How can heaven love me von Moku ================================================================================ Kapitel 5: Eckstein, Eckstein... -------------------------------- Oh Gott! ICh habe diese Geschichte total vergessen! Ich meine, nicht im Sinne vom Schreiben - tatsächlich arbeite ich regelmäßig an ihr - aber das updaten... Ergh, ja... mein Beta hat's auch noch nicht gesehen, also... Danke an: Cokoteru, die eventuell weiterliest, auch wenn es etwas beängstigend ist (ich versuche ab und an, wenn es passt etwas Humor einzubauen, versprochen ^^°), Caliena und die treue Seele Jitzu! Ich freu mich immer, von dir zu lesen: BTW, ich weiß nicht, ob ich das schon mal gesagt habe, aber ihr müsst euch nicht ALLE Charaktere merken. Sie werden eh immernoch mehr oder weniger einzelnd vorgestellt und wenn nicht, ist es auch nicht wichtig. Es ging mir allgemein nur darum, dass man weiß, was für eine Atmosphäre in der Klasse herrscht. Oh, und achtet ab jetzt ein bisschen auf die Kapitelüberschriften. ^^° Eckstein, Eckstein Silvia hatte einen Fehler begangen. Sie war aufgefallen. Ihre Augen richteten sich auf das dicke Mädchen, das hinter Paris auf ihrem Platz saß, den Kopf gesenkt und die Hände vor das Gesicht geschlagen. Ihr Deutschlehrer musste die leisen Laute, die das brünette Mädchen von sich gab hören, doch er schien die Geräusche zu ignorieren, fuhr stur nach Lehrplan fort. Silvia war vorher nie aufgefallen. Wenn sie gehänselt wurde, hatte sie selten darauf reagiert. Silvia hatte ihre eigenen Freunde in der Parallelklasse, nicht in dieser. In den Pausen verließ sie den Raum und ging zu ihren Freunden, kam zurück sobald es das erste Mal klingelte. Im Unterricht war sie weder schlecht noch herausragend. Sie meldete sich nicht, sondern antwortete nur, wenn sie direkt angesprochen wurde. Sie hatte schulterlange glatte Haare, trug kein Make-up. Sie war vorher nie aufgefallen. Weil sie nicht hatte auffallen wollen. Vermutlich hatte sie auch nicht heute auffallen wollen, doch sie war selbst Schuld. Weshalb holte sie sich auch einen Freund aus der Parallelklasse? Sie hätte wissen müssen, dass Viagra es sich nicht nehmen lassen würde ihr Ratschläge für das vermutlich erste Mal zu geben, hätte wissen müssen, dass die Jungs sich über die abstoßend detailgetreuen Bilder, die deshalb in ihren Köpfen auftauchten, das Maul zerreißen würden, dass obszöne Witze ihren Weg in den Alltag fanden. „Wie wird er diesen Berg besteigen?“ „Bekommt er bei soviel Fett überhaupt einen hoch?“ „Ich wette, er kann sie nicht einmal umarmen.“ Lars fand es witzig, die fette Elke grinste gehässig, Andreas schüttelte genervt den Kopf. Wenn man nicht in das verbreitete Muster passte, mussten man alles unternehmen nicht weiter aufzufallen, dachte sie, wandte ihren Blick auf ihr Hausaufgabenheft. Steffanie mit doppel-f wusste das auch. Sie lebte seit der siebten Klasse nach diesem Prinzip. Zumeist vergaß man, dass es sie gab. Sie wurde nicht gemieden, die Schüler redeten gelegentlich mit ihr. Wenn man zusammen in einer Gruppe mit ihr arbeiten musste, sträubte sich keiner – aber man wählte sie auch nicht freiwillig aus. Steffanie mit doppel-f war nur ein Schatten im Raum. Und einem Schatten stellte man keine Fragen. Fragen wie weshalb sie ein halbes Jahr gefehlt und deswegen die achte Klasse wiederholen musste. Wofür sie solange hatte auf Kur fahren müssen. Wie es ihrer süßen, kleine Baby-Schwester ginge, mit der man sie oft im Park spazieren sah. Was die Narbe auf ihrem Bauch war, die man vor dem Sportunterricht beim Umziehen manchmal sehen konnte. Ob sie überhaupt wüsste, wer der Vater wäre. Bibby fiel auch nicht mehr auf. Das letzte Mal, als sie Paris ihren Spitznamen gegeben hatte. Bibby mischte sich in die Menge, gehörte in jede Gruppe ohne dazu zugehören. Sie redete nicht schlecht über andere, hielt den Mund, wenn sie nichts zu sagen hatte, saß am Tisch im McDonalds, trank ihren Milchshake und lächelte unschuldig. Sie wirkte langweilig, eintönig, dumm – aber auf unaufdringliche Weise. Hinter ihrem Lächeln allerdings verbarg sich ein drogenabhängiger Bruder, eine kaputte Mutter, die nicht wusste, was sie mit ihrem Sohn machen sollte und ein erbarmungsloser Vater, der ihn auf die Straße geworfen hatte. Ihre Augen wanderten zum dunkelhaarigen Mädchen, das allein an ihrem Tisch saß und die Hausaufgaben von Paris kopierte, lächelnd aufsah, als sie von Max angerempelt wurde, der sich mit einem charmanten Grinsen entschuldigte, sie dann auf einen Fehler in ihrem Heft aufmerksam machte. Sie war sein neues Ziel. Würde sie sich auf ihn einlassen, würde sie auffallen. Aber Bibby war intelligent genug, nicht auf seine Annäherungsversuche zu reagieren. Mittlerweile gehörte sie auch zu denen, die nicht auffallen durften. Nicht, dass sie es jemals getan hatte. Sie veränderte ihre Frisur einmal im Jahr, zu etwas pflegeleichtem, zu etwas durchschnittlichem, das weder gerade in noch seit langen out war. Sie hatte keinen definierten Kleidungsstil, trug keine T-Shirts oder Hosen, die durch Zeichen ein gewisses Statement setzten. Ihr Rucksack war unverändert, wie sie ihn sich damals gekauft hatte – nicht durch Buttons oder Patchs verziert. Ihr Zimmer war nichtssagend. Sie hatte keine Poster an den Wänden, keine Fotos in Bilderrahmen. Ihre Bücher waren unter ihrem Bett versteckt, gleich neben ihren CDs und dem tragbaren CD-Player, aus dem sie durch Kopfhörer Musik hörte. Sie hatte Serien im Fernsehen gesehen, selbst wenn sie sich nicht dafür interessiert hatte, nur um mitreden zukönnen. Sie hatte immer dazugehören wollen, selbst wenn sie sich hinter einer Maske hatte verstecken müssen. ~ Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)