Vampire love von Carameldream (Don't mess up with Vampires.) ================================================================================ Kapitel 7: Eine Erkenntnis -------------------------- Nun saß sie da. Ihre Augen in die Ferne gerichtet. Nichts anvisierend. Nur Leere war zu erkennen. Eine sehr beängstigende Leere. Sie nahm kaum etwas war. Nicht ein mal dass ihr Schwarm im selben Raum saß und sie interessiert musterte, denn sein Blick galt im Moment nur ihr. Dies war eine Tatsache, die sie sonst beflügeln lassen sollte, aber jeder hatte mal seine Momente, wo man auf so etwas unwichtiges nicht achten konnte. Obwohl es für sie ja eigentlich nicht war. Auch merkte sie nicht ein mal, dass ihr bester Freund neben ihr saß und auf sie beruhigend einredete, ihr sanft über den Rücken fuhr, versuchte sie damit zu beruhigen - ohne großen Erfolg. Auch seine Gefühlsmanipulation ließ er in sie einspielen, was schon Wirkung zeigte. Sie wurde langsam müde. Doch trotzdem kämpfte sie dagegen an. Sie wollte nicht schwach sein. So wie ihre Eltern. Sie hätte geweint, wenn sie es könnte. In solchen Momenten wünschte sie sich das Gefühl auch traurig sein zu können als ziemlich einladend. Die Verletzlichkeit würde sie dafür gerne in kauf nehmen. Doch ihre Gedanken schwirrten die ganze Zeit über die Antwort, auf die sie so lange gewartet hatte und nun wünschte sie sich nichts sehnlicheres, als für immer von dieser Welt zu verschwinden. Diese verdammte Antwort. Es ließ sie einfach nicht ruhig werden. Sie verstand es nicht. Was hatten ihre Eltern eigentlich gewollt? Itachi musste ihr etwas verschwiegen haben. Anders konnte es nichts ein! Sie hatte ihre Eltern doch gekannt, zu mindestens dachte sie dies. Der Schwarzhaarige ihr gegenüber verspürte schon Kopfschmerzen. Wie konnte man so vieles auf einmal sich durch den Kopf gehen lassen? Er sah die Situation vielleicht ein paar hundert mal in ihrem Kopf herum schwirren, bevor sie kraftlos anfing zu schwanken und dann ins Bett fiel. Naruto hatte es wohl letztendlich geschafft, sie zu beruhigen. Auch wenn der Effekt etwas zu stark gewesen war, aber das lag ja wohl eher dann, dass sie alles abgewehrt hatte und Naruto ihr zu viel Energie eingeflößt hatte. Müde seufzte er auf. Das musste man ja erst einmal schaffen: Einen Vampir so auszulaugen. Der Uchiha wusste eines: Ihr Zukünftiger Freund würde ihm gewiss Leid tun. Die Haruno war ziemlich Nerven aufbrausend. Der Blonde keuchte leicht und blickte darauf zum Schwarzhaarigen. „W-was ist p-passiert?“, fragte er endlich. Ihm fiel es schwer zu reden. Er brauchte etwas Ruhe. Auch sein langes Durchhaltevermögen hatte Grenzen und schon das war größer und stärker als von anderen Vampiren, was man anhand seiner Nahrung erkennen konnte – Tierblut. Der Uchiha wusste, dass es dem Blonden wichtig war es zu erfahren. Wahrscheinlich konnte eher mit dem was anfangen als er selbst. Also erzählte er... ~Flashback~ „Nun wie du willst, aber ich habe dich gewarnt, Haruno.“ Er faltete seine Hände ineinander um sich Autorität zu verschaffen, die er sowieso schon besaß. Keiner in diesem Raum würde es wagen ihn zu unterbrechen. Keiner. Nicht mal sein jüngerer Bruder, würde ihn unterbrechen, obwohl er es immer wieder gerne tun würde. Doch auch er spürte diese unheimliche Aura seines älteren Bruders. Etwas abstoßendes und gefährliches. Er würde es nie wagens eine Autorität in Frage zu stellen. Zu groß war sein Stolz, um von seinem Bruder besiegt zu werden. „Deine Eltern wurden von den Uchihas nicht ohne Grund umgebracht. Und du wurdest nicht ohne Grund verschont. Dachtest etwa, du bist dieser „Tragödie“ durch Glück entkommen?“ Er gab ein ironisches Lachen von sich mit einem Hauch an Verrücktheit, so kam es Schwarzhaarigen vor. Sein Bruder fuhr fort: „Nein, da muss ich dich gewaltig enttäuschen. Du bist nichts besonderes, Haruno! Deine Eltern, Takumi und Sayuri Haruno, haben eine wichtige Regel der Vampire gebrochen und wir die Uchihas sind die Elitevampire. Vielleicht wäre es angebracht zu sagen, dass wir es mal waren. Aber das spielt nun keine große Rolle. Damals gab es den Rat nicht, somit war es unsere Aufgabe unsere Spezies zu schützen. Es war allen bewusst. Auch deinen Eltern! Das man nicht vor den Gesetzen fliehen kann. Unsere Aufgabe war es auf jeden Fall solchen Abschaum umzubringen. Solchen Abschaum, wie deine Eltern es waren. Vampire, die öfters die Regel rücksichtslos brachen.“ Seine Miene änderte sich nicht. Seine Stimme war ab und zu lauter geworden, aber sie klang immer genauso. Kalt und keine Widerrede duldend. „Was sie gemacht haben, willst du bestimmt wissen? Nun deine Eltern haben eine wichtige Regel gebrochen. Ein echtes Vampirkind haben sie in die Welt gesetzt. Wohl wissend, dass sie nicht die Erlaubnis dazu hatten, doch die Gründe dafür werde ich hier jetzt nicht erläutern. Stattdessen dich zu zerstören hatten sie es wirklich gewagt uns herauszufordern. Wirklich erbärmlich. Nur wegen dir. Dich schützen wollten sie, um dein Leben hatten sie gebangt, kannst du dir das vorstellen, Haruno? Sie haben dich ja wirklich geliebt.“ Er lachte schon wieder. Es schien, als amüsiere ihn der Gesichtsausdruck Sakuras, die von Sekunde zu Sekunde blasser wurde. Ging das überhaupt? Sie sah jetzt schon viel zu ungesund aus und das sollte bei einem Vampir schon was heißen. „Wir hatten Mitleid mit solchen Idioten und machten kurzen Prozess.“ Er machte eine Pause, fuhr aber gleich wieder fort: „Dich ließen wir am Leben, weil auch du leiden solltest. So wie jetzt. Deine Eltern wurden bestraft und du bist nun frei. Lass es dir also eine Lehre sein, kleine Kirschblüte. Man hat uns, den Akatsuki, Folge zu leisten. Genauso wie man früher den selben Respekt unserem Clan entgegen brachte, dem Uchiha – Clan. Doch dieser existiert ja leider nicht mehr....nicht wahr Sasuke?...“ ~Flashback Ende~ Er hatte noch mehr gesagt, doch Sasuke wollte Naruto nichts unnötiges auf die Nase binden, außerdem ging es keinen etwas an. Es waren Angelegenheiten des Uchiha-Clans. Schwäche wollte er niemanden zeigen. Besonders was sich in seinem eigenen Kopf abspielte, musste keiner wissen! Immer wieder ging ihm die Idee durch den Kopf sich endlich seinem älteren Bruder zu stellen, doch er konnte es nicht. Das war dieses Gefühl: Angst. Er hatte nicht vor zu sterben, aber auch nicht zu verlieren. Doch sein Bruder wurde immer stärker. Im Gegensatz zu ihm. Er konnte sich nicht vom Punkt weiter bewegen. Hatte er sein Limit erreicht? Konnte er nichts lernen, was ihn stärker machen würde und er somit seinem Bruder ebenbürtig wäre? Er hatte starke Freunde, doch diese würde er nie mit reinziehen. Dafür sprachen die Gründe, dass sein Stolz und seine Ehre es nicht zuließen und dass er ein Ziel hatte, welches er würde alleine bewältigen musste! Außerdem wollte er nicht, dass sie für ihn ihr Leben ließen. Sterben würde welche. Das wusste er. Sein Tod war ihm hingegen dann egal, solange auch er sterben würde. „Ich verstehe...“, murmelte auf einmal der Uzumaki und unterbrach so den Gedankenfluss des Uchihas. Er blickte Gedanken verloren aus dem Fenster. Dort ging gerade die Sonne unter. Der Sonnenuntergang war rot-orange. Es ließ Naruto grinsen. „Morgen wird ein toller Tag, Sasuke. Ganz bestimmt!“ Er stand auf und schaute grinsend zu Sasuke. „Kannst du hier bleiben? Ich war seit einer halben Ewigkeit nicht mehr jagen. Außerdem muss ich über etwas nachdenken. Ich bin auch in zwanzig Minuten zurück!“ Seine Augen wirkten trüb und seine Gesichtsfarbe wurde auch immer blasser. Was sollte er denn sagen? Ihm war es egal. Er nickte bloß als Antwort und wand den Blick wieder vom Blonden ab. Dieser lächelte ihn dankbar an und verschwand schließlich aus dem Fenster. Sasuke saß eine Weile noch auf seinem Platz und beschloss letztendlich sich neben Sakura aufs Bett zu setzten. Er wusste nicht warum, aber er war ein wenig um sie besorgt. Ein ganz kleines bisschen nur. Nicht dass er sie mochte. Sie war nervig. Naruto war auch nervig. Wieso gab er sich mit denen überhaupt ab? Diese Frage beschäftigte ihn die ganze Zeit. Er wusste bereits jetzt, dass die beiden sein Leben durcheinander wirbeln würden. Sein Blick glitt wieder zu der Haruno, die selig schlief. Er lächelte kurz. Nicht über Sakura. Sie bedeutete ihm nichts. Sein Leben war einfach dank den beiden nicht mehr so eintönig. Inzwischen gab es Farben in seiner Welt. Ja, auch rot und orange. Der Wind pfiff in seinen Ohren und ließ den Wald lebendiger wirken. Jeder Baum wehte im Takt mit dem Wind. Die Tiere verkrochen sich in ihre Verstecke. Sie konnte es fühlen. Ihre Instinkte ließen sie früher in ihre kleinen Höhlen verschwinden. Sogar größere Tiere suchten sich einen sicheren Platz. Auch sie wollten sich ihm nicht in den Weg stellen. Seine Präsenz verängstigte sie. Ja, er würde heute garantiert keinen Spaß haben. So wie immer, wenn er auf der Jagd war. Er sprang auf einen dicken Ast, der bei dieser Bewegung erzitterte, aber nicht brach. Seine Miene wurde traurig. Er hasste es Gewalt auszuführen. Er war zwar kein Pazifist, doch ein Tiermörder. Egal ob es besser war, als ein Menschenmörder zu sein. Der Gedankte daran schmerzte ihn. Was war nur aus ihm geworden? Er verdankte Sakura zwar sein Leben, dass war klar, jedoch verfluchte er dieses Leben. Ein Monster, das war er geworden. Die Folge seines Wunsches: Für immer bei Sakura Haruno bleiben zu können. Er konnte Menschen glücklich machen. Und alleine dafür lohnte es sich für ihn dieses unglückliche Leben weiterzuführen. Doch nicht nur deswegen... Er ließ sich runter fallen und landete sanft und leichtfüßig auf dem grünen Waldboden. Seine feine Nase nahm den Geruch seines Lieblingstieres war. Füchse. Er liebte sie. Diese Geschöpfe hatte er nie ein Haar gekrümmt und würde jedem den Hals umdrehen, der es wagen sollte seinen Füchsen etwas anzutun. Vorsichtig näherte er sich ihnen. Sie faszinierten ihn immer wieder von neuem. Ihre dunklen Augen, die ihm intelligent und furchtlos entgegen blickten, das rot-orangene Fell, dass leuchtend schimmerte, die aufgestellten Ohren, die bereit waren jeden seiner Schritte und Bewegungen zu erhören und die weiße Spitze ihrer Schwänze, die das ganze Rot schön wirken ließen. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, als eine junge Füchsin seine Nähe suchte und ihn interessiert anschaute. Sie vertraute ihm noch nicht, dass wusste er, doch sie würde es. Genauso wie alle anderen auch, die auch auf einmal aus den Bäumen hervor kamen und ihn betrachteten. „Hallo meine kleinen Freunde...“, flüsterte er nun wieder fröhlich. Wohl wissend, dass sie ihn nicht verstehen konnten. Füchse waren bisher die einzigen Lebewesen, die sich nicht vor ihm versteckt hielten. Sie mochten ihn. Egal was er war. Deshalb liebte er sie umso mehr. Er wandte sich von ihnen ab. Er musste nun unbedingt jagen, wenn er sie verletzten würde, könnte er es sich nie verzeihen. Nie. Schnell bewegte er sich weg von dem Ort der Füchse. Er würde diese Lichtung „Fuchslichtung“ nennen. Nicht gerade kreativ, aber sehr verständlich und unkompliziert. Denn da würde r in nächster Zeit viel sein. Er fand ein Reh,welches wohl zu jung war, um ihn als Gefahr zu erkennen, dass er sich gleich als Trinkquelle auswählte. Während er es aussagte, spürte er das schlechte Gewissen in sich aufsteigen, obwohl es ein Tier war. Er hasste es so eine Gewalt auszuführen. Er hasste sich selbst. Auch Tiere hatten eine Würde, die man doch nie einem nehmen sollte. Doch einen Menschen das Leben zu nehmen, konnte er noch weniger. Und sterben wollte er nicht. Er hatte es nie akzeptieren können. Diesen Lebensstiel würde er nie zu würdigen wissen, dass wusste er. Egal, ob die Person Sakura war, die es ihm möglich gemacht hatte, unsterblich zu sein. Etwas Hass war in ihm. Nur ein kleines bisschen ihr gegenüber. Und das könnte er wahrscheinlich nie ausschalten. Egal wie sehr er sie auch mögen würde. //Wieso mögen, ich liebe s-...// Er unterbrach sich selbst in Gedanken. Er wusste nicht warum. Er wusste es wirklich nicht. Aber seine Begeisterung für Sakura schien gesunken zu sein. Wie entzaubert war sie auf einmal für ihn. Er hatte sie natürlich immer noch ganz gern, aber nur als beste Freundin, eine Schwester. Und mehr nicht. Das wusste er jetzt. Und mit diesem Gedanken suchte er sich schließlich sein nächstes Opfer. Doch den Hass ließ er nicht raus. Er musste zugeben. Er liebte es. Dieses Gefühl, dass er dabei empfand, war einfach unglaublich und ersetzte den Platz der Liebe, die noch nie sein kaltes und steinhartes Herz berührt hatte. Nicht mal im Ansatz. Vielen Mädchen hatte er schon das Herz gebrochen, manchmal sogar im ernsten Sinne. Mit Gefühlen zu spielen hatte was amüsierendes und bezauberndes an sich. So leicht konnte man jemanden manipulieren und für seine Zwecke missbrauchen. Viel zu leicht nach seinem Geschmack. Für ihn war es eine Leichtigkeit. Dank seiner Fähigkeit konnte er seinem Hobby sogar noch intensiver nachgehen. Er konnte Illusionen entstehen lasse, die bisher noch keiner auflösen konnte. Auch die Haruno war dem zum Opfer gefallen. Er grinste. Sasuke wusste von dieser Fähigkeit nichts. Wieso auch? Er hatte ihn nie heraus gefordert und so hatte er sie ihm nie demonstrieren können. Sasuke wusste, dass er ihm unterlegen war und mit seinem Leben bezahlen würde. Nun war er allein - in diesem viel zu großen Saal. König der Vampire wurde er manchmal genannt, doch er war es nicht, doch das wusste nur er. Und er natürlich. Der König höchstpersönlich. Der mächtigste Vampir, denn die Welt je gesehen hatte. Ja, ein sehr mächtiger Vampir. Er knurrte leise. Ihm gefiel dieser Gedanke nicht. Dieser betrat in diesem Moment den Raum. Sofort blickte er seinen Besucher an. Er lächelte kalt. Sein Meister. Der Einzige, der über ihm stand und somit mächtiger war als er. Dabei war seine Fähigkeit nicht ein mal so besonders. Er besaß jedoch noch eine Fähigkeit, die nur er, Uchiha Itachi, kannte. Es war untypisch für einen Vampir noch eine Fähigkeit zu besitzen, denn es war eigentlich keine. Eine Eigenschaft, die sehr gut ausgeprägt war – nichts weiteres!Doch darüber wollte er seinen Kopf nun nicht weiter zerbrechen. Allein der Gedanke an diese Fähigkeit ließ ihn ein seltenes Gefühl spüren. Oh ja, nur bei ihm spürte er diese erdrückende Angst, die er zu verstecken wusste. Doch ersticken konnte er sie damit auch nicht. Er stand auf und hob begrüßend seine Arme.. „Guten Abend, ich tat dies, was du mir befohlen hattest. Sie ist wirklich mitgekommen. Ein guter Plan von dir.“ Der Andere grinste hämisch. „Ich wusste, dass sie zu dir kommen würde, Itachi. Mit Sasuke.“ „Je, er ist auch gekommen.“, gab der Zopf-träger von sich. Es wunderte ihn bereits nicht mehr, dass dieser verdammte Typ alles zu wissen schien. Seine Fähigkeit eben. Ja, er wusste einfach alles. Es gab nichts, was er hätte nicht wissen oder ahnen können. Als er vorhatte sich gegen ihn zu stellen, hatte dieser es bereits gewusst, bevor er es hätte in die Tat umsetzen können. Er hatte ihn kurzer Hand besiegt. Schnell und einfach. Sein Stolz war ziemlich verletzt gewesen, aber niemand wusste es das Uchiha Itachi nicht unbesiegbar war. Nein keiner wusste es. Außer er – sein Meister. „Gut, es ist wichtig, dass sich die Beziehung zwischen den Beiden verbessert. Schließlich brauchen wir sie für meinen Plan.“ Ein tückisches Lächeln zierte das Gesicht des mächtigen Vampires. „Natürlich, daran arbeite ich gerade. Sasuke wird sich ganz bestimmt um Sakura Haruno kümmern. Er hatte schon immer eine sensible Seite, die er zu verdecken wusste.“ Ja, das hatten wohl alle männliche Uchihas gemeinsam. Sie beherrschten die perfekte Maske, die keine Emotionen zuließ. Ein Schutz vor Feinden und sich selbst. „Sakura wird mich also bald aufsuchen...“, dachte er laut. Itachi erwiderte nichts. „Nun gut, Itachi. Ich werde jetzt gehen. Wir haben in einer Stunde eine Versammlung, ich darf da als höchstes Ratsmitglied ja nicht fehlen.“ Mit diesen Worten verschwand der Mann mit den zwei Gesichtern. Einerseits das höchste Oberhaupt der guten Vampire und andererseits das der Bösen. Uchiha Madara. Nervös wippte sie von einem Fuß auf den anderen. Gleich würde er raus kommen. Sie hatte von zuverlässigen Quellen in Erfahrung gebracht, dass ihr Ziel jeden Samstag hier vorbei lief bei seinem Samstagmorgen Spaziergang. Hier an ihr vorbei würde er gehen. Und sie würde ihn fragen. Sie würde ihn fragen, ob er mit ihr ausgehen würde. Sie lächelte. Sie war endlich dazu bereit, ihn darum zu bitten. Schließlich hatte auch ihre Freundin ihr bestätigt, dass er Interesse an ihr hätte. Und Ino Yamanaka erfand keine Sachen! Trotzdem zwirbelte sie einige ihrer blonden Haarsträhnen. Sie hatte ihre Haare heute offen. Sie wollte sich nicht schminken, wie die Yamanaka es immer tat bei einem Jungen, den sie toll fand. Sie selber bevorzugte den natürlichen Look. Doch sie hatte sich nicht davon abringen können, ein kürzeres Kleidchen anzuziehen. Es ging ihr bis zu der Mitte ihrer Oberschenkel. Deshalb zupfte sie auch die ganze Zeit daran und hoffte, dass es doch länger werden solle. Jedoch wurde es nicht länger. Sich darüber aufzuregen hatte sie keine Zeit, denn da kam er bereits. Sie schluckte ihre Zweifel hinunter. In Gedanken zählte sie die Meter, die sie voneinander trennten. 10 Meter. Sie konnte seine braune Augen sehen und stellte erleichtert fest, dass er alleine war. Ihr Herz schien stehen bleiben zu wollen, als er genau neben ihr anhielt und sie interessiert musterte. Ob er wirklich an interessiert war? Vielleicht aber verwechselte sie seinen Ausdruck mit einem fragendem? //Egal...Jetzt oder nie!//, feuerte sie sich selbst in Gedanken an. „Hallo Shikamaru. In bin Temari. Ich bin eine Klasse unter dir.“, stellte sie sich zu ihrer Überraschung ziemlich selbstbewusst vor. Irritiert betrachtet sie seinen Mund, welcher sich zu einem wissendem Lächeln verzog. „Hi...“ Er lächelte dabei. Auch seine Augen schienen kurz mit zulächeln. „Ja, also ich wollte dich fragen, ob du...“ „Ich gehe gerne mit dir aus, Temari.“, unterbrach er sie. Eigentlich müsste sie jetzt sauer sein. Sie hasste es unterbrochen zu werden, doch wenn es so eine Unterbrechung war...Sie grinste. „Eigentlich wollte ich dich nur fragen, ob du mit meinem Bruder etwas unternehmen willst.“ Zufrieden betrachtete sie nun sein leicht verwirrtes Gesicht. Sprachlos schien er auch zu sein. Wahrscheinlich hatte er damit nicht gerechnet. Es schien, als wolle er seinen Mund wieder aufklappen und darauf etwas erwidern, aber er kriegte es einfach nicht hin. Okay, dann eben die Endlösung. Rache war wirklich süß, stellte sie lächelnd fest. „Natürlich könnten wir miteinander ausgehen.“, fügte sie fast zufällig hinzu. Der Nara schüttelte belustigt seinen Kopf. „Du bist mir ja hier eine...“ er blickte sie wieder mit diesem unbeschreiblichen Ausdruck in seinen Augen an. Sie lachte kurz auf. „Holst du mich um 16 Uhr ab? Ja?!“ Und sie drehte sich um, beschloss nach Hause zu gehen mit leicht hüpfenden Schritten. Sie konnte vor Freude platzen. Er hatte sie gefragt, nicht sie ihn! Als sie sicher war, dass sie weit genug entfernt war, fing sie an zu kichern. Hörte aber nicht auf, trotz der Tatsache, dass sie sich wie ein kleines pubertierendes Mädchen benahm und es total untypisch für sie war, wegen so einem banalen Grund zu lachen. Der Nara verfolgte sie mit seinen Augen bis sie irgendwann nach rechts verschwand. Auch er lächelte zufrieden. War doch leichter als gedacht. Auf seinem Weg nach Hause hatte er aber nicht nur sie im Kopf. Nein. Auch Ino Yamanaka hatte immer noch ihren Platz in seinem Hirn. Oder sollte er sagen Herzen? Er seufze. Und er dachte, er wäre über die andere Blondine inzwischen hinweg. Ihm war es klar gewesen, dass er sie verletzt hatte. Doch er hatte einfach keine Zukunft für sie beide gesehen. Er war schnell genervt und sie laberte wie ein Wasserfall. Außerdem musste er bei Temari nicht denken, dass sie ihn betrügen würde. Denn in einem war er sich sicher. Selbst wenn er sich für Ino entschieden hätte, er könnte ihr nie vollständig vertrauen. Schließlich war sie jemand, die ihren Charme bewusst einsetzte. Und zu anstrengend war sie ihm auch. Es war Samstag. Die Sonne schien vom Himmel herab und sie saß in ihrem Zimmer. Eigentlich müsste sie darüber frustriert sein, dass sie diesen wunderschönen Frühlingstag drinnen verbringen musste. Doch gab es eine Sache, die alles wieder wett machte. Eine Person, die in diesem Moment neben ihr saß und vor sich hin kritzelte. Ein Lächeln bildete sich etwas zaghaft auf ihren Lächeln. Noch nie hatte jemand ihr so brav zugehört wie der Uzumaki. Sie war daran einfach nicht gewohnt. Immer hieß es: „Hinata tu dies, Hinata zu das.“ Wenn sie eine Bitte hatte, wurde sie ohne zu zögern abgeschlagen. „Das ist albern, junge Frau.“ „Versuche nicht zu scherzen, meine Dame.“ Ja, so sprach ihr eigener Vater mit ihr. Als enstämmten sie irgendeiner Adelsfamilie. Okay, es stimmte zwar schon, dass durch die Adern der Hyuugas adeliges Blut floss, aber das hieß ja nicht gleich, dass sie sich wie eine Prinzessin zu benehmen hatte und er wie der König. Schließlich lebten sie in einer Zeit, wo alle die gleichen Rechten und Pflichten hatte. Ihr Vater verlangte von ihr nicht nur Klassenbeste zu sein. Sie sollte auch nur bestimmte Freunde haben. Leute mit Geld. Zu ihrem Glück hatten alle ihre Freunde nicht gerade wenig Geld, aber sie war mit ihnen schon davor befreundet gewesen, bevor sie von deren Reichtum erfahren hatte. Besonders TenTen hatte ihr eine sehr lange Zeit verschwiegen, wie reich sie doch war. Ihr Vermögen übertrumpfte das der Hyuugas um Weiten. Sie konnte sich noch gut daran erinnern. Wie denn auch nicht? Es war der größte Schock ihres Lebens gewesen, als TenTen sie zum ersten Mal zu sich eingeladen hatte. Sie war sogar umgekippt. Sie schüttelte den Kopf. „Ist es etwa falsch?“, fragte der Blonde neben ihr verwundert. Hinata blinzelte. Und schüttelte wieder den Kopf, während sie sagte, dass sie bloß in Gedanken gewesen sei. Der Uzumaki grinste und schrieb eifrig weiter. Es wunderte sie, dass sie einigermaßen ruhig war in seiner Gegenwart. Müsste sie nicht..? „Hinata, stimmt mein Rechenweg und meine Lösung?“ Schon hatte sie es gedacht und schon spürte sie, wie ihr Gesicht sich rötlich färbte. Seine blauen Augen, die sie gerade anschauten, fesselten ihre lavendelfarbenen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie wusste, dass er es hören konnte. Sie versuchte ihren Blick von ihm abzuwenden, jedoch war es schwerer, als es aussah. Als sie so in seinem Blick gefangen war, fiel ihr etwas in seinen Augen auf. Sie wirkten so stumpf. Wieso war es ihr nicht vorher aufgefallen? Ihr Blick wanderte endlich auf das Blatt. Woher sie die Kraft hatte, wusste sie nicht. „G-gut, d-du hast alles richtig ge-gelöst. Du m-müsstest am M-montag keine Probleme m-mit der Arbeit ha-haben.“, stotterte sie leicht lächelnd mehr zum Papier als zu Naruto, welcher wieder mal grinste. „Danke, Hinata-chan. Du bist echt eine gute Lehrerin. Du solltest so etwas in der Art werden.“, meinte er zu ihr und suchte ihren Blick, doch sie wagte es immer noch nicht aufzublicken. Sie war nämlich wieder in ihren Gedanken versunken. Doch diesmal ging es nicht nur um ihn. Sie war nicht wütend auf Naruto, er konnte es ja nicht wissen. Er konnte nicht wissen, dass man nie nach ihrer Meinung fragte. Dass ihr Vater ihre Zukunft bereits geplant hatte. Zuerst sollte sie das BWL-Studium an einer privaten Uni bewältigen, dann einen reichen Mann heiraten, Kinder kriegen und dann seine Firma übernehmen. Ihren Ehemann würde natürlich er aussuchen. Die Gefühle seiner Tochter waren ihm dabei egal. //Wäre Neji noch hier...//, dachte sie traurig. Neji hätte ihrem Vater die Meinung gesagt. Eigentlich hätte er die Firma übernehmen sollen, doch er war ja verschwunden und sie durfte ihrem Vater nichts über Vampire erzählen. Daran dachte sie aber nicht ein mal. Vielleicht sollte sie ihrem Vater sagen, dass Hanabi doch die Firma übernehmen solle. Sie war doch perfekt dafür geeignet! Auf jeden Fall, sagte er das immer wieder. Nur um der älteren einen Dämpfer zu verpassen. Natürlich liebte sie ihre Schwester. Sie konnte nichts für das Verhalten ihres gemeinsamen Vaters, jedoch war ihr Verhältnis deswegen etwas kühler geworden. Nicht weil sie es wollten, sondern weil ihr Vater sie förmlich dazu zwang. „Vielleicht.“, verließ ihren Mund. Sie versuchte es als ein Kompliment zu fassen. Sie wollte Naruto nicht ihre familiären Probleme aufzwingen. Sie hatten bereits Probleme genug. Er öffnete seinen Mund, um etwas hinzuzufügen, als die Tür aufflog. Dort stand kein anderer als ihr Vater, Hiashi Hyuuga, und Oberhaupt des Hyuugaimperiums. „Hinata, wer ist das?!“, zischte er. Und zeigte mit einer Kopfbewegung zu Naruto. Das man das als unhöflich aufnehmen konnte, war ihm egal. Die Hyuuga schluckte. „D-das ist N-naruto Uzumaki, Vater.“ Die Miene des Vaters verdunkelte sich. „Was...“ „Wir haben lediglich Mathe gelernt, Hyuuga-san.“ Der Blick des Hyuugas heftete sich wieder zu dem Blonden, der ihn ernst anschaute. Dann wanderte sein Blick über den Tisch, welcher mit Blättern, auf welchen viele Zahlen und Aufgaben zu erkennen waren, verdeckt war. „Na schön, wenn es nichts weiteres ist. Lernt dann eben weiter.“, brummte das Clanoberhaupt und machte sich daran die Tür zu schließen, jedoch öffnete er sie gleich wieder. „Ach übrigens, Liebes. Morgen stelle ich dir deinen Verlobten vor. Ein ganz feiner Mann. Also gehe heute früh schlafen.“ Somit verschwand er völlig. Die Blauhaarige starrte immer noch auf den Fleck, wo vor wenigen Sekunden ihr Vater gestanden hatte. Verlobt...Sie war verlobt! Mit jemanden, den sie nicht einmal kannte. Außerdem liebte sie doch bereits schon jemanden anderen. //Was denke ich denn? Naruto liebt mich sowieso nicht, er wird Sakura hinterher jagen und ich...ich kann einfach versuchen mit diesem einen Mann glücklich zu werden. Schließlich liebt man bestimmt nicht nur einmal ins einem Leben. Nein, das geht doch nicht!!!// Nicht nur ihr Kopf schmerzte. Ihr Herz blutete noch dazu. Sie hatte es doch kommen sehen, oder nicht? Sie hat versucht sich damit abzufinden. Doch als sie Naruto kennen gelernt hatte, hatte sie es vergessen, dass sie sich nicht verlieben durfte. Eine Sünde, wenn es nach ihrem Vater ginge. „Ich glaube, ich gehe lieber, oder...?“Er war ziemlich unsicher. Schnell packte er seine Sachen und verschwand ebenfalls. Ohne ein weiteres Wort. Hinata schmiss sich auf ihr Bett und spürte den salzigen Geschmack ihrer Tränen, die ihr inzwischen über das Gesicht in Strömen flossen. Sie hatte erwartet, dass ihr Vater sie verloben würde, aber jetzt schon? Doch wusste sie bereits jetzt, dass das nicht der Grund ihrer Tränen waren. Es war die Person, die sie am meisten liebte. Warum war er einfach gegangen. Sie hätte jemanden gebrauchen könne, der sie tröstet, der sie im Arm hält und ihr beruhigende Wörter zuspricht. Aber wahrscheinlich hatte er diese nur für Sakura übrig. Sakura. Wie bitter ihr Name in ihren Gedanken klang. Wirklich bitter. Ihr war auch egal, dass Naruto ihre Familie wahrscheinlich für bekloppt hielt. Wer hatte denn schon so einen Vater wie sie? Sie weinte weiter, die Tränen wollten einfach nicht versiegen. Ihr Kissen war inzwischen ziemlich feucht. Sie hörte leise Schritte, die auf ihr Bett zukamen. „Schhhhht, alles wird wieder gut. Hinata-oneesan.“, vernahm sie auf einmal neben ihr. Eine kleine Hand strich ihr über den Kopf in rhythmischen Abständen. Sie war ihrer Schwester dankbar: Dafür, dass sie einfach für sie da war. „Ich habe einen Plan, Schwester. Ich werde dir helfen. Hör zu...“ Sie lief in ihrem Zimmer auf und ab und hielt sich dabei nachdenklich das Kinn. Dann nahm sie ihre Hände und fuhr sich mit denen frustriert und sauer durch die Haare. Wieso musste sie sich so in die Sache hinein steigern? Es war bereits schlimm genug, dass er sie verletzt hatte und sie ihn einfach nicht dafür hassen konnte. Sie hasste es so machtlos ihm gegenüber zu sein. So gerne würde sie das Band durchtrennen, was sie zu ihm aufgebaut hatte. Sie könnte von ihm loskommen, doch er ließ sie nicht los. Scheinbar amüsierte es ihn, dass zwei Blondinen auf ihn standen. Eine mit funkelnden grünen Augen, die fast olivgrün waren und eine mit hellblauen Augen – schon fast eisblaue, aber dennoch strahlend – auf ihn standen. Ja und sie war die Verliererin diese Kampfes. Sie, Ino Yamanaka, hatte Shikamaru Nara an Temari Sabakuno verloren. Zwar noch nicht ganz, aber sie machte sich auch keine weiteren Hoffnungen mehr. Es wäre nur eine Zeitverschwendung. „Er hatte meine Hand gehalten, Ino. Ich glaube, ich muss geträumt haben. Geküsst haben wir uns zwar noch nicht, aber...“ Ja, das hatte sie ihr gesagt. Am Telefon. Glücklich hatte sie ihr von ihrem Date mit dem Nara am Samstag berichtet und absolut nichts ausgelassen. Sie selber hatte ein paar ein begeisterten Laute von sich gegen und ihr gesagt, dass er ihr bald gehören würde. Ignorierte dabei ihr Herz, welches ihr sagte, sie solle doch aufhören ihr Ratschläge zu geben. Sie wollte aber nicht auf es hören. Nie wieder. „Also erst einmal fand ich deine Idee mit dem kurzen Kleid, ja total bescheuert, aber weißt du was? Ich glaube, ich trage so was mal öfters. Kannst du mir Schminktipps geben? Du kannst es doch so gut, Ino.“ Hatte sie nicht erst vor wenigen Wochen erwähnt, dass sie Schminke nur im Notfall verwenden würde? Dass sie lieber natürlich wirken wollte? Dass es ihr völlig egal war, was die männliche Gesellschaft von ihr hielt. Das sie doch denken sollte, sie wäre nicht feminin trotz ihrer reichlichen Kurven? „Du hast doch einen Lockenstab, oder? Ich kann ihn mir doch einmal ausborgen. Locken sehen so atemberaubend aus. Wenn sie dir stehen, stehen sie mir bestimmt auch. Das denkt Shika sicherlich auch.“ //Na klar habe ich einen und den stopfe ich...// Über sich selbst erschrocken ließ sie sich auf ihrem Stuhl nieder und hielt ihren Kopf in ihren Händen. Wie tief war sie gesunken, dass sie sich nicht einmal für ihre beste Freundin freuen konnte? Da war zwar die Sache mit Shikamaru, aber war es nicht so, das Freundschaften ewig hielten im Gegensatz zu Beziehungen? //Ich bin so ein schlechter Mensch...// Sie verabscheute sich in diesem Moment wirklich sehr. Sie ertrug den Blick im Spiegel nicht mehr, welchen sie unbewusst angeschaut hatte. Seufzend stand sie auf und verließ nur mit Handtasche das Haus. Nicht einmal geschminkt hatte sie sich. Sie hatte keine Lust dafür. Sollte die Welt sie doch als Schande sehen! Sie hatte es verdient. Schwach und egoistisch war sie – eine echt jämmerliche Kombination. Sie lief durch den Park und schaute sich da um. Es war schönes Wetter. //Schade, dass morgen schon wieder Schule ist...// Sie würde auf Shikamaru und Temari treffen. Sie wusste nicht, wie sich Shikamaru gegenüber erhalten sollet. Die Nachhilfe hatte sie vorerst bei ihm beendet. Ihr war es egal, wen ihre Noten in Mathe wieder in den Keller sinken würden. Sie würde wahrscheinlich eh den Blumenladen ihrer Eltern übernehmen. Ihr Blick blieb bei einer Bank hängen, wo ein Schwarzhaarige Junge saß. Mit einem Zeichenblock und Bleistift bewaffnet, zeichnete er den Brunnen im Park. Es packte ihre Neugier. Sie hatte Sai noch nie zeichnen gesehen. Sie schlich sich an ihn hinten ran, doch schon aus zehn Meter Entfernung drehte er sich zu ihr um und lächelte sein allbekanntes Lächeln, welches null Prozent Echtheit hatte. „Hallo Sai. Was zeichnest du da?“ Sie trat hinter ihm und warf einen Blick über seine Schultern. Ihr Mund öffnete sich, klappte ihn aber sofort wieder zu. „Wow...das ist unglaublich Sai! Du bist ein Naturtalent.“ „Danke.“, meinte er lächelnd und wandte sich wieder seinem Bild zu. Diesem verpasste er die letzten Details. Ino betrachtete dabei den Springbrunnen, aus welchem Wasser vor sich hin plätscherte. Der Wind wirbelte kurz ihre Haare durcheinander, aber es fühlte sich gut an. Die Sonne schenkte ihr warme Sonnenstrahlen, ohne dass irgendwelche Wolken ihr in die Quere kam. //Ist wohl doch ein schöner Tag.// Sie setzte sich neben Sai und sah, wie er anfing sie zu zeichnen. Sie kicherte und ließ ihn machen. Das Bild würde sie bei sich aufhängen. Vielleicht konnte er es für sie ausmalen? „Bleib so.“, meinte er und klang professionell und wenn sie ihn ansah, konnte sie sehen, dass er beim Zeichnen wirklich lächelte. Ein schönes Lächeln war es. Ja, sie war echt enttäuscht. Vor allem vor sich selbst. „Und ich dachte, er liebt dich, Ino.“, sie lachte ins Telefon. „Aber er hat mich so liebevoll angesehen. Ich glaube, er liebt mich genauso wie ich ihn!“ Ihre Augen flatterten. Erst nach einer Weile passten sich ihre Augen an die Dunkelheit an. Sie blinzelte ein paar Mal und dann sah sie alles perfekt. Sie richtete sich auf und ließ ihre Gelenke knacksen. Darauf dehnte sie sich leicht und stand von dem Bett auf, dass nicht das ihre war. Ihr Blick huschte durch das Zimmer. Eindeutig das von Naruto, doch dieser selbst war nicht hier. Sie atmete durch die Nase ein und nahm seinen Geruch im Wohnzimmer war. Sie setzte sich neben ihn und lächelte ihn an. Doch ihr Lächeln gefror, als sie ihn so da sitzen sah. Sein blick stur auf den laufenden Fernseher gerichtet, ohne wirklich zu beachten, was da lief oder gesagt wurde. Und was noch seltsamer war, wäre wohl die Tatsache, dass er sich nicht zu ihr umdrehte, um sie anzulächeln. Das Lächeln, welches ihr Herz wärmte, wenn es schmerzte wegen Sasuke. „Naruto...alles in Ordnung?“, fragte sie ihn vorsichtig – fast schon schüchtern. Der Uzumaki blickte immer noch über all hin – nur nicht zu ihr. Sie fragte ihn nochmal und immer wieder, doch die Antwort blieb dieselbe. Nichts. „Naruto, das wird mir langsam echt zu kindisch. Ich fühle mich...“ „Ah ja...du! Ich soll auf deine Gefühle achten, ja? Ich soll dir immer helfen, wenn du mich brauchst. Na klar, schließlich bin ich ja deine Kreation! Ich müsste eigentlich unter der Erde liegen und endlich in Frieden ruhen und nicht dieses verdammte Leben leben, doch darüber will ich mich jetzt nicht beschweren! Bin ich dein Sklave oder was?“, stieß er hervor und stand auf. Seine Augen schienen leicht rötlich. „Nie hast du dich darum gekümmert, wie ich mich fühle, Sakura! Nie! Immer musste ich mit ansehen, wie du immer Männer in meine Gegenwart brachtest. Du wusstest, welche Gefühle ich dir gegenüber hatte. Ich hatte es respektiert, dass du mich nicht liebst. Aber dass du mich andauernd verletzt hattest mit deiner Freund-Wechslerei! Ich wollte, dass du glücklich bist. Schon immer! Aber jetzt reicht es mir langsam. Ich kann nicht mehr.“ Er atmete heftig. „Ich will nicht mehr benutzt werden. Ich verschwinde von hier. Von dir. Ich brauche dich nicht, du hast mir nie deine Hilfe angeboten. Alleine bin ich besser dran. Ich finde jemanden, die mich lieben kann, wie ich es verdiene. Ich will auch egoistisch sein können, Sakura! Das eine mal.“ Er drehte sich um und setzte zum gehen an. „Was ist mit Hinata?“, fragte sie, „mich kannst du beschuldigen, so viel du willst! Ich weiß, dass mein Verhalten falsch war, aber auch ich habe Schwächen. Meine Eltern wurden ermordet, Naruto! Ich habe sie gesehen. Du warst schon von deiner Geburt an Waise. Du weißt nicht, wie das ist! Ich hatte keinen mehr...Keinen...außer dich. Ich habe mich immer an dir festgehalten, ich habe es immer als selbstverständlich angenommen, dass du bei mir bist und mich tröstest, wenn ich es am Meisten brauche. Es ist egoistisch, ich weiß. Doch bitte verlass sie nicht, sie braucht dich Naruto. Du hast es doch gesehen...“ Sie wusste, was passiert war in Hinatas Zimmer. Sie hatte es schon vorher gesehen. Der Uzumaki drehte sich um. „Was ist denn mit Hinata, sie hat doch ihren Verlobten! Sie braucht mich nicht. Sie wird schon wieder glücklich. Sie ist ein nettes Mädchen, sie schafft das. Ich weiß nicht, was mit ihr los ist, aber sie wird damit fertig.“ „Sie liebt ihn aber nicht, Naruto. Und wird es nie tun. Er wird sie nie glücklich machen können. Willst du ihr nicht helfen, den Richtigen zu finden.“, konterte die Rosahaarige daran. Es schien zu wirken. Naruto schien zu zweifeln, doch dann bekamen seine Augen wieder einen festen Ausdruck. „Was geht mich das an? Ohne uns sind sie hier eh alle besser dran! Sie wird schon jemanden anderen finden, z.B. Sasuke. Den finden doch alle so toll!“, giftete er. Er betonte dabei das „alle“. Er wollte sie damit aufziehen. Die Haruno war einen Moment lang sprachlos. Seit wann war Naruto so...so anders? Sie wusste nicht, ob es der Selbe Junge war, den sie mal mit leeren Augen auf einer Schaukel sitzend gesehen hatte. Als hätte sich in ihm etwas angestaut, redete er nun. Und wieso zog er Sasuke jetzt mit rein? //Okay, ich habe Hinata auch mit reingezogen. Gleiches Recht für Beide, würde ich wohl sagen...// Sie versuchte ruhig zu bleiben. Sie hatte kein Recht ihn anzuschreien, also versuchte sie es mit dem sanften Ton. „Naruto, muss ich das etwa aussprechen, damit du verstehst? Sie liebt nicht Sasuke, ihren Verlobten oder sonst wen. Sie liebt...“ Naruto hob seine Hand und zeigte ihr damit, dass sie schweigen solle. „Findest du es nicht echt unfair, dass du über Hinatas Gefühle redest, als würdest du sie seit Jahren kennen. Und selbst wenn, du hast kein Recht über ihre Gefühle mit jedem zu plaudern. Mich wundert es bereits, dass die ganzen Menschen uns überhaupt akzeptiert haben.“ Die Rosahaarige wollte etwas sagen, aber ihr fehlten die passende Worte. Was konnte sie ihm schon sagen? Sie hatte ihn verletzt. Sein ganzes Leben lang. „Ich werde jetzt gehen, aber bitte komme morgen zur Schule...ja?“ Sie lächelte ihn kurz gequält an und verließ das Haus des Uzumaki. Und lief nach Hause, wo sie den Stoff verarbeitete, die Itachi ihr gegeben hatte. //Wie es aussieht, muss ich nochmal mit Madara reden...Er weiß bestimmt mehr über meine Clan Geschichte...// Und diesmal stand kein blonder Chaot neben ihr, um sie weiterhin zu stärken. Ja, sie war schwach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)