Bis(s) - the next generation von ItsLuna ================================================================================ Kapitel 38: Kap. 38 "Überraschung" ---------------------------------- (Renesmees Sicht) Ich wurde unsanft durch das schrille Klingeln meines Weckers aus dem Schlaf gerissen. Schlagartig bereute ich meine Idee, in dieser Woche früh aufstehen zu wollen. Da wir in wenigen Tagen schon in die Schule mussten, hatte ich Jake vorgeschlagen, den Wecker zu stellen, um uns schon einmal an das frühe Aufstehen zu gewöhnen. Er hatte freudig zugestimmt doch jetzt murrte auch er und warf den kleinen Metallkasten von meinem Nachtschrank. Leider half das nicht und es klingelte weiter. Träge drehte ich mich in seinen Armen und hauchte ihm einen Kuss auf die Brust. Dann setzte ich mich auf und legte mich über ihn, um den Wecker auszuheben und auszuschalten. „Hmmm, so könnte ich jeden Morgen geweckt werden.“, murmelte Jake glücklich und drückte mich an sich. „Am besten nackt nicht wahr?“, neckte ich ihn und küsste seine lächelnden Lippen. Er nickte nur und seufzte, wenig später folgte ein leises Schnarchen. „Hey, Jake! Wir müssen jetzt aufstehen!“, rief ich und hielt ihm die Nase zu. Erst einmal ließ er sich nichts anmerken, doch dann musste er doch nach Luft schnappen und setzte sich müde auf. „Na los doch, hoch mit dir.“, sagte ich sanft und stand auf. Als ich ins Badezimmer ging lauschte ich erst, ob er auch wirklich aus dem Bett stieg, bevor ich mich unter die Dusche stellte. Ich zog mich schnell an und ging dann zu meiner Familie ins Erdgeschoss. Es überraschte mich etwas, jedoch positiv, dass wirklich alle versammelt waren. Ich hatte mich schon sehr daran gewöhnt, dass immer nur zwei oder drei meiner Lieben anwesend waren. Mein Magen knurrte, als ich die Spiegeleier in der Pfanne braten sah, die mein Vater für uns zubereitete, doch ich ging noch nicht zu ihm. Ich stellte mich in den Türrahmen der Hintertür und Carlisle, der schon auf mich gewartet hatte, Maß meine Größe. Das taten wir jede Woche. Früher hatten wir es bis zu vier Mal täglich getan, doch jetzt hatte sich mein Wachstum so sehr verlangsamt, dass es nur noch ein Mal in der Woche notwendig war. „Und?“, fragte ich erwartungsvoll, als Carlisle nichts sagte. Da er weiterhin nicht antwortete, drehte ich mich um und sah selbst auf das Maßband. Und mich traf fast der Schlag. „Aber, das …“, stammelte ich. „Ja.“, antwortete Carlisle knapp und lächelte mich an. „Das würde ja heißen …“ „Ja.“ Ich wusste nicht, ob mir nach Lachen oder Weinen zu mute war, doch ich entschied mich nach einer Minute der Stille für Lachen. „Mom! Jake!!“, rief ich und sofort stürmte meine halbe Familie in die Küche. „Was?!“, fragte Jake, der noch die Zahnbürste im Mundwinkel hängen hatte. Der Blick meiner Mutter huschte zu Carlisle und dem Maßband, welches er immer noch in der Hand hielt und ihr blieb der Mund offen stehen. „Ich bin NICHT gewachsen!“, verkündete ich stolz und Jake fiel seine Zahnbürste mit einem leisen klicken auf den Küchenboden. Kurze Zeit war es gespenstisch Still in unserem großen Haus. Dann kam Alice auf mich zugesprungen und umarmte mich. „Alles Gute zum - “, schrie sie und hielt dann inne. Sie überlegte eine Sekunde, dann begann sie von neuem. „Alles Gute zum ausgewachsen-sein!!“, rief sie und wir alle lachten über ihr Wortkonstrukt. Dann nahmen mich Rose, Esme und mein Vater in den Arm. Nur meine Mutter sah noch etwas schockiert aus und Jake hatte seine Zahnbürste auch noch nicht aufgehoben. Ich sah zu meinem Dad und er seufzte, als er ihrer beider Gedanken lauschte. „Freut ihr euch denn nicht?“, fragte ich leise und beide sahen mich an. „Natürlich freue ich mich für dich. Es ist nur etwas komisch, wenn die eigene Tochter mit gerade einmal sechs Jahren kaum jünger aussieht, als man selbst.“, erklärte meine Mutter und nahm mich lächelnd in den Arm. Ich drückte sie lange an mich, dann ließ ich von ihr ab und sah zu Jake, der immer noch wie angewurzelt da stand. Unsere Blicke trafen sich und er lächelte. Sein Lächelnd erwidernd, ging ich auf ihn zu und nahm ihn in die Arme. „Dann wird in diesem Haus also niemand mehr älter außer Bryan.“, sagte er fröhlich und ich lachte. „Wer ist Bryan?“, fragte meine Mutter neugierig. „Na der kleine Wolf. Sein Name ist Bryan.“, erklärte ich und sah aus dem Augenwinkel, wie meine Oma Esme gerade mit ihm in die Küche kam. Ich nahm ihn ihr ab und sie küsste mich auf die Stirn. „Ich freu mich so für dich, meine kleine.“, sagte sie aufrichtig und lächelte. „Das müssen wir ausgiebig Feiern!“, rief Alice vergnügt, als ich mich an den Esstisch setzte. Ich sah Jake kurz hinterher, der wieder nach oben verschwand und fütterte dann erst einmal Bryan, auch, wenn ich selbst riesigen Hunger hatte. „So, wie ich dich kenne, Alice, wirst du das gleich in eine Einweihungsparty des Hauses verwandeln und die halbe Stadt einladen.“, murmelte ich und beobachtete aus dem Augenwinkel, wie sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht abzeichnete. „Wir müssen uns doch in der Nachbarschaft vorstellen und so etwas geht am besten mit einer ordentlichen Party.“, trällerte sie und zog Esme aus dem Raum. „Los, wir haben noch viel Arbeit vor uns. Ich sehe, die Party wird der Hammer werden!!“ Der Rest meiner Familie wandte sich dann wieder ihren jeweiligen Beschäftigungen zu und dann kam Jake auch endlich aus dem Badezimmer, damit wir frühstücken konnten. „Ah, jetzt ohne Zahnpasta.“, lobte ich kichernd, als er mich küsste und Bryan kraulte. Ich wickelte den Kleinen in sein Deckchen und legte ihn auf meinen Schoss, wo er auch bald wieder einschlief. Ich verabschiedete meinen Dad und Carlisle, die zu unserer neuen Schule fuhren, um uns alle nötigen Papiere abzuholen. „Alice will unbedingt eine Party feiern.“, sagte ich, als wir allein in der Küche waren. „Ich weiß, es war ja kaum zu überhören.“, murmelte Jake grinsend. Dann schwiegen wir beide und ich wusste nicht genau warum, aber die Stille wurde mir unangenehm. Unsere Blicke trafen sich kurz und Jake blickte wieder auf seinen Teller. „Tja, jetzt bist du also erwachsen.“, murmelte er und ich nickte nur. Plötzlich hatte ich das dringende Bedürfnis, ihn zu küssen, doch ich bewegte mich nicht. Stattdessen biss ich mir auf die Lippe und versuchte, das Gefühlschaos in mir zu entwirren. Mit jedem Tag wollte ich Jake mehr und ich wusste, dass er mich auch wollte. Doch mit meinem Verlangen stieg auch die Angst vor dem Unbekannten, der ich mich früher oder später stellen musste. Ich spürte deutlich, wie ich rot wurde, als ich an den vergangenen Morgen dachte und räusperte mich leise. Dann hörte ich Jake seufzten und sah auf. Sein Gesicht war nur Millimeter von meinem entfernt und als ich in seine dunklen Augen sah, bekam ich eine Gänsehaut. Ein Merkwürdig verlangender Laut entfloh meiner Kehle kurz bevor sich unsere Lippen berührten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)