die Hölle. Wenn ich vorher schon geschrien hatte, dann war das nichts gegen den Schrei den ich jetzt ausstieß. Was passiert da nur mit mir? Ich spüre wie mir warme Tränenspuren die Wangen hinunter laufen, mein Körper zittert und erbebt unter den Schmerzeswellen. „027 benimm dich und lege dich wieder ruhig hin!“ Energisch werde ich zurück gedrückt, die Apparaturen piepsen und kreischen wieder. Das Einzige was ich tun kann, ist, mich zu fügen. Langsam lasse ich mich zurück drücken und höre auf mich zu wehren. Ganz schnell fließt die Anspannung aus meinem Körper, es ist wie eine Erlösung. Erleichtert atme ich auf. Vielleicht sollte ich mich doch nicht wehren, aber wie soll ich dann hier rauskommen? „Wie war das nochmal mit dem 'Ich tue dir nichts.' ?“, gebe ich krächzend von mir. „Wenn du ruhig geblieben wärest, dann hätten wir auch nicht böse werden müssen.“ Kommt die schlichte Antwort. Ist ja ganz toll. „Schonmal gefesselt an einem Bett gehangen?“ kommt es trocken zurück. „Nein, habe ich auch nicht vor. Bei dir war es auch nicht vorgesehen. Schließlich kennen wir uns ja...“ „Ach tun wir das? Wüsste nicht woher ich so unfreundliche Leute kennen sollte.“ Wenn ich könnte würde ich trotzig zur Seite schauen und die Arme vor der Brust verschränken. „Das ist nur dein jetztiges Gefühl.“ Ich bin mir sicher, das ich dort ein riesiges Grinsen raushören kann. Was sind das nur für Leute? Versuchsweise versuche ich nochmal mich gegen die Fesseln zu stemmen, falle aber gleich wieder vor Schmerz zurück. In was bin ich da nur wieder hineingeraten? Erst Don Maretino und jetzt das! Das ist einfach nicht fair! Was habe ich nur schlimmer getan, das Gott mich so bestrafen muss! Mal davon abgesehen das ich ungläubig bin, zumindest in einem gewissen Grad und das ich schon 15 Menschen auf dem Gewissen habe..und mich ja nicht mal daran erinnere... Moment mal der Typ eben meinte doch ich würde sie kennen. Aber woher? Was wenn es sich mit ihnen ähnlich verhält wie mit dem Ausraster in dem Hauptquartier? Wenn ich es einfach vedrängt habe. Das würde erklären, warum ich mich nicht daran erinnere. Alles unangenehme wurde solange vergraben, bis ich es nicht mehr in meinen Gedanken hatte und es so irgendwo verbuddelt wurde unter anderen, schöneren Erinnerungen. „Also.. also ich soll Sie kennen richtig?“ „Ja, richtig.“ „Woher kennen Sie denn mich? Wenn Sie mir erzählen woher sie mich kennen, vielleicht erinnere ich mich dann ja auch wieder an Sie...“ „Ach aufeinmal interessierst du dich doch für uns.“ Kommt es vergnügt aus der Ecke. „Nein tue ich nicht! Ich will nur wissen was mit mir passiert!“ „Was im Klartext heißt du interessierst dich doch für uns.“ Langsam kommen Schritte auf mich zu, kurz vorm Bett halten sie. Gespannt warte ich, ob noch was kommt. Aber erstmal eine Weile nichts. Nur ein leises Wispern, aber vielleicht ist das auch nur der Wind. Klar sehen kann ich immer noch nicht. Deswegen habe ich die Augen geschlossen und konzentriere mich darauf so flach wie möglich zu atmen. Dieser Krankenhausgeruch ist einfach Schrecklich, eigentlich hatte ich gehofft nie wieder in so einer Anstalt zu landen. Tja man kann nicht alles im Leben haben. „Dann steh mal erstmal auf und dann sehen wir weiter ob du uns immer noch nicht erkennst.“ Grinsend kommt jemand ans Bett und beginnt die Fesseln zu lösen. „Sensei so geht das nicht. Sie können das Mädchen doch nicht einfach losbinden. Sie wird versuchen zu flüchten.“ höre ich eine panische Stimme. Es muss die Frau sein die dort spricht, die Frau, die mir die Stirn gestreichelt hat. Sonst habe ich nur Männerstimmen wahrgenommen. Ich spüre wie die Fesseln gelöst und weggenommen werden. Das ist einfach ein tolles Gefühl, kann ich euch sagen. Freiheit! Endlich hast du mich wieder! Die Frau hatte gar nicht mal so unrecht, aber mein Fluchtversuch wird gleich von meinem Körper wieder gestoppt. Er ist einfach noch nicht so weit, glaube ich zumindest... Vielleicht sollte ich es doch langsamer angehen lassen... „Da sehen sie es“, feixt die Männliche Stimme, „sie ist gar nicht in der Lage zu flüchten. Und selbst wenn, ich vertraue darauf das unser Überwachungssystem gut genug ausgerüstet ist um sie zu überwachen und notfalls an der Flucht zu hindern.“ „Ja Sensei.“ Kommt es nur leise. Da ist jetzt aber jemand plötzlich still. Das Gepiepe hat auch aufgehört und nicht wieder angefangen.. diese Stille.. Soll ich mich jetzt über sie freuen oder sie unheimlich finden? Also irgendwie ist es eine Mischung aus beidem. Einerseits ist endlich Ruhe, aber andererseits, bleibt die Ungewissheit, was mit mir passiert bestehen. Ich hege die Befürchtung, das ich bald mehr darüber erfahren werde. Viel mehr als mir vielleicht lieb ist. Kapitel 9: 9.Kapitel oder Gibt es bessere Folter? ------------------------------------------------- 9.Kapitel oder Gibt es bessere Folter? Benommen richte ich mich vom Bett auf, sofort wird mir schwindelig und ich kippe leicht nach hinten. Wenn diese mir unbekannte, männliche Person nicht gewesen wäre, dann wäre ich wohl direkt wieder aufs Bett geknallt. „Ganz ruhig 027. Immer mit der Ruhe, du hast genug Zeit.“ „Ich bin nicht 027. Ich heiße Annabella!“ Wenn ich nicht so schlecht zurecht wäre, dann hätte ich mit dem Fuß aufgestampft, wobei.. ich glaube das wäre mir dann doch zu kindisch. „Hier bist du 027.“ Kommt es fröhlich zurück. „Dann erklären Sie mir doch mal, warum Sie mich so nennen... bitte..“ Sage ich zuckersüß und versuche auch so gut es mir in meinem momentanen Zustand möglich ist, auch so zu schauen. „Wenn du besser zurecht bist, dann werde ich dir jede Frage beantworten. Es ist ja dein gutes Recht, zu erfahren, was mit dir passiert ist..“ „Moment!“, unterbreche ich unhöflich, „was soll das heißen? Es ist mein gutes Recht, zu erfahre, was mit mir passiert ist?“ Jetzt bin ich hellwach. „Wie gesagt, zu gegebener Zeit, werde ich es dir erzählen. Versprochen!“ Etwas perplex schlage ich in die mir dargebotene Hand ein. „Abgemacht Herr.. Herr...“ Mir fällt gerade auf, das jeder hier meinen Namen kennt, aber ich keinen kenne. „Ich bin Herr Tolonius, aber nenn mich doch bitte Albert.“, lächelt mich ein liebenswürdiger,grauhaariger Mann an. Wenn ich nicht wüsste, das meine Großeltern tot sind, könnte ich mir vorstellen, das er mein Großvater wäre. Dann macht er eine zeigende Handbewegung und deutet auf eine schlanke, nicht unattraktive Frau, die sich kurz als Conny vorstellt. Sie sitzt einfach nur lächelnd da. Dann endlich nach einer gefühlten Ewigkeit spricht sie wieder mit ihrer angenehmen Stimme. „Du willst dich doch sicher waschen, oder? Immerhin liegst du hier schon ein zwei Tage und dann hast du ja geschwitzt.. Nein schön sitzen bleiben. Albert hat doch gesagt er erklärt dir später alles.“ Sie lächelt mich so unglaublich schön an. Aber ich will trotzdem wissen, warum ich hier zwei Tage gelegen habe. Dann muss ich wohl noch warten... Langsam hilft sie mir aufzustehen und ist ganz behutsam. Vorsichtig setze ich mich auf die Bettkante und lass erstmal die Beine etwas baumeln, es fühlt sich komisch an, außerdem ist mir kalt. Als ob sie es selbst gespürt hätte, kommt Conny mit ein paar Pantoffeln auf mich zu und zieht sie mir an. „Danke..“,sage ich schwach. Sie lächelt wieder nur. Dann bemühe ich mich aufrecht zu stehen, das ist gar nicht mal so einfach. Wackelig stehe ich nach etwa 10 Minuten endlich vor meinem Krankenbett. Was mir jetzt schlagartig bewusst wird ist, das ich einen Kittel trage, einen hinten geöffneten, grünen Krankenkittel! Warum in Gottes Namen trage ich solch einen Kittel?! Das könnte mich jetzt schon fast wieder aufregen, aber ich bin zu sehr damit beschäftigt, mich darauf zu konzentrieren, nicht umzukippen. Auf Conny abstützend tappse ich zum Badezimmer, sie hilft mir in die Wanne, in die schon Wasser eingelassen wurde. Das Wasser fühlt sich göttlich an, so schön kuschelig warm. Ich ließ mich etwas tiefer einsinken und genoss einfach das Gefühl. Conny setze sich zu mir und blieb einfach ganz still bei mir, da ich nicht sonderliche Lust verspürte mit ihr zu reden beließ ich es dabei. Die Schaumkronen auf dem Wasser glitzerten wunderschön und ehe ich mich's versah, spielte ich mit den Seifenblasen. Wie lange hatte ich das schon nicht mehr getan? Das ist eine Ewigkeit her. Damals war ich noch sechs Jahre alt gewesen und es ging mir noch gut. Ich schüttele den Kopf also wirklich, jetzt wird nicht an so was trübsinniges gedacht! Langsam und vorsichtig schiebe ich die Schaumkronen hin und her, puste sie an und schau einfach zu wie die Seifenblasen durch die Luft fliegen. Einfach schön, ich liebe dieses Glitzern. Nach einiger Zeit regt Conny sich und holt ein Handtuch. Seufzend stehe ich auf und lasse mich einwickeln, dann trete ich aus der Wanne und Conny trocknet mich weiter ab. Das kitzelt richtig, aber ich reiß mich am Riehmen, nicht das ich noch umkippe, das wäre nicht sehr Gesundheits förderlich. Als ich fertig abgetrocknet bin, bekomme ich neue Kleidung. Zu meiner Verwunderung passen mir die Jeans und der Pullover wie angegossen. Ein Rock wäre mir zwar lieber, aber da kann ich jetzt wohl nichts dran ändern. Aber diese Klamottenkombi würde ich nie in der Öffentlichkeit freiwillig tragen, eine blaue Jeans und ein gelber Rollkragenpulli, auch wenn die Kleidung warm hält, ich muss doch total bescheuert aussehen. Als Socken habe ich bunte, gestrickte Wollsocken bekommen. Wer mir die Klamotten wohl gebracht hat? Das wird ja wohl hier nicht einfach so gratis verteilt werden. „027 bitte komm doch mit.“, fordernd nimmt Conny mich an der Hand und führt mich aus dem Raum. „Wir werden jetzt noch einige Tests mit dir machen, um zu testen ob wieder alles okay ist. Bitte reg dich nicht wieder so auf, wir haben zwar ein beachtliches Budget erhalten, aber wir können nicht nach jeder Untersuchung die Ausrüstung neu kaufen.“ Conny sieht mich steng an. „Aber ich hab doch gar nichts gemacht...“, gebe ich leise von mir. Oder etwa doch? Wenn ich schon nicht weiß warum ich hier liege... „Und wie du was gemacht hast!“, kommt es von einer männlichen Stimme vor uns. Wir wollten gerade um die Ecke biegen, als uns ein großer, schlanker, blonder Junge entgegen kommt und wir es gerade noch so schaffen nicht mit ihm zu kollidieren. „Lars! Hör auf!“, zischt Conny ihn an. „Sie muss nicht gleich alles wissen. Außerdem will Albert ihr nachher alles erklären.“ Ach so.. Na dann. Aber zum Fitnesscheck müsst ihr trotzdem.“, erklärt uns Lars mit breitem Grinsen. Bitte was soll ich? Fitnesscheck? Da kann ich mich ja gleich erschießen! Ich soll jetzt hier Sport treiben, wo ich gerade mal wieder anfange zu laufen? Ich hab wer wer weiß wie lange in dem Bett gelegen. „Also ich halte das ja für keine so gute Idee..“, kommt es kleinlaut von mir. „Ach was! Hier wird nicht gekniffen..“, da dreht sich der Junge um und sieht anscheinend ein weiteres Opfer, seinem Grinsen zu urteilen nach. „Andreas...“, lässt er erfreut verlauten. Der gibt nur ein mürrisches Guten Tag von sich. Er scheint ihn nicht gerade zu mögen. Wenn man Andreas betrachtet, stellt man einen großen Unterschied fest, er ist nicht so schlank, er hat braune Haare, wirkt irgendwie müde und er scheint nicht so Schadenfroh zu sein wie Lars. „Bevor du zu weiteren Tests gehst 027 wirst du erstmal hier diesen Papierkram erledigen. Danach kann der Sklaventreiber gerne mit dir machen was er will. Aber vorher wird das hier schön ausgefüllt.“ Andreas spricht sehr ruhig und gedehnt mit mir. Aber der sagt ja auch schon wieder 027! „Ich heiße nicht 027! Ich heiße Annabella!“ Versuche ich allen endgültig klar zu machen. „Aber das wissen wir doch!“, kommt es prompt von allen Dreien. „Ja und warum nennt ihr mich dann nicht so?“, möchte ich verzweifelt wissen. „Hmm.. Nunja.. Albert will das wir dich solange 027 nennen bis... Aber nein. Das muss du selbst herausfinden. Und nein Lars ich werde nicht bei diesem Fitnesscheck mitmachen! Ich überlasse sie euch. Habe schließlich noch andere Sachen zu tun als mich nur zu vergnügen!“ Wie ein Blitz läuft Conny davon und lässt mich mit den beiden Jungen alleine. Keinen der beiden scheint das besonders tief zu treffen, sie sind voll und ganz in einen Streit vertieft. Wer mich zuerst haben darf. Also ich wäre ja dafür, das ich mich einfach aus dem Staub mache, aber genau als ich diesen Gedanken in die Tat umsetzten will, hören sie natürlich auf zu streiten. „Okay. Schlag ein Kumpel. So machen wir das. Sie läuft erst 10 Minuten und dann kann sie sich etwas ausruhen während sie den Papierkram macht.“ Mit unheilvollem Klang dringt Lars Stimme zu mir durch. 10 Minuten laufen und dann soll ich Papierkram machen? Na das können die ja mal gleich knicken, aber ohne mit der Wimper zu zucken, schiebt mich Lars schon in einen Trainingsraum. Er ist mit soviel Zeug ausgestattet, da würde der beste Sportler neidisch werden. Dabei will ich ja nicht mal Sport treiben... Nach kurzer Zeit der Überredung finde ich mich auf einem Laufband wieder. Es ist noch auf langsam eingestellt. Wobei die Betonung auf noch liegt... Lars hat schon gedroht es nach jeder Pause schneller einzustellen... Und Andreas wartet nur darauf das ich mich um die Papiere kümmere. Während ich laufe muss ich mir schon anhören wo ich überall warum ein Kreuzchen machen muss und meinen echten Namen und alles angeben soll. Was meint der jetzt schon wieder mit echtem Namen? Kann der das nicht auch alleine? Vielleicht ist er ja doch nicht so schlau wie er aussieht? Wer weiß, wer weiß... Nach den 10 Minuten muss ich mich wirklich mit den Papieren auseinander setzten. Die wollen doch glatt meine Adresse und Blutgruppe und Sozialnummer wissen. Adresse besitze ich keine mehr. Zumindest keine gemeldete. Blutgruppe kenne ich nicht, die haben mir doch bestimmt Blut abgenommen wozu soll ich das dann jetzt eintragen?? Und meine Sozialnummer weiß ich auch nicht im Kopf. Andreas scheint darüber nicht sehr erfreut zu sein. Lars lässt mich deswegen dann auch gleich doppelt so schnell wie eigentlich vorgesehen laufen. Soll das jetzt eine Art Folter werden? Na dann Prost Mahlzeit! Kapitel 10: Special: Annabella-Breaking a Habit ----------------------------------------------- Annabella Breaking a Habit Sie wusste nicht wo sie sich befand, aber doch konnte sie etwas dunkles ausmachen. Etwas machtvolles wohnte in ihr und gab ihr die Kraft aufzublicken. Benommen richtete sich das Mädchen auf und tastete den Boden vorsichtig mit Händen und Füßen ab. Dann stand es vorsichtig auf und sah sich in Ruhe um. Doch es gab nichts zu sehen. Rein gar nichts. Doch dies machte sie nicht stutzig. Ihr war schon so vieles im Leben passiert, dass sie das nicht sonderlich interessierte. Memories consume like opening the wounds, I'm taking me apart again. You all assume, I'm safe here in my room, Unless I try to start again. I don't want to be the one who battles always choose, Cause inside I realize that I'm the one confused. Wie sie so durch den Raum schritt wurde ihr eine gewisse Sache klar. Sie war aus einem bestimmten Grund hier. Doch aus welchem? Langsam durchschritt sie den kleinen Raum und kam schließlich in der Mitte zum Stehen. Ihr Rock wehte leicht, also gab es Zugluft. Langsam lies sie die Hand sinken um so zu erfühlen woher der Lufthauch kam. Doch da war er auch schon wieder verschwunden. Sie drehte sich leicht im Kreis, aber der Hauch ließ sich nicht mehr ausmachen. Frustriert trat sie nach einem imaginären Stein. Dann packte sie eine unbändige Wut. Sie wusste nicht auf was sie wütend war und warum, aber sie musste unbedingt Dampf ablassen. Dabei rannte sie los, auf die geschlossene Türe zu und ließ sie mit brachialer Gewalt zerbersten. Doch das befriedigt sie in keinster Weise.. Sie will mehr... Etwas in ihr will mehr.... I don't know what's worth fighting for, or why I have to scream... I don't know why I instigate, and say what I don't mean... I don't know how I got this way, I know it's not alright... So I'm breaking the habit, I'm breaking the habit tonight. So stürmte sie aus ihrem Raum. Entfloh der Finsternis um in ein nur noch tieferes und finsteres Loch zu fallen. Das etwas in ihr fing an nach ihr zu greifen, nahm Stück für Stück Besitz von ihr und ließ sie nicht mehr gehen. Doch sie wehrte sich auch nicht, sie war längst zu erschöpft um sich zu wehren. Das Einzige was sie tun war, war zu schreien. Zu schreien bis sie glaubte ihre Lungen würden brennen. Sie wusste nicht was sie rief, aber ihr Klang verriet, das es nichts höfliches war. Das Etwas in ihr begann sich weiter zu regen. Immer weiter nach ihr zu greifen und sie zu verschlingen, bis sie nichts mehr fühlen konnte. Nur noch eine taube Hülle war, die die Befehle dieses Monstrums entgegen nahm. Clutching my cure, I tightly lock the door, I try to catch my breath again. I hurt much more than any time before, I have no options left again. I don't want to be the one who battles always choose, Cause inside I realize that I'm the one confused. Da hörte das Mädchen eine leise Stimme. Auch dieses Monster in ihr schien diese Stimme zu hören, denn es wurde nur noch wütender. Ohne auf das Mädchen zu achten griff der Dämon nach seinen Waffen. Ignorierend, was das Mädchen fühlte, zog er in die Schlacht. Sie kam mit ihm, freiwillig. Denn nichts hielt sie mehr in dieser trostlosen Welt. Die Stimme hinter ihr erstarb und so starb auch ihr schwacher Widerwillen. Sie gab sich dem Dämon hin. Ließ dieses Monstrum einfach gewähren. Ihr fehlte die Kraft zu erkennen, was dieses Etwas aus ihr machte. Nämlich das was es selber war. Ein Monster! Das Monster hielt sich nicht an Regeln, es folgte lediglich seinem Instinkt. Und sein Instinkt sagte ihm, das es kämpfen musste. Egal was auch passierte. Es sollte kämpfen... I don't know what's worth fighting for, or why I have to scream... I don't know why I instigate, and say what I don't mean... I don't know how I got this way, I'll never be alright... So I'm breaking the habit, I'm breaking the habit tonight. Niemand kann sie stoppen. Sie können nur Fassungslos zusehen, wie sich das Monstrum in ihr erhebt und an Kraft gewinnt. Wie es schreit und sich versucht mitzuteilen. Wie es den Menschen versucht klar zu machen, was es wirklich will. Rache! Rache für das was diesem armen, kleinen Ding angetan wurde. Rache für die vielen Jahre der Qual. Es provoziert, es attackiert. Unterscheidet nicht zwischen altem Freund und neuem Feind. Es will nur seinen Rachegelüsten für das Mädchen nachgehen. Es bildet sich ein über die Menschen richten zu dürfen, die ihr so schlimme Dinge angetan haben. Doch das Mädchen hat ihnen doch schon längst verziehen. Es hatte sich Jahrelang in seinem Zimmer eingeschlossen und versucht zu vergessen. Zu vergessen was ihr die Menschen um sich herum angetan hatten. Doch es gelang ihr nicht ohne weiteres. Es war ein langsamer Prozess gewesen, aber das Mädchen hatte sich damit abgefunden. Ihre Kleidung ist schon ganz rot. Sie steht in einem Meer aus Blut. I paint it on the walls, Cause I'm the one that falls, I'll never fight again, and this is how it ends... Es ist ihr letzter Kampf. Sie hört auf sich zu wehren und lässt es einfach geschehen. Lässt sich vom Flüstern des Dämons in ihr leiten. Richtet sich nach seinen Wünschen und Bedürfnissen. Lässt ihn nicht mehr gehen und begibt Verrat an sich selbst. Wollte sich nie wieder auf den Dämon in ihr einlassen. Hatte ihn eigentlich schon vergessen. Vielleicht war er deswegen so wütend? Wollte nur von ihr anerkannt werden. Doch da konnte er lange warten. Sie würde dem Ganzen hier und jetzt ein Ende bereiten. So schrieb sie ihre letzten Zeilen auf den Boden : Es war schön mit euch zusammen zu sein. Doch es geht nicht mehr. Lebt wohl und gestattet mir meine letzte Ruhe. In Blutroter Schrift verabschiedete sie sich von ihrem Leben. Ging ihren letzten Weg und nahm so viele ihrer Feinde mit wie sie es vermochte zu entscheiden. Sie konnte nicht loslassen und schrie ihre Wut hinaus. Doch niemand konnte sie mehr hören. Ihre Feinde waren gefallen.. Sie fiel auf die Knie.. dann war sie auch gefallen... I don't know what's worth fighting for, or why I have to scream... But now I have some clarity to show you what I mean... I don't know how I got this way, I'll never be alright... So I'm breaking the habit, I'm breaking the habit, I'm breaking the habit tonight. Leise erklang irgendwo eine Stimme die noch nach ihr rief. Hoffte eine Antwort zu erhalten. Doch sie schwieg... für immer..... Kapitel 11: 10.Kapitel oder Gedächnislücke ------------------------------------------ 10.Kapitel oder Gedächnislücke „Uh... „, benommen richte ich mich auf. Was war das denn bitte für ein besch...eidener Traum? Als ob mich einer Zwingen könnte Sport zu treiben! Das ich nicht lache! Langsam kommt mein Sehvermögen richtig wieder. Das blassgrüne Licht wird zu krankenhausgrünen Fliesen. Das ist doch jetzt nicht wahr oder? Dabei war ich doch erst in so was ähnlichem.. Wobei Moment.. Vor mir sitzt ja gerade jemand. Wobei ist das ein jemand? So was Depremiertes hab ich ja noch nie gesehen. Und ich habe viel schlimmes gesehen. Aber so was noch nicht. „Oh nein.. Kaum wach schon muss ich schlimme Leute sehen!“, versuche ich den Blondschopf aufzumuntern. Der schaut stark desinteressiert zur Seite und ignoriert mich einfach. Aber vorher beglückt er mich noch mit einem Blick, der den stärksten Mann der Welt sofort getötet hätte. Was ist bloß aus ihm geworden? Vorhin war er noch so Energiegeladen. „Ähm..“, setze ich langsam an, „Lars.. ist was passiert?“ Frage ich ganz verschüchtert nach. Da kommt schon der nächste finstere Blick. Wenn ich nicht gerade im Bett liegen würde, hätte ich ihm schon längst eine geknallt. Was fällt dem eigentlich ein? Schließlich hab ich immerhin gemacht was er wollte. Da kann er froh sein noch am Leben zu sein. Er hat mich schließlich gezwungen Sport zu treiben! Hätte er ja auch nicht zu machen brauchen. Dann würde ich hier nicht liegen und ihm wäre nicht langweilig gewesen. Ich glaube zumindest, das dies sein Problem ist. „Nein es ist nichts passiert..“, grummelt er schließlich. Gut wenn nichts passiert ist braucht er auch eigentlich nicht so mies gelaunt zu sein.. oder aber es geht ihm wie ein paar Leuten im Hauptquartier. Die waren auch immer mies drauf wenn sie nichts zu tun hatten. „Kann ich dir vielleicht irgendwie helfen?“, frage ich zögerlich nach. Man kann es ja wenigstens mal versuchen. „Nein da kannst selbst du nichts machen.“ Er seufzt und schaut mich schon weniger böse an. Da leg ich den Kopf schräg. 'Nein da kannst selbst du nichts machen...' Was hat das zu bedeuten? „Laaaaars...?“, ich setze meine Geheimwaffe ein. Das super süße Grinsen. Da konnte bis jetzt noch niemand widerstehen. „Was denn 027?“, kommt es ganz relaxt von ihm. Bitte? Nichtmal ein Lächeln.. Also wirklich was ist das für ein Mann? „Erstens nenn mich nicht so. Ich heiße Annabella. Von mir aus auch Anna. Und zweitens.. wie hast du den Satz gemeint eben?“ „Welchen Satz meinst du denn?“ Lars zieht eine Augenbraue hoch. Typisch für ihn wenn er keine Ahnung hat. „Na das mit dem da kannst selbst du nichts tun. Wie war das gemeint? Schließlich kann ich nicht viel.. Außer eben das eine da...“ Die Decke wird auf einmal sehr interessant. Sind das Blümchen? Ist mir ja noch gar nicht aufgefallen. Also in Sachen Bettwäsche muss hier was geändert werden. Ich bin schließlich keine Sechs mehr. „Ach das..“ Er fährt sich leicht durch das blonde, kurze Haar. „Ach das war nur so dahin gesagt.“ Jetzt liegt es an mir die Augenbraue hoch zu ziehen. „Ehrlich!“, wehrt er ab. Na da werde ich mal bei Gelegenheit Andreas fragen. Wenn ich es bis dahin nicht vergessen habe. Nach einigen Stunden schweigen beschließe ich dann aufzustehen. Lars hat sich in der Zeit nicht vom Fleck bewegt. Erstaunlich... Schließlich ist er der sportlichste Typ den ich je kennen gelernt habe. Und Martin ist ja auch nicht gerade unsportlich. Wie ich in vermisse.. Plötzlich kommt das schlechte Gewissen wieder. Ich hätte ihn nicht so alleine auf der Bank sitzen lassen sollen. Er macht sich sicher Sorgen. Und Rose sicher auch. Dann sind da ja auch noch ihr Vater und der Auftrag. Ich bin echt eine Null. Betrübt schäle ich mich aus der Decke und stehe auf. Da wird plötzlich einer aufmerksam. „Was hast du vor?“,fragt er hektisch. „Ich stehe auf.“ „Ja das sehe ich. Aber wozu? Was willst du?“ Okay.. jetzt wird es komisch. Was will er von mir? Mit verengten Augen frage ich ihn: „Sag mal was geht denn jetzt ab? Erst redest du nicht mit mir. Naja nur das bisschen und dann soll ich dir jetzt sagen warum ich aufstehe. Mir ist langweilig. Zufrieden? Ich geh mir die Beine vertreten.“ Munter stapfe ich drauf los zur Türe und werde sogleich aufgehalten. „Du kannst da jetzt nicht raus!“ Bitte? „Und warum wenn ich fragen darf?“ Langsam bin ich echt genervt. Was soll der ganze Zirkus hier? „Du sollst einfach nicht raus!“, sagt er streng und sieht mich mit seinen honigfarbenen Seelenspiegel an. Da platzt mir ja jetzt doch der Kragen. „Ich will Gott verdammt doch nur raus hier!“, fange ich an ihn anzukeifen. Echt zu schade das mein Schwert nicht da ist. Sonst hätte ich ihn mit der stumpfen Schneide betäuben können. Dann muss ich halt meinen Grips und meine Hände alleine benutzen. Mach ich halt doch noch etwas Sport was solls. „Du hast es so gewollt.“, kommt es dunkel von mir. Die Stimme kenne ich gar nicht von mir. Was ist denn da los mit mir? „Scheiße!“, kommt es von dem Blonden. Ich weiß nicht was er da gerade sieht aber es muss schrecklich aussehen. „Auf den Trick falle ich nicht rein Dummchen..“ War wirklich ich das die das gesagt hat? „Das ist kein Trick 027. Du wirst jetzt schön wieder ins Bett zurück gehen. Sonst muss ich zu härteren Mitteln greifen als dem was da vorhin am Start war.“ Wovon zum Teufel spricht er? „Mach doch Blondie. Traust dich doch eh nicht dazu.“ Ein fieses Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. Es ist als würde ich zusehen. Ich bin nicht mehr die, die ihren Körper beherrscht. Ich kann nur teilnahmslos zusehen wie es geschieht. Durch gezielte Schläge und Tritte setze ich den Blondschopf außer Gefecht. Er sackt in sich zusammen und keucht. „So das wäre geschafft. Jetzt will ich mir mein Werk aber ansehen.“ Was für ein Werk? Ich hab keine Lust mehr auf die Scheiße hier! Lass mich raus! Ich will nicht! „Ganz ruhig Süße... Es wird dir gefallen. Alles so hübsch..“ Mein Körper geht ohne das ich es will um Lars herum. Wirft nochmal einen Blick zu ihm und öffnet dann die Türe. Wieder die alten Flure. Ab und zu ein Bild. Dann kommen wir an dem Raum an in dem ich mit Lars und Andreas gewesen war. Doch er ist gar nicht mehr so schön ordentlich wie zuvor. Hier musste ein Tornado getobt haben. Die Geräte waren durch den Raum geschleudert worden. Die Wand hatte einiges Abbekommen an Schäden. In einer der Wände klafft ein großes Loch. Es ist fast wie in einer Ruine spazieren zu gehen. Nur das hier alles neuer ist. Unter meinen Schuhen knirscht es verdächtig. Glas.. Hier war zerbrochenes Glas.. aber wie? Da sehe ich das zerbrochene Fenster. Aber das Glas liegt innen. Also muss dadurch Jemand hinein gekommen sein. Denn sonst wäre das Glas außen. Das hab ich mal in einem Krimi gelesen. Der war wirklich gut. Wenn ich mich jetzt nur noch an den Titel erinnern könnte... Das würde mich wenigstens von dem Durcheinander hier ablenken.. Und was liegt dort? Langsam nähere ich mich einem Kleidungsbündel, welches begraben ist unter einem der Sportgeräte. Und es riecht hier verdächtig nach Metall... Nein! Nein! Das ist unmöglich! Nicht schon wieder! Jetzt hab wieder ich die Kontrolle über meinen Körper. Ich weiß nicht wie lange ich erst nur so da stand und das Kleiderbündel angesehen hatte, bis die Information mein Gehirn endgültig erreichte. Ich hatte wieder gemordet.. ich hatte jemanden unschuldigen getötet. Und ich weiß nicht einmal wieso. Still schluchzend über diese Erkenntnis gaben meine Knie nach und ich sank auf den staubigen Boden. Das Blut musste schon lange geronnen sein. Ich traute mich nicht mir den Leichnam näher anzusehen. Ich wollte nicht wissen wen ich auf dem Gewissen hatte. Gefühlte Stunden aber wahrscheinlich war es nicht mal eine halbe kam jemand von dem Personal angehechtet und blieb erschrocken im Türrahmen stehen als er mich sah. „Sie ist hier!“, schreit er durch den Flur. Doch das ist mir absolut gleich. Es ist mir egal. Ich habe wieder jemanden getötet... Jetzt weiß ich auch warum ich nicht gehen sollte.. Lars wollte nicht das ich das hier sehe. Komisch.. es ändert doch nichts an der Tatsache das es Mord ist. Benommen lasse ich mich von irgendwelchen fremden Männern wegführen. Wahrscheinlich bringen sie mich jetzt zur Polizei.. Sowas muss man doch anzeigen. Das geht nicht. Es geht doch nicht das man eine Mörderin frei herum laufen lässt. Bei den Handlangern von Al Maretino war es immerhin so gewesen das zurecht wer getötet wurde. Wer weiß was die noch viel schlimmeres getan haben. Wobei es mir wohl nicht zusteht sowas zu bewerten. Doch ich werde nicht der Polizei ausgeliefert. Sie bringen mich nur in einen hübsch kargen weißen Raum. Fast so toll wie am Anfang als ich hierher kam. Dabei bin ich ja erst einen Tag eigentlich hier. Schon komisch wie schnell sich alles ändern kann. Hat sich jetzt wohl mit der Bewegungsfreiheit. Bin ich aber auch selbst Schuld. Obwohl ich mich noch immer an nichts erinnern kann. Egal wie stark ich mich anstrenge die Erinnerung will einfach nicht kommen.... Kapitel 12: 11.Kapitel Das Monster in dir ----------------------------------------- Wieder einmal war ich an einem Ort den ich nicht kannte. „Wo bin ich denn jetzt nun wieder gelandet?“, schoss es mir durch den Kopf. Und was bitte macht Lars hier? Durch meine Gedanken abgelenkt, bemerkte ich nicht, dass Andreas neben mir stand und eine Hand auf meiner Schulter platzierte. „Du hast ganze Arbeit geleistet 027…“, kam es ruhig von dem Brünetten. Langsam wandte ich ihm meinen Kopf zu. „Ich heiße Annabella… Immer noch!“, schniefte ich. Ohne mir dessen bewusst zu sein, hatte ich begonnen zu weinen. „Lass die Farce sein 027. Du hast genug Schaden angerichtet. Gib dich endlich zu erkennen!“, meinte Andreas nur genervt. „Du hast schon genug Unschuldige getötet. Lass dir doch helfen. Bitte.“, kam es deutlich ruhiger. „So wirst du deine Aufgabe nie erfüllen.“ „Welche Aufgabe?“, fragte ich perplex. Davon weiß ich ja noch gar nichts. Es hörte sich aber interessant an. Das der Brünette mir vorwirft Unschuldige zu töten, übergehe ich einfach mal. „Es steht mir nicht zu dich darüber in Kenntnis zu setzen.“, entgegnete Andreas ebenso ruhig wie zuvor. Was sollte das denn bitte? Wenn er doch eh nichts sagen darf, kann, will.. wie auch immer, dann soll er gefälligst die Klappe halten. Da ist es doch nur natürlich, dass ich neugierig werde. „Wenn du Informationen über dich haben willst, dann musst du zu Albert gehen. Er kann es dir erklären.“,mit diesen Worten drehte der Brünette sich um und ließ mich mit Lars alleine. Dieser hatte noch immer keinen Mucks von sich gegeben. Erst musste ich kurz überlegen, warum er denn überhaupt hier lag. Aber dann fiel es mir wieder ein. Er hatte versuch mich daran zu hindern, aus meinem Krankenzimmer zu gehen und mir das 'Werk' anzusehen, was ich anscheinend vollbracht hatte. Wer der Tote gewesen war und warum ich ihn getötet hatte, war mir noch immer völlig schleierhaft. Was hatte ich denn davon, jemand unschuldigen zu töten? Oder war er am Ende gar nicht unschuldig gewesen? Ich warf noch einen kurzen Blick auf den friedlich schlafenden Lars und erhob mich dann um den Raum zu verlassen. Soweit es mir gestattet wurde. Beim letzten Mal hatte es ja mit einem Schwerverletzten und einer Geistesgestörten geendet. Was ist nur los mit mir? Als ich die Türe öffne richtet sich eine mir unbekannte Person auf und meint, das sie mich begleiten würde, bis ich am nächsten Ziel angekommen wäre. Es ist so mühsam sich mit anderen zu streiten, also nicke ich nur und folge dieser Person einfach schweigend. Wieder führt mich mein Weg durch karge Flure, aber immerhin ist die nächste Türe, die ich wohl gleich öffnen darf, sehr hübsch gestaltet. Ein Kunstwerk des Tischlerhandwerkes. Blumen und andere Ornamente eingefräst in eine massive Eichentüre, dessen Maserung anzeigt, das die Türe schon verdammt alt zu sein scheint. Und dann noch so gut erhalten zu sein, zeugt von guter Pflege. Ohne anzuklopfen trete ich in die Türe und falle in eine andere Welt. Er schien auf mich gewartet zu haben, denn er stand am Fenster und drehte sich nicht zu mir um, als er mich begrüßte. „Schön das du wieder bei Besinnung bist 027. Das ist sehr wichtig für unser Gespräch.“ Dann drehte Albert sich mir zu und lächelte sein altbekanntes Lächeln. Die Brille hatte er auf dem Schreibtisch abgelegt. Wenn er nicht aufpasste, war sie unter Bergen von Papieren begraben, aber das konnte mir ja im Grunde egal sein. Ich hatte ganz andere Sorgen. „Was bedeutet das? Warum bin ich hier? Was wollt ihr von mir? Was ist das .. Ding .. in mir? Warum habe ich wieder gemordet? Habe ich ihn denn ermordet?“, schmiss ich ihm die ganzen Fragen sofort an den Kopf. Ich sprach einfach sofort alles aus, was mir einfiel. Schwer seufzend zeigte Albert auf ein Sofa und wies mich so an, mich darauf zusetzen. Ausnahmsweise wollte ich mal brav sein und dem Folge leisten. Es war ein bequemes Sofa, mit noch intakten Federn im innern. Leicht verspielt hüpfte ich auf und ab und testete die Lebensdauer dieser Federn. In Physik hatte ich mal gelernt, das man Federn überspannen konnte und dass das Material einmal an Altersschwäche sterben konnte. Ob Albert wohl sehr sauer wäre, wenn ich sein tolles Sofa alleine bei einem Besuch schrotten würde? Aber schlimmer konnte ich es doch eigentlich jetzt gar nicht mehr machen oder? „Immer mit der Ruhe Kleines... Ich werde dir alle Fragen beantworten. Mit der Zeit. Nicht jetzt. Aber ich kann dich beruhigen, du hast keinen Unschuldigen getötet. Der Kerl war von einem anderen Forschungskonzern und wollte hier etwas herumschnüffeln. Die Konkurrenz hat wohl erfahren, das du nun wieder hier im Labor anzutreffen bist. Eigentlich nicht weiter schlimm.. Aber ich mach mir ein wenig Sorgen um seinen Zustand.. Wie fühlst du dich?“, endete schließlich sein Redeschwall. Da war ich ja erstmal platt. Ich hatte einen Schnüffler getötet. Jemandem der meiner 'Familie' schaden wollte. Schon geht es mir sichtlich besser. Strahlend erzähle ich also Albert wie ich mich denn so fühle: „Jetzt wo ich weiß, das ich jemand 'bösen' getötet habe, geht es mir schon viel besser. Danke Albert. Aber.. trotzdem hätte ich ihn ja nicht töten müssen.. Vielleicht wäre es besser gewesen ihn für eine Befragung oder so..“ „Ich will jetzt nicht weiter diskutieren, ob es gut oder schlecht war ihn zu töteten. Ich will jetzt wissen, wie es dir geht. Also wie geht es dir?“ Ist bei ihm vielleicht eine Schallplatte kaputt gegangen? Und ein neues Gehör könnte er wohl auch gebrauchen. Schließlich habe ich ihm doch eben gesagt, das es mir blendend geht. „Wie schon erwähnt, geht es mir deutlich besser. Und ansonsten.. Ansonsten.. ja wie soll es mir schon gehen...“ „Du hast keine Angst oder so?“ „Angst?“, entgegne ich verblüfft. „Vorhin hatte ich welche... Als.. als Lars mich aufhalten wollte.. Da.. da hab ich ganz komisch gesprochen.. also ich vermute das ich es war.. Aber das war nur mein Körper... Und.. das hört sich so krank an... Aber du musst mir glauben Albert. Das war nicht ich, die ihn so zugerichtet hat. Bitte...“, flehe ich ihn gegen Ende schon an. Es tut mir so unglaublich Leid, das ich Lars so zugerichtet habe. Das diese mysteriöse Gestalt in mir ihn so zugerichtet hat. „Ich glaube dir liebes Kind. Dazu wärst du alleine doch gar nicht fähig.“, sprach Albert ganz ruhig. Allerdings bekam seine Stimme einen wissenschaftlichen Klang, der sich mir die Nackenhaare aufstellen ließ. „Warum...?“, fragte ich tonlos nach. Niemand, der klar bei Verstand war, würde jemandem wie mir so etwas glauben. Aber er wollte mir erzählen, das er mir einfach so glaubte. „Weil ich etwas weiß, was du noch erfahren musst. Du hast gemerkt, das da etwas in dir ist. Richtig?“ Ich bestätigte seine Frage mit einem Nicken. „Gut. Also du hast schon ganz Recht, das da etwas in dir ist. Wobei es eigentlich nicht ganz stimmt. Du leidest unter einer kontrollierten seelischen Krankheit. Es wurden damit Experimente angefangen und du bist bis jetzt der erfolgreichste Prototyp.“ Das was Albert mir da erzählte machte mit zunehmend Angst. Jetzt war ich ein Experiment des Labors hier. Das sind ja echt gute Aussichten für mich. Nachher kommt noch raus, das ich eigentlich gar kein Mensch bin sondern ein Roboter, dem sie versucht haben so was wie eine Seele einzuprogrammieren. Und dann kam die Krankheit hinzu um weiter seinen Spaß daran zu haben, jemand anderen zu ärgern und zu quälen. Aber nicht mit mir! „WAS SOLL DIE GANZE SCHEIßE?“, fragte ich Dr. Tolonius wütend und war aufgesprungen. Mein ganzer Körper erbebte vor Wut. Aber der feine Herr Doktor blieb ruhig in seinem Sessel sitzen und beobachtete mich nur gespannt. „WAS?“, keifte ich ihn erneut an. Doch er schwieg noch immer. Und dann geschah es wieder. Dieser brennende Kopfschmerz kam zurück. „Na na.. jetzt halt mal die Luft an... So schlimm ist es mit mir doch gar nicht oder? Aber schön das wir einer Meinung sind.. Du magst ihn nicht leiden und ich im Moment auch nicht.. Warum lässt du mich nicht ein bisschen Spaß haben? Ich leih mir den Körper für ein paar Stunden und dann ist wieder gut. Ist das ein Deal?“ Diese komische Stimme war wieder da. Und sie sprach so selbstverständlich zu mir, als hätten wir nie etwas anderes getan. Jetzt fröstelte es mich automatisch und ich sank auf dem Sofa zusammen. Hielt mir die Ohren und wippte leicht panisch vor und zurück. Ich wollte diese Stimme nie wieder hören. NIE WIEDER! Und doch war sie wieder da. „Nun komm schon.. Du wirst mich eh nicht los.. Gib dich hin und fertig ist es... Bitte.. nur ein paar Metzeleien.. nur ein paar Stunden lang. Von mir aus, darfst du sogar zusehen. Oder auch nur eine Stunde.. Bitte...“, quengelte die Stimme immer lauter. Als ob ich bei dem Massaker zusehen wollte? Das war ja jetzt wohl der dümmste Versuch mich überreden zu wollen! „NEIN!“, schreie ich die Stimme in meinem Kopf an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)