In die Ehe gezwungen - Kann das gut gehen? von Annea (DracoxAstoria) ================================================================================ Kapitel 6: Drastische Maßnahmen ------------------------------- Hat ein wenig länger gedauert, aber jetzt ist es da =) Hoffe, es gefällt. Lg ------------ „Astoria! Warte bitte.“, rief Draco ihr hinterher. Inzwischen waren ein paar Tage vergangen. Es waren Ferien und nicht mehr viele Schüler anwesend, und doch hatte sie es geschafft, ihm aus dem Weg zu gehen. Um sie doch noch zu erreichen, hatte er vor ihrem Schlafsaal auf sie gewartet, bevor sie zum Frühstück gehen konnte, doch sie ließ ihn einfach stehen, sah ihn nicht einmal an. Aber das hatte er verdient. Sie reagierte nicht. Wollte nicht reagieren. Sollte er doch machen, was er wollte. Sie waren nicht zusammen und auch noch nicht verlobt. Er hatte jedes Recht, mit anderen zu machen, was er wollte. „Ich habe gesagt, du sollst warten.“, rief er nun bestimmter. In seinem typischen Tonfall, dem man zu gehorchen hatte. Reflexartig blieb Astoria stehen und dreht sich um. Innerlich verfluchte sie sich selber dafür. Erziehung. Betont höflich knickste sie, als er vor ihr zum Stehen kam. „Was kann ich für dich tun, Malfoy?“, fragte sie zwar höflich, aber trotzdem verachtend. In ihren Augen blitzte es gefährlich. Nun ja, sie war temperamentvoller als vorher, musste er sich eingestehen. Sie hatte ihn am Abend des Balls sogar angeschrien. Sie machte Fortschritte, doch im Moment wäre es Draco lieber, sie wäre wieder verschüchtert. „Ach lass das, Astoria. Ich muss mit dir reden.“, meinte er ein wenig verärgert durch ihr betont höflich, neutrales Verhalten. „Du MUSST also mit mir reden? Wirklich? Hat dich dein Vater schon wieder gezwungen? Tut mir leid, mir wurde nichts der gleichen befohlen, daher werde ich mich auch wieder verabschieden.“ Noch einmal knickste sie und war auch schon verschwunden. Verärgert und verzweifelt fuhr sich Draco mit der Hand durch die Haare. Er hatte das Gespräch vollkommen falsch angefangen. Er seufzte auf. Draco nahm sich vor, es später einfach noch einmal zu versuchen. Jetzt musste er sich einmal beruhigen und sich eine Strategie zu Recht legen. Astoria war immer noch sauer auf ihn. Und verletzt. Sie hatte nicht vor, sich in nächster Zeit wieder mit ihm zu vertragen. Eigentlich hatte sie vor, sich gar nicht mehr mit ihm auszusprechen. Er war ein arroganter Arsch und das würde sich auch nicht ändern. Das wusste sie inzwischen. Und sie hatte keine Lust, sich noch einmal von ihm verletzten zu lassen. Als Draco am nächsten Morgen einen neuen Versuch starten wollte, sah er gerade, wie eben jener Gryffindor, der am Ball mit ihr getanzt hatte, mit ihr redete. Astoria wollte gerade zu ihrem Tisch gehen, als Eric, der Junge, mit dem sie getanzt hatte, sie angesprochen hatte. Lächelnd hatte sie zurückgegrüßt. „Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mit mir ausgehen möchtest.“, meinte er ein wenig schüchtern und lächelte sie unsicher an. Sie hatte schon vorgehabt, abzusagen, doch dann sah sie, wie Draco den Raum betrat und sie argwöhnisch musterte. Wieso sollte sie eigentlich nicht zusagen? Noch war sie nicht verlobt. Es gab nichts, das dagegen sprach. Natürlich, ihre Eltern wären enttäuscht und wütend, wenn sie es herausfänden, aber das war ihr inzwischen auch schon egal. Sie würden sie zwingen Draco Malfoy zu heiraten, egal, ob sie damit glücklich werden würde oder nicht. Es war ihnen egal. Sie wollten nur das Beste für die Familie. Das Glück des Einzelnen interessierte niemanden. Wieso also sollte es ihr wichtig sein, was ihre Eltern dachten? Noch schlimmer könnte es nicht werden. Astoria setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Ich würde gerne mit dir ausgehen, Eric.“, antwortete sie leise. Seine Miene hellte sich augenblicklich auf. „Gut, dann treffen wir uns morgen und gehen nach Hogsmeade, okay?“, wollte er noch einmal wissen. Als Astoria zusagte, ging er strahlend davon. Während sie sich an ihrem Tisch niederließ, verging ihr das Lächeln. Eigentlich hatte sie keine Lust auf dieses Date. Und sie hatte Angst vor Dracos Reaktion. Er wäre bald ihr Mann und könnte ihr das Leben schwer machen. Sie seufzte auf. Andererseits würde er ihr das Leben sowieso schwer machen, oder? Er war ein Arschloch. Er interessierte sich nur für sich selber. Er würde bestimmt keine Rücksicht auf sie nehmen. „Was hast du mit diesem Löwen gesprochen?“, zischte Draco wütend, als sie später den Gemeinschaftsraum betrat. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“, antwortete sie ruhig, wollte an ihm vorbeigehen, doch er hielt sie wütend zurück. Packte sie an den Armen. „Ich bin dein Verlobter, verdammt noch mal.“ Wütend starrte er sie an. „Noch nicht.“, antwortete sie immer noch ruhig. Sein Griff wurde fester. „Das spielt keine Rolle. Bald bin ich dein Mann. Ich verbiete dir mit diesen Leuten zu reden.“ Jetzt knurrte er. Er war außer sich. Sie war seine Frau, nicht die eines Gryffindors. „Draco, du tust mir weh.“, brachte sie mühsam hervor, verzog das Gesicht schmerzverzerrt. Augenblicklich ließ er sie los. „Es tut mir leid.“, murmelte er. „Mach dir nichts draus. Weder aus meinen Armen, noch aus dem Date. Wenn ich eine Wahl gehabt hätte, hätte ich dich sowieso nicht gewählt. Und erzähl mir nicht, dass es umgekehrt nicht genauso ist.“, antwortete sie und war daraufhin auch schon verschwunden. Wieder einmal blieb er allein und verzweifelt zurück. Nichts, was er tat, half ihm weiter. Er seufzte. Ja, dachte er bitter, sie hätte ihn nie gewählt. Sie war wütend auf ihn, weil sie ihn heiraten musste. Sie hatte keine Lust, ihn zu heiraten und sie würde alles daran setzen, dass Draco diesen Umstand nie vergaß. Sie hielt sich also für zu gut für ihn. Dass sie das wohl auch war, gestand er sich nicht ein. Astoria war anscheinend undankbar, dass sie in seine Familie einheiraten durfte, obwohl ihre doch anscheinend diese Hilfe dringend nötig hatte. Draco schnaubte. Bitte, wenn sie ihm das Leben unerträglich machen wollte, konnte er das mit ihr auch machen. Er hatte Mittel und Wege ihr wissen zu lassen, dass auch er diese Hochzeit nicht wollte. Wütend ging Draco in sein Zimmer und setzte sich an seinen Schreibtisch. Vielleicht würde er das, was er vorhatte, irgendwann einmal bereuen, doch im Moment war ihm das egal. Alles was zählte war, dass Astoria einen Löwen ihm vorzog. Einem Malfoy. Und dieser Name hatte immer noch Bedeutung. Vater, Mutter, leider muss ich euch mitteilen, dass der Ball und auch die Ferien nicht so verlaufen sind, wie ihr euch das gewünscht habt. Ich entschuldige mich dafür. Astoria scheint nicht im Mindesten an einer Hochzeit interessiert zu sein. Sie verabredet sich mit anderen und weigert sich, mir zuzuhören. Es tut mir leid, euch damit zu behelligen, aber ich weiß nicht mehr weiter. Wenn die Lage nicht so ernst wäre, hätte ich euch nicht geschrieben. Doch inzwischen ist Astoria schon soweit gegangen, dass sie sich mit einem Gryffindor verabredet hat, nur um mir eins auszuwischen. Natürlich könnte ich dieselben Tricks anwenden, doch ich weiß, wie viel diese Heirat für unsere Familie bedeutet und ich möchte diese Chance nicht aufs Spiel setzen. Ich bitte euch, redet mit den Greengrass, vielleicht können Astorias Eltern sie wieder zur Vernunft bringen. Euer Sohn, Draco Noch einmal las er sich das Schriftstück durch und betrachtete es nachdenklich. Konnte er wirklich soweit gehen? Konnte er es wirklich riskieren, dass sich Astorias Eltern einmischten, obwohl er doch wusste, wie weit diese gehen würden? Draco seufzte auf. Nein, entschied er. Er würde morgen noch einmal versuchen, mit ihr zu sprechen. Vielleicht würde sie ja diesmal auf ihn hören. Er musste es einfach noch einmal probieren, bevor er einen solch drastischen Schritt ging. Danach wollte er weitersehen. Vorsichtig faltete er den Brief und legte ihn auf seinem Schreibtisch ab. Vielleicht würde er ihn noch brauchen und er wollte ihn auf keinen Fall noch einmal schreiben. Das würde er nicht schaffen, denn er wusste, wie hinterhältig es war. Aber egal. Er war nicht umsonst in Slytherin. Und sie war seine Frau. Er würde jeden Schritt gehen, egal wie listig und gemein er war, damit sie das einsah. Er liebte sie nicht, nein. Aber er konnte es nicht zulassen, dass sie ihn so demütigte. Wenn er schon heiraten musste, dann wollte er wenigstens eine treue und loyale Frau haben. Eine Frau, die zu ihm stand und ihn nicht hinterging. Er würde, im Gegenzug, genauso zu ihr stehen. Er wollte, dass diese Ehe funktionierte. Er musste sie eingehen, aber dann sollte sie auch gut gehen und nicht in einer Katastrophe enden. Scheidungen gab es nicht. Nicht für ihn. Astoria lag noch lange wach. Sie hatte erwartet, dass Draco wütend werden würde. Aber sie hatte nicht mit einer solch heftigen Reaktion gerechnet. Er hatte sie als seine Frau bezeichnet. Astoria erschauderte. Ob es wirklich richtig war, auf dieses Date zu gehen? Vielleicht sollte sie doch absagen. Wie würde Draco erst reagieren, wenn sie zu dieser Verabredung ging und sich gut amüsierte? Aber jetzt konnte sie nicht mehr absagen. Draco würde nur annehmen, dass er sie eingeschüchtert hatte. Gut, das hatte er auch, aber er sollte es gar nicht erst erfahren. Sie wollte, dass er schon jetzt wusste, dass er mit der Einschüchterungstaktik nicht weit kam. Sie wollte keine Angst vor ihrem zukünftigen Mann haben. Auf so eine Ehe konnte sie gut verzichten. Aber da sie ihn wohl oder übel heiraten musste, wollte sie, dass er wusste, dass sie keine Angst vor ihm hatte. Dass er es anders angehen musste, wenn er etwas von ihr wollte. Genau. Sie würde zu diesem Date gehen, komme was wolle. Und sie würde Spaß haben. Sollte Draco doch schauen, wo er blieb. Sie würde noch genug Zeit mit ihm verbringen müssen, da konnte sie doch wenigstens vorher noch Spaß mit anderen haben. Am nächsten Morgen stand Draco früh auf und wartete im Gemeinschaftsraum auf Astoria. Als sie ihn sah, verdunkelte sich ihre Miene. Doch auch er schien nicht erfreut, sie so zu sehen. Sie hatte sich hübsch gemacht. Gut, sie hatte es nicht für Eric getan, sondern eher für Draco. Sie wollte, dass er sie so sah und dachte, sie hätte es für einen anderen Mann getan. Astoria hatte einen kurzen gelben Faltenrock an. Andere Mädchen würden ihn nicht als Minirock bezeichnen, doch er war der kürzeste, den Astoria besaß. Sie hatte ihn in einem Urlaub mit ihren Eltern gekauft und nur unter bitten und betteln behalten dürfen. Immerhin war er kürzer als knielang und somit für ihre Eltern eindeutig nicht lang genug. Dazu trug sie ein rotes verspieltes T-Shirt, das ihre Kurven nur allzu deutlich zur Geltung brachte. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt, so dass man sowohl ihren Nacken, als auch ihre unglaublichen Schultern sehen konnte. Natürlich registrierte er, dass sie mit den Farben auf Gryffindor anspielte. Sie verhöhnte ihn sogar durch ihre Kleidung. Wut stieg in ihm auf. Mit einer gewissen Genugtuung beobachtete Astoria, wie sich in Dracos Miene zuerst Ungläubigkeit, dann Begehren, wieder Ungläubigkeit und dann Wut wieder spiegelte. Ja, dachte Astoria, sie hatte sich richtig entschieden. „Was soll das?“, fauchte er sie an. Er wollte nett anfangen, doch bei ihrem Anblick gelang es ihm kaum sich zu beherrschen. „Dir auch einen schönen guten Morgen, Draco. Was soll was?“, antwortete sie mit einem strahlenden Lächeln. Draco knurrte. „Diese Aufmachung.“, zischte er. Astoria sah fragen an sich herunter. „Gefällt es dir nicht? Schade. Ich hatte gehofft, eine gewisse Wirkung beim anderen Geschlecht zu erzielen.“, antwortete sie unschuldig. Natürlich, dachte er sich, hatte sie eine Wirkung auf Männer. Immer. Egal was sie trug. Doch durch dieses Outfit sah sie noch begehrenswerter aus. Und das wusste sie. Ihre Mutter hatte ihr immerhin beigebracht, wie sie sich für ihren Zukünftigen anziehen sollte, so dass es anständig aussah und doch eine gewisse Wirkung erzielte. „Du weißt, was ich meine, Mädchen. Stell dich nicht dümmer als du bist.“ Draco sah sie wütend an. Wollte sich zur Ruhe zwingen, doch es gelang ihm nicht. „Ich warne dich. Du gehst heute nicht mit diesem Löwen aus. Du gehst mit niemandem aus.“ Draco klang befehlend, wütend, doch er konnte es nicht ändern. „Du irrst dich, Draco. Ich habe bereits zugesagt und es schickt sich nicht, so kurzfristig abzusagen. Tut mir leid, aber ich werde ausgehen.“, meinte sie ruhig und ging an ihm vorbei. Er wirbelte herum. „Ich warne dich, Mädchen. Tu das nicht. Du würdest es bereuen.“ Erstaunt drehte sie sich noch einmal um. „So? Werde ich das?“ Fragend sah sie ihn einen Momentlang an, er starrte wütend zurück. Doch Astoria hatte sich bereits entschieden. Sie würde gehen, auch wenn sie ein mulmiges Gefühl dabei hatte. Wenn er sie gebeten hätte, nett und freundlich gefragt hätte, hätte sie womöglich darüber nachgedacht. Doch, wenn er sich so benahm, ließ er ihr keine Wahl. Sie musste gehen, um ihm zu zeigen, dass sie keine Angst hatte. Ihre Worte schwirrten ihm durch den Kopf. Immer und immer wieder, obwohl sie schon lange fort war. `So? Werde ich das?´ Er seufzte bitter auf. Oh ja, dachte er. Und wie du das bereuen wirst, Astoria Greengrass. Entschlossen stapfte er in sein Zimmer, nahm den Brief und schickte ihn mit seine Schneeeule ab. Jetzt würde er nur noch warten müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)