Vampire love von Carameldream (Don't mess up with Vampires.) ================================================================================ Kapitel 8: Eine Flucht ---------------------- Die Bettdecke war ordentlich zusammen gefaltet, das Kissen zu recht gelegt. Alles stand an seinem Platz. Die weißen Wände wiesen keine Flecken auf. Das Zimmer war sauber und aufgeräumt, so gab es keinen Grund sich darüber zu ärgern, doch er tat es. Das Zimmer umhüllte Leere, das konnte man spüren. Ohne das liebevolle Lächeln des Mädchens, das hier eigentlich wohnen sollte. Sein Kopf nahm eine rote Farbe an, während er den Brief mehrmals durchlas. Mit jedem weiteren Male wurde die rötliche Farbe verstärkt und sein Zorn größer. Wie konnte diese Schande, nachdem er ihr schon diesen Gefallen getan hatte, einfach verschwinden? Hielt sie sich etwa für etwas Besseres? Konnte sie tatsächlich es nur in Erwägung ziehen, dass sie etwas Wert war? Wütend stampfte er auf und zerriss den ohnehin bereits zerknitterten und eingerissenen Brief in kleine Fetzen. Wenn sie dachte, sie würde ohne ihn zu Recht kommen, sollte sie doch sehen, wo sie bliebe. Er würde sie nicht suchen lassen, denn diesen Aufwand war sie garantiert nicht wert. Und während er die Treppen hinauf stieg zu seinem Büro, rief er die Worte des Briefes nochmal auf. Sehr geehrter Vater, ich schreibe diesen Brief in der Sprache, in der du mich lehrtest, da ich es als angemessen empfinde, dir einen sorgfältig erklärten Abschied dar zu bieten, obwohl du mir so viel Leid zugefügt hattest. Ich habe viel Leid ertragen müssen in deinem Haus und selten mein Leben ausleben dürfen, wie es mir bedürfe. Still hatte ich gelitten trotz der ganzen Umstände, die durch dich auf mich gewirkt hatten, hatte dir stets meinen Respekt dir gegenüber erwiesen, mich an deine Regeln gehalten und ständig deine Erwartungen übertroffen. Und das kann ich mit voller Wahrheit sagen, ohne zu lügen, denn das entspricht der bitteren und traurigen Wahrheit. Ich habe für dich gelitten, Vater. Doch deine gestrige Entscheidung war nicht richtig. Viel zu falsch und ohne meines Zugeständnisses. Ich fühlte mich verloren, elend und spürte endlich, zu welchem Häufchen Elend ich durch dich herangewachsen war. Schwach und ohne jeglichen Willen. Es öffnete meine viel zu lange verschlossenen Augen und ließ mich sehen. Und ich dachte frei. Dein für mich bestimmter Weg ist nicht der Meiner. Ich will meinen eigenen gehen können. Deshalb lasse ich alles los, was mich mit dir verbindet. Lieber Vater, ich werde gehen. Ich verlasse das Anwesen und damit meine Pflichten dir gegenüber. Vergib mir meine Sünden. Doch ich habe sie mit vollem Bewusstsein getroffen und werde sie nicht bereuen. Niemals. So verzeiht. Auf Wiedersehen. Und dann vielleicht ein wenig herzlicher. Irgendwann. Hinata Er knurrte. Sie würde nicht die Stadt verlassen, dazu war sie nicht in der Lage. Außerdem würde sie die Schule sicherlich weiterhin besuchen. Wenn er wollte, könnte er sie jeder Zeit abfangen. Und als er die Fetzen des Briefes in seinen Kamin warf, spürte er tatsächlich etwas. Ganz tief in seinem Herzen. „Hiashi? Wo ist Hinata?“, hörte er hinter sich die Stimme seiner Frau. Er antwortete ihr nicht, sondern schritt einfach an ihr vorbei. Nein, er würde sie nicht einfach so gehen lassen. Dazu war sie ihm viel zu viel schuldig! Der Montag war grau. Nicht nur die Wolken waren es, auch die ganze Umgebung schien nur diese eine Farbe zu kennen. Die Schule sah so trostlos und einsam aus, was sie sonst auch immer war. Nur viel intensiver. Die Farben verblassten sogar noch mehr, wenn man genauer hinsah. Der Platz hinter ihr war leer und das schien der Grund zu sein, aber nicht nur dieser Platz war leer, auch der ihres besten Freundes. Seine glücklich machende Aura fehlte allen, auch wenn es den meisten eher unterbewusst fehlte. Hinata und Naruto waren weg. Sie hatte es kommen sehen, dass Hinata weglaufen würde. Doch wo sie sich zur Zeit aufhielt, wusste sie nicht. //Hoffentlich in Sicherheit...//, flehte die Rosahaarige innerlich, denn sie fühlte sich schuldig. Sie hätte es verhindern können. Aber warum war ihr bester Freund ebenfalls nicht da? Hatte er es der Hyuuga gleich getan und vor ihr die Flucht ergriffen? Hatte sie ihn tatsächlich dermaßen verletzt? Sie wusste es nicht, erhoffte sich aber eine Antwort. Wenigstens einen Ansatz davon. Sie vermisste ihn jetzt schon. Sie biss sich auf ihre Unterlippe und verkniff sich ein ironisches Lächeln. Er hatte verdammt Recht gehabt. Sie hatte nur an sich gedacht. Doch war es so falsch gewesen, ihn als glücklich anzusehen? War es falsch gewesen, ihn als ihren besten Freund auszuwählen? Sie seufzte und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Das sie Mathe hatten, besserte die Situation auch nicht. Sie blickte den blassen Lehrer an, der eine Formel auf die Tafel fein säuberlich aufnotierte und dazu etwas erklärte. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihn genauer hinsah. //Verdammt...seit wann?// Sie wirbelte zu Sasuke herum, nach Antworten suchend. Doch dieser schien sie gar nicht, zu Kenntnis zu nehmen. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit ihrem Lehrer wieder zu. Er war eindeutig ein Vampir. Ihre Blicke begegneten sich. In diesem Moment fasste sie einen Entschluss. Sie musste Madara aufsuchen! Keuchend ließ sie sich auf einer Lichtung im Wald nieder. Sie hatte entschieden vorerst sich hier emotional zu erholen, denn schließlich war ihre Entscheidung keine alltägliche. Der Schmerz in ihrem Herzen schien, sich jedes Mal von Neuem zu zeigen. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie sich das letzte Mal sich so hilflos und alleine gefühlt hatte. Ihre Schwester hatte ihr vorgeschlagen zu fliehen. Am Besten zu einer ihrer Freundinnen, doch zu TenTen wollte sie nicht, wegen Neji, auch nicht. Sie war auf diesen im Moment nicht so gut zu sprechen. Mit Temaris Art würde sie nicht alleine zu Recht kommen und Ino...das würde sie nicht überleben. Es rollten bereits die nächsten Tränen ihre Wangen hinunter. Schützend zog sie ihre Beine zu sich und umschlang diese mit ihren Armen, während die schluchzenden Laute ihre Kehle verließen. Sie war ratlos. Was sollte sie machen? Ob es an ihrer Stimmung lag? Der Himmel war grau. Es schien ihre Seele zu reflektieren. Doch eigentlich wollte sie das Blau wieder sehen, auch wenn es ihr noch mehr Schmerzen zufügen wurde. „Verdammt...“, rann es aus ihrem Mund fast fluchend. Sie kam nicht von ihm los. Egal, was er noch alles tun würde, egal, wie viel Schmerz und Leid sie durch ihn noch ertragen würde. Sie würde ihn nie loslassen können und diese Feststellung tat schon fast mehr Weh. Sie hasste dieses Gefühl. Sie hatte sich unbewusst von ihm abhängig gemacht. Von seiner glücklichen Laune, von seinem Lächeln, von seinem Strahlen in den Augen, von seinem Optimismus und einfach von ihm selbst – so wie er einfach war. Ein trauriges Lächeln zog sich über ihr Gesicht, während die Tränen weiter hinunter flossen. Wie verliebt sie doch in ihn war. Ohne ihn war sie nicht – ein Niemand. Sie vernahm ein Rascheln in der Nähe. Doch darauf achtete sie nicht. Es war ihr vollkommen egal. Selbst wenn es ein Bär sein sollte. Selbst wenn es ihren Tod bedeutete. Es war egal. „Hinata?“ Hastig wischte sie sich über die Augen und blickte auf, wiederholte dabei die vorherige Tätigkeit. Warum war ausgerechnet er hier? Unter anderen Umständen hätte es sie erfreut, ihn wiederzusehen, denn er hatte ihr immer diese Kraft gegeben, doch in seinen Augen konnte sie die gleiche Leere, wie in den Ihrigen sehen, als sie sich das letzte Mal im Spiegel betrachtet hatte. Sie wollte sich Sorgen machen, doch auch dafür fehlte ihr jegliche Kraft. Fast schon leblos schauten sie sich die ganze Zeit einfach an, ohne den Blick abzuwenden. „Und warum bist du hier?“, fragte sie ihn schließlich nach der langen Stille. Warum sie hier war, konnte er sich sicherlich selber zusammenreimen. Der Uzumaki ließ sich neben ihr nieder und starrte in den Himmel. „Hier ist der Ort, denn ich zum nachdenken nutze. Hier habe ich meine kleinen Freunde gefunden.“, meinte er lächelnd und wandte sein Gesicht nach rechts, wo bereits einige Füchse sie neugierig betrachteten. Die Hyuuga folgte seinem Blick und konnte sich ebenfalls ein zartes Lächeln nicht verkneifen. Es war ein schöner Anblick. „Ich...ich hatte Streit mit Sakura.“, fuhr er fort und blickte sie nun an. Das Gesicht der Blauhaarigen färbte sich in ein helles rosa bei seinem direkten Anblick. „Es tut mir Leid für euch.“ „Braucht es dir nicht.“, widersprach der Blonde ihr darauf sofort. Es war nicht ihre Schuld. Er hatte einfach nur angefangen zu verstehen. Statt vor der Wahrheit zu fliehen. Er konnte es sich nicht erklären, warum er anfing ihr alles zu erzählen, doch hatte er das Gefühl, dass es ihm dadurch besser ging und natürlich ihr. Seiner Meinung nach hätten sie den Rest ihres Lebens hier sitzen und sich gegenseitig zuhören können. Denn auch Hinata berichtete von ihrem Leben und er konnte ihren jahrelangen unterdrückten Schmerz spüren. Er hatte nicht als Einziger gelitten. Er umschloss ihre viel wärmere Hand und spürte wie sie zusammen zuckte, doch sie entwendete ihre Hand nicht aus der seinen. Erleichtert lehnte sich die Blauhaarige an seine Schulter und spürte kurz darauf das Gewicht seines Kopfes auf dem ihren. So verharrten sie eine ganze Weile, während Vögel fröhlich in der Nähe zwitscherten. Es schien, als würde eine Aura die des Vampirs unterdrücken. „Sai!! Warte mal!!“, rief die Blondine und eilte dem Jungen nach, welcher sich bei ihrem Ausruf umgedreht hatte. Er lächelte. Ihr Lächeln hingegen verblasste. Sie wusste nicht, wie sie es sich erklären sollte, aber dieses falsche Grinsen regte sie auf, machte sie gleichzeitig aber auch traurig. Sie hatte das Verlangen ihm zu helfen. Sie seufzte. Wenn er das Seufzen hören würde und dazu noch ihren sorgenvollen Gesichtsausdruck, würde er sie sicherlich für verrückt erklären. Sie konnte ja nicht wissen, dass er eben das konnte. „Hast du das Bild fertig?“, fragte sie ihn hoffnungsvoll. Ihr hatte bereits das Bild ohne jegliche Farben gefallen. Warum verschwendete er seine Zeit hier? Er könnte berühmt werden! Mit seinem Talent. Da war sie sich sicher. Designer wäre auch nicht schlecht. Aber Künstler ganz bestimmt. „Ja, natürlich.“, antwortete er in seiner leicht monotonen Stimme und holte das Bild aus seiner Tasche hervor. Sie konnte nicht anders, als ihn zu bestaunen, er hatte sie wirklich gut getroffen. Sie wirkte so lebendig auf diesem Bild. Auch wirkte Sai selbst viel lebendiger, wenn er zeichnete oder ein Kunstwerk betrachtete, das wusste sie inzwischen. „Vielen Dank, Sai-kun. Bis morgen.“ Mit einem weiteren Lächeln wandte sie sich um und ging zu Temari, die sie grinsend zu sich rüber winkte. Ino verspürte dieses seltsame Gefühl, wenn sie sich in Temaris Nähe befand. Sie wusste, dass sie extrem eifersüchtig war, denn sie wusste, was in nächster Zeit geschehen würde. Sie würden zusammen kommen. Sie konnte es sehen. Schließlich haben ihr ihre Blicke und seine, die auf der Sabakuno immer wieder ruhten, gereicht. War es zu viel verlangt, dass die das tun würde, wenn sie gerade nicht anwesend war. Denn sie empfand immer noch etwas für den Nara. Jedes Mal, wenn er ihre beste Freundin anlächelte, zerbrach ihr Herz ein weiteres Mal. Vielleicht sollte sie es Temari beichten. Dann würde diese bestimmt nicht mehr ihre Hilfe verlangen, doch sie brachte es nicht über ihr verbliebenes Herz, ihre Freundschaft zu gefährden. In dieser Situation verstand sie Sai. Sie lächelte ihre beste Freundin jedes Mal mit diesem falschen Gefühlen an. War sie nicht so was von falsch? Sie sollte aufhören Sai solche Vorwürfe zu machen. „Was läuft da zwischen euch?“, fragte die Sabakuno mit diesem frechen Ausdruck in ihrem Gesicht. Die Yamanaka drehte sich nochmal zu Sai um, doch der war nicht mehr da. „Nichts. Er hat mir nur dieses Bild gemalt.“, erwiderte sie und zeigte ihr das Bild, vermied es aber sie direkt anzusehen. Temari seufzte. „Mensch Ino, er ist doch voll...“ „Halt deinen Mund! So etwas will ich nicht ausgerechnet von dir hören!!“, unterbrach die Andere sie schreiend ganz plötzlich. Erschrocken hielt sie sich ihren eigenen Mund. Sie wollte nicht, hatte nicht vorgehabt alles aufzuwühlen, wollte still bleiben und alleine leiden. Temari wusste nicht von ihrem Gefühlschaos und sollte es auch nie erfahren! „Es tut mir Leid, Tema, aber ich...ich muss jetzt nach Hause.“ Und sie rannte. Rannte. Rannte und rannte, doch wusste sie trotzdem, das sie so eben die Freundschaft aufs Spiel gesetzt hatte. Wie lange sie davor fliehen würde bzw. konnte? Das Schicksal hatte es wohl nicht gut mit ihnen gemeint, als die Beiden sich in den selben Jungen verliebten, der aber nur eine glücklich machen würde. Und diese stand bereits fest. Schon von Anfang an. Und auf einmal wünschte sie sich Sai herbei, damit er sie mit einem seinen Bilder glücklich machen könnte. Ein richtiges Lächeln wollte sie sehen. Und sie würde in ihre heile Welt fliehen können, als wäre alles in Ordnung und nicht in tausenden von Scherben. So wie in seinen Bildern. Alles leblos und einladen und lebendig. Sie saß auf ihrem Sofa und lehnte sich glücklich an ihren Freund. Sie hatte das Gefühl, dass nichts schlimmes mehr ihnen zustoßen würde. Er machte ihrem jämmerlichen Leben einen Sinn, auch wenn sie durch ihn irgendwann sterben musste. Sie hatte ihn bereits öfteren Male danach ausgefragt, wie es sein würde, unsterblich zu sein. Sie wusste, dass er über dieses Thema nicht gerne redete, doch musste sie doch alles wissen, denn schließlich wollte sie ihr restliches Leben mit ihm verbringen. Es gab so vieles, was sie darüber noch nie gewusst hatte. Auch wenn es grausam klang: Aus seinem Mund schien es so leicht und perfekt. Sie konnte sich dafür einerseits ohrfeigen, wie schwach sie innerlich war, sie brauchte Neji jeden weiteren Tag immer mehr und er sie. Wenn es so weiter gehen würde, konnten sie nicht anders als sich irgendwann selbst umzubringen, da diese Abhängigkeit sie krank machen würde. Deshalb verstand sie auch nicht, warum er sie einmal gefragt hatte, ob sie wirklich ein Vampir werden wollte. „Natürlich, will ich. Neji, ich liebe dich und ich möchte nicht, dass du dieses Leben alleine weiter lebst.“, hatte sie gesagt. Seine Antwort hätte sie beinahe einen Herzinfarkt gekostet. „Ich will aber nicht, dass du dieses Leben lebst.“ Seine Stimme hatte kalt geklungen. Eine Gänsehaut hatte sich auf ihrem ganzen Körper breitgemacht. Sie schnappte empört nach Luft: „Ich will es aber. Pech!“ Stur hatte sie sich darauf umgedreht und ihn aus den Augenwinkeln beobachtet. Er würde sich wieder beruhigen, hatte sie gedacht. Dies hatte er auch, doch die Zweifel konnte sie ihm immer noch ansehen. „TenTen?“, fragte er sie nun. Sie wandte ihr Gesicht zu ihm. „Ja?“, hauchte sie und blickte ihm leicht verträumt in seine fast weißen Augen. Sie waren kalt, doch sie konnte die Wärme in ihnen sehen, das Feuer, welches bei ihrem Anblick loderte und die Liebe. Ja, sie hatte wirklich das Gefühl vom Hyuuga geliebt zu werden und bei ihr war es auch nicht anders. Er legte seinen Kopf in ihre Halsbeuge und sog ihren feinen Duft ein. Leise - dennoch deutlich – hörte er ihren Herzschlag, spürte schon fast die pulsierenden Adern unter ihrer Haut. In diesem Moment verspürte er so ein Gefühl, dass Stolz ähnelte. Er konnte in ihrer Nähe sein, ohne sie zu verletzen. Nicht, dass er sie nicht begehrte, aber er konnte sich zusammenreißen und das war für seine jungen Vampir-Jahren eigentlich eine reine Unmöglichkeit. „Ich liebe dich.“, murmelte er und küsste sie sanft auf ihre Wange. Die Ama errötete darauf ein wenig. „Ich liebe dich auch.“, erwiderte sie in der selben sanften Stimme und schloss ihn in eine Umarmung. Sie wollte so viel mehr. Aber sie wusste, dass sie seien Kontrolle über sich nicht überstrapazieren durfte. Deshalb wünschte sie sich so sehr, dass er nachgeben würde. Für sie. Für ihn. Für sie Beide. Da stand sie wieder. An dem Ort, wo alles begonnen hatte. Immer noch menschenleer und trostlos war dieses Viertel. Mit zitternden Schritten betrat sie ihr Geburtshaus. Schon fast hoffte sie ihre Mutter den Kopf aus der Küche heraussteckend und mit diesem lächeln auf den Lippen. „Du bist wieder da, wie schön.“ Ja, das wollte sie hören. So sehr. Wie naiv sie doch war. Sie schritt durch das Haus und sah sich die Stellen an, wo ihre Eltern gelegen haben. „Ja, ich bin wieder da, Mama...Papa...“, brachte sie mit dieser Angst zu Stande. „Ich liebe euch auch. So sehr.“ Sie ließ sich auf dem Sofa nieder, wo ihr Vater seine Zeitung gelesen hatte. Sie legte sich auf das inzwischen etwas knarrende Sofa. Es war alt. Sie schloss ihre Augen und genoss die Stille, bildete sich längst vergangene Gespräche ein und das Streicheln auf ihrem rosanen Haarschopf. Mit diesem Gefühlen fragte sie sich inzwischen immer wieder: Wo war ihr Zuhause? Bei Naruto? Nein, er würde bald Hinata haben. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis sie zusammen finden würden. Sie hatte es gesehen. Und sie würden glücklich sein - zusammen als Vampire bis in die Unendlichkeit. Wenn hatte sie denn noch? Wen gab es noch zum Festhalten? Aber war es auch nicht viel zu egoistisch und selbstsüchtig? Es würde nur dasselbe wie Naruto rauskommen. Sie richtete sich etwas schwer fällig auf. Wie gerne sie nun weinen würde. „Auf geht’s zum Rat...“, murmelte sie mit gespieltem Optimismus. „Nichts da.“, bekam sie als Antwort. Ihre Augen weiteten sich, als sie diese Stimme hörte. Sie kannte sie nur allzu gut. Und als sie sich umdrehte und ins ei dunkle Augen sah, war es um sie geschehen. Doch überspielte sie diese Tatsache gekonnt. „Sagte Mr. Wichtigtuer.“, antwortete sie ihm bissig und wollte dann an ihm vorbei gehen. Er ließ nicht nach und zog sie sofort zurück. Dort wo er ihr Handgelenk festhielt, fing es an zu prickeln. „Wenn du jetzt hingehst, wirst du sterben.“ Die Haruno blickte erschrocken und suchte in seinen Augen nach einer Lüge. Sie sah nichts. Sie lächelte krampfhaft. „Lass das, Uchiha. Höre auf dich so aufzuspielen, dass ist ja zum kotzen!“ Sasuke erwiderte ihren Blick und ihr wurde von Sekunde zu Sekunde unwohler in ihrer Haut. Wieso machte er das? Sie war doch unwichtig! Der Griff um ihr Handgelenk verstärkte sich. „Pass auf, Pinky, ich mache das nicht zum Spaß.“ Und das klang ganz danach, als wolle er sagen, dass es 1000 andere mögliche Sachen gebe, die er im Moment lieber tun würde und das sollte bei ihm ja bekanntlich schon etwas heißen. „Ich habe Informationen.“, fügte er schon fast vorsichtig hinzu. Die Grünäugige verkrampfte bei seinen Worten. Es gefiel ihr nicht. Sie kannte Sasuke. Er würde nie und nimmer freiwillig, sich so um sie kümmern, wenn es nicht an Wichtigkeit bedeutete. Etwas musste vorgefallen sein! Dabei war es doch erst Montag Nacht! Sie machte sich Sorgen und rief gedanklich alle möglichen Namen auf. War etwas mit ihnen geschehen? Hatten sie es sich doch anders überlegt? Fest stand für sie, dass es wohl nach Sasukes Reaktion, mit dem Vampirrat zu tun haben, musste, denn sonst hätte er wohl kaum ihr das Hingehen an diesen Ort verweigert. Die Frage war aber doch, was war denn nun geschehen? Sie wünschte, sie hätte nicht gefragt. Denn Sasuke antwortete ihr genau auf diese Frage: „Sie haben Hinata und Naruto gefangen genommen.“ Wer 'Sie' war, beantwortet sich wie von selbst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)