Hénka von Akanesam (Veränderungen mit Spaßfaktor) ================================================================================ Kapitel 4: Besenkammern ----------------------- Ren wusste nicht genau, wie er nun in die Besenkammer gekommen war. Eben erst hatte er nach seinem Training das Haus betreten, um duschen zu gehen, als ihn etwas erfasst hatte und heftig an seinem Hemd zog. Da er gedanklich nicht bei sich gewesen war, war sein Reaktionsvermögen aufs unterste Level gesunken (was sich ein Tao-Erbe eigentlich nicht leisten konnte) und somit war er der zerrenden Hand fast schon hilflos wie ein Kind ausgeliefert gewesen. Und ehe er sich versah, war es stockdunkel um ihm herum geworden und ein Mief aus abgestandenem Wasser, ungewaschenen Sportsocken von Horohoro und schimmliger Tapete umgab ihn. Kurz mit der Übelkeit ringend, schoss sofort das Bild eines äußerst wütenden Yoh vor seinem inneren Auge empor. Ein Yoh, der ihn nun kalt machen würde, da er selbst, Ren Tao, etwas getan hatte, was nicht einmal jemand mit einem engelsgleichen Verständnis verzeihen könnte. (Besonders, wenn man es auch noch verschwieg und sich am Tag des Geschehens in einem Schrank vor ihm versteckte wie ein französischer Geliebter). Doch als sich Rens Augen an das dämmrige Licht gewöhnt hatten, schimmerte ihm nicht das wutverzerrte Gesicht eines betrogenen besten Freundes entgegen, sondern ein sehr viel zierlicheres Gesicht starrte ihm aus nächster Nähe entgegen: Anna!! Reflexartig schoss der junge Chinese sofort einen Schritt zurück und knallte somit gegen die Tür des Besenschrankes. Leider brachte ihm dies nicht die erwünschte Entfernung zu der Blonden, die ihn leicht genervt und gehetzt zugleich anstierte. In seiner Anspannung, Verwirrung und Wut (immerhin wurde er gerade in einen stinkigen, muffigen und dunklen Schrank gezogen und somit seiner Freiheit beraubt), suchte er händeringend nach einer Möglichkeit, dieser Situation zu entkommen. „Wa-Was soll das Kyouyama? Das verstößt gegen unsere Abmachung!! Was ist wenn Yoh oder einer der anderen Vollidioten uns in dieser ...?!“ „Drei Wochen!!“, unterbrach ihn die Blonde unwirsch. „Drei ganze Wochen!!“, wiederholte sie und suchte seinen Blickkontakt. Ihr Gesicht sagte aus, dass diese Worte wohl alles erklären würden, weswegen sie nicht einmal weiter erläutern wollte, wie es schien. „Hä?“, gab Ren reichlich unintelligent von sich, aber dieses eine Wort drückte seine Verwirrung irgendwie noch am Besten aus. „Ich weiß, bei manchen bedeutet das nichts, aber ich bin immer pünktlich!! Verstehst du?! P – ü – n – k – t – l – i – c – h !!“ Fast schon quälend lang zog sie das letzte Wort, welches ihren Mund verließ. „Ob ich verstehe? Nein, ich verstehe kein Wort, dass deine Lippen verlässt. Ich weiß nur, dass man uns nicht hier zusammen in einer widerlichen Abstellkammer finden sollte! Wenn du einen Termin vergessen hast, dann mach einen Neuen aus. Nach drei Wochen wird auch der letzte Depp verstanden haben, dass du nicht mehr kommen wirst.“ Genervt tastete Ren hinter seinem Rücken nach dem Knauf der Tür, um dieser beengten Situation entfliehen zu können. Besonders, da Anna ihren Verstand nun vollkommen verloren zu haben schien. „Zuerst hab ich mir keine Gedanken gemacht, aber drei Wochen sind doch recht lange, eben weil ich auch immer so überpünktlich bin. Deswegen hab ich mir eins dieser Dinger gekauft und als ich das Ergebnis sah, hab ich noch einen Test gemacht und dann noch einen. Ich habe deswegen extra drei Flaschen Tee auf Ex getrunken. Und wenn mir das Geld nicht ausgegangen wäre, würde ich immer noch auf so einen dämlichen Streifen pinkeln!!“ Sofort hielt Ren mit seiner Suche inne. Auf einen Streifen pinkeln?! Das klang nicht gut. NICHT GUT!! Mit kreideweißem Gesicht war es nun Ren, der den Blickkontakt seines Gegenüber suchte und auch sofort fand. Jegliche Farbe hatte ihn verlassen, sodass seine leuchtenden gelben Augen, welche weit aufgerissen Anna entsetzt anstarrten, nun um einiges größer erschienen, als sie eigentlich waren. „Was...“, flüsterte er stockend und heiser. Wäre die junge Itako in einem besseren geistigen Zustand gewesen, hätte sie sich sicherlich über das Gestotter und das Gesicht des Chinesen belustigt, doch da ihre Gedanken nun eher Selbstmordabsichten glichen, kam ihr dies nicht einmal in den Sinn. Röchelnd schaffte es Ren nun, seinen Satz zu beenden. „Was hast du gerade gesagt?“ Doch statt einer Antwort hielt Anna ihm nur ein kleines Gerät entgegen, dass eine gewisse Ähnlichkeit zu einem Fieberthermometer aufwies. Allerdings war sich der dunkelhaarige Schamane bewusst, dass dies sicher KEIN Thermometer war, als ihm drei kleine süße Babygesichter entgegen leuchteten, die ein breites Lächeln in der runden Visage hatten. „Drei Köpfe bedeuten....“, konnte er sich selbst beginnen hören, ehe Anna den Rest übernahm. „Ich bin schwanger.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)