Diary Of Dreams von abgemeldet (~Ame to Fukuosha~) ================================================================================ Kapitel 1: Der Brief -------------------- Dear Ryo, Mein Liebster, Wenn du dies liest, wird wohl schon alles zu spät sein, dann ist alles vorbei. Vielleicht werden wir uns irgendwann mal wiedersehen, doch ich hoffe es nicht... Das klingt hart, aber ich könnte es nicht ertragen dir noch einmal in die Augen sehen zu müssen. Nach all den Fehlern die ich machte und all dem Schmerz den ich dir, teils unbewusst, all die Jahre zufügte. Ich wollte das Alles nicht! Ich wollte nicht, dass es so kommen musste! Nun ist es passiert... Und ich wusste es nicht zu verhindern. Es tut mir leid, ich hätte es dir vorher erzählen sollen, doch hab ich mich nicht getraut. Ich hatte angst, angst davor noch mehr verletzt zu werden. Vielleicht bin ich einfach nur krank, hab kein Selbstwertgefühl... Ich hätte es dir einfach sagen sollen. Einfach sagen sollen, dass ich dich liebe. Ich liebe dich Ryo! Doch nun ist es egal, denn wir werden uns nie wiedersehen. Ich glaube auch nicht daran, dass du meine Liebe erwiedert hättest. Wieso auch? Du konntest jede und jeden haben, genauso wie ich, doch mein Herz schlug nur für dich! Ich weiss, ich bin ein Arsch gewesen, hab alles genommen was ich nur krigen konnte! Ich weiss, es war ein großer Fehler. Vielleicht war es aus Frust? Ich mache mir selber Vorwürfe, komme nicht damit zurecht. Mein ganzes Leben lang war ich immer einsam, bis du kamst. Erst dachte ich es wäre nur Freundschaft, doch dann wusste ich, da war mehr. Und jetzt? Was hab ich getan? Ich bin feige und schwach. Ein Schwächling eben... Nun ist es eben so gekommen... Ich hoffe euch anderen geht es gut und ihr macht wie bisher weiter, auch ohne mich! Ich bitte euch darum. In Liebe, Satoshi... Seine Hände zitterten, sein ganzer Körper bebte, als er diesen Brief las. Dabei suchte er doch nur nach Satoshi und er fand das, einen knitterigen Brief mit blauer Tinte geschrieben. Einige Stellen waren kreisförmig zerlaufen, so dass man kaum entziffern konnte was dort stand. Er muss sehr gelitten haben als er dies schrieb. Ryo, der Jüngste der Band, dachte erst es wäre nur ein Scherz, denn die Anderen scherzten öfters mit ihm rum. Doch das war dem 22-jährigen Schlagzeuger nun definitiv genug! Er kochte vor Wut, knüllte das Papier noch mehr, wollte es in die flackernden Flammen des Kamines werfen. Doch er konnte nicht. Irgendwas hielt ihn davon ab. Er entknüllte das Blatt wieder und versuchte es so weit wie möglich wieder glatt zu streichen. Das war ihm alles wirklich zu real im Moment! Diese zerlaufenen Flecken, von Tränen? Nein, ein Scherz konnte dies nie und nimmer sein, dazu war der Rest der Band viel zu hohl um auf solche Tricks zu kommen! Ryo las den Brief immer und immer wieder. Er wusste nicht recht, ob er darüber weinen oder lachen soll, den als Scherz ging es definitiv diesmal viel zu weit! Der kleine Drummer quälte sich nun aus seinem Lieblingssessel, in dem er immer zum lesen sitzt und stampfte voller Wut zu dem Gitarristen, Nii und dem Bassisten Shuu in die Küche um sie zur Rede zu stellen. Als er in der Küche ankam, saßen da nur zwei Affen, zumindest schien es so. "Was soll den der Scheiß?" Kam es wut entbrannt von dem Kleinen, der den Brief zeitgleich auf den Tisch vor den zwei herum albernden Jungs. In der Küche wurde es mucksmäuschenstill und die beiden Älteren schauten Ryo verwundert an. Kleine glitzernde Perlen rollten ihm von den Wangen. Weinte er etwa? "Was...", das Schweigen brach, "... soll das sein?" fragte Shuu, er konnte nie lange ruhig bleiben. "Das wisst ihr Affen doch genau!" was besseres ist dem Trauerndem nicht eingefallen. "Wo ist er? Wo habt ihr Toshi versteckt? Ich find das langsam echt nicht mehr witzig! So etwas geht nun wirklich zu weit!" Man verstand ihn kaum, von schluchzen verschluckte er teils ganze Worte. "Ach, der Liebesbrief!" Shuu lachte, "Das musst du nicht all zu ernst nehmen, war nur ein Scherz!" "Liebesbrief? Welcher Liebesbrief?" schrie Ryo rum. Nun meldete sich auch mal der eher schweigsame Nii zu Wort: "Ehm... der Liebesbrief.... " Er zog einen karrierten Zettel aus der Hosentasche, "... ist hier Shuu." Sie schauten sich gegenseitig fragend an. "Ich dachte du..." "Nein, hatte ich nicht, wollt ich nach dem Essen machen." "Aber du Vollidiot solltest es doch davor tun!" "Aber ich hatte doch so großen...." Nii konnte nicht aussprechen, da meldete Ryo sich erneut: "Seit Still!!!" fauchte er. "Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt zum streiten! Sagt mir lieder was dieser Brief soll?!" Die Streitenden schauten den Kleinen an. Nii wollte sich grade den Brief der auf dem Tisch lag anschauen als: "Was soll damit sein?" Shuu sich den schnell unterm Nagel riss. "What the Fuuuck?" kam es laut von ihm, auch er zitterte wärend er den Brief las. "Etweder ist das real, oder er will uns ausnahmsweise mal alle drei verarschen! " Stellte der Bassist fest. "Was denn? Was denn?" quietschte der dumm aus der Wäsche schauende Gitarrist. Er zog den Zettel dem geschickten Shuu aus der Hand. "Ich will auch mal lesen!" Ja, auch er begriff diese Worte nicht, auch er musste zittern beim lesen. Plötzlich brach Ryo in Tränen aus und sackte zu Boden. Er raufte sich die Haare, war total verzweifelt. "Was machen wir denn jetzt? Wer weiss wie es ihm geht? Vielleicht hat er sich ja was getan! Wir müssen ihn finden! " Er machte alleine sich für alles verantwortlich. "Ich liebe ihn doch!" kam es anschliessend noch von ihm, bevor es ihm schwarz vor Augen wurde und das Bewusstsein verlor. Kapitel 2: Das Wiedersehen Welches Hätte Besser Nicht Stattfinden Dürfe ----------------------------------------------------------------------- Als Ryo wieder wach wurde befand er sich in einem weißen, mittel großem Raum. Er blinzelte, denn es war ziemlich hell und er schaute sich um. Die Wände waren einfach weiß gestrichen , nur an der Wand gegenüber hing ein gemaltes Bild, es sah aus wie von einem Kind. Sperrlich eingerichtet, nur ein Stuhl in der hintersten Ecke des Raumes, ein kleiner, weißer Kleiderschrank zu seiner linken, dort neben die Tür. Zu seiner Rechten war ein großes Fenster mit Ausblick auf einem Wald, es wirkte alles friedlich und harmonisch. Der Raum an sich wirkte kalt und leblos, außerdem roch es sehr steril, nach Desinfektionsmitteln. Der kleine Drummer musste von dem Geruch niesen, schaute sich um nach einem Taschentuch, doch mit jedem weitern Blick in in dieses Zimmer wurde ihm unwohler. Er wollte schon anfangen zu weinen, schliesslich war er ganz alleine in einem ihm unbekannten Raum, als es, wie der Zufall es wollte, es zarghaft an der Tür klopfte. Noch bevor Ryo etwas sagen konnte, luckte schon ein schwarzhaariger Bursche mit einer dicken, blonden Strähne im Pony hinein. Seine Haare waren nicht wirklich kurz, aber keines falls lang. Keine 1.70m war er groß und trug nur schwarz. Der Blick des Jungen war die ganze Zeit zum Boden gerichtet, kein Wort sprach er. Der noch verwirrte Ryo starrte den Unbekannten an, doch so unbekannt war er gar nicht und ehe er etwas zu ihm sagen konnte, lag der Besucher auch schon halb mit auf dem Bett, die arme fest um ihn geschlungen und schluchzte leise. "Sa... toshi..." entfloh es Ryo leise. "Es tut mir leid." fing der Andere an. "Es tut mir leid! Nur meinet wegen liegst du hier!" Seine Stimme zitterte. "Aber... Satoshi..." nun legte Ryo auch seine Arme um ihn. "Ist es nicht, es sind nur meine schwachen Nerven...." sagte Ryo beruhigend. »...denke ich. « sprach er in Gedanken weiter, auch er konnte sich der Tränen nicht verweigern. "Sag mir nur wo du warst!" "Das kann ich nicht..." "Du musst!" flehte der Jüngere unter Tränen. "Weil..." der Sänger senkte seinen Blick und zupfte unauffällig an seinen Pulloverärmeln rum. "Ich kann es einfach nicht!" Das rum Gezupfe blieb dem Kleinen nicht unbemerkt. Sofort griff er nach Satoshis Händen, zog diese näher zu sich und krempelte die Ärmel um. Er musste an diesen wiederlichen Brief denken und wie sein Instinkt ihm schon sagte, zum Vorschein kam ihm ein weißer, mit Blut besprenkelter Verband. Satoshi wollte seine Arme weg gezogen haben, doch zu langsam hat er reagiert. Beschämt blickte er zur Seite, biss sich auf die Unterlippe und erneut liefen Tränen. Ryo spürte genau wie Satoshis Körper zitterte. War es die Angst vor Ryos Reaktion? "SATOSHI!" brüllte er, hob seine Hand und holte aus. Der schon verängstigte Satoshi zuckte zusammen, wartete auf den Knall. Doch es kam nichts. Statt dessen wurde er an einen warmen Körper gezogen und fest an diesen gepresst. "Satoshi..." kam es nur noch mit zitteriger Stimme. "Es tut mir Leid..." "Leid?" "Dass ich es all die Jahre nicht gemerkt habe. Ich meine, wie du fühlst!" Mit diesen Worten drücke Ryo ihn noch fester an sich, so dass er kaum noch Luft bekam. "Opossum Baby... du erdrückst mich. Ich meine... wir sind ja schon im Krankenhaus, aber eigentlich hab ich davon genug." "O... Opossum... Baby...?" Das war sein Spitzname für ihn, denn Ryo konnte sich wie ein Opossum, je nach Situation, sich einfach durch schlafen, oder tot stellen drücken bzw. den Hals retten, außerdem ist er dazu noch der Jüngste der Band. "Ja, mein Opossum Baby." antwortete Satoshi mit einem Lächeln. Verstehen konnte Ryo sein Lächeln nicht, doch er musste es einfach tun! Er fasste ihm an die Wangen, zog ihn ganz nah an sich und presste seine Lippen auf den seinen. Zunächst war Satoshi geschockt, doch dann erwiederte er den Kuss und schloss genießend die Augen. Nach nicht all zu langer Zeit löste sich der Kuss auf Grund von Sauerstoffmangels von selbst. Beide schauten beschämt nach unten, doch blinzelten sich zwischendurch gegenseitig an. Satoshi war einfach nur etwas errötet im Gesicht, Ryo biss sich dazu noch beschämt auf seiner Unterlippe rum. Ryo, sowohl auch Satoshi, ging ein heißes Kribbeln durch den Körper, vom Kopf bis in die Zehenspitzen... "Ich..." hauchte der Drummer leise. "Ich... liebe dich nicht." Es fiel ihm schwer, die Tränen konnte er nicht unterdrücken. Der junge Sänger nickte nur und auch er konnte nicht anders als weinen. Die Atmosphäre war angespannt. Niemand sprach ein Wort, nicht einmal ein Blick wurde ausgetauscht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)