Unverzeihlich von abgemeldet (KaoXToshiya FF über alte Gefühle) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- okay, ich habe euch lange warten lassen und es tut mir extrem leid >__< am wochenende war ich wider erwarten nicht in der lage zu schreiben und dann hatte ich eine schreibblockade - bis gestern. dafür ist das kapitel diesmal auch länger ^^ und jetzt viel spaß allen die noch mitlesen ^______^ ____________________________ Ohne wirklich nachgedacht zu haben hatte Toshiya die Hand ausgestreckt und den Älteren zurückgehalten. Den letzten seiner Gedanken hatte er dabei auch noch laut geäußert - Jedenfalls so laut, dass der Teppich, den das ganze sicher kein Stück interessierte, weil er schon eine Affäre mit dem süßen Badezimmervorleger hatte, ihn verstanden hätte, wenn er zugehört hätte, aber nicht Kaoru. Überwältigt von Kaorus Reaktion blickte er jetzt auch weiterhin gen Teppich. Er verlangte dem Älteren so viel ab, hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen dabei. Aber er konnte nicht anders, wollte die Nähe, die Wärme, den Halt des Anderen möglichst lange und möglichst für sich allein. Aber das hier war nicht der Moment um schon wieder egoistisch zu sein. Kaoru machte ihm so viele Zugeständnisse, was ihm sicherlich auch schwer fiel. "Nichts. Schon okay." Toshiya sah auf, versuchte nochmal ein Grinsen, das diesmal gelang. "Sicher?" "Ja klar. Ich geh' dann mal langsam." "Nun sag schon, ist was?" Kaoru war solche 180°-Drehungen von dem Jüngeren gewöhnt, und noch einmal nachzufragen war eine lange eingeschliffene Reaktion auf so etwas. Fiel er schon in alte Verhaltensmuster zurück? Verdammt, genau das hatte er nicht gewollt. Er würde sicherlich nicht noch einmal nachfragen. Toshiya sollte nicht denken, er hätte ihn in der Hand. "Ne~ ist schon okay. Ich geh' jetzt, dann kannst du dich mal ausschlafen. Und deine Schnecke willst du sicher auch anrufen oder so..." Das Wort 'Freundin', wollte ihm trotz seines beständigen Grinsens nicht über die Lippen. Ja, er konnte grinsen, sogar lachen, wenn er eigentlich weinen wollte. Das hatte er sich irgendwann angewöhnt. Er wusste nicht mehr genau wann, sehr wohl aber, warum. *** Lautes Gelächter, das sich an den Wänden der Schultoilette brach. "Hey, Hara! Und so lässt deine Mami dich vor die Tür?" "Ja genau! Geh' mal zum Zahnarzt, du siehst aus, wie'n Monster!" "Hast du die Klamotten aus der Altkleidersammlung? Der elfjährige Toshimasa hatte sich in einer Kabine eingeschlossen, aber das hielt die beiden älteren Schüler, die ihn seit Monaten pisackten, nicht davon ab, auf die Kloschüsseln in den Kabinen nebenan zu steigen und ihn so weiterhin zu verspotten. Es war niemand anderes da. Sein einziger Kumpel saß vermutlich schon im Unterricht, denn es hatte schon vor fünf Minuten geläutet und aufgrund dieser Tatsache befanden sich auch keine anderen Schüler auf de Toilette. Toshimasa wollte nicht weinen, ein Junge, dachte er, tat das einfach nicht, aber die Situation schien so aussichtslos: Er traute sich nicht, die Kabine zu verlassen, aus Angst, die beiden Älteren würden ihn angreifen. Und sollte er es aus dem Toilettenraum in sein Klassenzimmer schaffen, würde er riesigen Ärger bekommen. Dann würde der Lehrer mit seinen Eltern reden und die wiederum mit seinem Großvater, einem furchteinflößenden konservativen Kraftpaket von Mann. Sie würden ihn alle entweder für unzuverlässig halten, weil er zu spät gekommen war, oder für einen Waschlappen, weil er sich so unterbuttern ließ - und er wusste nicht, welches Szenario das schlimmere war. In jedem Fall würde er die Erwartungen seiner Familie enttäuschen, die, da er der einzige und älteste Sohn war, sehr hoch waren und erdrückend auf ihm lasteten. Mit all diesen Gedanken, die in seinem Kopf mit rasende Geschwindigkeit herumwirbelten, konnte der elfjährige nicht anders, als in lautes Schluchzen auszubrechen. "Och schau mal! Jetzt heult der Kleine auch noch!" "Ja, wie ein Mädchen!" Gehässiges Lachen. "Lange Haare hat er ja schon." "Aber mit der Fresse ist er schon ein hässliches Mädchen, findest du nicht?" Und sie lachten wieder laut. *** Ja, Lachen war für Toshiya etwas, das mit Stärke, Überlegenheit, sogar mit Macht zu tun hatte. Mit Lachen zeigte man Gleichgültigkeit gegenüber Menschen oder Situationen, die einen eigentlich berühren sollten. Lachen machte unangreifbar. Und so hatte dr Schwarzhaarige sich diesen Abwehrmechanismus so sehr antrainiert, dass er nun oft nicht mehr anders konnte. //Mitleiderweckend traiurig...// dachte er. "Okay, dann bring' ich dich jetzt raus", sagte Kaoru und stand abrupt auf. Entweder wollte Toshiya nicht darüber reden - dann war es aber auch nicht seine Aufgabe sich darum zu kümmern - oder es gab wirklich kein Problem - dann war sowieso alles in Ordnung. Mehr oder weniger. //Gut gemacht, Kao...// Sarkastisch. "Ich ruf' dich dann an, ja?" "Okay, dann komm gut nach Hause." "Ja, werd' ich." "Also..." "Dann, ja... Ciao!" Tür zu. Ruhe. Endlich allein. Kaoru stürzte zum Telefon, stockte kurz, legte eine andere CD ein. Papa Roach war nicht wirklich das, was er jetzt gebrauchen konnte. Nach kurzem Zögern tippte er aber weder Mimis noch Dais Nummer ein, sondern Kyos. Kyo würde angepisst sein, gleich zweimal an seinem freien Tag von Kaoru gestört zu werden. Ohne Zweifel. Und eigentlich war Dai sein bester Kumpel, mit dem er alles besprach. Aber mit dem Sänger ließ sich ernsthafter reden. Dai war sehr darauf aus, sie Interessen seines besten Freundes zu wahren, ihn zu beschützen, während Kyo vor allem alles verstehen und durchschauen wollte. Er war ehrlich, nahm kein Blatt vor den Mund, scheute sich nicht, jemandem, notfalls auch mit harten Worten, zu sagen, dass er Mist gebaut hatte. Und genau das wollte Kaoru jetzt. Er wollte jemanden mit Erfahrung, Durchblick und objektiver Distanz zur Situation. Shinya wollte er damit verschonen. Der jüngste hatte immerhin Familie und war außerdem Toshiyas Vertrauensperson, soviel er wusste - und damit war er sicher auch voll ausgelastet. Also musste Kyo ran. "Mann, Kao! was gibt's?" "Jetzt sei nicht gleich wieder so zickig! Hast du heute noch was vor?" "Kao, ich hab frei. Ich hab ein Bett, einen Fernseher und jede Menge DVDs. Natürlich hab' ich 'was vor'." Man hörte durch die genervte Stimme ein leichtes Augenrollen hindurch. Ein Zeichen für Sarkasmus oder Selbstironie? Oder doch nur für Genervtheit? "Gut, dann komm' ich noch vorbei." "Was? Wann?!" "Jetzt?" Fieses Grinsen. "Kein Sorge, ich stör' dich auch nicht lange und aufräumen musst du meinetwegen auch nicht. Ich will nur mit dir reden." "Also wenn das wegen diesem Song ist..." "Nein! Warum denkt jeder, den ich anrufe, dass es um Arbeit geht?" Resignierend. "Weil das dein Lebenszweck zu sein scheint..." Gelangweilt. "Hmpf. Nein, es geht um Toshiya." Schweigen. "...Okay." Kyo mochte eine verdammt dicke und verdammt harte und rauhe Schale haben, aber umso weicher war der kleine, gelee-artige Kern, den er irgendwo - niemand wusste wo genau - hatte. Und wenn es um solche sensiblen Themen ging, hatte er grundsätzlich Zeit. Er hatte nur sehr weniger Freunde, die er auch als solche bezeichnete, aber für diese Menschen war er bereit, beinahe alles zu tun. Und wenn das hieß, dass seine Star Wars Session warten musste, dann war das eben so. "Gut, danke. In 'ner halben Stunde bin ich da." "Geht klar." "Achja und Kyo... Zieh' dir diesmal bitte was an..." "Argh! Du weißt genau, dass das ein Versehen war!" "Jaja..." Grinsend, bewusst provozierend. "Kao! Da bist um halb sieben Uhr morgens vor meiner Tür gestanden. Es war Sommer. Ich hatte keine Klimaanlage. Mit war warm und ich war verdammt müde. Was erwartest du?" "Ist ja schon gut, Kleiner", lachte der Ältere. Ja, manchmal nahm Kyo die Dinge dann doch etwas zu ernst. "'Kleiner'... Ts. Du bist auch nur'n paar Zentimeter größer." "Aber immerhin größer." "Ach Schnauze. Schwing deinen Arsch her, sonst fang' ich an, Star Wars zu gucken." "Bin ja schon unterwegs. Bis gleich!" "Jau, mach hinne!" ----> derweil bei Toshiya Das erste, was er wahrnahm, war ein leises Tropfen. Leise, aber durchdringend. //Der Wasserhahn...// Als er versuchte, sich zu bewegen, berührte seine Hand nicht nur die noch halb volle Whiskeylasche, die daraufhin über den gefließten Boden davon rollte, bemerkte er nicht nur das Knistern des Tablettenblisters in seiner anderen, verkrampften Hand, sondern auch, dass er unglaubliche Kopfschmerzen hatte. Das Tropfen tat weh, Bewegung tat weh, Denken tat weh. Er schaffte es nicht, sich aufzurichten, rutschte beim Versuch sich am Waschbecken festzuhalten ab, sank wieder auf den kalten Boden, der seiner schmerzenden Stirn gut tat. Jetzt hatte ihn die Realität wieder. Die Wirkung der Tabletten, die in Verbindung mit Alkohol seine Wahrnehmung, sowohl die körperliche, als auch die emotionale, vernebelt, ja sogar ausgeschaltet hatten, war verflogen und er musste sich wieder mit der realen Welt , seine realen Gefühlen und Probleme auseinandersetzen. Er wollte das nicht. Nur noch ein wenig dahin dämmern. Ein wenig länger betäubt sein, in diesem grauen Vakuum schweben, treiben, das, Gott sei Dank, nicht die klauenbewährte Schwärze, aber auch nicht Kaorus lichte Anwesenheit war. Dieser graue Raum war die einzige Möglichkeit, ohne den Braunhaarigen dem schwarzen Loch der Einsamkeit zu entkommen. Dass Toshiya ihn nur mit solch extremen Mitteln erreichen konnte, ekelte ihn selbst so sehr an, aber er wusste: Anders hätte er nach den gestrigen Geschehnissen nicht schlafen können. Seufzend rollte er sich auf den Rücke, starrte kurz in die grelle Neonröhre über ihm, drehte sich sofort wieder zu Seite. Innerlich stöhnend legte er einen Arm über seine schmerzenden Augen, wappnete sich innerlich für einen erneuten Versuch aufzustehen. Er wusste nicht, wie spät es war und soweit er sich erinnern konnte, musste er heute arbeiten. //Das heißt lächeln, lächeln, lächeln...// Er war Barkeeper und Kellnr in einem Club. ----> derweil bei Kaoru "Kao, ich HAB was an. Du kannst die Hand von den Augen nehmen. Oder bist du geblendet von meiner unglaublichen Schönheit?" Ja, Kyos Sarkasmus war genau das, was Kaoru jetzt brauchte. "Aber natürlich, du strahlst wie eine kleine Sonne", flötete der Gitarrist ebenso sarkastisch zurück. "Ja, schon wahnsinn. Die Leute fallen manchmal sogar in Ohnmacht..." "Und du denkst nicht, dass das an den Ausdünstungen deiner Wohnung liegt? Machst du nie wie Fenster auf? Räumst du nie deine Wäsche weg?" Das hingegen war ernst gemeint. "Wenn ich Bock hab' eben..." Kyo war ein hoffnungsloser Messy. "Jetzt komm schon rein, bevor die Nachbarin von gegenüber wieder lauscht." "Hä?" "Ja, die hat sich's offenbar zur Aufgabe gemacht, mich und mein Privatleben auswendig zu lernen." "Der guten Frau muss aber seeehr langweilig sein..." "Allerdings..." Endlich betrat Kaoru die Wohnung, indem er erst einmal über einen Wäschekorb, zwei Haufen CDs und ein paar Berge von benutztem Geschirr balancierte. Für andere war es nur eine Wohnung, für Kaoru war es das aufregendste Survivaltraining der Welt. Er atmete erleichtert auf, als er sich endlich auf dem Sofa niederlassen konnte, sprang aber sofort mit einem spitzen Schrei wieder auf, als seine Hand seine offensichtlich benutze Boxershort berührte. "Jetzt stell dich nicht so an...", stöhnte Kyo genervt auf, nahm besagtes Kleidungsstück, warf es in eine Ecke und ließ sich neben dem Braunhaarigen nieder, der sich ebenfalls wieder setzte. Zögerlich. "Sag mal, hast du nie Angst, dass das Zeug Beine kriegt und dann über sich her fällt?" "Nö", sagte Kyo schlicht. "Also was gibt's so wichtiges wegen Toshiya?" Ernst. Keine Unterstellungen, keine Wut wie bei Dai, nur ernsthafter, kühler Sachverstand. Kyo konnte das wunderbar, solange es nicht um ihn selbst ging. "Also pass auf: Ich hatte ihm doch geschrieben. Naja... er hat geantwortet. Er will... das ganze wieder... aufleben lassen." Der Sänger nickte verstehend. Das musste man ihm nicht näher erläutern. "Und er hat nicht nur lieb gefragt, sondern -" "Kao? Wir reden hier von Toshiya. Du kennst ihn. Wenn er sich in 'was rein gesteigert hat, ist er nicht mehr 'lieb' und 'zurückhaltend'." "Aber deswegen muss er nicht vor meine Tür übernachten, sich in meine Wohnung schleichen und in meinem Bett schlafen!" Der Blonde seufzte. Das war so typisch... "Hat er was kaputt gemacht?" "Natürlich nicht." "Ja, dann ist doch alles okay. Nur deswegen kannst du doch nicht so sauer sein. Ich wiederhole: Du kennst ihn." "Doch! Er hat geweint, gesagt er 'braucht' mich. Was war denn, als ICH ihn gebraucht hätte?!" "Hmmm~" Abwägend. "Und was hast du gemacht?" "Du weißt ganz genau, dass ich ihn nicht weinen sehen kann! Natürlich hab' ich ihn getröstet... Und ihm angeboten, dass er ab und zu vorbei kommen kann..." "Oh Mann... Selbst Schuld. Und was willst du jetzt von mir?" "Naja... wie siehst du die Sache? Kann man ihm trauen?" "Im Moment? Sicher. Du kannst 100%ig darauf vertrauen, dass du ihn nicht mehr los wirst. Der ist sowas von verknallt in dich... Ich glaub' nämlich nicht, dass er sich so lange mit dir aufhalten würde, wenn's ihm nur um's ficken ginge. Aber du ziehst doch wohl nicht ernsthaft in Betracht, Mimi wegen ihm zu verlassen? Willst du's genauso machen, wie er damals?" "Kurz hab' ich schon dran gedacht..." Betreten. "Aber...?" "Aber ich seh' nicht ein, so schnell nachzugeben." "Aber später...? Außerdem hast du das schon. Du weißt, was ich von sowas halte..." "Aber nicht SO!" "Aber so gut wie." Kyo besah sich den Anderen eingehend. Was er in seinem Gesicht lesen konnte, war ziemlich eindeutig. So sehr sich Kaoru auch sträuben mochte, ganz so uninteressant, wie er sich selbst glauben machen wollte, war Toshiyas erneutes Auftauchen in seinem Leben nicht für ihn... Es würde sehr interessant werden, wie sich das entwickelte... "Ach Quatsch! Ich hab' nur gesagt, wir können uns ab und zu sehen. Er schien echt Probleme zu haben..." Kaoru schaute den Sänger hilflos an. "Jaja, ich weiß schon. Du kannst niemanden stehen lassen, wenn er heult und schon gar nicht ihn", leierte Kyo genervt. "Du musst selber wissen, was du tust. Ich kann dir nur sagen, was ich meine. Und ich meine, momentan meint er's verdammt ernst. Wie das aussieht, wenn er sich wieder ab geregt hat... keine Ahnung." "Hmmm~" Sich auf der Unterlippe kauend, betrachtete Der Braunhaarige das Sofakissen auf seinem Schoß. "Da war noch was..." "Ich höre?" Scharf. So wie sich das anhörte, war das des Pudels Kern, auf den der Ältere eigentlich hinaus wollte. "Er hat zwar gesagt, er hätte nur übertrieben, aber... Vielleicht auch nicht. Bei ihm weiß man ja nie..." "Was denn?" "Ich glaube, er nimmt Drogen..." ______________________ mahahaha~ endlich fertig. und wieder ein cliffhanger. hoffentlich hats euch gefallen und hoffentlich hat euch das goethezitat, das ich ja unbedingt noch einbauen musste xD nicht zu sehr gestört ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)