Harry Potter: Der letzte Samstag von Mr-F ================================================================================ Kapitel 4: Gefechtszone ----------------------- „Was zur Hölle soll das werden?“ Die Stimme des Todessers klang dumpf hinter seiner Maske und doch kam sie mir eigenartig bekannt vor. „Diese Kids versuchen anscheinend uns aufzuhalten.“, schrie der andere zurück, als er mit einem Schwenk seines Zauberstabes einen weiteren Teller abwehrte, der sonst sein gesicht getroffen hätte. Die Gelegenheit nutzend, spreng Cathie auf und durchquerte die Halle, um sich wenige Sekunden später hinter dem Ravenclawtisch zu ducken. Als der dritte Todesser „seinen“ Kürbissaftkrug abgewehrt und sie bemerkt hatte war es bereits zu spät - den gesamten Tisch wegzusprengen, erforderte mehr Zeit als Dean und Seamus ihn ließen. Allerdings schien es, als würden sie auch langsam bemerken, wer das ganze Geschirr auf sie losließ. „Okay Leute das reicht. Am Besten ihr lasst es sein, bevor denen auffällt, was genau hier los ist.“ flüsterte ich den Jungs zu, die sofort ihren Angriff beendeten und wieder den Kopf einzogen. Ich atmete leise durch und versuchte mich auf den Wahnsinn vorzubereiten, der gleich folgen würde. Allerdings ahnte ich auch, dass man unseren Gegnern nicht allzu viel Zeit zum Verschnaufen lassen durfte. Ohne eine weitere Sekunde verstreichen zu lassen, hob ich meinen Zauberstab gerade in die Höhe und ließ rote Funken aufsteigen. Sofort sprangen Seamus, Dean und ich hinter dem Gryffindor- und Cathie, Luna und ein großer blonder Siebtklässler, der wohl John hieß, hinter dem Ravenclawtisch auf. Noch bevor die Todesser überhaupt bemerkten, dass sich die Situation verändert hatte, riefen sechs verschiedene Stimmen laut: „Stupor!“ und sechs rote Strahlen schossen geradewegs auf den Lehrertisch zu. Einer von ihnen traf den Todesser ganz rechts direkt an der Brust. Er brach sofort bewusstlos zusammen, doch den beiden anderen war es gelungen auszuweichen. Ohne uns Gelegenheit zum erneuten Zaubern zu geben, schossen sie, ohne den Mund zu bewegen, mehrere Flüche auf uns ab. Die meisten gingen ins Leere, doch einer (es war zum Glück einer der schwächeren) streifte Cathie an der Schulter und ein weiterer brachte Dean zu Fall. Doch die Todesser hatten die Kontrolle verloren. Keiner von uns ließ sich einschüchtern und ich begann jeden erdenklichen Fluch den ich kannte (so viele waren es ja leider nicht), auf die beiden Verbliebenen abzugeben, während immer mehr der Schüler aufstanden und sich uns anschlossen. Die Gefahr, in der sie schwebten, erkennend, flohen die beiden, immer noch zaubernd, durch eine Seitentür links von ihnen. Ich wollte gerade, erschöpft und erleichtert, zusammensinken, als ich aus den Augenwinkeln bemerkte, wie Cathie, trotz des Fluches der sie gestreift hatte, in einem Satz den Ravenclaw Tisch übersprang und den beiden hinterher rannte. „Frauen…“, murmelte ich genervt, bevor ich es ihr gleich tat – schließlich war sie, auch wenn sie sehr viel begabter war als die meisten, zwei vollausgebildeten Todessern hoffnungslos unterlegen. In den Korridoren der Schule war es bemerkenswert ruhig: Die meisten Schüler befanden sich anscheinend in den Gemeinschaftsräumen oder der Großen Halle und die Lehrer gingen wahrscheinlich (so hoffte ich jedenfalls) gegen die Todesser vor. Als ich schließlich das Treppenhaus erreichte, hörte ich aus den oberen Stockwerken Kampfgeräusche. Ich seufzte und begann mit dem Aufstieg, hoffend, dass ich Cathie rechtzeitig einholen würde und sie nicht bis zum Astronomieturm verfolgen musste. Als ich so schnell ich konnte die Treppen hinauflief, bemerkte ich an den Wänden einige brennende oder teilweise sogar vollständig zerstörte Bilder. Ich hoffte inständig, dass sie die Spur mit Absicht gelegt hatte und sich nicht schon in einem direktenKampf mit den Todessern verwickelt sah. Nach gefühlt sechshundert Stufen knickte die „Spur“ plötzlich in einen Korridor ab. Der Geräuschkulisse war zu entnehmen das sich der große Kampf anscheinend in der Nähe des Astronomieturms ein oder zwei Stockwerke über mir abspielte. Das war insofern schlecht, als dass es nur drei direkte Wege gab, die zum Turm führten: Bei dem einem handelte es sich um eine geheime Wendeltreppe, die von den Kellergewölben bis zu einem Wandteppich gegenüber dem Aufgang des Turms führte, bei dem zweiten musste man der großen Treppe bis zum obersten Stockwerk folgen, um dann sozusagen seitwärts bis zum Turm zu gelangen und der dritte führte über den relativ sanft ansteigenden Korridor, vor dem ich jetzt stand. Mit anderen Worten, der Weg zu Cathie führte direkt in die gefährdeten Räume. Ich zögerte kurz, überlegte, zurückzugehen und einen Lehrer um Hilfe zu bitten, doch dann ertönte ein Schrei aus den obersten Stockwerken, der mir eindeutig sagte, dass die Zeit knapp wurde. Mir blieb keine andere Wahl, als kurz durchzuatmen und wieder loszurennen. Nach keinen zwanzig Metern holte ich sie schließlich an einer Verzweigung ein. Offenbar waren die Todesser von einem Einsturz des Korridors, der zum Astronomieturm führte aufgehalten wurden, sodass ihnen nur noch der Weg nach rechts, in Richtung des Wahrsageturms oder nach links in Richtung des Lehrerzimmers blieb. Doch Cathie hatte sie, zumindest vorerst, in die Enge getrieben und sie gezwungen sich hinter einigen Trümmerteilen zu verschanzen, während sie selbst hinter einer Ritterrüstung stand. Mehrere verbrannte Bilder zeugten von dem heftigen Kampf, der an dieser Stelle schon seit einigen Minuten toben musste. Ein grüner Blitz, der mich nur um Millimeter verfehlte, sagte mir, dass ich ein paar Sekunden zu lange gebraucht hatte um die Situation zu verstehen. „Der nächst verfehlt dich nicht, Bürschen!“, höhnte einer der beiden Todesser mit hohler Stimme. „Avada Kedavra!“ Auch diesmal gelang es mir, mich mit etwas Glück in Sicherheit zu bringen, indem ichzur Seite auswich und hinter einer Statue von Glob den Glubschäugigen Deckung suchte. „Sag mal, wieso bist du den beiden eigentlich gefolgt, Cathie?“, rief ich ihr zu. „Du hast du allein gar keine Chance gegen die beiden, und wenn du noch so begabt bist.“ Zwischen zwei Flüchen, die sie immer wieder abgab, um die Todesser beschäftigt zu halten, erwiderte sie lächelnd: „Ich wusste doch, dass du mir helfen würdest, Albert.“ Ich seufzte leise, zog meinen Zauberstab und begann den rechten von beiden mit schwächeren Flüchen einzudecken, um ihr zu helfen und um genügend Zeit zu gewinnen, einen Plan zu entwickeln, wie wir aus der Sache wieder heil rauskommen würden. 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