Vom Blühen und Verwelken von abgemeldet (Bella ♥ Alice) ================================================================================ Kapitel 4: Lektion 1 - Die Kunst des Verführens ----------------------------------------------- Es kam mir vor als stünde ich vor einer völlig unbekannten Person, dessen Entdeckung aber ungemein reizte. Alice war so anders, so leidenschaftlich und begierig, mich in all ihre Geheimnisse einzuweihen. Natürlich fühlte ich mich geehrt, doch war ich es überhaupt wert, vertraute sie mir so sehr? Sie griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her, nicht so vorsichtig wie ich es von Edward gewohnt war, sondern eher bestimmend. Die Neugierde nahm mir jedes Wort, sodass meine Stille, sie nach ein paar Metern, in denen wir den Wald durchquerten zum stillstand brachte. Ihr glänzendes Haar wehte ihre kurze Strähnen vor die Augen, als sie mich fragend ansah. “So ruhig? Hat da etwa jemand Bedenken?”, fragte sie herausfordernd und ab dem Moment war sicher, dass egal was ich sagen würde, sie ihren Entschluss gefasst hatte und mich nun sicher nicht ins kalte Wasser springen lassen würde. Ich schüttelte lediglich den Kopf und wir setzten unseren Marsch fort. Vereinzelt kämpften sich Sonnenstrahlen durch die Walddecke und blendete mich ab und zu, viel öfter fiel mein Blick aber auf unsere ineinander verschränkten Hände. Ihre war genauso kühl wie Edwards, aber ebenso zierlich wie meine. Es fühlte sich an, als würde mich eine Puppe aus Porzellan durch einen geheimnisvollen Märchenwald führen, ohne zu wissen, welches Ende uns am Horizont erwarten würde. Aber Angst hatte ich keine. Mir blieb beinahe der Atem weg, als das Rauschen eines Wasserfalls unser Ziel verkündete und dieser sich erhaben vor uns zur Schau stellte. “Wow, ich wusste gar nicht, dass es hier einen Wasserfall gibt.”, sagte ich mit geweiteten Augen. Der Anblick war wunderschön und Alice passte perfekt dazu. Ein Maler hätte sein perfektes Motiv gefunden, nur mich würde er wohl aus dem Bild entfernen. “Edward hat dich wohl noch nicht so oft ausgeführt, was?”, sie blickte über ihre Schulter zu mir und durch das laute Rauschen des Wassers, hätte ich beinahe gedacht eine Spur von Übermut herausgehört zu haben. Ich täuschte mich sicher. “Sag mal, was machen wir hier?” Ich sah mich um und schluckte, aus Anspannung? Furcht? Oder gar Neugier? Alice kam mit äußerst eleganten Schritten auf mich zu, ließ mich keine Sekunde aus dem Blick und brachte mich zum erstarren, als ihre Lippen hauchzart mein Ohr berührten. “Lektion Nummer eins: Die Kunst des Verführens.” , hauchte sie lasziv. In der nächsten Sekunde zierte wieder ihr typisch, freches Grinsen ihr Gesicht und sie neigte ihren Kopf leicht zur Seite. So, als wäre sie zufrieden mit ihrem Werk. Ich kam gar nicht mehr hinterher mit meinen verlangsamten Hirn, weshalb ich einige Sekunden brauchte um mich zu konzentrieren. Was hatte sie gesagt, Lektion Nummer eins,...? “Es gibt Lektionen?”, sprach ich mit brüchiger Stimme und nestelte nervös an meinem Pulli. Binnen Sekunden sah ich ihre zierliche Hand vor mir, mit vier ausgestreckten Fingern, wobei jeder einen Ring trug. Blau, Türkis, Violett und Rot. Mit sachlichem Ton führte sie ihre Ausführungen weiter. “Es gibt genau vier Lektionen, die dein erstes Mal und dein weiteres Liebesleben mit größter Wahrscheinlichkeit, zu einem Highlight machen werden.”, sie machte eine Kunstpause und drehte sich einmal im Kreis, sodass ihr leichtes mit silbernen Blüten verziertes Kleid, mit dem Wind tanzte. “Lektion eins habe ich dir gerade genannt und darum werden wir uns auch gleich kümmern. Ach ja, wie gesagt, es gibt keinen Rückzieher und glaub mir, du wirst es nicht bereuen. ”, meinte sie mit verschwörerischem glitzern in den Augen und ich musste schlucken. “Warte einen Moment hier, ich komm gleich wieder.”, mit diesen Worten hörte ich nur noch ein rascheln im Dickicht und schon war ich allein. Das erste Mal atmete ich mal erleichtert aus. “Werde ich es wirklich nicht bereuen?”, fragte ich mich und raufte mir die Haare. Ich hatte es hier mit Alice zu tun, der unberechenbaren Alice, die jeden rumkriegt! Aber wir sind Freundinnen, was soll schon passieren, dass mir Sorgen bereiten könnte,...? Glücklicherweise war ich nicht mehr in der Lage meine Gedanken auszuführen, weil ein weiteres rascheln, bereits Alice Rückkehr ankündigte. Nur war sie nicht ohne Gepäck angesaust. Ich zeigte auf die zwei kleinen Tüten in ihren Händen und musterte sie kritisch. “Was ist da drin?” Mit einem Mal kippte sie den Inhalt auf den leicht feuchten Rasen und ließ mich nach Luft schnappen. “Bikinis?”, hauchte mein Verstand ungläubig zusammen. “Oh ja, meine liebe und das sind nicht irgendwelche Bikinis, das sind Teile der neusten Kollektionen. Aber was red ich hier, davon willst du sowieso nichts hören, hab ich recht? Schlüpf einfach in eins davon und dann lass uns schwimmen.” Als würde sie das zu jedem sagen und dem dabei kalt lassen. Noch immer wie angewurzelt schaute ich auf die zahlreichen, verschiedenfarbenen, kleinen Teilchen und wurde von Minute zu Minute nervöser. “Alice, ich weiß nicht ob das eine so gute Idee ist. Dürfen wir überhaupt in dem See schwimmen?” Mein Protest kam mir selbst außerordentlich kümmerlich vor und ich durfte zusehen, wie Alice mir ein grün schimmerndes Teil in die Hand drückte und kein versagen duldete. “Grün steht dir gut, das solltest du öfters tragen.”, waren lediglich ihre Worte und schon entledigte sie sich ihrer eigenen Kleidung. Es war kaum zu übersehen, dass ihr, ihr Körper scheinbar keine Hürde darstellte, war sie doch auch makellos an jeder Stelle, doch mein Griff krallte sich in diesen Bikini und ich dachte wehmütig an meinen Badeanzug in der hintersten Ecke meiner Kommode. Als sie problemlos in ihren Bikini schlüpfte sah sie zu mir rüber und seufzte anklagend. Sie sah atemberaubend aus, der blaue dünne Stoff umschmeichelte jede Kurve ihres Körpers und der Kontrast ihrer blassen Haut, ließ sie wie eine Marmorfigur wirken. “Eines der Urgebote der Liebe lautet, ’Liebe dich selbst, nur so, kannst du auch andere Lieben.’. Was ist es, dass dich daran hindert? Du bist wunderschön Bella.”, sie legte ihre Hand unter mein Kinn, so dass ich ihr in die Augen sah. Ihre andere Hand lag sanft an meiner Seite. “Schließ die Augen.”, bat sie mich flüsternd und ich kam der Bitte zögerlich nach. “Entspann dich und lass mich einfach machen.” Ich hörte bereits jetzt nichts anderes als das plätschern des Wasserfalls und ihre Stimme. Wie machte sie das? Oder war es ihr Vampircharme? Würde Edward mich auch so verrückt machen? Moment mal, das hier ist Alice und nicht Edward und mich macht gar nichts verrückt! Ich öffnete augenblicklich meine Augen und sah in goldene, tiefe, brennende Seelenspiegel. Sanft und langsam zog sie mir meinen Pullover über den Kopf, hielt den Blick und strich beinahe unbemerkt über meinen Bauch, als auch mein T-Shirt zu Boden fiel. Kühle Fingerkuppen fuhren in Schlangenlinien über meinen Bauch, umkreisten meinen Bauchnabel und knöpften meine Jeans auf. Sie sank auf ihre Knie, während sie sie mir von den Beinen strich und ließ mich nicht eine Sekunde aus den Augen, die mich zu hypnotisieren schienen. “Na, soll ich dir weiter helfen oder ziehst du dich jetzt allein um?” Verspielt und verführerisch zugleich holte sie mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Mit hoch rotem Kopf drehte ich mich um und schlüpfte so schnell wie möglich in das knappe Teil. Doch da waren sie schon wieder, diese kühlen Fingerkuppen, so zärtlich und einem Windhauch ähnlich streiften sie vollends unbekümmert über meinen Nacken, als sie meine Haare über meine Schultern warf. “Jetzt sag mir doch mal, was genau dich an dir so stört. Also ich entdecke da nichts.” Mit verschränkten Armen begutachtete sie mich von Kopf bis Fuß und wenn ich unter ihrem scharfsinnigen Blick nicht gleich verglühen wollte, sollte ich mich ins Wasser stürzen. Also lief geschwind ins erfrischende Nass und tauchte für Sekunden unter Wasser. Mir die Haare aus dem Gesicht wischend kam ich wieder auf und entdeckte niemanden. Wo war sie? Verloren und verwirrt sah ich mich um, doch außer grün blühendem Wald und klarem Wasser, war nichts um mich herum. Unvorhergesehen spürte ich dann eine Hand an meiner Taille und griff nach ihr. Diese eine Berührung löste allein schon so viel aus, wie ich es nie vermutet hätte. Dann war sie wieder verschwunden, offenbar in ihrem Element. “Alice?”, fragte ich in die Luft und bekam sogleich ein Kichern zur Antwort, direkt hinter mir. “Du bist so leicht zu durchschauen Bells, da kann ich es mir nicht vorenthalten, das auszunutzen.” Sie ließ ihre Arme durch das Wasser streifen und schwamm mit unglaublicher Grazie zu mir, bis wir uns im seichten Wasser, nass und sperrlicht bekleidet gegenüberstanden. “Zeitweise denke ich, ist dir gar nicht klar, wie gerissen du mit deinen Waffen umgehst.” Durchsichtige Tropfen perlten von ihren Lippen und ihr pechschwarzes Haar, klebte strähnig an ihrer reinen Haut. “Meinen Waffen?”, hakte ich unsicher nach. “Ja, die Waffen, die jede Frau ihr Eigen nennen darf. Die so manch einen, mit dem richtigen Gebrauch, um den Verstand bringen können.”, erklärte sie ruhig. “Die Art wie eine Frau sich bewegt, die Art wie sie spricht, ja sogar die Art wie sie dich ansieht. Das alles hat seinen Reiz, wenn man es richtig beherrscht.” Und ich hatte keinen Zweifel, dass sie es richtig beherrschte. “Und du glaubst ich könnte das auch lernen?”, sprach die Skepsis aus mir, die sie mit ihrer Handfläche auf meiner Wange, nahezu auslöschte. “Oh ja, sicher, davon bin ich überzeugt und ich werde es dir beweisen.” Woher nahm sie nur diese Sicherheit? “Sieh mir zu und präge dir alles gut ein.” Ein Befehl und keine Frage. “Das Auftreten einer Frau, sollte dem Mann beim ersten Blickkontakt, das Denken rauben.”, sie ging leichtfüßig aus dem Wasser und entblößte somit immer mehr von ihrer übernatürlichen Schönheit. “Dein Augenaufschlag ist etwas besonderes, wenn du den deinem Liebsten widmest, hast du ihn gefangen. Lass ihn nicht los.”, ihre goldenen Seen betrachteten mich mit einer Intensität, als könnte sie in meine tiefsten Gefilde schauen. “Dein Körper ist seine Spielwiese, enthülle ihm eine Ansicht, aber verstecke deine Geheimnisse. Zumindest solange, bis es keinen anderen Weg gibt. Aber davor, locke ihn mit allem was du zu bieten hast.”, ihre Hände glitten über die sanften Hügel ihrer Brüste, wobei sie ihre Augen genießerisch schloss und zeigte wie groß der Wert ihres Körpers für sie war. “Da er der erste sein wird, der dich besitzt, solltest du es ihm, so wie dir selbst, so schön wie möglich machen. Siehe es als ein Geschenk, aber besser, siehe dich als sein Geschenk.”, ihre Daumen hakten sich unter den Bund ihres Slips. “Aber viel wichtiger ist es schlussendlich, den Spaß an der ganzen Sache nicht zu verlieren. Klar, es wird anfänglich schmerzen und mit ein par blauen Flecken musst du bei einem Vampir auch rechnen, aber wie gesagt, solange ihr euch liebt,-” “Ist es egal.”, vervollständigte ich ihren Satz. Sie lächelte und hockte sich vor mich, wobei das Wasser, welches an ihr abperlte, eine kleine Pfütze zu ihren Füßen bildete. “Genau.” Wir schwammen noch eine Weile und genossen die schöne Abkühlung unter vereinzelten Sonnenstrahlen. War es sehr schlimm, dass ich bei diesem schönen Tag, nicht oft an Edward gedacht hatte, auch wenn es nur um ihn ging? Es ging doch nur um ihn,... oder? Selbstverständlich! “Soll ich dich nach Hause bringen?”, schlug sie vor und bot mir ein weiches Handruch an, welches sie ebenfalls mitgebracht hatte. “Schneller wäre es in jedem Falle.”, sie nickte lächelnd und fuhr sich einmal durchs nasse Haar, sodass es auch in dem Zustand einer perfekten Frisur ähnelte. “Na dann hüpf mal auf, Süße.” Hoffend keine Erkältung eingeheimst zu haben, dankte ich ihr für das schnelle herbringen und flüchtete aus einem unerfindlichen Grund geradezu vor ihr. “Hey, morgen machen wir bei mir weiter, okay?”, rief sie mir noch hinterher und ich hätte schwören können, dass sie wieder gekichert hat. Jetzt liege ich hellwach im Bett, nachdem ich Charlie auf die Couch gehievt hatte und verfluche mich dafür, vergessen zu haben, sie zu fragen, wie die zweite Lektion lautete. To be continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)