In die Ehe gezwungen - Kann das gut gehen? von Annea (DracoxAstoria) ================================================================================ Kapitel 1: Ankündigungen ------------------------ Soo, das ist meine 1. FF mit Draco oder Astoria.. ich hoffe, es gefällt euch trotzdem! Würde mich über Kommis freuen! Viel Spaß! --------- Es waren gerade Sommerferien. Vor ein paar Wochen war der Dunkle Lord gestürzt worden und Hogwarts völlig zerstört gewesen. Doch in ein paar Tagen würde Astoria Greengrass in die Schule zurückkehren und ihr fünftes Jahr dort antreten. Angeblich war das Schloss inzwischen wieder hergestellt worden und somit stellte es kein Problem dar, wieder Schüler aufzunehmen. Minerva McGonagall, die neue Direktorin, hatte verfügt, dass jeder Schüler die Schulstufe, die er zuletzt absolviert hatte, noch einmal machen sollte. Dies war insofern nötig, da durch Lord Voldemorts Herrschaft im Grunde im vergangenen Jahr nichts Brauchbares gelehrt worden war. Und obwohl Astoria nun gezwungen war, die 5. Klasse noch einmal zu machen, konnte sie es kaum noch erwarten. In Hogwarts war sie frei. Nun ja, nicht unbedingt frei. Aber immerhin freier als sie es zuhause war. Hier wurde jeder ihrer Schritte von ihren Eltern überwacht. Alles musste perfekt sein. Natürlich wurde von ihr verlangt, ihr perfektes, anständiges Verhalten auch in Hogwarts fortzuführen. Sie gehorchte selbstverständlich, doch es war einfach schon eine große Erleichterung, dass eben nicht ALLES überwacht wurde, solange sie in der Schule war. Dort gab es dann auch Momente, in denen sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen konnte oder Bücher lesen konnte, die ihre Eltern ihr niemals gestattet hätten, natürlich nur, wenn sie alleine war. Sie konnte nicht riskieren, dass es jemand mitbekam und ihren Eltern davon berichtete. Und dennoch fühlte sie sich in Hogwarts freier und selbständiger. Doch noch war es nicht soweit. Astoria seufzte noch einmal leise und unbemerkt auf, bevor sie den Salon ihres Elternhauses betrat. Eine der Hauselfen hatte ihr gerade die Nachricht überbracht, dass ihre Mutter und ihr Vater sie erwarten würden. Das war typisch für ihre Familie. Wenn man mit jemandem reden wollte, schickte man eine Hauselfe. Ihre Eltern würden nie auf die Idee kommen, selber nach ihr zu sehen, oder gar in ihr Zimmer zu kommen, um dort mit ihr zu sprechen. „Mutter. Vater.“, grüßte sie und machte einen kleinen Knicks. „Ihr wolltet mich sprechen.“ Ihre Mutter lächelte sie an, doch ihr Vater betrachtete sie mit einem nachdenklichen Ausdruck in den Augen. „Astoria, setz dich.“, meinte ihr Vater und deutete auf die große weiße Couch, die ihm gegenüberstand. Er saß in seinem großen Sessel, seine Frau stand neben ihm. Auch das war typisch für ihre Eltern. Astoria gehorchte, ganz so, wie man es ihr beigebracht hatte. Eine abfällige Bemerkung über das allzu perfekte Weiß der Couch und ihre Unbequemlichkeit schluckte sie herunter. Es war nicht angebracht. Es ziemte sich nicht. „Deine neuen Schulsachen wurden heute besorgt. Ich habe dir auch eine neue Schuluniform und ein Abendkleid für den Winterball bringen lassen. Ich hoffe, es gefällt dir.“ Es war wieder typisch für ihre Familie, dass die Hauselfen ihre Schulsachen besorgten. Und genauso typisch war es, dass sie ein Ballkleid bekam, und es sich nicht selber aussuchen durfte. Es stand nicht zur Debatte, ob es ihr gefiel oder nicht. Es wäre einfach unhöflich gewesen, wenn ihre Mutter nicht wenigstens so tun würde, als ob es sie interessiere, ob das Kleid ihrer Tochter gefiel oder nicht. Astoria ärgerte sich nicht mehr deswegen. Sie hatte gelernt damit zu leben. Aber das konnte nicht der Grund für diese Unterhaltung sein, denn es war bis jetzt jedes Jahr so gewesen. Dennoch nickte Astoria brav. „Ich danke dir. Ich bin mir sicher, das Kleid wird perfekt sein.“ So wie immer alles perfekt sein muss, fügte sie in Gedanken dazu. „Astoria, wir sind nicht hier, um über deine Schulsachen zu sprechen. Obwohl deine Ausbildung natürlich wichtig ist. Aber es jetzt geht es um etwas Bedeutenderes.“ Ihr Vater hatte das Wort erhoben. Dies geschah für gewöhnlich nicht oft. Er erkundigte sich nach ihren Noten oder sprach über Allgemeinbildung und Geschehnisse, die wichtig genug waren, dass man sie in der Familie besprach. Alles Gesellschaftliche oder organisatorische regelte ihre Mutter. Daher war es nur umso erstaunlicher, dass ihr Vater meinte, dass es nicht um die Schule, sondern etwas Wichtigeres ging. „Du wirst demnächst 17 und somit volljährig.“, meinte er, als würde dies alles erklären. Nun war sie gänzlich verblüfft, was sie sich natürlich nicht anmerken lies. „Vater, mein Geburtstag findet erst im Februar statt. Das ist immerhin noch ein halbes Jahr.“ Sie konnte es sich nicht verkneifen, ihn daraufhin zu weisen, obwohl man ihr beigebracht hatte, ihren Eltern nicht zu widersprechen. Nun lächelte er sie milde an. „Das weiß ich, Astoria. Und es geht auch nicht direkt um deinen Geburtstag. Es geht vielmehr darum, was deine Volljährigkeit noch bedeutet.“ Er wollte sie auf etwas Wichtiges hinweisen, da war sie sich sicher. Auf irgendetwas, das sie wissen sollte. Beschämt senkte sie den Blick. „Es tut mir leid, Vater. Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst.“ Sie sprach leise. Lieber hätte sie gar nichts gesagt, da sie sich in den letzten Tagen zuhause nicht auch noch Ärger einhandeln wollte. Doch ihre Eltern waren anscheinend nicht darauf hinaus, sie zu Recht zu weisen oder gar zu bestrafen. Ihr Vater wirkte leicht enttäuscht, aber sicher war sich Astoria nicht. Immerhin wurden Gefühle im Hause Greengrass nicht unbedingt gezeigt. „Ich würde es dir schonender beibringen, wenn ich könnte, aber da du, wie vorhin gesagt, bald volljährig wirst, ist es notwendig, dass ich dich aufkläre, bevor du nach Hogwarts zurückkehrst.“ Nun war Astoria nicht nur neugierig, sondern sie bekam es langsam mit der Angst zu tun. Anscheinend ging es hier um etwas, das ihr ganzes Leben beeinflussen würde. Zumindest hatte sie das Gefühl, dass es so war. „Es geht um deine Verlobung.“, meinte ihre Mutter lächelnd und konnte die Aufregung in ihrer Stimme nicht ganz verbergen. Und da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Man hatte ihr schon sehr früh erklärt, dass sie jemandem versprochen war. Dieses Arrangement, wie es ihr Vater zu sagen pflegte, wurde kurz nach ihrer Geburt getroffen und als man es ihr erzählt hatte, war Astoria 10 Jahre alt gewesen. Damals hatte sie sich unheimlich auf ihre Hochzeit gefreut. Dann war sie nach Hogwarts gekommen und hatte ganz darauf vergessen. Es war bis jetzt auch nie angesprochen worden. Auch das war typisch für ihre Familie. Man bekam etwas einmal gesagt und hatte es sich zu merken. „Meine Verlobung?“, hauchte Astoria überrascht. Ihr Entsetzen stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, aber darüber machte sie sich jetzt keine Gedanken „Wie du sicher noch weißt, wurdest du jemandem versprochen. Sobald du volljährig bist, wird eure Verlobung offiziell gemacht.“, klärte ihr Vater sie nun gänzlich auf. Astoria fühlte sich auf einmal total leer. „Wer ist es?“, hauchte sie wieder. Sie bemerkte kaum, dass ihre Eltern kurz bedeutende Blicke austauschten. „Er ist eine gute Wahl. Er ist reinblütig, wohlhabend, attraktiv, hat einen guten Stammbaum und in etwa in deinem Alter.“, meinte ihre Mutter nun. Astoria hatte den Eindruck, als würden ihre Eltern um den heißen Brei reden. Das machte sie wütend. Unglaublich wütend. Sie hatte sich nie beschwert, wenn sie keine Wahl gehabt hatte, da sie sich immer eingeredet hatte, dass es anders sein würde, wenn sie einmal auf eigenen Beinen stehen würde. Sie hatte ja so falsch gelegen. Sobald sie ihren Eltern entkommen wäre, würde man sie in die Fänge ihres Ehemannes geben. Und dann hätte sie wieder keine Wahl. Das Leben war einfach ungerecht. Nicht zum ersten, wahrscheinlich auch nicht zum letzten, Mal wünschte sie sich, ein einfach Mädchen zu sein. Ein Mädchen mit normalen Eltern, in einem kleinen Haus. Doch die Realität sah nun einmal anders aus. Und jetzt wollten ihr ihre Eltern auch noch verschweigen, wer denn ihr Zukünftiger sein sollte. Astoria seufzte genervt auf, was ihr einen warnenden Blick ihrer Mutter einbrachte. „Wie heißt er?“, wollte sie ungeduldig wissen. Ihre Eltern schienen mit sich zu ringen. Dann erhob ihr Vater das Wort: „Draco Malfoy.“ Erschrocken riss sie die Augen auf. „Bitte nicht..“, flüsterte sie. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Gegen ihren Willen verlobt und dann auch noch an Draco Malfoy. Natürlich kannte sie ihn von der Schule. Er war ein arroganter, gemeiner Hund, der Frauen für seine Zwecke benutze und dann wegwarf. Er wechselte seine Affären wie Unterhosen. Eine Taubheit hatte von ihr Besitz ergriffen. „Wieso er?“, wollte sie wissen. Und es war eine berechtigte Frage. Vor Lord Voldemorts Sturz waren die Malfoys eine hoch angesehene Familie gewesen, doch jetzt duldete man sie lediglich. Dass Lucius dem dunklen Lord gedient hatte, erfreute nicht gerade viele. Auch wenn die meisten hohen Familien die Ansicht teilten, dass Reinblütler über Muggelgeborenen standen, so waren sie doch mit der Art, wie Voldemort „regiert“ hatte, nicht einverstanden. Kurz um, die Malfoys wurden geduldet, weil sie immer noch Geld hatten und man immer noch Angst vor dem Namen hatte. „Nun gut, nachdem dich die Ereignisse primär betreffen, möchte ich dir auch die ganze Wahrheit erzählen.“, meinte ihr Vater leise, nachdem er sie einige Augenblicke nachdenklich betrachtete hatte. Nun horchte Astoria auf. „Unsere finanzielle Lage sieht im Moment nicht gut aus. Wir können zwar durch meine Einkünfte leben, aber unseren Lebensstandart und unsere Position in der Gesellschaft nicht halten. Außerdem können wir dir keinerlei Mitgift geben. Keine andere Familie hätte sich bereiterklärt, dich zu heiraten, wenn herauskommt, dass wir nicht mehr ganz so vermögend sind, wie wir es waren. Aber die Malfoys benötigen unseren Stand. Und sie haben Geld. Du wirst sicherlich verstehen, dass wir keine andere Möglichkeit haben, als die Verlobung aufrechtzuerhalten.“ Astoria zog scharf die Luft ein. „Ihr verkauft mich?“ Ihr Vater schüttelte entschuldigend den Kopf. Doch ihre Mutter sah sie böse an. „Mach dich nicht lächerlich, Kind. Du bekommst einen guten Mann. Du solltest uns dankbar für dieses Arrangement sein.“ Verächtlich schnaufte Astoria. „Dankbar? Ich war mein Leben lang dankbar. Doch das ist einfach ungerecht. Ich will ihn nicht heiraten. Er ist ein Schwein.“, schrie Astoria aufgebracht. Zeitgleich war sie sich sicher, dass es schon sehr lange her war, dass in diesem Haus so laut gesprochen wurde. „Du vergisst dich.“, warnte ihre Mutter. „Astoria, du wirst tun, was man dir sagt. Es ist nur zu deinem Besten.“, meinte ihr Vater und sah sie aufmunternd an. „Natürlich, habe ich denn eine Wahl?“ Astoria klang resigniert und doch wütend. „Mutter. Vater.“, meinte sie bevor sie aufstand und einfach den Raum verließ. „Bist du sicher, dass es das richtige ist?“ Fragend sah er seine Frau an. Diese nickte. „Natürlich. Sie wird sich damit abfinden und früher oder später wird sie uns dafür danken. Sie wird einsehen, dass es Vorteile hat, wenn man Macht und Geld besitzt.“ Ihr Ehemann antwortete mit einem Nicken, schloss seine Frau in die Arme und küsste sie fest. Es gehörte sich nicht, das wussten beide, doch im Moment waren sie alleine und somit unbeobachtet und sie brauchten den Trost des jeweils anderen. Immerhin wussten sie nur zu gut, wie sich ihre Tochter fühlte, denn auch ihre Hochzeit war damals arrangiert worden. Doch früher oder später würde es Astoria gelingen, das positive in ihrer Heirat zu sehen und glücklich damit werden, so wie sie beide. Astoria hatte sich schließlich in den Schlaf geweint. Doch als sie am nächsten Morgen aufgewacht war, hatte sie beschlossen, das ganze einfach so lange zu verdrängen, wie es ihr möglich war. Sie würde sich dadurch nicht ihre Schulzeit versauen lassen. „Du wirst tun, was ich von dir verlange, Draco.“, meinte Lucius ruhig. Er hatte seinem Sohn gerade von seiner baldigen Verlobung mit Astoria Greengrass erzählt, woraufhin dieser sich geweigert hatte. „Nichts werde ich tun, Vater. Du kannst doch nicht von mir verlangen, dass ich dieses Weib heirate!“, schrie Draco wütend. „Vorsicht, Draco. Du vergisst, mit wem du redest.“ Nun war auch sein Vater wütend. Draco lachte nur. „Ich habe nicht vergessen, mit wem ich rede. Aber du scheinst vergessen zu haben, dass ich inzwischen 18 Jahre alt bin. Volljährig!“ Lucius schüttelte den Kopf und machte eine abfällige Handbewegung. „Du scheinst den ernst der Lage nicht zu verstehen. Sieh dir an, wie unsere Familie behandelt wird. Wir werden nur geduldet, weil der Name Malfoy wenigstens noch ein wenig Respekt und Angst hervorruft. Aber das wird nicht immer so sein. Wir müssen unseren Stand festigen. Und das geht nun einmal nur, indem du eine exzellente junge Dame heiratest. Und die Familie Greengrass ist eine perfekte Wahl. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir eine solche Chance bekommen. Es wird sich kein anders Mädchen finden, das diesem Stand entspricht und dich trotzdem heiraten würde. Finde dich damit ab, Draco. Es ist deine Pflicht. Deine Pflicht der Familie gegenüber.“ Lucius sah seinen Sohn warnend an. „Du wirst es tun, ohne Widerrede! Bringe unsrer Familie nicht noch mehr Schande, als ich es schon getan habe. Noch einen Fehler vertragen wir nicht.“ Draco schnaubte. „Ja, Vater. Du hast Recht. Ich werde es tun. Ich werde deine Fehler ausbügeln und der Familie wieder zu Ruhm und Ehre verhelfen. Aber du sollst eines wissen, Vater. Das ist das letzte, das ich für dich tue. Das letzte, das ich für die Familie tue.“ Zufrieden nickte Lucius seinen Sohn an. „Ich erwarte, dass du deine Gefühle bis zum Schulanfang wieder unter Kontrolle hast.“ „Ja, Vater.“ Wütend stapfte Draco aus dem Zimmer, drehte sich bei der Türe aber noch einmal um. „Ich verachte dich.“, flüsterte er, doch seine Eltern hatten es dennoch gehört. Sobald sein Sohn außer Hörweite war, seufzte Lucius gequält auf. „Ich verachte mich selber.“, murmelte er. Narzissa schüttelte den Kopf und nahm ihren Mann fest in die Arme. „Tu das nicht, mein Geliebter. Dazu besteht kein Grund. Du hast getan, was getan werden musste. Draco wird es verstehen. Irgendwann.“, meinte sie beruhigend und streichelt ihm den Rücken. „Halt mich einfach nur fest, Zissa. Ich kann nicht glauben, dass du nach all den Tragödien immer noch zu mir stehst.“ Er flüsterte gegen ihren Hals. Die warme Luft verursachte bei ihr eine Gänsehaut. „Ich werde immer zu dir stehen, Lucius. In guten wie in schlechten Zeiten, du erinnerst dich?“, meinte sie lächelnd. Ihr Mann seufzte nickend auf. „Ich liebe dich, Zissa. Mehr als du dir vorstellen kannst.“ Noch einmal streichelte sie seinen Rücken, bevor sie sich von ihm löste und ihm in die Augen sah. „Ich liebe dich auch. Mehr als alles andere. Und du wirst sehen, Draco wird eine gute Partnerin in Astoria haben. Und vielleicht ist das Schicksal so gnädig wie bei uns und die beiden verlieben sich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)