Tränen von dannysahne (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 1: Begegnung -------------------- Gelangweilt schwenkte Sasuke den Sake in seiner Schale und versuchte das Gezanke seiner beiden Teammitglieder zu ignorieren. Seit er es geschafft hatte, seinen Bruder zu töten, reiste er nun mit Suigetsu und Karin ruhelos durch die Gegend, ohne ein wirkliches Ziel vor Augen. Er hatte geschafft, was er erreichen wollte und sowohl Orochimaru als auch Itachi ins Jenseits befördert, doch das Gefühl von Zufriedenheit hatte sich nicht eingestellt, eher war er noch ruheloser geworden. Immer wieder auf der Jagd nach Möglichkeiten noch stärker zu werden, oder ein bisschen was dazu zu verdienen, waren sie letzte Woche, auf eine ziemlich starke Truppe Abtrünnige gestoßen, durch die sie Juugo verloren hatten. Sasuke machte sich keine Illusion darüber, dass ihn das nicht wirklich störte. Sicher sein Team war stark und jeder von ihnen hatte seine ganz eigene nützliche Fähigkeit, doch es wäre ihm auch egal, wenn er ganz alleine durch die Gegend ziehen würde. Zumal die nervige Brillenschlange und der weißhaarige Freak, schon seit geraumer Zeit an seinen Nerven zehrten. Er hatte schon mehrmals mit dem Gedanken gespielt, die beiden einfach zurückzulassen und nach Konoha zurückzukehren, doch irgendetwas hatte ihn immer wieder davon abgehalten. Zum einen, war er sich gar nicht mehr so sicher, ob er den Uchiha-Clan wirklich wieder aufbauen wollte und zum anderen hatte er sich an die Freiheit, tun und lassen zu können was er wollte, gewöhnt. Er hatte wenig Ambitionen, sich der Hokage oder dem Ältestenrat unterzuordnen, die seine Rückkehr sicher an einige Bedingungen knüpfen würden. Dabei sollten sie froh und dankbar sein, wenn er Konoha tatsächlich als Heimatdorf für den neuen Uchiha-Clan auswählen würde. Zumal er noch nicht wirklich Lust auf nervigen Nachwuchs hatte. Das Kindergeschrei ging ihm allein schon auf die Nerven, wenn er es nur von weitem hört. Wie sollte er es da erst ertragen, mit diesen, scheinbar ständig irgendwelche Flüssigkeiten absondernden, Schreihälsen zusammenzuleben. Bisher war ihm auch noch nicht die geeignete Frau, für einen eventuellen Wiederaufbau über den Weg gelaufen. Er hatte jedesmal sorgsam darauf geachtet, dass die Frau das entsprechende Verhütungskraut einnahm oder -Jutsu ausführte, wenn er mit einer schlief. Einen Bastard in die Welt setzten, war das letzte was er wollte, wenn schon dann sollte es auch richtig gemacht werden. Obwohl ihm allein schon der Gedanke, sich für immer an eine Frau zu binden, einen gewaltigen Unwillen verursachte. Mit einer der Gründe, warum der Wiederaufbau des Clans vorläufig auf Eis gelegt war. Karins Gekreische riss Sasuke unsanft aus seinen Gedanken und entlockte ihm ein entnervtes Brummen. Die Rothaarige protestierte gerade lautstark dagegen, dass Suigetsu mit einer der aufdringlichen Frauen ins Nebenzimmer verschwinden wollte, die schon, seit sie angekommen waren, um sie herum schwenzelten. Das Gasthaus in dem sie eingekehrt waren, war bekannt für seine reizvollen und hübschen Frauen, doch bisher hatte keine von ihnen das Interesse des Schwarzhaarigen geweckt. Mameha die Hausmutter und Besitzerin der Herberge bemerkte seinen Unwillen und trat an den Tisch heran, während sie die anderen Mädchen wieder wegscheuchte. Suigetsu schaute dem Verschwinden, der leicht bekleideten Frauen mit verdrießlichem Gesicht hinterher, während Karin ein spöttisches Lächeln aufsetzte. Mameha schenkte Sasuke von dem Sake nach und bedachte ihn mit einem zarten Lächeln, denn sie wusste genau, dass sie trotz ihres bereits fortgeschrittenen Alters, die Männer noch immer um den kleinen Finger wickeln konnte. Doch wie nicht anders zu erwarten, reagierte der Schwarzhaarige mit den kalten Augen nicht im Geringsten darauf. Schon als er mit seinen Begleitern, ihr Etablissement betreten hatte, wusste sie, dass mit diesem Mann nicht zu spaßen war. Seine Stärke stand ihm förmlich auf die Stirn geschrieben und es bedurfte nicht erst des Katanas um ihr zu zeigen, dass dieser Mann ein gefürchteter Shinobi war. Genau für solche Männer hatte sie etwas ganz besonderes zu bieten. Für Männer die Stärke schätzten und die von den normalen Frauen meist gelangweilt waren. „Mir ist aufgefallen, dass euch meine Mädchen nicht zusagen. Vielleicht ist der Herr ja an etwas Speziellerem interessiert?!“ Ein minimales Zucken der Augenbraue, verriet ihr, dass sie seine Aufmerksamkeit hatte und so fuhr sie fort: „Ich habe mit den Jahren die Erfahrung gemacht, dass viele mächtige Männer eine starke Frau, die nicht so leicht zu gewinnen ist, bevorzugen. Vielleicht würde eine hübsche Kunoichi meiner Sammlung, euch eher zusagen, als die langweiligen Dirnen hier oben?!“ Mamehas Blick wanderte einen Moment zu dem Weißhaarigen, der noch immer leise mit der rothaarigen Frau zankte und sie war sich sicher, ihn schon einmal auf einem Steckbrief gesehen zu haben. Sie wusste genau, wann sie Abtrünnige vor sich hatte, schließlich machte sie diesen Job schon eine ganze Weile und wusste, welcher Art von Ninja, sie ihre kleine Besonderheit am besten anbieten konnte. Kein anständiger Shinobi, würde auf dieses Angebot eingehen, denn spätestens wenn man die unteren Räume betrat, wusste man, dass diese Frau nicht freiwillig für sie arbeitete. Doch gerade für solche Kämpfer, wie den Schwarzhaarigen mit den kalten Augen, war vor allem diese Frau ganz besonders geeignet. Sie war nun schon seit vielen Monaten in den Genuss von Mamehas besonderer Unterbringung gekommen und doch gab sie sich den Männern noch immer nicht freiwillig hin. Die zwei toten Freier verhinderten außerdem, dass sie jeden Mann zu ihr lassen konnte, sondern nur fähige Shinobi, die sich zu behaupten wussten. Mit süßlicher Stimme, versuchte Mameha ihr Angebot noch schmackhafter zu machen. „Die junge Konuichi gehörte in ihrem Dorf zur Elite. Eine starke Kämpferin, die nur unter hohen Verlusten eingefangen werden konnte und die sich keinem Mann freiwillig hingibt. Nur ein überaus mächtiger Krieger ist in der Lage sie zu bändigen. Wobei ich vielleicht darauf hinweisen sollte, dass zwei ihrer Besucher, ihre Unfähigkeit bereits mit dem Tod bezahlt haben.“ Sasuke spürte einen immer stärkeren Drang in sich aufkommen, die Frau wie eine lästige Fliege, an die nächste Wand zu klatschen. Als ob er – ein Uchiha – es nötig hätte, sich eine Frau mit Gewalt zu nehmen. Ihre nächsten Worte ließen ihn jedoch in seiner Bewegung innehalten und der Becher verweilte ohne weitere Beachtung auf halbem Weg zu seinem Mund. „Ich kann euch versichern, dass sie ein wirklich hübsches Ding ist und etwas ganz besonderes. Ihr Besuch ist nicht gerade günstig, doch eine solche Rarität ist natürlich nicht umsonst. Eine zarte Kirschblüte, mit wildem Feuer im Blut. Überlegt es euch.“ Mameha die sein plötzliches Erstarren als Interesse wertete, erhob sich und gab ihm mit einem Lächeln und einer Verbeugung zu verstehen, ihr zu folgen. Sasuke stellte den Becher zurück auf den Tisch und erhob sich mit einem kurzen „Ihr wartet hier“ an sein Team. Der Weg durch die hellen Flure endete vor einer schweren Eisentür. Mameha öffnete diese, mit dem Schlüssel um ihren Hals und führte ihn eine schmale und enge Treppe hinunter in die Kellerräume. Die Dunkelheit wurde lediglich von ein paar kleinen Öllampen unterbrochen und Mamehas Schritte halten laut auf dem steinernen Fußboden. Der Weg vorbei an ein paar hölzernen Türen, endete abermals vor einer schweren Eisentür. Bevor Mameha Sasuke einließ, betonte sie nochmals ausdrücklich, dass er auf eigene Gefahr hineinginge und dass sie ihn in einer Stunde wieder abholen würde. Ihre Bitte, sein Katana vor der Tür zu lassen, wurde von ihm nur mit einem eisigen Blick beantwortet und Mameha zuckte kurz die Schultern. „Wie ihr wollt, es ist euer Hals. Ihr Chakra wurde durch zwei Armschellen versiegelt, sie kann also keine Jutsus einsetzen, was ihrer Wehrhaftigkeit keinen Abbruch tut. - Ich möchte jedoch klarstellen, dass ihr sie behandeln und verletzten könnt wie es euch beliebt, doch ihr dürft sie nicht töten, es würde euch mit Sicherheit mehr kosten, als ihr zu zahlen bereit seid.“ Mit diesen Worten zog Mameha die schwere Tür auf und hänge eine der Öllampen aus dem Gang an einen Hacken an der Wand, bevor sie hinter Sasuke die Tür wieder schloss und dieser sich fragte, was er hier eigentlich tat. Es gab viele Frauen die sich mit Blumennamen schmückten, es musste nicht heißen, dass er diese wirklich kannte. Es war sogar mehr als unwahrscheinlich, aus einer Vielzahl von Gründen. Durch den schwachen Schein der Lampe, konnte er nur schemenhaft die spärliche Einrichtung des Gewölbes ausmachen. Bis auf ein breites Bett, mit einem Eisengestell gab es nur noch einen Tisch auf dem ein Tablett mit einem Holzbecher und einer leeren Essensschale stand. Die schmale Öffnung an der Wand rechts von ihm führte zu einem kleinen Badezimmer, doch war es die zierliche Gestalt in der Mitte des Raumes, die seine Aufmerksamkeit erregte. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und war lediglich mit einem dünnen und knappen Kimono bekleidet. Die vielen Blutergüsse und Schnittwunden hoben sich, trotz der spärlichen Beleuchtung, deutlich von der hellen Haut ab und legten ihm einen bitteren Geschmack auf die Zunge. Denn trotz der Dunkelheit, trat ein Detail ihrer Erscheinung deutlicher zu Tage, als alles andere. Ihr hüftlanges Haar, dass ihr in sanften Wellen über die Schultern viel und von einem zarten Rosa war, hielt seinen Blick gefangen und zog seinen Magen schmerzhaft zusammen. Mit einer graziösen Drehung wand sie sich ihm zu und erfüllte ihn mit absoluter Gewissheit. Die junge Frau vor ihm, war niemand anderes als seine alte Teamkameradin, Sakura Haruno. Während Sasuke selbst, einen kurzen Moment die Gesichtszüge entglitten, zeigten sich auf dem Gesicht der Haruno keinerlei Emotionen. Nicht einmal ein Ausdruck des Wiedererkennens huschte über ihr Gesicht und veranlasste den Uchiha, einen Schritt nach vorne zu machen. Augenblicklich wich Sakura eine Schritt zurück und blickte ihm noch immer ungerührt entgegen. Durch den schmalen Lichtschein der Lampe, lag ihr Gesicht nun im Dunkeln und die Augen des Uchiha huschten unbewusst über ihren Körper. Ihr zierlicher Körper war um einiges fraulicher geworden, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte und doch wirkte sie fast schon abgemagert. Die Blässe ihrer Haut hätte der Orochimarus Konkurrenz gemacht und ließ die rote wulstige Narbe an ihrem Hals deutlich hervortreten. Sasukes erster Gedanke war, dass es sich dabei wahrscheinlich um einen gescheiterten Selbstmordversuch handelte und er spürte wie ihm die Kehle immer enger wurde. Der Uchiha wusste nicht wie lange sie schon hier unten eingesperrt war, doch deutete alles auf eine lange Zeit hin und er fragte sich wie dies nur geschehen konnte. Mameha hatte angedeutet, dass es alles andere als leicht gewesen war, sie hierher zu entführen und doch hatte sie letzten Endes verloren. Sasuke wollte sich gar nicht vorstellen, was sie seit ihrer Gefangennahme alles hatte durchmachen müssen. Doch noch mehr Unbehagen bereitete ihm, dass sie ihn scheinbar nicht zu erkennen schien. Ihr offensichtliches Zurückweichen und der gleichgültige Blick, passten so überhaupt nicht zu dem, was er von ihr gewohnt war. Vielleicht dachte sie auch, er wäre aus dem selben Grund hier, wie alle anderen. Doch selbst wenn die Person vor ihm nicht Sakura gewesen wäre, hätte er sich niemals an einer unwilligen Frau vergriffen. Seine sachten Schritte vorwärts, ließen sie abermals zurückweichen und veranlassten den Uchiha dazu stehen zu bleiben, nachdem die Haruno mit dem Rücken an die Wand stieß und in eine Abwehrhaltung überging. Plötzlich stieß sich Sakura von der Wand ab und sprang direkt auf Sasuke zu. Dieser wich überrascht zurück und wehrte den Angriff der jungen Frau ab. Ein kurzer Schlagabtausch folgte, in dem Sasuke sich bemühte, Sakura nicht zu verletzten. Eine Abwehr seinerseits beförderte die Haruno ans andere Ende des Zimmers, so dass sie nun unmittelbar vor der Eingangstür stand. Zum ersten Mal stand sie direkt in dem Lichtkegel der Lampe und ließ Sasuke das volle Ausmaß ihrer Verletzungen erkennen. Seit er hereingekommen war, hatte er kein Wort gesagt und Sakura konnte ihn gar nicht wieder erkennen. Der trübe Glanz ihrer Augen und der milchige Überzug ihrer Pupillen ließen nur einen Schluss zu. Seine einstige Teamkameradin, deren hervorstechenstes Merkmal schon immer ihre jadegrünen Augen waren, war blind. Als nächstes stellte der Schwarzhaarige überrascht fest, dass sie eines seiner Kunais ihn ihrer Hand hielt und diesmal in eine Angriffshaltung überging. Er hatte nicht bemerkt, wie sie ihm während des kurzen Schlagabtauschs das Messer abgenommen hatte und war ungewollt beeindruckt von ihrem Geschick und dem starken Willen nicht aufzugeben. Mameha hatte zwar gesagt, dass sie bereits zwei Männer getötet hatte, doch Sasuke wusste aus seiner Zeit bei Orochimaru, dass eine solche Gefangenschaft auch den stärksten Geist zermürben konnte. Er spielte mit dem Gedanken, sich einfach erkennen zu geben, doch hatte ihre Blindheit einen unerwarteten Vorteil für ihn. Wenn er sie hier herausholen konnten, ohne dass sie ihn erkannte, könnte er sie einfach in der Nähe von Konoha an eine der Patrouillen abliefern, ohne sich groß erklären zu müssen. Doch zunächst musste er diesen Kampf beenden, ohne sie noch mehr zu verletzen. Ihr Atem ging bereits schon jetzt schneller und zeigten deutlich, dass es um ihre körperliche Verfassung nicht wirklich gut bestellt war. Erneut war es Sakura die den Schlagabtausch eröffnete und mit gezücktem Kunai vorwärts stürmte. Sorgsam darauf bedacht, die ohnehin schon geschwächte Frau nicht zu verletzten, wehrte er ihre Angriffe lediglich ab ohne selbst anzugreifen. Nach einigem Hin- und Her zog Sakura sich wieder zurück und klammerte sich haltsuchend an den kleinen Tisch. Das Atmen schien ihr immer schwerer zu fallen und einen kurzen Augenblick blitzte ein schmerzverzerrter Ausdruck in ihrem Gesicht auf, ehe sie sich mühsam aufrichtete. ----------------------- Der kurze Kampf, hatte Sakura deutlich gemacht, dass sie ihr Gegenüber nicht besiegen konnte. Sie wusste was als nächstes kommen würde und konnte den Gedanken kaum ertragen. Der Shinobi war überraschend vorsichtig gewesen, doch machte sie sich keine Illusionen darüber, wie es letzten Endes ausgehen würde. Ihre Lunge zog sich durch das intensive Atmen schmerzhaft zusammen und der Gedanke an das Kommende trieb ihr schirr die Tränen in die Augen, die sie verzweifelt wegblinzelte. Sakura hatte das Weinen bereits seit Ewigkeiten aufgegeben und sie würde ihrem Gegenüber niemals die Genugtuung geben, seinetwegen zu heulen. Alles Bitten, Weinen und Flehen würden ihren Peiniger letzten Endes doch nicht erweichen und sie nur noch mehr erniedrigen. So war es immer. Doch diesmal gab es einen entscheidenden Unterschied. Ihr Gegner hatte seine Waffen nicht vor der Tür gelassen und seine Unvorsichtigkeit hatte ihr erlaubt, eines seiner Kunai zu stehlen. Schon vor langer Zeit hatte Sakura einen Entschluss gefasst, was unter solchen Umständen zu tun war. Konnte sie ihren Feind nicht töten, blieb ihr nur noch eins. Ein Vorhaben, das bereits einmal vereitelt wurde und dazu geführt hatte, dass alle scharfen Gegenstände aus ihrem Gefängnis entfernt wurden. Doch diesmal hatte sie eine Chance sie musste nur schnell genug handeln. Mit letzter Kraft ging sie in eine Angriffshaltung über, um ihren Feind zu täuschen, bevor sie blitzschnell das Kunai in ihrer Hand herumdrehte und auf ihre eigene Kehle zielte. --------------------------- Entsetzt begriff Sasuke was sie vorhatte und stürmte mit einem beherzten Sprung nach vorne. Das Kunai hatte die Haut schon fast durchbohrt, bevor er ihre Hände zurückziehen konnte und ihr unter heftiger Gegenwehr das Messer wieder abnahm, welches mit einem lauten Klirren zu Boden fiel. Sein fester Griff um ihre Handgelenke lockerte sich kein Stück, egal wie sehr sie sich wehrte. Ihre versuchten Schläge mit dem Ellbogen oder den Beinen blockte er einfach ab, indem er sie noch näher an seinen Körper zog, so dass sie seine Brust deutlich an ihrem Rücken spüren konnte. Ein Haltegriff der fast schon einer Umarmung glich und Sakura in verzweifelte Panik versetzte. Sie hatte es nicht geschafft und damit wahrscheinlich ihre letzte Chance, dieser Hölle selbst zu entkommen, vertan. Sie hatte einfach keine Kraft mehr weiter zu kämpfen und sei es auch nur um es endgültig zu beenden, bevor ihr Körper aufgrund seiner Verletzungen von selbst aufgab. Ihre schmalen Gelenke in eine Hand nehmend, versuchte Sasuke ihre Tritte abzuwehren und berührt die bloße Haut ihrer Beine. Das war keineswegs beabsichtigt gewesen, sondern lediglich ein unweigerlicher Kontakt, da ihr der ohnehin schon knappe Kimono nur bis zu den Knien reichte. Die Reaktion hierauf war jedoch umso heftiger. Ein verzweifelter und herzzerreißender Schrei verließ ihre Lippen, ehe sie in seinen Armen völlig erschlaffte und jegliche Gegenwehr abrupt aufhörte. Ein letzter trockener Schluchzer kam über ihre Lippen, ehe sie völlig verstummte und scheinbar regungslos verharrte. Ihre Handgelenke vorsichtshalber nicht loslassend, zog Sasuke augenblicklich seine Hand von ihrem Bein zurück und wartete auf ihre Reaktion, doch nichts passierte. Sie war nicht ohnmächtig, dessen war er sich sicher. Ihr schneller Atem und die geöffneten Augen, zeigten deutlich, dass sie noch immer bei Bewusstsein war. Ihre plötzliche Starrheit ließen ihn einen Moment unsicher werden, eher er ihr einen gezielten Schlag in den Nacken verpasste. Langsam schlossen sich ihre blinden Augen und ließen den Uchiha erleichtert ausatmen, ehe er mit ihr auf den Boden sank. Trotz ihrer Blindheit und dem geschwächten Körper, hatte sie ihm überraschend zugesetzt und ließ ihn erahnen, zu was für einer großartigen Kunoichi sie sich gewandelt haben musste. Eine Entwicklung, die durch die Gefangenschaft, wahrscheinlich gänzlich zerstört worden war und aufgrund ihrer Blindheit in Zukunft wohl auch keine Bedeutung mehr haben würde. Noch immer hielt er Sakura in den Armen, während er auf dem harten Boden saß, doch so langsam kroch die Kälte der Steine in seine Glieder und ließ ihn aufstehen. Die Haruno war so leicht, dass er sie auf einem Arm halten konnte, indem er seinen Arm unter ihr Gesäß schob und ihr Körper an seiner Brust lehnte während ihr Kopf auf seiner Schulter ruhte. Voller Wut trat er zu der Tür und sprengte sie ohne Probleme, mit seinen Blitzen auf. Der einsetzende Lärm aus dem oberen Stockwerk zeigte, dass seine kleine Explosion nicht unbemerkt geblieben war. Langsam stieg er die schmale Treppe hinauf, während sich die schwere Eisentür langsam öffnete. Eine entsetzte Mameha erwartete ihn am Fuße der Treppe, die er achtlos zur Seite warf und seinen Weg weiter fortsetzte. Sein Team kam ihm aufgeregt entgegen und er konnte deutlich die fragenden Blicke sehen, die auf Sakura hängen blieben. Im hellen Licht der Laternen stachen ihre Blessuren auf der hellen Haut noch stärker zu Tage, als im dunkeln Kellergewölbe und der Uchiha konnte sich gut vorstellen, was für ein seltsames Bild er mit der geschundenen Frau auf seinem Arm bot. Mameha, die sich wieder aufgerappelt hatte, scheuchte die anderen Mädchen zurück in ihr Zimmer und trat entschlossen nach vorne. „Was zum Teufel soll das?!“ „Ich werde diese Frau jetzt mitnehmen und wenn euch euer Leben lieb ist, dann geht ihr mir besser aus dem Weg!“ „Auf keinen Fall“, kreischte Mameha, „sie gehört mir.“ Ihr weiteres Näherkommen wurde jäh von Sasukes Katana an ihrem Hals gestoppt, während sein Team das Ganze interessiert beobachtete. Es war das erste Mal, dass der Uchiha sich für jemand anderes einsetzte und ihm half. Eifersüchtig betrachtete Karin vor allem die Frau auf dem Arm Sasukes. Sie hatte er noch nie getragen. Selbst nach dem letzten Kampf, bei dem sie Juugo verloren hatte, war es Suigetsu gewesen, der sie Huckepack nahm, nachdem sie selbst nicht mehr laufen konnte. Etwas verwundert bemerkte Sasuke, dass Mameha nicht ihn voller Zorn anblickte, sondern dass ihr Blick einzig und allein auf Sakura lag. Scheinbar ging es hier nicht nur um ein gewinnbringendes Geschäft, denn egal wie teuer sie die Gefangennahme der Haruno erkauft hatte, neue Frauen konnte man immer finden. „Warum hasst ihr sie so sehr, dass euch ihre Qual wichtiger ist, als euer Leben?“ „Sie hat meine beiden Brüder getötet!!! Sie tötete meinen kleinen Bruder Kenji. Shin, mein Zwillingsbruder sah sie dabei und war danach trotz ihrer Tat völlig vernarrt in sie. Er hat einen ganzen Trupp Abtrünniger angeheuert um sie monatelang beschatten zu lassen und einzufangen, sobald sich die Gelegenheit dazu bot. Als es ihm schließlich gelungen ist, habe ich ihn angefleht die Mörderin unsere Bruders zu beseitigen, aber er wollte nicht. Er war völlig besessen von ihr….“ Mameha stoppte und ballte die Hände zu Fäusten während ihr ganzer Körper vor Wut zitterte. Sasuke ritzte ihr mit dem Katana die Haut an und ein kleiner Bluttropfen, bahnte sich den Weg ihren Hals entlang. Unerbittlich forderte er, „Weiter!“ „Shin, wollte sie dazu bringen, ihn zu lieben, ihm hörig zu werden, doch sie verweigerte sich ihm. Also nahm er sie mit Gewalt.“ Sasukes Schwertarm erzitterte einen Moment und er musste sich zusammenreißen, der Frau nicht sofort die Kehle auf zu schlitzen. Er wollte erst noch die ganze Geschichte hören. Ohne etwas von seinem inneren Ringen mitzubekommen, fuhr Mameha fort. „Die Armbänder verhinderten, dass sie Chakra schmieden konnte und Shin sorgte dafür, dass nichts in den Kerker gelangte, was sie als Waffe hätte benutzen können. – Aber sie hat trotzdem einen Weg gefunden, mir auch noch meinen letzten Bruder zu stehlen. Ich hatte ihn gewarnt, ihr nicht zu nahe zu kommen, dass ihr Wille noch nicht gebrochen sei, aber er hörte nicht auf mich…. - Als er erneut mit ihr schlafen wollte, biss sie ihm die Kehle durch, so dass er elendig verblutete.“ Abermals stockte Mameha und wiederum schnitt das Katana tiefer in ihre Haut, damit sie weiter erzählte. „Ich habe sie für das gehasst was sie getan hat, doch der Tod schien mir noch zu gut für sie. Also habe ich sie als das eingesetzt was sie ist – eine Hure! ……. Aber nachdem sie zwei ihrer Freier ebenfalls tötete, musste ich mir etwas einfallen lassen.“ „Also hast du sie geblendet?!“ Sasukes kalte Stimme jagte Karin und Suigetsu einen Schauer über den Rücken und dass obwohl sein Zorn nicht ihnen galt, sondern nur der Hausmutter vor ihm. Diese schien jedoch nicht zu erkennen, dass sie sich gerade um Kopf und Kragen redete. „Ja, das habe ich. Wozu sollte sie auch ihr Augenlicht noch brauchen, wenn sie ohnehin nie wieder die Sonne sehen würde. Sie hat bekommen, was sie verdient hat und….“ Mameha konnte ihren Satz nicht mehr beenden, denn der Uchiha hatte ihr in einer einzigen schnellen Bewegung den Kopf von den Schultern getrennt. Völlig emotionslos beobachtete er, wie die beiden Körperteile zu Boden fielen und wand sich seinem Team zu. „Wir gehen!“ kam es in befehlendem Ton von ihm und die beiden beeilten sich, ihre Mäntel und Sachen zu holen. Nachdem sie Sasuke seinen Mantel gebracht hatten, wickelte er Sakura darin ein und machte sich kommentarlos auf den Weg. Gefolgt von seinem, immer noch sprachlosen Team, sprang er über die Bäume in die Nacht hinein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)