Tränen von dannysahne (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 3: Kampf ---------------- Sakura erwachte mit dem Gefühl, dass etwas anders war. Sie brauchte einen Moment um zu realisieren, dass ihr Chakra nicht länger blockiert war und sie wohl automatisch einige Wunden ihres Körpers geheilt hatte. Jedoch zog sich ihre Lunge noch immer schmerzhaft zusammen, sobald sie etwas tiefer Luft holte. Die kalte, abgestandene Kellerluft war Gift für ihr Atemorgan gewesen und hatte sie zusätzlich zu ihren Verletzungen mehr und mehr geschwächt. Auch eine Untersuchung ihres Bauchraums zeigte, dass der Magen und das daneben liegende Organ, noch immer innere Schäden aufwiesen. Der letzte Shinobi war alles andere als zimperlich gewesen und hatte ihr immer wieder in den Bauch getreten, nachdem sie ihm den kleinen Finger abgebissen hatte. Sie bereute ihre Handlung in keinster Weise und doch hatte sie diese Rebellion teuer bezahlt. Sakura schüttelte den Kopf und versuchte die aufsteigenden Erinnerungen aus ihrem Kopf zu verbannen – sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken. Noch immer ungläubig, dass die Blocker tatsächlich weg waren fuhr sie über ihre Handgelenke und spürte die Erhebungen des Narbengewebes. Deutliche Überbleibsel ihrer erfolglosen Versuche, die Chakrablocker zu entfernen. Sie konnte schon gar nicht mehr zählen wie oft sie es versucht hatte, mit jedem nur erdenklichen Gegenstand, der ihr in die Finger kam. Ihr ewiges Scheitern und die andauernde Folter hatten letztlich auch dazu geführt, dass sie nur noch einen einzigen Ausweg sah. Vorsichtig fuhr Sakura über die dicke Wulst an ihrem Hals, direkt über der Halsschlagader. Es war ihr erster Versuch gewesen und bis zu dem Tag ihrer Befreiung auch ihr letzter, da Mameha dafür gesorgt hatte, dass wirklich jeder Gegenstand außer dem Bett und der Sitzecke aus ihrem Zimmer verbannt wurde. Essen und Trinken bekam sie ab diesem Zeitpunkt nur noch in hölzernen Schalen und ohne Besteck oder Stäbchen. Erneut schüttelte die Haruno den Kopf und stand langsam auf. Das fröhliche Zwitschern der Vögel war nicht mehr zu hören, lediglich die Grillen und einige Frösche veranstalteten ein kleines Konzert. Sakura vermutete daher, dass es bereits Nacht war und doch wollte sie hinaus unter den freien Himmel. Es spielte für sie ohnehin keine Rolle ob es nun Tag oder Nacht war. Das tiefe Schwarz, war ihr ständiger Begleiter geworden. Doch die Geräusche und Gerüche der Nacht unterschieden sich so deutlich von denen des Tages, dass sie den Drang hinaus zu gehen gar nicht erst unterdrücken wollte. Nach all der Zeit unter der Erde verspürte sie nur noch den Wunsch, so viele Eindrücke wie möglich in sich aufzunehmen. Leise schritt die Haruno den Gang entlang und blieb einen Moment wie angewurzelt vor den Schlafzimmerräumen der anderen stehen. Mit schief gelegtem Kopf blickten ihre blinden Augen auf eine bestimmte Tür, bevor sie sich mit einem tiefen Seufzen abwand und weiter voranschritt. ----------------------- Abermals erwachte Sasuke von dem Geräusch der sich öffnenden Haustür und richtete sich müde auf. Er verstand ja, dass sie nach langer Gefangenschaft den Wunsch verspürte unter freiem Himmel zu sein, doch sollte sie in ihrem Zustand wirklich nicht alleine herumlaufen. Er versuchte ihr Chakra zu orten damit er sie schneller fand und stellte überrascht fest, dass er dazu nicht in der Lage war. Sie unterdrückte es und dass sogar ziemlich gut. Neugierig geworden folgte er ihren Spuren und beobachtete wie sie auf die Lichtung von heute morgen zusteuerte, an deren Rand sie stehen blieb und bewegungslos verharrte. Sein eigenes Chakra unterdrückend, schwang er sich auf einen der naheliegenden Bäume und behielt sie weiterhin im Auge. Einen kurzen Moment öffnete sie ihren Mund, schloss ihn aber wieder ohne dass ein Wort ihre Lippen verlassen hatte. Von Karin wusste er, dass sie auch zu der Rothaarigen außer ihrem Namen noch keinen Ton gesagt hatte. Umso überraschter war er, als sie ihn mit schwacher Stimme ansprach. Doch vor allen Dingen war sie sagte, ließ ihn vor Schreck fast vom Baum fallen. „Warum beobachtest du mich, Sasuke?“ „Woher……?“ Ein melancholisches Lächeln huschte über Sakuras Lippen. „Ich würde dein Chakra unter tausenden wieder erkennen. Du hast es im Schlaf nicht unterdrückt als ich an deiner Tür vorbei ging und die Chakra-Blocker behindern nicht länger meine Wahrnehmung.“ Mit auf den Baum gerichtetem Gesicht, fuhr sie fort: „Außerdem, hast du dich nicht gerade leise angeschlichen.“ Diese Aussage verärgerten ihn einen kurzen Moment, doch ihre toten Augen die deutlich vom Mondlicht beschienen wurden, ließen das Gefühl augenblicklich verhallen. Sie hatte ihr fehlendes Augenlicht durch ein umso schärferes Gehör ersetzt, mit welchem Recht sollte er ihr ihren Spott vorwerfen. Ihre Stimme war ungewohnt kratzig und das Sprechen bereitete ihr hörbar Mühe. Er fragte sich wie lange es wohl her war, dass sie ein richtiges Gespräch geführt hatte. Den Kopf schief legend, um die sie umgebenden Geräusche besser aufzunehmen, wartete sie auf eine Antwort, die nicht kam. Stattdessen konnte sie deutlich spüren, dass Sasuke sein Chakra nicht länger unterdrückte und von dem Baum heruntersprang. Als er jedoch auf sie zuging machte Sakura unbewusst einen Schritt zurück. Sie wusste, dass der Uchiha ihr nichts tun würde und doch schreckte sie vor seiner körperlichen Präsenz zurück. Ein schwaches „Nicht“ verließ ihre Lippen als er einen weiteren Schritt nach vorne und sie einen weiteren nach hinten machte. Sie fragte sich ob er die Ironie der ganzen Situation ebenso empfand wie sie. War er es doch früher gewesen der vor ihrer Nähe zurückschreckte und jeglichen Körperkontakt vermied. Allein der Umstand, dass er nun ihre Nähe suchte, hätte die alte Sakura vermutlich zu einem Freudensprung verleitet. Doch diese Sakura gab es schon lange nicht mehr. Sakuras altes ich war bereits vor einer halben Ewigkeit in Mamehas Kerker gestorben und hatte lediglich eine beschmutzte Hülle zurückgelassen. Denn genau das war es, was sie vor Sasuke zurückschrecken ließ. Der Gedanke unrein und befleckt zu sein. Beschmutzt durch das was mit ihrem Körper geschehen war und was sie niemals würde rückgängig machen können, egal wie sehr sie es sich auch wünschte. Allein der Umstand, dass der Uchiha wahrscheinlich genau wusste, was ihr widerfahren war, bereitete ihr eine solche Übelkeit und seelische Schmerzen, dass es kaum auszuhalten war. Sasuke war derweil stehen geblieben um ihren Wunsch zu respektieren. Ihr schwacher Widerspruch, bescherte ihm einen dicken Kloß im Hals und erneut kam in ihm die Wut über das hoch, was man ihr angetan hatte. „Es wäre besser, du würdest wieder hineingehen. Die kalte Nachtluft ist sicher nicht gut, für deine Lunge.“ Überrascht hob Sakura ihre Augenbraue. Er hatte es bemerkt? Gut sie schnaufe wahrscheinlich des Öfteren wie eine alte Frau, aber dennoch war sie nicht davon ausgegangen, dass es dem Uchiha auffallen würde. Lächelnd wand sie ihr Gesicht Richtung Himmel und fragte: „Was passiert jetzt mit mir?“ „Ich werde dich nach Konoha zurückbringen, sobald du dazu in der Lage bist.“ Nach einer kurzen Pause fügte er jedoch noch hinzu: „Sofern du das möchtest.“ Erneut überraschte sie Sasuke mit seiner Aussage und sie fragte leise: „Und was ist, wenn ich nicht zurück möchte?“ „Warum solltest du nicht wollen?“ Sakura schnaubte, sie hasste es eine Frage mit einer Gegenfrage beantwortet zu bekommen. „Vielleicht, weil meine sogenannten Freunde, schon nach zwei Wochen, die Suche nach mir aufgegeben haben und mich für tot erklärten?!“ Der Uchiha hörte deutlich die Bitterkeit in ihren Worten und konnte sich nicht vorstellen, dass Naruto wirklich so leicht aufgab. „Wer hat dir das erzählt?“ „Niemand – ich habe die Bekanntmachung Tsunades Schwarz auf Weiß vor mir gesehen. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht geblendet und doch wünschte ich, ich wäre es bereits gewesen. Denn dann hätte dieser einfache Zettel, nicht all meinen Glauben in meine Freunde auf einen Schlag zunichte gemacht und mich der stillen Hoffnung überlassen, irgendwann gerettet zu werden.“ „Was für ein Datum, hatte diese Bekanntmachung?“ Es war ein einfacher Weg, zu überprüfen, wie lange die Haruno in Gefangenschaft gewesen war. Denn er war sich sicher, dass sie sich das Datum gemerkt hatte. Ihre Antwort ließ ihn einem Moment erbleichen und er war froh, dass sie sein Entsetzen nicht sehen konnte. – Zwei Jahre! Sie war fast zwei Jahre, dieser Hölle ausgesetzt gewesen. Wahrscheinlich war es ihr noch viel länger vorgekommen und doch konnte er ihre Frage nach der jetzigen Jahreszahl kaum beantworten. Auch über ihr Gesicht, huschte einen kurzen Moment ein Gefühl. Doch Sasuke konnte nicht genau bestimmen, was für eines. Es wirkte wie eine Mischung aus Überraschung und Unglauben. „Zwei Jahre…… Ich dachte es wären mehr gewesen…….“ kam es leise über ihre Lippen. „Lass uns wieder hinein gehen, Sakura. Es ist spät.“ Seine dunkle Stimme, riss sie aus ihren Überlegungen und erneut huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Sie hatte eine Entscheidung gefällt, was ihr Weiterleben betraf und sie wollte es umsetzen, bevor sie der Mut oder viel mehr die Entschlossenheit dazu verließ. Sie hatte sich entschieden weiter zu leben, doch dafür musste sie erst noch etwas tun. Sie würde leben, doch die Narben ihrer Vergangenheit mussten verschwinden – zumindest die Äußeren. Rasant formte sie einige Fingerzeichen und löste das Siegel auf ihrer Stirn. Zu spät bemerkte Sasuke das die Haruno vorhatte ein Jutsu auszuführen und noch bevor er sich entscheiden konnte einzugreifen, weil er befürchtete, sie würde sich nun doch noch etwas antun, zerbrach das Zeichen auf ihrer Stirn und dunkle Male bereiteten sich auf ihrem Gesicht aus. Deutlich spürte er den enormen Chakraanstieg in ihrem Körper und folgte mit den Augen, dem weißen Dampf, der ihren gesamten Körper überzog. An einigen Stellen, verharrte der Nebel länger als anderen Orts und erst als sich der Dampf komplett verzogen hatte, schloss Sakura erneut Fingerzeichen. Die Male in ihrem Gesicht zogen sich zurück und bildeten erneut den rautenförmigen Punkt auf ihrer Stirn. Er bemerkte die Veränderung nicht sofort, da sie noch immer an Ort und Stelle stand und sich nicht bewegte. Doch dann fiel ihm auf, dass ihr Atem wesentlich entspannter ging und mit großen Augen wanderte sein Blick über ihre Handgelenke bis hin zu ihrem Hals. Die roten und dicken Narben waren gänzlich verschwunden und kein einziger Makel, war auf ihrer Haut zurückgeblieben. Absolut nichts erinnerte mehr an die Tortur, die sie durchlitten hatte und erst jetzt bemerkte er den Glanz ihrer geöffneten Augen. „Sakura!“ „Sasuke-kun!“ Ein aufrichtiges Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie seinen alten Kosenamen aussprach, ehe ihre Augen vor Erschöpfung zufielen und ihre Beine nachgaben. Noch bevor ihr Körper auf dem Boden aufschlug, hatte Sasuke sie aufgefangen und hielt sie in seinen Armen. Ihre leisen Worte, waren kaum zu verstehen und doch ließen sie eine unbekannte Wärme, durch den Uchiha strömen. „Wer hätte gedacht, dass es dein Gesicht sein würde, das mir nach all der Zeit in der Dunkelheit, als erstes entgegenblickt. – Ich danke dir! Für alles.“ ----------------------------------------- Noch immer müde, saß Sasuke am späten Morgen in der Küche und grübelte vor sich hin. Immer wieder wanderten seine Gedanken zu gestern Nacht, als ihm das strahlende Grün ihrer Augen so plötzlich entgegenblickte. Soviel auch zu seinem Plan, Sakura nicht wissen zu lassen, wer sie gerettet hatte. Noch mehr Sorgen bereitete ihm jedoch ihre scheinbare Abneigung nach Konoha zurückzukehren. Suigetsu, der bereits seit einigen Stunden wach war und der den Uchiha bereits mit seiner guten Laune dermaßen ankotze, dass er ihn an das andere Ende des Tisches verbannt hatte, beobachtete den Schwarzhaarigen in seinen Überlegungen aufmerksam. Der Weißhaarige war noch immer von seiner Idee überzeugt, die Haruno einfach mitzunehmen. Eine Medic-nin konnte man immer gut gebrauchen und wenn sie in Schwierigkeiten gerieten, würden sie eben besonders gut auf sie aufpassen müssen. Er gab zu, dass sein Wunsch Sakura mitzunehmen, aus rein egoistischen Gründen herrührte. Sasukes Interesse an ihr war unleugbar und er hoffte, dass die durchaus chancenreiche Konkurrenz, Karin von ihrer Schwärmerei für den Uchiha abbringen würde. Er wusste schon lange, um seine Gefühle für die Rothaarige und wenn Sasuke erst Mal aus dem Spiel war, würde sie seinem Werben mit Sicherheit ebenfalls nachgeben. Verschlafen trat Karin nun ebenfalls in die Küche und setzte sich an die Mitte des Tisches. Suigetsu konnte ein Lachen nicht verkneifen und fragte: „Was hat dich denn aus dem Bett geschmissen?“ „Sakura! Sie duscht gerade und dummerweise ist das Badezimmer genau neben meinem Zimmer.“ „Ach“, war Suigetsus geistreiche Antwort während er überrascht feststellte, dass der Uchiha auf einmal wesentlich wacher wirkte und gespannt die Türe im Auge behielt. Wenn er es nicht besser wüsste würde er sogar sagen, der Schwarzhaarige war nervös. Sakura stellte derweil gerade das Wasser ab und trat aus der Duschkabine. Karin hatte dies als Waldhütte bezeichnet, doch so langsam kam in der Haruno der Verdacht auf, dass dies nicht einfach nur eine einfache Blockhütte war. Allein die Sanitäreinrichtungen und die teilweise exquisiten Möbel, die ihr heute Morgen sofort ins Auge gesprungen waren, sprachen dafür. Eingewickelt in ein dickes Handtuch, trat sie in ihr Schlafzimmer zurück und griff nach den Kleidern, die Karin ihr scheinbar bereitgelegt hatte. Etwas angespannt schlüpfte sie in den überaus kurzen Rock. Sie wollte eigentlich nicht wirklich soviel Haut zeigen und war mehr als froh, dass die langen, grauen Strümpfe bis über die Knie reichten. Zusammen mit den schwarzen Stiefeln und dem langärmeligen, grauen Oberteil fühlte sie sich gleich etwas wohler, da es dem schwarzen Minirock die Schärfe nahm. Alles in allem war das, in grau und schwarz gehaltene, Outfit einigermaßen annehmbar und Sakura wagte sich aus ihrem Zimmer. Als der scheinbare Grund für Sasukes Nervosität durch die Tür trat und Suigetsu und Karin wachsam entgegenblickte, fiel der Weißhaarige fast vom Stuhl. Ihre hüftlangen Haare, waren einem schulterlangen Schnitt gewichen und Karins Klamotten standen ihr einfach ausnehmend gut. Als er jedoch die Veränderung ihrer Augen bemerkte, klappte ihm automatisch der Mund auf. Die funkelnden Smaragde, zeigten nichts mehr von dem milchigen Schleier, der gestern noch deutlich über ihren Pupillen gelegen hatte. Freudig sprang er auf, da sein Plan sie mitzunehmen nun wesentlich bessere Aussichten auf Erfolg hatte. Doch als er freudestrahlend auf sie zugehen wollte, wich sie augenblicklich vor ihm zurück. Erstaunt blieb er stehen und betrachtete sie genauer. Ihre Körperhaltung glich einem in die Falle geratenen Raubtier, das nur darauf wartete mit einem beherzten Sprung zum Gegenangriff überzugehen. Ihr Gesicht hingegen zeigte kaum etwas von ihrem inneren Gefühlschaos, einzig und allein der angespannte Körper offenbarte ihr Unwohlsein. Mit erhobenen Händen, trat er lächelnd zu seinem Platz zurück und ließ sich langsam auf den Stuhl sinken. Sasuke, der das Ganze aufmerksam verfolgt hatte, entspannte sich ebenfalls wieder und beobachtete wie sich Karin zu der Medic-nin umwand und neben sich auf die Holzbank klopfte. Noch immer angespannt, setzte sich die Haruno nach kurzem Überlegen neben die Rothaarige und nickte ihm zur Begrüßung kurz zu. Der Uchiha erwiderte dies mit einem Brummen und verfolgte aufmerksam die folgende Unterhaltung der beiden Frauen. „Sakura, deine Augen! Du kannst ja wieder sehen – wie hast du das nur gemacht? Und auch deine Narben, sind völlig verschwunden!?“ „Ich habe das Siegel auf meiner Stirn gebrochen um mich vollständig zu heilen.“ „Wirklich? Ich habe mich schon gefragt wozu das Zeichen gut ist. Aber ich habe noch nie von einem solchen Jutsu gehört. Schließt die Heilung etwa auch die inneren Organe mit ein?“ Der Haruno fiel es sichtlich schwer Karins Fragen zu beantworten. Ihre Unterhaltung mit Sasuke war seit langer Zeit ihr erstes richtiges Gespräch und sie war es längst nicht mehr gewöhnt irgendwelche Konversation zu führen. Außerdem machte der Weißhaarige sie trotz seines Stillhaltens, noch immer nervös. „Das Souzen Saisei regeneriert den kompletten Körper. Sämtliche Verletzung werden nicht nur geheilt, sondern die Zellen auch vollständig erneuert – als hätte es niemals irgendwelche Schäden gegeben.“ „Ist das der Grund, warum die Sannin Tsunade im Kampf nicht getötet werden kann?“ fragte Suigetsu neugierig. „Warum willst du das wissen?“, stellte Sakura die Gegenfrage. Der Weißhaarige hörte deutlich ihr Misstrauen heraus und wollte ihr versichern, dass sie vor ihm wirklich nichts zu befürchten hatte, doch Sakura schüttelte den Kopf bevor er überhaupt zu sprechen ansetzen konnte. „Entschuldige, mein Verhalten zeugt nicht wirklich von Dankbarkeit.“ Seufzend erhob sie sich und sagte zu niemand bestimmten. „Ich bin draußen.“ Sobald Karin die Haustür zugehen hörte verpasste Karin dem Weißhaarigen einen Schlag in die Seite: „Idiot!“ Erneut drohte eine Zankerei zwischen den beiden auszubrechen, doch Sasuke unterband dies mit einem einfachen Satz: „Sie will nicht zurück nach Konoha.“ „Du hast also schon mit ihr geredet? Das hab ich mir fast gedacht, als sie nicht überrascht war dich zu sehen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich immer noch der Meinung bin, dass wir sie im Team aufnehmen sollten – warum will sie nicht zurück?“ „Konoha hat sie scheinbar schon zwei Wochen nach ihrem Verschwinden für tot erklärt und die Suche nach ihr eingestellt. Mameha, hat ihr wohl eine offizielle Bekanntmachung gezeigt die dies bestätigt, aber ich glaube nicht, dass das stimmt.“ „Warum nicht?“ kam es fragend von Karin. „Weil Naruto niemals so schnell aufgegeben würde sie zu suchen.“ Sowohl die Rothaarige als auch Suigetsu schauten ihn fragend an. Sasuke hatte kaum etwas, oder besser gesagt, fast gar nichts über sein altes Leben erzählt, doch diesmal ging er mehr ins Detail als sonst. „Naruto bildete zusammen mit Sakura mein Team. Selbst Jahre nachdem ich zu Orochimaru gegangen war, gaben die beiden ihre Versuche mich zurückzuholen nicht auf. Selbst als ich versucht habe Naruto zu töten …… hat er nicht aufgegeben. – Er hätte die Suche nach Sakura niemals so schnell eingestellt.“ „Und was willst du jetzt tun?“ stellte Karin die alles entscheidende Frage. Jedoch sollte sie keine Antwort mehr von dem Uchiha erhalten. Das Gefühl, sich nähender Chakren, ließ sie abrupt aufspringen und zur Tür eilen während sie über die Schulter rief: „Wir bekommen Besuch!“ Noch bevor Karin und Suigetsu die Lichtung erreichten auf der Sakura sich befand, stand der Uchiha bereits neben ihr. Die Haruno bemerkte deutlich seine Anspannung und auch die Sorge auf den Gesichtern von Karin und Suigetsu, die hinter sie getreten waren. Ehe sie fragen konnte was los war, spürte auch sie die sich näherenden Chakren. „Karin, Suigetsu passt auf Sakura auf!“ Ein Schnauben entwich Sakuras Lippen, dass der Uchiha jedoch nicht mehr hörte da er bereits einige Schritte vorgegangen war. Karin und Suigetsu hatten es aber sehr wohl gehört und blickten sich überrascht entgegen, ehe sie ihr Augenmerk wieder auf die Frau lenkten die mit verschränkten Armen vor ihnen stand. Obwohl bereits zahlreiche Shinobi auf der Lichtung erschienen, wirkte sie weder beunruhigt noch verängstigt. Aufmerksam verfolgte sie den kurzen Dialog zwischen Sasuke und dem scheinbaren Anführer der fremden Ninja. „Freunde von euch?“ fragte Sakura die beiden. Karin rückte ihre Brille zurecht und antwortete: „Nicht wirklich. Ich fürchte eher, dass sie noch ziemlich sauer auf uns sind, weil wir ihnen einen Kopfgeldjägerjob abgeluchst haben und sie deswegen eine Menge Geld verloren haben.“ „Wozu das denn? Sasuke hat doch als einziger Clanerbe mehr als genug Geld und soweit ich weiß war auch Orochimaru nicht gerade arm. Ihr werdet doch wohl etwas Kleingeld eingesteckt haben wenn ihr selbst seine Verstecke noch benutzt?!“ „Das hast du gemerkt?“ kam es überrascht von Suigetsu. „Ich bitte euch. Eine Waldhütte mit mehreren Bädern und Schlafzimmern?!“ Karin entschlüpfte ein leises Kichern: „Naja, das stimmt schon. Sowohl das mit der Hütte, als auch das mit dem Geld. – Sasuke-kun war hinter dem Nuke-nin auch nur her, weil er eine seltene Technik beherrschte die er kopieren wollte. Leider hat er ihn danach zu Asche verbrannt, was die Kopfgeldjäger als ziemlich … nun ja … beleidigend empfanden.“ Sakura nickte hierauf nur und deutete nach vorne, da scheinbar die Zeit für Gespräche beendet war. Nun sahen auch Karin und Suigetsu zum Waldrand und bemerkten, dass sich die Kopfgeldjäger-Gruppe bereit zum Kampf machte. Ein heftiger Schlagabtausch zwischen Sasuke und dem Anführer war entbrannt und die übrigen Shinobi stürmten auf die Haruno und die anderen beiden zu. Noch bevor der Weißhaarige sich schützend vor Sakura stellen konnte, stieß diese sich vom Boden ab und sprang mit einem Salto über mehrere Ninja hinweg. Zeitgleich mit ihrer Landung, beförderte sie einen der Männer mit einem gezielten Faustschlag in den Wald. Die breite Schneise die dabei geschlagen wurde, überraschte nicht nur die Angreifer. Etwas verwirrt blickte die Medic-nin auf ihre chakrageladene Faust, da sie es mit der Stärke wohl etwas übertrieben hatte. Nachdem sie so lange kein Chakra mehr geschmiedet hatte, musste sie das mit der richtigen Abmessung wohl erst einmal wieder richtig üben. Mit einem Schulterzucken wand sie sich dem nunmehr nähernden Shinobi zu, der scheinbar aus seiner Starre erwacht war und nun auf sie zustürmte. Sakura machte sich keine Illusion darüber, dass sie durch ihre lange Untätigkeit im Nachteil war was Geschick und Beweglichkeit anging. Sie hatte zwar ihre Verletzungen geheilt, doch das bedeutet nicht automatisch, dass sie auch ihre alte Form zurück erlangte. Da sie ihrer alten Schnelligkeit noch nicht vertrauen konnte, musste sie sich eben auf andere Techniken besinnen. Von dem Angreifer unbemerkt wandelte sich ihr blaues Chakra in ein grünes Leuchten. Sie ließ ihn noch näher heran, ehe sie mit einer einzigen streichenden Bewegung ihr Heilchakra in seinen Körper leitete und sein gesamtes Nervensystem lahmlegte. Unfähig auch nur noch eine einzige Bewegung zu machen, sackte der Ninja in sich zusammen. Die Haruno wollte sich gerade dem nächsten Gegner stellen als sie bemerkte, dass keine mehr übrig waren. Der letzte noch stehende Shinobi war vor ihr zurückgewichen, als er gesehen hatte, wie sie mit einer einzigen sachten Berührung seinen Kollegen Schach-Matt gesetzt hatte und war direkt einem äußerst gereizten Sasuke in die Arme gerannt. Wütend säuberte der Schwarzhaarige sein Katana und blickte seinem Team entgegen. Er kämpfte mit dem innerlichen Wunsch die beiden anzubrüllen, weil sie seinen Befehl auf Sakura aufzupassen nicht befolgt hatten und dem Eingeständnis, dass die Haruno auch sehr gut auf sich selbst aufpassen konnte. Er hatte es doch bereits in Mamehas Kerker bemerkt, dass Sakura sich zu einer ausgezeichneten Kunoichi entwickelt hatte und doch konnte er das Bild ihres geschwächten und geschändeten Körpers nicht aus seinen Gedanken verbannen. Er musste jedoch anerkennen, dass sie nicht mehr das kleine schwache Mädchen von damals war. Trotz dem, was ihr passiert war – der Gefangenschaft und Folter – war sie eine großartige Kämpferin geworden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)