Harry Potter: Der letzte Samstag von Mr-F ================================================================================ Kapitel 2: Der neue Alltag -------------------------- „Tja, man kann mir halt auch vertrauen.“, sagte ich, als wir uns auf den Weg zurück zum Schloss befanden. „Denn hin und wieder hab ich nämlich mal auch recht.“ Cathie stöhnte auf. „Ich würde dir das ja gönnen – wenn du uns nicht seit zehn Minuten damit nerven würdest!“ Hermine murmelte nur leise irgendetwas über ein blindes Huhn. „Okay, sorry, ich hab`s vielleicht ein bisschen übertrieben.“, lenkte ich ein, bevor die beiden begannen mir irgendwelche Flüche auf den Hals hetzten. „Ich bin halt nur ein armer kleiner Junge, der versucht sich zu beweisen. Zufrieden?“ „Aber natürlich.“, lächelte mich die Blondine an. „Aber vielleicht könntest du… Was zur Hölle ist das?“ Ich brauchte ein paar Sekunden um zu begreifen, was sie meinte. Wir befanden uns am Fuß der Anhöhe, die schließlich zum Schlossportal führte, und an ihrem höchsten Punkt wurde irgendein Erstklässler von drei Slytherins in die Mangel genommen wurde. „Hey, sind dass da nicht Crabbe und Goyle?“, stellte ich überrascht fest. „Aber wo ist dann, dieser – wie heißt er doch gleich – Draco Malfoy?“ Tatsächlich zeigte der Dritte nicht die auffallende Blässe, die für die Familie der Malfoys so typisch war. Der große braunhaarige Junge kam mir auch irgendwie bekannt vor, auch wenn mir spontan der Name nicht einfiel. Als die drei begannen, auf den Kleinen einzuprügeln, sah ich aus den Augenwinkeln, wie Hermines Gesicht rot anlief und sie den Hügel raustürmte. Als ich keine Anstalten machte ihr zu folgen, sah Cathie erst zu ihr und dann zu mir: „Willst du ihr nicht folgen? Immerhin ist sie alleine gegen drei.“ In Gedanken schätzte ich gerade die Situation ab. Sie waren zu dritt und wir waren zu dritt, aber ich zählte körperlich nicht wirklich zu den Stärksten und Hermine war gerade unberechenbar. „Es sieht irgendwie nicht so aus, als könnten wir das gewinnen.“, erwiderte ich vorsichtig. „Vielleicht sollten wir einen Lehrer holen…“ „Du Idiot, verdammter!“, schrie sie mich an und stürmte Hermine hinterher, die inzwischen die Slytherins fast erreicht hatte. „Frauen!“, kommentierte ich entnervt und folge ihr gezwungenermaßen. Ich war gerade in Hörweite, als ich auch schon Hermines Gebrüll vernahm. „Wie könnt ihr es wagen, Erstklässler anzugreifen! In meiner Funktion als Vertrauerschülerin ziehe ich euch allen Fünf Punkte ab und passt auf, das es nicht mehr werden!“ Der Anführer lächelte nur gemein. „Hey, Schlammblut, ich weiß nicht, ob du da schon mitbekommen hast, aber Punkte zählen nicht mehr!“ „Sag das noch einmal und ich werde…“ „Ja? Was wirst du dann? Uns verprügeln? Uns einen Fluch auf den Hals hetzen? Zaubern ist auf den Schulgelände verboten und eine Streberin wie du wird das doch nicht brechen wollen?“ „Hey, lasst das gefälligst!“, mischte sich Cathie ein. „Oder mein Freund wird euch Saures geben!“ Einerseits fühlte ich mich geschmeichelt, dass sie etwas Derartiges von mir sagte, andererseits bekam ich ein ziemlich schlechtes Gefühl, als ich keuchend den Hügel erklommen hatte und mich nun drei wütenden Slytherin gegenübersah. „Danke Cathie.“, meinte ich sarkastisch, nur um etwas Zeit zu gewinnen. Nicht dass es funktioniert hätte, denn schon stand einer der beiden Gorillas (ich glaube es war Crabbe) vor mir und versenkte seine Faust in meiner Magengrube, woraufhin ich sofort schmererfüllt zusammenbrach Allerdings wartete ich nicht den zweiten Schlag ab, sondern zog meinen Zauberstab (nun wieder einzeln) hervor und rief: „Pacificus Totalus!“ Sofort wurde sein ganzer Körper steif und er fiel, bewegungsunfähig, zu Boden. „Hey, Schlammblut.“, reif der Anführer (diesmal war ich gemeint), halb wütend, halb hämisch. „Du darfst auf dem Schulgelände nicht zaubern. Wenn wir das den Lehrern erzählen, gibt`s mehr als nur einen Pnkteabzug.“ Ich richtete mich langsam und keuchend auf und zog, immer darauf achtend, dass mein Zauberstab auf die Brust des Slytherin zeigte, den Zettel heraus, den Professor Flittiwck am Morgen für mich unterschrieben hatte. „Was zur Hölle soll das sein?“, fragte Goyle dümmlich. „Ich, Professor Filius Flittwick, Hauslehrer von Ravenclaw, gebe hiermit Albert Calvert die ausdrückliche Erlaubnis, am heutigen Tage zum Zwecke des Wissenserweiterung auf dem Schulgelände zu Zaubern.“, las ich vor, hoffend, dass die Slytherins nicht dumm genug waren, sich einfach über die Regeln hinweg zu setzen und ebenfalls mit Zaubern anzufangen, aber auch nicht schlau genug, einen Lehrer zu holen (ich war mir nämlich ganz und gar nicht sicher, ob meine Erlaubnis für solche Angelegenheiten durchging). „Aber ich will mal nicht so sein“, fügte ich noch hinzu, und löste die Ganzkörperklammer von Crabbe, als Zeichen meines Willens, die Sache nicht eskalieren zu lassen. Crabbe stand schließlich langsam auf und gesellte sich zu seinen beiden Freunden. Der Erstklässler war schon lange verschwunden, in dieser Hinsicht hatte es sich also wenigstens gelohnt. Mehrere Sekunden lang herrschte eine spannungsgeladene Stille. Schließlich ging im Westen langsam die Sonne unter und Crabbe und Goyle begannen schließlich nervös zu werden. Die beiden nickten sich zu, hinterließen uns ein „Wir sprechen uns noch“ und rannten in Richtung Schloss, gefolgt von ihrem Freund. „Was sollte das denn?“, fragte mich Cathie verwundert. „Ich meine, die beiden sind doch nicht dafür bekannt, sich einfach zu verziehen oder?“ Ich steckte den Zauberstab in meine Tasche und schaute den beiden langsam nach. „Stimmt, irgendwas läuft hier falsch. Wir sollten auch ins Schloss gehen, ich hab irgendwie ein mieses Gefühl dabei.“ Dass ich Recht haben sollte zeigte sich uns, als wir uns umdrehten und direkt ins Dunkle Mal starrten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)