110! The god of insanity(!)... von G_O_D (... and the hellhound.) ================================================================================ Prolog: Zwischen den Welten --------------------------- Behind the worlds... [7i] Cash hatte keine, aber absolut keine Ahnung, wo er war, oder wie er dorthin gekommen war. Das Letzte, an das er sich erinnern kann war, dass jemand laut und dringlich „Nein“ gerufen hatte, als er gestartet war. Als er wieder zu sich kam, lag er in einem futuristisch wirkenden Zimmer und hatte keine Spur eines Orientierungssinnes in sich. Sein Raumpilotentraining meldete sich und er erinnerte sich an den Teil von Beschleunigung und Warpreisen. Da war Cash klar geworden, dass er sich nicht nur Fragen durfte, wo er war, sondern auch „wann“ er war. Das wann war noch nicht einmal im Ansatz geklärt worden, doch auf die Frage des wo wusste er, dass er keine Antwort bekommen würde, wenn er nicht danach suchte. So war er aufgestanden, hatte seine halbwegs zerfetzte Kleidung gegen einen Drillichanzug eingetauscht, der auf einem Stuhl neben sich gelegen hatte, und war nun Auf dem Weg nach Antworteten. Der erste Anhaltspunkt, der auf seinen Verbleib schließen ließ, war ein riesiges Fenster, das eine ganze Wand einnahm und ihm zeigte, wo er sich befand. Durch das Glas sah er einen Planeten weit unter sich liegen. Die Oberfläche des Planeten war rötlich unter dem einfallenden Licht der Sonne. Er war im Weltraum, das war ihm nun vollkommen klar, und entweder auf einem sehr großen Schiff, oder einer Raumstation. Nur widerwillig löste er seinen Blick, besonders als er kleine saphirblaue Lichter sah, welche umherschwirrten wie Mücken. Als er schließlich einsehen musste, dass er aufgrund der Distanz einfach nichts erkenne konnte, ging er weiter. Die Gänge waren hell erleuchtet, nicht so hell und steril, dass es kalt wirkte, aber von Schmutz oder Staub war auch nichts zu sehen. Die Lichter erzeugten eine angenehme Atmosphäre und er kam an vielen Türen vorbei, welche militärisch typisch durchnummeriert waren. Er gestattete sich an eine der Türen zu klopfen, doch niemand antwortete ihm. Neben der Tür war ein kleines Tastenfeld und Cash beugte sich hinunter um die Tasten genauer zu untersuchen. Sie waren feind säuberlich nummeriert und eines war eine Entertaste. Weil er bezweifelte einen Scheiß bauen zu können, drückte er die Taste und die Tür ging mit einem leisen Zischen auf. Neugierig, aber auch vorsichtig blickte Cash um den Türrahmen in das dahinterliegende Quartier hinein, welches leer und unbenutzt war. Das Bett war nicht bezogen, der Schrank stand offen und leer und auch sonst zeigte nichts darauf hin, dass dieser Raum in letzter Zeit Leben erfahren hätte. Ein paar Sekunden lang wanderten Cashs Augen durch das ganze Quartier, dann schloss sich die Tür mit einem leisen Zischen wieder. „Leer.“ kommentierte Cash und ging weiter. „Es war hier schon mal mehr los.“ erwiderte eine Stimme hinter ihm. Cash zuckte zusammen, wandte sich blitzschnell um und veränderte sich. Sein Brustkorb dehnte sich, sein Kiefer schob sich vor und überall spross ihm ein Fell. Noch bevor er den Ursprung der Stimme mit seinen Augen fixieren konnte, war die Verwandlung in einen Werwolf abgeschlossen und als er dann endlich sah, wer da mit ihm sprach, war aus dem 2,20 großen, schwarzen Mann mit blauen Haarspitzen, ein 2,20 großer, schwarzer Werwolf geworden, dessen Nackenhaare blaue Spitzen hatten. Der Mann, der ihn angesprochen hatte, sah ihn mit milder Überraschung in den Augen an und meinte: „Sieh an, ein Lykaner.“ Cash hatte die Hände erhoben um entweder einen Schlag abwehren zu können, oder selbst mit den Klauen vorzustoßen, und jeder Muskel in seinem Leib war angespannt, während er seine Instinkte zu zähmen versuchte und sich zu rationaleren Denkzügen zwang. „Wissen!“, rief er sich in Erinnerung, „Wissen ist Macht! Sammle Informationen!“ Seine Augen musterten nun den Mann, der ihm gegenüber stand. Er war gut 2 Köpfe kleiner als Cash, der einfach nur riesig war. Der Mann wirkte durchtrainiert, nicht ganz so wie Cash, aber dennoch fit und überzeugt. Die Muskeln seines rechten Armes wirkten ausreichend, nicht alles vernichtend, aber dennoch gefährlich, sollten sie im Zorn benutzt werden. Doch was Cash kurz erschreckte, war der linke Arm des Mannes. Er wirkte verkohlt oder ausgetrocknet. Die Hand hatte nur vier lange, aber schlanke Finger und die Haut war grau und zäh. Um den Unterarm war etwas Goldenes angebracht, welches den ganzen Arm umgab wie ein Teil einer Rüstung. Auf dessen Oberseite, war eine kleine Vertiefung in der eine blau leuchtende Kugel ruhte, die zu pulsieren schien. Doch die Finger bewegten sich kurz, als würde er die Spannung aus ihnen nehmen und ließ Cash die Vermutung fassen, dass der Arm nicht tot war, sondern Leben in sich trug. Er würde erst später erfahren, wie wahr er damit hatte. Als er alle optischen Eindrücke gesammelt hatte, versuchte er zu ergründen, was der Mann war. Vielleicht war er Vampir, oder gar ein Dämon. Doch die Antwort, was der Mann war, erstaunte Cash. Er war nichts. Ein Mensch, so rein wie das klarste Wasser. Nicht ein Hauch von Besudelung, wie Cash es in seiner Ausbildung zu bezeichnen gelehrt wurde, war in seinem Blut zu finden. „Du... bist ein Mensch.“ sprach Cash seine Erkenntnis aus. Zu seiner Verwunderung lachte der Mann nur auf und schüttelte dann traurig den Kopf. „Weit gefehlt, mein Freund, weit gefehlt!“ meinte er. „Du bist kein Werwolf, kein Vampir und auch kein Dämon. Du bist ein einfacher Mensch.“ sagte Cash. „Ja. Ja. Ja. Aber, nein.“, erwiderte der andere, „Ich bin kein Mensch. Ich war vielleicht mal einer, aber jetzt bin ich keiner mehr. Schon lange keiner mehr.“ „Was bist du dann?“ fragte Cash, dem nicht einging, was für ein Wesen er nicht erkennen könnte. „Der Gott des Wahnsinns.“ erwiderte Jay als wäre es das natürlichste auf der Welt. „Der Gott des...“, wiederholte Cash, dann fragte er; „Willst du mich verarschen?!“ „Glaub es, oder glaub es nicht.“, meinte Jay nur, „Mir ist es egal.“ Die beiden standen sich ein paar Sekunden schweigend gegenüber, in denen Cash noch immer nicht seine Deckung senken wollte. Dann wandte ihm der Mann den Rücken zu und sagte: „Komm mit, falls du Hunger hast!“ Er ging los und Cash, für einen Moment komplett perplex, sah ihm ungläubig nach. Dann besann er sich und folgte ihm, wobei er sich wieder zurückverwandelte. Als er ihn eingeholt hatte, war er der Meinung, dass er einen anderen Eindruck vermitteln sollte und stellte sich vor: „Hey, ich heiße...“ „Schon klar, aber ich bleib trotzdem nur bei Cash.“, erwiderte Jay mit gelangweilter Stimme noch bevor Cash fertig war, „Ich bin Jaykoff Smith, Captain der California und der Gott des Wahnsinns.“ „Wie? Aber woher...?“ fing Cash an zu fragen, doch wieder antwortete Jay lange bevor die Frage Gestallt angenommen hatte. „Ich bin Telepath, daher weiß ich was du sagen wolltest.“, war Jays Antwort, „Und ja, es ist möglich.“ Dieses Mal war Jay sogar noch schneller gewesen, als Cashs Gedanken. „Whow.“ erwiderte dieser ehrlich beeindruckt. Jay nahm es mit einem unbedeutenden Schulterzucken hin und meinte: „Im Grunde nichts Besonderes.“ „Und was ist mit deinem Arm?“ fragte Cash weiter und zeigte dabei auf den Arm. Jay besah sich selbst kurz seine Hand, schien nicht gleich darauf zu kommen, was Cash meinte dann antwortete er: „Ah! Das... das ist eigentlich nicht mein Arm. Ich habe ihn bekommen, da ich dem vorhergehenden Besitzer einst das Leben gerettet habe und dabei meinen eigenen Arm verloren hatte.“ „O-kay.“ erwiderte Cash langsam, dem die Geschichte nicht ganz geheuer war, doch er hackte es in seiner Liste ab und kam zur nächsten Frage. „Wo sind wir hier?“ fragte dann Cash und Jay ließ ihn der Höflichkeit wegen ausreden. „Auf der California, meinem Schiff.“ antwortete er. Direkt neben ihnen flog ein kleiner, goldener Jäger vorbei und Cash folgte dessen Flugbahn mit aufgerissenem Maul. Nun wusste er, woher die kleinen, blauen Lichter gekommen waren. Es waren die Entladungen der Antriebe der kleinen Schiffe gewesen. „Interceptoren. Robotergesteuerte Abfangjäger.“ antwortete Jay ihm gleich. „Whow.“ wiederholte Cash. „Ja.“, stimmte ihm Jay zu, „Whow.“ „Okay, wenn ich das richtig sehe, kennst du dich hier aus.“, fasste Cash zusammen, „Ich will ein paar Antworteten. Wo zur Hölle bin ich?“ „Bist du dir sicher, dass du die Antworten willst?“ fragte Jay und sah Cash, mit einer gelupften Augenbraue an. „Ich glaube schon.“ antwortete Cash, doch er war sich nicht mehr ganz so sicher. „Okay. Dort hinten war einmal die Erde. Ist aber schon sehr lange her.“, antwortete Jay, „War eigentlich ein schöner Planet.“ „Ja. Ich weiß.“ stimmte ihm Cash zu. Er wusste nicht, wie er mit der Information umgehen sollte. Sollte er traurig sein, oder sollte es ihn kalt lassen. Er entschied sich dafür, keine Trauer zu zeigen, denn auch Jay schien wenig Betroffenheit zu fühlen. „Hast du das erlebt?“ fragte er dennoch, während er einen Blunt und ein Feuerzeug aus seiner Tasche zog. Jay blieb abrupt stehen, schien kurz zu zögern, dann antwortete er: „Ja, ich war dabei.“ „Es war schlimm, oder?“ fragte Cash weiter und rauchte am Blunt. Wieder dauerte etwas, bis Jay antwortete. „Es gibt schlimmeres.“ war die Antwort mit einem unbeschwerten Schulterzucken. „Und was?“ fragte Cash und hielt Jay den Blunt hin. Dieser nahm ihn mit einem Lächeln entgegen und erwiderte: „Du bist mir sympathisch.“ Er lächelte, nahm einen Zug an dem Blunt und fing dann an zu erzählen. Das erste, was ihm einfiel und schlimmer war, als die Zerstörung der Erde, war verlorene Liebe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)