Broken von Tamura ([SasuxSaku] Is it too late?) ================================================================================ Kapitel 4: Realisation ---------------------- „Dachtest du wirklich, ich bin so schwach?“ Die Frage brachte ihn zu Bewusstsein. Langsam öffneten sich seine Augen und eine verschwommene Welt tat sich vor Sasuke auf. Sakura saß neben ihm und trug ein sanftes Lächeln auf den Lippen. „Ich wette, du hast mir ne Menge dazu zu sagen. Aber lass uns das lieber auf später verschieben…“ Mit dieser Aussage kam sie langsam näher und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Ihre Nasenspitzen berührten sich und Sasukes Herz hämmerte gegen seine Brust. Sie küsste ihn, zuerst nur ganz zärtlich. Er fühlte ihre Hände unter sein T-Shirt gleiten und vorsichtig Kreise auf seinem Rücken ziehen. Der Schwarzhaarige legte seine Arme um ihre schmale Taille und zog Sakura weiter zu ihm. Er war überrascht und hielt kurz inne, als sie sein Shirt anhob und ihn mit sanfter Gewalt dazu brachte, seine Hände auszustrecken. Ein paar Sekunden später landete das Kleidungsstück auf dem Boden und ein leises Kichern drang an sein Ohr. „Entspann dich ein wenig.” Sakura stieß ihn zurück in die Kissen und zog dann ihr Nachthemd aus. Ihr Mund war zu einem seltsamen Lächeln geformt, als sie seine weitgeöffneten Augen erblickte. Sie hatte nichts drunter. Sasukes Atem beschleunigte sich und er holte tief Luft. Ihre Haut war sanft und beinahe wie Seide fühlte sich ihr Haar an, dessen Spitzen seinen Brustkorb streichelten. Langsam beugte sie sich weiter vor und presste ihre Lippen auf die seinen, diesmal von Zärtlichkeit keine Spur. Ihre Zungenspitzen berührten sich und ein seltsames Kribbeln breitete sich in Sasukes Körper aus. Mit jeder Sekunde verstärkte sich sein Verlangen nach der Rosahaarigen. „Kann ich dich was fragen, bevor wir weiter machen?“ „…Wie bitte?“, stieß der Uchihaerbe nach ein paar Sekunden hervor. Seine Stimme klang rau und sanft zur gleichen Zeit. „Ob ich dich was fragen kann?“ Sie wirkte amüsiert. „…Ja.“ „Warum hast du es zugelassen?“ „Wie bitte?“ „Warum hast du alleine angegriffen? Warum hast du mich zurückgelassen?“ Sasuke war verwirrt. Sie hatten es doch geschafft. Sie waren heil aus der Sache rausgekommen. Wollte er sie denn nicht nur schützen? „Warum musste ich sterben?“ „Sakura ich…“ Der Uchihaerbe wich erschrocken zurück, als er den Blick seiner Teamkollegin erwiderte. Leblose Augen starrten ihm entgegen. Ein seltsam kaltes Gefühl lag plötzlich auf seinem Brustkorb. Überall Blut. „Was geht hier vor, wie…?“ Langsam kroch sie näher zu ihm, während immer mehr Blut aus dutzenden Wunden ihres Körpers floss und die weißen Laken des Bettes füllte. Sasuke wurde übel. Er versuchte sich aus ihrem festen Griff zu befreien doch vergebens. Sie verstärkte die Umarmung. Der Schwarzhaarige bekam kaum noch Luft. Warum? „Es ist deine Schuld! Deine Schuld, dass ich sterben musste!“ _ Sasuke schoss schweißgebadet aus seiner Traumwelt und rang gierig nach Luft, ehe ihm die pochenden Schmerzen in seinem Körper bewusst wurden. Er fühlte sich schrecklich. Auf seiner Zunge lag ein, harmlos ausgedrückt, ungewöhnlicher Geschmack, als wäre ihm irgendein kleines Tier in den Rachen geklettert und dort gestorben. Sein Kopf schmerzte, ähnlich dem Gefühl einer Bohrmaschine, die man eben auf seiner Stirn angesetzt hatte. „Alles in Ordnung?“ Naruto saß neben dem Bett des Schwarzhaarigen und warf ihm einen besorgten Blick zu. „Wie geht es Sakura?“, brach der Uchiha heraus, mit einer Stimme, die nur noch einem leisen Flüstern glich. Langsam versuchte er sich aufzurichten, dem Stechen in seinem Rückgrat schenkte er dabei keine Beachtung. „Geht’s dir schon besser?“ Sakura drehte sich vorsichtig zur Seite und unterdrückte den Schmerzenschrei, der auf ihrer Zunge lag. „Nicht wirklich.“ Ino reichte ihrer verletzten Freundin ein Glass Wasser und meinte mit sanfter Stimme: „Hier, trink das, wird dir gut tun.“ Die Rosahaarige leerte das Glass in einem Zug und stieß ein lautes Husten aus. „Hey, nicht gleich alles auf einmal.“ Ein kleines Lächeln umspielte die Lippen der Yamankaerbin, während sie die Vorhänge des kleinen Fensters zur Seite schob. Das Wetter hatte sich in den letzten Tagen kaum verbessert, und so wurde das Krankenhauszimmer, in dem Sakura die letzten Nächte verbracht hatte, nur spärlich vom bedeckten Wolkenhimmel erhellt. „Den Umständen entsprechend. Sie schläft gerade, war aber schon ne Weile vor dir wach. Sie meinte zwar, dass es so gut wie keine Stelle gäbe, die ihr nicht höllisch weh täte, aber bleibende Schäden hat sie keine davongetragen.“ Sasuke lies sich wieder zurück in sein Kissen fallen und holte tief Luft. Sie war also in Sicherheit und lebte. Er spürte ein ungewöhnliches Gefühl der Erleichterung bei dem Gedanken an seine Teamkollegin. „Um dir mussten wir uns schon mehr Sorgen machen. Du hattest ne ziemlich schwere Vergiftung. Und seit wann machst du dir eigentlich so viele Sorgen um andere?“ Naruto hatte die Hände hinterm Kopf verschränkt und setzte sein bekanntes Fuchsgrinsen auf, während er den Uchiha betrachtete. Der frühere Missing-Nin fuhr sich gerade mit einer Hand durchs Haar und stieß ein langes Seufzen aus. „Warum sind Sakura und ich eigentlich noch…“ „…am leben?“, beendete der Blondschopf den Satz. Sasuke erwiderte mit einem schwachen Nicken und rieb sich vorsichtig die Schläfen. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin. Wenn ich nur daran denke, wie ihr beiden ausgesehen habt, als euch Naruto hergebracht hat.“ Sakura lehnte sich ein wenig nach vor und berührte mit der rechten Hand ihre Zehenspitzen. „Wie konnte er uns eigentlich noch rechtzeitig retten? Ich meine, Sasuke und ich waren so gut wie tot.“ Erneut sah sie das Bild des Schwarzhaarigen vor sich, mit blutverschmierten Gesicht und jenem toten Ausdruck in seinen Augen, den sie nicht mehr vergessen konnte. Sie verdrängte die Gedanken so schnell wie möglich wieder und ignorierte das übel erregende Gefühl in ihrem Magen. „Du hättest ihn sehen sollen. Er war beinahe eine vollständige Mini-Version Kyuubis.“ Sakura kannte diese Form seiner Transformation nur zu gut und ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Naruto… „Ich weiß nicht, wie er die Kontrolle behalten konnte, aber er schien zu wissen, was er tat. Hat euch blitzschnell hier abgeliefert, ohne dabei jemanden zu verletzten. Kakashi- und Yamato-sensei haben sich dann sofort um ihn gekümmert, ehe er irgendwelchen Schaden anrichten konnte. Als ich ihn sah, hatte ich allerdings nicht das Gefühl, dass er eine Bedrohung darstellt.“ „War das erste Mal, dass der dämliche Fuchs zu was zu gebrauchen war.“ Sasuke lies das eben Erwähnte kurz auf sich einwirken, ehe er antwortete: „Also du bist den beiden Ninjas, die uns überfallen haben, ebenfalls begegnet?“ Naruto erwiderte mit einem heftigen Nicken und meinte: „Hab die zwei am Tag zuvor mit ein paar Doppelgängern beschäftigt und musste deshalb einen anderen Weg in das Dorf nehmen. Deshalb hab ich auch um einiges länger gebraucht. Als ich zurück nach Konoha aufbrach bin ich dann über euch gestolpert. Naja und du kannst dir vorstellen, was euer Anblick bei mir ausgelöst hat.“ Hätte sie der Blondschopf dank seiner Kyuubiform nicht so schnell zurückgebracht, wäre es ohne Zweifel zu spät für jegliche medizinische Behandlung gewesen. „Also sind wir dank dir… noch am Leben.“ Wieder ein heftiges Nicken, gepaart mit einem breiten Grinsen. „Hätte nie gedacht, dass ich dir mal den Arsch retten müsste, Teme.“ „Hn.“ Ein typisch verächtliches Schnauben war die Antwort des Schwarzhaarigen auf die euphorische Stimmung des Chaosninjas. „In all den Jahren ist sie nie so verletzt worden, oder?“ „Hm?“ „In den vielen Jahren, in denen sie mit dir unterwegs auf Missionen war, ist sie da jemals beinahe dem Tod entronnen?“ Sasukes Stimme war zu einem Flüstern verstummt. Naruto hatte sie all die Jahre beschützen können. Wenn es sein musste, nutze er sogar die Kraft des Dämons in ihm, nur um seinen Freunden zu helfen. Und was tat er? Er konnte sie nicht einmal für ein paar Stunden beschützen. Eine Unachtsamkeit reichte aus, um ihn beinahe kampfunfähig zu machen. Und wären Sakura und Naruto nicht gewesen… Hatte er seine besten Freunde wirklich verlassen, um stärker zu werden? Um ohne die Hilfe anderer zu kämpfen? Dabei war er derjenige, der auf ihre Hilfe angewiesen war. Mehr als jeder andere… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)