Vormittag einer jungen Mutter von Nitschieh (- kleine One-Shot-Sammlung -) ================================================================================ Vormittag einer jungen Mutter ----------------------------- Ein verlassener Friedhof. Ein kleines Mädchen. Eine Katze auf einem Baum. „Komm runter, Miez. Miezmiez.“ Das kleine Mädchen heißt Lilly und ist vier Jahre alt. Sie will ihrer Katze Miez helfen, die sich nicht mehr von einem Baum herunter traut. „Lilly, jetzt komm endlich! Die Katze kommt schon von alleine wieder runter.“ Lilly soll zum Mittag kommen. Sie wohnt mit ihren Eltern auf der anderen Straßenseite des Friedhofes. Aber sie möchte ihre Katze vor dem Essen wiederhaben. „Gleich, Mama! Aber Miez hat doch Angst ohne mich.“ Das kleine Mädchen dreht sich wieder in die Richtung ihrer Katze. Miez sitzt zitternd auf einem sehr hohen Ast. Lilly spricht noch einmal beruhigend auf das Tier ein. „Komm runter. Miezmiez. Du brauchst keine Angst haben.“ Lillys Mama kommt, um ihre Tochter abzuholen. Die Frau macht sich Sorgen um ihr Mädchen, das jeden Tag auf den Friedhof geht, um mit ihrer Katze zu spielen. „Lilly! Jetzt komm! Du weißt, dass du nicht allein auf den Friedhof sollst. Das ist kein Platz zum Spielen.“ Die Mutter nimmt ihre Tochter am Arm, um sie mit zu nehmen. Das Mädchen sträubt sich und schreit. „Nein! Lass mich! Ich muss Miez doch helfen.“ Lillys Mama seufzt. „Also gut, ich werde Miez da runter holen. Aber danach kommst du mit essen, verstanden!?“ Lilly strahlt über das ganze Gesicht und nickt heftig. „Jawohl, Chefin!“ Dazu salutiert das Mädchen spielerisch. Ihrer Mutter entweicht ein Lächeln. „Na dann...“ Die Frau macht sich am Stamm des Baumes zu schaffen. Schließlich findet sie Halt und klettert hinauf. Die Katze zittert weiter, beginnt nun zu fauchen. „Mama, beeil dich! Miez hat Angst.“ Lilly tritt ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Am liebsten würde sie selbst hinauf klettern. Aber sie ist noch zu klein. „Ja doch, Schatz. Aber wenn ich schneller mache, kriegt Miez noch mehr Angst.“ Die Mutter des kleinen Mädchens beginnt zu schnaufen. So einen Baum zu erklettern kann ganz schön anstrengend sein. Was man nicht alles für seine Kinder tut. „Ja, Mama! Gleich bist du da.“ Vom lauten Aufschrei der kleinen Fünfjährigen erschreckt, springt die Katze im hohen Bogen vom Baum. Direkt vor die Füße des Mädchens. „Toll, Mama! Jetzt ist Miez wieder da! Jetzt können wir essen gehen!“ Lilly nimmt ihren kleinen flauschigen Schatz auf den Arm und hüpft über die Straße nach Hause. „Ähm, Lilly...!?“ Die Frau sitzt immer noch im Baum. Allein gelassen von dem Kind, das sie in diesen geschickt hat. Und kommt nicht wieder hinunter. „Könnte mir mal jemand helfen?“ Lillys Mama versucht, sich aus dem Gewirr der Äste zu befreien. Nach anstrengenden 5 Minuten schafft sie es auch. Sie spricht zu sich selbst. „Puh... Wie anstrengend kleine Kinder sein können...“ Nun macht sich unsere Heldin auf, um das Essen zu genießen, das sie zubereitet hat. „Das hat aber lange gedauert, Mama.“ Tochter und Ehemann sitzen bereits am Esstisch und haben sich etwas von den Nudeln aufgetan. Die Frau grinst in sich hinein. „Ja, ich musste erst den Weg aus den Ästen heraus finden.“ Sie setzt sich nun ebenfalls an den Tisch, ihr Mann tut ihr ebenfalls etwas Essen auf den Teller. „Piep piep piep, guten Appetit.“ Das Essen verläuft mit einigen Gesprächen über den Tagesplan und das Erlebte der Woche. „Miez ist vorhin schon wieder auf den Baum gesprungen, Papa!“ Anschließend soll das Mädchen Mittagsschlaf halten. „Nein, ich will nicht! Ich möchte nicht schlafen.“ Lilly zappelt wild umher, um dem festen Griff ihrer Mama zu entkommen. Der Erfolg bleibt aber aus. „Und ob du schlafen gehst.“ Ihre Mutter nimmt das Mädchen auf den Arm und trägt es in sein Zimmer. Dabei fängt Lilly an zu lachen. Die beiden albern noch ein paar Minuten herum. Doch irgendwann muss auch einmal Schluss sein. „So, jetzt wird aber geschlafen. Äuglein zu und denk an etwas schönes.“ Lilly unternimmt noch einen Versuch, ihre Mama zum Albern zu bringen, aber auch hier erreicht sie nicht den gewünschten Erfolg. Die Frau löscht das Licht und will die Tür schließen. „Mama...?“ Die Tür wird noch einmal kurz einen Spalt breit geöffnet. „Was ist, mein Schatz?“ Eine sanfte Stimme. „Darf ich mit Miez im Bett schlafen?“ Lilly probiert ihren Hundeblick. Ihre Mama lächelt. „Ok, aber nur ausnahmsweise.“ Das Mädchen strahlt. Die Frau verlässt den Türrahmen und kommt wenig später mit einer Katze auf dem Arm zurück. Sie legt Miez ins Bett neben ihre Tochter. Anschließend gibt sie Lilly einen Kuss auf die Stirn. „So, und jetzt wird aber ganz wirklich geschlafen.“ Die Vierjährige nickt, öffnet aber noch einmal den Mund, um etwas zu sagen. „Du musst Miez auch gute Nacht sagen.“ Die Frau wünscht auch der Katze einen schönen Schlaf, gibt ihr sogar, auf weitere Aufforderung ihrer Tochter, auch einen Kuss. Dann geht sie wieder zur Tür. „Schlaf schön und träum etwas schönes. Wenn du aufwachst gehen wir in den Zoo und schauen uns ganz große Katzen an, okay!?“ Dann wird die Tür geschlossen und das kleine Mädchen mit der Katze im Arm schläft lächelnd ein. [Ende] Ich freu mich wie immer über Kommis. Auch für meine kleine Sinnlosstory ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)