Plötzlich schwanger! von nek0chin ================================================================================ Kapitel 5: Chaos of Feelings - Why does he hurt me like this? ------------------------------------------------------------- Es waren gut drei Monate vergangen. Ankos Bauch war schon größer geworden, na ja, 'größer' war vielleicht etwas untertrieben, aber dennoch. Schon oft hatte sie den Arzt besucht und sich Untersuchungen unterzogen, damit auch ja alles mit dem Baby in Ordnung war. Doch beim letzten Besuch hatte man ihr gesagt, dass sie Mutter von zwei Kindern wird. Es sollten Zwillinge werden. Ob sich die junge Kunoichi nun darüber freuen sollte oder nicht, war natürlich die andere Frage. Einerseits ja, denn sie waren von dem Mann, den sie liebte, andererseits würde alles teuer werden, und jetzt, wo sie nicht mehr auf Missionen gehen kann, war ihr Ersparnis auch etwas gesunken. Eigentlich hatte sie sich doch finanzielle Hilfe von Kakashi erhofft. Dass er ihr was leihen würde, für sie das Essen mitbezahlen würde und alles. Sie hätte ihm ja alles auch wieder zurückgezahlt, wenn alles nicht mehr so 'aussichtslos' erschien. Aber da hatte sie sich getäuscht, und zwar ziemlich. Es mochte schon sein, dass der Kopierninja das Geld selber brauchte, aber wirklich rein gar nichts wollte er ihr leihen. Es schien fast so, als ob er die Violetthaarige 'hassen' würde, obwohl das gar nicht stimmte. Sie verstanden sich - soweit Anko das selbst beurteilen konnte - recht gut, ab und zu gab es mal eine kleine Auseinandersetzung, was normal für Freunde war. Weiter darüber nachdenken half auch nichts. Der Silberhaarige würde ihr so oder so nicht weiter unter die Arme greifen. Vielleicht hätte sie ihn nicht mit der Bratpfanne bedrohen sollen, als sich die beiden Erwachsenen mal wieder in den Haaren hatten. Die Kunoichi seufzte. Typisch Mann, mehr konnte man dazu wirklich nicht mehr sagen. Immerhin war Kurenai so frei und gab ihr etwas von ihrem Ersparten ab, damit es nicht so schwer für die Spezialjônin war, die Miete für die Wohnung, die ganzen Steuern und dann noch das Essen zu bezahlen. Die schwangere, junge Frau saß auf dem Sofa im Wohnzimmer und war in ein Namensbuch für Babys vertieft. Es sollte ein Junge und ein Mädchen werden, das hatte ihr Tsunade mitgeteilt, als sie das letzte Mal bei der Untersuchung war. Mit einem Stift bewaffnet kringelte sie die jeweiligen Namen ein, die ihr gefielen. Für ein Mädchen hatte sie sich gedacht, dass der Name 'Wasabi' doch Recht niedlich klang, wobei 'Kaede' ebenfalls süß war. Bei den Jungennamen war sie etwas unentschlossener. Vielleicht würde ihr ja Kakashi helfen, wenn er wieder nach Hause kam - er zog gerade etwas mit Asuma und Gai durch die Straßen. Eigentlich hatte sich die Spezialjônin erhofft, dass er vielleicht doch einen Samstagabend bei ihr sein wollte, doch leider war die Antwort immer die Gleiche: "Nein." Langsam legte Anko das Buch zur Seite und streckte sich. Es war anstrengend, Kindernamen zu suchen, vor allem, wenn man so alleine war und dann auch noch so unentschlossen. //Er könnte sich wirklich mal Zeit für mich nehmen... aber ich meine, was will er schon hier? Wir sind nicht einmal zusammen... und dann erwarte ich von ihm auch noch, dass er hier bleiben soll. Festhalten kann ich ihn nicht, das geht nicht. Und zwingen sowieso nicht. Er hat wie jeder andere Mensch einen freien Willen... also auch freie Entscheidungsmöglichkeiten.//, dachte sich die Kunoichi und seufzte zaghaft auf. "Trotzdem... ich sollte mal mit ihm reden." Sie blickte auf die Uhr, welche ihr verriet, dass es schon nach halb Elf war. Müde gähnte sie und rieb sich kurz mit den Handflächen über die Augen. "Aber ich glaube, das sollte ich auf morgen verschieben. So wie es aussieht, kommt er heute nicht mehr heim." Gerade, als die Violetthaarige aufgestanden war und in ihr Schlafzimmer gehen wollte, ging die Tür auf. Sie stand auf dem Gang und schaute zur Haustür. Ein hoch gewachsener, silberhaariger Mann betrat die Wohnung und zog sich die Schuhe aus. Anscheinend hatte er nicht bemerkt, dass sie dort stand. Erst, als sie sich räusperte, bemerkte der Jônin erst ihre Anwesenheit. "Oh, du bist noch wach? Solltest du nicht ins Bett gehen? Vergiss nicht, du darfst dich nicht überanstrengen." "Das weiß ich, aber... Kakashi, ich muss mit dir reden." Ernst blickte Anko ihr Gegenüber an, der anscheinend nur wenig Lust hatte, darauf einzugehen. "Das hat bis morgen auch Zeit, also, ich will jetzt schla-" "Das hat NICHT bis morgen Zeit!", fauchte sie den Kopierninja an und verschränkte ihre Arme. "Du bist wirklich die ganze Zeit mit deinen Freunden unterwegs. Das macht mir ja nicht allzu viel aus. Ich meine, du willst auch mal etwas 'Spaß' haben, dennoch würde ich mich freuen... wenn du mal einen... wirklich nur EINEN Samstagabend hier wärst. Hier bei mir... bei uns..." Sie hielt kurz inne, wartete, ob Kakashi etwas erwidern wollte. Dieser sah sie nur mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Ach... du willst also, dass ich hier bei dir bleibe? Wenn ich ehrlich bin, Anko, habe ich keinen Grund dazu. Klar, du wirst Kinder bekommen von mir, aber ich bin weder mit dir zusammen noch sonst etwas. Wir sind nur Freunde, also werde ich wohl meinen Spaß haben dürfen." "Ja, schon, aber du weißt gar nicht, wie hart es für mich ist... ich will doch nur jemanden bei mir haben, mit dem ich den Abend verbringen kann und über die Zukunft rede. Weißt du, eigentlich wollte ich heute Abend mit dir ZUSAMMEN Namen aussuchen. Aber das ging ja nicht... du hattest ja keine Zeit." "Ich hätte Zeit gehabt, Anko... aber ob ich Lust gehabt hätte, wäre natürlich die andere Frage gewesen." "Wie bitte?!" Die Angesprochene hoffte inständig, dass sie sich nur verhört hatte. "Du hast also keine Lust...? Das... das versteh ich nicht, Kakashi. Wenn du keine Lust hast, wieso bist du dann... hier? Ich meine, wieso schläfst du dann hier? Ich raff das nicht." "Manche Sachen musst du auch gar nicht verstehen, also lass es gleich bleiben. Nicht, dass du noch deinen hübschen, kleinen Kopf überanstrengst. Sicher, ich bin hier bei dir, aber auch nur, weil du mich darum gebeten hast.", erklärte er und ging an ihr vorbei. "Nur, weil ich dich darum gebeten habe?" Ungläubig schaute die Spezialjônin zu dem Shinobi, hielt ihn an der Hand fest. "Das glaube ich dir nicht, Kakashi... das glaub ich dir einfach nicht." "Weißt du, ich kann dich gut leiden, das gebe ich auch zu, aber mehr wird daraus auch nicht werden. Du bist eine gute Freundin, Anko. Aber ich bin nicht bereit für so etwas... wie eine Beziehung. Vielleicht bin auch eher derjenige, der sich an niemanden binden will." Er riss sich von ihrer Hand los und machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer, um dort wieder auf der Couch zu schlafen. "Und wäre es nach mir gegangen, hätte ich dich alleine gelassen, ob dir die Wahrheit nun gefällt oder nicht." Dann war er auch schon im Wohnzimmer verschwunden und schloss die Tür. 'Und wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich dich alleine gelassen, ob dir die Wahrheit nun gefällt oder nicht.' Es dauerte ein paar Momente, bis Anko diesen Satz erst richtig realisieren konnte. Ein tiefer Stich hatte ihr Herz durchbohrt. Alles, was sie sich gewünscht hatte, ihm Kakashi zu machen, dass sie vielleicht doch noch ein Paar werden würden, war wie eine Seifenblase zerplatzt. Sie merkte, wie eine Träne über ihre Wange lief. Es brannte, sogar schrecklich. Als ob man mit einem Messer über ihre Haut schneiden würde. Als ob sie Blut weinen würde... Warum tat er ihr so weh? Merkte er denn gar nicht, dass seine Art... seine Worte... sein ganzes Handeln verletzend war? Dass er nun ihren Traum, einmal eine Familie zu haben, dadurch zerstört wurde? Es kam ihr so vor, als ob sie noch etliche Stunden so da stand, mit leerem Blick auf den Fußboden starrend. Immer mehr Tränen rannen über ihre Wangen, und brannten noch mehr. Ihr Herz schien, als ob es gleich in tausend Teile zerbrechen würde. Immer wieder nur die eine Frage: Wieso? //Verdammt... das... das darf nicht wahr sein... das... das hat er... er sicherlich nicht... so gemeint...//, schoss es Anko durch den Kopf, versuchte sich weiterhin zu beruhigen mit dem Gedanken, dass er es einfach nur sagte, damit sie endlich aufhörte, an ihm rumzunörgeln. Doch sie wusste, dass es nicht so war. Alles, was er gesagt hatte, entsprach der Wahrheit. Dafür kannte sie ihn zu gut. Und genau das bereute die Kunoichi gerade bis ins unerdenkliche. Fest kniff sie ihre Augen zusammen, hoffte, dass sie endlich wieder aufhörte zu weinen. Vergebens. Es wurde nur schlimmer. Schluchzer kamen von der Gestalt der jungen Frau, welche innerlich gebrochen war und nur noch beten konnte. Mit dem Handrücken wischte sich die Violetthaarige über die Wangen, um diese wieder zu trocknen. Langsam ging sie in ihr Schlafzimmer, schloss hinter sich die Tür und lehnte sich gegen diese. Schwarz war es in dem Zimmer, genauso schwarz wie ihre Seele. Sie fühlte sich allein gelassen, von Hoffnung und Glück im Stich gelassen. Als ob alles und jeder sie hassen würde, genauso fühlte sich die Spezialjônin gerade. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Sollte sie schreien? Sollte sie noch weiter weinen? "Hätte ich doch nur das getan, was... was Kakashi von mir verlangt hatte...", murmelte sie leise und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. "Hätte ich doch..." Nein! Sie durfte nicht daran denken! Das war falsch... sogar mehr als falsch! Unverantwortlich war das. //Nein, das, was du getan hast... deine Entscheidung war richtig, Anko... Abtreibung wäre sicherlich die falsche Lösung gewesen...// Langsam setzte sie sich auf ihr Bett und legte sich darauf, die Beine an ihren Körper gewinkelt, so weit es ihr mit dem Bauch noch möglich war. Sie schloss die Augen, dachte nach. Brauchte sie Kakashi wirklich? Wenn er schon so eine Einstellung hatte sicherlich nicht. Vielleicht würde die Kunoichi das auch alleine schaffen. Sicher, als allein erziehende Mutter war es sicherlich kein Zuckerschlecken, auch würde sie ihren kleinen Engeln nicht den Komfort und Luxus bieten können, wie es andere konnten, aber das Beste würde sie daraus machen, das stand fest. "Ich brauch ihn nicht... ich komm genauso gut ohne ihn klar...", murmelte sie leise und strich über ihren Bauch. Auch wenn es seltsam klingen mochte, doch hatte die Violetthaarige wieder neue Hoffnung gefasst. Auch hatte sie aufgehört zu weinen. Was sie von ihrer Mutter gelernt hatte, war, dass man niemals um eine Person weinen sollte, die einen verletzt, auch wenn man sie noch so sehr liebt. Denn oft hat diese dann die Liebe gar nicht verdient. Gerade, als die junge Frau ihre Augen schließen wollte, fühlte sie einen stechenden Schmerz an ihrer linken Schulter, genau an der Stelle, an welchem sich ihr Mal befand. Sofort saß sie kerzengerade in ihrem Bett und schaute sich um. Sie wusste, was das zu bedeuten hatte. //Das kann doch nicht sein...// Mit wachsamen Blick schaute sie sich in ihrem Zimmer um, schaltete aber ihre Lampe, die auf dem Nachttisch stand, nicht an. Vielleicht konnte sie auch ohne Licht etwas erkennen, immerhin schien etwas Mondlicht durch die zugezogenen Vorhänge. Die Violetthaarige hatte ihre Hand auf das Mal gepresst und hoffte, dass es so aufhören würde, weh zu tun. "Ich weiß, dass du hier bist, Orochimaru, also zeig dich!", befahl sie und schaute sich weiter in ihrem Zimmer um, bis sie an einer Wand lehnend einen schwarzen Schatten sah. //Da ist er ja...//, schoss es ihr durch den Kopf, und sie betätigte den Schalter der Nachttischlampe, sodass sich das Schlafzimmer erleuchtete. Dort stand er. Mit verschränkten Armen und einem diabolischen Grinsen auf seinem schlangenähnlichen Gesicht. Die gelben Augen musterten den Körper der jungen Frau von oben bis unten, dabei verschwand der Gesichtsausdruck nicht. Hämisches Kichern kam von Seiten des Sannins. "Ach, meine kleine Anko, wieso bist du denn so gereizt? Immer noch sauer, weil ich dich damals fallen gelassen habe?", fragte er. "Oder ist es etwa wegen diesem Kopierninja?" Langsam bewegte sich die Gestalt mit der weißen Haut auf die Kunoichi zu. Diese hatte sich erhoben und war ein paar Schritte nach hinten gewichen. "Und wenn schon, was geht dich das an? Verschwinde!", fauchte sie bedrohlich und zückte ein Kunai, welches auf der Kommode, welche neben ihr stand, lag. "Auch wenn ich vielleicht nicht so aussehe, aber ich würde dir schon in denen Arsch treten!" "Ach, Anko, du mit deiner vulgären Ausdrucksweise. Woher du das nur hast... hmhmhm..." Er machte nicht halt, kam immer näher auf sie zu. Das Herz der Spezialjônin blieb beinahe stehen, als er vor ihr stand. Sein Chakra war böse und seine Anwesenheit ließ das Blut in den Adern beinahe zu Eis gefrieren. Er legte eine Hand auf ihre Wange und streichelte sanft darüber. "Meine arme, kleine Anko... das du mich immer noch töten willst, nach allem, was ich dir bei gebracht habe. Du zeigst kein bisschen Dankbarkeit." "Wieso sollte ich auch? All die Jahre... hast du mich nur ausgenutzt für deine Experimente! Mich benutzt! Dir war es immer egal gewesen, ob es mir nun gut ging oder nicht... Hauptsache, deine Pläne funktionierten!" Anko holte mit dem Kunai aus, doch ihre Hand wurde weggedrückt. "Du bist so nachtragend, Anko. Aber keine Angst, das werden wir ändern... du wirst wieder mit zu mir kommen. Ich brauche dich für verschiedene Vorhaben... und da du ja Kinder bekommst werde ich auch etwas zum spielen haben." Ein perverses Grinsen machte sich über das Gesicht des Schwarzhaarigen breit, als er in das geschockte Gesicht seines Gegenübers blickte. "Das wirst du nicht! Das lasse ich nicht zu!" Jedoch sollte es anders kommen, als erwartet. Gerade, als die Violetthaarige nach Hilfe schreien wollte, wurde ihr ein mit Chloroform getränktes Taschentuch auf den Mund gepresst. Stark wehrte sie sich dagegen, doch konnte sie gegen die Stärke ihres ehemaligen Senseis nichts ausrichten. Langsam verlor sie das Bewusstsein, danach wurde alles schwarz... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)