Housepiration von Tio (eine FF-sammlung mit der House MD Crew) ================================================================================ Kapitel 1: Abhängigkeit II -------------------------- Zum Titel: Der erste Teil ist zu finden in der Sammlung "Hirngespinste" und hat andere Hauptakteure. Ist aber dennoch lesenswert ;) wünsche viel spaß Abhängig II Wütend sah er sich um. Seid über fünf Minuten suchte er jetzt schon die kleine Dose, von der er wusste, dass sie hier hätte sein müssen. „Verdammt“, fluchte er laut und ließ seine Hand auf den Schreibtisch hinab schnellen. Dann sank er auf seinen Stuhl und fuhr sich mit den Fingern durch das leicht ergraute Haar. „Verdammt…“, wiederholte er diesmal etwas leiser. Fiebrig überlegte er, wo er vergessen hatte zu suchen, aber ihm fiel nicht mehr ein, als die Suche noch einmal von Vorn zu beginnen. Schwermütig hievte er sich aus dem Stuhl und wankte zu Bücherregal. Sein Blick lag hoffnungsvoll auf einem Buchrücken, der von dem Wort „LUPUS“ geziert wurde. Er streckte seine Hand aus und zog das Buch aus dem Regal. „Suchst du die hier?“, drang eine forsche Stimme plötzlich in sein Büro. Mit einem lauten WUMP ging das Buch zu Boden und der Nephrologe drehte sich zu seinem unerwarteten Gast um. „Was soll das?“, begann er sich zu beschweren, doch bevor er für den nächsten Satz Luft hohlen konnte, erblickte er die kleine Dose in der Hand seines Freundes. Dieser war dabei, die Tür hinter sich zu schließen, damit sie ihre Ruhe hatten. „Du bist meine Rettung!“, sagte er und humpelte zu ihm hinüber. „Vergiss es, die bekommst du nicht. Ich hab versprochen, dich clean zu halten.“ „Aber die brauche ich zum Arbeiten.“, warf er fast schon verzweifelt ein und deutete auf die weiße Tafel, auf der etliche medizinische Begriffe untereinander standen. Seine großen blauen Augen blickten flehend in die Braunen des anderen. Doch dieser schüttelte nur den Kopf und ließ die Dose zurück in seine Kitteltasche sinken. Kurz hielt er den Blick auf die geschlossenen Jalousien gerichtet. Ein leise klacken und Fluchen später, stand der Ältere an den Onkologen gelehnt da, die Hände an dessen Hemd gekrallt und das Gesicht nach unten gerichtet. Er hatte den Halt verloren und war mit seinem Stock weggerutscht. Instinktiv hatte der Jüngere die Arme um ihn gelegt, um ihn aufzufangen. „Komm schon… gib sie mir.“, flüsterte er leise und versuchte seine Hand in die Kitteltasche zu schieben. Der braunhaarige hielt ihn am Handgelenk fest. „Du schaffst das auch ohne Vicodin.“, hauchte er zuversichtlich, ja fast schon liebevoll. Der Ältere blieb still, lehnte nur weiter schwer atmend gegen die Brust seines Freundes, an der er sich seltsam wohl fühlte. „House? Alles ok?“, fragte er besorgt und hob mit einer Hand das Kinn des Nephrologen, bis dieser ihm wieder mit seinen blauen Augen ansah. Doch er schwieg weiter. Seine Augen waren klar und doch wirkte er wie nach der Injektion von 12mg Betäubungsmittel. So schien er seltsam abwesend und doch ungewöhnlich aufmerksam. Er richtete sich so gut es ging ganz auf, sodass ihre Augen auf einer Höhe lagen. Keiner der beiden wagte es noch ein Wort zu sagen. Der Jüngere spürte, wie sein Puls mit jedem Atemzug auf seinen Lippen stieg. Er hatte keine Angst und doch war er angespannt. Fast so, wie ein kleiner Junge kurz vor seinem ersten Schultag. Der warme Atem, der ihrer beider Lippen striff, ließ sie leicht beben. Es war, als hätten sie diese Situation schon tausende Male durchgemacht und sie doch nie bis zum Ende ausgestanden. Stunden schienen sie so zu stehen, als einen Atemzug später ihre Lippen doch aufeinander trafen, nur kurz und flüchtig, aber dennoch lang genug, um den Knoten platzen zu lassen. Ihre Blicke sagten alles, was sonst noch nie ausgesprochen wurde und ehe eine weitere Sekunde verging, lagen ihre Lippen wieder aufeinander. Diesmal weder zaghaft noch zärtlich. Dieser Kuss war von Gier geprägt, von Gier und Verlangen, dass sich so lang schon angestaut hatte und nicht nur ihre Lippen schmiegten sich nun aneinander. Es fielen Kittel und Jackett, gefolgt von Schlips und Hemden. Mit zitternden Händen berührten sie sich, öffneten Knöpfe und zogen am Stoff, bis dieser nach gab. Schweigend liebten sie sich. Ohne ein Wort doch mit voller Hingabe. Er saß in seinem Sessel. Die weiche Haut seines Freundes bebte noch in seiner Umarmung. Beide lächelten sanft, als der Jüngere die Augen aufschlug. „Ich bin wohl eingeschlafen…“, murmelte er und lächelte verlegen. Der Ältere nickte. Sein Blick war scharf und konzentriert auf die weiße Tafel gerichtet. Er arbeitete. Wilson betrachtete ihn einen Moment, dann sah er zu der Tafel und schließlich zu seinem Kittel, der noch immer auf dem Boden vor der Tür lag. Die kleine Dose war aus der Tasche gerollt und lag einige Zentimeter von ihnen entfernt. Er stutze, dann sah er wieder in die blauen Augen. Einen Moment lang herrschte Stille. Ein siegreiches Lächeln schlich sich auf die Lippen des Älteren und ließ den Onkologen aufspringen. „Du verdammter Bastard!“, sagte er langsam und blickte in das verständnislose Gesicht des anderen. „Du hast das nur gemacht, damit du an deine Drogen kommst.“, sagte er mit bebender Stimme. Er hatte Mühe seine Verzweiflung zu verbergen, während House weiter lächelte. „Was dachtest du denn?“, bemerkte er spöttisch. „Oh ja, großartig, benutzen wir den naiven Wilson einfach wieder aus, der…“ Er brach ab. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und er zitterte leicht am ganzen Körper. Wütend sammelte er seine Kleidung ein, bevor er kurz darauf wieder eingekleidet das Vicodindöschen aufhob. „Glaub mir, irgendwann wird sich das alles furchtbar an dir rächen…“, sagte der Jüngere kalt. Dann hielt er die Dose etwas hoch. „Genieß deinen Rausch, es wird dein letzter sein.“ Er legte die Vicodindose wieder in seine Tasche und verließ das Büro entrüstet. House hatte indes kein weiteres Wort von sich gegeben. Was hätte er auch sagen sollen. Auch wenn er den Onkologen auf das unversehrte Siegel am Döschen hingewiesen hätte, so wäre er dennoch in Erklärungsnot gewesen. Immer hin hätte er dann gestehen müssen, dass er ihn brauchte. Und das konnte er beim besten Willen nicht zugeben. Nicht einmal seinem besten Freund James Wilson gegenüber. Kapitel 2: Tagtraum ------------------- Tagtraum Sie lagen aufeinander. Der Ältere von ihnen oben, die Hand noch immer ausgestreckt. Der Stock war zu Boden gefallen, ebenso, wie das Sandwich. Er hatte in Ruhe essen wollen, als der Nephrologe sein Büro betreten hatte. Einen Blick später, hatte er schon um sein Essen kämpfen müssen. Er war zu seinem Stuhl gekommen, hatte die Hand ausgestreckt, doch er hatte, das Sandwich, so gut es ging von sich weg gehalten. Dann hatten sie sich zusammen nach hinten gelehnt, soweit, dass der Stuhl die Sache nicht mehr mitgemacht hatte und sie schließlich gefallen waren. Jetzt hatte das Sandwich ihre Aufmerksamkeit verloren. Sie sahen sich einfach nur schweigend an, spürten den Herzschlag des anderen und versanken in dessen Augen. Langsam und zögernd kamen sich ihre Lippen näher, bis sie jeden noch so zaghaften Atemzug teilten. Die Luft um sie herum schien nicht nur zu knistern, nein sie brannte. Dem Jüngeren stieg das Blut zu Kopf, sodass er seinen Herzschlag überdeutlich in seinen Ohren spürte. Er konnte sich nicht bewegen, wartete einfach nur ab, bis es passierte. Bis schließlich der Ältere den letzten Schritt machte und seine Lippen auf die seinen drückte. Es war keine zaghafte sanfte Berührung. Der Kuss war verlangend und rau und er entließ das Blut aus seinem Kopf. Von dort aus rauschte es nun direkt in seine Lenden. Dieses unwiderstehliche Gefühl war so neu, wie aufregend. Noch nie hatte es jemand mit dem ersten Kuss geschafft sein Verlangen so zu schüren. Die Tür ging schnell und fast lautlos auf, bevor ihre Stimme erklang. „James, ich brauche ihre Meinung zu einem Fall.“, sagte Cuddy in ihrem gewohnten forschen Ton. Fast erschrocken sah er auf und musterte die imposante Frau. Er nahm die Akte entgegen und sah sie durch, bevor er nüchtern wie immer seine Meinung abgab. Kurz darauf blickte er einige Sekunden lang auf die geschlossene Tür, nachdem sie weg war. „Nur ein Tagtraum…“, murmelte er leise und wunderte sich im selben Moment über sich selbst. Gedankenverloren musterte er sein Sandwich, sah dann auf den Stapel an Arbeit, der sich auf seinem Schreibtisch türmte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Er hatte noch immer, den leicht kratzigen Druck auf seinen Lippen, der sich in seinem unterbrochenen Traum so real angefühlt hatte. Er stand auf und ging hinaus auf den Balkon. Wie sonst auch lehnte er sich an die Brüstung und starrte auf die Bäume vor sich, während er sich von seinen Gedanken davon treiben ließ. Das leise Geräusch der Schiebetür holte ihn wieder zurück. Dann erklang ein leises Klacken. „Was machst du hier?“, fragte der Nephrologe neugierig, wie sonst auch. „Nachdenken.“, antwortete Wilson, ohne seinen Blick vom Baum vor sich abzuwenden. „Worüber?“ Der Ältere hatte mittlerweile ganz zu ihm aufgeschlossen und blickt nun in die selbe Richtung, wie er selbst. Es herrschte Stille. Der Onkologe machte keine Anstalten zu antworten. Stattdessen reichte er seinem Freund das Sandwich, dass er von seinem Schreibtisch mit nach draußen genommen hatte. House nahm es freudig, aber ohne ein Wort entgegen und begann sofort zu essen. „Warst du bei Cuddy.“, fragte der Braunhaarige nach einigen Minuten. „Japp.“, antwortete der andere kauend. „Habt ihr… seid ihr jetzt?“ „Ich denke schon…“ Er seufzte innerlich, wagte es aber nicht seinen nächsten Gedanken auszusprechen. Er richtete sich einfach auf und wandte sich ab. „Ich geh wieder an die Arbeit.“, ließ er zum Abschied verlauten. Dann schloss der Jüngere die Tür hinter sich. „Mich wirst du wohl jetzt nicht mehr brauchen…“, murmelte er dann leise, während er mit einem Blinzeln versuchte die Tränen zu verscheuchen. Als ihm das nicht gelang, setzte er sich wieder und ertränkte seine Trauer zusammen mit seinen Träumen in Arbeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)