Das Leben kann so hart sein... von SakuraxChazz (Wird komplett überarbeitet und bleibt solange noch online) ================================================================================ Kapitel 8: 8.Kapitel oder Ein schlechter Tag -------------------------------------------- 8.Kapitel oder Ein schlechter Tag „Huch wo bin ich denn hier wieder gelandet?“ Erstaunt sehe ich mich in meinem neuen Umfeld um. Hier war ich noch nie. Zumindest kommt es mir nicht sehr bekannt vor, was nicht sonderlich viel zu heißen hat. Wenn ich schon nicht mehr weiß das es einen neuen Eismann in der Stadt gibt. Dann kann ich mich hier ja nicht sonderlich gut auskennen, allerdings bin ich mir sehr sicher hier wirklich noch nie gewesen zu sein. Vielleicht liegt es auch einfach daran, das mein Gehirn gerade mit anderen Sachen beschäftigt ist. Zum Beispiel damit, sich die Frage zu stellen warum auf einmal alle gegen mich sind. Rose konnte mich noch nie wirklich leiden, die Stadt mag mich anscheinend auch nicht und jetzt macht Martin auch noch Probleme. Die ganze Welt hat sich gerade gegen mich verschworen! Noch deprimierender kann mein Tag doch jetzt gar nicht mehr laufen. Tja denkste! Es gibt nicht viel wovor ich Angst habe. Ich habe keine Angst, vor großen bulligen Typen in der Schule. Ich habe keine Angst vor Erdbeben oder anderen Naturkatastrophen, alleine schon der Tatsache wegen, das es hier total ungewöhnlich wäre, wenn sowas eintreffen würde. Die Angst davor, mich könnte jemand umbringen, hat sich mittlerweile gelegt. Glaub ich zumindest. Schließlich wäre ich ja schon fast zu Tode gefoltert worden. Da ist so ein Mord doch ein Klacks gegen, denke ich mal, ausprobieren will ich es trotzdem nicht. Allerdings gibt es da doch eine Sache vor der ich große Angst habe. Einmal, alleine zu sein, dann im Dunkeln zu sein und was das schlimmste für mich ist, alleine im Dunkeln in einer Gasse zu sein. Jetzt ratet doch mal wo ich mich befinde... Bingo! In einer dunklen Gasse und wie sollte es anders sein, es ist auch noch eine Sackgasse. Da hab ich ja mal wieder ein Glück... Und wenn man denkt es kann nicht mehr schlimmer werden, kommt es noch schlimmer. Jetzt kommen auch noch zwei in schwarz gekleidete Männer auf mich zu. Mit Sonnenbrille und gezückter Pistole. Allerdings sind es keine Leute von meinem lieben Entführer, dazu sind sie hier viel zu teuer angezogen. Bin zwar modisch nicht gerade die Begnadeste, aber was billiger Stoff und was Seide ist kann ich doch noch unterscheiden. Und die Anzüge hier sind mehr als nobel.. Mannoman da hat einer aber viel Geld geblecht. Irgendwann habe ich dann auch meine Stimme wieder gefunden. „Was wollt ihr?“, frage ich und hoffe, das sie das Zittern in meiner Stimme nicht hören. Das Schwert ist gezogen, Verteidigungshaltung eingenommen. „Na, na 027... schön ruhig bleiben. Wir tun dir nichts.“ Spricht einer der Fremden mich an. Seine Stimme ist angenehm, aber der glaubt doch nicht im Ernst, das ich seinen Worten Glauben schenke. Wie oft gab es das schon. «Ich tu dir nichts.» und dann lag man tot in der Ecke und sein Leben war vorbei. Ne Leute so nicht. Nicht mit mir, wenn ich sterbe will ich das im hellen tun, aber nicht an so einem dunklen Ort. „Du legst das Schwert jetzt ganz ruhig auf den Boden. Wir werden dir nichts tun.“ Einen Teufel werd ich tun! Derweil redet der Mann munter weiter auf mich ein. „Du wirst uns nichts tun, wie wir dir auch nichts tun werden. Da bin ich mir sicher.“ „Aha. Das heißt ja wohl das ich bald sterben werde. Genauer gesagt sie sterben werden. “ „Das glaub ich kaum.“ „Woher wollen sie sich eigentlich so sicher sein, das ich ihnen nichts tue?“ Man grinst der komisch. Am liebsten würde ich dem so das Grinsen aus dem Gesicht prügeln... Aber woher kommt bloß diese Wut. Nur wegen einem Grinsen muss man nicht gleich so überreagieren. Außerdem bin ich mir sicher ihm noch nie begegnet zu sein, also muss es wohl Hass auf den ersten Blick sein. „Das sag ich dir nicht. Nur so viel.... Schlaf schön 027...“ Den letzten Satz bekomme ich schon so gut wie gar nicht mehr mit... Na toll. Der Tag wird noch besser. Schlafgas... An ein paar Sachen kann ich mich noch erinnern... Ich erinnere mich daran, wie ich langsam das Schwert fallen lasse und es klirrend zu Boden fällt. Ein gruseliges Klirren.. es erinnert mich an Ketten. Dann spüre ich noch wie ich auf die Knie falle und leise anfange zu wimmern „Nein ich will nicht zurück dorthin.. ich will nicht...“ Dann falle ich in ein schwarzes Loch. Plötzlich wurde ich wach. Es fühlte sich irgendwie komisch an, sehr komisch. Es war als würde ich mit offenen Augen träumen. Kennt ihr das? Wenn man wie ein Zombie durch die Welt stapft und in dem Moment, einem das ganze Umfeld egal ist. Wenn ja wisst ihr in etwa wie ich mich fühle. Benommen hebe ich den Kopf um einige Zentimeter an, zu mehr bin ich einfach nicht in der Lage. Als ich das bemerke, versuche ich auch mal meine Arme und Beine zu bewegen und erschrecke. Nein ich erschrecke nicht einfach nur, ich kriege regelrecht Panik. Und dann noch das ganze Gepiepse und Gekreische. Das hilft meiner Panik nicht gerade weiter. Man dieses Gekreische ist ja nicht auszuhalten. Warum nur ist das so laut? Wo bin ich hier eigentlich schon wieder gelandet? Warum bin ich hier gelandet? Was wollen die von mir? Und warum in Gottes Namen, fange ich wieder an zu wimmern und zu weinen? Da spüre ich wie sich eine zarte Hand auf meine Stirn und streicht leicht mit dem Daumen darüber. Falls mich das beruhigen sollte, ist dieser Versuch nicht geglückt. Jetzt hab ich noch mehr Panik. Diesmal weiß ich sogar warum ich solch eine Panik habe. Ich habe einfach nur Angst. Ich kann die Person über mir nicht sehen. Der nette,kleine Besuch bei Don Maretino hat mich doch mehr mitgenommen, als ich zunächst dachte. Vielleicht werde ich nie wieder normal leben können.. Also ohne Angst wenn ich Schlafe überfallen zu werden oder sowas. Hektisch blinzle ich um durch meine Tränen wenigstens etwas zu erkennen, ohne Erfolg. Das Einzige was ich sehe, ist weiß. Weiß und grün. Das ist nicht gut, weiß und grün ist in Krankenhäusern. Hören tu ich nur das Gepiepse und riechen.. ich rieche Desinfiktionsmittel und schmecken, schmecken kann ich so gut wie gar nichts. Das hier.. dieser Ort hier muss ein Krankenhaus sein. Wenn man die ganzen Faktoren addiert, kommt man eindeutig auf Krankenhaus. Aber.. irgendwas an diesem Ort hier stört mich noch. Doch jetzt weiß ich es. Ich kann mich absolut nicht bewegen! In was für einem Krankenhaus wird man an ein Bett gefesselt? Also ich meine als Normalsterblicher, nicht als jemand mit einer Krankheit der sowas erforderlich macht, oder der ständig austickt oder so. Aber ich bin doch nicht so.. Glaube ich zumindest. Diese Erkenntnis führt zu einer weiteren Panikattacke und sie wird noch verstärkt, als ich : „Ganz ruhig 027.“ höre. Ich atme stoßweise aus und muss anfangen zu husten. Mein Hals ist so verdammt trocken. Ein Königreich für ein Glas Wasser. Da hält mir auch schon jemand ein Glas mit Wasser an die Lippen und ich fange begierig an zu trinken. Natürlich könnte da jetzt auch irgendwas bei gemischt sein, aber das ist mir im Moment herzlich egal. Man schmeckt das köstlich, wie Eistee im Sommer, so fühlt sich das gerade an. Einfach toll. „Ja so ist gut Kleines. Schön trinken, wir wollen doch nicht, dass unser kleiner Schatz verdurstet.“ Höre ich eine weibliche Stimme, sie muss zu der Person gehören die meine Stirn streichelt. Sie klingt angenehm melodisch. Fast schon unheimlich wie oft ich jetzt schon melodisch schöne Stimmen gehört habe. Das heißt die gehören bestimmt zusammen. Diese Entführer und diese Frau müssen zusammengehören. Echt unheimlich. „Ich will nicht..“, wimmere ich leise und rüttele an meinen Fixierungen. Ohne Erfolg. Sie sind einfach zu fest. „Nun hör doch auf das was der Sensei sagt und halt schön still. Dann tut es dir auch gleich nicht mehr weh.“ Wieder diese unheimlich nette Frauenstimme. Ich mag sie nicht. Außerdem, was meint sie bitteschön mit Schmerzen? Ich spüre keine Schmerzen, außer denen die ich mir gerade selbst zufüge. Oder meint sie diese? Aber es hört sich so an als meine sie andere Schmerzen... Und wie sie andere Schmerzen meinte! Plötzlich spüre ich wie sich in mir alles zusammenzieht und es brennt plötzlich wie die Hölle. Wenn ich vorher schon geschrien hatte, dann war das nichts gegen den Schrei den ich jetzt ausstieß. Was passiert da nur mit mir? Ich spüre wie mir warme Tränenspuren die Wangen hinunter laufen, mein Körper zittert und erbebt unter den Schmerzeswellen. „027 benimm dich und lege dich wieder ruhig hin!“ Energisch werde ich zurück gedrückt, die Apparaturen piepsen und kreischen wieder. Das Einzige was ich tun kann, ist, mich zu fügen. Langsam lasse ich mich zurück drücken und höre auf mich zu wehren. Ganz schnell fließt die Anspannung aus meinem Körper, es ist wie eine Erlösung. Erleichtert atme ich auf. Vielleicht sollte ich mich doch nicht wehren, aber wie soll ich dann hier rauskommen? „Wie war das nochmal mit dem 'Ich tue dir nichts.' ?“, gebe ich krächzend von mir. „Wenn du ruhig geblieben wärest, dann hätten wir auch nicht böse werden müssen.“ Kommt die schlichte Antwort. Ist ja ganz toll. „Schonmal gefesselt an einem Bett gehangen?“ kommt es trocken zurück. „Nein, habe ich auch nicht vor. Bei dir war es auch nicht vorgesehen. Schließlich kennen wir uns ja...“ „Ach tun wir das? Wüsste nicht woher ich so unfreundliche Leute kennen sollte.“ Wenn ich könnte würde ich trotzig zur Seite schauen und die Arme vor der Brust verschränken. „Das ist nur dein jetztiges Gefühl.“ Ich bin mir sicher, das ich dort ein riesiges Grinsen raushören kann. Was sind das nur für Leute? Versuchsweise versuche ich nochmal mich gegen die Fesseln zu stemmen, falle aber gleich wieder vor Schmerz zurück. In was bin ich da nur wieder hineingeraten? Erst Don Maretino und jetzt das! Das ist einfach nicht fair! Was habe ich nur schlimmer getan, das Gott mich so bestrafen muss! Mal davon abgesehen das ich ungläubig bin, zumindest in einem gewissen Grad und das ich schon 15 Menschen auf dem Gewissen habe..und mich ja nicht mal daran erinnere... Moment mal der Typ eben meinte doch ich würde sie kennen. Aber woher? Was wenn es sich mit ihnen ähnlich verhält wie mit dem Ausraster in dem Hauptquartier? Wenn ich es einfach vedrängt habe. Das würde erklären, warum ich mich nicht daran erinnere. Alles unangenehme wurde solange vergraben, bis ich es nicht mehr in meinen Gedanken hatte und es so irgendwo verbuddelt wurde unter anderen, schöneren Erinnerungen. „Also.. also ich soll Sie kennen richtig?“ „Ja, richtig.“ „Woher kennen Sie denn mich? Wenn Sie mir erzählen woher sie mich kennen, vielleicht erinnere ich mich dann ja auch wieder an Sie...“ „Ach aufeinmal interessierst du dich doch für uns.“ Kommt es vergnügt aus der Ecke. „Nein tue ich nicht! Ich will nur wissen was mit mir passiert!“ „Was im Klartext heißt du interessierst dich doch für uns.“ Langsam kommen Schritte auf mich zu, kurz vorm Bett halten sie. Gespannt warte ich, ob noch was kommt. Aber erstmal eine Weile nichts. Nur ein leises Wispern, aber vielleicht ist das auch nur der Wind. Klar sehen kann ich immer noch nicht. Deswegen habe ich die Augen geschlossen und konzentriere mich darauf so flach wie möglich zu atmen. Dieser Krankenhausgeruch ist einfach Schrecklich, eigentlich hatte ich gehofft nie wieder in so einer Anstalt zu landen. Tja man kann nicht alles im Leben haben. „Dann steh mal erstmal auf und dann sehen wir weiter ob du uns immer noch nicht erkennst.“ Grinsend kommt jemand ans Bett und beginnt die Fesseln zu lösen. „Sensei so geht das nicht. Sie können das Mädchen doch nicht einfach losbinden. Sie wird versuchen zu flüchten.“ höre ich eine panische Stimme. Es muss die Frau sein die dort spricht, die Frau, die mir die Stirn gestreichelt hat. Sonst habe ich nur Männerstimmen wahrgenommen. Ich spüre wie die Fesseln gelöst und weggenommen werden. Das ist einfach ein tolles Gefühl, kann ich euch sagen. Freiheit! Endlich hast du mich wieder! Die Frau hatte gar nicht mal so unrecht, aber mein Fluchtversuch wird gleich von meinem Körper wieder gestoppt. Er ist einfach noch nicht so weit, glaube ich zumindest... Vielleicht sollte ich es doch langsamer angehen lassen... „Da sehen sie es“, feixt die Männliche Stimme, „sie ist gar nicht in der Lage zu flüchten. Und selbst wenn, ich vertraue darauf das unser Überwachungssystem gut genug ausgerüstet ist um sie zu überwachen und notfalls an der Flucht zu hindern.“ „Ja Sensei.“ Kommt es nur leise. Da ist jetzt aber jemand plötzlich still. Das Gepiepe hat auch aufgehört und nicht wieder angefangen.. diese Stille.. Soll ich mich jetzt über sie freuen oder sie unheimlich finden? Also irgendwie ist es eine Mischung aus beidem. Einerseits ist endlich Ruhe, aber andererseits, bleibt die Ungewissheit, was mit mir passiert bestehen. Ich hege die Befürchtung, das ich bald mehr darüber erfahren werde. Viel mehr als mir vielleicht lieb ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)