Schatten in der Dunkelheit von abgemeldet (eine epische Vincent/Yazoo Vampir-Geschichte) ================================================================================ Kapitel 22: kapitel 21 ---------------------- Hallo! Wie versprochen kommt das neue Kapitel diesmal etwas früher, ich hatte ja etwas Zeit ;) Viel Spaß damit, und frohes Fest! *+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+**+*+*+*+*+*+*+*+*+*+* 22 „Yazoo?“ „Ich bin wach,“ antwortete er unwillig und stand vom Bett auf um zur Tür zu gehen. Anstatt sie zu öffnen, lehnte er allerdings nur sein Ohr dagegen. „Wurde ja auch Zeit, es ist fast Nachmittag,“ erwiderte Aeris sanft. „Ich habe dir Frühstück gemacht, obwohl ich sagen würde wir schenken uns das und gehen gleich zum Mittagessen über. Ich habe sehr guten Schinken und Kartoffeln bekommen.“ Yazoo blinzelte überrascht. Es war schon so spät? Na, um so besser... „...Hn. Das ist... großartig.“ Er blieb unschlüssig vor der Tür stehen. Sein Blick wanderte wieder zu der bedeckten Figur im Bett. „Ich habe aber keinen Hunger.“ „Oh.“, sagte Aeris überrascht und fügte dann nachdenklich hinzu, „Vielleicht möchtest du ja später was essen.“ „Ja. Später.“ „Ähm.... Würdest du dann so freundlich sein, mir kurz den großen Kessel aus der Vorratskammer zu holen?“ „...Ich befürchte, das geht gerade nicht. Warum machst du heute nicht einfach Bratkartoffeln und die Suppe morgen?“ Yazoo konnte fast ihr Stirnrunzeln durch die Tür sehen. Normalerweise verweigerte er ihr nie seine Hilfe, aber heute war ja auch nicht ‚normal’. Heute hatte er einen toten Vincent im Bett. „Ist da drinnen alles in Ordnung?“ „Ja, alles in Ordnung. Ich lese nur gerade dieses wirklich spannende Buch. Tut mir Leid, kannst du mich heute einfach in ruhe lassen?“ Aeris hatte draußen die Arme vor der Brust verschränkt und beäugte skeptisch die Tür. Irgendwie kam ihr das alles nicht geheuer vor. Andererseits brauchte Yazoo vielleicht auch mal seine Ruhe, er war ja jetzt in diesem schwierigen Alter (hatte zumindest Vincent gesagt). Sie hoffte nur, dass sich das nicht verfestigte, ein schrulliger Herr reichte ihr voll und ganz. Hoffentlich guckte sich Yazoo das nicht ab... „Also gut...“ sagte sie schließlich und seufzte innerlich. „Ich bringe dir später ein Tablett mit Essen hoch und stelle es neben der Tür ab, in Ordnung?“ „Danke.“ „... Und wenn dich irgendwas bedrückt, dann kannst du immer gern mit mir reden...“ „Ja ja, natürlich.“ Yazoo biss sich auf die Unterlippe. Er mochte sie nicht anlügen, obwohl er sonst kein Problem hatte, sich die Wahrheit so zurecht zu drehen, dass es ihm passte... „Na gut, dann viel Spaß mit deinem Buch.“ Und dann war sie auch schon wieder weg. Yazoo hörte ihre sich entfernenden Schritte und lehnte sich dann mit dem Rücken gegen die Tür. Das war hoffentlich das letzte Problem, mit dem er für heute zu kämpfen hatte... Das Licht das durch die Schlitze der Fensterläden drang, malte gestreifte Muster auf die dunklen Panelen, die nur langsam, viel zu langsam weiter wanderten. Gelangweilt beobachtete Yazoo die hellen und dunklen Streifen, und ärgerte sich insgeheim, dass er sich gestern nichts zu lesen mit nach oben genommen hatte. Sein Buch lag vergessen in der Bibliothek und ansonsten gab es nichts aufregendes in seinem relativ spartanischen Zimmer zu tun. Das lag allerdings nicht daran, dass Vincent sich geweigert hätte ihm etwas zur Zerstreuung zu kaufen, sondern eher daran, dass Yazoo kein Interesse an dekadenten Spielereien hatte. Abgesehen von ein paar Kleidern, Essen, seinen Mahlzeiten, einem regelmäßigen Bad und seinem Herrn brauchte der junge Mann nichts um glücklich zu sein. Nachdem er eine Weile die Bilder an der Wand angestarrt hatte, die auch nichts aufregenderes darstellten als ein paar Stilleben, einen unschönen Fisch und ein paar Blumen, wanderte sein Blick wieder zu Vincent hinüber. Das wäre alles nicht passiert, wenn Vincent sich nicht vor der Sonne verstecken müsste. Sie könnten am hellichten Tag spazieren gehen, den Buchladen besuchen, und Aeris auf den Markt begleiten... Oder vielleicht... Vielleicht wäre das alles nicht halb so wild, wenn sie gleicher Art wären, wenn Yazoo die Welt seines Herrn betrat, anstatt umgekehrt? Ja, das wäre sehr viel logischer, denn soweit Yazoo wusste gab es keine Möglichkeit für den Vampir in die Welt der Sterblichen zurück zukehren. Allerdings konnte Vincent Yazoos Blut trinken und ihn ebenfalls zu einer Kreatur der Nacht machen! Und noch besser: sie konnten zusammen bleiben bis zum Ende aller Tage, weit weg der eisigen Klauen von Tod, Krankheit, Schmerz und Trauer. Mit zur Seite gelegtem Kopf fragte sich der Silberhaarige warum er da nicht schon früher drauf gekommen war. Auf diesem Weg wären sie sich sogar noch näher... Seine Gedanken wurden von den Geräuschen näher kommender Fußstapfen unterbrochen und kurz darauf erklang das Klappern von einem Tablett, das vor seinem Zimmer abgestellt wurde. Yazoo wartete einen Moment und schlich dann auf Zehenspitzen zur Tür. Er horchte kurz, ob sie auch wirklich weg war, und holte sein Mittagessen dann blitzschnell herein. Es war auch langsam Zeit, dass er etwas in den Magen bekam, denn im Gegensatz zu früher war er das Gefühl von Hunger nicht mehr gewohnt. Wie spät war es eigentlich? Mit einer Gabel voller Bratkartoffeln im Mund und dem Teller in der Hand, ging Yazoo zum Fenster herüber. Er lugte durch die Schlitze und bemerkte zufrieden, dass der Sonnenuntergang nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Er schaufelte sich eine weitere Portion in den Mund und ließ den Blick durch den Garten schweifen, bis er das kauen abrupt einstellte als er seines nur allzu verhassten, blonden Erzfeindes gewahr wurde. Sein stoischer Blick wurde sofort mörderisch, als er Zeuge wurde wie der verdammte Bastard wieder versuchte sein Schwester dazu zu überreden mit ihm zu gehen, trotz Yazoos Warnung.Wenn sein Herr ihn nicht gerade gebraucht hätte, hätte Cloud jetzt eine goldene Gabel in seinem verdammten blauen Auge! Alles was Yazoo tun konnte war aber, die Zähne zusammen zubeißen, und den Feind mit Blicken aufzuspießen. Der Appetit war ihm jedenfalls vergangen. Aber offensichtlich fiel Clouds Flehen auf taube Ohren, denn die einzige Reaktion die er bekam war, dass zwar Aeris traurig den Kopf schüttelte, ihn aber bestimmt zurück wies. Zufrieden beobachtete Yazoo wie Cloud von Minute zu Minute verzweifelter wurde, die Hände in die Luft warf und seinen Kopf ungläubig schüttelte. Aeris allerdings faltete nur ruhig die Hände über ihrer Schürze und beantwortete geduldig seine hitzigen Fragen warum sie ihn noch immer zurück wies, wo ihr Herr doch ohne Probleme einen Ersatz für sie finden konnte, und Yazoo alt genug war, auf sich selbst auf zupassen. Warum sah sie denn nicht, dass Yazoo nur rücksichtslos versuchte, sie für sich zu beanspruchen und keine Rücksicht darauf nahm, was Aeris wollte? Ab und zu warf die Magd einen nervösen Blick zu Yazoos Fenster hoch und legte schließlich eine Hand auf ihres Verehrers Arm, um ihn zu bitten zu gehen und, wenn er sie wirklich liebte, davon abzusehen, sie jemals wieder zu besuchen. Cloud blickte sie wortlos an, biss die Zähne zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. Schließlich jedoch zwang er sich, ein Paar Schritte zurück zu gehen. Bevor er den Garten verließ, griffer allerdings plötzlich nach der Magd und zog sie zu sich heran um sie leidenschaftlich zu küssen. Yazoo schwor sich, dass seine erste Amtshandlung, nachdem Vincent ihn zu einem Vampir gemacht hatte, sein würde, Cloud einen kleinen Besuch abzustatten, ihm die Kehle auf zufetzen und ein langes, entspanntes Bad in seinem versifften Blut zu nehmen. Aeris ließ es geschehen, befreite sich dann aber schließlich sanft aus seinem Griff, und drängte ihn zum Gartentor hinaus. Nachdem er verschwunden war, sackten ihre Schultern zusammen, aber da sie mit dem Rücken zu Yazoo stand, konnte er nicht sehen ob sie weinte. Überhaupt war das ganz unvorstellbar für Yazoo. Aeris konnte gar nicht weinen. Sie war immer glücklich und fröhlich. Es war völlig unmöglich, dass sie diesem Weichei nachtrauerte. Und selbst wenn sie es getan hätte, wäre das nur ein weitere Grund Cloud den Garaus zu machen! Der konnte was erleben... Vielleicht konnte Yazoo Vincent dazu überreden, dass er Aeris auch verwandelte, damit sie alle drei für alle Ewigkeit zusammen bleiben und glücklich sein konnten... Es war sowieso an der Zeit, dass sein Meister aufwachte, die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont. Yazoo ging zum Bett zurück und hob vorsichtig die Decke von Vincents blassem, schönen Gesicht. Mit schief gelegtem Kopf kniete sich Yazoo neben die leblose Form seinen Herrn und Meister und wartete gespannt, dass Vincent aufwachte. Wie es wohl sein würde? Und würde Vincent überhaupt aufwachen? Als der letzte Sonnenstrahl das Zimmer verließ, flammte erneut Leben in den toten Augen des Vampirs auf und Yazoo traf seine Vorbereitungen. Seine kalten Glieder prickelten, als Vincent langsam wieder zu Bewusstsein kam und aus dem traumlosen, dunklen Zustand auftauchte, in den er jeden Morgen verfiel. Wie immer war er einen Moment verwirrt; selbst nach all den Jahren konnte er sich immer noch nicht an diese Erfahrung gewöhnen und wahrscheinlich würde er das auch nie ganz. Irgendetwas schien heute jedoch anders zu sein; die Umgebung war seltsam, obwohl nicht unbekannt... Im Moment jedoch war das nicht wichtig, denn etwas anderes war viel dringlicher: eine Süße, so verlockend und vielversprechend dass er ihr kaum widerstehen konnte, und die kalten Flammen des Durstes entfachte, der in ihm wütete. Seine Nasenflügel bebten, als er den lieblichen Duft mit halbgeschlossenen, wilden Augen gierig in sich aufsog und seine Eckzähne lautlos über seine vollen Lippen glitten. Sein Oberkörper setzte sich mechanisch auf, sein Kopf hing leblos von seinen Schultern. Instinktiv schoss des Vampirs Klaue hervor, um die Quelle des süßen Geruchs zu greifen und sie in seinen Schoß zu drücken. Ein unnatürlicher Ruck ging durch Vincents schlaffen Hals als er sich vorlehnte und zwei scharfe Zähne über dünne Haut kratzten, die sich straff über eine blaue, pulsierende Halsschlagader spannte. Zu seinem großen Glück, hörte Vincent allerdings auf die Stimme die in seinem Kopf schrie dass er zur Besinnung kommen solle, denn etwas war falsch an dieser ganzen Situation! Bevor etwas passieren konnte, wurden seine glasigen Augen wieder klar und er sah sich mit einem weißen Hals, samtiger Haut und nur allzu bekanntem Silberhaar konfrontiert. Sofort ließ der Vampir von dem Kopf ab, den er zurück gebogen hatte um besser an den Hals des Jungen zu kommen und zwang die wütenden Dämonen in sich zurück. Yazoos Atem ging schnell, doch statt der Angst, die der Adelige in den Augen seines Schülers zu sehen erwartet hatte, war da nur Triumph, was Vincent überhaupt nicht gefiel. Sie wurden allerdings etwas unwirsch, als der Vampir seinen Angriff stoppte. „Was ist los?“ „Was los ist?“, wiederholte Vincent langsam, und versuchte, seinen Kopf klar zu bekommen der immer noch vernebelt war vom Geruch des Blutes der ihn fast in den Wahnsinn trieb. Die kleinen Tropfen die an Yazoos Hals gerunterliefen, da wo seine Zähne kleine Wunden gerissen hatten, half der Sache nicht unbedingt. „Warum... Warum bin ich hier?“ Er kniff die Augen zu und sah sehr verstört aus. „Nun, du bist eingeschlafen, glaube ich, und dann kam der Sonnenaufgang. Ich habe dich im dunkeln versteckt und mich um dich gekümmert. Niemand hat dich gesehen, sei unbesorgt,“ erklärte der junge Mann ohne mit der Wimper zu, während er seinen Herrn weiter scharf beobachtete und sich schließlich in eine sitzende Postion aufrichtete, um eine Haarsträhne aus Vincents Gesicht zu streichen. Der Vampir hielt sich verwirrt den Kopf. „Du siehst furchtbar aus,“ bemerkte Yazoo mit genau kalkuliertem Mitleid. „Du musst sehr hungrig sein...“ Vincent nickte nur abwesend. „Warum trinkst du dann nicht?“ flüsterte er in Vincents Ohr und plötzlich wurde der Geruch wieder überwältigend, als ein blutiger Finger über die Lippen des Vampirs strich, sodass sie sich automatisch öffneten und eine feuchte Zunge heraus glitt und gierig daran leckte. „Was tust du da?!“ fragte der Aristokrat rau, gänzlich unamüsiert, da er einen harten Kampf ausfocht um den Finger seines Schülers zu packen und von sich zuschieben, bevor er sich vergessen konnte. „Ich helfe dir, deinen Durst zu stillen,“ schnurrte Yazoo verschlagen. Vincent entging nicht der emotionslose, kalkulierende Schimmer in den Augen des Jungen, der immer dann auftauchte, wenn Yazoo ein doppeltes Spiel spielte oder etwas wichtiges verschwieg. „Ich will dein Blut nicht!“, erwiderte Vincent gepresst, wendete sich abrupt ab und schob den Jungen beiseite. Seine Augen rollten zurück und sein Mund öffnete sich, denn trotz seiner Worte verlangte es ihn sehr nach dem Blut seines Liebhabers. Er durfte das nicht tun, er durfte das nicht tun, er durfte das nicht tun... „Warum nicht? Ich kann doch sehen, dass du es willst, du kannst es haben, ich gebe es dir freiwillig,“ bot der Silberhaarige mit zu Schlitzen verengten Augen an. „Versuche mich nicht!“ schnappte Vincent zurück. „Warum nicht?“ wiederholte Yazoo in einem beruhigenden, verlockenden Tonfall, als er langsam auf seinen Meister zu kroch. Er schlang von hinten die Arme um Vincents Hals, lehnte seinen schlanken Körper gegen den Rücken des Vampirs und hauchte in sein Ohr, „Zier dich nicht so, es wird deinen Hunger stillen. Und dann... dann können wir für immer zusammen sein und du musst dir nie wieder Sorgen machen, dass du aus versehen in meinem Bett einschläfst, weil ich dann wie du sein wer-“ „Genug!!!“ Entsetzt befreite sich Vincent aus der Umarmung. Yazoos beruhigende Worte hatten genau den umgekehrten Effekt als den, den der Junge eigentlich intendiert hatte. Mit ungläubigem Blick knurrte der Vampir, „Das hattest du also geplant? Das ich dein Blut trinke und dich zu genau so einer verdammten Kreatur wie mich selbst mache?!“ „Was ist falsch daran?“ fragte Yazoo mit schief gelegtem Kopf. Vincent schnaubte nur, und grollte „Merke dir meine Worte, Kind! Ich würde mir eher die Zähne ausreißen, als dein Blut zu trinken!“ „Warum machst du mich nicht zu einem deiner Art? Es ist möglich, oder?“ Yazoo schob seine Unterlippe heraus und hob sein Kinn. Warum musste Vincent immer so schwierig sein? Wollte er nicht mit Yazoo zusammen sein? „Nein, es ist nicht möglich!“, log der Vampir und erhob sich rasch vom Bett. „Wage es ja nicht, so etwas dummes jemals wieder zu versuchen!“ warnte er mit gefährlich aufblitzenden Augen, bevor er sich plötzlich in Luft auflöste und den jungen Mann enttäuscht zurück ließ. Tbc Lokalistenhasser: Tja, Vincent war in Ruhezustand XD Tagsüber passiert das wohl mit Vampiren (hab ich gelesen), die sind dann sozusagen tot. Vincent hat wohl verpasst, rechtzeitig in seinen Sarg zurück zukehren, aber das wird später noch genauer erläutert. Ja, sorry, es hatte wirklich lange gedauert, aber die nächsten zwei Kapitel sind auch schon übersetzt ;) mynonA: Haha, Entschuldigung XD Aber zumindest hat das neue Kapitel nicht so lange auf sich warten lassen ;) Naja, Vincent kann ja nicht immer schlaff sein *hüstel* Irgendwann muss er sich auch mal ausruhen^^ Aurinia: Ja, da hast du recht, Vincent war im Ruhezustand XD Bloß gut, das Yazoo relativ besonnen ist, und nicht kopflos im Kreis gerannt ist, als er Vincent entdeckt hat... Ich wäre da nicht so ruhig geblieben XD Haha, naaaaa gut, dann werde ich mal gespannt und geduldig auf neue Seiten warten! Es gibt wirklich zu wenige Dojis mit den beiden, deswegen finde ich es um so toller, dass du so einen guten zeichnest! Ich hoffe ja, Vincent rafft es irgendwann mal und hört auf Yazoo von sich weg zustoßen. Das scheint unser Vincent gemeinsam zu haben ^__^ Hoffentlich hast du jetzt wenigstens Ferien! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)