Sternschnuppe von IceFlower ================================================================================ Kapitel 1: Sternschnuppe ------------------------ Sternschnuppe Ich konnte mein Glück gar nicht fassen. So viele Jahre hatte ich ihn nur aus der Ferne betrachtet und bewundert, doch nun sah er mich. Ich hatte nach einer Trainingseinheit mit Team Kakashi und meinem eigenen Team noch einen kleinen Abstecher auf eines der höher gelegenen Dächer gemacht. Unsere Teams hatten bis zur Dämmerung trainiert und nun begann sich schon der wunderbare, dunkelblaue Himmel auszubreiten, bei dem ich so gerne die Sterne beobachtete. Zuerst merkte ich bei dem wunderschönen Anblick gar nicht, dass ich nicht alleine auf dem Dach war. Meine Aufmerksamkeit wurde erst erregt, als sich die Person neben mich gesetzt hatte. Ich drehte mich zu der Person und merkte schon, wie mir wieder das Blut ins Gesicht schoss. Er war mir wieder so nah. Ich zeigte es zwar nie, aber ich war so eifersüchtig auf seine Teamkollegin. Zu sehen, wie sie miteinander rumalberten und sich so toll verstanden, gab mir jedes Mal wieder einen kleinen Stich ins Herz. Warum nur konnte er mich denn nicht sehen? Mein Puls raste mal wieder vor lauter Aufregung und ich war bestimmt wieder kurz davor das Bewusstsein zu verlieren. Mein Nebenmann schien das zwar schon von mir gewöhnt zu sein, doch mir war nie aufgefallen, dass er mich jedes Mal wenn es passierte fragte, ob es mir gut ginge. Er machte sich wirklich Sorgen, doch dann schoss mir der Gedanke in den Kopf, dass er das bei all seinen Freunden so machte und das ich nun mal keine spezielle Ausnahme war. Nach dieser Erkenntnis, hatte ich das Bedürfnis zu weinen, was ich auch tat. Ihn schien das etwas zu überfordern und unbeholfen wie er war, redete er irgendeinen Blödsinn vor sich hin. Dann war er still und schien kurz u überlegen. Plötzlich machte er etwas, dass ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können. Kurz verschwand seine Wärme neben mir, um mich dann komplett einzuhüllen. Er hatte sich einfach hinter mich gesetzt und mich zwischen seine Arme und Beine gezogen. Nun saß ich mit dem Rücken an seine Brust geschmiegt un hatte das Gefühl vor lauter Scham und Nervosität sterben zu müssen. Sein Kopf legte sich auf meine rechte Schulter und ich war mir so sicher, dass er mich gleich mit einer Tomate verwechseln müsste. Sein heißer, angenehm kribbelnder Atem an meinem Hals gab mir dann das Gefühl, vor Scham kollabieren zu müssen. „Schau in den Himmel.“ Ich war zuerst viel zu perplex, um seiner Aufforderung nachzukommen. Mein Verstand hatte irgendwie gerade seinen Dienst quittiert und mich mit meinem Herzen alleine gelassen. „Du solltest wirklich mal zum Himmel schauen, es ist wirklich schön.“ Langsam verarbeitete ich seine Worte und sah dann tatsächlich zu dem funkelnden Nachthimmel hinauf. Er hatte recht, die Sterne glitzerten wie reine Diamanten und ein voller, silberner Mond stand über dem Dorf. Plötzlich schoss sein linker Arm nach oben und zeigte auf irgendeine Stelle dieses ewig weiten Wunders. „Da war eine Sternschnuppe, hast du sie gesehen?“ Ich schüttelte schüchtern den Kopf. Zumindest schien mein Körper sich nun an die Anwesenheit des anderen gewöhnt zu haben, denn dem Gefühl nach zu urteilen, war mein Gesicht nicht mehr so heiß wie noch vor zehn Minuten. „Schade. Du hättest dir sonst was wünschen können. Vielleicht hättest du dann nicht mehr weinen müssen.“ Mir war gar nicht aufgefallen, dass mir ab und zu immer noch ein paar vereinzelte Tränen die Wangen hinunterliefen. „Weinst du etwa wegen mir?“ In der Frage war so viel Besorgnis zu hören, dass ich mich schon fast für meine selbstsüchtigen Tränen schämte. Wieder schüttele ich leicht den Kopf. „Willst du denn nicht mit mir reden?“ Ich verspannte mich etwas. Es war wirklich mehr als unhöflich was ich hier tat. Jetzt war er schon da und versuchte mich sogar zu trösten und ichignorierte ihn ja schon regelrecht. „D-Doch.“ „Gut, ich dachte schon ich würde dich nerven. Sakura-chan sagt nämlich auch immer, ich würde sie nur nerven.“ „N-Nicht doch.“ Ich gab es nicht gern zu, aber die Erwähnung dieses Namens, ließ mich nun wider etwas heftiger weinen. Er schien das auch zu bemerken, auch wenn er sich wahrscheinlich keinen Reim darauf machen konnte. „Weißt du was? Ich habe gerade eine tolle Idee, wie ich dich wieder aufmuntern kann.“ Er wischt mir mit seinen Fingern sanft die Tränen von den Wangen und dreht mein Gesicht langsam zu Seite, damit wir Augenkontakt haben. Schon wieder fühlte ich einen Knoten in meinem Hals und sah ihn nur fragend an. „Du hast die Sternschnuppe eben zwar nicht gesehen, aber ich hab´s ja. Das bedeutet, dass ich nun einen Wunsch frei hab und den schenk ich dir. Jetzt kannst du dir was von mir wünschen.“ Ich sah ihn nur mit großen Augen an, doch in seinem Gesicht und vor allem in seinen unglaublichen Augen, spiegelte sich nur tiefe Ehrlichkeit wieder und noch ein Gefühl, das ich nicht genau zuzuordnen wusste. Ich sollte mir etwas von ihm wünschen? Mir schossen so viele Dinge in den Kopf, die ich mir hätte wünschen können, ein Date oder einen Kuss vielleicht, aber das wäre viel zu selbstsüchtig. Doch es gab eine Sache, die er mir erfüllen konnte. „Bitte sieh mich endlich richtig an. Sieh… nur mich an.“ Mir fiel gar nicht auf, dass ich diesen Satz ohne zu stottern rausbekommen hatte. Ihm schien das ebenfalls zu entfallen, doch die Bedeutung meiner Worte schien er richtig zu verstehen. Ist es nicht das größte Glück der Welt, wenn der Mensch, den man aus tiefstem Herzen liebt einen in die Arme schließt und dadurch verspricht alles Unglück von einem fern zu halten? Naruto tat das in jener Nacht für mich. Wir saßen stundenlang auf diesem Dach, haben uns einfach umarmt un als wir schließlich den Heimweg antraten, hatte er mich sogar geküsst. Der Kuss war nicht besonders spektakulär oder leidenschaftlich. Er war eigentlich ganz kurz und leicht, doch er kam von Herzen und offenbarte mir, dass Naruto mich wahrscheinlich schon länger gesehen hatte und nur meine eigene Angst mich blind gemacht hatte. Nun, drei Wochen später saß ich wieder auf unserem Dach, allerdings war es Mittag und ich schaute ungeduldig auf meine Uhr. Wahrscheinlich hatte Naruto einfach zu viel Zeit mit Kakashi verbracht, denn der Blondschopf neigte mittlerweile auch des öfteren dazu zu spät zu kommen. Als der allseits bekannte Chaosninja dann plötzlich mit einem wunderschönen, bunten Strauß aus Tulpen auf mich zukam, beschloss ich, dass ich ruhig länger auf meinen Schatz warten konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)