Gefährliche Schlange von Annea (Katie Bell x Marcus Flint) ================================================================================ Kapitel 19: Katie Bell (jugendfrei) ----------------------------------- Also machte ich mich von ihm los und rannte vor ihm davon. Sein „Verflucht, Kätzchen.“ überhörte ich einfach. Erst in meinem Gemeinschaftsraum blieb ich stehen und holte tief Luft. Innerlich zitterte ich immer noch. Oder vielleicht war das einfach der falsche Ausdruck. Ich brannte viel eher. Vor Lust und Leidenschaft. Ich wollte ihn. Schon wieder. Und das nur wegen so einem beschissenen Kuss. Das konnte und durfte einfach nicht wahr sein. Flint war ein Arschloch sondergleichen. Wieso zog er mich nur so magisch an? Vielleicht lag es ja wirklich an Magie. Er hatte mich bestimmt verhext. Zuzutrauen wäre es ihm. Ich stapfte die Treppen hinauf in meinen Schlafsaal, ließ mich auf mein Bett fallen und seufzte auf. Wem wollte ich denn etwas vormachen? Flint hatte mich vor unserem ersten Zusammenstoßen genauso wenig leiden können, wie ich ihn. Wir hatten nie etwas mit einander zu tun gehabt, aber einfach der Umstand, dass ich in Gryffindor war und er eine Schlange, reichte aus, um uns nicht leiden zu können. Irgendwie war diese ganze Häusersache doch total krank. Es war doch wirklich egal, wer wo schlief. Oder? Wieder seufzte ich. Oder auch nicht. Es hatte doch auch etwas zu sagen, in welches Haus man gesteckt wurde. Charaktereigenschaften und so weiter, aber darüber wollte ich jetzt eigentlich gar nicht nachdenken. Ich wollte überhaupt nicht nachdenken. Aber ich musste. Es hörte einfach nicht auf. Flint schob sich immer wieder in meine Gedanken. „Hey, Katie.“, riss mich Angelina aus meinen Gedanken. Sie und Alicia kamen herein und ließen sich auf mein Bett fallen. „Hi.“, meinte ich nur niedergeschlagen. Zu mehr reichte meine Stimmung nun echt nicht. „Du wolltest uns doch etwas erzählen.“, erinnerte mich Alicia. Ich seufzte, setzte mich auf und antwortete: „Ja, stimmt. Sorry, ich wollte nicht im Gemeinschaftsraum darüber reden.“ Beide nickten mir verstehend zu. „Warum hast du es uns nicht einfach gesagt?“, wollte jetzt Angelina wissen. Ich zuckte mit den Schultern. „Das Date mit ihm war echt toll.“, meinte ich und als ich Alicias Gesichtsausdruck sah, fügte ich hinzu: „Wirklich. Er war, nun ja, nett. So nett wie er wohl sein kann, denke ich. Er hat sich zumindest bemüht, das muss ich ihm lassen.“ Erneut seufzte ich auf. Die Gedanken daran taten weh. „Es hat Spaß gemacht. Seine Freunde sind dazu gestoßen und trotzdem war es lustig. Vielleicht kein typisches Date, aber nett.“ „Und?“, halte Alicia nach, als ich nicht weiter sprach, worauf hin Angelina sie anstupste und bedeutungsvoll ansah. Diese Geste, die soviel hieß wie: Sei nicht so neugierig, hatte etwas so vertrautes, dass ich unwillkürlich lächeln musste. Die Beiden waren einfach die besten und sie hatten es verdient, dass ich ehrlich zu ihnen war. Und so erzählte ich weiter: „Und dann sind wir eben in sein Zimmer und nun ja. Wir haben es eben getan.“ Neugierig sahen mich beide an. „Aber wie ist es dazu gekommen? Ich meine, du wolltest doch anfangs gar nicht.“, wollte Angelina wissen und ich nickte ihr zu. „Ja schon. Also mein Verstand riet mir davon ab. Immer. Aber er ist einfach so verdammt gut. Seine Hände, seine Lippen. Das könnt ihr euch einfach nicht vorstellen. Mein Verstand hat sich einfach verabschiedet.“ Alicia grinste mich an, doch Angelina blieb ernst. „War er wenigstens .. vorsichtig?“ „Ja, darüber mach dir mal keine Sorgen. Er wollte zuerst gar nicht, als er bemerkt hat, dass ich Jungfrau bin. Aber nun ja..“ Ich wurde rot und musste mich räuspern. „Also jedenfalls war er echt toll.“ Alicia kicherte und auch Angelina grinste mich an. „Wirst du ihn wiedersehen?“ Nun seufzte ich wieder. „Das denke ich nicht. Also jedenfalls nicht SO. Snape hat mich dazu verdonnert Nachhilfe bei Flint zu nehmen.“ Schnell erzählte ich ihnen, was vorher am Abend beim Nachsitzen passiert war und kam dann auf ihre ursprüngliche Frage zurück. „Aber, was ihr eigentlich wissen wolltet: Flint ist ein Arsch.“, meinte ich nur und beide nickten mir zu. „Als ich im Bad war ist Pucey ins Zimmer gekommen und hat ausgeplaudert, dass es Flint anscheinend nur um unsere Taktiken gegangen ist und nun ja, blöd gelaufen. Ich hab es nämlich gehört.“ Angelina sah mich mitleidig an, doch Alicia riss die Augen auf und meckerte gleich los: „Das kann er doch nicht ernsthaft glauben. Dass du so einfach Taktiken ausplauderst. Oder irgendjemand aus dem Team. Also wirklich.“ Ich winkte ab. „Egal. Jedenfalls hab ich ihm schon gesagt, dass er mich in Ruhe lassen soll, aber er scheint es noch nicht ganz verstanden zu haben.“ Erneut seufzte ich. Das tat ich in letzter Zeit viel zu oft. Eigentlich war ich kein Mensch, der in Selbstmitleid badete. Aber jetzt tat es einmal ganz gut. „Ich ärgere mich nur so über mich selber. Das hätte alles echt nicht sein müssen. Ich meine, ja, er ist heiß. Aber hey, das sind andere auch. Und es tut weh, benutzt zu werden. Ich gebe es ja zu. Es tut weh. Ich wollte nie so eine sein. Und ich hatte echt gedacht, mir würde das nicht passieren. Außerdem, mal ehrlich: Ich hatte doch selber vor, ihn ein wenig auszuhorchen. Gut, ich wollte auch wissen, ob irgendetwas hinter seinem Arschloch-Getue steckt. Ich hab einfach nicht glauben können, dass er wirklich so ist. Und das enttäuscht mich. Ich hätte nie nur deswegen mit ihm geschlafen.“ Angelina nickte mir zu. „Er hat es dir echt angetan.“ Heftig schüttelte ich den Kopf. „Nein.“ Noch einmal seufzte ich. „Ja, also körperlich zumindest. Ich weiß auch nicht wieso, aber er zieht mich magisch an. Aber damit ist jetzt Schluss. Ich werde mir einen anderen suchen. Es gibt in Hogwarts doch genug schöne Männer, oder?“ Alicia antwortete mir begeistert: „Na klar, und wir helfen dir beim Suchen! Das wird ein Spaß. Viele tolle Dates. Du wirst schon sehen, Katie, irgendwann ist der Richtige dabei.“ Angelina pflichtete ihr bei und ich nickte dankbar, obwohl ich ihnen nicht so ganz glaubte. Und dann klopfte es plötzlich an unserer Türe und ein Mädchen, das ich nur vom Sehen kannte, kam herein. „Katie Bell? Ich soll dir sagen, dass Oliver Wood mit dir sprechen möchte. Er sagt, es sei dringend.“ Perplex sah ich zuerst Angelina und dann Alicia an, aber beide hatten keine Ahnung, um was es ging, also nickte ich der Kleinen zu und machte mich auf den Weg nach unten. Oliver stand vor dem Kamin und sah mich abschätzend an. Ich fragte mich unwillkürlich, was ich denn nun schon wieder gemacht hatte. Seit dem Morgen als er mich beschimpft hatte, hatten wir nicht mehr miteinander gesprochen. „Flint wartet draußen auf dich. Er meint, Snape hätte ihn geschickt.“, sagte er und ich merkte deutlich, dass er es nicht glaubte. „Danke.“, murmelte ich nur und ging auf den Ausgang zu, doch Oliver folgte mir. „Hast du also doch was mit ihm?“, schlussfolgerte er. Am liebsten hätte ich ihn geohrfeigt für seinen abschätzigen Tonfall. „Nein, hab ich nicht und ich wüsste auch nicht, was dich das angeht.“, antwortete ich bissig. „Hör mal, Katie. Es tut mir leid wegen gestern. Ich will nur nicht, dass dir jemand weh tut.“, meinte er nun etwas sanfter und fasste mich am Ellbogen, damit ich stehen blieb. „Wieso? Wo ich doch sowieso nichts Besonderes bin.“ Ja, ich war zickig, aber ich war auch beleidigt und so einfach würde er mir nicht davon kommen. Oliver seufzte auf. „Das war nicht so gemeint, Katie. Ich wollte damit nur sagen, dass du für Flint nur irgendeine bist.“ Noch einmal atmete er tief durch. „Aber nicht für mich. Katie, ich mag dich. Sehr sogar und ich will nicht, dass du dir von so einem Arsch wie Flint wehtun lässt. Schon gar nicht, wenn es andere Möglichkeiten gibt. Bessere.“ Nun seufzte ich. Wieso musste das hier ausgerechnet jetzt passieren? Warum hatte das nicht schon vor ein paar Jahren passieren können, oder zumindest Monaten. „Oliver, ist schon gut. Ich verzeihe dir das. Und das andere vergiss lieber wieder.“, meinte ich. Ich wollte ihn abwimmeln, denn es interessierte mich viel zu sehr, was Flint hier wollte. Hier oben. Freiwillig. Denn, dass Snape ihn nicht geschickt hatte, wusste ich hundertprozentig. „Aber.. ich dachte..“, fing Oliver an, doch ich unterbrach ihn. „Oliver, ich mag dich auch. Wirklich. Aber ich denke nicht, dass wir zueinander passen würden. Du hast auch keine Zeit für eine Freundin. Du weißt schon.. Quidditch und so. Und das ist doch auch toll für dich. Arbeite an deiner Karriere, aber wir sollten nur Freunde bleiben.“, sagte ich so sanft, wie ich es eben in diesem ungeduldigen Moment hinbekam. „Das mit unserem Date tut mir leid. Ehrlich. Ich war total nervös und dann plappere ich eben zu viel.“ Erneut seufzte er. „Bitte Katie. Gib mir noch eine Chance. Ich kann auch anders. Bitte.“ Bettelnd, flehend sah er mich an und mein Entschluss geriet ins Wanken. Ich wollte Flint doch vergessen, oder? Und Oliver war süß. Ich war immerhin sehr lange in ihn verliebt gewesen. Diese Gefühle ließen sich doch sicher wieder erwärmen. Irgendwie. Verwirrt und skeptisch betrachtete ihn, wog ab, wie ernst er es meinte. „Bitte, Katie. Nur ein Date. Denk darüber nach.“, meinte er dann und ich nickte ihm zu. „Gut, ich denke darüber nach. Und jetzt entschuldige mich, ich will nicht, dass Flint abhaut, sonst bekomme ich Ärger mit Snape.“ Mit diesen Worten ließ ich Wood, der gerade bis über beide Ohren strahlte, zurück und verließ unseren Gemeinschaftsraum. Flint wartete schon auf mich. Er sah so verdammt gut aus und ich hatte meinen dämlichen Pyjama an. Es war doch echt zum Heulen. Und peinlich. Andererseits.. Wieso sollte es peinlich sein? Ich wollte nichts von ihm und wie ich aussah, konnte ihm egal sein. Und mir sollte es egal sein, wie er mein Aussehen fand. Nein, es WAR mir egal. Wütend auf mich selber, weil ich so dumm und mädchenhaft war, fuhr ich Flint an: „Was willst du, Flint?“ Diese Strategie schien nicht aufzugehen, denn er zog mich einfach an sich. Doch nicht mit mir. Ich schlug ihn mit den Fäusten auf die Brust und versuchte, mich loszumachen. Natürlich hatte ich keinen Erfolg. Flint war einfach viel stärker. „Wieso tust du uns das an?“, wollte er auf einmal wissen. Ich war völlig perplex. Wovon sprach er? Leider war ich so überrascht, dass ich meine Gegenwehr aufgab und fragte: „Was denn?“ Er seufzte auf. „Na was wohl?“, meinte er und streichelte meine Wange, fuhr meinen Hals unendlich langsam, unendlich zärtlich hinhab zu meinem Schlüsselbein. Ich verfluchte mich für die Reaktion meines Körpers. Ich zitterte los. Ein wohliges Seufzen wollte mir auch entfliehen, aber ich konnte es gerade noch unterdrücken. Wütend schlug ich seine Hand weg. Was bildete er sich eigentlich ein? Er konnte mich doch nicht einfach anfassen, wann es ihm passte. „Das.“, meinte er dann erklärend. „Ich will es und du willst es auch. Wieso können wir dann nicht?“ Für einen kurzen Moment wollte ich nachgeben. Ihm sagen, dass es wirklich keinen Grund gab, es nicht zu tun. Aber dann wurde mir wieder klar, wer hier vor mir stand. Marcus Flint. Slytherin. Kapitän des verhassten, gegnerischen Quidditchteams. Arschloch sondergleichen. Mein Verstand hörte hier auf, doch mein Begehren machte weiter: Attraktiv, unglaublich heiß, willig. Ich seufzte auf und ließ mir schnell irgendwelche Gründe einfallen, mein Gehirn funktionierte einfach nicht richtig: „Weil ich ein Löwe bin und du eine Schlange. Weil wir uns nicht ausstehen können. Weil wir Gegner sind und weil es einfach nicht richtig wäre.“ „Kätzchen, das kann doch nicht dein Ernst sein. Das sind alles Ausreden hinter denen du dich versteckst.“ Enttäuscht trat er einen Schritt zurück. Er hatte mich durchschaut. „So kenne ich dich nicht.“ Dankbar nahm ich den Strohhalm den er mir gerade unwissend angeboten hatte: „Das ist es eben. Du kennst mich nicht. Und ich kenne dich nicht. Man schläft nicht einfach so mit wildfremden Menschen.“ Doch er grinste mich nur höhnisch an, sein typischen Flint-Grinsen eben. „Das hättest du dir echt vorher überlegen sollen.“ „Ja, da hast du wohl Recht. Ich hätte überhaupt denken sollen.“, seufzte ich. Und das hatte er wirklich. Ich hätte mir vorher überlegen sollen, wohin das alles führen würde. Ich wollte doch sein Vertrauen, ich wollte ihn kennenlernen. Und ich war mir sicher, dass ich nicht mit ihm schlafen würde. Leider hatte ich meine Rechnung ohne ihn gemacht. Ich hätte gleich wissen können, dass ich ihm nicht lange widerstehen würde. „Hör mal. Denk einfach darüber nach, ja? Überleg dir, was deine Bedingungen wären und dann sprechen wir einfach noch einmal darüber. Nächste Woche, Mittwoch.“, unterbrach er meine Gedanken. Und da fiel es mir wieder ein und ich stöhnte auf: „Nachhilfe.“ Flint redete einfach weiter: „Versprich mir einfach, dass du darüber nachdenkst.“ Argwöhnisch zog ich eine Augenbraue nach oben. „Und du würdest dem Wort eines Löwen vertrauen?“, fragte ich interessiert. „Wahrscheinlich nicht.“, gab er zu und ich musste seufzen. Natürlich nicht. Und ich würde ihm auch nicht trauen. Ich sollte ihm daher auch nichts versprechen. Aber ich tat es dennoch: „Ich versprech´s dir trotzdem.“ Zufrieden nickte er. „Ich werde darauf vertrauen – zumindest dieses eine Mal.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. Fast hätte ich seinen tollen Hintern bewundert, aber ich konnte mich gerade noch beherrschen. Seufzend drehte ich mich um und trottete wieder in meinen Schlafsaal, zu Angelina und Alicia. „Was mache ich nur?“, stöhnte ich und ließ mich auf mein Bett fallen. Fragend sahen mich die beiden an. „Wood will noch ein Date und Flint will noch mehr Sex.“, fasste ich das eben Geschehne zusammen. „Wie bitte?“ Angelina starrte mich fassungslos an, doch Alicia kicherte. „Jetzt hast du schon zwei an der Angel.“ Ich schüttelte den Kopf. „Flint meinte, ich soll mir meine Bedingungen überlegen. Und Wood will noch eine Chance.“ „Bedingungen für was?“, bohrte Angelina nach, doch ich zuckte nur mit den Schultern. Ich wusste es doch auch nicht. So klar hatte er sich auch wieder nicht ausgedrückt. „Was hat er denn genau gesagt?“, hakte nun Alicia nach und beide starrten mich neugierig an. Also versuchte ich das Gespräch in meinem Kopf zu rekonstruieren. „Zuerst meinte er, wieso wir nicht können, obwohl wir beide wollen.“ Alicia nickte, Angelina verdrehte die Augen. „Dann hab ich ihm irgendwas geantwortete, keine Ahnung was genau. Und dann meinte er nur, ich soll mir meine Bedingungen überlegen und wir reden dann Mittwoch noch mal.“ Wieder stöhnte ich auf. Zaubertränke war so schon schlimm genug, aber dann noch Nachhilfe dazu. Noch mehr Rezepte und Tränke. Schrecklich. „Mittwoch?“ Ich seufzte wieder. Ich war echt bemitleidenswert. „Ja, ich hab Nachhilfe bei Flint. Snape wollte es so.“ „Okay. Auch egal. Noch einmal zu dem Gespräch. Mehr hat er nicht dazu gesagt?“, wollte Angelina wissen und nun rollte ich mit den Augen. „Stellst du dir Flint als großen Redner vor?“, meinte ich sarkastisch. Alicia kicherte: „Bei dem ist es sicher nicht die Redekunst, die groß ist.“ Angelina bewarf sie dafür mit einem Kissen. „Manchmal bist du so kindisch, Ali.“ Ich lächelte sie an. „Wisst ihr was? Ohne euch, wäre ich schon von meinem Besen gesprungen.“ „Bist du doch. Letztes Jahr, beim Match gegen Slytherin.“, erinnerte Alicia mich gespielt ernst. „Ich wurde gestoßen. Ich bin nicht gesprungen.“, rechtfertigte ich mich und dann fingen wir alle an zu lachen, als Alicia mich nachmachte, wie ich schreiend hinabstützte. Ein Zauber von Madam Hootch hatte mich damals gerade noch abgefangen. Und dann wurde ich wieder ernst und seufzte. „Was soll ich denn nun machen, Mädels?“ Beide zuckten mit den Schultern. „Denk in Ruhe darüber nach, was du willst. Eines ist jedenfalls klar: Von Flint kannst du keine Beziehung erwarten. Er will Sex, Spaß und sonst nichts.“ Alicia nickte ihr zu. „Was auch in Ordnung ist.“, kicherte sie dann wieder. Auch ich musste grinsen. „Mehr als in Ordnung.“ Angelina stöhnte auf. Manchmal gingen wir ihr echt auf die Nerven. „Jetzt seid doch mal Ernst. Natürlich wäre das auch okay. Wenn du dich damit wohlfühlst. Aber tu nichts, was du nicht auch willst. Hörst du, Katie?“ Ich nickte Angelina zu. Und dann fuhr sie fort: „Und pass auf dein Herz auf.“ Ich wollte protestieren, doch sie ließ mich mit ihrer Hand verstummen. „Ja ich weiß, du empfindest nichts für Flint. Noch nicht. Ich sage ja nur, dass das so bleiben soll. Du weißt, wie er ist und er wird sich nicht ändern. Denk daran. Er wird sich nicht ändern, egal wie oft er dir das verspricht.“ Seufzend sah ich sie an. Kleine Tränen traten ihr in die Augen und Alicia nahm sie in die Arme. „Tut mir leid.“, weinte Angelina. „Es geht hier nicht um mich. Sorry. Ich kann nicht anders.“ Ich nickte ihr aufmunternd zu und streichelte ihr über den Kopf. Vor zwei Jahren, Angelina war damals noch unschuldige vierzehn gewesen, hatte sie sich in einen Slytherin verliebt. Das ganze ging ein volles Jahr, bevor sie herausgefunden hatte, dass er sie nach Strich und Faden belogen und betrogen hatte. Sie wollte sich immer wieder von ihm trennen, doch er kam immer an, entschuldigte sich, schmierte ihr erneut Honig ums Maul und hinterrücks zog er bei seinen Freunden über sie her. Ich seufzte. Sie war noch nicht darüber hinweg. Wie denn auch? Er war ihre erste Liebe gewesen. Ihr erster Kuss. Ihr erstes Mal. Auch heute lachte er sie noch aus, zog über sie her, wenn er ihr im Flur begegnete. Doch immerhin zahlte sie es den Schlangen heim. Jedes Quidditchspiel bestritt sie härter, schneller und gefährlicher. Man munkelte, dass das Schlangenteam Angelinas Ex dafür verantwortlich machten und ihn.. nun ja.. zur Ruhe baten. „Es tut mir leid, Angie.“, seufzte ich, doch sie schüttelte nur den Kopf und wischte sich die Tränen ab. „Vorbei ist vorbei. Es ist nun einmal passiert. Ich will nur nicht, dass es dir genauso geht, okay? Versprich es mir.“ Ich lächelte sie an. „Noch mehr Versprechungen heute?“ Nun grinste sie auch wieder. Ich nickte ihr zu und versprach es ihr. Ich lag noch lange wach und konnte einfach nicht einschlafen. Immer wieder schoben sich Flint und Wood in meine Gedanken. Sogar in meinen Träumen verfolgten sie mich. Flint wurde zu Wood und umgekehrt. Als ich gerade einen wunderschönen Traum hatte, in dem Flint und ich miteinander schliefen, verwandelte er sich plötzlich in Wood und ich wachte schweißgebadet auf. Das war doch echt zum Verzweifeln. Wieso musste immer alles so kompliziert sein? Meine Mutter hätte wohl darauf geantwortet: Weil du es immer kompliziert machst. Ich seufzte auf. An Schlaf war jetzt sowieso nicht mehr zu denken, also stand ich auf und ging erst einmal duschen. Danach, im Gemeinschaftsraum, kümmerte ich mich um meine Hausaufgaben. Die hatte ich immerhin ganz schön vernachlässigt. Außerdem lenkte das Lernen mich ab. Es war zwar Sonntag, aber etwas Besseres hatte ich nicht vor. Leider war ich in kurzer Zeit auch schon wieder mit allem fertig. Warum musste es immer schnell gehen, wenn man sich doch eigentlich Zeit lassen wollte, und wenn man keine Zeit hatte, dauerte alles ewig? Ich seufzte auf. „Hey, Katie. Guten Morgen.“, begrüßte mich Oliver, der sich gerade gegenüber von mir niederließ. „Morgen Oliver.“, gähnte ich herzhaft. Ich hätte echt noch Schlaf gebraucht. „Und?“, fragte er mich neugierig, woraufhin ich erneut seufzte. „Ich weiß es nicht.“, antwortete ich wahrheitsgemäß. „Ich will mich zurzeit eigentlich nicht festlegen.“ Oliver nickte mir zu. „Das verlange ich ja gar nicht. Ich möchte einfach nur ein Date mit dir. Mehr nicht.“ Er nervte. Irgendwie. Aber irgendwie auch nicht. Ich wollte ja Dates haben. Viele verschiedene. Damit ich meine Möglichkeiten abwägen konnte. „Gut, ein Date. Mehr nicht.“, gestand ich ihm schließlich zu. Ich hatte sowieso nichts vor. Und es würde mich von Flint ablenken. War das gemein? Vielleicht. Aber das war mir egal. „Gleich nach dem Frühstück?“, fragte er weiter und ich nickte ihm zu. „Wieso nicht.“ Ich wartete also noch auf Angelina und Alicia und zu dritt machten wir uns dann auf den Weg nach unten. „Ich gehe heut mit Wood aus.“, meinte ich zu ihnen, als ich mir einen Kaffee nahm. Alicia neben mir verschluckte sich, woraufhin Angie ihr auf den Rücken klopfen musste. „Wie das? Hast du dich entschieden?“, wollte Angelina wissen. „Nein, das nicht, aber Wood hat mich solange genervt, bis ich zugesagt habe. Außerdem kann es ja nicht schaden, es noch einmal zu probieren, bevor ich ihm endgültig absage.“, antwortete ich. „Wirst du absagen? Also endgültig?“, fragte mich Alicia, als sie sich wieder erholt hatte. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es noch nicht, aber wenn Oliver sich genauso verhält, wie bei unserem letzten Date, dann auf jeden Fall.“ Beide gaben mir Recht. Und so kam es, dass ich nach dem Frühstück vor dem Schloss auf Wood wartete. Aber nicht allzu lange. Dann stand er vor mir und lächelte mich an. Bei diesem Lächeln hatte ich früher weiche Knie bekommen. Jetzt erwiderte ich es einfach. „Du siehst toll aus, Kat.“, meinte er, obwohl ich mich nicht besonders herausgeputzt hatte. Außerdem gab er mir Spitznamen. „Danke, aber ich mag keine Spitznamen.“, antwortete ich ihm. Kurz verdunkelte sich seine Miene, doch dann lächelte er wieder, nahm meine Hand und führte mich in Richtung Hogsmeade. Wahrscheinlich dachte er daran, dass Flint mir Spitznamen gab, aber dagegen hatte ich nichts tun können. Deswegen musste ich es noch lange nicht mögen. Wir setzten uns wieder in dieses Café, doch diesmal fand ich es gar nicht so schlimm. Wood bemühte sich wirklich. Er fragte mich allerhand und vermied das Thema Quidditch. „Und, weißt du schon, was du nach der Schule machen möchtest?“, wollte er dann von mir wissen. „Nein, nicht so ganz. Mir würde einiges gefallen. Und du?“, antwortete ich ihm. „Quidditch.“, antwortete er ohne zu zögern, fügte dann allerdings hinzu: „Aber davon wollen wir jetzt nicht reden. Das erzähle ich dir ein andermal.“ „Nein, ist schon gut. Das macht mir nichts aus.“, meinte ich, doch er ließ sich nicht umstimmen. Auch als ich ihn später fragte, ob er unsere Taktiken für das kommende Match gegen Slytherin schon ausgefeilt hatte, tat er das Thema ab und weigerte sich darüber zu reden. Einerseits rechnete ich es ihm hoch an, dass er versuchte, nicht davon anzufangen, aber andererseits war es einfach nur tierisch nervig. Ich mochte Quidditch und er auch. Mehr als das. Aber wir konnten nicht darüber reden, weil er Angst hatte, dass er wieder zum Schwärmen anfing. Wieso musste das nur so kompliziert sein? Ja, ja, weil ich es mir so machte. Ich seufzte. „Was ist los? Hab ich etwas Falsches gesagt? Möchtest du lieber gehen?“, fragte Oliver mich sofort, weshalb ich innerlich aufstöhnte. „Nein, alles in Ordnung.“, antwortete ich ihm. Er war heute aber auch überfürsorglich. Mit Flint wäre es nicht so, schoss es mir durch den Kopf. Flint wäre natürlicher, einfacher. Für diese Gedanken hätte ich mich echt schlagen können, doch ich lächelte Wood nur an und hörte seinen Ausführungen über seine letzten Ferien zu. Irgendwann waren wir dann wieder in unserem Gemeinschaftsraum. Ich hatte den ganzen Tag mit ihm verbracht und es war recht lustig gewesen. Man konnte viel Spaß mit ihm haben, wenn er mal aufgetaut war. Doch seine strikte Weigerung, das Quidditch-Thema anzuschneiden, war fast genauso schlimm, wie seine Manie. Als ich mich verabschieden wollte, zog er mich leicht an sich und gab mir einen Kuss auf den Mund. Ich wehrte mich nicht. Doch der Kuss war nicht einmal halb so toll, wie Flints Küsse. Woods Lippen waren weich. Zu weich. Seine Hände, die auf meinen Schultern lagen, viel zu sanft und sein Duft viel zu unaufdringlich. Nichtssagend. Als er den Kuss intensivieren wollte, löste ich mich von ihm, doch es schien ihn nicht zu stören. Er ließ mich sofort los und lächelte mich glücklich an. „Gute Nacht, Katie.“, meinte er noch, bevor er in seinem Schlafsaal verschwand. Ich seufzte auf. Das war doch eigentlich perfekt gewesen. Ein nettes Quidditchfreies Date, ein aufmerksamer Begleiter, ein zärtlicher Abschiedskuss. Stöhnend ließ ich mich auf meinem Bett nieder. Wieder einmal. Wem wollte ich eigentlich etwas vormachen? Das kaufte mir doch sowieso niemand ab. Wood war nicht der Richtige. Er war toll, aber nur ein Freund. Ein guter Freund. Doch vielleicht… mit ein wenig Übung, mit ein wenig Arbeit würde ich mich vielleicht daran gewöhnen, oder? Ich schüttelte verwirrt den Kopf. Ich hatte keine Ahnung. Sein Kuss war nicht unangenehm, seine Berührungen nicht ekelerregend, so wie ich es mir eigentlich gedacht hatte. Nein, es war ganz angenehm gewesen, schön. Aber mehr auch nicht. Ich fühlte mich nicht so, wie man sich fühlen sollte, wenn man gerade jemand geküsst hatte, den man begehrte. Irgendwann schlief ich schließlich ein. Die nächsten Tage vergingen recht schnell und ereignislos. Ich ging sowohl Wood als auch Flint so gut es ging aus dem Weg. Dafür hatte ich bis Mittwoch zwei weitere Dates für das Wochenende. Alicia hatte sie arrangiert und ich war nicht standhaft genug gewesen, um nein zu sagen. Ein Ravenclaw aus meinem Jahrgang und ein Hufflepuff aus dem Jahrgang über meinem. Ich nahm das alles irgendwie mit Gleichgültigkeit hin. Alles. Bis auf die Tatsache, dass es bald Mittwoch war und ich abends Nachhilfe hatte. Bei Flint. Und unser Gespräch stand noch aus. Also packte ich Mittwochabend mit mulmigem Gefühl meine Tasche und wollte gerade den Gemeinschaftsraum verlassen, als Wood vor mir stand. Na toll. Das auch noch. Dann würde es heute wohl nicht nur ein Gespräch geben. „Katie, kann ich bitte mit dir sprechen?“, wollte er wissen und sah mich bittend an. Zuerst wollte ich nein sagen, doch dann dachte ich mir, wieso nicht jetzt hinter uns bringen. Irgendwann musste es sowieso sein. Und wenn ich heute schon ein unangenehmes Gespräch führen musste, dann konnte ich den Tag genauso gut zum Tag der unangenehmen Gespräche erklären. Also nickte ich ihm zu und deutete ihm nach draußen. Ich wollte nicht im Gemeinschaftsraum vor allen anderen mit ihm reden. „Ich hab aber nicht viel Zeit, Snape erwartet mich.“, meinte ich vor dem Portrait und schüttelte mich kurz. „Keine Sorge, ich brauche nicht lang.“, versprach er mir und lächelte mich unsicher an. „Ich wollte eigentlich nur wissen, wo wir gerade stehen. Ich hatte das Gefühl, dass unser Date sehr gut gelaufen ist, aber dann bist du mir fast drei Tage aus dem Weg gegangen.“ Ich seufzte. „Ja, tut mir leid. Ich musste nachdenken.“ Oliver nickte mir zu. „Ich mag dich, Oliver, aber ich bin im Moment nicht bereit für eine Beziehung. Ich möchte mich mit verschiedenen Jungs treffen. Meine Jugend genießen. Versteh das bitte nicht falsch, es geht mir mehr darum Erfahrungen zusammeln. Ich möchte sehen, welche Möglichkeiten ich habe. Ich will mich einfach noch nicht festlegen.“ Ich atmete tief ein. „Hör mal, wenn ich zu dir sagen würde, dass wir es versuchen sollten, wäre das einfach nur gemein. Ich bin nicht in dich verliebt, Oliver. So leid es mir tut, aber das war einmal.“ Nun seufzte er. „Es tut mir leid, dass ich meine Gefühle für dich nicht früher bemerkt habe. Wirklich.“ Nun war es an mir zu nicken. „Mir auch.“ Und das war mein Ernst. Wäre er früher darauf gekommen, könnten wir jetzt ein glückliches Paar sein und ich müsste mir keine Gedanken um Flint machen. „Es muss sich schlimm anhören. Ich will nicht, dass du denkst, ich sei eine Schlampe. Darum geht es mir nicht. Ich will nur einfach die große Liebe finden und ich denke mir, dass es am einfachsten geht, wenn man sich mit verschiedenen Menschen trifft.“ Nun gab er mir Recht. „Das verstehe ich, Katie. Ernsthaft. Aber woher willst du wissen, dass ich nicht der Richtige bin?“ „Oliver, ich bin nicht verliebt in dich. Das ist doch Wissen genug, oder?“, fragte ich, doch er schüttelte den Kopf. „Liebe kann sich entwickeln. Man muss sich nicht von heute auf morgen verlieben.“ Nun lächelte ich leicht. „Nein, vielleicht muss man das nicht, aber willst du wirklich darauf warten, dass ich mich in dich verliebe, auch wenn die große Chance besteht, dass das vielleicht niemals passiert?“ Ich fragte das eigentlich nur, weil ich mir sicher war, dass er nein sagen würde, doch ich kannte Oliver anscheinend nicht so gut, wie geglaubt. „Ja.“, meinte er schlicht und ich stutzte. „Wie bitte?“, meinte ich, „Das kann doch nicht dein Ernst sein.“ „Doch. Ich meine es Ernst. Geh einfach nur ab und zu mit mir aus. Gib mir eine Chance herauszufinden, ob es funktioniert.“, bat er mich eindringlich. Ich hatte ihn selten so ehrgeizig abseits des Quidditchfeldes erlebt. Ich überlegte fieberhaft, wie ich die ganze Sache wieder in Ordnung bringen konnte, doch er unterbrach meinen Gedankengang. „Keine Verpflichtungen. Du kannst dich treffen mit wem du möchtest. Hauptsache du gibst mir auch ab und zu eine Gelegenheit zu einem Date.“ Flehend sah er mich an und er tat mir leid. Ich wusste, dass es nicht richtig war. Ich wusste, dass es der falsche Grund war und ich wusste, dass es ihn nur mehr verletzen würde. Doch wie er mich ansah, brachte meinen Entschluss zu Fall. Ich nickte ihm zu. „Okay gut, wie du möchtest, aber ich habe das Recht diese Vereinbarung jederzeit rückgängig zu machen.“ Lächelnd umarmte er mich. Sanft, zärtlich, vorsichtig und dankte mir tausendmal. Mein schlechtes Gewissen wuchs. „Tut mir leid, ich muss jetzt los. Snape.“, meinte ich und verabschiedete mich. Gespräch eins geschafft, Gespräch zwei noch ausstehend. Ich seufzte. Geschafft.. ja klar.. das war gerade total schief gelaufen. Andererseits war es vielleicht ganz gut. So hatte ich mehr Möglichkeiten. Aber Wood tat mir leid. Immer mehr und mein schlechtes Gewissen wuchs. Wahrscheinlich hatte es bald seinen Höhepunkt erreicht. Dachte ich damals zumindest. Wie falsch ich damit lag, würde ich erst später erfahren. Im Kerker angekommen wartete Flint schon auf mich. „Wo ist Snape?“, wollte ich wissen, um von meiner Aufregung abzulenken. „Er hat uns nur die Rezepte gegeben und ist wieder verschwunden. Wir sollen ihm die Ergebnisse dann in sein Büro bringe, wenn wir fertig sind.“, antwortete er gelassen und deutete auf ein paar Blätter vor ihm. Ich nickte ihm zu, setzte mich neben ihn und fing an die Rezepte zu lesen. Einige hatten wir im Unterricht diese Woche durchgenommen, die anderen würden wahrscheinlich in den nächsten Tagen drankommen. Gespannt wartete ich darauf, dass Flint unser Gespräch anschnitt, doch er half mir einfach bei den Tränken, gab ab und zu eine höhnische Bemerkung über mein mangelndes Talent ab und füllte die fertigen Mixturen in Phiolen ab. Es lief nicht reibungslos. Wäre bei meinem Talent, oder eher Untalent, auch nicht zu erwarten gewesen. Doch wir schafften es irgendwie alle Tränke hinzubekommen. Zumindest irgendwie. Als wir fertig waren, „bat“ er mich zu warten und brachte die Ergebnisse zu Snape. Ich überlegte kurz, mich aus dem Staub zu machen, aber dann hätte ich die ganze Sache nur verzögert. Aufgeben würde Flint nicht. Und mir war es lieber, wir klärten die Sache gleich hier, als morgen in aller Öffentlichkeit. Und da er mir damit gedroht hatte, falls ich verschwand, hielt ich diese Möglichkeit für äußerst realistisch. Also blieb ich, wo ich war. Ich musste nicht lange warten, da kam Flint auch schon zurück. Seine Augen funkelten gefährlich und auch sein Gesichtsausdruck war nicht mehr so entspannt wie vorhin. Mit wenigen Schritten war er bei mir und küsste mich begierig. Meine Rückseite drückte unangenehm gegen einen Tisch, seine Hände pressten mich fest gegen ihn und seine Lippen küssten mich hart und fordernd. Einfach nur perfekt. Gerade weil es so unperfekt war. Einfach Flint. Ich wollte ihn von mir schieben, solange mein Verstand noch aktiv war, doch er schien mich zu durchschauen und ignorierte meine Versuche einfach. Er zwang meine Lippen auseinander, schob mir seine Zunge in meinen Mund und erkundete ihn genüsslich. Diese Art Übergriff sollte ich eigentlich nicht so erotisch finden. Ich sollte Angst bekommen, angeekelt sein, ihn mit aller Gewalt von mir schieben, doch ich schaltete meinen Verstand ab, bog mich ihm entgegen, schlang meine Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss mit aller Wut und Leidenschaft, die ich in diesem Moment aufbringen konnte. Als er spürte, dass ich meinen Widerstand aufgegeben hatte, stöhnte er wohlig auf und lockerte seinen Griff. Aber nur ein wenig. Er blieb dennoch fordernd. Dann hob er mich auf den Tisch und ich schlang die Beine um seine Hüften. Er roch einfach so unglaublich gut. Intensiv und männlich. Seine Hände waren überall, brachten mich um das letzte Quäntchen Verstand, das ich noch besaß. „Kätzchen.“, stöhnte er, als ich mich an ihm rieb. Mir gefiel es. Mir gefiel sein Stöhnen und in dem Moment war mir alles andere egal. Sollte er mich benutzen, sollte er nur Sex wollen, egal. Hauptsache, er hörte nicht auf, meinen Hals zu küssen, meine Brüste zu massieren, meinen Po zu kneten. In kürzester Zeit hatte ich ihm seine Hose geöffnet und herunter gezogen. Auch mein Slip war schnell beseitigt. ------- Völlig außer Atem stützt er sich auf mir ab, keuchte mir ins Ohr, doch ich war nicht besser. Auch ich atmete heftig ein und aus, versuchte wieder genug Luft zu bekommen. Obwohl dieses Mal so völlig anders war, als mein erstes Mal, hatte es mir fast besser gefallen. Es war Flint-typisch gewesen. Langsam zog er sich aus mir heraus, hielt mich aber dennoch nah bei sich. Vielleicht lag es auch daran, dass ich nicht daran dachte, meine Beine von seinen Hüften zu nehmen. „Das sollte nicht passieren.“, meinte ich nach einiger Zeit und ließ ihn endgültig los. Wir atmeten beide wieder normal. „Dafür war es aber verdammt gut.“, antwortete er grinsend und reichte mir meinen Slip. Meine Oberbekleidung hatte ich schon gerichtet. Wortlos zog ich mich an, während auch er seine Kleidung wieder in Ordnung brachte. „Flint..“, fing ich an, doch plötzlich packte er meine Schultern und zog mein Gesicht nah an seines. „Marcus.“, meinte er drohend, und obwohl er furchteinflößend aussah, hatte ich keine Angst, ich war nur ein wenig erschrocken von seiner heftigen Reaktion. „Okay, Marcus. Kein Grund gleich auszurasten.“, beschwichtigte ich ihn und dann küsste er mich wieder. Diesmal nicht ganz so heftig und hart und trotzdem flintisch. Dann ließ er wieder von mir ab und sammelte seine Sachen zusammen. „Marcus. Wir müssen darüber reden. So geht das nicht. Du kannst mich nicht einfach überfallen.“ Höhnisch sah er mich an. „Nicht? Hat aber gut geklappt, wenn du mich fragst. Und überfallen klingt ein wenig hart. Findest du nicht?“ Ich seufzte. „Du weißt genau was ich meine.“, grummelte ich. Jetzt war er wieder typisch Slytherin. Nichts von dem bittenden Mann, der letztens vor meinem Gemeinschaftsraum gestanden hatte. Blöderweise gefiel mir auch das. „Das geht so einfach nicht.“, seufzte ich erneut. „Wieso nicht, Kätzchen?“, wollte er nun wissen. „Warum soll das nicht funktionieren?“ „Weil wir nicht zusammen sind.“, platzte es aus mir heraus und wieder sah er mich höhnisch an. „Willst du das denn?“, fragte er zweifelnd und ich schüttelte heftig den Kopf. „Nein.“ „Eben. Wo liegt dann das Problem? Wir müssen nicht zusammen sein, um Sex zu haben. Ich denke, das haben wir bereits bewiesen.“, meinte er und sah mich auffordernd an. „Das heißt, du willst eine Sexbeziehung? Wann immer dir danach ist, ein kleiner Fick zwischendurch?“, sagte ich und klang vielleicht ein wenig zu gereizt. Er zuckte mit den Schultern. „Oder wann immer dir danach ist. Ich spreche dir natürlich dasselbe Recht zu.“ Nun grinste er. Ich hingegen seufzte erneut auf. „Zu gütig, Euer Hoheit.“ „Kätzchen, stell dich doch nicht so an. Du bist doch sonst nicht so prüde, oder? Außerdem hast du versprochen, darüber nachzudenken, falls du dich erinnerst.“ Nun packte auch ich meine Sachen gänzlich zusammen. „Ich erinnere mich gut. Und ich habe darüber nachgedacht.“, antwortete ich, um die Sache in die länge zu ziehen. „Und?“, hakte er nach. „Was ist dabei herausgekommen?“ „Ich bin zu zwei verschiedenen Möglichkeiten gekommen. Eigentlich wollte ich dir nur eine davon mitteilen.“ Ich seufzte wieder. „Ich wollte dir eigentlich sagen, dass ich keine Chance sehe, wie das hier funktionieren kann.“, meinte ich weiter. „Eigentlich? Und was ist die zweite?“, wollte er wissen. Er grinste mich immer noch an und ich musste zugeben, dass ich es am liebsten noch einmal getan hätte. „Ja, eigentlich. Ich denke, dazu ist es jetzt nämlich sowieso schon zu spät.“, sagte ich und holte noch einmal tief Luft. „Die zweite gleicht deiner Aussage von vorhin auf unheimliche Art und Weise. Wir haben Sex. Mehr nicht. Keiner erfährt davon. Du hältst deinen Mund. Keine Anspielungen in der Öffentlichkeit. Wir kennen uns nicht.“, stellte ich klipp und klar fest. Erstaunt sah er mich an. „Dazu wärst du wirklich bereit? Für so eine hätte ich dich nicht gehalten.“ Wieder seufzte ich. „Ich mich auch nicht. Aber Fakt ist, dass ich mich nicht von dir fernhalten kann. Warum auch immer. Und dir geht es anscheinend mit mir genauso. Da wir nicht verliebt sind, werden wir wohl kaum Händchenhaltend zusammen rumlaufen und auf glückliches Pärchen machen. Also bleibt nur diese Möglichkeit.“ Nun nickte er. „Gut. Einverstanden. Anders hätte ich es nicht gewollt.“ Wieder wollte er mich an sich ziehen, doch ich widerstand. „Aber du hältst deinen Mund. Ein falsches Wort und unsere Abmachung ist hinfällig. Klar?“, fragte ich. Ich musste das geklärt haben. „Ja, klar. Kein Problem. Ganz wie mein Kätzchen möchte.“, grinste er, bevor er mich leidenschaftlich küsste. Ich musste echt verrückt sein. Ich hatte mich doch gerade nicht wirklich auf eine Sexbeziehung eingelassen, oder? Das konnte einfach nicht sein. So war ich nicht. Auf dem Weg nach oben seufzte ich noch viele Male tief auf. Wenn meine Eltern das erfahren würden. Sie wären so enttäuscht von mir. Ich war schon gespannt, wie Angelina und Alicia darauf reagieren würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)