Schatten in der Dunkelheit von abgemeldet (eine epische Vincent/Yazoo Vampir-Geschichte) ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Bevor wir anfangen, entschuldige ich mich (mal wieder) für ein verspätetes Kapitel. Uni war ziemlich stressig, und ich stehe kurz vor den Prüfungen, also erwartet nicht zuviel von mir, aber ich gebe mir große Mühe! Dann gilt mein Dank heute ganz besonders Kaddi, dir mir unglaublich dabei geholfen hat, dieses Kapitel zu übersetzen, und eigentlich kommt ihr der Löwenanteil zugute. Vielen, vielen Dank noch mal! Na dann, rann an den heißen Brei: Kap 11 “Ah, könntest du wohl stillhalten?”, mahnte Aeris, spuckte in ihr Taschentuch und rieb es über Yazoo´s schokoladenverschmierte Mundwinkel. Seinen gereizten Gesichtsausdruck ignorierte sie gekonnt. “Wenn du nicht so aus der Keksdose zugelangt und es überall in deinem Gesicht verteilt hättest, müssten wir das hier nicht tun!” Sie seufzte, ließ sein Gesicht aber los, nachdem sie noch einen letzten, prüfenden Blick darauf geworfen hatte. Genau wie Aeris, trug er seinen besten Sonntagsrock. Während das Dienstmädchen in ein pinkes Leinenkleid mit über der Brust gekreuzten Samtbändern gekleidet war –die obligatorische Schürze war ausnahmsweise mal abwesend-, hatte sich Yazoo in eine schwarze Hose und ein weißes Hemd stopfen lassen, komplettiert mit einem seidenen Halstuch, welches er offensichtlich nicht mochte. Sein langes Haar wurde im Nacken von einer goldenen Spange zurückgehalten, die Vincent großzügig zur Verfügung gestellt hatte, mit der er sich aber trotzdem ziemlich blöd vorkam. Warum musste er überhaupt zur Kirche gehen? Und auch noch zu so früher Stunde, wo er sich doch langsam daran gewöhnt hatte, lange in den Tag hinein zu schlafen. Aber Aeris schien so gut gelaunt und glücklich darüber zu sein, ihn zur Sonntagsmesse mitzunehmen, dass er es nicht so recht über sich brachte, ihr den Wunsch zu verwehren. Statt dessen nahm er es irgendwie mit einem gleichgültig Schulterzucken hin. Wenn er doch nur gewusst hätte, was für ein Desaster das am Ende bedeuten würde... Im Augenblick standen sie leicht abseits von den geöffneten Kirchentüren, während Aeris ein letztes mal sein Erscheinungsbild prüfte. Um sie herum strömten Leute in ihren besten Sonntagskleidern über den Marktplatz in Richtung der kleinen steinernen Kirche mit ihren weiten, farbigen Fenstern. Gelegentlich nickten sie dem Dienstmädchen zu oder grüßten es, manche warfen dabei auch gleich einen neugierigen Blick in Yazoos Richtung. Schließlich war Aeris endlich zufrieden, als sie von ihrer gebückten Position wieder hochkam, ihr Kleid richtete und ihm mit einem Lächeln bedeutete, ihr zu folgen. Sein ausdrucksloses Gesicht verriet nichts von seiner eher unenthusiastischen Stimmung, als er hinter ihr her marschierte, das Geflüster und die interessierten Gesichter dabei nicht beachtend. Es war einfach viel zu früh für dieses ganze Theater... Das Innere der Kirche war dunkel, abgesehen vom gedämpften Sonnenlicht, das durch die hohen Fenster auf den Steinboden fiel und bunte Muster malte. Schlichte Holzbänke waren in Reihen aufgestellt und voll besetzt mit Leuten die, - sich nicht darum kümmernd, ob es respektlos war oder nicht - , angeregte diskutierten und hin und wieder herzlich auflachten. Der vordere Bereich der Kirche war mit einem obligatorischen Altar geschmückt, sowie einem langen Kreuz, von welchem der heilige Sohn traurig und schmerzerfüllt auf die Besucher blickte, wobei ihm dicke Bluttropfen von den gepeinigten Händen und Füßen rannen. “Hey, Süße, hier sind wir!” Eine runde, freundlich aussehend Frau mit einem roten Gesicht und warmen Augen winkte ihnen zu. Die sowieso schon fast ekstatische Stimmung des Dienstmädchen hellte sich noch weiter auf (wenn das noch möglich war) und sie zog Yazoo zu ihren Freunden hinter sich her. “Shera, wie schön dich hier zu sehen!” strahlte Aeris, schloss die Frau in eine herzliche Umarmung und nickte einem schlecht rasierten, blonden älteren Mann zu, der auf seinem Sitz mürrisch herumlungerte und kleine Wolken aus seiner Pfeife paffte, die ihm im Mundwinkel hing. Er wedelte nur kurz mit der Hand zur Begrüßung und konzentrierte sich wieder darauf verärgert und genervt drein zu schauen. Offensichtlich war er, genauso wie Yazoo, gegen seinen Willen hierher geschleppt worden. Wäre er nicht so sehr mit seinem eigenen Elend beschäftigt gewesen, hätte der Junge möglicherweise einen winzigkleinen Funken von Sympathie empfunden. Aber gerade musste er die Zuneigung von Aeriś Freundin über sich ergehen lassen, die ihn an ihren großen weichen Busen presste und dabei lachte “Na, wen haben wir denn hier? Ist das in Freund von dir, Süße?” Aeris nickte, ihre Hände vor ihrem Schoß gefaltet und erklärte “Das ist Yazoo. Er ist ein Gast meines Herren, aber darüber hinaus ist er natürlich auch mein ganz besonderer Freund.” Sie zwinkerte dem Jungen zu, der sich gelassen zu Tode drücken ließ, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. “Oh? Was für ein feiner junger Mann du bist! Lass mich mal einen besseren Blick auf dich werfen!”, dröhnte die Frau mit ihrer natürlichen lauten Stimme und hielt ihn eine Armlänge von sich. “Das sind Shera und ihr Ehemann Cid Highwind.”, informierte Aeris Yazoo lächelnd. “Scheen, Euch kennzulärn,” entgegnete er monoton, was Shera verzückt aufschreien und ihn sofort wieder gegen ihre Brüste quetschen ließ. “Ey, Weib, lass dem armen Kerl noch Luft zum Atmen, verdammt nochmal!”, nuschelte ihr Ehemann, seine Pfeife aus seinem Mund herausnehmend. “Cid Balduin August Highwind! Du sollst es verdammt nochmal unterlassen, in einer Kirche zu fluchen!”, schimpfte seine Frau; ließ aber wenigstens den Jungen los. Cid winkte nur mit einer Hand ab und murmelte ein “Ja, Ja!”, um sie zu beruhigen und fuhr dann fort, auf seiner Pfeife herum zu kauen. Shera widmete sich wieder Yazoo und Aeris, und ihr beängstigend grimmiges Gesicht wurde wieder freundlich und lächelnd. Sie setzte sich auf der Bank nieder und klopfte in einer einladenden Geste auf den freien Platz neben sich. Aeris nahm den angebotenen Platz mit einer leichten Verbeugung und einem Lächeln entgegen und Yazoo folgte ihrem Beispiel, etwas besänftigt durch das Bonbon, das das Dienstmädchen ihm heimlich zugesteckt hatte. Schließlich kamen die Leute zur Ruhe und das Gemurmel ebbte ab, als der Priester vor dem Altar erschien. Der Mann trug eine schwarze Robe, sein Kopf war kahl und er stierte die Menge aus wütenden, kleinen Augen an. Sein stechender, starrer Blick legte sich schweigend und vorwurfsvoll auf jeden einzelnen von ihnen. Alle hatten ihre Köpfe in Demut gesenkt und zuckten nicht einmal dann zusammen, als die ziemlich schrille Stimme des Priesters durch die Halle brüllte um über Sünden, das menschliche Gesindel, die Hölle und was nicht alles zu schwadronieren, nachdem sich alle zum Beten hingekniet hatten. Yazoo hatte niemals zuvor eine Kirchenmesse besucht und er entschied, es auch nicht nochmal zu tun. Es war genauso, wie er sich immer vorgestellt hatte, das es sein würde und er mochte diesen fetten, kahlköpfigen Priester absolut nicht. Er erinnerte ihn an jemanden, allerdings konnte er nicht genau sagen, an wen... Für Aeris jedoch kniete er sich nieder und tat so, als würde er beten; setzte sich wieder hin und kniete wieder nieder und... Seine Knie fingen an zu schmerzen von dem ganzen verdammten Beten, aber es schien nach dem vierten mal hinknien, dass der Geistliche einen längeren Monolog plante. Also setzte sich Yazoo wieder auf seine Bank und dachte über Drachen und Ritter nach. Langsam, aber sicher, driftete er in einen Zustand des Halbschlafes ab und sein Kopf sank auf seine Brust nieder. Er schrak hoch, wieder sehr wach, als er zwei zornige Augen fühlte, die sich plötzlich in seinen Kopf bohrten und die Stimme des Priesters auf ihn eindröhnte: “Und TRÄGHEIT, die abscheulichste von allen sieben Todsünden! Es zeigt die unverzeihliche Versagen, Gott von ganzem Herzen und samt Geist und Seele ergeben zu sein!” Ein anklagender Finger richtete sich direkt auf Yazoo und schätzungsweise 150 Köpfe (so viele Leute, wie auf den überfüllten Bänken saßen) drehten sich zu ihm um. Yazoo blinzelte nur unbeeindruckt, und ließ seinen Blick träge zum Pfaffen hoch wandern. Der Priester indes presste seine Lippen zu einer schmalen, strengen Linie, ballte die Hände zu Fäusten, schüttelte sie dramatisch gen Himmel und wetterte von seiner Kanzel: „Und nehmt euch in Acht, schwankt niemals in eurer Demut zu Gott, denn ihr seid nur verdammte Kreaturen die im Staube vor Ihm kriechen und werdet nur Erleuchtung in Ihm und eurer Hingabe zu Ihm finden! Aber der Teufel,“ er warf Yazoo einen vielsagenden, grimmigen Blick zu „kommt in vielen Verkleidungen, und er wird nie müde zu versuchen, die Schwachen und die Zweifler zu verführen um sie vom rechten Wege abzubringen und sie mit sich in die gleißenden Feuer der Hölle zu ziehen! Und glaubt ja nicht, dass er leicht zu erkennen sei als das hässliche, erbärmliche Wesen das er ist, OH NEIN!!! Luzifer und seine Brut sind gerissen und sie können zu euch kommen, in der Verkleidung eines Engels, um eure schwachen, ungläubigen Herzen zu verführen mit ihrer falschen Anmut und lockenden Worten!“ Eine warme Hand schloss sich um seine und drückte sie leicht. Aeris hatte den Kopf in Demut gesenkt, aber ihr war sehr wohl bewusst, wen der Priester im Auge hatte, während er seine Tirade herunter betete. Yazoo allerdings schien davon gar nichts mitzubekommen, und brauchte wohl auch ihre tröstende, beruhigende Geste nicht, denn er ließ seinen Blick gelangweilt über den Boden schweifen und denn Rest der Messe teilnahmslos an sich vorbei rauschen. Schließlich war der Pfaffe fertig und dann mussten sie noch mal knien und dann war es ENDLICH vorbei. Oder zumindest hatte Yazoo das gedacht. Als sie sich nämlich erhoben, um die Kirche zu verlassen, tauchte der Priester vor ihrer kleinen Gruppe auf. Nun sah er zwar weniger einschüchternd, aber trotzdem nicht weniger fanatisch aus. Er warf Cid einen kalten Blick zu, und der Blondhaarige senkte genervt den Kopf nachdem ihm seine Frau einen Ellebogen in die Rippen gestoßen hatte, aber der Geistliche würdigte ihn sowieso keines weiteren Blickes mehr. Stattdessen hatte er sich zu Yazoo und Aeris umgedreht, und musterte den Jungen von oben bis unten, bevor er seinen Finger auf sie richtete und mit Boshaftigkeit in der Stimme sagte, „Ihr da. Kommt her.“ Gehorsam folgte Aeris dem Befehl und Yazoo hatte keine andere Wahl, als ihr zu folgen. „Wer ist diese Person bei dir, Aeris?“ wollte der Priester wissen, und musterte denn Jungen erneut von oben bis unten. „Dieser Junge befindet sich in der Obhut meines Herrn, Vater. Sein Name ist Yazoo. Bitte vergebt ihm seine Unwissenheit, dies war seine erste Messe.“ „Verstehe,“ schnaubte der Pfarrer. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, eh? Soweit ich mich erinnern kann, habe ich euren Herrn nicht ein einziges Mal in meiner Messe gesehen.“ Aeris biss sich auf die Lippen, flüsterte, „Es tut mir leid“ und senkte ihr Haupt noch tiefer. Yazoo´s Augen verengten sich gefährlich. Er scherte sich einen feuchten Dreck um den fetten Pfaffen oder seine Meinung über ihn, aber er konnte es nicht tolerieren, dass der Kerl sein adoptierte Schwester anmachte. Nachdem er sie einmal in seine kleine Familie aufgenommen hatte, würde er niemandem erlauben, ihr weh zu tun! Er wollte gerade etwas scharfes erwidern, aber Aeris hatte seinen Zorn bemerkt und schüttelte heimlich verzweifelt ihren Kopf, so dass nur er es sah. Also begnügte sich Yazoo damit, dem Priester frostige Blicke zuzuwerfen und hielt den Mund. Der Geistliche schnaubte erneut, und bedachte die Schaulustigen, die sich um sie versammelt hatten und neugierig beäugten, mit finsteren Blicken. „Du kommst jetzt mit in den Beichtstuhl,“ entschied der Glatzkopf arrogant, drehte sich auf dem Absatz um und stapfte davon, ohne sich auch nur umzusehen und zu versichern, dass der Junge ihm folgte. Und wahrscheinlich hätte Yazoo nicht mal den kleinen Finger gerührt, wäre da nicht der flehende Blick von Aeris gewesen. Also latschte er missmutig hinterher und zwängte sich eben in die enge, dunkle Box. Ihm war absolut unklar, wozu sie die Trennwand brauchten, wenn der blöde Pfaffe ja sowieso wusste, dass er nebenan saß, aber er hatte auch keine Lust zu fragen. „Was sollich jez machn?“ fragte er uneuphorisch und popelte sich etwas Dreck unter den Fingernägeln hervor, nachdem er sich hier irgendwie arrangiert und seine Gliedmaßen reingequetscht hatte. „Du sagst: „Vergib mir Vater, denn ich habe gesündigt. Seit meiner letzten Beichte sind“ dann sagst du, wie viele Tage deine letzte Beichte her ist „vergangen.““ „Vagib mia Vadda, weil´ch hab gäsündichd. Seid meine ledzde Beichde sin...“ Yazoo hielt inne in seiner absichtlich geschluderten Wiederholung und zog die Augenbrauen zusammen. „weeß nich, hab no nie gebeichded. Un was jez?“ „Jetzt erzählst du mir von deinen Sünden.“ „Zua Höllä?! Wie jez... alle?“ „Ja,“ antwortete der Geistliche gepresst. Yazoos Augen weiteten sich etwas, aber schließlich hatte es der Pfaffe ja selbst so gewollt oder? Yazoo holte einmal tief Luft und dann fing er an, wobei er sich fragte, ob er jemals eine Tat begangen hatte, die in den Augen der Kirche KEINE Sünde war. tbc --------------------------------------------------------------------------- Heya! Da ich sehr wenig Zeit habe, und die Geschichte wirklich VIELE Kapitel hat, habe ich beschlossen, einige zusammenzufassen, weil ich Sorge habe, dass ich sonst überhaupt nicht mehr weiter mache *seufz* Die wird es dann zu Beginn des nächsten Kapitels geben. Tut mir leid :( Aurinia: Ich mag Klein-Yazoo auch, man hat noch relativ viele Freiheiten mit seinem Charakter^^ Er ist nicht wirklich ein Wildfang, aber er weiß schon ganz genau was er will und wie er es kriegt, hehehe. Ich werde mich bemühen, die Zusammenfassung so ausführlich wie möglich zu machen, aber ich habe momentan wirklich kaum Zeit, da mache ich lieber die Kapitel, die mehr Spaß machen und mich motivieren^^ Vielen Dank für´s Kommi und die seelische Unterstützung! Lokalistenhasser: Ehm, ja naja, der Yazoo ist ja noch ziemlich klein, in einer fremden Stadt, und er glaubt eben halt, dass seine Brüder wirklich tot sind. Da kann er eigentlich gar nicht viel machen, würde ich sagen... Ich vermute auch, dass er sich seelisch davon abgekoppelt hat, ein unbewusster Vorgang der ihn davor schützt, durchzudrehen. Er kann also nicht wirklich was dafür ;) Hahaha, ja, Vincent ist ein alter Sack, aber Yazoo wächst ja noch^^ Danke für dein Kommi und dass du so ehrlich deine Meinung sagst^__^ Asmodia: Eine neue Leserin, juchu!!! Ich glaube, in diesem Kapitel gibt es das letzte mal Yazoo-slang, des war´s XD War mal ganz spaßig, aber ich bin froh, dass es vorbei ist. Ich habe eine Vorlesung „Technik im Mittelalter“ besucht, aber das war´s. Danach habe ich gemerkt, dass es unmöglich sein wird, historisch akkurat zu schreiben, und bastel mir das jetzt alles mehr oder weniger selbst zusammen, aber wenn es geht versuche ich, relativ genau zu sein. Danke für das Kompliment ^___^ Oh ja, das war die Herausforderung an mich selbst, Yazoo in totalem Kontrast zu seinem Äußeren darzustellen. Er wächst ja noch, und sein Charakter verändert sich dementsprechend, aber es war mal ganz witzig^^ Dann wird ich mich gleich mal an die Zusammenfassung setzen, vielen Dank für dein feedback!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)