Bis(s) - the next generation von ItsLuna ================================================================================ Kapitel 1: Kap. 01 "Sechs Jahre Ewigkeit" ----------------------------------------- (Bellas Sicht) „Es geht mir gegen den Strich, das zu sagen aber, sie könnte eine schlechtere Wahl treffen.“ Ich runzelte die Stirn. „Darüber werde ich mir die nächsten sechseinhalb Jahre lang keine Gedanken machen.“ Nun waren schon sechs Jahre vergangen, seit Edward und ich nach dem Kampf mit den Volturi dieses Gespräch geführt hatten. Ich lag in dem großen weißen Bett in unserem kleinen Heim und starrte an die Decke. Gedankenverloren streichelte ich Edwards Kopf, der auf meiner Brust lag. Wieder war eine Nacht vergangen und wieder viel zu schnell, als dass ich mein unbändiges Verlangen nach ihm stillen konnte. Er kicherte. „Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes.“ Ich hatte völlig vergessen, dass er meine Gedanken jetzt auch hören konnte. Es war schon so natürlich geworden in den letzten Jahren, dass ich manchmal einfach nicht darauf achtete. „Hm.“, stimmte ich lächelnd zu und küsste ihn. Dann wollte ich meine Gedanken jedoch noch etwas für mich haben, denn dieses Thema würde ihm sicherlich nicht gefallen. Es entging ihm nicht, dass ich mein Schild wieder um mich zog. „Hast du etwas Geheimnisse vor mir?“, fragte er scherzhaft. „Nicht wirklich …“, murmelte ich. An seinem Blick konnte ich erkennen, dass er sich damit nicht zufrieden geben würde, also rollte ich uns herum und beendete damit die Konversation. Schließlich hatten wir noch mindestens eine Stunde, bis zum Morgengrauen. ************************************************************* Zwar hatten wir Forks vor drei Jahren verlassen müssen und somit auch das große, helle Haus und unsere kleine Hütte, aber gelegentlich kamen wir alle gern wieder. Nicht zuletzt, damit wir Billy und Charlie besuchen konnten. Diesmal waren nur wir vier – Edward, Renesmee, Jake und ich – gekommen. Jake und Nessie wollten die Nacht in La Push, beim Zelten mit den anderen, verbringen. Eigentlich hatten wir das gleiche vor, zumal ich nicht wirklich damit zufrieden war, dass Nessie – inzwischen ging sie schon als fünfzehn- oder sechzehnjährige durch - ganz allein mit Jake blieb, aber dann hatten mich die Blicke der anwesenden Menschen umgestimmt. Die beiden Wolfsrudel hatten überhaupt keine Probleme mit mir, aber irgendwann konnte ich Sues und Emilys besorgte Gesichter nicht mehr ertragen, sobald ich in Claires Nähe kam. Also beschlossen wir, etwas zu jagen und die Nacht dann in unserer keinen Hütte zu verbringen. Auch, wenn mich die Gedanken an meine Tochter sehr beschäftigten, hatte ich unser kleines Heim schon sehr vermisst. In Dartmouth war es auch schön, aber es war einfach kein Vergleich zu Forks. Hier würde ich immer zu Hause sein. Und umziehen mussten wir auch bald wieder. Wir hatten unsere Ausbildungen alle beinahe hinter uns und Renesmee kam kaum aus dem Haus, da sie sich doch so schnell veränderte. Wir wussten noch nicht, wohin die Reise diesmal ging. Ich bemerkte, dass es langsam heller wurde in unserem kleinen Vorgarten und dass Edwards Hände auf meinem Gesicht lagen. „Würdest du mir bitte sagen, worüber du so fieberhaft nachdenkst?“, bat er. Ich lächelte entschuldigend. „Lieber nicht …. Ich weiß nicht ….“, begann ich, hielt dann aber inne und sah nachdenklich in seine Augen. „Was?“, forderte er. „Nichts, nichts.“, murmelte ich wieder und verschloss seine Lippen mit einem drängenden Kuss. **************************************************************** Es verging mindestens eine Stunde, bis ich auch nur dazu in der Lage war, mich von seinen Lippen zu lösen. Ich schnappte nach Luft, die ich eigentlich gar nicht brauchte, und erinnerte ihn an unsere Pflichten. „Wir … müssen aufstehen.“ Er nickte nur und setzte sich auf. Bis in den übergroßen Kleiderschrank schafften wir es, als ich ihn erneut, von Verlangen gepackt, auf den Boden warf. Wir hatten alle Mühe, uns überhaupt wieder anzuziehen, doch irgendwie kamen wir dann doch aus dem Haus. In unmenschlichem Tempo rannten wir durch die Wälder nach La Push. **************************************************************** Sou das war das erste Kapi =) Ich hoffe, es hat euch gefallen und neugierig gemacht auf die nächsten Kapitel *grins* Würd mich riesig über Reviews freuen und natürlich, wenn ihr fleißig weiterlest! *freu* Dann bis zum nächsten Kapi! LG! Kapitel 2: Kap. 02 "Camping" ---------------------------- (Jacobs Sicht) Endlich mal wieder zu Hause bei meinem Rudel. Ich war heilfroh, mal rauszukommen, zwischen den ganzen Vampiren fiel ich immer auf, wie ein bunter Hund. Den Zeltausflug hatten wir schon seit Monaten geplant. Zwar konnte Alice uns nicht sehen, aber sie hatte uns den einzigen Tag vorausgesagt, an dem es mal nicht in strömen regnen würde. Wir saßen die ganze Zeit zusammen und redeten über alles Mögliche. Ich staunte nicht schlecht als Bella auf einmal meinte, sie wolle doch lieber in ihrem Haus übernachten. Dann sah ich Sues erleichterten Blick und verzog das Gesicht. Niemand hatte ein Problem mit den beiden außer ihr. Obwohl Seth ihr den ganzen Tag lang gut zuredete wagte sie sich nicht in die Nähe von Bella oder Edward. Und sobald Sue zu ihnen ging sah sie aus, als würde sie jeden Moment umfallen, so kreidebleich wurde sie. Es war lächerlich. „Wir holen euch dann Morgen ab.“, hatte Bella gesagt. Es klang freundlich aber ihren warnenden Blick bemerkte ich schon. Na wenigstens vertraute sie mir schon so weit, dass sie Nessie bei mir ließ, wenn auch nur zum Zelten. Als sie weg waren, konnte ich die Augen kaum von ihr lassen. Normalerweise hielt ich mich so weit es ging zurück aber hier ging es ja nicht nur mir so. In Gedanken schwärmte ich über ihre wunderschönen lockigen Haare, die ihr bis zur Hüfte hingen. Es waren kaum sechs Jahre vergangen und sie war schon fast erwachsen. Jeden Tag zog sie mich mehr an, was mir ganz schön zu schaffen machte. Was, wenn sie nicht dasselbe fühlte, wenn sie mich nur als einen guten Freund oder Bruder sah? Ich wollte sie nur zu gern danach fragen, aber ich traute mich nicht. Wie würde sie denn auf so etwas reagieren? Und sie schien momentan auch ihre eigenen Sorgen zu haben. Immer wieder wirkte sie nachdenklich, verträumt manchmal, und sie „zeigte“ mir auch nicht mehr so oft ihre Gedanken, wie früher. ********************************************************* (Renesmees Sicht) Je später es wurde, desto mehr teilte sich unsere Runde in kleine Grüppchen. Ich wurde unruhig, denn mir fielen die Pärchen auf, die sich lächelnd ansahen, küssten, umarmten. Ich sah verstohlen zu Jake, der meinen Blick nicht zu bemerkten schien. Aus dem Augenwinkel betrachtete ich sein Profil und wieder einmal war ich froh, ein Halbvampir zu sein und auch in der Dunkelheit perfekt sehen zu können. Er trank einen großen Schluck Cola und in meinem Magen kribbelte es merkwürdig. Ich schrak vor dem Verlangen zurück, seine Lippen berühren zu wollen. Woher kamen bloß immer diese verrückten Ideen? Ich spürte, wie mein Gesicht immer heißer wurde und legte den Kopf mit einem leisen Seufzer auf die Knie. „Was ist? Bist du müde?“, fragte er besorgt. „Ein bisschen …“, log ich, hob den Kopf nicht. Er legte eine Hand auf meinen Rücken, da sprang ich auf. „Lass uns ein bisschen gehen.“, stammelte ich, bereute aber sofort diese dumme Idee. Irgendwie war mir unwohl bei den Gedanken, mit ihm allein durch die Nacht zu wandern. „Gut.“, sagte er lächelnd und stand auf. Schweigend liefen wir ein paar Meter in den Wald hinein und ich konnte den Blick einfach nicht von den Blättern und Wurzeln auf dem Boden heben. Es fühlte sich an, als würde ich jeden Moment platzen. Mir war ein bisschen schwindelig und setzte mich auf einen Baumstamm. Wieder legte ich dem Kopf auf die Knie. „Nessie, was ist? Geht’s dir nicht gut?“, hörte ich Jakes Stimme neben mir. „Ich weiß nicht …“, flüsterte ich und legte die Hände an den Kopf. „Lass uns wieder zurückgehen, du solltest dich hinlegen.“ Ich hörte ihn kaum noch. Was war nur los mit mir? Jake war immer wie ein Bruder für mich gewesen und jetzt hatte ich diese komischen Ideen, wie, seine Lippen zu berühren oder …. Nein, so was darf ich nicht mal denken! Was würde er sagen, wie würde er reagieren, wenn ich so etwas tun würde? Er würde mich doch für verrückt erklären. *************************************************************** Da bin ich wieder XD Das zweite Kapi hat euch hoffentlich mindestens genausogut gefallen wie das erste *grins* Freu mich wie immer riesig über Reviews! Freu euch schon mal auf die nächsten Kapitel! LG! Kapitel 3: Kap. 03 "Eine lange Nacht" ------------------------------------- (Renesmees Sicht) Es dauerte lange, bis ich wieder einigermaßen klar denken konnte. Als wir endlich langsam zu den Zelten zurücktrotteten, kam ich mir mehr als blöd vor. „Vielleicht bist du einfach nur müde.“, sagte Jake und drückte meine Hand. Er hatte darauf bestanden, mich wenigstens bei der Hand zu nehmen, falls ich umkippen sollte. „Ja …“ Ich fühlte mich wirklich müde. Aber nicht auf die Art, die einem schnellen Schlaf bringt, eher des Denkens müde. Als wir ankamen, war das Lagerfeuer verlassen. Schon wieder dieses kribbeln. »Reiß dich zusammen.«, ermahnte ich mich in Gedanken. ************************************************************************* (Jacobs Sicht) Ich war wirklich besorgt um Nessie. Wir hatten bis heute nicht herausgefunden, wie sie körperlich beschaffen war, ob sie heilte oder nicht, wenn sie krank wurde. Und wenn sie jetzt ernsthaft krank war? Es würde Stunden dauern, bis wir wieder zuhause bei Carlisle wären. „Gehen wir auch schlafen, morgen wirst du dich ganz bestimmt besser fühlen.“, sagte ich aufmunternd und deutete auf unser Zelt. Unser Zelt …. Bei dem Gedanken, mit ihr allein die ganze Nacht auf so engem Raum zu verbringen, musste ich mich räuspern. „Ich ….. werde noch ein bisschen Holz ins Feuer legen, geh dich schon mal umziehen …“, murmelte ich und ließ sie allein. Aus dem Augenwinkel sah ich ihr hinterher, wie sie ins Zelt kroch. Sie war wirklich langsam erwachsen. Vielleicht sollte ich es doch einmal versuchen? Irgendwann musste sie es ja erfahren. Ich verwarf den Gedanken wieder und sammelte etwas trockenes Holz vom Waldrand ein. ************************************************************************* (Renesmees Sicht) Ich zog mich so schnell um, wie ich konnte. In meinem geliebten Rosa Jogginganzug versuchte ich dann, meine Haare irgendwie in einen Zopf zu bekommen. Jetzt machte es sich bemerkbar, dass mir dabei immer jemand half. Ich konnte sie einfach nicht bändigen. Dann hörte ich Jake vor dem Zelt und bat ihn herein. „Könntest du mir helfen?“, fragte ich und drehte ihm den Rücken zu. Da entweder er, meine Mutter oder Alice mir die Haare machten, hatte er schon Übung darin. Doch als seine Finger zufällig meinen Nacken streiften, durchfuhr mich ein Schauer, was ihm nicht entging. „´tschuldige …“, murmelte er. Er klang verlegen, war ihm das etwa peinlich? Außer einem geflüsterten „Gute Nacht“, sprachen wir nichts mehr und krochen in unsere Schlafsäcke. Bald hörte ich Jake schnarchen, doch ich konnte nicht schlafen. Ich wälzte mich hin und her, zählte Schafe und dachte an schöne Dinge aber nichts wollte helfen. Mein Kopf schwirrte vor lauter Unruhe. »Es muss schon eins oder halb zwei sein …«, dachte ich träge und setzte mich auf. Ich atmete einmal tief durch und zog dann den Reißverschluss meines Schlafsacks leise auf. Nur leider ließ sich das Zelt nicht so geräuschlos öffnen und Jake wachte auf. „Wo willst du hin?“, hörte ich seine schläfrige Stimme hinter mir. „Schlaf ruhig weiter ich wollte mir nur etwas zu trinken holen.“, flüsterte ich. „Es ist nichts mehr hier …“, sagte er und schob sich aus seinem Schlafsack. „Wir müssen zum Haus runter.“ Und wieder gingen wir zusammen durch die Nacht. Na ja gehen war wohl das falsche Wort, da uns niemand sehen konnte legten wir ein schnelleres Tempo an den Tag. In ein paar Sekunden waren wir bei seinem Elternhaus angekommen. Opa Billy und Opa Charlie waren nicht da, sie sahen ein Spiel auf Charlies Plasmabildschirm. Ich schaltete das Licht an und setzte mich auf die Theke in der Küche. Vielleicht war es nur die Müdigkeit, die nun langsam zuschlug, aber ich fühlte mich irgendwie beruhigt. „Ist Wasser okay?“, fragte er und ich nickte, als ich mich etwas umsah. Dann sprang ich wieder von der Theke um mein Glas zu nehmen. Nur leider hatte ich nicht bedacht, wie klein der Raum ist und dass Jacob bereits neben mir war. Und nun stand ich direkt vor ihm. Wieder übermannte mich dieses kribbeln und ich konnte nur noch wortlos in seine dunklen Augen starren. Dass das Glas aus seiner Hand rutschte und klirrend zu Boden fiel, kümmerte mich nicht. Er beugte sich zu mir herunter und legte seine Lippen leicht auf meine. Seine Arme schlossen sich um mich und die Hitze, die von ihm ausging und die ich trotz meiner eigenen hohen Körpertemperatur deutlich spürte schien meine Starre zu lösen. Langsam legte ich meine Hände auf seine Schultern. Ehe ich es mich versah, saß ich wieder auf der Theke, an ihn geklammert und erwiderte seine Küsse stürmisch. Ich war wie in Trance doch als seine Lippen meinen Hals hinabwanderten schrak ich zusammen. „Hör auf, hör auf!“, rief ich und stieß ihn weg. Mit großen Augen sahen wir uns an, beide außer Atem. Kein weiteres Wort konnte ich mehr sagen, auch nicht, als er mich in seine Arme zog. „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.“, klang seine Stimme heiser in meinem Ohr. „Renesmee …. Ich Liebe dich.“, flüsterte er und mich überlief am ganzen Körper eine Gänsehaut. Ich konnte nichts erwidern, mich nicht bewegen. Nicht einmal meine Tränen konnte ich zurückhalten und so weinte und schluchzte ich, bis alles um mich schwarz wurde und der Schlaf mich endlich fand. ************************************************************************* Kapi drei!!!! *jubel* Hoffe mal, es hat euch gefallen =) Ihr könnt mir eure Meinung zu dem ganzen wie immer gerne als Review dalassen =) *freu* Freut euch schon mal auf die nächsten Kapitel! =) Kapitel 4: Kap. 04 "Guten Morgen!" ---------------------------------- (Bellas Sicht) Wir kamen auf der kleinen Lichtung an, auf der wir Nessie und Jake in der vergangenen Nacht zurückgelassen hatten. Ich folgte ihren Gerüchen zu ihrem Zelt, fand es jedoch leer. Verwirrt sah ich mich zu Edward um. „Wo sind sie denn?“, murmelte ich. Ein paar Meter weiter öffnete sich ein weiteres Zelt und Seth kam heraus. Er gähnte herzhaft und als er uns sah, breitete sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Morgen Leute!“, rief er. „Seth, weißt du wo Renesmee und Jake sind?“, wollte Edward von ihm wissen doch er zuckte nur mit den Schultern. „Keine Ahnung, Gestern sind sie noch in den Wald gegangen, seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen.“ Meine Augen weiteten sich und ohne, dass ich es wollte, kam meine Stimme eine Oktave höher heraus. „Was?!“, rief ich. Seth schrak vor meinem Anblick zurück und ich musste mich selbst ermahnen, mich zu beruhigen. Zwar war ich keine Neugeborene mehr aber hin und wieder ging mein Temperament schon noch mit mir durch. Ich knurrte und Edward drückte meine Hand. „Es gibt bestimmt eine ganz logische Erklärung für alles.“, sagte er leise. Wir warteten eine Stunde, bis alle anderen wach waren. Dann sagte Sam, er habe die beiden nachts gehört, als sie zu Jakes Haus zurückgehen wollten. Ich knurrte wieder als wir uns auf den Weg zum Haus machten. „Dieser miese Hund!“, knurrte ich und legte an Tempo zu. Edward versuchte nicht mehr mich zu beruhigen; vielleicht war er genauso wütend wie ich. ***************************************************************** (Jakes Sicht) Ich wachte wie gerädert auf, als die Sonne in mein Gesicht schien. Wo war ich denn? Ich blinzelte gegen das Licht und versuchte mich zu orientieren. Dann bemerkte ich Renesmee, die auf mir lag. Ich hatte fast eine Herzattacke als ich bemerkte, dass wir bei mir zuhause auf dem Sofa eingeschlafen waren. Mein erster Gedanke war, ob das gestern Nacht wirklich passiert war oder ob ich das nur geträumt hatte. Der zweite war, Bella würde mich umbringen, wenn sie uns hier findet. „Nessie, wach auf, Nessie!!“, drängte ich und schüttelte sie leicht. Sie murrte nur und kuschelte sich wieder an mich. Ich musste lächeln. Süß war sie ja schon, wie sie so schlief. Dann hörte ich schon die Schritte von zwei Vampiren vor dem Haus und mir rutschte das Herz bis in meine Turnschuhe. „Nessie!“, sagte ich wieder und schüttelte sie. Sie murrte wieder, öffnete aber endlich die Augen und sah sich verwirrt um. Dann flog auch schon die Tür auf und Bella stand vor mir. „Duuu~!!!!!!“, knurrte sie und ich sprang vom Sofa, um mich wenigstens ein bisschen verteidigen zu können. „D-das war nur ein dummer Zufall, wirklich!“, rief ich und hob defensiv die Hände. Sie knurrte nur und kam auf mich zugestampft. Zum Glück für mich war Edward sofort hinter ihr und hielt sie davon ab, mir den Kopf abzureißen. Er redete beschwichtigend auf sie ein und wir gingen erstmal nach draußen. ***************************************************************** (Renesmees Sicht) Ich schlief einen traumlosen Schlaf und als ich langsam wieder wach wurde, fühlte ich mich wunderbar. Zwar wusste ich nicht mehr, wo ich war aber es war sehr bequem. Von weit her hörte ich Jakes Stimme, doch ich wollte noch nicht aufstehen. Gerade sank ich wieder in den Schlaf, da rief er mich wieder. Ich knurrte leise, öffnete aber wenigstens die Augen um ihn anzusehen. Dann erschrak ich durch einen lauten Knall, der von der Tür verursacht wurde, wie ich wenig später feststellen musste. Meine Vampirinstinkte übernahmen die Kontrolle über mich und ich sprang mehrere Meter in den Flur hinter mir und kauerte mich in Angriffshaltung. Als ich meine Mutter und meinen Vater sah, entspannte ich mich schnell wieder und meine Müdigkeit wich der Verwirrung. Was machte ich denn hier und vor allem was machten sie denn hier? Die frische Luft vor dem Haus weckte mich Endgültig. Ich gähnte, als ich neben meinem Vater lief. Dann trafen mich die Erinnerungen an die vergangene Nacht wie ein Schlag und ich blieb stehen. Wir waren einfach in sein Haus gegangen, ohne irgendwem bescheid zu sagen. Wir hatten uns geküsst. All die Gefühle, die mich verwirrten und mir die Tränen in die Augen steigen ließen. Wir waren nicht zurückgekommen, ich hatte mich einfach schluchzend an ihn geklammert, bis ich schließlich einschlief. Als ich wieder aus meinen Erinnerungen auftauchte bemerkte ich die Blicke meiner Mutter und besonders meines Vaters auf mir ruhen. Er hatte natürlich alles mitbekommen und sah mich jetzt mit unlesbarem Gesichtsausdruck an. Ich sah mich nach Jake um doch der sah einfach betrübt zu Boden. Was hatte er denn? ***************************************************************** Endlich is das vierte Kapitel fertig XD Ich hoffe mal, Bella in action hat euch gefallen und ihr seid schon gespannt auf die nächsten Kapis *freu* Freu mich wie immer riesig über Reviews *grins* Dann bis zum nächsten mal!! Kapitel 5: Kap. 05 "Intermission - Edwards Gedanken" ---------------------------------------------------- (Edwards Sicht) Als wir auf einen Tipp von Sam hin auf Jakes Haus zueilten machte ich mir nicht die Mühe, Bella von ihrer Wut abzubringen, denn einerseits Verstand ich ihre Reaktion nur zu gut und andererseits ließ sich ihr Temperament einfach kaum zügeln. Aber trotz der Tatsache, dass ich ihre Gefühle verstand, konnte ich nicht von mir behaupten, genauso wütend zu sein. Das hing nicht zuletzt damit zusammen, dass ich genau wusste, was in Nessies Kopf vor sich ging. In letzter Zeit wurden Renesmees Gedanken ruhiger und erwachsener, passend zu ihrer äußeren Erscheinung. Immer wieder dachte sie an Jake und die Gefühle, die sie neuerdings mit ihm verband. Sie Verstand es nicht, da er immer schon ein Teil ihres Lebens gewesen war, ihr bester Freund, ihr Bruder. Ich hütete mich, sie darauf anzusprechen, denn eigentlich wollte ich nicht in ihren Kopf sehen, aber ich konnte nun mal nichts gegen diese Gabe tun. Auch bemerkte ich Jakes Gedanken, die immer wieder um sie und ihre möglichen Reaktionen auf sein Geständnis kreisten. Er fragte sich, was sie wohl von ihm denken könnte, wenn er es ihr sagen würde und sie fragte sich, was er wohl von ihr denken würde, wenn sie einfach ihre Gedanken ausleben würde. Sie dachten also das gleiche und, wie ich fand, gab es deshalb keinerlei Grund für mich, einzugreifen. Es würde sich schon alles Regeln. Ich hatte durch die Zeit, die ich mit Sam und den anderen Wölfen aus den beiden Rudeln verbracht hatte, viel über das Prägen erfahren. Es war noch viel mächtiger, viel stärker, als das Band, das uns Vampire miteinander Verband. Es ist, als würde von der Person, auf die man geprägt wurde, eine Art Gravitation, eine Anziehungskraft ausgehen, derer man sich nicht verwehren kann. Als wir die beiden endlich gefunden hatten und ich Bella einigermaßen beruhigen konnte, machten wir uns gemeinsam wieder auf den Weg zurück zu den Zelten. Natürlich fragte ich mich, was die beiden allein und schlafend in seinem Haus taten, doch ich wusste, dass er niemals etwas tun würde, was sie nicht wollte und das beruhigte mich etwas. Außerdem konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er Nessie „verführt“ hätte. Renesmee wirkte verschlafen, hatte Ringe unter den Augen, die nicht nur vom Durst herrührten. Ihr Kopf war buchstäblich leer, sie dachte an nichts, als sie versuchte, der Schlaftrunkenheit zu entkommen. Und auch Jake schien die Nacht etwas mitgenommen zu haben, soweit ich das beurteilen konnte. Doch auch seinen Gedanken konnte ich keine Informationen über die vergangene Nacht entnehmen, denn er versuchte mit aller Macht nicht daran zu denken, was immer es auch war. Dann blieb Renesmee jedoch wie vom Blitz getroffen stehen und ich sah, was sie so fürchterlich erschrecken ließ. Ich sah die Bilder klar und deutlich vor meinen Augen, als wäre ich selbst dabei gewesen. Sie waren also ins Haus gegangen, um etwas zu trinken und dann war es einfach passiert. Das passte natürlich auch zu den Glassplittern und den Wasserflecken, die mir vorhin in der Küche aufgefallen waren. Ich wollte wirklich nicht mehr sehen, doch wieder einmal konnte ich nichts gegen die Informationen tun, die sich ungefragt in meinem Kopf ausbreiteten. Wenigstens hatte er aufgehört, das war ihm hoch anzurechnen. Was mich allerdings stutzig machte – und damit stimmten meine Gedanken zu einhundert Prozent mit denen von Jake überein, auch, wenn ich nicht betrübt daran dachte sondern das ganze eher objektiv beurteilte – war, dass sie gar nichts auf sein Geständnis erwidert hatte, sondern nur in wortloses schluchzen ausgebrochen war. Es wird wohl die Müdigkeit und die Gefühlsträchtigkeit der Situation gewesen sein, die sie verstummen ließ. Dann bemerkte ich Bellas besorgten Blick auf Renesmee, welche immer noch in Gedanken versunken war. *************************************************************** Kapitel fünf! *jubel* wow, hab noch nie eine so lange Story geschrieben XD Ich hoffe mal, es hat euch gefallen! *freu* Im nächsten Kapitel wirds dann wieder richtig romantisch *grins* XD Versprochen! Kapitel 6: Kap. 06 "Ohne Worte" ------------------------------- (Renesmees Sicht) Warum hatte ich nur nichts geantwortet? Warum?! Was war nur mit mir los? Wie lange hatte ich mir diesen Moment schon vorgestellt, immer und immer wieder, und nun sollte ich doch so viel Glück haben, dass es wirklich geschah und ich verspielte die Chance natürlich wieder! Es war zum aus der Haut fahren. Aber jetzt konnte ich es doch nicht mehr sagen. Er würde denken, ich sage es nur, um ihn glücklich zu machen oder aus mitleid mit ihm. Oder vielleicht würde er denken, ich erlaubte mir irgendeinen geschmacklosen Scherz mit ihm. Und überhaupt – wie sollte ich denn die richtigen Worte finden? Ich hätte mich treten können. Dann sah ich die besorgten Augen meiner Mutter vor mir. Ich sah auf den Boden um ihrem Blick zu entgehen. „Es ist nichts weiter, ich hab nur wenig geschlafen letzte Nacht.“, murmelte ich und wurde rot. Das war anscheinend genau der falsche Satz, denn erst weiteten sich ihre Augen schockiert, dann sah sie knurrend zu Jake. Als mir klar wurde, was sie aus diesem Satz schließen könnte, wurde ich noch röter und sah meinen Vater Hilfe suchend an. Er übernahm für mich und erklärte meiner Mutter, was letzte Nacht passiert war, glücklicherweise, ohne die Details. Als sie sich wieder beruhigt hatte und Jacob ermahnte, das nächste Mal wenigstens anzurufen warf ich meinem Dad einen dankbaren Blick zu. *********************************************************** Da unser Rückflug schon für den nächsten Morgen gebucht worden war, hatten wir alle Hände voll damit zu tun, den improvisierten Zeltplatz auf der Lichtung wieder zu räumen und unsere Sachen zu packen. Das nutzte ich natürlich zu meinem Vorteil aus. Feige, wie ich war, redete ich den ganzen Tag kein Wort mit Jake, sah ihn noch nicht einmal an. Ich würde doch ohnehin kein Wort herausbekommen und in die Augen sehen konnte ich ihm nach meiner bescheuerten Aktion gestern auch nicht mehr. Ich war wirklich ein Esel. Am Abend besuchten wir Opa Charlie zuhause und aßen mit ihm zu Abend. Er wunderte sich nicht mehr, dass Mom und Dad nie etwas aßen Wie er mir mal gesagt hatte, wollte er nur so viel über unser neues Leben wissen, wie unbedingt nötig. „Und außerdem esst ihr beide doch genug für vier!“, hatte er lachend gesagt, als er den Tisch deckte. Damit meinte er Jake und mich und tatsächlich hatte ich mich langsam an menschliches essen gewöhnt. Im Vergleich zu Blut war es zwar immer noch eher nichts für mich aber ich hatte schon meine Lieblingsspeisen herausgefunden. Spaghetti zum Beispiel, wie es sie heute gab. Ich sah die ganze Zeit stur auf meinen Teller und stopfte das Essen in mich hinein, sodass ich mit niemandem reden musste. Als wir dann zu unserem großen Haus zurückkehrten, verzog ich mich in Alice´ Zimmer und blieb bis zum nächsten Morgen dort, schlaflos. Ich wanderte vor dem Bett auf und ab und lauschte auf Jakes Schnarchen im Wohnzimmer. Irgendwann sah ich dann durch die großen Fenster die Sonne hinter den Bäumen auftauchen und zog mich um, damit es wenigstens so aussah, als hätte ich etwas geschlafen. Opa Charlie holte uns ab und fuhr uns zum Flughafen. Wieder sah ich stur aus dem Fenster, denn natürlich musste ich neben Jake sitzen. Als wir ausstiegen war ich als erste aus dem Wagen und schnappte mir meinen Koffer. Dann hängte ich mich an meinen Opa, denn mit ihm musste ich wenigstens nicht über irgendetwas reden. Er war schon froh, wenn ich da war. ************************************************************* Der Flug schien ewig zu dauern. Wieder saß ich neben Jake und obwohl die Erste-Klasse-Sitze sehr bequem waren, fühlte ich mich unwohl. Ich saß am Gang und konnte nicht einmal aus dem Fenster gucken. Also starrte ich einfach nur vor mich hin und überlegte fieberhaft, was ich noch tun könnte, um die Situation zu retten. Mehr als einmal bemerkte ich Jakes Blick auf meinem Gesicht aber ich hütete mich davor, ihn zu erwidern. Ich biss mir auf die Unterlippe und grübelte weiter. Sagen konnte ich ihm nichts, so viel war schon mal klar. Erstens konnte ich kaum in Worte fassen, was ich im Moment fühlte, und zweitens würde ich wahrscheinlich nie die richtigen Worte finden. Nur für einen kurzen Augenblick sah ich zu ihm; er schien zu schlafen. Völlig am Ende mit meinem Latein stiegen mir wieder die Tränen in die Augen. Ich wusste, wenn ich jetzt nicht etwas tat hatte ich es für immer vermasselt. Ich senkte den Blick und sah zufällig auf seine Hand, die auf der Armlehne zwischen uns lag. So heiß, wie sich meine Wangen anfühlten, musste ich wohl mal wieder knallrot sein. Schnell sah ich wieder auf den blauen Teppich auf dem Gang. So leise wie möglich atmete ich einmal tief durch und zwang meine Hand dazu, sich zu bewegen. Ich spürte deutlich, dass ich zitterte doch ich achtete nicht weiter darauf. Ich hatte genug damit zu tun, nicht zu Hyperventilieren. Die Welt um mich herum schien still zu stehen, als ich meine Hand langsam auf seine legte. Er zuckte zusammen – vielleicht hatte ich ihn geweckt – aber ich griff seine Hand und hielt sie fest. Ich erschrak, als er plötzlich unsere Hände hob und mit einem Finger meine Wange streichelte. Er wischte eine Träne weg. Ich hob den Blick und unterdrückte ein schluchzen, als ich in seine dunklen, liebevollen Augen blickte. Er küsste meine Stirn und ich legte den Kopf an seine Schulter. Dann endlich konnte ich ruhig einschlafen. ***************************************************************** *freu* Kapitel sechs!!! Ich hoffe, es hat euch wie immer gefallen ^^ *tee schlürf* Würd mich riesig freuen, wenn ihr weiter dranbleibt! Und so viel sei schon mal gesagt: die nächsten Kapitel habens in sich *grins* XD Kapitel 7: Kap. 07 "altes Zuhause - neue Gefühle" ------------------------------------------------- (Jacobs Sicht) Seufzend ließ ich mich in den Sitz fallen und starrte aus dem Fenster. Das hatte ich ja mal wieder wunderbar hingekriegt. Glückwunsch, Jake. Ich hätte doch wissen müssen, dass sie so reagiert. Schließlich war ich jahrelang wie ein Bruder für sie gewesen, sie kannte mich schon ihr ganzes Leben lang. Für wie krank muss sie mich jetzt wohl halten? Hin und wieder wagte ich einen Blick auf sie doch sie sah nur geistesabwesend auf den Hinterkopf des Typen vor ihr. Irgendwann gab ich auf und schaffte es, einzuschlafen. Mit einem schrecken wachte ich wieder auf. Ich spürte Nessies zitternde Hand auf meiner und konnte es nicht glauben. Ich sah sie an und eine Träne lief ihr über die Wange. Langsam strich ich sie weg und dann endlich sah sie mich an. Kurz darauf schlief sie ein. Ich konnte es nicht fassen, dass sie genauso für mich fühlte wie ich für sie. Zwar hatte sie die „berühmten drei Worte“ noch nicht ausgesprochen aber ich verstand auch ohne Worte. Den Rest des Fluges schlief sie und ich beobachtete sie dabei. Vorsichtig strich ich ihr eine letzte Träne aus dem Gesicht. Sie war einfach wunderschön, wie sie schlief, wie ein Engel. Mein Engel. Ich seufzte glücklich und lehnte meinen Kopf an ihren, der auf meiner Schulter lag. Dann hörte ich die Ansage des Flugpersonals. Wir würden bald landen. So vorsichtig wie Möglich überprüfte ich, ob Nessie auch angeschnallt war, dann schnallte ich mich selbst wieder an. ******************************************************* Ich trug Nessie auf meinem Rücken auf den Nordausgang des Flughafens zu. Zwar hatte ich versucht, sie zu wecken, als wir gelandet waren, aber sie schlief wie ein Stein. Nachdem Edward, Bella und ich über eine halbe Stunde lang versucht hatten, sie zu wecken hatte ich beschlossen, sie aus dem Flugzeug zu tragen. „Sie hat die letzte Nacht nicht geschlafen …“, hatte Edward gemurmelt. Draußen wartete schon unsere Familie auf uns. Natürlich regnete es und natürlich fielen sie mal wieder am meisten auf. Die zwei schimmernden Autos, vor denen sie standen, trugen ihren Teil zum Gesamtbild bei. Von Alice und Emmett fing ich mir ein dickes Grinsen ein, als sie mich mit Nessie sahen. „So so.“, murmelte Jasper und zog eine Augenbraue hoch, als er unsere Gefühle mal wieder ungefragt inspizierte. Ich sagte nichts, sondern stieg ein und versuchte, Renesmee irgendwie ins Auto zu bekommen und anzuschnallen, ohne sie wieder zu wecken. Sie schlief auch die ganze Fahrt durch und ich musste sie wieder tragen. Als wir die Treppe hinaufgingen klopfte mir Edward, der Nessies und meine Koffer trug, auf die Schulter. „Danke, danke ….“, murmelte ich, dann sah ich kurz über meine Schulter. „Aber … bist du nicht sauer oder so?“ „Wieso sollte ich“, fragte er. „Na ja …. Sie ist immerhin deine Tochter.“, murmelte ich verlegen. „Aber ich weiß, dass sie bei dir immer glücklich sein wird und dass du sie vor allem beschützen kannst, was noch auf uns zukommt.“, sagte er und stellte die Koffer im oberen Flur ab. Ich trug Nessie in ihr Zimmer und legte sie auf ihr Bett. Edward kam hinter mir her und Deckte sie mit einer leichten Decke zu. Dann gingen wir leise aus dem Zimmer. „Weiß Bella schon davon?“, fragte ich leise, als ich meinen Koffer nahm. „Nicht wirklich …. Natürlich hat sie euch im Flugzeug gesehen aber so viel wie ich weiß sie nicht.“, antwortete er grinsend. Ich seufzte. Das hieß wohl, ich müsste bald in die Höhle des Löwen. „So schlimm wird es nicht werden.“, sagte Edward, als Antwort auf meine Gedanken. „Sie wird mich sowieso zuerst ausfragen. Ich werde es ihr schon ohne größere Details beibringen, keine Sorge. Wir werden mit den anderen jagen gehen, also pass gut auf Nessie auf. Esme hat dir Abendessen gemacht, wenn du noch Hunger hast.“ Dann klopfte er mir noch einmal auf die Schulter und ging. Natürlich hatte ich Hunger. Nachdem die anderen weg waren zog ich erstmal mein T-Shirt aus. Irgendwie hatte ich mich während meiner Zeit in La Push so daran gewöhnt, dass es irgendwie komisch war, wieder den ganzen Tag angezogen sein zu müssen. Im Haus lief ich sowieso meistens so herum. Danach warf ich mich aufs Sofa und aß. Es war wirklich gut aber leider kam nichts Gutes im Fernsehen. Bald schaltete ich ihn aus und ging im Dunkeln zurück in die Küche. Ein ordentliches Essen fordert schließlich einen ordentlichen Nachtisch. ******************************************************* Da bin ich wieder! XD Hoff mal, Kapitel sieben hat euch wieder mal gut gefallen =) *freu* Würd mich wie immer freuen, wenn ihr schön fleißig weiterlest! *grins* Dann bis zum nächsten Mal! LG! Kapitel 8: Kap. 08 "Intermission - Sweet Dreams" ------------------------------------------------ (Renesmees Sicht) Nur kurz war alles um mich schwarz, dann tauchten immer neue Farben auf, die sich langsam zu einem Bild zusammenfügten. Ich wanderte durch die Wüste, um mich herum nur Unmengen von Sand, über mir die unerbittliche Sonne. Eigentlich hätte ich durstig oder hungrig sein müssen aber ich fühlte mich pudelwohl, obwohl ich bestimmt schon stundenlang lief. Der Sand hätte glühend heiß sein müssen unter meinen nackten Füßen, aber er hatte genau die richtige Temperatur; wie lauwarmes Badewasser. Ich sah mich um und entdeckte in der Ferne einen kleinen grünen Punkt am Horizont. Eine Oase! Immer schneller bewegten sich meine Füße, bis ich schließlich über den Sand zu fliegen schien und immer klarer erkannte ich Bäume, Sträucher und Wasser. Dann landete ich nach einem weiteren großen Satz auf weichem, hellgrünem Gras. Vor mir, in einer kleinen Senke, glitzerte ein türkiser See. Staunend ging ich auf das Wasser zu, dass unnatürlich tief zu sein schien. Plötzlich hörte ich, wie jemand meinen Namen murmelte und drehte mich um. Hinter mir auf der Wiese lag Jake im Gras, die Arme lässig hinter dem Kopf verschränkt. Er lächelte das schönste Lächeln, das ich jemals gesehen hatte und winkte mich mit einer Hand zu sich. Wie in Trance bewegte ich mich auf ihn zu und setzte mich schließlich neben ihn ins Gras. Auch das fühlte sich nicht so an, wie es sollte, wie auch schon der Sand zuvor. Ich erwartete, dass der Boden hart und etwas feucht ist, doch er war weich wie eine Daunendecke. »Nessie …«, flüsterte Jak.. Mir stockte der Atem, als er seine Hand an mein Gesicht legte und es zu sich herunter zog. Ganz wie von selbst legten sich meine Lippen auf die seinen. Wir küssten uns stürmisch und als er wieder von mir abließ, bemerkte ich, dass er kaum etwas anhatte außer einem paar abgeschnittener Jeans. Ich konnte nicht widerstehen, ich musste seine dunkle Haut einfach berühren. Er legte den Kopf zurück auf das Gras und ein merkwürdiges Schnurren ertönte aus seiner Kehle. Tiefer, als das einer Katze, aber mit genauso zufriedenem Klang. „Jake …“, sagte ich, dann legte ich meine Lippen an seine Kehle und küsste ihn. Es schienen schon Stunden vergangen zu sein und ich liebkoste ihn immer wilder. Mein Atem beschleunigte sich und mein Herz hämmerte so laut gegen meinen Brustkorb, dass ich seine flüsternde Stimme kaum noch hören konnte. »Nessie, ich Liebe dich …«, hauchte er immer wieder. Ich bedeckte seinen ganzen Oberkörper mit küssen und schließlich landeten meine Hände am Bund seiner Hose. Ohne zu zögern öffnete ich sie und - *************************************************************** Sou, ich hoffe, euch is jetz richtig schön warm ums Herz geworden *grins* Freu mich wie immer rieeeeeeesig über Reviews und natürlich wenn ihr fleißig dranbleibt =) Bis zum nächsten Kapi!! *winku* Kapitel 9: Kap. 09 "Feuer und Eis" ---------------------------------- (Renesmees Sicht) Ich schreckte aus dem Schlaf. Keuchend versuchte ich mich zu orientieren. Meine Augen hatten sich schnell an die Dunkelheit gewöhnt und ich realisierte, dass ich wieder zuhause in meinem Zimmer war. Ich wischte mir den Schweiß aus dem Gesicht und atmete tief durch. »Ein Traum, nur ein Traum …«, sagte ich mir in Gedanken. Dann stand ich auf und öffnete ein Fenster. Die frische Luft verscheuchte auch noch den letzten Rest Müdigkeit aus meinem Körper und ich sah auf die Uhr. „Vier Uhr Morgens ...“, murmelte ich verwirrt. Ich war mir nicht mehr sicher, welcher Tag überhaupt war. Waren wir nicht vorhin noch im Flugzeug gewesen? Plötzlich fluteten die Erinnerungen an den Flug und mein stummes Geständnis meinen Kopf und ich spürte, wie ich rot wurde. Wo war Jake? Ich hastete zur Tür, doch mit der Hand an der Klinke blieb ich stehen und sah an mir herunter. In ausgebeulten Jeans und einem vom schlafen zerknitterten T-Shirt konnte ich ihm nicht gegenübertreten. Natürlich wusste ich, dass in diesem Haus niemand schlief außer Jacob und mir, und dass es daher ziemlich schwer werden würde, unbemerkt in sein Zimmer zu kommen. Aber zu meinem Glück schien es, als wäre gerade auch niemand außer uns beiden im Haus. Wahrscheinlich waren sie jagen. Als ich meinen übergroßen Kleiderschrank – ein Geschenk von Tante Alice – nach etwas geeignetem durchforstete, bemerkte ich, dass ich selbst ganz schön durstig war. Blut oder Wasser, war die große Frage. Ich entschied mich schließlich für Blut, ich musste so oder so noch ein wenig frische Luft schnappen. Durch das lange Schlafen war ich völlig aufgedreht und sauste im Zimmer umher. Aus Gewohnheit griff ich nach einem türkisen Hausanzug, den ich immer gerne zum jagen trug. Dann starrte ich die Kleidungsstücke an und warf sie schnell wieder in irgendeine Ecke. Die Farbe brachte detaillierte Erinnerungen meines verrückten Traumes mit sich und wieder wurde ich rot. Letztendlich fand ich doch noch etwas zum anziehen; eine schwarze Stoffhose und ein einfaches T-Shirt. Ich schlüpfte in meine Turnschuhe und nahm dann den kürzesten Weg aus dem Fenster. Kaum war ich ein paar Kilometer in den Wald gelaufen, der sich hinter unserem neuen Haus erstreckte, roch ich auch schon ein paar Hirsche, die in der Nähe grasten. Ich beschleunigte mein Tempo und stürzte mich auf den größten von ihnen. Gierig trank ich ihn bis auf den letzten Tropfen leer, dann ließ ich ihn einfach fallen und spazierte zum Haus zurück. Und ich behielt Recht – unser Haus war bis auf mein Zimmer und die Küche stockdunkel. Auch das Haus von Tante Rose und Onkel Emmett, an dem ich auf dem Rückweg vorbeilief, war dunkel. Es sollte wohl ein längerer Ausflug werden. Da also niemand da zu sein schien, betrat ich das Haus wieder durch die Haustür, machte mir aber nicht die Mühe, das Licht anzuschalten. Ich streifte meine Schuhe ab und trug sie die Treppe hinauf, um nicht unnötigen Lärm zu verursachen. Zwar hörte ich Jake in seinem Zimmer selig schnarchen, aber ich wollte trotzdem lieber auf Nummer sicher gehen. Als ich mir im Badezimmer Hände und Gesicht gewaschen, meine zerzausten Haare gekämmt und in einen einigermaßen annehmbaren Zopf gebunden hatte, schlich ich auf Socken zurück zu Jakes Zimmer. An der Tür verharrte ich, unschlüssig, was ich jetzt tun wollte. Nachdem ich eine ganze Minute grübelnd herumgestanden hatte, beschloss ich, einfach dasselbe wie im Flugzeug zu tun und meinem Instinkt die Leitung zu überlassen. Leise öffnete ich die Tür, nur einen Spalt breit und schlüpfte in sein Zimmer. Dann lehnte ich mich an die geschlossene Tür und sah mich um. Überall lagen Kleidungsstücke verstreut und sein Koffer lag ungeöffnet Mitten im Raum. Ich musste lächeln; typisch Jake. Dann jedoch stutzte ich. Sein Bett war leer, die Decke noch, wie am Tag unserer Abreise, aufgeschlagen. Ich durchquerte das Zimmer und berührte die Decke. Kalt. „Huh …“, machte ich. Bereit, wieder zu gehen, wandte ich mich um und erschrak dann furchtbar über die große Gestalt direkt vor mir. Mit einem lauten Schrei machte ich einen Satz zum Fenster. „Wow. Entschuldige …“, murmelte Jake. Ich entspannte mich wieder und sah beschämt zu Boden, was sollte ich denn sagen? „Ähm ….“, war alles, was ich herausbekam. Wenigstens konnte ich ihn diesmal ansehen. Er lächelte und kam auf mich zu. „Komm mal her.“, sagte er und umarmte mich. Zögerlich kuschelte ich mich an seine nackte Brust und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Plötzlich spürte ich etwas Eiskaltes in meinem Nacken und schrie überrascht auf. „Igitt, Jake, was ist das, mach das weg!!“, quiekte ich und sprang auf und ab als das Zeug langsam in mein T-Shirt lief. Jacob kicherte nur. „Sorry, das war mein Eis und jetzt hör doch mal auf zu hüpfen. Dreh dich um, ich wisch es weg.“, sagte er ruhig. Schnell drehte ich ihm den Rücken zu und wartete. In diesem Moment wurde mir klar, ob er das geplant hatte oder nicht, ich war diesem Eis dankbar, denn es hatte die angespannte Stimmung zwischen uns wie weggefegt. Als er dann seine Hände auf meine Schultern legte wurde ich nervös. „W-was ist denn nun? Mach schon, das ist echt eklig!“, beschwerte ich mich, doch durch seine Berührung war meine Stimme nicht ganz so resolut, wie sie klingen sollte. Dann breitete sich auf meinem ganzen Körper eine Gänsehaut aus, als ich erst seine Lippen und dann seine Zunge in meinem Nacken spürte. „…. Jake …..?“, fiepste ich heiser und wurde puterrot. „Ich hab gesagt, ich wische es weg, ich habe nicht gesagt, wie.“, kicherte er, umarmte mich und sah mich über meine Schulter hinweg an. „Das war übrigens nicht geplant, falls du das denkst.“, hauchte er. Da mir nichts weiter einfiel, was ich sagen konnte, und ich mich etwas überhitzt fühlte, zog ich seine Hand höher und kostete von seinem Eis. „Lecker …“, murmelte ich verlegen. „Du auch …“, antwortete er flüsternd und drückte seine Lippen auf meine Schulter. Ich schluckte geräuschvoll, als mich erneut eine Gänsehaut überzog. Dann nahm ich ihm einfach sein Eis weg und drehte mich um. „Jake, ich …“, begann ich leise, wurde aber dann von seinem liebevollen Blick zum schweigen gebracht. Erst, als das Eis schmolz und über meine Hand lief, konnte ich wieder wegsehen. Hilflos starrte ich auf die Linien, die die Flüssigkeit auf meine Haut malte. Ich sah erschrocken auf, als er mir das Eis plötzlich aus den Händen riss und hinter sich warf. „Du kannst doch nicht immer alles durch die Gegend werfen …“, murmelte ich, als er seine heißen Arme um mich legte. ***************************************************** Das war Kapi 9! *freu* Ich hoffe , es hat euch wieder gut gefallen *grins* Und es geht mindestens so heiß weiter also freut euch schon mal auf die nächsten Kapitel! ^^ Kapitel 10: Kap. 10 "kleine Notlügen" ------------------------------------- (Renesmees Sicht) „Jake … Meine Eltern werden bald wiederkommen …“, murmelte ich in sein Ohr, als er kurz aufhörte, mich zu küssen. „Hmm….“, machte er nur und legte seine Lippen wieder auf meine. Mit einem resignierten Seufzer schlang ich meine Arme wieder um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss. Es war verrückt - und irgendwie machte es mir auch ziemlich Angst - plötzlich solche Dinge mit ihm zu tun, aber ich konnte nicht anders. Es überkam mich einfach. Sein Nacken war schon ganz klebrig von dem Eis, dass ich dort verteilt hatte, doch es kümmerte keinen von uns. Es schienen schon Stunden vergangen zu sein, seit er das Eis durchs Zimmer geworfen, und mich in derselben Bewegung auf seine Kommode gehoben hatte. Wenn er mich nicht gerade um den Verstand brachte mit seinen Küssen, machte ich mir Sorgen, denn meine Eltern könnten jeden Moment hier hereinplatzen. Wenn ich davon ausging, dass sie um Mitternacht aufbrachen, wie es für uns üblich war, dann würden sie bald wieder hier eintreffen. Und mal abgesehen davon, dass das ganze ziemlich peinlich wäre, hatte ich auch noch keine Ahnung, wie ich es meiner Mutter erklären sollte. „Lass mich das machen …“, murmelte Jake als antwort auf meine Gedanken, als er einen Kuss auf mein Schlüsselbein hauchte. Es war mir nicht wirklich bewusst, dass er meine Gedanken schon die ganze Zeit hören konnte. Überhaupt hatte ich sie ihm in letzter Zeit immer seltener hören lassen, ich konnte mir ja nie wirklich sicher sein, dass mir nicht doch einmal etwas Komisches rausrutschte. Jetzt ballte ich meine Hände in seinem Nacken zu Fäusten. Er musste ja nicht alles wissen … Jake reagierte nur mit einem leisen murren darauf, dann strich er mit seiner Zunge fordernd über meine Lippen. Ich wusste schon, was er wollte, doch ich ließ ich noch etwas zappeln. Sehr lange hielt ich seinem Bitten allerdings nicht stand und öffnete meinen Mund etwas. Kaum hatten unsere Zungen ihr süßes Spiel begonnen, hörte ich das Klicken eines Schlüssels, der im Schloss gedreht wurde. Kurz darauf auch schon Schritte im Wohnzimmer. Hastig drückte ich meine Hand wieder auf Jacobs Nacken und wiederholte die Geräusche für ihn. Er murrte nur wieder und zog mich enger an sich. Ich seufzte leise. Einerseits wusste ich, dass es ziemlich unangenehm werden könnte, wenn uns hier jemand fand, andererseits wollte ich aber auch nicht aufhören. Allerdings wiederholte ich die Schritte auf der Treppe für Jake mit einem etwas panischen Unterton. Als er endlich von mir abließ und dazu ansetzte, etwas zu sagen, war es auch schon zu spät. „Was tut ihr denn da?!“, hörte ich die geschockte Stimme meiner Mutter hinter mir. Ich hörte unser beider Herzen einen Schlag aussetzen, dann, wie sie mit doppelter Geschwindigkeit weiterschlugen. Im Bruchteil einer Sekunde stand mein Entschluss fest. Schnell knotete ich eine Strähne von Jakes Haaren in mein Armband, dann zog ich mit aller Kraft. „Aaaaaau!!“, beschwerte er sich. „Mein … Armband. Es hängt in Jacobs Haaren fest und ich krieg es einfach nicht ab.“, log ich munter drauf los. Ich hörte sie auf uns zu kommen, aber leider konnte ich nicht an Jake vorbeisehen. Vielleicht war das auch gut so, denn so konnte sie mich auch nicht sehen und ich war im Moment wahrscheinlich puterrot. „Und wie kommt es da hin?“, fragte sie skeptisch und zog vorsichtig an meinem Arm. „A-also ….“, stotterte ich und sah ihn hilflos an. „Ach, du kennst mich doch Bells. Ich hab ein bisschen rumgeblödelt und schon war´s passiert.“, lachte Jake. „Hm …“, machte meine Mom nur und entwirrte meine Hand. Als sie wieder frei war, sprang ich von der Kommode und erschrak, als ich sie ansah. Sie hatte diesen Blick. Diesen ganz bestimmten Blick, der alles zu durchschauen scheint. Ich schluckte geräuschvoll. „Also … ich geh dann mal in mein Zimmer.“, sagte ich etwas zu schnell und ging zur Tür. Dort trat ich allerdings genau in die kleine Pfütze, die früher mal ein Eis war. Ich starrte darauf und durch die Hitze, die sich plötzlich in meinem Gesicht ausbreitete schloss ich, dass ich noch ein paar Töne röter wurde. Ohne einen weiteren Blick in den Raum oder sonst irgendwohin zu werfen stürzte ich in mein Zimmer. Sobald ich drinnen war schlug die Tür zu und drehte den Schlüssel um. ********************************************************* Und weiter gehts! *freu* =) Kapitel 10 hat euch hoffentlich wieder gut gefalen und ihr lest weiter =) *grins* *freu* =) Dann mal bis zum nächsten Kapi =) LG! Kapitel 11: Kap. 11 "klärende Worte" ------------------------------------ (Jacobs Sicht) Als ich Nessie im dunkeln in meinem Zimmer fand, war ich schon etwas erstaunt, denn so wie sie ausgesehen hatte, als ich sie ins Bett brachte, dachte ich, sie würde mindestens noch bis zum nächsten Morgen schlafen. Dann sah ich ihr wunderschönes Gesicht und konnte nicht anders, als sie in die Arme zu nehmen. Komisch war es schon. Vor zwei Tagen noch war alles wie immer, ich wachte über sie und sie sah mich nur als eine Art Bruder. Dachte ich zumindest. Wie lange sie wohl schon solche Gefühle für mich hegte? Ich glaube nicht, dass sie es mir sagen würde und eigentlich wollte ich es auch gar nicht so genau wissen. Jetzt gab es wichtigeres. Zum Beispiel meine Renesmee. Ich konnte einfach nicht widerstehen, sie zu berühren. So lange hatte ich auf sie gewartet. Irgendwo in meinem Hinterkopf war noch eine kleine vernünftige Stimme, die mich daran erinnerte, dass Bells und Edward wohl bald wiederkommen würden und auch Nessie erinnerte mich daran. Der Stimme sagte ich, sie soll die Klappe halten und Nessies Lippen verschloss ich mit einem Kuss. Für einen kurzen Augenblick konnte ich doch auch mal meinem Spaß haben … Als ich dann Bellas Stimme hinter uns hörte wünschte ich mir, ich hätte besser einen anderen Augenblick gewählt. »Sie zerreißt mich in der Luft.«, dachte ich und mein Herz raste. Dann zerrte Nessie an meinen Haaren und wenig später verstand ich ihren Plan. Als sie mich ansah, stieg ich schnell auf ihre Story ein und Bella schien erstmal beruhigt. Doch dann drehte ich mich zu ihr und wieder mal rutschte mir das Herz in die Hose. Jetzt war es wohl wirklich unvermeidlich, mit ihr zu reden. Ich konnte nur zu gut verstehen, dass Nessie sich so schnell wie möglich aus dem Staub machte, ich hätte gern das gleiche getan. „Also?“, fragte Bella ungeduldig und zog eine Augenbraue hoch. „Ja ja …“, murmelte ich. Dann ging ich erst ins Bad und wusch mir die getrockneten Reste von meinem Eis aus dem Nacken, dann machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer wo Edward schon auf mich wartete. Hoffentlich hatte er sie wenigstens etwas darauf vorbereitet. Als antwort auf meine Gedanken nickte er kaum merklich. „Danke.“, murmelte ich und fing mir daraufhin einen skeptischen Blick von Bella. „Ich nehme mal an, Edward hat dir schon erklärt, was das bei mir zuhause und im Flugzeug zu bedeuten hat …“, murmelte ich und sah auf den Boden. „Ja.“, antwortete sie knapp. Ich hörte, dass sie darüber nicht wirklich glücklich war. „Bells, du wusstest doch ganz genau, dass dieser Tag einmal kommt. Und du weißt auch, dass ich sie glücklich machen werde.“ „Ich weiß, Jake, aber sie ist immer noch meine Tochter. Es war schon schwer genug, von einem Monat auf den nächsten plötzlich eine Mutter zu sein. Und jetzt, kaum sechs Jahre später ist sie schon erwachsen.“, sagte sie. Dann sah sie mir in die Augen und lächelte etwas. „An den Gedanken muss ich mich erstmal gewöhnen.“ Ich grinste sie an. „Ich mich auch.“ Als sie auf mich zukam, wich ich erst zurück, doch ihr Lächeln beruhigte mich dann. „Ich vertrau dir, Jake.“, sagte sie. Dann verdüsterte sich ihr Blick schlagartig. „Aber gnade dir Gott wenn du sie traurig machst.“, knurrte sie. „Okay.“, antwortete ich ernst und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. *********************************************************** (Renesmees Sicht) Inzwischen hatte ich mich auf meinem Bett zusammengerollt und starrte aus dem offenen Fenster. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich mühelos die Unterhaltung unten belauschen können aber mir war nicht danach. Ich wusste, dass mein Vater keine große Sache daraus machen würde, denn er kannte meine und Jakes Gedanken und es würde ihn nicht wundern, wenn wir jetzt ein Paar werden würden. Aber die Reaktion meiner Mutter würde meiner Meinung nach etwas weniger freundlich ausfallen. Seufzend vergrub ich mein Gesicht in einem Kissen. Dann hörte ich von dem kleinen Balkon vor meinem Fenster ein Geräusch und sah wieder auf. „Hätte es nicht gereicht, die Tür nur zuzuschlagen?“, murmelte Jake, als er über die hölzerne Brüstung kletterte. „Jake, was tust du denn?! Wenn meine Eltern dich hier finden!“, zischte ich und sprang auf. „Keine Panik, sie wissen, dass ich hier bin.“, sagte er und lächelte mich an. Ich sah ihn verwirrt an, dann seufzte ich und ließ mich wieder auf mein Bett fallen. „Das erklärst du mir jetzt.“, murmelte ich und schlang die Arme um die Knie. Er durchquerte mit ein paar großen Schritten den Raum und setzte sich neben mich. „Da gibt es nicht viel zu erklären. Nachdem du geflüchtet bist, hab ich das ganze deiner Mutter erklärt. Im Großen und Ganzen hatte sie nichts gegen unsere Beziehung, denn eigentlich war das ja von Anfang an klar. Tja und dann - “ „Warte mal „von Anfang an“, was soll das heißen?“, fragte ich und sah ihn verwirrt an. „Oh …. Also …“, murmelte er und ich meinte zu erkennen, wie er rot wurde. „Was?“ „Weißt du, es gibt da etwas, dass ich dir noch nicht gesagt habe. Über dich und mich.“, begann er, dann atmete er tief durch und blickte auf seine verschränkten Hände. „In meinem Stamm gibt es eine Legende die besagt, dass wir alle von Wölfen abstammen. Bis ich mich selbst in einen Wolf verwandelte und ein Teil der Legenden wurde, habe ich nie besonders viel darauf gegeben. Doch ab dem Tag meiner ersten Verwandlung hörte ich deutlicher auf die Geschichten. Eine weitere handelt von etwas, dass man „Prägung“ nennt.“ Er machte eine Pause und sah mir kurz in die Augen. „Es ist in etwa das, was man Liebe auf den ersten Blick nennt und passiert früher oder später allen Werwölfen. Sobald man diese eine Person sieht, für die man bestimmt ist, ist es, als würde von ihr eine Anziehungskraft ausgehen, gegen die man sich nicht wehren kann. Die ganze Welt, jeder Gedanke, dreht sich plötzlich um diese Person. Und … für mich bist DU diese Person Nessie.“, beendete er seine Erklärung leise und hob den Blick wieder. Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Erst einmal musste ich die ganzen Informationen verarbeiten, die er mir gerade mitgeteilt hatte. Wieder einmal war ich sehr dankbar, ein Halbvampir zu sein. Diese Tatsache ermöglichte es mir immer schon, an mehrere Dinge gleichzeitig zu denken oder auch ein ganz bestimmtes Thema sehr schnell zu bearbeiten. Das machte ich mir jetzt zu nutze und konzentrierte mich voll und ganz auf seine Worte. „Wie lange ist das denn schon so?“, wollte ich schließlich wissen. „Hm … das ist schwer zu sagen. Schon, als Bella mit dir Schwanger war, konnte ich sie kaum eine Stunde allein lassen. Es schien mir, als würde sie mich, je größer ihr Bauch wurde, immer mehr anziehen. Aber so richtig passierte es wohl erst am Tag deiner Geburt, als ich dich auf Rosalies Arm zum ersten Mal sah.“, sagte er und sah mir liebevoll in die Augen. Ich starrte ihn ungläubig an. „A-also natürlich waren es damals nicht die gleichen Gefühle wie heute, das wäre ja irgendwie …“, versuchte er zu erklären, aber ich legte ihm einen Finger auf die Lippen und bedeutete ihm so, zu schweigen. „So lange liebst du mich schon …“, murmelte ich staunend. Lächelnd nahm er meine erhobene Hand und legte sie auf sein Herz. „Und ich werde nie aufhören, dich zu lieben.“, flüsterte er und küsste mich sanft. Ich erwiderte seinen Kuss und legte meine andere Hand im selben Moment auf seine Schulter, als er mich näher zu sich zog. „Warte …“, sagte ich, als seine Lippen fordernder auf meinen lagen. Er sah mich fragend an. *********************************************************** Sou das war Kapi 11! *freu* Ich hoffe, es hat euch wie immer gut gefallen *grins* Und ich werd fleißig weiter schreiben also bleibt dran! Bis zum nächsten Kapi! LG! =) Kapitel 12: Kap. 12 "Liebe mit Hindernissen" --------------------------------------------- (Renesmees Sicht) „Was ist?“, fragte er ruhig, sein Gesicht nur Zentimeter von meinem entfernt. Ich senkte den Blick. „Ich finde …. wir sollte es etwas langsamer angehen lassen. Es ist alles noch so neu für mich und …. ich möchte einfach noch etwas warten.“, murmelte ich verlegen und sah ihn an. Zu meinem erstaunen lächelte er wieder. „So lange du willst. Ich will nur, dass du glücklich bist, alles andere ist erstmal Nebensache.“ „Oh Jake ….“, war alles, was ich noch hervorbrachte, als ich mein Gesicht an seiner Brust verbarg. Mein Herz fühlte sich an, als würde es jeden Moment platzen und mir fehlten einfach die Worte. Er war das Beste, was mir jemals passiert ist. Als er mich etwas von sich schob, um mir in die Augen sehen zu können sah ich, dass er grinste. „Aber hin und wieder ein Kuss ist schon okay, oder?“, fragte er. Ich lachte und statt einer Antwort schlang ich die Arme um seinen Hals. ********************************************************************** Wir lagen schon seit einer gefühlten Ewigkeit zusammen auf einem Liegestuhl auf meinem kleinen Balkon und beobachteten still den Sonnenaufgang, als es an der Tür klopfte. „Es ist noch abgeschlossen!“, rief ich erschrocken und sprang auf. Irgendwie hatte ich in Jacobs Armen alles um mich herum vergessen. Schnell drehte ich den Schlüssel und öffnete die Tür. Als ich in das schmollende Gesicht meiner Tante Alice sah, blieb mir eine Begrüßung glatt im Hals stecken. „Nessie, wie sehr magst du mich?“, fragte sie vorwurfsvoll und schob mich zurück ins Zimmer. „Sehr Alice.“, antwortete ich verwirrt. „Und wirst du es mir ganz bestimmt sagen, wenn ihr heiratet?“, fragte sie mit einem Dackelblick, der selbst einen Gletscher zum schmelzen bringen konnte. „Heiraten?!“, platzte es aus mir heraus. Ehe sie etwas erwidern konnte, sah ich hinter ihr meinen Vater in der Tür stehen. Mit einem entschuldigenden Lächeln trat er ins Zimmer und schnappte sich Alice am Arm. „Ich sagte dir doch, lass es gut sein.“, murmelte er und komplimentierte sie aus dem Zimmer. „Entschuldige, du kennst sie ja. Nur die geringste Ahnung, sie könnte etwas verpassen und sie flippt aus.“ Ich seufzte tief. Das kannte ich nur zu gut. Und leider erwischte sie mit ihrer „Ausflipperei“ viel zu oft mich, da sie meine Entscheidungen nicht sehen konnte. „Danke Daddy …“, sagte ich und lächelte. Er streichelte mir nur über den Kopf, sah dann kurz über mich hinweg und ging wieder. Ich schloss die Tür leise wieder und drehte mich zu Jake um, der mir zur Tür gefolgt war. In seinen Augen sah ich deutlich, wie verlegen ihn diese Heirats-Sache gemacht hatte. Da ich auch nicht besonders viel Lust hatte, dieses Thema anzusprechen, versuchte ich, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken. „Hast du nicht langsam Hunger? Normalerweise stehen wir um diese Zeit erst auf …“ „Doch schon, du nicht?“, fragte er. „Nicht wirklich, ich war in der Nacht noch jagen. Aber gegen einen Snack hätte ich auch nichts.“, sagte ich und nahm seine Hand. „Dann mal auf in die Küche.“ Kaum waren wir auf dem Flur bemerkte ich mehr als nur drei Vampire im Erdgeschoss. Wie es schien war meine ganze Familie unten versammelt. Ich machte auf dem Absatz kehrt und zog Jake hinter mir her zum anderen Ende des Flures. „Du kannst nicht ewig vor ihnen weglaufen.“, murmelte er, als wir die schmale Treppe zum Hintereingang der Küche herunterstiegen. „Ich weiß, aber ich habe jetzt keine Lust mich anstarren zu lassen.“, antwortete ich leise. Dann ließ ich seine Hand los und setzte mich mit gekreuzten Beinen auf die Arbeitsfläche, um ihn beim zubereiten eines King-Size Sandwiches zu beobachten. Ich betrachtete die meiste Zeit geistesabwesend sein Gesicht, daher musste ich noch ein Mal nachfragen, als er mich erwartungsvoll ansah. „Ich habe dich gefragt, ob du ein Stück möchtest?“, wiederholte er kichernd. „Oh, ja gerne aber nur ein kleines.“, murmelte ich und sprang von der schwarzen Marmorplatte, um zwei Teller zu holen. Als ich mich wieder zu ihm drehte, legte er die Sandwiches auf die Teller und sah mich grinsend an. „Was ist?“, fragte ich verwirrt und hielt ihm seinen Teller hin. „Nichts weiter mir ist nur grade aufgefallen, dass mir noch eine ganz wichtige Zutat fehlt.“, flüsterte er und beugte sich zu mir, sodass sein Gesicht nur einen Zentimeter von meinem entfernt war. „Du nutzt es nicht vielleicht aus, dass ich gerade keine Hand frei habe, um mich eventuell zu wehren?“, fragte ich lächelnd und schloss langsam die Augen. „Ein bisschen vielleicht, ja.“, murmelte er. Noch bevor sich unsere Lippen berührten, flog die Hintertür der Küche auf und Onkel Emmett betrat lachend den Raum. Ich drehte Jake schnell den Rücken zu und stellte die Teller auf die Theke am anderen Ende der Küche. „Hey ihr zwei Turteltäubchen, lasst euch nur nicht stören.“, rief Emmett und lachte laut. Dann verschwand er ins Wohnzimmer. Mit einem Seufzer setzte Jacob sich neben mich an die Theke und beugte sich zu mir. Ich wich ihm aus und lächelte entschuldigend. „Lass uns das auf später verschieben, ja?“, fragte ich leise. „Hm …“, murmelte er zustimmend. Dann aßen wir schweigend unsere Sandwiches. *********************************************************************** Leider war mir nicht bewusst, dass es kein „später“ geben würde. Jedenfalls nicht in dem Sinne, dass wir etwas Privatsphäre hatten. Kaum hatten wir aufgegessen und wollten ein, zwei Stunden allein in meinem Zimmer verbringen, doch meine Tante Alice hatte da andere Pläne. Sie bettelte so lange, bis ich mit ihr auf Shoppingtour ging. Nun, eigentlich ist das nicht ganz richtig, denn sie weiß ganz genau, dass ich an keiner Boutique vorbeigehen kann und so musste sie nicht wirklich lange betteln. Allerdings hatte sie mir versprochen, es würde nur eine Stunde dauern. Letztendlich verbrachten wir den halben Tag im Einkaufszentrum. Als wir am späten Nachmittag wiederkamen und ich Jake suchte, erfuhr ich, dass er gerade mit Onkel Emmett in der Garage verschwunden war. Ich seufzte als ich an Emmetts schimmerndes neues Auto dachte, um das die beiden bestimmt ewig herumstehen und mit Fachbegriffen um sich werfen würden. Er würde nicht vor Einbruch der Dunkelheit wiederkommen. Nach einem verspäteten Mittagessen schloss ich mich in meinem Badezimmer ein und beschäftigte mich ausgiebig mit meinem Beautyprogramm. Als ich mit nassen Haaren und nur einem kurzen Handtuch bekleidet aus der Dusche stapfte, hörte ich plötzlich Schritte aus dem Flur. Dann hörte ich das Tuten des Telefons und kurz darauf Jakes Stimme, als er an der Tür vorbeiging. „Hey Seth, hör mal ich-“ Weiter ließ ich ihn nicht sprechen. Ich öffnete die Tür so schnell ich konnte und zog ihn ins Zimmer. In der gleichen Bewegung nahm ich ihm das Telefon aus der Hand und beendete das Gespräch mit einem gezielten Druck auf den roten Knopf. „Sssshh.“, machte ich nur, als er etwas sagen wollte, und stellte mich auf die Zehenspitzen, um meine Lippen auf seine zu legen. Dann schlang ich meine Arme um seinen Hals und hörte durch das scheinbar ohrenbetäubende hämmern meines Herzens ein leises rascheln, doch darauf achtete ich nicht. ***************************************************** Na, seid ihr schon gespannt, wies weitergeht? *griiiins* XDXD Dann lest einfach fleißig weiter XD Dann bis zum nächsten Kapitel!! Kapitel 13: Kap. 13 "Liebe mit Hindernissen 2" ---------------------------------------------- (Jacobs Sicht) Es war wirklich wie verhext. Kaum hatten wir mal ein bisschen Zeit zu zweit störte uns auch schon wieder irgendwer. Als Alice Nessie auf eine Shoppingtour entführte war ich mir schon sicher, dass von ihrem versprechen, das ganze würde nur eine Stunde dauern, nicht viel zu halten war. Nachdem ich volle drei Stunden gewartet hatte, ging ich in die Küche und aß erstmal zu Mittag. Dann legte ich mich auf das Sofa im Wohnzimmer und sah etwas fern. Mit Edward, der mit seinem Laptop auf dem Schoss Kochrezepte googelte sprach ich kaum mehr als ein paar Worte. Dann kam Emmett von seinem Jagdausflug zurück und ich ging mit ihm in die Garage, um seinen alten Jeep wieder Fahrtüchtig zu bekommen. Er hatte zwar mittlerweile einen neuen, aber wer würde nicht an einer solchen Kiste hängen? Wir diskutierten und bastelten zusammen mit Rosalie Stundenlang, bis er endlich wieder ansprang. Als ich gegen Abend wieder nach Hause kam, war Nessie immer noch nicht zurück. Ich seufzte und beschloss, mich mal wieder bei Billy und den Jungs zu melden. Als erstes wollte ich Seth anrufen. Es klingelte und klingelte und niemand nahm ab. Auf den Weg in mein Zimmer versuchte ich es ein weiteres Mal und dann hatte ich ihn auch in der Leitung. „Hey Seth, hör mal ich-“, konnte ich gerade noch sagen, bevor ich am Kragen meines T-Shirts ins Badezimmer gezogen wurde, an dem ich vorbeilief. Als ich sah, wer mich da aus der Bahn geworfen hatte, wurde mir nicht nur vom Wasserdampf warm, der im ganzen Raum hing. Ich konnte mich kaum noch beherrschen beim Anblick ihres nassen Haares, das sich langsam wieder lockte, und dem kurzen Handtuch, das geradeso bis zu ihrem Knie reichte. Ich wollte etwas sagen, doch ich wurde mit einem stürmischen Kuss zum schweigen gebracht. Sofort schlang ich meine Arme um sie und erwiderte den Kuss. Die kleine Stimme in meinem Hinterkopf wunderte sich über etwas aber ich achtete nicht darauf, was es war. Alles, woran ich jetzt denken konnte war Nessie. Für einen kurten Augenblick löste ich meine Lippen von ihr und sah in ihr lächelndes Gesicht. Dann glitt mein Blick unbewusst etwas tiefer und mir blieb der Mund offen stehen. Sie war meinem Blick wohl gefolgt denn kurz darauf ertönte ein schockiertes kreischen und sie hob ihr Handtuch vom Boden auf. Dann lief sie puterrot an, als sie es sich wieder umwickelte. Ich räusperte mich. „Wieso hast du das denn nicht gemerkt?“, fragte ich. Es sollte scherzhaft klingen aber es gelang mir nicht wirklich. „I-ich weiß nicht …. ich ….. d-das Handtuch …“, stotterte sie. Ich streckte eine Hand nach ihr aus und wollte etwas sagen, doch es klopfte an der Tür. „Schatz, ist alles in Ordnung? Kann ich reinkommen?“, klang Bellas besorgte Stimme von draußen. Wir erstarrten beide zu Salzsäulen. Dann legte mir Nessie so schnell eine Hand auf die Wange, dass es schon einem Schlag glich, und teilte mir ihre Gedanken mit: »Sie wird dich riechen! Los, unter die Dusche.“, kommandierte sie und schob mich voran. So schnell ich konnte drehte ich den Hahn auf und Nessie schloss den Vorhang vor uns. „Nessie?“, rief Bella fragend vor der Tür. „Ja, kannst reinkommen!“, rief sie zurück und steckte ihren Kopf durch den Vorhang. „Ist alles in Ordnung, du hast geschrieen …“, sagte Bella. „Ja, alles okay ich bin nur ausgerutscht.“, kicherte Nessie nervös. „Ach so. Sei bitte vorsichtiger, ja?“ „Okay, ich werd das nächste Mal besser aufpassen.“, sagte sie. Dann hörte ich, wie die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde und entspannte mich. Jedoch nur für eine Sekunde, denn kaum hatte Nessie sich wieder zu mir gedreht, wurde die Tür erneut geöffnet. „Ach, weißt du zufällig, wo Jake ist? Emmett fragt nach ihm, es gibt ein Problem mit dem Wagen.“, fragte Bella. Sie warf mir einen panischen Blick zu. „Nein, keine Ahnung.“, log sie. „Oh, okay.“ Wir warteten stumm bis wir wieder das klicken der Tür hörten, dann atmeten wir beide tief durch. Kurz darauf lehnte Nessie ihren Kopf an meine Schulter und legte mir eine Hand an den Hals. »Da war der schlimmste Moment meines Lebens.«, dachte sie. Ich lachte leise und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Vielleicht wird ja noch ein schöner Moment daraus …“, murmelte ich und küsste sie leidenschaftlich. Der Gedanke daran, dass sie außer diesem Handtuch nichts trug machte mich einfach Wahnsinnig. Gierig zog ich sie enger an mich und knabberte an ihrem Ohrläppchen. Als ich vorsichtig an der weichen Haut ihres Halses sog bemerkte ich ihren rasenden Puls. Langsam strich ich mit der Zunge über ihr Schlüsselbein und wurde mit einem leisen Seufzer von ihr belohnt. Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus; sie brachte mich wirklich um den Verstand. Ich küsste sie wieder und schob ihre Arme, die sie um meinen Hals gelegt hatte, herunter, dass ihre Hände auf meiner Brust lagen. Es fühlte sich einfach unbeschreiblich an. Ein lustvolles Stöhnen von ihr verursachte mir eine Gänsehaut am ganzen Körper. Dann schon sie mich jedoch mit einem Ruck von sich. Ich sah sie verwirrt an und zuckte zusammen. Kurz bevor sie ihre Augen schloss sah ich, dass sie förmlich glühten. Als ich einen Schritt auf sie zu machte, streckte sie die Hand aus und heilt mich so auf Abstand. Ich wartete verwirrt und beobachtete, wie ihr Atem langsam wieder regelmäßiger wurde, während sie konzentriert die Augen geschlossen hielt. Als sie mich endlich wieder ansah, war das Glühen in ihren Augen verschwunden und ich fragte mich, ob ich es mir nur eingebildet hatte. „Alles okay?“, fragte ich vorsichtig. „Ja …“, keuchte sie und legte mir eine Hand auf die Wange. »Ich kann das einfach noch nicht, es tut mir leid.«, dachte sie betrübt. „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin schließlich zu weit gegangen.“, murmelte ich. »Lass uns hier raus …«, flüsterte sie in Gedanken und ich nickte. Völlig durchnässt trat ich aus der Dusche und sah Nessie, die hinter mir hertappste, fragend an. „Sag mal ….“, begann ich und sie sah mich an. „Wie komme ich hier wieder raus? Ich meine ich triefe wie ein begossener Pudel.“, sagte ich. „Oh, das ist kein Problem, die Tür dort führt direkt in mein Zimmer. Wir hängen deine Sachen einfach hier auf und warten, bis sie trocken sind.“, antwortete Nessie, verzog dann aber das Gesicht und schüttelte den Kopf, als wolle sie eine schlechte Erinnerung anschütteln. Ich dachte kurz darüber nach. Es war schon eine komische Vorstellung halbnackt in ihrem Zimmer zu sitzen. „Ich geh mich lieber umziehen. Ich spring einfach vom Balkon aus in den Wald. Dann kann ich durch die Vordertür wieder rein und wenn jemand fragt, lass ich mir einfach irgendwas einfallen.“, sagte ich und zog schon mal mein Shirt aus. „Ich komm dann auch wieder, versprochen.“ „Okay … Ich …. ähm … Ich geh schon mal vor.“, murmelte sie und verschwand kurz darauf durch die Tür, die ich nicht auf Anhieb als solche erkannt hätte. Über dem Rahmen hingen mindestens fünf verschiedene Bademäntel. Wozu brauchte ein einzelner Mensch so viele? Während ich darüber nachdachte, warf ich mir mein Shirt über die Schulter und wartete etwas. Schließlich wollte ich nicht gerade reinplatzen, wenn sie sich umzog. Nach einigen Minuten betrat ich leise ihr Zimmer und sah mich um. Sie war nirgends zu sehen. „Nessie?“, flüsterte ich fragend, Sie würde es schon hören. „Hier! Ich zieh mich nur schnell um.“, kam es aus ihrem Kleiderschrank. Ich sah etwas verwundert auf die großen, dunkel lackierten Schiebetüren und fragte mich, wie viel Platz da drin wohl war. Da ich wusste, dass Alice das ganze entwickelt hatte, bestimmt mehr als genug, um ein Auto darin zu parken. Ich schüttelte lächelnd den Kopf über meine etwas Durchgeknallte Schwägerin. „Ich werd dann mal gehen okay?“ „Okay!“, rief sie und winkte kurz durch die offene Tür. Ich lächelte wieder und sprang dann mit einem großen Satz vom Balkon hinunter und landete Mitten im Wald. Von dort aus lief ich in einem weiten Bogen zum Haus zurück. *********************************************************************** „Jake! Mein Gott wie siehst du denn aus?!“, fragte Bella kaum, dass ich durch die Tür war. „Ach, ich war noch ein bisschen draußen und da bin ich bestolpert.“, log ich. Bella sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und Edward, der immer noch auf dem Sofa Rezepte googelte, drehte sich zu mir um. Ich gab mir alle Mühe, meine wirklichen Gedanken vor ihm zu verbergen und das merkte er. „Ist Nessie schon wieder da?“, fragte ich so beiläufig wie möglich, während ich langsam zur Treppe ging. „Ja.“, antworteten beide wie aus einem Mund und sahen mich skeptisch an. Ich beeilte mich, in mein Zimmer zu kommen, denn lange würde ich die Gedanken an Nessie vor Edward nicht mehr geheim halten können. Und ich wollte wirklich nicht wissen, was er tun würde, wenn er das rausbekam. ************************************************************* Das war Kapi 13! Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr lest fleißig weiter =) Dann bis zum nächsten mal!! LG! Kapitel 14: Kap. 14 "nur eine kleine Bitte" ------------------------------------------- (Renesmees Sicht) Ich hörte, wie Jake hinaus auf den Balkon ging und sprang. Dann wandte ich mich wieder meinem Kleiderschrank zu. Ich ließ mir Zeit mich umzuziehen, denn Jake würde so bald nicht zurück sein. Schließlich musste er sich noch ein Alibi überlegen und dann musste er es damit an meinem Dad vorbei schaffen. Als ich fertig war ging ich wieder in mein Badezimmer und föhnte meine Haare. Ich ließ sie offen und hielt sie nur mit einem Haarband aus meinem Gesicht. Dann setzte ich mich an meinen Schreibtisch und checkte meine E-Mails. Wie ich es mir gedacht hatte, erwartete mich eine Mail von Opa Charlie. Sie war ziemlich lang und beim Gedanken daran, wie er sie schrieb, eine Taste nach der anderen suchend, musste ich lächeln. Es war schon ein ganzes Stück arbeit gewesen, ihm den Umgang mir dem Laptop beizubringen, doch er wollte unbedingt mit uns in Kontakt bleiben und strengte sich wirklich an, die neue Technik zu verstehen. Ich machte mich sofort an die Arbeit, berichtete ihm über unsere Ankunft und beantwortete seine Fragen. Als ich damit fertig war, schickte ich die Mail ab und klappte den Laptop wieder zu. Im selben Moment klopfte es an der Tür. „Herein!“, rief ich und war schon sicher, wer vor der Tür wartete. Doch statt Jake betrat meine Mutter das Zimmer. „Oh, hi Mom.“, sagte ich und mir wurde etwas unwohl. Ich konnte mir schon denken, warum sie hier war. Sie setzte sich auf mein Bett und klopfte auf dem Platz neben sich. „Schatz ich …. Ich möchte mit dir reden, ich denke du weißt, warum.“, begann sie. „Ja.“, sagte ich leise und setzte mich neben sie. „Über …… mich und Jake.“ „Ja.“, murmelte sie und senkte den Blick. Ich hätte wetten können, wenn es irgendwie möglich wäre, wäre sie rot geworden. „Liebling, ich weiß, wie sehr du ihn liebst und ich vertraue Jake auch wirklich aber …. Ich möchte trotzdem dass du … na ja du weißt schon … vorsichtig bist.“ „Mom, so … ist es noch nicht … zwischen uns.“, stotterte ich. „Glaub mir, so etwas geht schneller, als du denkst.“, murmelte sie und sah mich bittend an. „Versprich mir einfach, dass du …. auf dich aufpasst okay?“, fragte sie. „Versprochen Mom.“, antwortete ich und lächelte sie an. Sie erwiderte mein Lächeln und drückte meine Hand. Dann wollte sie aufstehen, doch ich hielt sie fest. „Mom?“, fragte ich zaghaft. „Ja?“ „Könnte Jake …. heute bei mir schlafen?“ Sie sah mich nachdenklich an und ich spürte, wie ich langsam rot wurde. „Wir werden nichts Schlimmes tun, ich verspreche es. Es ist nur …. ich möchte ihn bei mir haben …. nur für eine Nacht. Bitte.“ Gegen Ende des Satzes wurde meine Stimme immer leiser, bis ich schließlich nur noch flüsterte. Nach einer unendlich langen Minute gab meine Mutter schließlich nach. „Also gut.“, sagte sie und stand dann auf. „Danke Mom, du bist die beste!!“, rief ich und drückte sie. „Ich weiß.“, kicherte sie und wuschelte mir durch das Haar. Dann sah sie mich lächelnd an und ging wieder. ************************************************************************** Als Jake nach einiger Zeit wieder in mein Zimmer kam, brachte er uns Pizza mit. Esme hatte uns welche gebacken. Und das konnte sie wirklich gut, es schmeckte besser, als vom Lieferservice. Wir aßen auf meinem Bett und sahen nebenbei etwas fern. Jake hatte wie immer mit den Augen gerollt, als ich darauf bestand, statt irgendeinem Baseballspiel eine Soap zu gucken. Aber ich sah nicht ein, wieso ich eine Folge verpassen sollte. „Du kannst übrigens heute hier bleiben.“, sagte ich leise, als er wegen des verpassten Spiels schmollte. „Was soll das bedeuten?“, fragte er. „Na, du kannst heute bei mir schlafen. Ich habe meine Mom schon gefragt und sie hatte nichts dagegen. Freust du dich?“, fragte ich vorsichtig und lächelte kurz darauf, als sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht zeigte. Noch bis spät in die Nacht saßen wir auf meinem Bett und sahen irgendwelche Filme. Ich achtete jedoch nicht wirklich darauf, ich war zu sehr von seinem makellosen Körper abgelenkt. Inzwischen hatte ich mir meinen Pyjama angezogen und mich unter die Decke zu Jake gekuschelt. Was mich am meisten ablenkte, war sein nackter Oberkörper. Auf meine Frage hin meinte er, er habe gar keinen Pyjama und schlafe einfach immer nur in Jogginghosen. Irgendwann hatte mich das stetige Klopfen seines Herzens in den Schlaf gelullt und das letzte was ich noch wahrnahm war, dass er den Fernseher ausschaltete und die Decke enger um mich zog. ********************************************************** Sou, das war das 14. Kapitel! =) *freu* Ich hoffe, es hat euch wieder gut gefallen! Freut euch schon mal auf die nächsten Kapis, denn es wird wieder spannend *grins* Kapitel 15: Kap. 15 "auch ein Halbvampir ist ein Vampir" -------------------------------------------------------- (Renesmees Sicht) Bis in meine Träume folgte mir der Klang von Jakes Herz. Ich sah nicht, wie üblich, irgendwelche Traumwelten vor mir, nein. Diesmal war nur dieses Geräusch. Mit jedem Schlag nahm das kribbeln in meinem Hals zu, bis es schließlich zu brennen anfing und ich es kaum noch aushielt. Ich stürzte auf den Boden und sah mich panisch um. Alles um mich herum war schwarz. Das Brennen in meiner Kehle wurde immer schlimmer und ich fürchtete, jeden Moment ersticken zu müssen. Dann wurde ich plötzlich von einem grellen Licht geblendet und sah auf. Ich versuchte verzweifelt, etwas zu erkennen und rappelte mich wieder auf. Plötzlich fand ich mich in meinem Badezimmer wieder. In der Dusche prasselte das Wasser und ich fühlte mich schlagartig schlechter. Ich musste husten, da der Schmerz in meinem Hals einfach nicht nachlassen wollte. Mir wurde schwindelig und ich hielt mich am Rand der Badewanne fest. „Nessie, was hast du?“, drang Jakes Stimme zu mir durch. Doch das war es nicht, was mich hochschrecken ließ. Plötzlich ertönte wieder das Schlagen seines Herzens, lauter als zuvor, und jeder Schlag klang köstlicher. Jacob breitete seine Arme aus und ich warf ihn fast um, als ich mich an ihn kuschelte. „Nessie …“, hauchte er und ich hob mein Gesicht, um ihn zu küssen. Er zog mich fest an sich und erwiderte meinen Kuss. Dann wanderten meine Lippen zu seinem Hals und mein Atem beschleunigte sich. Meine Küsse verwandelten sich in Bisse und irgendwann brach er unter mir zusammen und ich schlug meine Zähne in sein warmes Fleisch. Gierig trank ich sein Blut und erst, als das Brennen in meinem Hals nachließ, konnte ich von ihm lassen und erschrak. „Jake!“, rief ich und schüttelte ihn, als ich bemerkte, dass er leblos und blutverschmiert auf den kalten Fliesen lag. „Jake!!!“, schrie ich jetzt und streckte meine Hände nach ihm aus. Schockiert hielt ich inne und drehte meine Hände so, dass die Handflächen zu mir zeigten. „Nein!!!!!“, kreischte ich, als ich meine blutbeschmierten Finger sah. Es war sein Blut. Weinend brach ich über ihm zusammen und klammerte mich an seinen leblosen Körper. „Nessie.“, hörte ich von weit her doch ich ignorierte es. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Was hatte ich nur getan? „Nessie!“ Die Verzweiflung schüttelte mich durch und ich wünschte mir, zu sterben. Wie konnte ich so etwas nur zulassen? „Nessie, wach auf!!“ Ich erschrak furchtbar über die Stimme, diese nur allzu vertraute Stimme, die plötzlich so nah zu sein schien. Verwirrt sah ich mich um und versuchte mich zu orientieren. Dann sah ich wieder auf meine Hände und Tränen tropften darauf. Zu meiner Überraschung waren sie sauber, kein Blut klebte mehr daran. „Nessie?“, fragte Jake und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich zuckte zusammen und sah ihn geschockt an. „Jake …“, hauchte ich heiser. Er zog mich vorsichtig in seine Arme und wiegte mich vor und zurück. Dabei strich er mir immer wieder beruhigend über den Kopf. „Ganz ruhig, es war nur ein Traum. Nur ein böser Traum, ich bin bei dir.“, murmelte er und ich beruhigte mich tatsächlich langsam. Als mir die Wahrheit mir unerbittlicher Grausamkeit ins Gesicht schlug, erstarrte ich und schob ihn schließlich von mir. Mit dem Handrücken trocknete ich meine Augen und sah ihn ernst an. „Jake, ich muss dir etwas sagen …“, flüsterte ich. Er sah mich verwirrt an, dann nickte er ernst. „Ich höre.“ Ich sah auf meine zitternden Hände und spürte, wie er mir die Decke umlegte. „Jake … ich habe Angst.“, hauchte ich. „Wovor?“, fragte er und nahm meine Hände in seine. „Davor, die weh zu tun.“, murmelte ich und plötzlich strömten die Tränen wieder und die Worte brachen nur so aus mir heraus. „Jacob, ich kann nicht mit dir schlafen, weil ich Angst habe, dich umzubringen! Auch, wenn ich nur ein Halbvampir bin, ich bin ein Vampir. Immer, wenn wir uns zu Nahe kommen, kann ich kaum noch einen klaren Gedanken fassen, weil ich nur noch daran denken kann, dein Blut zu trinken!“, schrie ich hysterisch. Dann legte ich das Gesicht in die Hände und schluchzte Hemmungslos. „Nessie …. wein doch nicht.“, hörte ich Jakes hilflose Stimme, als er mich in seine Arme zog. „Jake ich … ich habe geträumt, ich würde dein Blut trinken und dich umbringen!“, rief ich und fing an, zu zittern. „Sssssh, ist ja gut. Es war nur ein Traum, beruhige dich. Es gibt bestimmt für alles eine Lösung.“, murmelte er. „Sag, hast du mich darum heute im Badezimmer weggestoßen?“, fragte er leise, nachdem er mich lange schweigend in seinen Armen hielt. „Ja.“, flüsterte ich und spürte, wie er schauderte. Reumütig streichelte ich über seinen Arm, der mit einer Gänsehaut überzogen war. „Wir finden schon eine Lösung.“, sagte er zuversichtlich und ich wollte ihm nur zu gern glauben. „Versuchen wir, noch etwas zu schlafen.“ Ich nickte nur und ließ mich von ihm zurück ins Bett ziehen. Als er mich fest an sich zog, strömten mir erneut Tränen über das Gesicht. „Was soll ich nur tun Jake? Ich Liebe dich doch so sehr.“, jammerte ich und verbarg das Gesicht an seiner Brust. „Ich Liebe dich auch Nessie und deshalb wird alles Gut werden.“ ********************************************************** Sou, das war Nummer 15. XD Ich hoffe, diese kleine Wendung hat euch nicht zu sehr schockiert XD Und es wird spannend weitergehn, also bleibt dran! =) LG ihr lieben, bis zum nächsten Kapi! Kapitel 16: Kap. 16 "Tipps vom Profi" ------------------------------------- (Edwards Sicht) Als die Kinder im Bett waren und auch Carlisle und Esme sich in ihr Zimmer zurückgezogen hatten, zog ich Bella in meine Arme. Sie lächelte mich liebevoll an und legte eine Hand an meine Stirn. Dann schwelgten wir zusammen in ihren menschlichen Erinnerungen. Auf meine Frage hin zeigte sie mir, wie sie die Zeit ohne mich verbracht hatte. Das hatten wir schon einmal versucht, doch damals konnte ich es nicht lange ertragen, sie so zu sehen und sie bemerkte es. Zwar hatte sie damals gesagt, sie werde mir diese Erinnerungen nie wieder zeigen, doch ich wollte sie sehen. Schließlich war ich selbst Schuld daran, dass es ihr so schlecht ging. Sie dachte an Jake und die unzähligen Abende, die sie beide in seiner Werkstatt verbracht hatten. Ich lächelte über das „kleine Tadsch Mahal von Washington“. Dann dachte sie an die wirren Gefühle, die sie damals mit Jacob verband und an den Tag, an den Alice zu ihr zurückgekehrt war. In ihrer Küche hätten sich die beiden beinahe geküsst und in diesem Moment schweiften meine eigenen Gedanken ab. Als ich Renesmees aufgewühlte Gedanken im oberen Stockwerk hörte, erstarrte ich und Bella mit mir. „Was ist?“, fragte sie alarmiert und setzte sich auf. „Renesmee, sie …“, ich konnte nicht weiter sprechen, denn die Schwere ihrer Gedanken überwältigte mich. „Edward, was ist?“, fragte Bella und sah mir flehend in die Augen. „Sie hatte nur einen Alptraum …“, murmelte ich. Ich spürte, wie Bella sich wieder entspannte und mich neugierig ansah. Wie immer konnte ich nicht vor ihr verbergen, dass etwas nicht stimmte, aber ich wich ihrem Blick trotzdem aus. „Ich werde es dir später erklären, Liebste.“, murmelte ich und lauschte weiter den nun leicht hysterischen Gedanken meiner Tochter. Als sie Jacob erklärte, warum sie so aufgewühlt war, konnten Bella und ich natürlich auch mithören und sahen uns bedrückt an. Für den Rest der Nacht sprachen wir wenig miteinander. Wir waren beide tief in Gedanken versunken. Renesmees Situation erinnerte mich an die Meine, als Bella noch ein Mensch war, und ich wünschte mir, ich könnte ihr diese Angst ersparen. Für mich war sie in gewisser Hinsicht immer noch mein kleines Mädchen und das würde sie auch immer bleiben und ich wollte einfach nicht, dass sie das gleiche durchmachen musste, wie ich seinerzeit. Ich konnte den Gedanken daran nicht ertragen, dass sie jedes Mal aufs neue Angst haben musste, Jacob wehzutun. Ich beschloss, dass ich ihr helfen musste. ****************************************************************** Als die beiden zum Frühstück die Küche betraten, wartete ich schon auf sie. „Möchtest du auch Cornflakes?“, fragte Jake leise. „Nein, ich … Ich werde jagen gehen.“, sagte Renesmee mit heiserer Stimme und sah mich an. „Ich begleite dich.“, bot ich an und sie lächelte dankbar. Wir gingen einige Kilometer nach Norden und ich sah Nessie an, als wir durch die Wälder rannten. „Ich möchte mir dir reden.“, sagte ich und blieb stehen. „Das hat Mom gestern schon gemacht, keine Sorge.“, sagte sie und rannte an mir vorbei. Ich griff ihren Arm und hielt sie an. „Nein, nicht darüber. Ich kenne doch deine Gedanken, Nessie.“, sagte ich sanft und ihr Blick wurde traurig. Dann sah sie auf den Boden. „Können wir erst jagen gehen?“, fragte sie. „Natürlich, du musst durstig sein.“, murmelte ich. Als wir eine Herde Elche fanden, nahm sich Renesmee den größten vor und trank ihn bis zum letzten Tropfen leer. Danach stürzte sie hinter dem Rest der flüchtenden Tiere her und warf das nächstgrößere zu Boden. Nachdem sie das gleiche noch mit drei weiteren Tieren getan hatte, schien sie endlich genug zu haben und wir setzten uns auf einen flachen Felsen. „Dad, was soll ich nur machen?“, seufzte sie und legte das Gesicht in die Hände. Ich legte ihr einen Arm um die Schultern und zog sie an mich. „Du wirst es schaffen, daran glaube ich. Ich werde dir helfen damit umzugehen.“, sagte ich und traf ihren fragenden Blick. „Als deine Mutter noch ein Mensch war, ging es mir in etwa so, wie dir jetzt. Nur, eines musst du von Anfang an wissen: Du musst keine Angst haben, dass du Jake tötest.“ Ich bemerkte, wie sie bei meinen Worten zusammenzuckte und mit schmerzverzerrter Mine zu Boden sah. „Warum nicht?“, flüsterte sie. „Weil du nicht giftig bist. Als kleines Kind hast du ihn oft gebissen. Zugegeben, nicht in dem Maße, dass er geblutet hat, aber wir wissen sicher, dass du nicht giftig bist.“ Sie entspannte sich neben mir und ich rieb ihre Schulter beruhigend. „Aber ich werde ihm trotzdem wehtun und das möchte ich nicht.“, murmelte sie und ich hörte die Entschlossenheit in ihrer Stimme. „Das wirst du auch nicht. Es wird sicherlich nicht leicht, aber es ist machbar. Ich selbst habe es geschafft und du wirst es auch schaffen. Das allerwichtigste ist, dass du dich immer und in wirklich jeder Situation unter Kontrolle hast und um deine eigenen Grenzen weißt.“ „Und wo sind die?“, fragte sie und endlich war die Trauer in ihrem Blick der Neugier gewichen. „Das werden wir noch herausfinden. Und ich würde dir raten, immer genügend Blut zu trinken, wenn du mit Jake … allein sein möchtest. Zumindest in der ersten Zeit. Mit der Zeit verlängern wir dann die Abstände zwischen deinen Jagdausflügen und du wirst deine Grenzen kennen lernen.“, sagte ich und sah sie an. „Das klingt nach einer ganzen Menge Arbeit.“, murmelte sie und lächelte ein wenig. „Das ist es auch, doch du wirst auch dafür belohnt werden.“ „Dann versuchen wir es!“, rief sie enthusiastisch und sprang auf. „Und beginnen gleich heute?“, fragte ich lächelnd und folgte ihr in die Wälder. „Ja, gleich hier und heute!“ „Es wird aber wirklich nicht einfach. Du musst dich ab jetzt ununterbrochen vorsehen.“, warnte ich. „Ich weiß, aber Daddy, ich bin so froh, dass ich jetzt wenigstens einen Weg heraus gefunden habe, dass ich bereit bin, einfach alles zu tun.“, kam ihre lachende Antwort. Ich ließ sie überholen und sah ihr nach, wie sie im dichten Grün des Waldes verschwand. Kapitel 17: Kap. 17 "tolle Neuigkeiten" --------------------------------------- (Jakes Sicht) Wir sprachen den ganzen Morgen kein Wort. „Möchtest du auch Cornflakes?“, war das erste, was ich nach ihrem Ausbruch letzte Nacht zu ihr sagen konnte. „Nein, ich …. Ich werde jagen gehen.“, kam ihre leise Antwort und ich schauderte. Edward bot an, sie zu begleiten und darüber war ich sehr dankbar. Er drehte sich nicht noch einmal um, aber ich war mir sicher, dass er meinen gedachten Dank gehört hatte. Ich sah ihnen nach, wie sie im Wald verschwanden und wandte mich dann wieder meiner Schüssel Cornflakes zu. Während ich träge einen Löffel nach dem anderen in meinen Mund schob, dachte ich über die letzte Nacht nach. Ich hatte lange nicht schlafen können, weil ich über ihre Worte nachgedacht hatte. Und auch, wenn ihr das nicht wirklich bewusst war, war es das erste Mal, dass sie mir gesagt hat, dass sie mich liebt. Als ich meine Schüssel zur Hälfte geleert hatte, kam Bella in die Küche und setzte sich neben mich. „Wie geht’s dir?“, fragte sie scheinbar beiläufig, aber ich kannte sie lange genug, um zu wissen, wie sie es wirklich meinte. „Nicht gut.“, sagte ich nur und trank einen großen Schluck Milch. Sie tätschelte meine Schulter und lächelte. „Das wird schon alles wieder. Edward redet gerade mit Nessie darüber. Er wird ihr helfen, er hat das ja schließlich auch schon einmal durchgemacht.“ „Durchgemacht?“, wiederholte ich und sah sie an. „Ist es denn so eine Qual?“ Ich wollte die Antwort eigentlich gar nicht hören. Der Gedanke, dass sie sich nur wegen mir so quälen musste, machte mich jetzt schon verrückt. „Es ist … schwer. Zumindest war es für Edward sehr sehr schwer, weil er immer Angst haben musste, mich umzubringen. Aber so schlimm ist es bei euch zum Glück nicht.“ „Angst hat sie trotzdem.“, murmelte ich. „Ja. Und es wird auch nicht sehr leicht werden, deshalb musst du sie unterstützen.“, sagte sie und ich sah auf, da ihre Stimme plötzlich ernster wurde. „Also keine Verführungsmanöver, hörst du? Sonst zieh ich dir persönlich das Fell über die Ohren!“, sagte sie und schwenkte ihren Zeigefinger vor meiner Nase hin und her. Ich sah sie verdutzt an und dann mussten wir beide lachen. „Hab verstanden Ma´am“, sagte ich und lächelte. *************************************************************** Als Nessie wieder kam, rannte sie direkt in meine Arme, worüber ich schon ziemlich überrascht war. Sie sah mich mit einem strahlenden Lächeln an und ich überlegte, wie viel sie wohl gerade getrunken hatte. Außenstehenden fiel das zwar nicht so auf, aber ihre Augen veränderten sich tatsächlich, wenn sie Blut getrunken hatten. Zwar wurden sie nur ein ganz klein wenig heller, aber da sie heute anscheinend besonders viel getrunken hatte, waren sie auch ein ganzes Stück heller geworden. Dieser Unterschied würde sogar einem Menschen auffallen, wenn er nur genau hinsah. Edward klopfte mir zur Begrüßung auf die Schulter und ließ uns dann allein. „Jake, ich hab DIE Lösung!“, sagte sie und strahlte mich an. „Die da wäre?“, fragte ich und erwiderte ihr Lächeln. „Ich muss einfach nur ein bisschen Üben mich unter Kontrolle zu halten. Das ist alles.“ „Das klingt einfacher, als es sein wird, meinst du nicht?“ „Ja.“, sagte sie und senkte kurz den Kopf. „Aber wir kriegen das schon hin.“, sagte ich, um sie aufzumuntern und küsste sie auf die Stirn. „Dann lass und gleich jetzt ein bisschen üben!“, rief sie und zog mich zur Treppe. „Halt, halt, halt!“, sang Alice, die uns entgegenkam und schob uns wieder in die Küche. „Carlisle hat endlich ein neues Zuhause für uns gefunden!“, trällerte sie und zog uns weiter ins Wohnzimmer, wo schon alle auf uns warteten. „Das heißt, ich kann endlich in die Schule gehen!“, rief Nessie begeistert. „Na ja ein paar Wochen wird es schon noch dauern, die du dich gedulden musst.“, lachte Alice. Wir setzten uns zu den anderen ins Wohnzimmer und Carlisle zeigte uns über den Beamer unser neues Haus. „Wow, das ist ganz schön groß.“, murmelte ich. „Ja, wir werden endlich wieder alle zusammen wohnen.“, sagte Esme glücklich. Bisher hatten wir uns auf zwei Häuser aufgeteilt. Rose, Emmett, Alice und Jasper wohnten einige Meter tiefer im Wald in einem anderen Haus. Dagegen hatte ich eigentlich nichts einzuwenden, aber ich wusste, wie sehr Esme es liebte, ihre Familie unter einem Dach zu haben. „Wo ist es denn nun?“, fragte Nessie ungeduldig und alle sahen Carlisle an. „Etwas außerhalb von Terrace, Canada.“ Das erstaunte uns alle. Wir hatten zumindest angenommen, dass wir innerhalb der USA bleiben würden. Dann aber zeigte er uns eine Karte über den Beamer und die Stimmung wurde sofort besser. Damit waren wir näher an unserem alten zuhause als jetzt und genug Wälder gab es auch, wo die anderen jagen konnten. „Aber es dauert noch einen Monat, bis wir umziehen können, ich habe dem Termin extra in die Ferien gelegt, damit ihr keine Schwierigkeiten habt.“, erklärte er. Dann entwickelten sich viele kleine Gespräche über das Haus, die neue Umgebung, die Schule. Ich sah zu Nessie und lächelte. Sie hatte schon wieder dieses Leuchten in den Augen, das jedes Mal wieder auftauchte, wenn Schule das Thema war. Sie konnte es kaum abwarten, endlich mit den anderen zusammen hinzugehen. Ich war da schon etwas geduldiger. Wenn sie in die Schule gehen musste, bedeutete das automatisch, dass ich es auch musste. Und ich hatte weniger als keine Lust, mich mit diesen ganzen Superhirnen in eine Klasse zu setzen. Auch, wenn Nessie schon versprochen hatte, mich abschreiben zu lassen. Erst am späten Nachmittag trennten wir uns wieder in kleinere Gruppen. Rose und Emmett gingen wieder in ihr Haus und ich wollte gar nicht erst wissen, was sie da vorhatten, nachdem ich den Blick gesehen hatte, den Rosalie Emmett zugeworfen hatte. Alice und Jasper gingen mit Bella, Carlise und Esme jagen. Der einzige, der noch bei uns blieb war Edward und der setzte sich an sein Klavier und komponierte ein neues Lied. Wir hörten ihm erst eine Weile zu, dann beugte Nessie sich zu mir. „Lass uns auch ein bisschen üben.“, hauchte sie. Ich grinste sie an und stand auf. Hand in Hand gingen wir in ihr Zimmer. Kapitel 18: Kap. 18 "Übung macht den Meister" --------------------------------------------- (Renesmees Sicht) Schule! Bei der Aussicht vergaß ich auch für einen Moment meine Probleme. Stundenlang diskutierte ich mir Alice und Esme über die Zimmeraufteilung und die Schule. Dann gingen die anderen jagen oder nach Hause und Jake und ich hörten meinem Dad beim Klavierspielen zu. Ich schloss die Augen und lehnte mich an Jakes Schulter. Dann fiel mir wieder ein, was ich eigentlich in der Küche von ihm wollte und ich grinste ihm an und nahm seine Hand. „Lass uns auch ein bisschen üben gehen.“, hauchte ich in sein Ohr und er sprang sofort auf. Als wir in meinem Zimmer waren, war ich plötzlich nicht mehr so mutig. Was, wenn ich ihn nicht vielleicht doch biss? Wenn ich mich nicht unter Kontrolle hatte? Ich fühlte mich zwar nicht durstig, aber das konnte ja noch kommen. „Hey, hör auf zu grübeln.“, sagte Jake und strich über die kleine Falte zwischen meinen Augenbrauen die ich immer bekam, wenn ich nachdachte. Ich senkte den Blick schuldbewusst und biss mir auf die Lippe. „Ich hab eben Angst.“, murmelte ich und setzte mich auf mein Bett. Er setzte sich zum mir und nahm mich in den Arm. Dann ließ er sich nach hinten fallen und zog mich auf seine Brust. „Wann hast du am meisten Angst?“, fragte er. „In Situationen wie dieser hier zum Beispiel.“, antwortete ich. „Es wird schwerer, je näher du mir bist. Und je weniger ich mich selbst unter Kontrolle habe.“ „Und wie geht es dir jetzt?“, fragte er neugierig. „Gut. Ich habe heute so viel getrunken du könntest mir einen Puma vor sie Nase halten und ich könnte nicht einen Schluck nehmen.“, sagte ich zufrieden und kuschelte mich an ihn. Er legte meine Hand an seinen Hals und rollte uns herum, sodass er auf mir lag. „Dann lass uns mal üben …“, murmelte er und küsste mich. Ich versuchte mich etwas zu entspannen und legte meine Hand in seinen Nacken. „Sag aber rechtzeitig Bescheid, wenn du die Kontrolle verlierst, ja?“, fragte er und da seine Lippen an meinem Hals lagen konnte ich deutlich das Lächeln auf ihnen spüren. „Ja.“, flüsterte ich und legte meine Lippen wieder auf seine. Eine Zeit lang konnte ich mich ganz gut beherrschen und seine sanften Liebkosungen genießen. Seine Küsse allerdings sollten verboten werden, sie raubten einem ja allen Sinn und Verstand. Langsam wanderte das kribbeln von meinem Bauch hinauf in meinen Hals und ich wurde etwas unruhig, hielt ihn aber noch nicht auf. Ich sollte meine Grenzen kennen lernen und die hatten wir noch nicht erreicht. Allerdings verspürte ich ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend, als ich daran dachte, was passieren könnte, wenn wir sie erreichten. Als seine Finger vorsichtig über meinen Bauch glitten, wurde ich aus meinen düsteren Gedanken gerissen. Langsam wanderte Jakes Hand unter mein Shirt und dann auf meinen Rücken. Ich bekam eine Gänsehaut an ganzen Körper und konnte sein leises, etwas nervös klingendes Lachen kaum hören durch unser beider Herzschlag, der in meinen Ohren dröhnte. Er zog mich fester an sich und das kribbeln in meiner Kehle nahm schlagartig zu. Mein Atem beschleunigte sich und ich bekam langsam Angst, was Jacob nicht entging. „Alles okay?“, murmelte er und sein heißer Atem kitzelte meine Schulter. „J-ja …“, hauchte ich und umarmte ihn. „Denk nicht zu viel nach.“, flüsterte er und ließ dann kurz von mir ab, um sein T-Shirt auszuziehen. Ich starrte mit offenem Mund auf seinen durchtrainierten Oberkörper und mein Herz begann schon fast schmerzhaft gegen meinen Brustkorb zu schlagen. Durch die Hitze, die sich in meinem Gesicht ausbreitete, merkte ich deutlich, dass ich rot wurde. Er lächelte mich liebevoll an und streckte dann seine Hände nach mir aus, um mir mein Shirt auszuziehen. Als ich dann seine Haut auf meiner spürte, fühlte ich mich, als wäre ich in Brand gesteckt worden und drückte gierig meine Lippen auf seine. Ich vergaß alles um mich herum, meine Angst und meine Sorgen. In meinem Kopf war nur noch Platz für mein Verlangen und meine Liebe für ihn. Dass seine Bewegungen immer defensiver wurden, bemerkte ich kaum. Erst, als ein gefährliches Knurren in meiner Kehle ertönte hielt ich inne, doch es war fast schon zu spät. Ich wusste nicht wie, aber ich hatte uns wohl herumgedreht und ihn mit dem Rücken auf die Matratze gedrückt. Meine Zähne waren nur Millimeter von seinem Hals entfernt und erst erstarrte ich für den Bruchteil einer Sekunde, dann keuchte ich erschrocken auf und sprang von ihm. „Warte!“, sagte Jake und hielt mein Handgelenk fest, als ich von Bett klettern wollte. Ich riss mich von ihm los und ging ein paar Schritte zurück. Mit einer Hand bedeutete ich ihm, zu warten. Während ich in seine besorgten Augen sah achtete ich genau auf meinen Atem und meinen Herzschlag, die sich beide langsam wieder beruhigten. Jake sah mir die ganze Zeit aufmerksam in die Augen, als würde er etwas darin lesen. „Gut … alles ist gut.“, murmelte ich schließlich und entspannte mich wieder etwas. Zögerlich streckte Jacob eine Hand nach mir aus. Ich ging langsam zum Bett, jeden Schritt wog ich genau ab, bevor ich ihn tat. Als ich mich wieder aufs Bett setzte, wollte er mich in seine Arme ziehen, doch ich hielt ihn auf. „Ich glaube, ich muss erstmal etwas runterkommen.“, sagte ich und sah ihn entschuldigend an. „Okay …“, antwortete er. „Aber ich finde, du hast das wirklich gut gemacht. Dieses Beherrschungs-Ding und so.“, murmelte er und drückte meine Hand. „Danke.“, sagte ich und verzog das Gesicht etwas. Zwar war ich schon etwas stolz auf mich, dass ich noch aufhören konnte, aber ich fand trotzdem, dass es mit ein bisschen mehr Beherrschung meinerseits nicht so weit hätte kommen müssen. Nach wenigen Minuten glaubte ich, mich wieder komplett unter Kontrolle zu haben und kuschelte mich an Jake. Er zeichnete langsam kleine Kreise auf meinen Rücken und ich seufzte zufrieden. „Meinst du, ich kann heute wieder hier bleiben?“, fragte er, als er mir mein Shirt wieder überzog. Ich dachte kurz darüber nach. Mein Dad würde bestimmt nichts dagegen haben, schließlich kannte er unser beider Gedanken. Jedoch wusste ich nicht, ob ich das auch wirklich wollte. Ich liebte Jacob wirklich und wollte ihn auch bei mir haben, aber was, wenn ich doch wieder die Beherrschung verlor? Wieder strich er über die kleine Denkfalte auf meiner Stirn und ich lächelte entschuldigend. „Kann ich oder nicht?“, fragte er. „Ja.“, sagte ich schließlich. Immerhin brauchte ich noch Übung. *********************************************************************** Zur Sicherheit ging ich trotzdem noch einmal zu meinem Dad, als Jake unser Abendessen zubereitete und fragte ihn, ob wir heute wieder gemeinsam schlafen konnten. „Ich habe nichts dagegen.“, sagte er lächelnd und dann sahen wir beide zur Tür, denn wir hörten die anderen kommen. Wenige Sekunden später ging auch schon die Tür auf und meine Mom, Esme und Carlisle betraten den Raum. Ich begrüßte sie alle und beeilte mich dann, in mein Zimmer zu kommen. Dort wartete Jake schon auf mich. Lässig lag er auf meinem Bett und sah ein Basketballspiel. Neben ihm auf der Decke stand ein Tablett mit aufgewärmten Spaghetti. Ich kletterte zu ihm und wollte mir meinen Teller nehmen, als er meine Hand festhielt. „Warte mal, ich hatte da gerade so eine Idee.“, sagte er und das merkwürdige funkeln in seinen Augen ließ mich skeptisch werden. „Was für eine denn?“, fragte ich vorsichtig. Er grinste und deutete auf seinen Hals. „Du wirst mir jetzt ein kleines Küsschen geben.“, sagte er selbstgefällig. Mir stockte der Atem. „Jake, ich denke nich-„ „Du sollst ja auch nicht immer so viel denken.“, unterbrach er mich. Ich biss mir auf die Lippe und kontrollierte meine Gefühle. Es schien alles in Ordnung so weit, also beugte ich mich etwas näher zu ihm. Als ich meine Hände auf seine linke Schulter legte, um ihn im Notfall wegzustoßen, sah ich deutlich, wie er eine Gänsehaut bekam. Meine Nasenspitze berührte die weiche Haut seiner Kehle und ich atmete tief ein. Es verursachte ein leichtes kribbeln in meinem Hals, aber damit konnte ich umgehen. Jakes Hände begannen zu zittern, nicht vor Angst sondern so, wie sie zittern, wenn er sich verwandelt. Irgendwie war ich gleichermaßen froh und traurig über diesen Zustand. Einerseits freute es mich, dass er jederzeit bereit war, sich vor mir in Sicherheit zu bringen. Andererseits wollte ich nicht, dass er sich überhaupt in Sicherheit bringen musste, denn ich wollte keine Gefahr für ihn bedeuten und das machte mich traurig. All diese Gedanken nahmen nicht einmal zwei Sekunden in Anspruch und schließlich überwand ich mich und legte meine Lippen langsam auf seinen Hals. Dort ließ ich sie ein paar Atemzüge lang – seine Atemzüge wohlgemerkt, nicht meine, ich hielt vorsichtshalber den Atem an – dann löste ich mich wieder von ihm. Er lächelte mich triumphierend an und ich erwiderte sein Lächeln. „Na siehst du, es geht doch.“, sagte er leichthin und gab mir dann meinen Teller. Kapitel 19: Kap. 19 "Pläne" --------------------------- (Renesmees Sicht) Als wir aufgegessen hatten, kuschelten wir uns zusammen und sahen etwas fern. Mal wieder konnten wir uns nicht auf das Programm einigen, also sahen wir schließlich irgendeine Quizshow. Nach der zehnten langweiligen Frage bemerkte ich Jakes Blick, der auf meinem Gesicht ruhte. „Was ist?“, fragte ich und sah zu ihm hoch. „Nichts weiter, ich dachte nur gerade, dass deine Augen seit gestern etwas dunkler geworden sind.“, murmelte er. Ich senkte den Blick. „Ich weiß. Gestern hab ich wohl etwas zu viel getrunken, wenn es schon so sehr auffällt.“ Über die leichte Veränderung meiner Augenfarbe hatte ich mir nie wirklich Sorgen gemacht, doch als ich nach dem Essen kurz im Bad verschwunden war, hatte ich etwas kritischer in den Spiegel geschaut. Ich würde besser aufpassen müssen, wenn ich in der Schule zukünftig nicht ständig Lügen wollte. Also durfte ich nicht so viel trinken. Bei diesem Gedanken verspürte ich wieder dieses unangenehme Ziehen im Magen. Wenn ich nicht so viel trank wie gestern, bedeutete das automatisch mehr Gefahr für Jake. Aber ich wusste, dass das nicht der einzige Grund für mein Unwohlsein war. Noch nie war es mir passiert, dass meine Augen so schnell die Farbe geändert hatten. Normalerweise ging ich in letzte Zeit nur alle paar Wochen mit auf einen Jagdausflug und das reichte mir auch völlig, denn ich aß ja auch noch teilweise menschlich. „Du grübelst doch schon wieder!“, hörte ich Jacobs Stimme neben mir. Ich sah wieder zu ihm auf. „Um was geht es denn diesmal?“, wollte er wissen. „Nun ja …“, murmelte ich und senkte den Blick wieder. „Findest du es nicht komisch, dass meine Augen so schnell so dunkel geworden sind?“ „Ein bisschen schon.“, gab er zu. „Ich ein bisschen mehr. Das bedeutet nämlich, dass ich immer mehr Durst haben werde in nächster Zeit, aber ihn nicht stillen kann.“ „Wieso nicht?“ „Weil ich meine Grenzen austesten will, Jake. Ich muss lernen, mich zu kontrollieren, denn ich kann nicht jeden Tag in den Wald rennen und fünf ausgewachsene Elche Leertrinken.“, erklärte ich und sah wieder auf. Sein Blick war besorgt. „Es wird also schwerer werden.“, schlussfolgerte er leise. „Ja.“, antwortete ich knapp. Wir schwiegen eine Weile, jeder folgte seinen eigenen Gedanken und ich war mir sicher, dass seine etwas zuversichtlicher waren als meine. Schließlich drückte er mich fester an dich und küsste mich auf die Stirn. „Mach dir einfach nicht so viele Sorgen, es wird schon alles gut gehen.“, sagte er. „Hm …“, machte ich nur. „Wir üben einfach jeden Tag ein bisschen und dann sehen wir ja, ob es dir schwerer fällt oder nicht.“, sagte er. Ich riss die Augen auf. „Jeden Tag?! Jake, das ist gefährlich!“, rief ich und wand mich aus seinen Armen. „Nessie, ich will, dass es dir besser geht und du keine Angst mehr haben musst. Und niemand hat gesagt, dass es leicht werden würde.“ „Aber Jake, was wenn ich mich nicht mehr beherrschen kann, was wenn-“ „Jetzt hör doch mal auf!“, unterbrach er mich und nahm mein Gesicht in die Hände. „Mach dir nicht so viele Gedanken, Nessie. Das ist doch das größte Problem bei der Sache. Wenn du ständig das schlimmste erwartest, wird es auch passieren. Du verunsicherst dich damit selbst. Lass dich einfach einmal fallen und vertrau dir selbst. Ich weiß, dass du stark bist und mich nicht verletzen wirst. Und selbst wenn – ich heile schneller als jeder andere.“, redete er auf mich ein und lächelte schließlich zuversichtlich. Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, denn er hatte eigentlich vollkommen Recht. Also nickte ich nur und seufzte leise, als ich mich wieder in seine Arme schmiegte. „Also, morgen früh geht es weiter.“, sagte er und bemühte sich um einen autoritären Ton. Es funktionierte nicht wirklich, ich lachte. „Gut.“, kicherte ich. Dann schweiften meine Gedanken zum morgigen Tag und mir fiel auf, dass wir dann ganz allein sein würden. Es war Montag, also gingen alle in die Schule oder zur Arbeit. Alle bis auf uns beide. Ich wurde puterrot und Jake sah mich skeptisch an. Aus dem Augenwinkel sah ich deutlich, wie seine Augenbrauen sich zusammenzogen und er angestrengt nachdachte, was meine Reaktion wohl auslösen konnte. Ich zählte im Geiste bis drei, dann wurden seine Augen plötzlich größer und ich meinte zu erkennen, wie er unter seiner dunklen Haut rot wurde. Er räusperte sich leise und ich sah auf unsere verschränkten Hände. „Was … hältst du davon, wenn wir morgen einen kleinen Ausflug machen?“, fragte er schließlich nach langer Stille. „Wohin denn?“, fragte ich neugierig. „Das verrate ich nicht. Willst du oder nicht?“ Ich schürzte die Lippen. Er wusste genau, wie neugierig ich war und nutzte das auch gerne mal für seine Zwecke aus. „Natürlich will ich.“, murmelte ich. Dann sahen wir wieder schweigend fern und ich zeichnete geistesabwesend Muster auf Jacobs nackten Oberkörper. Sein zufriedenes Seufzen war das letzte, was ich hörte, bevor ich in einen traumlosen Schlaf glitt. Kapitel 20: Kap. 20 "ein Ausflug mit Folgen" -------------------------------------------- (Renesmees Sicht) Ich erwachte am Morgen noch vor Jake und beobachtete ihn eine Weile lächelnd beim schlafen. Er sah sehr zufrieden aus und als ich meinen Kopf hob, um ihn zu küssen, drückte er mich enger an sich und murmelte etwas Unverständliches. Ich kicherte leise und legte meinen Kopf wieder auf seine Brust. Ich lauschte gleichermaßen auf seinen Herzschlag, als auch auf die Geräusche im Haus. Meine Familie war natürlich schon auf den Beinen, sie bereiteten sich gerade auf die Schule vor. Über uns hörte ich, wie meine Oma Esme ihre Unterlagen ordnete – sie war die Sekretärin meines Opas, der gerade damit beschäftigt war, seine Tasche für den Tag im Krankenhaus zu packen. Unter uns im Erdgeschoss lief der Fernseher, doch so sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte niemanden hören, der davor saß. Dann hörte ich meinen Vater in der Küche. Wahrscheinlich bereitete er ein Frühstück für uns vor, das tat er oft. Nach etwas genauerem lauschen hörte ich auch meine Mutter, die ihm Gesellschaft leistete. Wenig später war das Haus still, alle hatten sich auf den Weg zu Arbeit oder Schule gemacht. Kaum waren die anderen aus dem Haus, regte sich auch Jake. „Guten Morgen …“, murmelte er, küsste mich auf den Kopf und gähnte herzhaft. „Bist du schon lange wach?“ „Ein bisschen schon, ja.“, antwortete ich. Ich wand mich langsam aus seinen Armen und wollte aufstehen, als er mich zurück zu sich zog. Noch ehe ich etwas sagen konnte, lagen seine Lippen drängend auf meinen und mir stockte der Atem. Erst, als sich alles um mich herum drehte, ließ er wieder von mir ab. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich ihn an. „Du kannst doch nicht ohne deinen Guten-Morgen-Kuss aufstehen.“, hauchte er grinsend. Fassungslos starrte ich ihn an, dann platzte es einfach aus mir heraus. „Hast du völlig den Verstand verloren?! Ich … ich hätte …“; stotterte ich, doch ich war so außer mir, dass sich meine Gedanken überschlugen und mir die Worte im Halse stecken blieben. „Mach mal halblang, Nessie. Es ist doch gar nichts passiert.“, sagte er und stand auf. Dann nahm er meine Hand und zog mich hinter sich her aus dem Zimmer. „Aber Jake, es hätte etwas passieren können!“, rief ich. „Hätte, könnte, wäre. Nessie, was habe ich dir gestern Nacht noch gesagt?“, fragte er und sah mir tief in die Augen. Ich wurde rot und senkte schmollend den Blick. Natürlich hatte er wieder mal Recht und ich sollte mir wirklich nicht so viele Gedanken machen. Aber es war schon ganz schön schwer, nicht die ganze Zeit daran zu denken, dass man seinen Freund verletzen könnte. Er lachte über meinen Gesichtsausdruck und verwuschelte mir dann die Haare. Dann betraten wir zusammen die Küche und frühstückten. „Wohin gehen wir denn nun heute?“, fragte ich. Meine Laune hatte sich inzwischen schon wieder etwas gebessert. Mein Dad hatte und Pfannkuchen gemacht und das tröstete mich. Ich liebte Pfannkuchen über alles. „Das verrate ich doch jetzt nicht, das ist eine Überraschung.“, antwortete Jake grinsend. *************************************************************************** Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte, ging ich zur Hintertür hinaus und sah Jake misstrauisch an, der schon in Wolfsgestalt auf mich wartete. Anscheinend hatte er eine längere Wanderung vor und ich war froh, dass ich mir feste Schuhe und eine Jeans angezogen hatte. Er machte eine Bewegung mit seinem Kopf, die wohl bedeuten sollte, dass ich auf seinen Rücken klettern sollte. „Jake ich kann alleine laufen.“, sagte ich und verschränkte die Arme gespielt vor der Brust. Mit zwei großen Schritten war er hinter meinem Rücken und hob mich am Kragen meiner Jacke hoch. „Okay, okay!“, rief ich und er ließ mich wieder runter. Dann ließ er seinen massigen Körper auf den Boden fallen und streckte sie Vorderpfoten aus. Schnell sprang ich auf seinen Rücken und packte mit beiden Händen ein paar Strähnen seines Fells. Ich musste plötzlich lächeln, als mir bewusst wurde, wie lange ich schon nicht mehr so mit ihm unterwegs war. Als ich noch kleiner war, bin ich oft auf seinem Rücken geritten, doch mit der Zeit fand ich einfach mehr gefallen am rennen. Kaum, dass ich auf seinem Rücken war, rannte er auch schon los. Ich duckte mich und schmiegte mich in sein weiches Fell. Nach ein paar Minuten fühlte ich mich bei hm so wohl, dass ich die Augen schließ und nur noch auf seine gleichmäßigen Atemzüge achtete. Als er dann endlich anhielt, öffnete ich die Augen wieder und sah mich um. Wir waren anscheinend sehr weit gelaufen denn um uns herum war dichter Wald und ich hörte kaum noch die Geräusche der Stadt. Ich sprang von seinem Rücken und ging ein paar Schritte auf die große Lichtung, auf die er mich gebracht hatte. Als ich mich wieder zu ihm umdrehte, war er verschwunden. Gerade wollte ich nach ihm rufen, da kam er schon wieder zurück. Auf zwei Beinen diesmal und, wie immer, nur mit einer abgeschnittenen Jogginghose bekleidet. „Es ist wirklich wunderschön hier.“, sagte ich lächelnd und umarmte ihn. „Ja …“, flüsterte er und ließ sich einfach mit mir im Arm ins weiche Gras fallen. Ich lachte und kuschelte mich dann an ihn. „Und was machen wir jetzt hier?“, fragte ich nach einer Weile, da wir nur stumm auf der Wiese gelegen hatten. Als erzögerte mir zu antworten, sah ich zu ihm auf. Er sah mich vorsichtig an und setzte uns dann schließlich auf. „Was ist denn?“, fragte ich wieder, skeptischer diesmal. „Ich möchte mal etwas testen und ich dachte mir, dass das hier draußen besser funktioniert als bei uns zuhause.“, sagte er und griff in seine Hosentasche. Als seine Hand wieder zum Vorschein kam, hatte er einen ovalen, silbernen Gegenstand umfasst. „Jake, was …?“, murmelte ich verwirrt, als er aufstand und sich ein paar Schritte von mir entfernte. *************************************************************************** (Jacobs Sicht) Ich sah Nessie aufmerksam an, bevor ich meine Hand öffnete. Als sie das kleine Taschenmesser darin sah, konnte man deutlich das Entsetzen in ihrem Blick erkennen. „Jake!“, sagte sie in warnendem Ton und kam mühsam auf die Beine. „Keine Panik, Nessie. Ich weiß doch, dass du es kannst.“, sagte ich. Und davon war ich auch mehr als überzeugt. Auch, wenn mich ihr panischer Gesichtsausdruck schmerzte, musste es sein. Sie würde schon nicht gleich auf mich springen. Und wenn doch, dann konnte ich mich immer noch verwandeln. Sie musste sehen, dass ich mich in Notfall auch wehren konnte, sonst würde sie ewig Angst haben. Langsam führte ich die im Sonnenlicht schimmernde Klinge an meinen Arm. „Nein, Jake! Bitte, tu das nicht!!“, flehte sie und ich schloss die Augen, damit ich nicht von ihren angsterfüllten Augen von meinem Vorhaben abgebracht wurde. Mit einer schnellen Bewegung zog ich das Messer über meinen Arm. Es tat höllisch weh und ich knurrte leise. Als ich die Augen wieder öffnete, war Nessie bis an den nächsten Baum zurückgewichen. Sie schien wie versteinert. Wahrscheinlich hatte sie aufgehört, zu atmen. Ich ging langsam auf sie zu. Doch schon, als ich den zweiten Schritt in ihre Richtung tat, schloss sich die Wunde wieder und ich schnitt noch einmal. Voller Entsetzen und Panik starrte Renesmee auf meinen Arm. Nun war ich keinen Meter mehr von ihr entfernt. Sie sagte nichts, starrte nur stumm auf das Blut, das von der Wunde in das Gras tropfte. Aufmerksam achtete ich auf jede ihrer Regungen und ganz besonders auf ihre Augen. Da! Da war es wieder, dieses merkwürdige Glühen in ihren Augen. Das gleiche, das ich schon im Badezimmer gesehen hatte. Damals hatte ich noch angenommen, ich hätte es mir nur eingebildet oder es wäre irgendeine Lichtreflektion. Doch, als sie gestern von mir sprang und Mitten im Raum stand, konnte ich es deutlich erkennen. Es schien immer dann zu kommen, wenn sie sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Ich hielt in meiner Bewegung inne und machte mich auf alles gefasst. „Jake …“, jammerte sie und Tränen strömten aus ihren glühenden Augen. In der gleichen Sekunde grollte ein Knurren in ihrer Kehle und der Baum hinter ihr stürzte um, da sie ihre Hände hineingeschlagen hatte. Kapitel 21: Kap. 21 "ein Ausflug mit Folgen 2" ---------------------------------------------- (Renesmees Sicht) Mit jedem Schritt, den Jake näher kam, wurde das rauschen in meinen Ohren lauter. Der Geruch seines Blutes löste ein kribbeln in meinem Hals aus und diesmal war es schon stärker als noch gestern. Mein Atem beschleunigte sich, was den Schmerz in meiner Kehle nur noch verschlimmerte. Als er nur noch ein paar Schritte von mir entfernt war, bekam ich plötzlich Panik. Mein Blickfeld verkleinerte sich aber eigenartigerweise konnte ich dadurch sogar noch besser sehen. Ich konnte meinen Blick nicht mehr von dem Blut abwenden, dass aus der Wunde in seinem Arm tropfte. „Jake ….“, war alles, was ich hervorbrachte. Ich war so enttäuscht von mir selbst und so verzweifelt, dass ich nichts tun konnte, um ihn vor mir zu schützen, dass mir die Tränen kamen. Ich klammerte mich an den Baum hinter mir, in der Hoffnung, er könnte mir irgendwie stärke geben. Es funktionierte nicht, denn mit einem lauten krachen Brach der Stamm und stürzte hinter mir auf den Waldboden. Im selben Moment hörte ich ein gefährliches Knurren. Als ich realisierte, dass es von mir kam, stieg meine Panik ins unermessliche. ************************************************************************* (Jacobs Sicht) Eigentlich hatte ich es nie wirklich geglaubt, wenn die Leute erzählten, schlimme Dinge, wie zum Beispiel Unfälle, würden in Zeitlupe passieren. Auch Emily hatte mir das einmal erzählt. Als Sam sie in Wolfgestalt angegriffen hatte, hatte sie alles wie in Zeitlupe erlebt. Sie hatte seine großen Pfoten ganz deutlich erkennen können, mit den langen Klauen daran, die immer näher kamen und schließlich auf ihr Gesicht trafen. Nicht, dass ich ihr nicht glaubte, dass sie das alles gesehen hatte. Es war nur einfach eine so unwirkliche Vorstellung für mich. Doch genauso eine unwirkliche Vorstellung war es für mich, dass Nessie mich angreifen könnte, doch in der Sekunde, als sie auf mich zusprang, zweifelte ich nicht mehr daran. Obwohl ich nicht bewusst nach unten sah, bemerkte ich, wie das Messer mit einen dumpfen laut ins Gras fiel. Als ich abwehrend meine Hände hob, trafen sie im selben Moment gegen Renesmees Schultern und ich sah nichts mehr, außer ihren tiefen, glühenden Augen. Ich konnte mich nicht rühren. Obwohl sie so ein Fliegengewicht war, wurde ich von ihr zu Boden gedrückt. Sie neigte den Kopf zur Seite und für einen Moment verlor ich mich im Glitzern der Sonne in ihrem Haar. Das nächste, was ich sah war, wie sie über die Lichtung bis in den Wald hinein geschleudert wurde. Ich war wieder auf den Beinen – nein, auf den Pfoten. Ich hatte mich verwandelt und sie von mir geworfen, bevor sie mich beißen konnte. Nachdem der erste Schock vorüber war folgte ich der Schneise, die sie in das Dickicht der Bäume geschlagen hatte, bis zu einem Felsen. Ich sah sie darunter liegen, blutverschmiert, und konnte ein lautes Heulen nicht unterdrücken. ************************************************************************* (Renesmees Sicht) Nach dem Geräusch des fallenden Baumes und meines Knurrens war das erste, was ich wieder bewusst bemerkte, ein ganz eigenartiger Laut. Eine Art rauschen gemischt mit einem stetigen knirschen und krachen. Ich spürte ein merkwürdiges kribbeln am ganzen Körper und endlich konnte ich wieder klar sehen. Ich flog mit dem Rücken voran durch den Wald. Bevor ich auch nur einen Finger rühren konnte, wurde ich von etwas hartem gebremst. Danach wurde alles ganz langsam schwarz, so, als würde ein Tuch über mich gelegt und es war so schwer, dass ich nicht mehr atmen konnte. Kapitel 22: Kap. 22 "Schrecken im Wald" --------------------------------------- (Renesmees Sicht) Als ich wieder zu mir kam, hörte ich als erstes ein lautes Schnaufen neben mir, ähnlich dem hecheln eines Hundes. Ich schlug überrascht die Augen auf, sah aber nur meine Hand, die vor mir lag, und braun. Alles um mich herum schien braun. Verwundert grub ich meine Finger in die Oberfläche, auf der ich lag. Es war Erde, wie ich träge feststellte. Dann sah ich eine große Pfote vor mir und wusste wieder, wo ich war. Ich hob den Blick und Jake stupste mich vorsichtig mit der Nase an. Als mir wieder bewusst wurde, was ich getan hatte, stiegen mir die Tränen in die Augen und ich legte meinen Kopf wieder auf die Erde und schluchzte. Ich hörte Jacob leise winseln, als er sich neben mich legte, doch ich sah nicht auf. Die Verzweiflung und die Scham über meine Tat schüttelten mich, bis die Sonne unterging, doch schon nach ein paar Minuten war Jake wieder auf die Beine gesprungen und nervös um mich herumgelaufen. Hin und her stapfte er und winselte die ganze Zeit. Er machte mich damit selbst ganz nervös. Ich wusste nicht, warum er das tat und eigentlich wollte ich es auch nicht wissen. Langsam streckte ich meine Hand nach ihm aus. Er beugte sich herunter und ich legte meine Hand auf seinen riesigen Kopf. »Es tut mir so schrecklich leid, Jake.«, sagte ich ihm, dann wurde ich wieder von einem Weinkrampf geschüttelt. Ich schluchzte und schniefte eine ganze Zeit lang vor mich hin. Dann aber erschrak ich mich fürchterlich, als Jake auf einmal losheulte. Ich zuckte zusammen und plötzlich durchfuhr meinen ganzen Körper ein so unerträglicher Schmerz, dass ich laut aufschrie. Der Lärm war ohrenbetäubend und mein Kopf dröhnte. Ich versuchte, mir die Hände auf die Ohren zu legen, doch ich konnte meinen linken Arm nicht bewegen. „Jacob, hör auf!!“, schrie ich schließlich und er hörte mich. Keuchend lag ich am Boden und alles in meinem Kopf wurde von den schmerzen übertönt, die in meinem Körper wüteten. ********************************************************************** Es dauerte lang, bis der Schmerz endlich nachließ. Ich spürte deutlich, wie sich meine Knochen wieder zusammenfügten. Anscheinend war ich auf den Fels geschleudert worden und hatte mir mehrere Knochen gebrochen. Das war nur gerecht. Eigentlich hätte ich doch noch viel mehr verdient. Ich stöhnte laut auf, als mein Schlüsselbein und mein Brustbein sich wieder in Position rückten. Bis auch dieser Schmerz vorüber war, blieb ich noch ruhig liegen, dann versuchte ich mich aufzurichten. Schockiert stellte ich fest, dass ich meine Beine nicht mehr spürte. „Jake? Jake?!“, fragte ich panisch und er tauchte wieder vor mir auf. „Jake, ich … meine Beine ….“, stotterte ich und versuchte mit aller Macht, mich auf meine Arme zu stützen. Jacob winselte und schob meine Hände vorsichtig wieder weg, sodass ich wieder auf dem Boden lag. „Ich … ich kann nicht aufstehen. Hilf mir!“, schrie ich panisch. Plötzlich kam ein starker Wind auf und ich legte den Kopf wieder auf meinen Arm. Dann sah ich meinen Vater und Carlisle, die sich zu mir beugten. „Renesmee, kannst du mich hören? Wo hast du schmerzen?“, fragte Carlisle ruhig. Ich bemerkte, dass ich schon wieder weinte. „Überall.“, schluchzte ich. Dann wurde ich wieder panisch. „Ich … ich kann meine Beine nicht spüren. Ich kann nicht aufstehen!“, schrie ich. Mein Vater sah mir in die Augen und streichelte mir beruhigend über den Kopf. „Daddy, hilf mir doch!“, schrie ich. „Bleib ganz ruhig, meine Kleine, es wird gleich besser werden.“, murmelte er und ich spürte ein stechen in meinem linken Arm und schrie erschrocken auf. „Wir müssen sie hier lassen …“, hörte ich meinen Opa Carlisle sagen. Ich sah wieder zu meinem Dad und eine neue Welle der Panik überkam mich. Wieder senkte sich eine bleierne Schwere über mich und ein dichter Nebel schien sich über meine Umgebung zu legen. Ich wollte etwas sagen, wollte sie bitten, mir zu helfen, doch nicht ein Laut entwich meiner Kehle. Alles um mich herum wurde schwarz und ich war mit meiner Angst allein. Kapitel 23: Kap. 23 "Erinnerungen" ---------------------------------- (Jakes Sicht) Ich war heilfroh, als Edward und Carlisle uns endlich gefunden hatten. Sonst hätte Nessie wohlmöglich noch die ganze Nacht dort liegen müssen. Ich traute mich einfach nicht, sie auch nur anzuschubsen. Ihr ganzer Rücken war blutverschmiert und man sah deutlich, dass mehrere ihrer Rippen gebrochen waren. Es fiel ihr schwer, zu atmen, aber ich wollte sie nicht umdrehen. Wer weiß, was sie sich noch gebrochen hatte? Sie tat mir so leid, sie hatte furchtbare Angst. Ich verfluchte mich selbst dafür, dass ich ihr das angetan hatte. Ich hätte mich auch anderweitig wehren können, ohne sie gleich durch den halben Wald zu werfen aber in diesem Moment übernahmen meine Instinkte einfach die Kontrolle über mich und ich konnte nicht anders, als mich zu verwandeln. Zum Glück gab Carlisle ihr Morphium, dann schlief sie langsam ein. Mir stand das Fell zu berge, als ihre Augen sich langsam schlossen, aber ich wusste, dass es so besser war. „Wir müssen sie hier lassen.“, sagte Carlisle und ich sah ihn Fassungslos an. „Ihre Wirbelsäule ist gebrochen. Deshalb konnte sie ihre Beine auch nicht bewegen. Wenn wir sie jetzt hochheben riskieren wir, sie zu lähmen.“, erklärte Edward. Ich schauderte und sah sie besorgt an. „Mach dir nicht zu viele Vorwürfe.“, murmelte Edward und streichelte Nessie über den Kopf. „Auch, wenn ich deine Methoden nicht gutheiße, hattest du doch die richtigen Beweggründe. Außerdem kannst du nichts für deine Reaktion und dafür werde ich dich mit Sicherheit nicht zur Rechenschaft ziehen. Doch Bella ist sehr wütend auf dich, besser, du bleibst gleich in dieser Gestalt.“ Ich knurrte verzweifelt und lief nervös um die drei herum. Im Moment war es mir egal, wie sauer Bella auf mich war. Sollte sie mich doch auseinander nehmen, wenn wir wieder zuhause waren. Hoffentlich kamen wir alle wieder. „Natürlich werden wir das.“, knurrte Edward neben mir. „Du weißt genauso gut wie ich, dass sie wieder heilen wird.“ Er hatte Recht. Wir wussten zwar immer noch nicht, ob sie krank werden könnte, im Sinne einer Infektion, aber Knochenbrüche und ähnliches heilten bei ihr tatsächlich wieder. Ihre Knochen waren sehr viel stabiler als die, normaler Menschen, aber sie brachen auch. Plötzlich fluteten die Erinnerungen an die Nacht, in der wir das alles unfreiwillig herausgefunden hatten, meinen Kopf. Es war vielleicht drei Jahre her, dass die anderen uns mit auf ein Baseballspiel genommen hatten. Ich saß mit Nessie neben dem Spielfeld und wir sahen gespannt zu. Plötzlich flog der Ball auf uns zu und Emmett jagte hinter ihm her. Er hatte die Augen nur auf den kleinen Ball gerichtet, rannte direkt in uns herein und brach uns beiden so einige Knochen. Ich werde nie vergessen, wie sie geschrieen hatte und bei der Erinnerung daran stand mir das Fell zu berge und Edward neben mir schauderte. Zwar dauerte es ungefähr doppelt so lange, bis ihre Knochen wieder heilten, als bei mir, doch sie wurde zum Glück wieder. Ich betrachtete sie genau und versuchte herauszufinden, wie viele Knochen sie sich wohl gebrochen hatte. Dann versuchte ich auszurechnen, wie lange das ganze bei mir dauern würde. „Nicht mehr, als zwei Tage.“, sagte Edward. „Das bedeutet, bis Renesmee wieder völlig gesund ist, werden etwa vier Tage vergehen.“ Ich schnaufte und dankte ihm dafür. »Wie lange müssen wir sie hier liegen lassen?«, fragte ich. „Das weiß ich nicht.“, antwortete er und verzog das Gesicht. Wir warteten darauf, dass ihr Körper irgendein Zeichen gab, dass ihre Wirbelsäule wieder intakt war und sahen uns immer wieder besorgt an. Nach etwa einer Stunde kam Emmett zu uns und auf seinem Rücken hatte er einen riesigen Rucksack. »Was ist das?«, wollte ich wissen. „Gipsverbände.“, antwortete Edward knapp. „Wir werden die größeren Knochen eingipsen, dann können wir sie eher nach Hause bringen.“ Nervös sah ich zu, wie die drei ihren kompletten Linken Arm in Gips hüllten. Ich wollte helfen, aber in meiner jetzigen Form war das nicht möglich. „Wir machen das schon.“, hatte Edward nur gemurmelt. „Emmett wir müssen ihr Bein richten. Halt sie fest.“, sagte Carlisle ruhig und ich sprang auf. »Was tut ihr? Was soll das?“, fragte ich nervös und knurrte. „Die Knochen sind verschoben. Wenn wir es so eingipsen, wächst es schief zusammen und du müsstest ja noch gut in Erinnerung haben, was das bedeutet.“ Ich schauderte. Nur zu gut wusste ich noch, wie Carlisle und Emmet meine Knochen nach dem Angriff der Vampirarmee wieder begradigt hatten. Das wollte ich ihr ersparen. „Gut, dann geh doch am besten etwas zur Seite.“, murmelte Edward und wickelte ihre linke Schulter in Gips. Dann gab es ein lautes, metallisches knacksen und ihr Bein war wieder gerade. Ich schnaufte schwer und setzte mich. Immer wieder hallten diese fürchterlichen Geräusche von den Bäumen wieder und ich wandte meinen Blick die ganze Zeit nicht von ihrem Gesicht ab. Als ihr ganzer Körper plötzlich zu zucken anfing, sprang ich wieder auf. »Was hat sie?«, fragte ich und sah die anderen besorgt an. „Ihre Wirbelsäule, nehme ich an.“, antwortete Edward zögernd und sah Carlisle an, der seine Hände vorsichtig über ihren Rücken gleiten ließ. Es dauerte noch bis zum Morgengrauen, bis wir sie endlich bewegen konnten. Ich trug sie auf meinem Rücken bis nach Hause. Natürlich war Bella die erste, die uns erwartete und mich beschimpfte. „Bella, ich weiß, du bist wütend, aber setze ihm nicht zu sehr zu, er leidet schon genug.“, sagte Edward und schob sie ins Haus zurück. »Danke.«, sagte ich träge. Er nickte nur und ging dann hinter Carlisle her. Ich stand noch eine Weile unschlüssig vor der Tür, bis Alice hinauskam und mir Kleidung gab. Kapitel 24: Kap. 24 "Strafe" ---------------------------- (Jakes Sicht) Ich verwandelte mich wieder in einen Menschen zurück und ging dann langsam zum Haus zurück. Von weitem hörte ich schon die Stimmen von Edward und Carlisle im zweiten Stock und ich wünschte mir, ich wäre an Nessies Stelle verletzt worden. Was hatte ich nur getan? Ich hatte sie, meine Nessie, meine geliebte Nessie, verletzt. Auch, wenn Edward und Carlisle mir keine Vorwürfe gemacht hatten – oder sie zumindest nicht aussprachen - ich machte mir selbst genug. Ich hätte anders reagieren müssen, irgendwie wäre es schon möglich gewesen. Gerade, als ich die Veranda betrat, kam Bella aus dem Haus. Sie starrte mich wütend an und ein Knurren ertönte aus ihrer Kehle. Ich wich instinktiv einen Schritt zurück und hob beschwichtigend die Hände. „Bella, ich … es tut mir wahnsinnig leid, wirklich …“, stammelte ich. Sie knurrte nur noch lauter und sprang schließlich auf mich zu. Zum Glück konnte ich noch ausweichen und taumelte ein paar Schritte in den Wald hinter mir. „Was hast du nur getan, du Hund?!“, schrie sie und sprang mich erneut an. Diesmal war sie zu schnell und warf mich zu Boden. Kurz darauf spürte ich schon ihre eiskalte Hand in meinem Gesicht. Immer wieder Ohrfeigte sie mich und schließlich schlug sie sogar mit der Faust zu. Ich bekam ihre Hände zu fassen und hielt sie fest. Stumm sah ich in ihr schmerzverzerrtes Gesicht; sie schluchzte. Wenn sie in ihrer jetzigen Gestalt noch hätte weinen können, sie hätte es getan. Langsam schob ich sie von mir und stand wieder auf. „Es tut mir leid.“, wiederholte ich leise. Ich meinte gleichermaßen, dass ich Renesmee so zugerichtet hatte als auch, dass sie jetzt so verzweifelt war. Auch, wenn es mir mit jeder Sekunde mehr wehtat, wandte ich den Blick nicht von ihr ab. Ich würde es als meine persönliche Strafe nehmen, sie so zu sehen, mit dem Bild von Renesmees leblosem Körper in meinem Kopf. „Jacob Black.“, knurrte ich und sah mich mit einem wütenden funkeln in den Augen an. Dann stand sie auf und packte mich in der gleichen Bewegung am Kragen meines Hemdes. „Ich verbiete dir bis auf weiteres, bei ihr zu sein.“, knurrte sie schließlich und ich schloss demütig die Augen. Sie wusste, dass diese so harmlos erscheinende Strafe die schlimmste war, die sie mir hätte zufügen können. Schlimmer noch, als wenn sie mir jeden Knochen im Körper einzeln gebrochen hätte. Ohne Renesmee konnte ich keine Sekunde mehr sein, doch ich widersprach ihr nicht. Ich hatte es verdient. Sie ließ mich wieder los und ging knurrend auf das Haus zu. „Ich werde dich rufen.“, sagte sie und ließ mich allein draußen zurück. Kapitel 25: Kap. 25 "schmerzhafte Lehre" ---------------------------------------- (Renesmees Sicht) Selbst in meinen unruhigen Träumen spürte ich die Schmerzen. Ich wollte am liebsten weinen und schreien und strampeln, aber ich konnte mich nicht bewegen. Immer wieder sah ich nur eine ganze bestimmte Szene in meinen Träumen, wie in einer Endlosschleife. Ich, wie ich mich auf Jake, auf meinen geliebten Jake, stürzte und ihm das Blut aussaugte. Dann, wie ich durch den Wald flog und dann spürte ich die Schmerzen, immer wieder Schmerzen. Plötzlich hörte ich von weit her Stimmen. Ich erkannte Jake und … wer war da noch? Carlisle? „Nessie, hörst du mich?“, fragte Jake besorgt. Ich versuchte mühsam, meine Augen zu öffnen. Die Schmerzen wurden immer schlimmer und ich hörte ein leises wimmern und realisierte erst etwas später, dass es von mir kam. Dann endlich konnte ich die Augen öffnen. Irgendwie erwartete ich den Wald um mich herum, aber als ich meinen Kopf etwas drehte, sah ich Jacob und mein Zimmer in Hintergrund. „Nessie!“, rief er und drückte meine Hand. Verwirrt sah ich ihm in die Augen und versuchte mich etwas aufzurichten. „Jake, es tut mir so-“, ich stockte, denn der Schmerz in meinem linken Arm war einfach unerträglich. Ich verzog das Gesicht und sah dann Carlisle, der mich vorsichtig wieder nach unten drückte. „Renesmee, du musst unbedingt liegen bleiben.“, sagte er ernst und fühlte meinen Puls am rechten Handgelenk. „Was … was ist denn los?“, fragte ich verwirrt und wollte mich wieder aufsetzen. Diesmal war es Jake, der mich behutsam wieder hinlegte. „Du hast schwere Verletzungen, Renesmee. Du warst drei Tage bewusstlos, die Schmerzen wären zu stark gewesen für dich.“, erklärte Carlisle. „Was?!“, flüsterte ich. „Weißt du, wo du bist und was passiert ist?“, fragte er und leuchtete mir mit einem kleinen Lämpchen in die Augen. „J-ja …“, sagte ich und senkte schuldbewusst meinen Blick. „Mach dir keine Vorwürfe, Nessie, es war doch meine Idee. Es tut mir so leid, es war wirklich dumm von mir.“, sagte Jake, als er meinen Blick sah und streichelte über meinen Kopf. „Aber ich habe dich gebissen …“, murmelte ich. „Was? Nein du hast mich nicht gebissen, Kleine.“, sagte er überrascht und ich sah zu ihm auf. „Nicht?“ „Nein.“ „Huh.“, machte ich nur und fühlte mich etwas besser. Zwar hatte ich ihn immer noch angegriffen und es tat mir immer noch furchtbar leid aber zumindest hatte ich ihn nicht gebissen. „Wie siehts aus Doc?“, fragte Jake Carlisle und ich sah meinen Opa an. „Ich denke, den Gips um ihre Beine können wir wieder abnehmen. Der Rest wird wohl noch dauern.“ Der Rest? „Was habe ich denn überhaupt?“, fragte ich verwirrt und versuchte, durch die Decke die über mir lag, etwas zu erkennen. Leider schien mein Körper ein einziger großer Klumpen zu sein, sodass ich nicht genau ausmachen konnte, was mir fehlte. „Du hast dir beide Beine mehrmals gebrochen, acht Rippen, das Brustbein, das Schlüsselbein, die linke Schulter und mehrere Trümmerbrüche im linken Arm.“, sagte Carlisle ruhig und mir wurde schwindelig. Ich versuchte, das alles erst einmal zu verarbeiten als mich plötzlich wieder die Panik durchfuhr. „Meine Beine! Was ist mit meinen Beinen?!!“, rief ich panisch und versuchte trotz der Schmerzen, mich wenigstens etwas aufzustützen. „Du hast dir die Wirbelsäule gebrochen, deshalb konntest du sie nicht fühlen. Inzwischen müsste das meiste verheilt sein aber bitte bewege dich trotzdem noch nicht.“, erklärte Carlisle ruhig und drückte mich wieder auf mein Bett. „Nessie bleib liegen, bitte.“, sagte Jake neben mir und sah mich flehend an. Ich ließ mich langsam wieder zurücksinken und verzog vor Schmerz das Gesicht. „Ich werde dir gleich noch etwas gegen die Schmerzen geben.“, murmelte mein Opa Carlisle und ging dann leise aus dem Raum. Kurz herrschte Stille und ich sah schweigend an die Decke, bis ich endlich dazu in der Lage war, Jakes Blick zu erwidern. „Jake, es tut mir so leid. Ich-“ „Du musst dich nicht entschuldigen! Es war meine Schuld, ich habe dich doch praktisch dazu gezwungen, mich anzugreifen. Ich bin derjenige, der sich entschuldigen muss, weil ich dich so … zugerichtet habe.“ Gegen Ende des Satzes wurde er immer leiser und man konnte die Reue in seinen Worten schon fast körperlich fühlen. Er senkte den Blick und schloss dann die Augen. Dann legte er sein Gesicht in die Hände. „Jacob …“, flüsterte ich und versuchte, irgendwie an ihn heranzukommen, was durch den Gips, der irgendwie meinen ganzen Körper einzuhüllen schien, nicht sehr einfach war. Schließlich schaffte ich es doch, wenigstens meinen rechten Arm etwas zu heben und streichelte unbeholfen sein Haar. Als ich ihn berührte erschrak er und nahm meine Hand so vorsichtig in seine, als wäre sie ein rohes Ei. „Du darfst dich nicht bewegen.“, wiederholte er und küsste meine Hand. Ich sah ihn an, aber er erwiderte meinen Blick nicht. „Jake, es tut mir-“ „Nein, mir tut es Leid, ich-“ „Genug jetzt! Ich will davon nichts mehr hören!“, rief ich und endlich sah er mich wieder an. „Es tut uns beiden Leid. Damit sind wir quitt.“, sagte ich und lächelte ihn an. Langsam zeigte sich auch auf seinem Gesicht ein Lächeln. „Okay.“ „Und jetzt komm her und küss mich.“, verlangte ich und grinste ihn an. „Wie sie wünschen Ma´am.“, sagte er und legte seine Lippen wieder auf meine. Leider verschwanden sie, wie immer, viel zu früh, denn die Tür wurde leise geöffnet und Carlisle kam mit einem Tablett wieder. Neugierig reckte ich den Kopf etwas, um zu erkennen, was darauf lag. Vielleicht hatte er mir ja etwas zu essen gebracht, denn eigentlich hatte ich einen Bärenhunger. Er griff etwas vom Tablett und ich erschrak, als ich sah, dass es eine riesige Spritze war. „Halt, was ist das?“, rief ich und wünschte mir, ich könnte aufspringen und in Deckung gehen. „Etwas gehen die Schmerzen.“, antwortete er und lächelte. „Es wird nicht wehtun, versprochen.“ „I-ich hab gar keine Schmerzen mehr.“, sagte ich. Na ja zumindest hatte ich jetzt im Moment keine, aber das musste er ja nicht wissen. „Wenn du meinst, wir können dir ja später auch noch etwas geben, wenn es wieder schlimmer werden sollte.“, sagte er und holte eine große Schere von dem Tablett. Wieder zuckte ich zusammen, als ich das glänzende Metall sah. „Die ist nur, um deinen Gips aufzuschneiden, keine Angst.“, sagte Carlisle grinsend, als er meinen Blick sah. Ich beruhigte mich wieder. Angespannt lauschte ich auf das Geräusch der schneidenden Schere. Was, wenn ich trotzdem nichts fühlen konnte? In meinem Kopf herrschte angespannte Stille, als ich auf mein Urteil wartete. Ich biss mir auf die Lippe. Dann zuckte ich zusammen, als ich eine eiskalte Hand auf meinem Bein spürte. „Spürst du das?“, fragte Carlisle. „Ja.“, seufzte ich und entspannte mich wieder. „Gut, dann scheint mit deinen Nerven wieder alles in Ordnung zu sein. Zur Sicherheit bleibst du aber bitte noch bis Morgen früh hier liegen. Dann werde ich noch einmal nach dir sehen.“, sagte er, während er den Gips um meinen Bauch zerschnitt. Probeweise atmete ich einmal tief durch. Es tat nicht sehr weh, aber angenehm war es auch noch nicht. „Deine Schulter und deinen linken Arm lassen wir besser noch etwas.“, murmelte er und befühlte meine andere Schulter und den Nacken. „Wo ist eigentlich meine Mutter?“, fragte ich leise. Ich hatte noch verschwommen in Erinnerung, dass ich ihre wütende Stimme gehört hatte. Fragend sah ich Jake an und bemerkte erst jetzt, dass sein Hemd blutverschmiert war. Er räusperte sich und strich sich mit Daumen und Zeigefinger über den Nasenrücken. „Ach, das ist nichts weiter. Edward hielt es für besser, wenn sie sich erstmal wieder beruhigt, bevor sie zu dir geht.“, murmelte Jake und ich starrte ihn Fassungslos an. „Zumindest weißt du jetzt, dass ich mich auch wehren kann, wenn es zu gefährlich wird.“, murmelte Jacob grinsend, als wir wieder allein waren. „Wenn wir uns ab jetzt alles so beibringen könnten die nächsten Monate sehr schmerzhaft für dich werden.“, erwiderte ich. Er sah mich fragend an und ich lachte leise. „Dann gehen wir beide endlich zur Schule.“ ******************************************************************************* So, das waren erstmal ein paar neue Kaps für euch und ich möchte mich wirklich tausend (millionen, milliarden, usw.) mal entschuldigen, dass ich das hier so lange hab schleifen lassen >.< Doch gerade wegen dieser FF hier hatte ich alle Hände voll zu tun *euch dolle knuddelt* aber ich hoffe, ihr sehts mir nach und seid ab jetzt wieder dabei, wenn Nessie und Jake ihre Abenteuer bestehen =) Kapitel 26: Kap. 26 "die etwas andere Reha" ------------------------------------------- (Renesmees Sicht) Am nächsten Morgen fühlte ich mich schon viel besser. Zwar konnte Jake nicht bei mir schlafen und Carlisle musste in der Nacht noch einmal kommen, um mir Schmerzmittel zu geben, aber ich hatte trotzdem relativ gut geschlafen. Als ich die Augen aufschlug, sah ich meine Mutter mir besorgtem Gesichtsausdruck an meinem Bett sitzen. Wir unterhielten uns etwas und ich versuchte, sie wegen Jake milder zu stimmen. Schließlich einigten wir uns darauf, das ganze auf sich beruhen zu lassen, doch ich hatte eher den Eindruck, dass sie mich nicht noch mehr aufregen wollte und mir deshalb meinen Willen gab. Ich wollte sie darauf ansprechen, doch sie schien das Thema nicht weiter bereden zu wollen. Dann kam auch schon Carlisle mit meiner Tante Alice herein. Carlisle untersuchte mich und nahm dann auch noch die letzten Gipsverbände ab. Ich starrte geschockt auf meinen linken Arm, als dieser wieder zum Vorschein kann. Zwar war er gerade und die Schmerzen waren auch erträglich, aber er war von den Fingerspitzen bis zur Schulter tieflila. „Bis morgen wird das auch verschwunden sein, aber ich werde dir dann noch einen leichten Verband anlegen.“, sagte Carlisle und zog mich langsam nach oben, dass ich erstmal sitzen konnte. „Wie fühlst du dich?“, fragte er nach einer Minute, in der er meinen Puls gemessen hatte. „Ganz okay … ein bisschen Schwindelig.“ „Das ist ganz normal, du hast lange gelegen.“, sagte er zuversichtlich und lächelte mich an. Dann küsste er mich auf die Stirn und ging aus dem Raum. „Jetzt machen wir dich erstmal hübsch!“, trällerte meine Tante Alice und trug mich zusammen mit meiner Mutter ins Bad. „Alice, du bist ein Schatz.“, murmelte ich, als sie mich in die Badewanne setzte. Das warme, duftende Wasser fühlte sich himmlisch an nach der ganzen Zeit im Gips. Vorsichtig legte ich meinen violett verfärbten Arm auf den Rand der Badewanne. Alice setzte sich hinter mich und wusch mir die Haare. „Ich werde dir dann die Nägel lackieren, was meinst du?“, fragte sie fröhlich und ich kicherte. „Au ja, am besten in lila, passend zu meinem Arm.“ Alice lachte ihr glockenhelles Lachen und ich stimmte darin ein. Ich wusste, dass sie versuchte, mich etwas abzulenken und ich ließ es auch geschehen. Nachdem wir endlich im Bad fertig waren – Alice bestand darauf, mir eine Haarkur zu verpassen und eine Maniküre – legte ich mich wieder in mein Bett und meine Mutter brachte mir das Frühstück. Danach verband Carlisle meinen Arm mit einer kühlenden Salbe. Das sollte angeblich die blauen Flecken – na ja eigentlich war der ganze Arm ein einziger blauer Fleck - schneller verschwinden lassen. Das waren auch schon die Highlights meines Tages, denn dann verschwanden alle zu ihrer Arbeit oder in die Schule und ich blieb allein mit der Fernbedienung. Kurz vor zwölf Uhr mittags regte sich dann auch endlich etwas in Jakes Zimmer. Ich hörte ihn ins Bad stapfen, dann in die Küche und wieder die Treppe hinauf. Dann klopfte er zwei Mal kurz an und öffnete die Tür. „Morgen!“, grüßte ich ihn und streckte den rechten Arm nach ihm aus. Er stellte ein großes Tablett auf meinen Schreibtisch, setzte sich zu mit aufs Bett und küsste mich sanft. Dann beäugte er den dicken Verband um meinen linken Arm skeptisch. „Wie geht es dir?“, fragte er. „Ganz gut, der Verband bleibt noch bis morgen, dann bin ich wieder fit.“, sagte ich und lächelte ihn zuversichtlich an. Er erwiderte mein lächeln leicht. „Ich hab unser Mittagessen mitgebracht, hast du schon Hunger?“, fragte er. „Und wie.“, antwortete ich und schob mich etwas höher, dass ich sitzen konnte. Schweigend aßen wir dann den Nudelauflauf, den mein Dad für uns gemacht hatte. Es schmeckte wirklich gut und ich aß alles bis zum letzten Krümel auf. Dann ließ ich mich vorsichtig in meine Kissen zurücksinken. Auch, wenn die Brüche schon verheilt waren, tat mein Rücken immer noch weh, und ich wusste auch warum. Im Bad hatte Alice gemeint, er wäre noch dunkler, als mein Arm. Ich sah zu Jake, der mich angrinste. Irgendetwas an seinem Blick machte mich skeptisch. „Ist irgendwas?“, fragte ich leise und sein Grinsen wurde breiter. „Ich dachte mir nur, wir könnten doch etwas für deine Heilung tun. So ein bisschen Reha-Training.“ „Jake, ich heile bereits schnell genug.“, murmelte ich skeptisch und meine Augenbrauen zogen sich zusammen, als ich herauszufinden versuchte, was er vorhatte. „Nun sei doch nicht so. Danach wird es dir garantiert besser gehen.“, sagte er und zog mir langsam die Decke vom Körper. Ich wurde rot, als er mich musterte, denn ich hatte nur Shorts und ein Top an und war übersäht mit blauen Flecken. Er kniete sich über mich und legte seine Lippen auf meine. Vorsichtig hob ich den rechten Arm und wollte ihn um seinen Hals legen, doch er hatte wohl andere Pläne. „Wie geht es deinen Beinen?“, fragte er flüsternd und legte beide Hände um mein rechtes Bein. „Gut.“, murmelte ich zögernd und zuckte dann zusammen, als ich seine Lippen auf meinem Bein spürte. Er küsste jede einzelne geschundene Stelle und arbeitete sich dabei immer höher. Als er am Saum meiner Shorts angekommen war, wandte er sich dem anderen Bein zu und wiederholte die Prozedur. „Und wie geht es deinen Beinen jetzt?“, fragte er wieder und ich konnte deutlich hören, dass er grinste. „Besser.“, hauchte ich und schloss die Augen. Plötzlich spürte ich seine Lippen wieder auf meinen und sah ihn an. „Also gefällt dir meine spezielle Reha-Therapie?“, fragte er und strahlte mich an. „Ja klar.“, erwiderte ich kichernd und zog ihn mit einem Arm wieder zu mir. „Morgen machen wir dann das gleiche mit deinem Arm.“, murmelte er fröhlich, als seine Lippen meinen Hals entlang wanderten. Eine Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper und ich spürte, wie ich rot wurde. „Das ist, glaube ich, keine so gute Idee.“ „Warum nicht?“, fragte er stutzig. „Weil Morgen Samstag ist und das bedeutet, dass unsere Familie den ganzen Tag im Haus ist.“, sagte ich und kicherte dann über sein schmollendes Gesicht. Er murmelte etwas Unverständliches und drückte seine Lippen dann wieder an meine Kehle. „Du kannst es nachholen, wenn du möchtest.“, bot ich ihm kichernd an. „Ich werd drauf zurückkommen.“, murmelte er grinsend. Kapitel 27: Kap. 27 "Vorbereitungen und durchkreuzte Pläne" ----------------------------------------------------------- (Renesmees Sicht) Das Wochenende verlief, wie ich es schon erwartet hatte, ziemlich ruhig. Jake durfte weiterhin nicht bei mir Übernachten und ich hatte den leisen Verdacht, dass meine Mutter es ihm verboten hatte. Wir wurden auch selten allein gelassen, was ich einfach nicht nachvollziehen konnte. Doch nachdem Carlisle am Sonntagmorgen das Okay gegeben hatte, und wir auch von meinen Eltern die Erlaubnis bekommen hatten, machte ich einen kurzen Spaziergang mit Jake. Mein Rücken und mein Arm waren nur noch leicht gelblich und ich konnte mich schon wieder frei bewegen. Nur etwas Schwindelig war mir noch, da ich die ganze Woche im Bett verbracht hatte, und Jacob wich nicht von meiner Seite. Ich versicherte ihm mehrmals, dass ich nicht gleich umfallen würde, doch er hielt mich weiterhin stur an seiner Seite. Als wir zum Mittagessen nach hause zurückwanderten, knurrte Jakes Magen so laut, dass ich mich schon fast erschrak. „Was es wohl zum Mittag gibt?“, murmelte er. „Hoffentlich genug.“, kicherte ich. Wir schlenderten zum Hintereingang in die Küche hinein und während ich das Essen langsam genoss, sah ich staunend zu, wie Jake sich schon den vierten Teller hineinschaufelte. Irgendwann war er auch endlich satt und wir gingen ins Wohnzimmer. Dort spielten Stundenlang mit meinen Onkel Emmett Computerspiele. An Nachmittag gingen wir dann alle zusammen jagen. Fast alle, denn Carlisle und Esme waren nicht da. Sie inspizierten unser neues Haus und bauten die Garage aus, denn schon nächste Woche sollten die Vorbereitungen für den Umzug beginnen. Als erstes mussten unsere zahlreichen Autos transportiert und untergebracht werden und dafür hatten wir schon eine Spedition beauftragt. Inzwischen hatten wir immerhin schon über zwanzig Gefährte und wenn es nach meinem Onkel Emmett und meinem Dad ging, würden es ständig mehr werden. Noch vor dem Sonnenuntergang waren wir wieder zurück und saßen alle noch etwas in unserem Wohnzimmer zusammen. Wir verteilten für die kommenden Wochen schon mal die Aufgaben und besprachen, was noch alles zu tun war. Jake und ich bekamen die Aufgabe, unsere Bibliothek und alles, was sonst noch nicht mehr jeden Tag gebraucht wurde, in Kisten zu verstauen. Das würde uns mit Sicherheit die ganze Woche in Atem halten und auch ganz schön Anstrengend werden. Wieder einmal hatte ich den leisen Verdacht, dass meine Eltern das ganze extra so arrangiert hatten, damit Jake und ich am Abend zu müde waren, um noch irgendetwas anzustellen, doch ich beschwerte mich auch nicht. Ich bemerkte den Blick meines Vaters auf mir ruhen und sah ihn an. Er schmunzelte, da er wohl meine Gedanken verfolgt hatte. Ich lächelte ihn unschuldig an und verschwand dann auch bald in mein Zimmer. ************************************************************************* Als Jake und ich uns am nächsten Morgen in der Küche trafen, waren schon alle aus dem Haus. „Morgen!“, sagte er lächelnd und küsste mich auf die Stirn. „Guten Morgen.“, erwiderte ich und holte mir eine große Schüssel aus einem der Küchenschränke. Jake schob mir die Cornflakespackung und die Milch herüber und ich setzte mich neben ihn an den kleinen Esstisch. „War ja ein klasse Wochenende.“, grummelte Jake nach langem Schweigen. Ich seufzte. „Und diese Woche wird auch nicht viel besser werden. Meine Eltern haben uns bestimmt absichtlich so viel Arbeit gegeben.“, murmelte ich. „Ach, wir sagen einfach, wir haben die Kartons nicht gefunden, dann haben wir wenigstens noch heute für uns.“, meinte Jake grinsend und sah mich an. Ich erwiderte sein grinsen. Zwar wollte ich meine Eltern nicht unbedingt belügen, aber ich sehnte mich nach ein bisschen Zweisamkeit mit Jacob. „Guter Plan.“, sagte ich schließlich. Zwar war der Plan gut, doch er erwies sich als sehr Fehleranfällig, wenn die Familie aus Vampiren bestand, die wirklich alles bedachten. Als wir uns nach dem Frühstück auf die Couch kuscheln wollten, erstarrten wir mit offenen Mündern, als wir aus der Tür traten. An der Gegenüberliegenden Wand waren zusammengefaltete Kartons bis unter die Decke gestapelt. Kaum zu übersehen. Auf Augenhöhe war ein Zettel angebracht, auf dem man uns „Viel Spaß“ wünschte. Jake neben mir knurrte nur und ich seufzte. Dann machten wir uns widerwillig an die Arbeit. Den ganzen Tag lang füllten wir einen Karton nach den anderen mit Büchern und stapelten sie dann im Wohnzimmer an eine freie Wand. „Langsam geht mir Bella ziemlich auf die Nerven mit ihrem übervorsichtigen Getue.“, murmelte Jake, als er den gefühlten tausendsten Karton verschloss. „Hat sie dir eigentlich verboten, bei mir zu schlafen?“, fragte ich. Er zögerte lange und nach einer Weile sah ich auf ihn herunter. Wir hatten uns entschieden, die obersten Fächer zuerst auszuräumen und ich saß auf einer großen Leiter und reichte ihm immer Stapelweise die Bücher. „Hat sie.“ „Und für wie lange?“ „Bis auf weiteres, mehr hat sie dazu nicht gesagt.“ Wieder folgte eine lange Pause in der er mit zusammengezogenen Augenbrauen. Zu überlegen schien. „Eigentlich darf ich dir gar nichts davon sagen. Sie wollte dich nicht aufregen aber mich auch nicht ohne Strafe davonkommen lassen. Nur weil dein Vater meinte, du würdest dich nur zu sehr aufregen, wenn du mich nicht sehen würdest, durfte ich anwesend sein, als du aufwachtest.“, murmelte er. Ich seufzte wieder und griff nach den nächsten Büchern. Mitten in der Bewegung hielt ich jedoch inne. „Was ist?“, fragte Jake hinter mir. „Jake, wie viele Kartons haben wir heute geschafft?“ „Ähm …. So um die dreißig. Wieso?“, antwortete er verwirrt. Ich zählte schnell, wie viele Kartons davon noch hier oben standen und sprang dann von der Leiter direkt in seine Arme. „Dann lass und heute aufhören. Diese Kartons hier lassen wir einfach stehen. Carlisle wird nicht vor Ende der Woche wiederkommen, also wird auch niemand hier Hereingehen. Wir tun einfach so, als hätten wir nur die Kartons geschafft, die schon unten stehen und stellen den Rest dann einfach morgen dazu. Dann können wir uns einen schönen Tag machen.“, erklärte ich grinsend. Jake erwiderte mein Grinsen, als er Verstand. „Mir gefällt die Art, wie du denkst, Kleine.“, murmelte er und küsste mich leidenschaftlich. Doch sobald seine Lippen auf meinen lagen, hörten wir auch schon, wie sich die Haustür öffnete und unsere Familie ins Haus strömte. Ich seufzte und legte eine Hand an seine Wange, damit uns niemand hören konnte. »Lass uns morgen irgendwohin fahren. Ins Kino oder so, einfach mal raus hier. Alice sieht uns doch nicht.«, dachte ich und sah ihn bittend an. Er nickte lächelnd und küsste mich wieder. Dann gingen wir Hand in Hand die Treppe hinunter und begrüßten meine Familie. Der missbilligende Blick meiner Mutter, als sie unsere Hände sah, entging mir nicht, doch ich sagte nichts weiter dazu. Ich bemühte mich, nicht an unsere Pläne zu denken und gab dann vor, müde zu sein und verschwand in mein Zimmer. Zwar war ich wirklich ziemlich erschöpft vom ewigen Kartons-packen, doch ich durchforstete noch eine ganze Stunde lang meinen Schrank, um mir ein Outfit für Morgen zu suchen. Als ich dann endlich etwas Passendes hatte, kuschelte ich in mein Bett und schlief mit einem lächeln auf den Lippen und den Gedanken bei meinem Liebsten ein. Kapitel 28: Kap. 28 "das Date" ------------------------------ (Jakes Sicht) Ich war schon wach, kaum, dass die Sonne aufgegangen war. Trotzdem blieb ich noch ein bisschen liegen und versuchte, meinen Atem und meine Gedanken gleichermaßen ruhig zu halten. Zu einer halbwegs annehmbaren Zeit für mich, ging ich dann in mein Badezimmer. Ich dachte die ganze Zeit nur über das Einpacken der Bücher nach und darüber, wie viele wir wohl heute schaffen würden, während ich mich duschte und anzog. Als ich dann zum Frühstück runter in die Küche ging, verwickelte ich Emmett in eine Unterhaltung über das letzte Basketballspiel. Edward schien mich nicht wirklich zu beachten, doch Jaspers Blick entging mir nicht. Er starrte mich die ganze Zeit schon misstrauisch an, vermutlich spürte er meine Aufregung. Schnell sprach ich Emmett auf das heutige Spiel an und erwähnte, wie sehr ich mich schon darauf freuen würde. Dann sah auch Jasper endlich weg und ich wurde etwas ruhiger. Es kam mir heute doppelt so lange vor, wie sonst, bis alle aus dem Haus waren und Nessie endlich zu mir kam. „Morgen!“, grüßte ich sie und schnappte sie direkt von der Treppe weg und hob sie in meine Arme. Sie lachte das schönste Lachen, dass ich jemals gehört hatte, und ihre weichen Lippen legten sich auf meine. Ich hörte ihren Magen knurren und wir lachten beide leise, als ich sie wieder auf den Boden ließ. „Also, was machen wir heute?“, fragte sie neugierig und strahlte mich mit ihren wunderschönen, braunen Augen an. „Ich fand deine Idee mit dem Kino ziemlich gut.“, murmelte ich und sie lächelte. Ich wusste, wie schwer es ihr fiel, dass sie niemals richtig hinaus durfte. .Mir machte es nicht ganz so viel aus, denn so lange ich mit ihr zusammen war, war mir alles andere egal. Zwar ging ich mit ihr so oft es ging in den Wald, aber sie musste auch mal unter Menschen kommen. Ich beobachtete sie, als sie ihre Cornflakes aß und lächelte. Sie trug eine dunkelblaue Bluse und ich fand, ihr stand diese Farbe noch viel besser, als ihrer Mutter. Vielleicht war ich auch nur zu parteiisch, denn Edward würde mich mit Sicherheit widersprechen. „Was ist denn?“, fragte Nessie, als sie meinen musternden Blick bemerkte. „Ich dachte nur gerade, wir schön du doch bist.“, antwortete ich wahrheitsgemäß und ein Lächeln umspielte meine Lippen, als sie rot anlief. Als sie fertig gefrühstückt hatte, kümmerten wir uns um unser Alibi. Wir brachten die Kartons, die wir gestern noch geschafft hatten, hinunter und stapelten sie auf die anderen. Dann brachten wir ein paar leere Kartons nach oben. „So, das sieht doch nach Arbeit aus.“, sagte Renesmee zufrieden und legte die Arme um meinen Hals. „Dann können wir ja los.“, murmelte ich und legte meine Lippen auf ihre. Hand in Hand gingen wir durch den Wald zu Rosalies und Emmetts Haus, das an das unsere Garage grenzte. Wir stiegen in Renesmees dunkelblauen Mercedes – ein Geschenk zu ihrem fünften Geburtstag - und ich startete den Wagen. Inzwischen hatte ich auch die Cullensche Manier des zu schnell Fahrens übernommen und so kamen wir noch vor zwölf Uhr in der Stadt an. Wir hatten uns extra für die Nachbarstadt entschieden, damit uns auch wirklich niemand erkannte. ********************************************************************** „Was willst du sehen?“, fragte ich, als wir vor dem Kino standen. „Den da!“, kam sofort die Antwort von Nessie und sie zeigte auf das Plakat am Eingang. Ich unterdrückte ein seufzten; ein Musical. „Ach, komm schon, Jake, der wird bestimmt klasse!“, lachte sie und zog mich am Arm hinein. Wir hatten Glück, da es eine Mittagsvorstellung war, waren wir fast allein im Saal. Wir setzten uns in die letzte Reihe und Nessie stellte den reisigen Eimer Popcorn zwischen uns. Ich nippte schon mal an meiner Cola, denn das Coffein würde ich bestimmt gut brauchen können. Ich seufzte wieder beim Gedanken an ein Musical. Als das Licht ausging, legte ich Nessie einen Arm um und sie kicherte. „Was ist so lustig?“, flüsterte ich ihr zu. „Nichts.“, antwortete sie kichernd und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. ***********************************************************************  Renesmees Sicht Ich war überglücklich, dass ich endlich einmal wieder nach draußen konnte. Zwar nahm mich Alice regelmäßig mit auf ihre Shoppingausflüge, doch mit Jake war ich noch nie alleine unterwegs gewesen und das freute mich. Als es im Saal langsam dunkel wurde, und Jake einen Arm um mich legte, musste ich lachen. Es war schon irgendwie klischeehaft, aber trotzdem wunderschön mit ihm. Ein klassisches Date eben. „Was ist so lustig?“, wollte er wissen. „Nichts.“, antwortete ich nur und kuschelte mich glücklich an ihn. Der Film war einfach toll und ich sah gebannt auf die Leinwand vor uns. Hin und wieder sah ich zu Jake, doch er traf nur einmal meinen Blick. Er lächelte und bot mir etwas Popcorn an. Ich erwiderte sein lächeln und öffnete dann den Mund etwas. Eigentlich hatte ich angenommen, er würde mich damit füttern, doch Jake grinste breit, holte etwas aus und warf mir das Popcorn dann ins Gesicht. „Na warte, du!“, flüsterte ich entsetzt und bewarf ihn ebenfalls mit Popcorn. Dann erwischte ich ein paar besonders klebrige Stücke und grinste, als ich sie ihm ins Gesicht drückte. Er lachte leise und wich zurück, wobei das Popcorn sich auf unseren beiden Sitzen verteilte. Dann erstarrte ich, als meine Finger an seinen Lippen lagen, und er grinsend mit der Zunge darüber fuhr. „Fast genau so süß, wie du.“, flüsterte er und zog mein Gesicht zu seinem. Meine Hand glitt erst hinunter auf seine Schulter, dann auf seine Brust und wir verloren uns in einem leidenschaftlichen Kuss. Ich leistete keinerlei widerstand, als seine Zunge in meinen Mund drang, sondern zog ihn nur noch fordernder an mich. Ich spürte seinen schnellen Herzschlag und mir entwich ein Seufzer. Plötzlich waren wir beide in grelles Licht gehüllt und hinter uns räusperte sich jemand geräuschvoll. Ich ließ sofort von Jake ab und drehte mich mit großen Augen herum. „Würden Sie das bitte unterlassen!“, brummte ein dicklicher Mann in Uniform und leuchtete mir mit seiner Taschenlampe genau ins Gesicht. Ein normaler Mensch hätte sich wohl die Hand vor die Augen gehalten, doch meine gewöhnten sich sofort an die Helligkeit und ich sah dem Mann direkt in die Augen, was ihn zu irritieren schien. „Klar.“, murmelte ich und spürte, wie ich rot wurde. „Und das werden Sie aufheben!“, grummelte er weiter und zeigte auf unsere Füße. Ohne ein weiteres Wort schaltete er die Taschenlampe aus und ging wieder. Jake und ich sahen uns ungläubig an und brachen dann in unterdrücktes Gelächter aus. Wieder hörten wir ein bestimmendes Räuspern und zwangen uns dann zur Ruhe. Für den Rest des Filmes sprachen wir kein Wort mehr miteinander, doch ich spürte, wie Jake neben mir immer wieder ein Lachen unterdrücken musste. Kapitel 29: Kap. 29 "das Date 2" -------------------------------- (Jakes Sicht) Zwar war der Film nicht so furchtbar, wie ich erwartet hatte, aber mir wurde trotzdem nach den ersten drei Songs langweilig. Nach einer Weile sah ich zu Nessie und unsere Blicke trafen sich. Ich bot ihr etwas Popcorn an und sie öffnete den Mund. Grinsend warf ich ihr das süße Zeug ins Gesicht und sie sah mich entsetzt an. Dann bewarfen wir uns gegenseitig mit Popcorn uns endeten schließlich in einer wilden Knutscherei. Von einem komischen Kerl in Uniform wurden wir dann unterbrochen und von da an konnte ich mich beim besten willen nicht mehr auf den Film konzentrieren. Die ganze Zeit musste ich ein Lachen unterdrücken. Endlich lief der Abspann und wir standen auf. In der Halle trafen wir dann wieder auf den Dicken mit der Taschenlampe und ich sah deutlich, wie Nessie sich unauffällig eine Hand vor den Mund hielt, damit man ihr Lachen nicht sah. Schnell stiegen wir ins Auto und, kaum waren die Türen geschlossen, brachen wir in schallendes Lachen aus. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir uns wieder beruhigt hatten. „Möchtest du noch irgendwas machen?“, fragte ich Nessie kichernd und wischte mit eine Lachträne aus dem Augenwinkel. „Gerne aber ich fürchte, wir müssen zurückfahren. Sonst sind meine Eltern vor uns da.“, antwortete sie und biss sich auf die Unterlippe. „Stimmt.“, grummelte ich mit einem Blick auf die Uhr und fuhr los. Wir hielten noch bei einem Fastfood Drive-in und holten uns etwas zum Mittag. „So könnte ich immer fahren.“, sagte ich zufrieden, als Nessie mich während der Fahrt mit Pommes Frites fütterte. „Glaub ich dir.“, sagte sie und beugte sich zu mir, um mir einen Kuss auf die Wange zu drücken. Diesmal fuhr ich deutlich langsamer und, wie Nessie schon vermutet hatte, wurde die Zeit knapp. Wir hatten nur noch ungefähr eine Viertelstunde, bis ihre Eltern wiederkamen, als wir in die Garage einbogen. Als ich den Motor ausschaltete, fing sie wieder an, zu lachen. „Was?“, fragte ich lächelnd, als wir ausstiegen. „Ich muss gerade wieder an diesen Mann denken. Mein Gott, hast du seinen Schnurrbart gesehen?“, fragte sie lachend und hielt sich einen Finger über den Mund. „Unterlassen Sie das!“, imitierte sie seine Stimme und die Art, wie sein Schnurrbart dabei hin und her geschwungen war. Ich brach in schallendes Gelächter aus und sie stimmte ein. „Wir … wir müssen uns beeilen!“, stammelte sie lachend und wir rannten durch den Wald auf unser Haus zu. „Das nenn ich doch mal ein Date.“, sagte ich lachend und nahm ihre Hand. Plötzlich drehte sie sich zu mir um und grinste. „Wer als erstes zu Hause ist!“, rief sie dann und riss sich von mir los. „Hey, das ist unfair!“ Ich beeilte mich, ihr zu Folgen, aber sie war verdammt schnell. „Was kriegt der Gewinner?!“, rief ich hinter ihr her. „Einen Kuss!“, antwortete sie lachend. Ich stimmte in ihr Lachen ein und gerade, als wir an der Veranda ankamen, konnte ich ihre Hand greifen und sie in meine Arme ziehen. Dann hob ich sie hoch und warf sie mir über die Schulter. „Spielschulden sind Ehrenschulden!“, sagte ich und schob die Tür auf. Lachend stolperte ich mit ihr durch die Tür, da sie wie verrückt strampelte. Dann aber erstarrte ich und unser beider Lachen verstummte, denn sie sah ebenfalls, wenn auch verkehrt herum, was uns zu hause erwartete. Ich schluckte geräuschvoll und setzte Nessie vorsichtig ab. ************************************************************************  Renesmees Sicht Tobend stolperten wir ins Wohnzimmer und plötzlich verstummte unser lachen. An Jake vorbei sah ich schon, was uns da erwartete. Jake setzte mich ab und ich klammerte mich an seine Hand. Vor uns stand unsere komplette Familie – bis auf Carlisle und Esme natürlich – und sah uns misstrauisch an. Ich verfluchte mich in Gedanken dafür, dass ich nicht mit eingeplant hatte, dass die Schule ausfallen könnte. „Wo wart ihr?!“, fuhr uns meine Mutter an. „Also … ähm …“, stammelte ich. „Bells, jetzt reg dich doch nicht so auf, wir waren nur ein bisschen unterwegs. Mal ein Tapetenwechsel, muss doch drin sein.“, sagte Jake locker und drückte meine Hand. Meine Mutter knurrte bedrohlich und ich wich einen Schritt zurück. „Beruhige dich, Bella.“, mahnte mein Vater und umarmte sie. „Es ist ja nichts passiert, zum Glück. Aber das nächste Mal werdet ihr anrufen.“, sagte meine Tante Rosalie und ich lächelte sie dankbar an. „Das nächste Mal?!“, fauchte meine Mutter. „Es wird kein nächstes Mal geben? Jake, ich hatte dir klar und deutlich gesagt, dass ich nicht will, dass du mit Nessie alleine bist!!“ Jake wollte etwas erwidern, doch ich kam ihm zuvor. „Was soll das?! Du weißt genau, dass er mich nicht mit Absicht verletzen wollte! Du kannst uns doch nicht für immer verbieten, zusammen zu sein!“, schrie ich zurück. Darauf wusste meine Mutter nichts mehr zu entgegnen. Ich hatte oft genug gehört, dass ich das Temperament meiner Mutter geerbt hatte und nun hatte ich es auch endlich mal angewandt. Nicht, dass ich sie nicht verstehen konnte. Sie hatte nun mal Angst um mich, schließlich bin ich ihre Tochter und sie liebt mich. Aber sie kann mich nicht ewig von Jake fernhalten, nur, wegen einem dummen Fehler. Es konnte schließlich niemand wissen, wie ich reagieren würde. Ich seufzte genervt und zog Jake an der Hand hinter mir die Treppe hinauf. Vor lauter Wut liefen mir die Tränen über das Gesicht und ich schlug die Tür lauter zu, als nötig. Kapitel 30: Kap. 30 "Aussprache" -------------------------------- (Renesmees Sicht) „Willst du nicht noch mal mit ihr reden?“, fragte Jake nach Stunden des Schweigens und streichelte meinen Rücken. „Nein.“, antwortete ich knapp und kuschelte mich schmollend an ihn. „Sie hat es bestimmt nicht so gemeint, du weißt doch, wie sie ist. Sie regt sich nun mal schnell auf.“, redete er mir gut zu, doch ich erwiderte nichts. Schließlich gab er seufzend auf und zog mich enger an sich. Kurz bevor mir die Augen zufielen, klopfte es leise an der Tür. Ich sah Jake an und schüttelte den Kopf womit ich ihm bedeuten wollte, still zu sein. Er ignorierte mich einfach und rief: „Herein!“ Ich sah ihn wütend an, doch er nahm mich nur fester in den Arm. „Du musst doch noch mal mit ihr sprechen.“, flüsterte er mir zu und stand dann auf. Ich setzte mich auf mein Bett und meine Mutter betrat den Raum und setzte sich zu mir. Wir schwiegen uns lange an, wobei ich schmollte und sie wohl nicht wusste, wie sie das Gespräch beginnen sollte. „Renesmee …. es … es tut mir leid.“, sagte sie schließlich und nahm meine Hand in ihre. „Ich habe wohl etwas überreagiert, ich wollte euch nicht so anschreien. Aber du bist nun mal meine Tochter und ich hatte an diesem Tag schreckliche Angst um dich, als du nicht mehr nach hause kamst. Und heute war es wieder so und da bin ich etwas …. durchgedreht.“, erklärte sie und sah mir in die Augen. „Ich weiß doch, Mom.“, sagte ich leise und drückte ihre Hand. „Du kannst uns aber nicht ewig verbieten, zusammen zu sein. Es war ein wirklich dummer Fehler, von uns beiden. Aber ich weiß, was Jake damit bezwecken wollte und ich Liebe ihn immer noch. Ich kann nicht mehr ohne ihn Leben, Mom.“, sagte ich und sah auf meine Knie. „Ich verstehe dich nur zu gut, mit deinem Vater ging es mir damals auch nicht anders.“ Ich sah zu ihr auf und sah, dass sie lächelte. „Ich reagiere manchmal etwas über, das tut mir leid. Ich werde Jake sagen, dass ich das Verbot aufhebe, dass ich ihm erteilt habe.“, sagte sie und ich strahlte sie an. Endlich konnten wir wieder zusammen sein und wurden nicht bei jedem Blick und jedem Kuss beobachtet. Obwohl wir uns eigentlich fast nie vor den anderen küssten. „Es ist schon schwer, in einem Haus voller Vampire zu wohnen.“, seufzte meine Mom plötzlich und ich sah sie fragend an. „Mir ging es damals auch nicht anders. Schon peinlich, wenn alle alles hören können. Aber wir werden versuchen, euch etwas mehr Freiraum zu geben. Bald ziehen wir um und dann wird sowieso alles anders, du wirst sehen.“, sagte sie zuversichtlich und nahm mich in den Arm. Ich drückte sie kurz an mich und sah sie dann unschlüssig an. „Na sag schon.“ „Na ja … kann Jake dann ab heute wieder bei mir schlafen?“, fragte ich leise und biss mir auf die Unterlippe. Sie senkte den Blick und schien darüber nachzudenken. „Ich weiß nicht …“, murmelte sie. „Bitte, Mom, wir tun doch nichts Verbotenes!“, drängte ich. „Na gut.“, sagte sie schließlich und ich fiel ihr um den Hals. „Aber wehe, ihr macht noch mal so einen Ausflug verstanden?“, sagte sie gespielt streng. „Geht klar, Mom, das nächste Mal ruf ich dich an.“ Sie lachte und drückte mich noch einmal an sich, dann stand sie auf. Kurz sah sie zur Tür, dann schloss sie lächelnd die Augen. „Na komm schon rein.“, grummelte sie und Jake öffnete grinsend die Tür. „Danke, Bells.“, meinte er locker und küsste sie auf die Stirn. Sie grummelte nur etwas Unverständliches und ging dann aus dem Raum. Es war schon komisch, wenn der eigene Freund die Mutter küsst, wenn auch nur auf die Stirn. Ich wusste noch, wie eifersüchtig ich eine Zeit lang war, als ich gesehen hatte, wie Jake und meine Mom sich umarmten. Jetzt erschien mir das ganze ziemlich Lächerlich. Inzwischen verstand ich die Beziehung der beiden völlig und war auch sehr froh darüber. Es war schon manchmal sehr hilfreich, wenn man mit dem besten Freund seiner Mutter zusammen ist. Jake setzte sich neben mich und strich mit einem Finger über meine lächelnden Lippen. „Na also.“, meinte er selbstzufrieden. Ich seufzte und kuschelte mich in seine Arme. „Ja, vielen Dank, weiser Jake.“, sagte ich und er verwuschelte lachend mein Haar. Den Rest des Abends verbrachten wir in meinem Zimmer. Stunde um Stunde sahen wir uns einfach nur in die Augen oder küssten uns zärtlich. Ich wusste nicht mehr genau, wie oder wann sich Jake seines T-Shirts entledigt hatte, aber es kümmerte mich auch nicht. Langsam ließ ich meine Lippen zu seiner Kehle wandern und küsste ihn. Jedoch nur kurz, dann ließ ich seufzend von ihm ab und sah ihm entschuldigend in die Augen. „Ich muss bald wieder jagen gehen.“, sagte ich. Kapitel 31: Kap. 31 "Packen" ---------------------------- (Jacobs Sicht) Ich wachte auf, als die Tür unter uns ins Schloss fiel und die anderen sich zur Schule aufmachten. Lächelnd sah ich meine Liebste an, wie sie in meinem Arm lag und friedlich schlief. Vorsichtig zog ich sie zu mir und küsste sie erst auf die Stirn, dann auf die Nase und schließlich auf den Mund. Als Belohnung dafür schenkte sie mir das süßeste Lächeln, das ich jemals gesehen hatte. Sie schlang ihre zierlichen Arme um meinen Hals und zog mich wieder zu sich. „Guten Morgen, Prinzessin.“, flüsterte ich und küsste sie sanft. „Guten Morgen, mein Prinz.“, antwortete sie und wir beide lachten leise. Dann setzte sie sich auf und die Sonne, die durchs Fenster schien, spielte in ihren wirren Locken. Ich strich mit dem Handrücken sachte über ihr wunderschönes Gesicht und lächelte. „Ich Liebe dich.“, sagte ich und küsste sie. „Ich dich auch.“, flüsterte sie und ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. „Lass uns duschen gehen.“, sagte ich leichthin und sah sie an. Es war nur eine fixe Idee und eigentlich dachte ich, sie würde es als Scherz auffassen oder so, dass wir beide in unsere jeweiligen Badezimmer gehen. Doch sie machte erst große Augen, dann wurde sie puterrot und sah auf unsere verschränkten Hände. „Also … ich weiß nicht, Jake.“, murmelte sie leise. Sie dachte doch nicht etwa ernsthaft darüber nach, oder? Beim Gedanken daran, mit ihr zusammen duschen zu gehen, wurde ich ganz kribbelig. Mir fiel auf, dass ich sie noch nie wirklich nackt gesehen hatte, außer dieses eine Mal im Badezimmer. Ich entschied, dass ich dringend eine KALTE Dusche brauchte. „War doch nur ein Scherz.“, sagte ich schnell und küsste sie auf die Stirn. „Oh …“, machte sie nur verlegen. Dann beeilte ich mich, in mein Badezimmer zu kommen und duschte mich eiskalt. ************************************************************************* (Renesmees Sicht) Ich ging langsam in mein Badezimmer und schloss bedächtig die Tür hinter mir. Die Gedanken überschlugen sich fast in meinem Kopf. Hatte er das vielleicht doch ernst gemeint, oder sich nur einen Scherz erlaubt? Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken und stellte mich unter die Dusche. Doch leider verschwanden die Gedanken nicht, wie ich gehofft hatte, mit dem heißen Wasser durch den Abfluss. Ich seufzte leise und lehnte meinen Kopf an die beschlagenen Fliesen. Jetzt, wo ich mir nicht mehr ganz so viele vampirische Sorgen machen musste, kamen die ängstlichen Fragen von meiner menschlichen Hälfte. Ich legte mir die Hände über die Ohren und knurrte laut. Ich WOLLTE jetzt nicht an so etwas denken! Schließlich war ich schon durstig genug. Als ich mich fertig angezogen und meine Haare getrocknet hatte, stampfte ich durch den Hintereingang in die Küche. „Was willst du zum Frühstück?“, fragte Jake, der sich gerade Spiegelei briet. „Ich geh jagen.“, sagte ich und verschwand durch Hintertür in den Wald. Ich kam nicht besonders weit, da roch ich schon meine Beute. Es kümmerte mich nicht wirklich, was ich da unter mir hatte, Hauptsache, es hatte genug Blut in sich. Bis auf den letzten Tropfen saugte ich das Tier aus, bis ich von ihm abließ. Überrascht stellte ich fest, dass es ein riesiger Bär war, auf den ich mich da gestürzt hatte. Ich biss mir auf die Unterlippe; das würde Onkel Emmett nicht gefallen. So selten, wie sich mal ein Bär hierher verirrte, teile er nicht gern mit anderen. Schnell schob ich den Kadaver unter einen Busch und hoffte inständig, dass er nicht gerade heute auf einen Jagdausflug wollte. Mit einem tiefen Seufzer öffnete ich die Hintertür und sah Jake entschuldigend an. „Ein Bär, Jake.“, sagte ich betrübt und er verzog das Gesicht. „Na hoffen wir mal, dass Emmett das nicht rauskriegt.“, murmelte er und sah mir tief in die Augen. Anscheinend waren sie wieder heller geworden. „Ist es sehr schlimm?“, fragte ich. „Es geht noch.“, sagte er und lächelte mich an. Dann breitete er seine Arme aus und ich setzte mich auf seinen Schoss und kuschelte mich an ihn. So saßen wir noch eine ganze Zeit lang da, bis wir uns endlich aufraffen konnten und die Treppen hinauf trotteten. An der Tür zur Bibliothek klebte auch schon ein Zettel für uns, auf dem man uns aufzählte, was wir diese Woche noch alles schaffen mussten. Wir seufzten beide. „Sollten wir nicht mehr Freiraum bekommen?“, fragte Jake mürrisch und öffnete die Tür. „Wahrscheinlich erst nach dem Umzug. Die anderen haben ja auch nicht gerade wenig zu tun.“, erinnerte ich ihn und kletterte auf die Leiter. Als ich mich umdrehte, um Jake den ersten Stapel Bücher zu geben, war er verschwunden. „Jacob?“, rief ich fragend, da kam er auch schon wieder. „Ich dachte mir, so arbeitet es sich besser.“, sagte er und stellte einen CD-Player auf Carlisles Schreibtisch. Ich grinste, als er das Gerät anschaltete. Die Musik war so laut, dass man sie bestimmt im ganzen Haus hören konnte, doch gerade das brauchte ich jetzt. Wir kamen schneller voran als zuvor und hatten alle Bücher verstaut, noch bevor meine Eltern wiederkamen. Dann standen wir jedoch vor einem ganz anderen Problem. In unserem Eifer hatten wir die ganzen Kartons einfach um den Schreibtisch platziert, den man jetzt schon nicht mehr sehen konnte. „Dann ist jetzt wohl schleppen angesagt.“, murmelte Jake und schnappte sich zwei Kisten. „Warte, ich hab da eine Idee!“, sagte ich und schob ihn in Richtung Tür. „Ich werf sie dir zu!“, rief ich über die Musik hinweg und er ging schnell die Treppen zum zweiten Stock hinunter. Einen nach dem anderen warf ich ihm dann die Kartons die Treppe hinunter und war wieder einmal froh, dass ich als Halbvampir mehr Kraft als ein normaler Mensch hatte. Als der Schreibtisch endlich wieder zur Vorschein kam, schaltete ich erst einmal die Musik aus, denn mittlerweile nervte sie ziemlich. Das gleiche machten wir dann noch einmal die Treppe zum Erdgeschoss hinunter, nur, dass ich diesmal unten stand und die Kartons fing. Beim Allerletzten war Jake wohl schon in Feierabendlaune, denn er warf ihn mit zu viel Schwung und ich stolperte nach hinten. „Na, na nicht so übermütig.“, hörte ich hinter mir und spürte auch schon zwei vertraute Hände auf meinem Rücken, die mich auffingen. Es war mein Dad, der mir den Karton abnahm und zu den anderen Stellte. Hinter ihm kam meine Mutter ins Haus und drückte mich zur Begrüßung. „Das war die letzte!“, rief Jake von oben und polterte kurz darauf die Treppe runter. „Toll, dann könnt ihr ja gleich Morgen mit euren Zimmern und dem Esszimmer weiter machen.“, sagte meine Mom und grinste ihn an. Wir seufzten beide, stimmten aber zu. „Wir haben alle viel zu tun.“, meinte mein Vater, wahrscheinlich als Antwort auf Jakes Gedanken. „Die Flugtickets sind übrigens heute gekommen.“, sagte ich und gab ihm einen Brief. Natürlich hatte ich ihn nicht geöffnet, da er an Carlisle adressiert war, doch ich hatte den Absender gelesen und wusste um den Inhalt. Mein Dad öffnete den Brief und ich konnte erkennen, dass er die ganze erste Klasse für uns reserviert hatte. „War das unbedingt nötig?“, murmelte ich genervt. Und würden ohnehin schon genug Leute anstarren, wenn wir auf dem Flughafen ankamen. Wenn sie mitbekommen, dass wir auch noch die gesamte erste Klasse für uns beanspruchen, werden sie vielleicht Autogramme von uns fordern, weil sie uns für irgendwelche Stars halten. Mein Vater lachte nur, über meine absurden Gedanken. „Der Flug ist lang, da ist es besser, wenn wir für uns sind.“, sagte er nur und ich rollte mit den Augen. Kapitel 32: Kap. 32 "Packen 2" ------------------------------ (Renesmees Sicht) Nachdem wir zu Abend gegessen hatten, gingen wir in mein Zimmer und falteten die Kartons für Morgen zusammen. „Die müssten doch reichen, meinst du nicht?“, fragte Jake. „Für hier drin schon aber für den Kleiderschrank und das Bad brauche ich mindestens noch mal doppelt so viele.“, sagte ich und sah das entsetzen in seinem Blick. „Keine Angst, Alice wird sich um den Schrank kümmern, das hat sie schon angekündigt.“, beruhigte ich ihn und küsste ihn. Er lächelte leicht gegen meine Lippen und erwiderte dann den Kuss. Gerade, als unsere Zungen ihr süßes Spiel begonnen hatten, wurde die Tür aufgerissen und wir ließen schockiert voneinander ab. Mein Onkel Emmett stand in der Tür und knurrte bedrohlich. Wir wussten beide, was der Grund für seine schlechte Laune war. „Tut mir echt leid, ich hatte einfach zu großen Durst.“, entschuldigte ich mich leise und sah ihn an. „Man, du hättest mich anrufen können! Aber nein, das Fräulein macht sich alleine über den Bären her!“, zeterte er, dann sah ich Rosalie hinter ihm stehen. „Jetzt hör endlich auf damit!“, rief sie und zog ihn am Ohr über den Flur. „Auauauauaua!!!!“, hörte man noch, bis ein lautes poltern folgte. Wahrscheinlich hatte sie ihn einfach hinter sich her die Treppe herunter gezogen. Ich stand auf und schloss leise die Tür hinter den beiden. „Blöder Bär. Was muss er mir auch früh morgens über den Weg laufen.“, grummelte ich und setzte mich auf mein Bett. Jake setzte sich neben mich und zog mich wieder in seine Arme. „Lass uns dann schlafen gehen, morgen haben wir noch viel vor uns.“, murmelte er und küsste mein Haar. „Und übermorgen und überübermorgen und so weiter und so weiter.“, grummelte ich und kuschelte mich an ihn. Wann werden wir endlich einmal einen Tag für uns alleine haben? Doch als ich so darüber nachdachte, als ich mich in meinem Badezimmer umzog, hielt ich es doch erst einmal für besser, wenn wir nicht zu oft alleine waren. Wieder bombardierte mich mein menschlicher Teil mit Fragen. Mal abgesehen von meinem Durst, den ich vorher unbedingt noch unter Kontrolle bringen musste, gab es da noch die eine oder andere Sache, die mir Angst machte. Aber das würde ich ihm nie sagen, das wäre viel zu peinlich. Vielleicht sollte ich mal mit meiner Mutter oder mit Rosalie darüber reden, doch das würde bestimmt auch nicht gerade einfach werden. Ich seufzte leise und verließ schließlich das Badezimmer. Jake wartete schon in meinem Bett auf mich und ich schaltete das Licht aus, bevor ich mich neben ihn kuschelte. Ich wusste, dass er mich genau sehen konnte und es war mir umso unangenehmer, als er sah, wie rot ich wurde. Wieso musste ich auch gerade jetzt an so etwas denken?! Er strich mir sanft über das Gesicht und küsste mich dann. Mein Herz begann zu rasen, als er mich auf den Rücken legte und seine Lippen immer fordernder auf meinen lagen. „Alles okay?“, murmelte er und ich wusste, dass er meinen Durst meinte. Ich nickte nur zaghaft und senkte den Blick. Sehr schlimm war es heute nicht, ich hatte nur ein leichtes kribbeln im Hals, aber trotzdem fühlte ich mich nicht wohl. „Lass uns schlafen …“, murmelte ich und sah ihn entschuldigend an. Jake zog mich nur lächelnd in seine Arme. ************************************************************************* (Jacobs Sicht) Sie war einfach wunderschön, wie sie in der Dunkelheit stand. Ich betrachtete sie genau und sah, wie sie rot wurde. Ich wollte sie. Jetzt sofort. Kaum, dass sie in meinen Armen war, küsste ich sie. Ich vergaß mich beinahe, bis mir bewusst wurde, dass sie sich kaum bewegte. „Alles okay?“, fragte ich und küsste ihren Hals. Ich wusste, wie schwer es ihr fiel und dass ich es mit meinem Verhalten nicht unbedingt besser machte. Wer weiß, was wieder passiert wäre, hätte ich mich diesmal nicht noch daran erinnert. Diesmal hätte Bella mich garantiert aus dem Haus geworfen. Wir mussten wohl beide etwas Beherrschung lernen. „Lass uns schlafen …“, murmelte Renesmee und ich traf ihren entschuldigenden Blick. Klar war sie müde, schließlich hatten wir den ganzen Tag Kisten geschleppt. Vorsichtig zog ich sie in meine Arme und kuschelte sie in eine Decke. „Schlaf gut meine Kleine.“, murmelte ich und küsste sie auf die Stirn. Sie lächelte ihr bezauberndes Lächeln und wünschte mir ebenfalls eine Gute Nacht. Kurze Zeit später war ich auch schon ins Land der Träume entschwunden. ************************************************************************* (Renesmees Sicht) Ich schloss die Augen und lauschte auf Jakes Herzschlag, der immer ruhiger wurde. Schließlich fing er leise an zu schnarchen und ich sah in sein schlafendes Gesicht. Eine Zeit lang beobachtete ich ihn beim schlafen, dann legte ich meinen Kopf wieder auf seine Brust und starrte auf die Digitaluhr auf meinem Nachttisch. Die Zeit verstrich und Unruhe und Nervosität wollten einfach nicht aus meinem Körper weichen. Meine Gedanken kreisten sinnlos umher, kein Thema länger als ein paar Sekunden. Ich seufzte und kuschelte mich enger an Jake, als ich plötzlich jemanden an meinem Zimmer vorbeigehen hörte. Ich schnüffelte unauffällig und erkannte meinen Onkel Jasper. Vielleicht wollte er mit Emmett und meinem Dad ein Spiel sehen. Gerade fingen meine Gedanken wieder an, sich zu überschlagen, da erfasste mich eine Welle der Ruhe. Langsam wurden meine Lider schwer und schließlich entspannte ich mich völlig. „Danke.“, flüsterte ich. Ich wusste, dass er es hören konnte. Dann endlich sank ich in einen friedlichen Schlaf. Kapitel 33: Kap, 33 "nur fliegen ist schöner" --------------------------------------------- (Renesmees Sicht) Die letzten Wochen waren wir im Flug vergangen und nun war er da, der große Tag. Wir mussten mit einem Taxi fahren, denn unsere Autos waren schon längst auf dem Weg in unser neues Zuhause. Carlisle und Esme hatten sich entschieden, doch lieber gleich da zu bleiben und alles für uns vorzubereiten und auf die Möbelwagen zu warten, die sich schon in aller frühe auf den Weg gemacht hatten. Als es vor der Tür hupte und alle langsam hinausgingen, drehte ich mich noch einmal um und betrachtete das leere Haus. Irgendwie schien es, als wäre die ganze Wärme mit den großen Lastwagen abtransportiert worden, es wirkte etwas trostlos. „Nessie, kommst du?“, hörte ich Jacobs Stimme von draußen und lächelte. Ab jetzt würde ein neues Leben beginnen. *************************************************************************** Wir hatten alle nur leichtes Handgepäck dabei, obwohl wir lange reisten, denn das meiste unserer Habseeligkeiten hatten wir schon am Tag zuvor in Kisten verstaut. „Na bist du aufgeregt?“, fragte Jake neben mir und ich sah lächelnd zu ihm auf. „Noch nicht, aber das wird noch kommen. Und du?“, fragte ich. „Nicht wirklich. Mir ist es relativ egal, wohin ich gehe. Hauptsache, du bist bei mir.“, sagte er lächelnd und ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. „Hey ihr beiden, rumturteln könnt ihr später!“, rief Emmett hinter uns und wies in Richtung eines der Terminals. Hand in Hand gingen wir hinter meiner Familie her und stiegen schließlich ins Flugzeug. Und ich hatte Recht behalten, alle anderen Passagiere starrten uns mit unverhohlener Neugier an. Ich wurde rot und beeilte mich, in die erste Klasse zu kommen. „Die haben die ganze erste Klasse gebucht, hab ich gehört.“, flüsterte ein Mädchen zu ihrer Freundin. „Ob das irgendwelche Stars sind?“, fragte diese. „Keine Ahnung. Ich hab sie noch nie irgendwo gesehen.“, erwiderte die erste mit einem Schulterzucken. „Lass mal die Stewardess fragen, wie sie heißen.“, drängte die andere flüsternd und starrte dann Jasper an, der gerade an ihrem Sitz vorbeilief. Ich ließ mich Seufzend in den weichen Sitz fallen und schnallte mich an. »Wenn sie nach Autogrammen betteln, wirst du vorgehen!«, rief ich meinem Dad in Gedanken zu und er lachte. Dann setzte sich Jake zu mir und aller Ärger war vergessen. Er legte mir einen Arm um die Schultern und wir achteten nicht mehr auf die leicht überschminkte Stewardess, die im vorderen Teil des Flugzeuges Sicherheitsanweisungen gab. Verträumt sahen wir uns in die Augen und ich hauchte ihm noch einen Kuss auf die Wange, bevor wir starteten. Kaum waren wir in der Luft, begann der Film, der während des Fluges gezeigt wurde. Ich lehnte den Kopf an Jake Schulter und verfolgte ihn eine Zeit lang. Zwar wusste ich nicht mehr genau wann, aber irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein. „Nessie, aufwachen.“, flüsterte Jake mir ins Ohr und ich öffnete grummelnd die Augen. Im selben Moment knurrte auch schon mein Magen und ich lächelte müde. „Genau zur richtigen Zeit. Guten Appetit.“, sagte er und deutete auf das Tischchen vor mir, auf dem bereits mein Essen stand. „Danke, dir auch.“, sagte ich hastig und fing an zu essen. Ich hatte wirklich einen Bärenhunger und aß alles bis zum letzten Krümel auf. Dann ließ ich mich zufrieden wieder zurück in meinen Sitz fallen. Als die Stewardess mit unseren Tabletts wieder weg war, lehnte ich meinen Sitz nach hinten und grinste Jake an. „Na, bekomm ich noch Nachtisch?“, fragte ich und er erwiderte mein Grinsen und beugte sich zu mir, um mich zu küssen. Gierig schlang ich meine Arme um seinen Hals und öffnete den Mund etwas, um seiner Zunge Einlass zu gewähren. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Emmett Jake auf die Schulter klopfte. Ich ließ von ihm ab und sah meinem Onkel nach, der grinsend in Richtung der Toiletten verschwand. Verwirrt sah ich zu Rosalie, die es tunlichst vermied, mich anzusehen und Emmett wenig später folgte. Man konnte es vermutlich sehen, wie es in meinem Kopf „klick“ machte und ich rot anlief, denn Jake neben mir lachte sich halb tot. Ich streckte ihm die Zunge raus und sah mich dann nach den anderen um. Meine Eltern lagen aneinandergeschmiegt in ihren Sitzen und hatten beide die Augen geschlossen. Ich nahm an, mein Vater wollte gar nicht sehen, was Rose und Emmett planten und er nickte leicht, als Antwort auf meine Gedanken. Dann drehte ich mich zu Alice und Jasper um. Die beiden schienen in einer ganz eigenen Welt, denn sie sahen sich unablässig in die Augen und schienen nichts mehr um sich herum wahrzunehmen. »Na, da sind wir ja in guter Gesellschaft.«, dachte ich und wandte mich wieder Jake zu, der sich vor lauter Langeweile an meinem Hals zu schaffen machte. Langsam grub ich die Finger in sein Haar und lehnte mich zurück. Wieder machte es sich bemerkbar, dass ich die vorigen Nächte nicht wirklich viel geschlafen hatte und ich gähnte herzhaft. „Oh wow, ich wusste ja nicht, dass ich so gut bin.“, murmelte Jake und grinste mich an. „Entschuldige, ich hab nur kaum geschlafen die letzten Tage.“, flüsterte ich und schob ihn in seinen Sitz zurück. Dann legte ich meinen Kopf auf seine Brust und er begann, mich im Nacken zu kraulen. „Dann schlaf dich aus, wir haben noch ein paar Stunden vor uns.“, murmelte er und schloss ebenfalls die Augen. *************************************************************************** ( Jacobs Sicht) Nachdem Renesmee wieder eingeschlafen war, ließ ich ihr eine Decke bringen. Eigentlich hätte ich auch gut eine Mütze Schlaf vertragen können, doch ich war zu sehr damit beschäftigt, über das nachzudenken, was jetzt auf uns zukam. Es änderte sich sehr viel auf einmal und ich wusste nicht wirklich, wie ich damit umgehen sollte. Wir wohnten wieder alle zusammen in einem großen Haus, genauso, wie in Forks damals. Ich wusste, dass Esme es lieben würde und deshalb würde ich auch niemals etwas dagegen sagen, aber für Renesmee und mich würde es natürlich nicht einfacher werden. In einem Haus voller Vampire zu wohnen, die alles mitkriegen und jeden Mucks hören, kann schon manchmal ziemlich nervig sein. Dazu auch noch einen, der alles hört, was man denkt. Dann würden wir auch noch in die Schule gehen. Ich unterdrückte ein Seufzen beim Gedanken an Mathe und Spanisch und den ganzen anderen Kram, der mich schon zu meiner ersten Highschoolzeit nicht interessiert hatte. Wieso hatte ich Nessie nicht einfach widersprochen, als sie meinte, ich solle unbedingt mit ihr zur Schule gehen? Ich könnte genauso gut den ganzen Tag zuhause bleiben. „Weil du ihr, wie wir alle, nichts abschlagen kannst.“, murmelte Edward neben uns grinsend und ich nickte. Während ich weiter meinen Gedanken nachhing, kamen wir unserer neuen Heimat immer Näher und waren schließlich kurz davor, zu landen. Ich weckte Renesmee auf und half ihr, sich wieder anzuschnallen. „So lange hab ich geschlafen?“, murmelte sie müde, als sie auf die Uhr sah. „Wie ein Murmeltier.“, sagte ich und küsste sie sanft. Sie sah aus dem Fenster, ihr Gesichtsausdruck unergründlich. „Wir sind gleich da.“, flüsterte sie und drehte sich lächelnd wieder zu mir. Kapitel 34: Kap. 34 "Ankunft im neuen Zuhause" ---------------------------------------------- (Renesmees Sicht) Auf dem Flughafen erwarteten uns schon Carlisle und Esme, der ich erst einmal in die Arme sprang. „Na freust du dich schon auf unser neues Zuhause?“, fragte sie lachend und drückte mich an sich. „Riesig!“, antwortete ich. „Ich habe noch die eine oder andere kleine Änderung vorgenommen, es wird dir gefallen.“, sagte sie und sah meinen Vater über meinen Kopf hinweg an. Ich folgte ihrem Blick und sah, dass er davon nicht wirklich begeistert war. „Kannst du es mir nicht jetzt schon sagen? Ich sterbe noch vor Neugier!“, quengelte ich, als wir in den Wagen stiegen. „Nein, Liebes, es soll doch eine Überraschung werden. Außerdem ist es nicht nur für dich“, kam die Antwort meiner Oma vom Vordersitz. Ich ließ mich schmollend wieder in meinen Sitz fallen. „Wieso eigentlich nicht nur für mich?“, fragte ich neugierig und lehnte mich wieder vor. „Weil es gleichermaßen eine Überraschung für Jacob ist.“, sagte sie und lächelte uns an. Wir sahen uns verwirrt an und Jake zuckte mit den Schultern. „Hm.“, machte ich und grübelte den Rest der Fahrt fieberhaft, was sie wohl für uns arrangiert hatte. Dann waren wir endlich da und ich sprang aufgeregt aus dem Auto. „Wo ist es, wo ist es?“, fragte ich und zog Jake an der Hand hinter mir her zur Haustür. „In euren Zimmern im zweiten Stock!“, rief Esme uns lachend hinterher. In Windeseile lief ich die Treppen hinauf und suchte nach etwas, dass mir bekannt vorkam. „Da drüben.“, sagte Jake neben mir und zeigte auf zwei Türen. „Ja, das war zu einfach für mich.“, kicherte ich, als ich die Post-its sah, die an jeder Zimmertür klebten und den Namen des jeweiligen Bewohners trugen. Getrennt gingen wir in unsere Zimmer und erkundeten sie. Ich hatte fast alle meine Möbel mit in unser neues Heim genommen, nur einen neuen Schreibtisch und einen größeren Fernseher fand ich neu vor. Natürlich musste es wieder ein übergroßer Plasmabildschirm sein, etwas anderes durfte nicht einmal ins Haus. Daneben fiel mir allerdings etwas auf, das mich stutzen ließ. Eine Tür mit einer kleinen roten Schleife um die Klinke. Ein zweites Zimmer, das sollte mein Geschenk sein? „Hey, ich glaub, ich hab´s gefunden!“, hörte ich Jake aus seinem Zimmer rufen, als ich neugierig auf die Tür zuging. Als ich nach der Klinke greifen wollte, bewegte sie sich plötzlich von selbst herunter und die Tür öffnete sich. „Oh, du wohl auch.“, sagte Jake grinsend, als er in meinem Zimmer stand. Ich machte große Augen, als ich realisierte, dass das Geschenk für uns war, dass wir uns nicht mehr heimlich über den Flur schleichen mussten, um in das Zimmer des anderen zu kommen. „Esmeeee!!!“, rief ich und stürmte die Treppen hinunter direkt in ihre Arme. „Danke, danke, danke!“, sagte ich und drückte sie fest an mich. „Nichts zu danken, Liebes.“, antwortete sie lachend und küsste mich auf die Stirn. Ich strahlte sie an und ließ mir dann den Rest des Hauses von ihr zeigen. Im Erdgeschoss wohnten meine Eltern etwas abseits vom Rest der Familie. Dann gab es eine große Küche, die direkt in ein Wohn- und ein Esszimmer übergingen. Wie ich es schon gewohnt war, war alles sehr hell und offen und im Wohnzimmer gab es eine große Glasfront, die zum Wald zeigte. Auf unserem Stockwerk wohnten Rosalie und Emmett, die schon fleißig am Einrichten waren, als Esme und ich vorbeigingen. Über uns wohnten Esme, Carlisle, Alice und Jasper. Ich staunte nicht schlecht über die riesigen Dachfenster, die die ganze dritte Etage zu umlaufen schienen. ************************************************************************** Ich ging allein wieder in mein Zimmer und lächelte, als ich die Tür zu Jakes Zimmer immer noch geöffnet vorfand. „Was machst du denn da?!“, fragte ich, als ich in sein Zimmer sah. „Mich ausruhen.“, kam die grinsende Antwort von Jake, der es sich auf seinem neuen Bett gemütlich gemacht hatte. „Wir haben doch den ganzen Tag im Flugzeug gesessen, du kannst gar nicht müde sein. Komm schon, lass uns schon mal auspacken.“, sagte ich aufgeregt und zog ihn am Arm. Er murrte und zog mich mit einem kräftigen Ruck zu sich auf das Bett. Dann schob er mir meine Arme über den Kopf und hielt sie an den Handgelenken fest auf sein Kissen gedrückt. „Ich weiß was, das mehr spaß macht.“, flüsterte er und küsste mich. Mein Herz setzte einen Schlag aus, um seinen Betrieb dann mit doppelter Geschwindigkeit wieder aufzunehmen. Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr meinen ganzen Körper und ich erwiderte Jakes Kuss stürmisch. Als er wieder von mir abließ, sah ich ihm tief in die Augen. Plötzlich ließ er mich los und wich etwas zurück. „W-was ist?“, fragte ich gekränkt und sah ihn an. „Da, deine Augen!“ „Wie bitte?“ „Deine Augen. Immer, wenn du ….. die Kontrolle verlierst, fangen sie an zu „glühen“.“, erklärte Jake und sah mich vorsichtig an. „Wow, echt?“, flüsterte ich und rannte dann in sein Badezimmer, um mich im Spiegel zu begutachten. Skeptisch sah ich meinem Spiegelbild in die Augen, konnte jedoch keine Veränderung feststellen. „Ich sehe nichts.“, sagte ich, als ich wieder in sein Zimmer zurückkam. „Meistens ist das auch ganz schnell wieder weg.“ „Komisch.“ Unschlüssig stand ich mitten im Raum und seufzte schließlich. Dann wandte ich mich den Kartons zu, die in seinem Zimmer verstreut standen und öffnete einem nach dem anderen. „Packen wir aus.“, murmelte ich, da die Stimmung jetzt so oder so verflogen war. Jake setzte sich neben mich und küsste mich auf die Wange, bevor er sich einen Karton heranzog, und ihn öffnete. „Mach dir nicht so viele Gedanken darüber.“, sagte er und lächelte mich aufmunternd an. Ich erwiderte sein Lächeln leicht und wir begannen schweigend, seine Kartons auszupacken. „Wow, na das ist aber nicht von mir!“, sagte er plötzlich und ich sah zu ihm auf. Ich spürte, wie ich puterrot wurde, als ich ihm eines meiner Höschen aus der Hand riss, das er grinsend in die Höhe gehalten hatte. Er sah mein Gesicht und fing an, herzlich zu lachen. Ich schnappte mir die ganze Kiste und trug sie in mein Zimmer. Unter uns hörte ich das dröhnende Lachen von Emmett. Er war es also. Ich knurrte leise, was ihn nur noch mehr zu amüsieren schien. „Sorry, aber da konnte ich einfach nicht widerstehen!“, hörte ich ihn lachend rufen. „Jetzt schmoll doch nicht!“, hörte ich Jake hinter mir. Kapitel 35: Kap. 35 "Guten Morgen á la Jasper" ---------------------------------------------- (Renesmees Sicht) Wieder einmal konnte ich nicht schlafen. Eigentlich hätte ich müde sein müssen, denn ich hatte noch bis tief in die Nacht mit Jake Kartons ausgepackt, doch der Schlaf wollte mich einfach nicht finden. Ich sah auf und blickte in Jakes schlafendes Gesicht. Schließlich hatte er mich doch wieder beruhigen können, nach der Sache mit den vertauschen Kartons doch ich hatte mir auch noch meinen Onkel Emmett dafür vorgenommen. Wir spielten uns gerne mal Streiche und jetzt hatte er mich herausgefordert. Das hätte er besser nicht getan, denn der nächste Bär, der auftaucht, würde nun definitiv mir allein gehören. Jake murmelte etwas Unverständliches im Schlaf und seine Arme fielen von meinem Rücken auf sein Kissen. Ich nutzte die Gelegenheit und stand vorsichtig auf. Dann ging ich zurück in mein Zimmer – wir hatten in Jakes neuem Bett geschlafen – und wanderte dann ziellos durch das Haus. Schließlich kam ich in der Küche an, wo ich mir einen Mitternachtssnack machte. Vielleicht würde mich ein voller Magen ja müde machen. „Na, kannst du nicht schlafen?“, fragte mein Vater und lehnte sich an die Arbeitsfläche mir gegenüber. Ich hatte nicht erwartet, lange allein zu sein, daher überraschte es mich nicht, dass er auftauchte. „Hm.“, machte ich zustimmend und belegte mir ein Sandwich. Verlegenes Schweigen breitete sich im Raum aus. Ich wusste, dass er wusste, worüber ich in den letzten Tagen brütete. Zur Antwort auf meine Gedanken lachte er nervös und setzte sich zu mir an den Esstisch. „Du solltest wirklich mit deiner Mutter über alles reden. Ich glaube, sie hatte seinerzeit ganz ähnliche Probleme, auch, wenn sie es mir nicht gesagt hat.“, sagte er leise und ich nickte nur. Natürlich wollte ich liebend gerne mit irgendwem reden, aber das würde ganz schön peinlich werden und ich hatte den Eindruck, dass das mit meiner Mutter nicht so einfach werden würde. »Ich werd´s mal googeln.«, dachte ich kichernd und mein Dad lachte. „Übernimm nicht zu viele Eigenarten von mit.“, murmelte er. »Eigentlich wollte ich mit Rosalie reden.«, sagte ich und beobachtete, wie sich sein Gesicht verzog. „Das wäre keine so gute Idee, glaube ich.“, antwortete er leise auf meine Gedanken. »Warum nicht?« Er drückte sich vor einer weiteren Antwort und ich sah ihn fragend an. Im Nebenraum hörte ich meine Tante Alice seufzen. Er würde es mir also nicht sagen, schloss ich daraus und er nickte bestätigend. „Sie wird es dir selbst sagen, wenn die Zeit es verlangt.“, sagte er nur. Ich seufzte und stand auf, um meinen Teller in die Spüle zu stellen. »Wenn Rose Geheimnisse haben darf, dann darf ich das auch.«, dachte ich stur und ließ kaltes Wasser über den Teller laufen. Mein Vater verdrehte lächelnd die Augen über meine Sturheit und ich fühlte mich plötzlich ausgelaugt. Ich wusste, dass das Jaspers verdienst war und beeilte mich, in mein Zimmer zu kommen, bevor ich einschlief. „Danke, Jasper.“, murmelte ich noch auf dem Weg nach oben, dann gähnte ich. Todmüde und mit vollem Magen schlich ich wieder in Jakes Zimmer und legte mich zu ihm. Vorsichtig küsste ich ihn und wenig später war ich auch endlich eingeschlafen. *********************************************************************** Als mich Jake am nächsten Morgen zu wecken versuchte, hatte ich erst wenige Stunden geschlafen und war immer noch müde. „Ich will noch nicht aufstehen.“, murmelte ich und zog ihn wieder zu mir herunter. Er überschüttete mich mit küssen und ich wusste nicht wirklich, woran es lag – ob an der Müdigkeit, die mich benebelte, oder an Jake allein – aber ich fühlte plötzlich etwas, dass ich nie zuvor gefühlt hatte. Mir wurde heiß und alles, woran ich noch denken konnte, war Jake. Ich wollte ihn. Gierig zog ich sein Gesicht wieder zu mir und küsste ihn. Ich strich ihm mit der Zunge über die weichen Lippen und bettelte um Einlass, den er mir auch ohne zu zögern gewährte. Das hatte ich vorher noch nie getan und ich spürte, wie er eine Gänsehaut bekam. Keuchend ließ er von mir ab denn auch, wenn ich einige Minuten ohne Sauerstoff auskommen konnte, so brauchte er ihn doch zum Leben. Trotzdem ließen seine Lippen nicht von meinem Körper, sondern wanderten tiefer, meinen Hals entlang. Ich seufzte leise, als seine warmen Hände unter mein Top glitten. Während ich auf seinen immer schneller werdenden Atem lauschte, drangen auch noch andere Geräusche zu mir durch. Ein leises stöhnen entwich mir, als Jake meine Brüste massierte und plötzlich dämmerte mir, was für unsere Gefühlsschwankungen verantwortlich war. Die Geräusche über uns kamen von Alice und Jasper und er sendete diese Gefühle durch das ganze Haus. Ich versuchte, wieder klar zu denken, doch dann spürte ich Jakes Hand hinunter zu meinem Oberschenkel gleiten und vergaß für einen Moment meine Vorsätze. »Nein, nein, nein, das will ich doch gar nicht!!“, schrie mich meine innere Stimme an und ich versuchte, ihn von mir zu schieben. „Jake … warte …“, keuchte ich, doch er verschloss meine Lippen mit einem Kuss. Eine neue Welle der Lust überkam mich, doch diesmal wusste ich, dass das nicht meine wahren Gefühle sind und stieß Jake von mir. „Ich kann das noch nicht, Jake.“, sagte ich völlig außer Atem und hielt ihn auf abstand. Er sah mich verwirrt an, dann klärte sich sein Blick wieder und er knurrte. „Jasper!“, rief er und augenblicklich wurde es still über uns und die komischen Gefühle verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren. Dann räusperte er sich und sah mich verlegen an. Ich wurde rot und senkte den Blick, was ich besser nicht getan hätte. Bei dem Anblick, der sich mir bot, weiteten sich meine Augen erst ungläubig, dann bemühte ich mich, schnell wieder wegzusehen. „Sorry, ich … ich werd dann mal duschen gehen.“, hörte ich Jakes verlegene Stimme, dann ging er ins Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Ich blieb allein zurück und versuchte erst einmal, meine übereifrige Fantasie wieder zu beruhigen. Ich wollte gar nicht daran denken, was noch alles passiert wäre, wenn ich mich nicht noch vorher besonnen hätte, doch ich dachte trotzdem daran. Ob es sehr wehgetan hätte, wenn er – „Verdammt!“, schrie ich und rannte in mein Badezimmer. Ich sah ganz bewusst nicht in den Spiegel, sondern stellte mich direkt mit meinen Sachen in die Dusche und stellte das kalte Wasser ein. Langsam beruhigte ich mich wieder und stellte das Wasser wärmer. Wieso musste ich auch immer über alles Mögliche nachdenken!? Ich seufzte tief, als auch der letzte obszöne Gedanke meinem Kopf entwichen war und warf meine durchnässte Kleidung aus der Dusche. Kapitel 36: Kap. 36 "Nachwuchs im Hause Black?" ----------------------------------------------- (Jacobs Sicht) Als ich aus dem Bad kam, zog ich mich an und ging direkt runter in die Küche. Eigentlich hätte ich erwartet, dass wie immer jeder Anwesend wäre und ich mir wieder Emmetts dumme Sprüche anhören konnte, doch es war zu meiner Überraschung niemand da. Wahrscheinlich waren sie alle schlauer gewesen als wir und vor Jaspers „Gefühlsausbruch“ geflüchtet Ich goss gerade die Milch auf meine Cornflakes, als Nessie die Treppe herunter kam. Sie war immer noch rot und konnte mir nicht richtig in die Augen sehen. „Willst du auch eine Schüssel?“, fragte ich, da ich vor dem Schrank stand. „Nein, ich gehe jagen.“, antwortete sie nur und verschwand durch Hintertür in den Wald. ************************************************************************ (Renesmees Sicht) Ich hatte es sehr eilig, aus dem Haus zu kommen. Zwar hatte ich es nicht bewusst wahrgenommen, doch mein Durst war schon fast unerträglich. Wir hatten wirklich Glück gehabt, dass ich Jake nicht schon wieder angefallen habe. Ich nahm meinen kleinen Frühstücksausflug auch gleich als Anlass, die Gegend zu erkunden. Der Wald war sehr groß, ich rannte schon fast eine halbe Stunde mit vollem Tempo und war immer noch nicht hindurch. Hin und wieder kam ich auf einer kleinen Lichtung an und auf einer fand ich einen riesigen Bären. Ich grinste. Das würde Emmett sicher rasend machen. Sofort stürzte ich mich auf ihn und biss zu. Gierig trank ich ihn komplett leer und ließ ihn dann einfach an Ort und Stelle liegen. An einem kleinen Bach wusch ich mir dann Gesicht und Hände und ging dann langsam bergab. Zwar war unser Haus in Entgegengesetzter Richtung, doch ich hatte es nicht wirklich eilig, wieder nach Hause zu kommen. Wie ich festgestellt hatte, war außer Jasper und Alice niemand im Haus. Ich kam an eine Landstraße und schlenderte sie entlang. Sie führte anscheinend in einem großen Bogen zu unserem Haus und ich fragte mich, ob Esme und Carlisle sie extra angelegt hatten. Nach einem oder zwei Kilometern, die ich in menschlichem Tempo zurückgelegt hatte entschied ich, mich wieder auf den Heimweg zu machen. Gerade, als ich zum Sprung bergauf ansetzte, hörte ich ein leises Geräusch und hielt inne. Ich lauschte angestrengt und ging vorsichtshalber in Angriffshaltung. Es klang wie ein wimmern, doch nicht menschlich. Vorsichtig ging ich in die Richtung, aus der der Laut kam und ging immer tiefer in den Wald. Kurz verstummte es, um dann plötzlich genau vor mir wieder aufzutauchen. Ich schrak zusammen und sah auf meine Füße. Leise atmete ich ein und hob das kleine Bündel Fell auf, das vor mir lag und mich müde ansah. Schnell wickelte ich es in meine Jacke und rannte mit Höchstgeschwindigkeit wieder nach Hause. ************************************************************************ (Jacobs Sicht) Nach dem Frühstück legte ich mich im Wohnzimmer auf das Sofa und sah fern. Hin und wieder sah ich auf die Uhr. Wo blieb Nessie nur, normalerweise brauchte sie nicht so lange? Dann kamen auch Alice und Jasper runter und er entschuldigte sich für seinen kleinen „Gefühlsausbruch“. „Ist ja nichts schlimmes passiert.“, murmelte ich und er und Alice verschwanden zum jagen. So, wie sich die zwei ansahen, glaubte ich aber nicht wirklich an einen harmlosen Jagdausflug. Kaum waren die beiden weg, hörte ich, wie die Hintertür aufgerissen wurde. „Jake! Jake!!“, rief Nessie und stürmte ins Wohnzimmer. Sofort sprang ich auf. „Was ist?“ Wortlos hielt sie mir ihre zusammengeknüllte Jacke hin, die sie wie ein Baby in den Armen hielt. Ich wurde nicht schlau daraus, also ging ich etwas näher zu ihr. „Deine Jacke. Und weiter?“, sagte ich schließlich. Sie folgte meinem Blick und zog den leichten Stoff etwas auseinander. „Guck doch mal richtig hin. Es ist ein Hündchen.“, sagte sie leise und streichelte den winzigen Kopf mit einem Finger. Ich staunte nicht schlecht. „Wo hast du den denn her?“, fragte ich, als sie sich auf das Sofa setzte. „Aus dem Wald. Er lag einfach im Gebüsch. Wahrscheinlich hat seine Mutter ihn verstoßen.“ „Huh.“, machte ich und setzte mich neben sie. „Können wir ihn behalten?“, fragte sie im selben Moment und sah mich strahlend an. „Ich weiß nicht recht.“ „Bitte!“ Wieder sah ich zu dem kleinen Bündel in ihrem Arm. „Er ist ziemlich klein …“, murmelte ich schließlich und sah sie skeptisch an. Ich bezweifelte, dass er überlebte ohne seine Mutter. Wahrscheinlich war er noch keine zwei Wochen alt. „Bitte.“, sagte sie wieder und sah mich traurig an. „Na gut.“, sagte ich seufzend. Ich konnte ihr doch sowieso nie widersprechen. Wie auf ein Stichwort hin kamen auch ihre Eltern wieder. Ich sah, wie Bellas Augen sich weiteten bei dem Bild, das wir zwei boten. Edward neben ihr begann schallend zu lachen, als er ihre Gedanken hörte. Hinter ihnen kamen Rosalie und Emmett und sahen und mindestens genauso schockiert an wie Bella, was Edward nur noch mehr zu amüsieren schien. Als er sich endlich wieder beruhigt hatte, kam er auf uns zu und sah sich den kleinen Hund an. „Nein, Jacob, das ist kein Hund. Es ist ein Wolf.“, sagte Edward und sah uns beide grinsend an. Dann hallte Emmetts dröhnendes Lachen durch das Haus. „Na das ist doch schon mal ne gute Übung für euch beide.“, kicherte er und kam auf uns zu. „Er ist so klein, Daddy.“, sagte Renesmee und sah Edward an. Sie tauschten einen langen Blick aus und er lächelte sie beruhigend an. „Er wird es schon schaffen, so jung ist er ja nicht mehr.“, sagte er zuversichtlich und streichelte das kleine Fellknäuel vorsichtig. Dann zückte er sein Handy und tippte blitzschnell auf den Tasten. „Wen rufst du an?“, fragte Renesmee und beugte sich neugierig vor, um die Nummer zu sehen. „Niemanden. Ich schreibe Esme eine SMS.“ „Wo sind die beiden eigentlich?“, wollte ich wissen. „Einkaufen.“ Kapitel 37: Kap. 37 "Bryan" --------------------------- (Renesmees Sicht) Als Carlisle und Esme wieder vom einkaufen zurückkamen, brachten sie alles mit, was man braucht, um einen kleinen Hund – nein, Wolf – zu versorgen. Esme war gleich genauso verliebt in den Kleinen, wie ich es war, und freute sich über den Familienzuwachs. „Als ich noch ein Mensch war, wollte ich auch immer einen Hund haben.“, murmelte sie lächelnd, als wir zum Wagen gingen um die Einkäufe auszuladen. „Und jetzt hast du sogar zwei!“, sagte Emmett grinsend, der hinter und herging, um uns beim Tragen zu helfen. „Emmett!“, riefen wir beide und er lachte nur. Wir stellten zusammen ein Körbchen im Wohnzimmer auf, denn Carlisle meinte, der Kleine würde noch alle paar Stunden Milch brauchen und da meine Familie sowieso die ganze Nacht auf ist, wollten sie diese Aufgabe übernehmen. Ich hatte den geheimen Verdacht, dass Esme sich ganz allein um ihn kümmern würde und aus dem Augenwinkel sah ich meinen Vater nicken. Meine Mutter und Rosalie sahen bei der ganzen Sache erst eher skeptisch zu und ich wollte eigentlich gar nicht wissen, was sie sich dabei dachten. Später allerdings schienen sie den Kleinen auch ins Herz zu schließen. Am späten Abend saß ich dann in der Küche und gab dem kleinen die letzte Flasche Milch für heute. Carlisle hatte mir auch spezielles Milchpulver mitgebracht und es war wirklich eine Heidenarbeit, Esme davon zu überzeugen, dass ich definitiv noch nicht zu müde war, um ihn zu füttern. „Was findest du bloß an diesem Fellbündel?“, grummelte Jake neben mir und ein Lächeln umspielte meine Mundwinkel, als ich den leichten eifersüchtigen Unterton in seiner Stimme hörte. „Tja, ich steh eben auf Fell.“, sagte ich grinsend und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Ha ha.“, machte er nur und aus dem Wohnzimmer hörte ich Emmetts schallendes Lachen. Ihn amüsierte es ganz besonders, dass ich den kleinen Wolf behalten wollte. Den ganzen Tag lang hatten wir uns schon seine Baby-Anspielungen anhören müssen. ************************************************************************* „Wie lange musst du ihn eigentlich noch so füttern?“, fragte Jake leise, als wir nach oben gingen. „Ein paar Tage, ich weiß nicht genau. Er wird sich schon bemerkbar machen, wenn ihm nach fester Nahrung ist.“, murmelte ich und sah ihn amüsiert an. „Was?“ „Du bist doch nicht etwa eifersüchtig oder?“, fragte ich und musste bei dem Gedanken lachen. „Natürlich nicht!“, grummelte Jake, doch man sah deutlich, dass er rot wurde. Ich zog ihn an der Hand in mein Zimmer und schloss die Tür hinter uns. „Du bist doch mein Lieblingswolf.“, sagte ich und stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Er schloss mich in seine muskulösen Arme und knurrte leise. „Na, wer hat Angst vorm bösen Wolf?“, fragte er leise. Ich sah ihn grinsend an und schaltete das Licht aus. „Ich nicht.“ Sein Knurren wurde nur noch lauter und er hob mich in seine Arme, um mich zum Bett zu tragen. Plötzlich hatte ich wieder ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend, diesmal jedoch kam es nicht nur vom Durst. Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen und legte meine Arme um seinen Hals, als er mich auf mein Bett legte. Als seine Lippen von meinen abließen und meinen Hals hinab wanderten, grub ich meine Finger in sein Haar um zu verbergen, dass sie zitterten. Mein Atem beschleunigte sich immer mehr, was ihn nur anzuspornen schien. „Äh … Jake?“, keuchte ich und versuchte, seine Hände, die inzwischen unter mein T-Shirt geglitten waren, wieder herunter zu schieben. „Sshhht“, machte er nur und knurrte wieder leise. Dann wanderten seine Hände wieder unter mein Shirt und dann auf meinen Rücken. Während sein Knurren immer lauter wurde, zeichnete er meine Wirbelsäule mit den Fingerspitzen nach und ich schauderte. „Jake …“, hauchte ich mit erstickter Stimme und versuchte, seinen Kopf von meinem Hals zu schieben. Er knurrte nur noch lauter und langsam aber sicher bekam ich Angst. Er würde doch nicht etwa über mich herfallen? Er schien völlig die Beherrschung verloren zu haben. Ich schluckte schwer und versuchte, mich ein wenig zu beruhigen. Dann öffnete er meinen BH und ich zuckte zusammen. „Jake!“, rief ich schockiert und wurde von seinem Gewicht niedergedrückt, als er sich auf mich legte. Ich spürte seine Lippen ganz nah an meinem Ohr und zitterte. „Na, jetzt hast du wohl doch Angst vorm bösen Wolf.“, murmelte er und ich hörte deutlich, dass er grinste. Mit großen Augen sah ich ihn an und er lachte herzlich, als er mein Gesicht sah. Glucksend ließ er sich auf den Rücken fallen und hielt sich den Bauch. „Du ….!“, murmelte ich und schnappte mir ein Kissen. „Du blöder …… Du blöder Blödmann!“, schrie ich und warf ihm das Kissen um die Ohren. Er hörte nicht auf zu lachen und schließlich konnte ich nicht anders, als darin einzustimmen. „Ich geh mich umziehen, Herr böser Wolf.“, sagte ich schließlich, warf das Kissen auf ihn und ging in mein Badezimmer. Ich zog mich schnell um und beeilte mich dann, wieder zu ihm ins Bett zu klettern. Schnell kuschelte ich mich an seine nackte Brust und ließ mich von ihm in eine Decke hüllen. Er drückte mich an sich und vergrub das Gesicht in meinem Haar. „Wie soll er denn eigentlich heißen?“, fragte er nach langer Stille. Ich brauchte eine Sekunde, um zu erkennen, was sein Thema war, bis ich schließlich Sprichwörtlich „auf den Hund“ kam. „Ich dachte an Bryan.“ „Bryan? Warum?“, fragte er und lächelte. „Na, weil er aussieht wie ein Bryan, ganz einfach.“ „Ganz einfach.“, wiederholte er kichernd und küsste mich. „Aber niedlich ist er ja schon, der kleine Bryan.“ „Ja.“, hauchte ich glücklich und schloss die Augen. Kapitel 38: Kap. 38 "Überraschung" ---------------------------------- (Renesmees Sicht) Ich wurde unsanft durch das schrille Klingeln meines Weckers aus dem Schlaf gerissen. Schlagartig bereute ich meine Idee, in dieser Woche früh aufstehen zu wollen. Da wir in wenigen Tagen schon in die Schule mussten, hatte ich Jake vorgeschlagen, den Wecker zu stellen, um uns schon einmal an das frühe Aufstehen zu gewöhnen. Er hatte freudig zugestimmt doch jetzt murrte auch er und warf den kleinen Metallkasten von meinem Nachtschrank. Leider half das nicht und es klingelte weiter. Träge drehte ich mich in seinen Armen und hauchte ihm einen Kuss auf die Brust. Dann setzte ich mich auf und legte mich über ihn, um den Wecker auszuheben und auszuschalten. „Hmmm, so könnte ich jeden Morgen geweckt werden.“, murmelte Jake glücklich und drückte mich an sich. „Am besten nackt nicht wahr?“, neckte ich ihn und küsste seine lächelnden Lippen. Er nickte nur und seufzte, wenig später folgte ein leises Schnarchen. „Hey, Jake! Wir müssen jetzt aufstehen!“, rief ich und hielt ihm die Nase zu. Erst einmal ließ er sich nichts anmerken, doch dann musste er doch nach Luft schnappen und setzte sich müde auf. „Na los doch, hoch mit dir.“, sagte ich sanft und stand auf. Als ich ins Badezimmer ging lauschte ich erst, ob er auch wirklich aus dem Bett stieg, bevor ich mich unter die Dusche stellte. Ich zog mich schnell an und ging dann zu meiner Familie ins Erdgeschoss. Es überraschte mich etwas, jedoch positiv, dass wirklich alle versammelt waren. Ich hatte mich schon sehr daran gewöhnt, dass immer nur zwei oder drei meiner Lieben anwesend waren. Mein Magen knurrte, als ich die Spiegeleier in der Pfanne braten sah, die mein Vater für uns zubereitete, doch ich ging noch nicht zu ihm. Ich stellte mich in den Türrahmen der Hintertür und Carlisle, der schon auf mich gewartet hatte, Maß meine Größe. Das taten wir jede Woche. Früher hatten wir es bis zu vier Mal täglich getan, doch jetzt hatte sich mein Wachstum so sehr verlangsamt, dass es nur noch ein Mal in der Woche notwendig war. „Und?“, fragte ich erwartungsvoll, als Carlisle nichts sagte. Da er weiterhin nicht antwortete, drehte ich mich um und sah selbst auf das Maßband. Und mich traf fast der Schlag. „Aber, das …“, stammelte ich. „Ja.“, antwortete Carlisle knapp und lächelte mich an. „Das würde ja heißen …“ „Ja.“ Ich wusste nicht, ob mir nach Lachen oder Weinen zu mute war, doch ich entschied mich nach einer Minute der Stille für Lachen. „Mom! Jake!!“, rief ich und sofort stürmte meine halbe Familie in die Küche. „Was?!“, fragte Jake, der noch die Zahnbürste im Mundwinkel hängen hatte. Der Blick meiner Mutter huschte zu Carlisle und dem Maßband, welches er immer noch in der Hand hielt und ihr blieb der Mund offen stehen. „Ich bin NICHT gewachsen!“, verkündete ich stolz und Jake fiel seine Zahnbürste mit einem leisen klicken auf den Küchenboden. Kurze Zeit war es gespenstisch Still in unserem großen Haus. Dann kam Alice auf mich zugesprungen und umarmte mich. „Alles Gute zum - “, schrie sie und hielt dann inne. Sie überlegte eine Sekunde, dann begann sie von neuem. „Alles Gute zum ausgewachsen-sein!!“, rief sie und wir alle lachten über ihr Wortkonstrukt. Dann nahmen mich Rose, Esme und mein Vater in den Arm. Nur meine Mutter sah noch etwas schockiert aus und Jake hatte seine Zahnbürste auch noch nicht aufgehoben. Ich sah zu meinem Dad und er seufzte, als er ihrer beider Gedanken lauschte. „Freut ihr euch denn nicht?“, fragte ich leise und beide sahen mich an. „Natürlich freue ich mich für dich. Es ist nur etwas komisch, wenn die eigene Tochter mit gerade einmal sechs Jahren kaum jünger aussieht, als man selbst.“, erklärte meine Mutter und nahm mich lächelnd in den Arm. Ich drückte sie lange an mich, dann ließ ich von ihr ab und sah zu Jake, der immer noch wie angewurzelt da stand. Unsere Blicke trafen sich und er lächelte. Sein Lächelnd erwidernd, ging ich auf ihn zu und nahm ihn in die Arme. „Dann wird in diesem Haus also niemand mehr älter außer Bryan.“, sagte er fröhlich und ich lachte. „Wer ist Bryan?“, fragte meine Mutter neugierig. „Na der kleine Wolf. Sein Name ist Bryan.“, erklärte ich und sah aus dem Augenwinkel, wie meine Oma Esme gerade mit ihm in die Küche kam. Ich nahm ihn ihr ab und sie küsste mich auf die Stirn. „Ich freu mich so für dich, meine kleine.“, sagte sie aufrichtig und lächelte. „Das müssen wir ausgiebig Feiern!“, rief Alice vergnügt, als ich mich an den Esstisch setzte. Ich sah Jake kurz hinterher, der wieder nach oben verschwand und fütterte dann erst einmal Bryan, auch, wenn ich selbst riesigen Hunger hatte. „So, wie ich dich kenne, Alice, wirst du das gleich in eine Einweihungsparty des Hauses verwandeln und die halbe Stadt einladen.“, murmelte ich und beobachtete aus dem Augenwinkel, wie sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht abzeichnete. „Wir müssen uns doch in der Nachbarschaft vorstellen und so etwas geht am besten mit einer ordentlichen Party.“, trällerte sie und zog Esme aus dem Raum. „Los, wir haben noch viel Arbeit vor uns. Ich sehe, die Party wird der Hammer werden!!“ Der Rest meiner Familie wandte sich dann wieder ihren jeweiligen Beschäftigungen zu und dann kam Jake auch endlich aus dem Badezimmer, damit wir frühstücken konnten. „Ah, jetzt ohne Zahnpasta.“, lobte ich kichernd, als er mich küsste und Bryan kraulte. Ich wickelte den Kleinen in sein Deckchen und legte ihn auf meinen Schoss, wo er auch bald wieder einschlief. Ich verabschiedete meinen Dad und Carlisle, die zu unserer neuen Schule fuhren, um uns alle nötigen Papiere abzuholen. „Alice will unbedingt eine Party feiern.“, sagte ich, als wir allein in der Küche waren. „Ich weiß, es war ja kaum zu überhören.“, murmelte Jake grinsend. Dann schwiegen wir beide und ich wusste nicht genau warum, aber die Stille wurde mir unangenehm. Unsere Blicke trafen sich kurz und Jake blickte wieder auf seinen Teller. „Tja, jetzt bist du also erwachsen.“, murmelte er und ich nickte nur. Plötzlich hatte ich das dringende Bedürfnis, ihn zu küssen, doch ich bewegte mich nicht. Stattdessen biss ich mir auf die Lippe und versuchte, das Gefühlschaos in mir zu entwirren. Mit jedem Tag wollte ich Jake mehr und ich wusste, dass er mich auch wollte. Doch mit meinem Verlangen stieg auch die Angst vor dem Unbekannten, der ich mich früher oder später stellen musste. Ich spürte deutlich, wie ich rot wurde, als ich an den vergangenen Morgen dachte und räusperte mich leise. Dann hörte ich Jake seufzten und sah auf. Sein Gesicht war nur Millimeter von meinem entfernt und als ich in seine dunklen Augen sah, bekam ich eine Gänsehaut. Ein Merkwürdig verlangender Laut entfloh meiner Kehle kurz bevor sich unsere Lippen berührten. Kapitel 39: Kap. 39 "Alice in Action" ------------------------------------- (Renesmees Sicht) Unsere letzte Woche vor Schulbeginn verging viel zu schnell und ehe wir es uns versahen, war das Wochenende gekommen und Alice´ Party stieg. In Windeseile hatten wir alle Möbel so umgestellt, sodass eine große Tanzfläche im Erdgeschoss entstand. Zusammen mit Jake brachte ich dann Bryans Körbchen in Carlisles und Esmes Schlafzimmer und schloss ihn vorsichtshalber dort ein. Als wir die Treppen wieder herunterstiegen, beobachtete Jake mich eingehend. „Du wirst jetzt jede halbe Stunde raufrennen.“, stellte er fest und ich Lächelte entschuldigend. „Ich werd mich bemühen, bei dir zu bleiben. Aber alle zwei Stunden werde ich schon verschwinden müssen, er braucht schließlich seine Milch. Er ist doch noch so klein.“, murmelte ich und sah hinter mich in den Flur. Jake nahm meine Hand und grinste mich an. „Das Mami-sein steht dir.“, sagte er und ich wurde rot, als er mich küsste. „Findest du …?“, flüsterte ich verlegen und er hob mich in seine Arme. Kinder waren nie wirklich ein Thema für mich, doch jetzt dachte ich doch darüber nach. Wollte ich überhaupt welche? Ich konnte darauf keine Antwort finden, da es für mich noch in so weiter ferne schien, irgendwann einmal zu heiraten und Kinder zu bekommen. „Willst …. na ja ….. Willst du denn Kinder?“, fragte ich und sah in Jakes erstaunte Augen. Ich wurde rot und er küsste meine Wange. „Hm.“, machte er und senkte den Blick. Mir schien, er hatte auch noch nie wirklich darüber nachgedacht. „Ich will, was du willst.“, sagte er schließlich und sah mir tief in die Augen. Wieder entstand eine elektrisierte Stille zwischen uns, als wir uns ansahen und uns langsam immer näher kamen. „Hey, könntet ihr vielleicht später rumknutschen und uns mal helfen?“, maulte Emmett am Fuß der Treppe und Jake setzte mich abrupt ab. „Nein, Nessie muss mit mir mitkommen, sie braucht unbedingt noch ein partytaugliches Outfit.“, trällerte Alice und zog mich geradewegs von Jake weg die Treppe hinauf. ************************************************************************* Nachdem sie mich frisiert und geschminkt hatte, steckte Alice mich in ein ihrer Meinung nach partytaugliches Outfit, denn ich hatte nicht wirklich Mitspracherecht. Sie hatte meine Haare zu einem dicken Zopf geflochten, der nun über meiner Schulter hing. Nur zu den Seiten hing die eine oder andere Strähne heraus und fiel locker um mein Gesicht. Ich trug eine kurze schwarze Jeans und ein asymmetrisch geschnittenes Top. „Meinst du nicht, es ist zu weit ausgeschnitten?“, fragte ich und blickte skeptisch auf mein Dekoletté. „Ach Unsinn. Was man hat, kann man zeigen und so weit ausgeschnitten ist es auch nicht.“, sagte Alice und drehte mich zum Spiegel, damit ich mich begutachten konnte. Erwartungsvoll sah sie mich durch den Spiegel an. Ich betrachtete mich eine Minute und ließ Alice dabei bewusst etwas zappeln. Schließlich lächelte ich leicht und nickte. Es sah wirklich gut aus, Jake würde Augen machen. Alice jauchzte und rannte dann hinunter, um die Jungs zusammenzurufen. Etwas langsamer folgte ich ihr und mein Outfit wurde mit einem staunenden Blick von Jake belohnt, ganz, wie ich es erwartet hatte. „Wow.“, machte er nur und besah mich von oben bis unten. Ich lächelte und küsste ihn schnell, dann schob ich ihn zu Alice, die schon ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden tippte. Zeternd zog sie Jake hinter sich her. Unschlüssig stand ich eine Zeit lang auf der Treppe, dann ging ich in die Küche und löste etwas Milchpulver in einer Flasche auf. Die zwei Stunden waren schon fast wieder vergangen. Dann stellte ich die Flasche in einen Topf mit warmem Wasser und drehte mich zu meiner Mutter um, die mich beobachtet hatte. „Alice hat bestimmt die gesamte Nachbarschaft eingeladen.“, sagte ich und sie grinste. „Vorhin meinte sie zu mir, es kommen „nur“ siebzig Leute.“ Meine Augen wurden groß. „Alice.“, sagte ich nur, als wäre das schon die Erklärung für alles. „Ja, Alice.“, stimmte meine Mutter zu und erst jetzt viel mir auf, dass sie auch schon in die Fänge meiner etwas Durchgeknallten Tante gekommen war. „Das sind doch bestimmt nicht deine Sachen.“, sagte ich und sie lachte. „Nein, nicht wirklich. Alice wollte mir etwas anderes anziehen doch inzwischen kann ich mich gegen sie wehren. Damit musste sie sich zufrieden geben.“, sagte sie und sah an sich herunter. Ich folgte ihrem Blick und fragte mich, wie sie es geschafft hatte, Alice davon zu überzeugen. Sie trug eine enge dunkelblaue Jeans und ein weit geschnittenes Top in einem ähnlichen Farbton. Sie grinste und drehte sich etwas zur Seite. „Ah, verstehe.“, sagte ich und nickte. Der Rückenausschnitt reichte fast bis zum Bund ihrer Hose und mir wurde allmählich klar, wie man mit Alice verhandeln musste. Bei der nächsten Gelegenheit würde ich es selbst probieren. Über uns hörten wir das Gezeter von Alice. Wahrscheinlich wollte einer der Jungs nicht so, wie sie es wollte und wenn so etwas passierte, konnte sie sehr „bestimmend“ werden. Ich schmunzelte und nahm die Milchflasche aus dem Topf, trocknete sie ab und machte mich dann auf den Weg nach oben. Am Fuß der Treppe zum zweiten Stock traf ich Rosalie, die sich offensichtlich nicht gegen Alice hatte wehren können oder wollen, ich wusste es nicht genau. Ihre Kleidung ließ schon sehr viel Haut hervorblitzen, doch ich wusste auch, wie sehr sie einen großen Auftritt liebte. Sie lächelte mich an und deutete mit dem Kopf auf den Raum, aus dem der meiste Lärm tönte. Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf und ging weiter nach oben. ************************************************************************** Kaum hatte ich Bryan wieder in sein Körbchen gelegt, hörte ich auch schon die Musik aus den Boxen im Erdgeschoss dröhnen. Plötzlich wurde sie leiser und wenig später klingelte es schon an der Tür. Ich beeilte mich, die Treppen hinunter zu kommen und blieb im Flur des zweiten Stockwerks stehen und sah neugierig nach unten. Carlisle öffnete die Tür und bat unsere ersten Gäste freundlich herein. Es war eine ziemlich große Gruppe und ich nahm an, dass sie sich nicht einzeln hineingetraut hatten. „Noch keine Partylaune?“, fragte Jake plötzlich neben mir. Ich schreckte hoch, denn ich hatte nicht bemerkt, dass er sich neben mich gestellt hatte und lässig am Geländer lehnte. „Ich wollte nicht unten stehen und gaffen.“, sagte ich leise und sah ihn an. Jedoch musste ich zweimal hinsehen. Sein Anblick verschlug mir den Atem und er grinste mich an, da ihm das nicht entging. „Du hast ja tatsächlich mal richtige Hosen an.“, neckte ich ihn grinsend und er lachte. Dann zog er mich in seine Arme und ich kuschelte mich an ihn. „Nein, wirklich, es sieht toll aus.“, sagte ich kichernd und küsste ihn auf die Wange. „Ich fühl mich irgendwie verkleidet.“, gestand er leise und ich hörte Alice in der Küche lachen. „Ja, man erkennt dich kaum wieder. Erst eine richtige Hose und dann auch noch ein Hemd.“, scherzte ich und küsste ihn. Lange Zeit hatten wir allerdings nicht für uns, denn schon klingelte es erneut und weitere Gäste strömten in unser Haus. „Na los, auf ins Getümmel.“, sagte Jake fröhlich und nahm meine Hand. Kapitel 40: Kap. 40 "die Party" ------------------------------- (Renesmees Sicht) Schließlich blieben wir doch erst einmal etwas abseits stehen und beobachteten, wie immer mehr Gäste in unser Haus strömten. Als endlich alle eingetroffen waren, begrüßte Carlisle noch einmal alle und stellte unsere Familie vor. Die vorigen Abende hatten wir gemeinsam damit verbracht, uns ein paar Geschichten zurechtzulegen, die unser aller zusammenleben erklärten. Da die Verwandtschaft zwischen meinem Vater und mir unverkennbar war, gaben wir uns als Carlisles und Esmes Kinder aus. Jake und meine Mutter spielten die Adoptiv- bzw. Patenkinder von Carlisle und Esme, die sie bei sich aufgenommen hatten. Rosalie und Jasper waren die Kinder von Carlisles Bruder, somit unsere Cousine und Cousin. Da ihre Eltern sich geschieden hatten und der Vater nur wenig Zeit für sie hatte, lebten sie beiden nun bei uns, zusammen mit ihren jeweiligen Partnern. Ich bemerkte die neugierigen Blicke, die auf uns ruhten und wurde rot. Jake entging meine Unruhe nicht und er drückte meine Hand leicht. Unsere Blicke trafen sich und er lächelte mich an. Sofort begann das Getuschel, das wir mit unserem zu guten Gehör natürlich bestens verstanden. Das meiste Aufsehen verursachten wie immer Rose und Emmett, doch auch über Jake und mich wurde viel geredet. Von den Blicken der Gäste verfolgt tänzelte Alice zur großen Stereoanlage in einer Ecke des Raumes und schaltete die Musik wieder lauter. Langsam schienen sich alle etwas zu entspannen, obwohl wir natürlich immer noch Gesprächsthema Nummer eins waren, und verteilten sich auf der großen Tanzfläche. Ich atmete leise aus und lehnte mich an die Wand hinter mir. Dann sah ich zu Jake und zog sein Gesicht mit einer Hand zu meinem, um ihn zu küssen. Und schon wieder Getuschel. Ich seufzte und löste mich wieder von ihm. Er sah meinen angespannten Gesichtsausdruck und schob meine Mundwinkel mit zwei Fingern etwas nach oben. „Komm schon, lass uns ein bisschen Spaß haben. Ein paar neue Freunde finden.“, meinte er fröhlich und zog mich in die tanzende Menge. „Kannst du überhaupt tanzen?“, fragte ich leise. Trotz der lauten Musik, verstand er mich und lachte. „Nein.“, antwortete er und ich lachte mit ihm. Er zog mich immer weiter durch den Raum und ich begriff, dass er gar nicht vorhatte, zu tanzen. Schließlich kamen wir an der Treppe zum zweiten Stock an, die Alice mittels ein paar Tischen zum Buffett umfunktioniert hatte. Jake goss mir ein Glas Limonade ein und reichte es mir. „Der beste Platz, um Leute kennen zu lernen.“, erklärte er grinsend. Ich lächelte und trank einen Schluck. Und er sollte Recht behalten, denn schon wenige Minuten später kam eine kleinere Gruppe Teenager auf uns zu. Sie waren ungefähr in unserem alter – das glaubten sie zumindest. Als sie einige Schritte von uns entfernt zögerten, beschloss ich, den ersten Schritt zu machen und grüßte sie freundlich. Sie sahen mich kurz staunend an, dann kamen sie endlich näher und begrüßten uns. „Hallo, ich bin Megan, ihr könnt mich aber gerne Meg nennen, und das sind Ian, Robert und Nicole.“, sagte ein Mädchen mit dichtem, blondem Haar und wies auf ihre Freunde. Sie war etwas kleiner als ich und ich grinste, als sie staunend zu Jake aufsah und ihm die Hand gab. Ian wirkte neben ihr wie ein Riese. Zwar war er nicht so groß wie Jake oder Emmett, doch ich erkannte an seinen muskulösen Armen, dass er Sportler war. Er hatte kurzes, dunkelblondes Haar und ein wirklich freundliches Lächeln umspielte seine Lippen, als er meinen Blick auf sich bemerkte. „Ich bin Renesmee und das ist Jacob.“, sagte ich und bemerkte sie erstaunten Blicke nun wieder auf mir ruhen. Sofort erstarrte ich und sah fragend zu Jake. „Das ist ein sehr … exotischer Name. Hast du einen Spitznamen?“, meldete sich Ian zu Wort und reichte mir ebenfalls die Hand. „Nessie. Und mich könnt ihr Jake nennen.“, antwortete Jake grinsend und begrüßte Robert und Nicole. Die beiden waren eher unauffällige Typen und ich fragte mich, ob sie ein paar waren. Zwischen ihnen herrschte eine eigenartige Atmosphäre, doch ich wagte nicht, danach zu fragen. Nicole war wirklich ein bildhübsches Mädchen – für einen Menschen natürlich. Sie hatte lange, pechschwarze Haare, die sich in leichten Wellen um ihr Gesicht und den zierlichen Körper legten. Robert hatte ebenfalls schwarze Haare, doch ich nahm an, dass sie gefärbt waren. Sie wirkten einfach etwas unnatürlich. Auch er wirkte so, als könnte man mit ihm eine wirklich feste Freundschaft aufbauen und ich gab ihm lächelnd die Hand. Wir unterhielten uns eine Zeit lang über die laute Musik hinweg und stellten fest, dass wir auf einer Schule waren. Inständig hoffte ich, dass Jake und ich sogar in ihre Klasse kamen. Es machte mich jetzt schon nervös, in eine Klasse voller fremder Menschen zu kommen, obwohl ich Jake an meiner Seite hatte. Wir kamen gerade auf die Kurse zu sprechen, für die sich jeder zu Beginn des Schuljahren einschreiben musste, als ich das vibrieren meines Handys in der Hosentasche spürte. Kurz sah ich darauf und sah dann in Jakes abwartendes Gesicht. Vielleicht hoffte er, ich würde Esme schicken, doch da war er schief gewickelt. „Du bist dran, Papi!“, sagte ich grinsend und schob ihn in Richtung Küche. Er grummelte vor sich hin, machte sich aber brav auf den Weg. Als ich mich umdrehte, sah ich in die schockierten Gesichter unserer neuen Freunde und erschrak. „Was ist?“, fragte ich leise und machte große Augen. Nicole und Robert sahen sich nur ungläubig an und Meg starrte mich mit offenem Mund an. „Du …. also ihr …. Ihr habt ein Baby?“, fragte Ian, nachdem er sich laut geräuspert hatte. Meine Augen weiteten sich erstaunt, über ihre Vermutungen. Wie kamen sie denn nur darauf? Ian deutete meinen Ausdruck falsch und versuchte, die Stimmung etwas zu lockern. „Hey, also …. das ist ja heutzutage eigentlich nichts schlimmes mehr.“, sagte er und lachte nervös. „Nein, ihr versteht das ganz falsch!“, brach es aus mir heraus und wieder starrten mich alle an. Ich spürte deutlich, wie mir das Blut ins Gesicht schoss und ich blickte kurz auf den Boden, um mich zu beruhigen. „Aber eben hast du ihn doch Papi genannt, oder?“, erkundigte sich Megan. Ihrem Gesichtsausdruck nach schloss ich, dass sie mir nicht glaubte. „Das war doch nur ein Scherz, wirklich! Wir haben kein Kind.“, versicherte ich, doch sie schienen mir nicht zu glauben. „Und wo ist Jake dann jetzt hin?“, wollte sie wissen. „Nach oben, um das kleine Hündchen zu füttern, das ich neulich gefunden habe.“, sagte ich wahrheitsgemäß. Wieder ruhten ungläubige Blicke auf mir, bevor sich alle wieder entspannten. Ich sah mich um und bemerkte meinen Onkel Jasper, der mich aufmunternd anlächelte. „Einen Hund?“, hakte Meg nach und sah mich skeptisch an. „Ja, wirklich, einen Hund.“, versicherte ich erneut und lächelte. „Wenn er etwas größer ist, könnt ihr ihn auch gerne mal sehen.“, versprach ich und sie schienen beruhigt. Kurz darauf kam Jake wieder und fragte mich leise, warum Emmett in der Küche vor lachen auf dem Boden lag. Ich wurde rot und erwiderte nichts weiter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)