Die Arkhams von Konoha von abgemeldet (Naruto + Batman = Das hier) ================================================================================ Kapitel 1: Geburt von Legenden ------------------------------ Ich schreibe mal wieder Unsinn. Ist übrigens der zweite Versuch von mir so etwas zu machen, der erste Versuch ist voll daneben gegangen weil ich bei Sakura hängen geblieben bin. -- Kapitel 1: Geburt von Legenden Mit einem tiefen, schweren Seufzen ließ sich der Hokage auf den einzigen Stuhl in dem Krankenzimmer des ANBU-Hauptquartiers sinken. Seine müden Augen strichen über die viel zu kleine, magere Gestalt welche in dem Krankenhausbett lag, unter den Verbänden kaum zu erkennen. Seine Hände verkrampften sich bei der Vorstellung, dass irgend jemand einem Kind so etwas antun konnte... in seine Wohnung eindringen, ANBU-Patroullien austricksend dabei... ein Kind aus seinem Bett zerren und mit einem Kunai und einer Brechstange... Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken, so dass er sie ganz nach hinten schob in seinem Kopf. Der einzige Trost den er hatte war, dass der Übeltäter von den ANBU lebendig gefangen worden war. Und wenn Ibiki mit ihm fertig war, und Anko mit ihm fertig war, und die ANBU mit ihm fertig waren... ja, dann würde er selber ebenfalls ein 'Gespräch' mit ihm führen. Nicht dass dann noch viel von ihm übrig sein würde. Er hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen, als er daran dachte, dass irgendwo in Konoha der Verantwortliche wahrscheinlich als Held gefeiert werden würde. Er zwang sich, sich zu beruhigen und dem zuzuwenden was er tun konnte, nämlich für den Jungen da sein und versuchen ihm zu helfen so gut er nur konnte. Die Ärzte hatten ihm eine sehr genaue Liste davon gegeben, was für Verletzungen der Junge erlitten hatte und was es für Folgen haben würde. Zu seinem Glück, oder eher Glück im Unglück, waren die heilenden Kräfte des Kyuubi eine große Hilfe, so dass er wahrscheinlich ohne permanenten Schaden davon kommen wird. Lediglich einige Narben. Sarutobi Hiruzen schreckte auf, er hatte gar nicht bemerkt wie er weggedöst war, als er eine leise Stimme hörte. „Ojiji...“ Es war mehr ein Flüstern, kaum zu hören, aber es war genug um ihn augenblicklich wieder wach werden zu lassen. Der Junge war wach und sah ihn aus halb geöffneten Augen an. Hiruzen schluckte und befeuchtete sich die Lippen, ehe er seine Stimme wieder fand. „Hallo. Wie fühlst du dich?“ „Ähm...“ Offensichtlich wusste er nicht wie er genau darauf antworten sollte, ehe er breit grinste. Durch die dicken Narben welche sich von den Mundwinkeln an nach oben zogen, wie ein obszönes, falsches Lächeln geformt, wirkte er geradezu verstörend. „Warum so ernst?“ „...“ Diesmal wusste der Hokage nicht, wie er antworten sollte. Er sank ein wenig auf seinem Stuhl zurück und schluckte erneut, bevor er langsam antwortete, als würde er seiner eigenen Stimme nicht ganz trauen. „Ich weiß nicht... Naruto. Ich weiß es nicht.“ - „Ist das ganze Dorf auf einen Schlag wahnsinnig geworden?“, fragte ein ihm nicht bekannter Arzt leise einen anderen Arzt, während er an ihnen vorbei schritt. Hatake Kakashi drehte sich kurz zu ihnen, nur für den Bruchteil einer Sekunde, ehe er seinen Weg fortsetzte. „Ja, ich weiß was du meinst.“, antwortete der gefragte Arzt. Das Gehör von Kakashi war geschult genug um sie auch weiterhin belauschen zu können, während er den Gang in die entgegen gesetzte Richtung voran schritt. „Erst die Sache mit dem Uzumaki-Gör, jetzt die Uchiha...“ „Vergiss nicht den Brand vor drei...“ Das war der Moment in welcher Kakashi an der Tür ankam, welche er angesteuert hatte und ohne irgendwelche Umschweife trat er ein. Es handelte sich um eine abgedunkelte Kammer, kaum größer als sein Wohnzimmer, sein Wohnzimmer war sehr klein, und gerade einmal ausgestattet mit zwei Stühlen und einem Tisch. Eine Wand bestand größtenteils aus einem großen Fenster, allerdings wusste er dass es sich dabei um einen Einwegspiegel handelte. Viel interessanter als der Raum in dem er sich befand, war der Raum auf der anderen Seite des Fensters Schrägstrich Spiegel. Dieser war normal beleuchtet, ausgestattet mit Spielzeugen, einem sehr kleinen Tisch und sehr kleinen Stühlen, die Wände bestehend aus einem angenehm sanften Pastellfarbton. Jedoch achtete er nicht auf die Unmengen von Spielzeugen, sondern auf den kleine, schwarzhaarigen Jungen welcher am Tisch saß, ihm gegenüber eine freundlich schauende junge Frau. „Armes Kind...“, murmelte eine Stimme und Kakashi drehte den Kopf leicht zu dem Sprecher, einem großen, vernarbten Mann, komplett in Schwarz gekleidet. „Niemand sollte so etwas erleben. Schon gar nicht so ein Junge.“ Der Silberhaarige antwortete nicht, sondern nickte bloß und sah wieder zu dem Kind. Er konnte hören wie die Psychologin, die junge Frau mit den brünetten Haaren, sanft mit ihm redete, doch er verweigerte zu antworten und malte stattdessen lediglich mit einem schwarzen Wachsmalstift auf einem weißen Stück Papier herum. „Warum bin ich hier, Ibiki?“, fragte der Jonin schließlich und schaute wieder zu dem Oberhaupt der Folter- und Verhörabteilung. „Er hat nach dir gefragt gehabt.“, antwortete Morino Ibiki ohne ihn anzusehen. „Ich weiß nicht wieso, aber vor drei Tagen hat er aufgehört mit irgend jemandem zu reden. Er sagte bloß, dass er dich sehen wollte.“ Einige Minuten später trat Hatake Kakashi in das speziell für Kinder eingerichtete Zimmer und entließ die Psychologin mit einem knappen Nicken. „Hatake-San ist hier.“, sagte sie liebevoll zu dem Jungen und erhob sich von dem Stuhl, der eigentlich viel zu klein für sie war. „Wir sehen uns morgen, okay?“ Wieder antwortete er nicht, er beachtete sie nicht einmal sondern sah lediglich direkt Kakashi direkt an. Nachdem die beiden allein waren ließ sich der Jonin ihm gegenüber nieder und erwiderte den Blick, trotz seines Unbehagens. Die mächtigsten Menschen der Welt umbringen und entkommen? Kein Problem. Ausgerüstet nur mit einem Zahnstocher und einer Tomaten-Tütensuppe eine Armee von Nuke-Nin besiegen? Sicher, jederzeit. Über Jahre hinweg es schaffen dass NIEMAND sein Gesicht sehen kann? Leichteste Übung. Aber einem offensichtlich verstörten Siebenjährigen gegenüber sitzen und mit ihm reden? Das ist eine ganz andere Sache. „Yo.“, begrüßte er ihn dann schlicht, so wie er jeden begrüßte. Er schenkte ihm sogar das einäugige Lächeln und hob leicht eine Hand. Es war lahm, es fühlte sich falsch an so mit ihm zu reden, aber was sollte er ansonsten tun? „Du bist Kakashi der Kekkei-Genkai-Dieb?“, fragte der Junge ihn mit einem Ernst und einer Tonlosigkeit in der Stimme, welche nicht zu ihm passen wollte. Es klang hohl, kalt, erwachsen... nicht so, wie ein Siebenjähriger klingen soll. „Heh, kennst du mich unter diesem Namen?“, murmelte der Gefragte mit dem Anflug eines Kicherns und überspielte sein Unbehagen. Er bekam keine Antwort, er hatte auch keine erwartet „Aber ja, der bin ich.“ Der Jüngere der beiden legte seinen Wachsmalstift zur Seite, offensichtlich hatte er bisher lediglich versucht das komplette Papier schwarz zu malen, und sah Kakashi mit seinen dunklen Augen an. „Bring mir bei, die Angst zu beherrschen.“ „...“ Der Silberhaarige blinzelte, ehe er seine Stimme wiederfand. „Wieso?“ Diesmal war es der Junge der zunächst schwieg, ehe er sich nach vorne beugte und leise flüsterte: „Das ist ein Geheimnis. Du darfst es niemandem verraten?“ Neugierig geworden beugte auch Kakashi sich nach vorne. Ebenfalls flüsternd antwortete er: „Jonin-Ehrenwort, ich werde es niemals verraten.“ Ein wenig nervös, die erste menschliche Regung welche er überhaupt zeigte seit Kakashi ihn zum ersten mal gesehen hatte, sah das Kind von der einen Seite zur anderen, als wollte er sich vergewissern, dass den Wänden nicht auf einmal Ohren gewachsen sind. „Mein Bruder hat gesagt, ich muss stark sein. Wenn ich Angst hab geht das nicht.“ „Und deswegen willst du deine Angst beherrschen?“ „Hm-hm.“, verneinte Sasuke und in seinen Augen war ein Blitzen zu erkennen. „Ich will DIE Angst beherrschen.“ - „Hah, geschieht ihnen recht!“, rief Ino lauter als das es nötig gewesen wäre und sah den drei Mädchen nach, welche weg liefen, eines von ihnen mit Tränen in den Augen. Sie konnte nicht anders als zufrieden zu grinsen. //Ich bin soooo gut.//, dachte sie sich noch, ehe sie sich dem kauernden Mädchen zuwand welches auf dem Boden saß und die Beine angezogen hatte. Lange Strähnen von pinkem Haar verdeckten das Gesicht, so dass Ino nur die Umrisse von lieblichen, großen grünen Augen sehen konnte. „Hey, alles okay.“, meinte sie und kniete sich vor dem Mädchen hin, nur um zu sehen wie diese ein wenig nach hinten rutschte. „Sie sind weg, ich hab sie verjagt, keine Angst.“ Das Mädchen antwortete nicht, es war nur ein schniefen zu hören. Beinahe hätte Ino frustriert geschrieen. Sie rettete sie vor den anderen Kindern und bekam sie ein Danke zu hören? Natürlich nicht. Aber sie musste stark sein, immerhin würde sie einmal eine wirklich gute Kunoichi werden. „Ich mach nichts, ehrlich.“ „...“ Wieder blieb eine Antwort aus, doch es kam zumindest kein weiteres Schniefen. „Ich bin Ino. Und du?“, fragte die Blonde dann unvermittelt und grinste ihr Gegenüber an, welche zumindest leicht den Kopf hoch. Immer noch verdeckten Schatten und Haare das Gesicht, aber zumindest konnte man ein wenig erkennen. „... Sakura.“ Es war kaum laut ausgesprochen, eigentlich nur ein Flüstern, aber Ino hatte genau hingehört und es natürlich verstanden. „Hübscher Name.“ Sie fand das es wirklich ein schöner Name war, jedoch fand sie den Satz absolut schrecklich, es klang wie aus einem schlechten Liebesroman. Nicht dass sie schon einmal einen solchen gelesen hatte, aber dennoch. Und außerdem hatte sie irgend etwas sagen müssen und das war das erste, was ihr eingefallen war. Sie hatte gehört was die anderen drei Mädchen gerufen hatten, womit sie Sakura geärgert hatten. Als hässlich und abstoßend beschimpft, aber das verstand sie nicht. Sie war ein süßes Mädchen mit leuchtenden pinken Haaren und einem hübschen Gesicht, jedenfalls das was sie bisher davon gesehen hatte, also warum sollte man sie als hässlich bezeichnen? „Deine Augen sind zu schön um sie hinter deinen Haaren zu verstecken.“ Mit diesen Worten schob sie ihre Hände nach vorne, ignorierte das Zurückzucken von Sakura, und hob die rosanen Vorhänge aus dem Weg, dann stoppte sie. //Oh. Das erklärt es.// „...“ Blitzschnell schoss Sakura hoch und wirbelte herum. Im nächsten Moment rannte sie bereits weg. Zurück blieb eine noch etwas erschrockene Ino, welche erst einmal genau erfassen musste was sie da gerade gesehen hatte. Sakuras Augen und Haare waren wirklich schön, glatt zu beneiden um diese, aber die linke Hälfte von ihrem Gesicht... Anstelle von einer gesunden, gewöhnlichen, rosigen Hautfarbe war ihre Haut dort kränklich braunrot, eine Hautstellen fehlten sogar ganz und dort lagen die Muskeln bar direkt an der Luft. //Kein Wunder, dass die anderen Mädchen sie ärgern.// Nicht dass sie es richtig fand, aber sie wusste zumindest warum es geschehen war. Und so wie sie das sah, machte Sakura es ihnen auch noch leicht. „Hey, warte mal!“ Und mit diesem Satz sprang auch Ino auf die Füße und rannte dem anderen Mädchen nach. - Er hatte gewusst dass es eine schlechte Wahl war, Strohhalme zu ziehen. Umino Iruka schluckte schwer, während er die versammelten Kinder der Klasse ansah, welche er von diesem Tag an unterrichten würde. Warum nur hatte er sich von den anderen Lehrern überreden lassen, Strohhalme zu ziehen? Natürlich hatte er den kürzesten gezogen und war nun der Klassenlehrer von Klasse 1b, einer von zwei Klassen von neuen Ninjaschülern auf der Akademie von Konoha. Ja, er wollte gerne Lehrer werden, aber er hatte gehofft nicht solche Kinder zu haben. Während seine Kollegin Midori die etwas einfachere Aufgabe hatte sechsundzwanzig Kinder von Zivilisten und Ninjas zu betreuen, musste er sich mit zwar nur zweiundzwanzig herum schlagen, dafür jedoch mit nicht weniger als acht Kindern von berühmten Clans, einer davon der berühmt berüchtigte Überlebende des Uchiha-Massakers. Und dann waren da natürlich noch die speziellen Fälle. Tatsächlich waren es nur drei, aber diese reichten bereits um ihn innerlich schaudern zu lassen. Während das Haruno-Mädchen zumindest sehr umgänglich wenn auch zurück haltend war, trotz ihrer entstellenden Brandnarben im Gesicht, waren die anderen beiden schlicht eine Belastung. Und offensichtlich hatten sie sich bereits angefreundet, obwohl sie sich erst vor wenigen Minuten kennen gelernt hatten. Beide zogen mit ihrem Aussehen beinahe genauso viel Aufmerksamkeit auf sich wie das Haruno-Mädchen, aber noch viel mehr durch ihr Verhalten. Sie waren laut, tobten herum und schienen niemals auch nur eine Sekunde still zu sein. Und das schlimmste war, sie schienen sich gegenseitig hochzupuschen. Er sah, wie das Kyuubi-Balg und der Lee-Junge durch die Gegend tobten, laut riefen und allgemeines Chaos veranstalteten. //Mist. Nicht nur habe ich zwei Randalierer in meiner Klasse, einer davon ist auch noch der Dämon.// Er hatte sich nicht die Mühe gemacht den Namen des anderen Jungen zu merken, aber als er beobachtete wie sich der Inuzuka-Junge den beiden anschloss, hätte er am liebsten laut aufgestöhnt. //Das werden einige lange, anstrengende Jahre.// In diesem Moment schaute Uzumaki nicht wohin er lief und prallte gegen einen anderen Jungen. Die beiden Kinder fielen auf den Schulhofboden, aber augenblicklich sprangen beide wieder auf ihre Füße und sahen sich gegenseitig böse an. „Pass gefälligst auf, Dobe.“, zischte der letzte überlebende Uchiha und funkelte den in schrilles Orange gekleideten Uzumaki an. Für einen Moment schien dieser tatsächlich beeindruckt, ehe er breit grinste. „Pass gefälligst auf, Dobe.“, wiederholte dieser sein Gegenüber, offensichtlich mit der Absicht ihn zu ärgern. //Ich habe eine schlimme Vermutung.//, dachte Iruka bei diesem Anblick. Es erschien ihm so, als würden die beiden von einer dunklen Aura umgeben sein. -- Ja, ich nehme Sakura als Two-Face. Wieso? Nun ja, sie hat bereits eine zweite Persönlichkeit, also ist sie meiner Meinung nach der perfekte Kandidat für die Rolle. Damit es nicht zu Missverständnissen kommt, direkt ein kleiner Hinweis: Die Figuren hier sind nicht die Batman-Bösewichter, es sind die Charaktere aus Naruto mit gewissen Eigenschaften von den Gegnern von Batman. Das heißt, Naruto wird zwar Messer nutzen, ein irres Grinsen tragen und einen gewissen psychischen Schaden haben, aber er ist immer noch Naruto und nicht der Joker. Na ja, oder eher etwas anderes das ich daraus mache^^ Er wird also nicht anfangen Gebäude in die Luft zu jagen. Und ich werde alle Mitglieder der Rookie Nine und Team Gai verändern, nur wie genau, das steht noch nicht fest. Um das ganze interessanter zu machen, habe ich sie alle in eine Klasse gesteckt. Kapitel 2: Die Klasse 5b ------------------------ Und weiter geht’s, erstes Kapitel. Wow, schon drei Kommentare zum ersten Kapitel... hätte ich nicht mit gerechnet, ist wirklich... wow^^ Scheinbar scheint die Idee dieses Crossovers gut anzukommen. Ich werde sehr oft in diesem Kapitel die Perspektive wechseln, was vor allem bei den Tagebucheinträgen verwirrend werden dürfte. Aber ich hoffe es ist zu erkennen, wer welche schreibt. -- Kapitel 2: Die Klasse 5b Das einzige Licht in dem kleinen Zimmer kam von den zwei Kerzen welche auf einem schmalen Tischlein standen, allerdings waren die flackernden Flammen nicht wirklich stark genug um die Kammer ausreichend zu beleuchten. Ein Beobachter hätte eine Wand erblickt, welche vor metallenen Waffen, wie Schwertern, Wurfsternen und Wurfmessern, geradezu glänzte, ebenso wie eine Kochnische in welcher sich das wenige Geschirr stapelte. In einer Ecke lag ein zusammen gerollter Futon und an den verbliebenen freien Stellen an den Wänden waren Schriftrollen aufgehängt. Doch wahrscheinlich hätte ein Beobachter nicht all diese Dinge angesehen, sondern den athletischen Körper welcher sich in der Mitte des drei mal zwei Meter Raums befand. Balanciert auf den beiden ausgestreckten Armen ragten der Oberkörper und die Beine gerade wie eine Kerze nach oben, nur leicht zitternd dabei. Tatsächlich waren es mehr die durchtrainierten Arme welche zitterten, während der Oberkörper und die Beine so gut wie still waren. Schweiß tropfte auf den Boden, während die Arme sich langsam zusammen knickten, der Kopf dem Boden immer näher kam, ehe die Bewegung stoppte und sich nur noch Millimeter zwischen der Stirn und den Tatami-Matten auf dem Fußboden befanden. Der Brustkorb hob und senkte sich, während die Atmung geradezu rasselnd kam, ehe die Bewegung umgekehrt wurde und der Körper wieder nach oben gedrückt wurde, bis die Arme wieder durchgestreckt waren. „... hfff... neunundachtzig...“, keuchte die dazugehörige Stimme, einen Moment verschnaufend. Es war eine weibliche Stimme, sie konnte kaum älter sein als zwölf oder dreizehn, passend zu dem lieblichen Gesicht und dem zwar starken, trainierten aber dennoch filigranen Körper. Auf dem Brustkorb begannen sich die Brüste erst langsam zu entwickeln und die braunen Haare waren zu zwei simplen Knoten gebunden. Die meisten Jungs in ihrem Alter hätten, wenn sie das Mädchen so gesehen hätten, wohl sofort Nasenbluten bekommen, denn abgesehen von einem Stirnband und Trainingsgewichten an den Hand- und Fußgelenken, war ihr mit Schweiß benetzter Körper absolut unbekleidet. „... hff... neunzig... phuuu...“ Erneut verschnaufte sie einige Sekunden, während sie die Augen schloss um sich nur auf ihr Training zu konzentrieren. Sie wusste wie weit sie die Arme beugen musste um direkt über dem Boden zu bleiben, sie hatte dieses Training oft genug durchgeführt um es im Schlaf zu können, so dass sie sich auch nicht die Mühe machte hinzusehen, sie brauchte es nicht. „TEN-TEN!!!“ Ihre Tür wurde aufgeschleudert und krachte gegen die Wand, während eine weibliche Stimme ihren Namen kreischte. Vor Schreck verlor sie das Gleichgewicht und fiel mit dem Rücken voran auf den Boden, ihre Beine streiften dabei die Wand und rissen einige Schriftrollen herunter. Durch den Windhauch wurden die Kerzen ausgepustet, aber das war egal da durch die offene Tür genug Licht herein strömte. „Na, schon wach?“, fragte die Eindringling mit einem Grinsen das man bereits hören konnte, so breit war es auf ihr Gesicht gepflastert. Mit zwei Schritten stand sie über der Besitzerin des kleinen Zimmers und blickte auf sie herunter, Hände in die Hüfte gestemmt. „...“ Seufzend erhob sich Ten-Ten, sie hatte schon zu oft mit dieser Frau zu tun gehabt, als dass sie sich die Blöße geben würde vor ihr die Beherrschung zu verlieren. „Ja, bin ich Anko.“ „Gut.“ Das war alles was die lilahaarige Frau in dem Mantel sagte, ehe sie zum Fenster herüber schritt welches hinter dicken Vorhängen verborgen war. „Es ist hier wesentlich zu dunkel. Du bist ein ziemlich gestörtes Kind, weißt du das?“ „Sagt die Frau, welche mit Vorliebe Blut von Kunais leckt.“, antwortete die Braunhaarige trocken. Sie ignorierte das Licht welches durch das Fenster herein strömte, nachdem Anko den Vorhang zur Seite gezogen hatte, und schritt stattdessen zu einer kleinen Kommode herüber, auf dieser standen auch die nun nur noch rauchenden Kerzen. Wortlos zog sie Unterwäsche, eine dunkle Hose und ein blass oranges, chinesisches Shirt heraus. „Ten-Ten, wirklich...“, murmelte Anko seufzend. „Du solltest inzwischen gelernt haben, was sexy aussieht. So bemerkt dich nie ein Junge.“ „Na und?“, gab sie schlicht zurück, während sie ihre schlichte Unterwäsche überstreifte, ehe sie in ihre Hose schlüpfte. „Ehrlich, Ten-Ten... du wirst doch wohl nicht prüde werden, oder?“, fragte die Tokubetsu-Jonin mit einem gespielt erschrockenen Ton. „Nur weil ich nicht rumlaufe wie eine billige Hure, im Gegensatz zu einigen anderen anwesenden Leuten, heißt das nicht, dass ich prüde bin. Ich habe nur lediglich kein Interesse daran mit dem erst besten Jungen ins Bett zu springen und Tier mit zwei Rücken zu spielen.“ „Hmmm...“ Auf einmal spürte Ten-Ten den Körper von Anko an sich gedrückt, vor allem die Brüste der jungen Frau gegen ihre Schultern, und bemerkte wie die schlanken aber starken Arme besagter Frau sich um ihre Hüfte schlangen wie zwei Vipern. „Soll das heißen, du wechselst auf das andere Ufer?“ Es war mehr ein Hauchen denn ein Sagen, kaum mehr als ein erotisch geflüsterter Windhauch welcher Ten-Tens Ohr entlang strich und ihr eine Gänsehaut über den Körper jagte. Sie war sich zwar sicher eigentlich NICHT so zu ticken wie Anko es gerade angedeutet hatte, aber dennoch, diese Frau wusste sehr gut wie man Reaktionen bei Menschen hervor rufen konnte, auch bei jungen Frauen. „Du hättest nur... was sagen müssen...“, schnurrte die Erwachsene, ihre Lippen den Nacken des Mädchens entlang streichend. Und das war der Moment, in welchem einer nur halb bekleideten Ten-Ten der Kragen platzte. „ANKO!!!“ Mit einem schrillen Schrei, welcher absolut untypisch war, riss sie sich los und griff nach dem Erstbesten was greifbar war, in diesem Fall eine Hand voll Shuriken. „WHAHAHAHAHA!!!“ Laut lachend sprang die Angeschriene zur Tür und dann raus, eine wütende Teenagerin in Unterwäsche und Wurfsterne schmeißend auf ihren Versen. - 12. April 15n4 Anko hat mich diesen Morgen besucht. Tut sie immer wenn sie kann. Scheint eine gewisse Verbindung zwischen uns zu spüren, seit sie mich vor sechs Jahren nach Konoha gebracht hat. Ist okay so. Sie nervt. Sie stört. Sie ist so etwas wie eine große Schwester. Denk ich. Hab keine echte Schwester, kann das nicht reell beurteilen. Ich mag sie. Akademie war langweilig. Fünf Leute fehlten. Klasse besteht aus vielen Kindern die nicht wissen was sie tun und einige die es ernst meinen. Bin eine davon. Naruto hat Stinkbomben gezündet, Unterricht fiel danach aus. Kiba war seit zwei Wochen nicht im Unterricht, ist aber entschuldigt. Am Nachmittag mit zwei Schwertern trainiert. Vaters Schriftrollen sind gute Anweisungen. Leider keine Jutsus. Ist aber in Ordnung, habe kein Talent für Jutsus. Vater hat auch so gut wie keine verwendet. War trotzdem starker Assasine. Werde nun meditieren, dann schlafen gehen. Morgen Test in Genjutsu und Ninjutsu. Werde wohl schlecht abschneiden. - Als am nächsten Tag die Sonne hoch über dem Dorf des Feuers stand, waren die Schüler der Klasse 5a dankbar dafür, dass es nicht Hochsommer war sondern Frühling, ansonsten hätten sie nämlich noch mehr geschwitzt als sowieso schon. Die Sonne brannte unerbittlich auf die Studenten nieder, welche sich auf dem Trainingsfeld hinter der Akademie eingefunden hatten. Es hatte gerade die Stunde nach der großen Pause begonnen, die vierte Unterrichtseinheit des Tages und auch die, welche der Favorit der meisten Schüler war: Taijutsu-Training. Nicht nur konnten man sich austoben und kam aus dem Unterrichtsraum heraus, auch war Mizuki-Sensei ein weithin beliebter Lehrer, welcher immer Geduld und Ratschläge für seine Schützlinge hatte und die Gabe besaß, seinen Unterricht lebhaft, interessant und anschaulich zu gestalten. Dennoch, die angehenden Ninja der Klasse konnten sich nicht so recht über diesen Unterrichtblock freuen. Denn es war eine Lehrstunde, welche sie stets zusammen mit ihrer Parallelklasse 5b hatten. Und das war etwas, was niemand wollte. „Pff, Freak...“, murmelte Keiji während er seinen Gegner betrachtete. Mizuki-Sensei hatte alle Schüler in Paaren eingetailt, dabei allerdings darauf achtend, dass die allzu Stärksten nicht gegen die Schlechtesten antraten. Dass dabei die ganzen Verrückten aus Klasse 5b unter sich blieben, war ein sehr angenehmer Nebeneffekt. Nur leider, waren jeder Klassenverbund eine ungerade Zahl an Schülern. Und aus diesem Grund fand sich Keiji gegenüber von Hyuuga Neji wieder. Kurz gesagt, dieser Kerl ließ ihm Schauer über den Rücken rollen. Nicht nur, dass er diese bleichen, lilanen Augen besaß, seine Haut war noch dazu milchig weiß. Es war keine vornehme Blässe, er war schlicht und ergreifend fast absolut weiß, weiß wie eine Kalkwand. Dass seine Mine scheinbar aus Stein gemeißelt war, machte ihn nicht gerade normaler. Auf ein nicht wirklich vorhandenes Signal hin hob der braunhaarige Junge seine Arme in der Standart-Taijutsu-Haltung, welche auf der Akademie gelehrt wird. Neji hingegen schien ihn einfach nur weiterhin emotionslos anzusehen, sich nicht die Mühe machend ebenfalls kampfbereit zu machen. „He, nur weil du aus einem Clan kommst, heißt das nicht, dass du sooo viel besser bist.“, knirschte Keiji zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor und verengte die Augen. „Nimm mich gefälligst ernst!“ „Meine Haltung und Einstellung dir gegenüber hat nichts mit meiner Familie zu tun.“, sagte Neji mit einer kalten, emotionslosen Stimme, genauso wie er immer redete. „Es liegt schlicht daran, dass du schwach bist.“ „JETZT REICHTS!!“ Wütend sprang Keiji nach vorne und schlug mit einer Schlag-Kombination wie aus dem Lehrbuch nach seinem Gegner. Er war nicht umsonst der Schüler mit den besten Noten in Taijutsu, jedenfalls in seiner Klasse. Mit lächerlicher Leichtigkeit wich mit einem Schritt nach hinten aus und ließ ein einziges mal seinen linken Arm vorschnellen. Im nächsten Moment stürzte Keiji röchelnd zu Boden, seinen Hals, wo sich rasch eine hässlich blaue Verfärbung ausbreitete, mit beiden Händen haltend. - Von allen Gebäuden in Konoha, von denen es wahrlich eine ganze Menge gab, stachen einige wenige wahrlich heraus. Dazu gehörte unter anderem die Shinobi-Akademie, aus welcher Jahr für Jahr viel versprechende Ninjas in die Welt hinaus zogen und Konoha zu der gefürchteten Großmacht machten, welche es ist. Ebenfalls weithin bekannt, jedoch aus völlig anderen Gründen, waren die großen Waffenschmieden am südlichen Rand der Stadt, deren Waren bekannt und begehrt waren aufgrund ihrer Langlebigkeit und durchgehender Qualität. Außerdem gab es noch das fast komplett unterirdisch angelegte Etablisment von Miss Wu, doch die Profession welcher sie nachging und die Dienste welche dort angeboten wurden, sollten an anderer Stelle diskutiert werden. Nur so viel: Es gab dort mehr als das, was viele Leser nun wahrscheinlich denken. Doch am bekanntesten war wohl der Hokageturm, das zentrale und dominierende Bauwerk der gesamten Stadt. Kreisrund im Grundriss, höher als alle anderen Gebäude der Stadt und leuchtend rot, war es tatsächlich ein bemerkenswertes Markenzeichen der Stadt. Es fungierte als Rathaus, Rüstungskammer, Verwaltungsgebäude, Palast und Mahnmal zugleich. Und es war, wie der Name sagte, der Sitz des amtierenden Hokage. Und genau jener sah mit einer hochgezogenen Augenbraue über seinen Schreibtisch hinweg zu dem jungen Chunin, welcher trotz seines Versuches selbstsicher zu wirken, so nervös aussah wie ein zwölfjähriges Mädchen vor einem Date mit Uchiha Sasuke. Dieser übrigens... - //Wie hat sie es bitte in mein Schlafzimmer geschafft?//, fragte sich besagter Clan-Erbe selbst und sah auf das Mädchen hinab, welches wimmernd auf dem Boden seines Schlafzimmers lag und sich in Krämpfen wand. //Verdammte Fan-Girls.// Aber zumindest hatte es ihm die Möglichkeit gegeben, sein bisher unerprobtes Furcht-Gas, bestehend aus mehreren Sorten von Pilzen, Käfergiften und exotischen Blättern zusammen gemischt, endlich einmal auszuprobieren. Als er daran dachte, dass sie in sein Schlafzimmer eingedrungen war um ihm ein selbst geschriebenes Gedicht vorzulesen, kam er zu dem Schluss, dass sie noch glimpflich davon kam. Vor allem wenn man die Qualität des Gedichtes bedenkt. Er schauderte bei der Erinnerung daran. //Das wird Alpträume geben.// - Zurück zu dem Hokagen und seinem Gast, welche sich trotz der späten Stunde noch im Dienst befanden. „Umino-San.“, brummte der alternde Hokage schließlich nachdem er einen weiteren Zug von seiner Pfeife genommen hatte. „Hai, Hokage-Sama?“ Das Zittern in der Stimme verriet den Chunin-Sensei mit der prominenten Narbe über der Nase. Er wusste, dass er in Problemen steckte und er hatte auch eine gute Ahnung, wieso. Es gab lediglich einige Gründe wieso er hier sein sollte und alle diese Gründe hatten etwas gemeinsam: Sie saßen in seiner Klasse und wurden von ihm unterrichtet. „Ich bin bereits eine ganze Weile Hokage, so weit ich weiß derjenige welcher den Rekord der längsten Amtszeit aller Kagen hält, und ich muss zugeben, ich habe noch nicht ein einziges mal in meiner Karriere einen Jahrgang auf der Akademie erlebt, in welchem so viele Schüler die Ausbildung zum Ninja vorzeitig abbrechen.“, informierte das Dorfoberhaupt seinen Untergebenen. Er klang gesammelt und ruhig, so als würde er über das Wetter reden, doch sein scharfer Blick strafte seinen Ton Lügen. „Also, habe ich mir die Unterlagen derjenigen, welche abgebrochen haben mal genauer angesehen.“ Er konnte sehen, wie Umino schluckte. „Kein Grund so nervös zu sein.“, versicherte der ältere Mann ihm. „Ich habe dich lediglich rufen lassen, damit du mir einen anderen Einblick in die Lage verschaffen kannst, als die Unterlagen es könnten.“ Wenn dies den Lehrer beruhigen sollte, dann verfehlte es offensichtlich die Wirkung, denn man konnte, wenn man genau hinsah, erkennen wie die Pupillen des Angesprochenen sich leicht weiteten. „I-Ich versuche es, H-Hokage-Sama.“, stammelte er. „Also...“ Sich bequem nach hinten lehnend, griff sich der Hokage eine der Akten welche auf seinem Tisch lagen und schlug sie auf. „Vielleicht könntest du mich ja aufklären, wieso gerade heute zwei viel versprechende junge Studenten permanent die Akademie verlassen haben und auf eine zivile Schule gewechselt haben.“ „Nun, also...“ Offensichtlich unsicher befeuchtete sich Umino Iruka die Lippen, ehe er einen neuen Satz begann. „Der erste von ihnen, Hamato Keiji, hatte während des Taijutsu-Unterrichts ein Match gegen Hyuuga Neji. Aufgrund der... nun, 'speziellen' Qualität von Neji-Kuns körperlichen Attacken, wurde seine Luftröhre möglicherweise permanent beschädigt.“ „Hmmm... ich verstehe.“, murmelte Sarutobi Hiruzen und nahm einen erneuten Zug von seiner Pfeife. Es schien so, als müsste er ein erneutes Wort mit Hyuuga Hiashi führen, immerhin war der Junge um welchen es ging seine Verantwortung. Allerdings hegte er Zweifel daran, dass dieser sich sehr darum kümmern würde was sein Neffe in der Akademie anstellte. //Und wenn man bedenkt, dass ich schuld an der ganzen Sache bin...// Eine schmerzvolle Erinnerung drängte sich in das Gedächtnis des Hokagen, wie immer wenn er den Namen von Hyuuga Neji hörte oder er den Jungen sah. Seine spezielle Kondition, seine außergewöhnliche Situation und seine besonderen Fähigkeiten, all diese Dinge waren zumindest Teilweise auch sein Verschulden. Tief seufzend schloss er die Augen und obwohl er es nicht wollte, sah er erneut wie eine Vielzahl von leicht blau leuchtenden Siegeln auf dem Körper eines Kindes angebracht wurden. Er hörte wie das Schluchzen und Schniefen des Jungen, wegen der Schmerzen und der Kälte, langsam verstummten bis dieser schließlich in selige Ohnmacht fiel. Und er sah wieder seine eigenen Hände das letzte, finale Symbol auf der Stirn des Kindes anbringen, um das noch leuchtend frische Mal der Knechtschaft herum. „Hokage-Sama?“ Die Stimme von Umino Iruka riss ihn aus seinen Gedanken und zurück in die Gegenwart, zurück zu seinem Schreibtisch. Und so sehr er die Berge von Papierarbeit und Akten, welche sich darauf stapelten, auch hasste, so war ihm dies allemal lieber als die schrecklichen Erinnerungen. Er war dem Chunin beinahe dankbar, aber das musste dieser ja nicht wissen. „Verzeihung, ich war mit meinen Gedanken kurz woanders.“, murmelte er und blickte den gebräunten jungen Mann an. „Was hast du gesagt?“ „Also...“ Nervös rutschte der jüngere Mann auf seinem Stuhl hin und her und sammelte sich erneut, ehe er von vorne begann. „Der zweite Student, welcher die Akademie verlassen hat, wurde von seinen Eltern aus dem Programm genommen.“ „Wieso?“, fragte Sarutobi mit einer leicht gehobenen Augenbraue. „Er war in einen Streit mit Rock Lee geraten. Lee-Kun behauptet steif und fest, dass Tsubasa-Kun... der, ähm, Junge um welchen es sich handelt... auf jeden Fall hat Lee-Kun berichtet, dass Tsubasa-Kun den Streit begonnen hat.“ „Worum ging es?“ „Also, laut Aussage von Lee-Kun, handelte es sich bei dem Thema des Streits um die Mutter von Lee-Kun.“, berichtete Umino Iruka, sich am Ende wieder nervös die Lippen befeuchtend. „Und was ist die Version von Ohzora Tsubasa dazu?“ „Das wissen wir nicht, er ist noch nicht aus dem Koma erwacht.“ - Die Shinobi von Konoha waren bekannt für ihre Extravaganz, ihre herausragenden individuellen Fähigkeiten sowie ihren Mut und ihren Stursinn, der manchmal an Wahnsinn oder schlicht Dummheit grenzte. Das Land unter den Blättern hatte eine ganze Reihe bemerkenswerter Ninja hervor gebracht, sie allesamt bekannt für ihre Fähigkeiten im Kampf, ihre besonderen Techniken oder auch schlicht ihre Besonderheiten. Neben so schillernden Gestalten wie den drei Sannin, dem vierten Hokage Namikaze Minato, Hatake Kakashi der Kopier-Ninja und dem 'Professor' Sarutobi Hiruzen dem dritten Hokage, verblassten viele andere schlicht, aber auch sie waren nicht weniger bemerkenswert. So waren sicherlich alle Uchiha weltweit bekannt und gefürchtet für ihr Bluterbe, aber lediglich zwei hatten bisher wahre Größe als Individuen erlangt. Der erste war Uchiha Madara, der frühe Anführer des Clans und einer der mächtigsten Ninja aller Zeiten. Der zweite von ihnen war Uchiha Itachi, das Wunderkind, der Mann welcher mit zehn Jahren mehr Gegner getötet hatte als die meisten Jonin in ihrem gesamten Leben, doch wesentlich mehr berühmt für seine Tat, seinen eigenen Clan fast vollständig auszulöschen. Eines jedoch hatten sie alle gemeinsam: Sie waren alle, abgesehen von ihrer bemerkenswerten Stärke und ihren Fähigkeiten in ihrem bevorzugten Bereich, schlicht und ergreifend brilliant. Sie waren klug, gerissen, in der Lage die kompliziertesten Sachverhalte schnell zu verstehen und zu analysieren, sowie fähig durchdachte Pläne aus dem Stehgreif heraus zu entwickeln und trotz aller Widrigkeiten in die Tat umzusetzen. Der Ninja jedoch, welcher gerade auf einem Hausdach lag, Arme weit ausgebreitet und Beine über die Kante hängen lassend, und den Sternenhimmel ansah, war genau das nicht. Er war nicht in der Lage innerhalb von Sekundenbruchteilen eine mathematische Formel aufzustellen um die Flugkurve eines geworfenen Shuriken zu berechnen. Auch konnte er nicht aus dem Kopf einen ausgeklügelten Infiltrationsplan für das Eindringen in den Palast des Shoguns auf die Beine stellen, geschweige denn auch noch durchführen. Tatsächlich hatte er schon Schwierigkeiten damit, sich die genauen Daten der Geschichte von Hi-no-Kuni zu merken. Und er schaffte es gerade so, sich die ganzen festgelegten, von einer Prüfungskommision in Tests abgefragten Definitionen Theorien für den Nutzen von Chakra in den Schädel zu hämmern. Die meisten seiner Lehrer würden ihn schlicht weg als dumm bezeichnen, ebenso wie so ziemlich jeder der ihn kannte. Tatsache war jedoch, dass er jegliche Form von Taijutsu schneller lernte als jeder andere seiner Altersklasse. Dass er nach nur wenigen Versuchen bereits jede ihm gezeigte Taijutsu-Technik beherrschte. Dass sein Kopf in der Lage war, komplizierteste Manöver des unbewaffneten Kampfes zu analysieren und zu verstehen. Nur leider... so ziemlich sonst, fast gar nichts. Und um ganz ehrlich zu sein, war es Rock Lee auch ziemlich egal, was alle über ihn dachten. Ja, sollten seine Mitschüler ihn für hässlich oder dumm halten. Sollten Leute hinter vorgehaltener Hand über ihn lachen. Er wusste, dass sich keiner trauen würde ihm das ins Gesicht zu sagen, sie hatten zu viel Angst dass er sie dafür zu Brei schlagen würde. Denn was ihm im Vergleich zu seinen Gleichaltrigen an Verstand fehlte, machte er mit körperlicher Kraft und Robustheit allemal wieder wett. Kein anderer zwölfjähriger konnte neunzig Kilo stemmen, kein anderer Akademiestudend war in der Lage einen Stuhl auf dem Kopf zerbrochen zu bekommen und wieder aufzustehen. Na ja, außer vielleicht Naruto, aber der war ja auch seltsam Bei dem Gedanken, dass gerade er einen anderen Jungen als seltsam bezeichnete, grinste Rock Lee und entblößte dabei zwei Reihen scharfer Zähne. Wahrscheinlich wären die meisten Menschen bei diesem Anblick zusammen gezuckt, hätten sie sich überhaupt so viel Zeit gelassen und wären nicht schon in Angesicht seines sonstigen Erscheinungsbildes geflohen. Denn die war auch schon ohne die, übrigens so gewachsenen, ungewöhnlichen Zähne sehr seltsam. Rock Lee war groß für einen zwölfjährigen. Das war eigentlich eine Untertreibung, er war nämlich verdammt groß für sein Alter und es gab keinen Zweifel daran, dass er noch weiter wachsen würde. Das alleine reichte natürlich nicht um als seltsam aussehend beschrieben zu werden, aber dazu kamen noch seine kreisrunden Augen, seine von Natur aus stark ausgeprägte Muskulatur und dann natürlich seine völlige und absolute Haarlosigkeit. Zwei Jahre zuvor haben seine Mitschüler ihn noch geärgert und gehänselt aufgrund seiner Unfähigkeit Jutsus einzusetzen, seiner extrem auffälligen Augenbrauen und seiner Augen. Das war bevor ihm alle Haare ausfielen. Und seine Zähne spitz wurden. Und seine Haut langsam begonnen hatte eine grau-grün Färbung anzunehmen. Irgend ein Arzt hatte ihm erklärt, dass er unter einer Krankheit leiden würde welche Ichtiyose genannt wird, welche dazu führt, dass seine Haut sich verfärbt und verhornt, als würde er Schuppen haben anstelle einer normalen Haut. Doch eigentlich fallen dabei keine Haare aus und die Zähne werden auch nicht verändert. Wieso es bei ihm aber so war, das konnte ihm niemand erklären. Schnaubend schob er die Gedanken an die unfähigen Ärzte, welche ihn sowieso nur wie ein Versuchsobjekt behandelten, beiseite und wand seinen Blick wieder den Sternen zu. Er mochte die Sterne ansehen, genauso wie Shikamaru es mochte die Wolken zu betrachten, er konnte Stunden lang dort liegen und sie einfach nur ansehen. Das heißt, wenn man ihn ließ. Er richtete sich auf und drehte den Kopf zur Seite, als er hörte wie jemand auf das Dach stieg. Eine Umhängetasche würde über die Brüstung geworfen wo sich die Leiter hinauf befand, dann kam ein Mopp wilder, blonder Haare zum Vorschein, gefolgt von einem halben Gesicht. Lee zog eine nicht existente Augenbraue hoch, da er natürlich Naruto erkannte aber nicht genau verstand, was der Junge dort anstellte. Nicht dass er das jemals tat. Von Naruto waren nur die glitzernden, blauen Augen sowie seine Haare zu sehen, mehr nicht, es wirkte beinahe wie aus einem Cartoon, so wie er über die Brüstung schaute. Langsam hob er eine Hand nach oben, es sah so aus als würde diese einfach nach oben wachsen, und winkte dann mit dieser. „Komm endlich her Naruto-Kun.“, brummte Rock Lee grinsend und schüttelte amüsiert den Kopf. Mehrere Minuten später saßen die beiden nebeneinander auf dem Dach, schauten in die Sterne, naschten von dem Pocky und Dango welches Naruto mitgebracht hatte und schwiegen sich an. Aber es war kein unangenehmes Schweigen, es war nicht so eine Art Stille als wenn beide nicht wussten was sie sagen sollten. Es war die Art von Stille zwischen zwei Freunden, welche wussten, dass sie die Luft nicht mit unnötigen Wörtern zu verschmutzen brauchten. Es hätte glatte Herz erwärmend sein können, wenn nicht... „Hey Lee, sollen wir einen Haufen Katzen fangen und im Haushalt der Inuzuka aussetzen?“ „Okay, klingt lustig. Hehehe...“ „Hahahehehoho...“ - Ohne zu wissen was noch in der selben Nacht geschehen würde, ausgelöst durch zwei Unruhestifter welche den Haushalt in dem er wohnte aufscheuchen würden, saß Inuzuka Kiba zufrieden lächelnd vor einer kleinen Kerze welche vor seinem Bett stand. Hätte seine Mutter gewusst, dass er eine Kerze und Streichhölzer in seinem Zimmer versteckt aufbewahrte, sie hätte wohl einen hysterischen Anfall bekommen. Nun ist es wohl unverständlich, warum das so eine schlimme Sache sein sollte, immerhin handelte es sich nur um Streichhölzer und eine kleine Kerze. Allerdings war Inuzuka Kiba kein gewöhnliches Kind. Nicht nur war er ein Inuzuka, und somit Mitglied eines sehr prominenten Clans aus Konoha, er hatte auch eine gewisse Faszination für etwas eigentlich recht gewöhnliches: Feuer. Der Grund für seine längere Abwesenheit von der Akademie war auch nicht, wie die meisten dachten, eine Krankheit, sondern der Umstand, dass er sich in psychologischer Behandlung befand. Seine Mutter hatte schon lange gewusst, wie viel Freude es ihm bereitete Sachen anzuzünden, aber das war ja eigentlich ganz normales Verhalten für Jungs und sie war sich sicher gewesen, dass er da schon noch herauswachsen würde. Als er mit zehn Jahren aber immer noch mit Streichhölzern spielte und absolut kein Interesse daran gezeigt hatte, einen Hundepartner auszuwählen, hatte sie begonnen sich Sorgen zu machen. Als er ein knappes Jahr später jedoch Freude strahlend vor dem lichterloh brennenden Schuppen stehend würde, welchen er zuvor angezündet hatte, und das auch noch stolz zugab, wusste sie dass es mehr war als eine gesunde kindische Begeisterung. Seine Schulkameraden lagen mit der Vermutung, dass er krank war, eigentlich sogar absolut richtig. Nur war es keine Erkältung oder eine Grippe, sondern eine, wie ein Psychologe es ausgedrückt hatte, „Abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle, welche sich in ungesund heftiger Faszination für Feuer und Hitze äußern“. Kurz, er war ein Pyromane. Kichernd und mit kindlicher Freude führte er seine linke Handfläche immer wieder so nahe es ging an die kleine Flamme heran, ehe er sie zurück ziehen musste aufgrund der Schmerzen, nur um einige Sekunden zu warten und das ganze dann wieder von vorne zu beginnen. Er liebte es, zu sehen wie die kleine Flamme tanzte, ihr zuzuschauen wie sie flackerte und vor sich hin brannte. Wenn er lange genug in das Feuer sah, dann konnte er jedoch noch mehr sehen als nur Feuer. Er sah... Leben. Er entdeckte eine Tänzerin welche ohne die Welt wahrzunehmen tanzte, weiter und weiter. Er sah wie sich eine winziger Drache in dem flackernden Licht bildete, ihn ansah und wieder verschwand, einer manisch lachenden Fratze Platz machend. Vor Kibas Augen umschlungen sich zwei undefinierbare Gestalten und wirbelten umeinander, ehe sie verschmolzen und zu einer anderen, größeren Gestalt wurden. Kiba war vielleicht verrückt, aber er war nicht dumm. Natürlich wusste er, dass er wesentlich mehr von Feuer und Flammen fasziniert war, als irgend jemand sonst, dass er für abnormal gehalten werden würde. Aber wenn er so darüber nachdachte, war er nun wirklich damit noch einer der normalen Studenten in seiner Klasse. Er wusste aber auch, dass seine Mutter ihn erst wieder zur Schule gehen lassen würde, wenn sie ihn für geheilt hielt. Natürlich konnte er nicht geheilt werden, immerhin war er absolut gesund, aber dennoch erlag sie dem Irrglauben er sei eine Gefahr für andere und sich selbst. Und wenn er nicht zur Akademie gehen konnte, konnte er nicht zum Genin werden. Konnte er nicht zum Genin werden, dann konnte er auch nicht Chunin werden. Und nicht Jonin. Eigentlich war das für ihn kein Problem, immerhin legte er keinen Wert darauf wirklich ein Ninja zu werden. Ihn interessierten keine gefährlichen Missionen oder der Ruhm den man erlangen konnte, auch wollte er nicht im Namen seiner Heimat im Kampf gegen irgendwelche feindlichen Shinobi sterben. Er würde auch ganz glücklich sein, wenn er ein ganz normales Leben führen konnte, solange er nur sein Feuer haben konnte. Und genau da war der Knackpunkt. Denn als Ninja konnte er Feuertechniken lernen. Er könnte Jutsus erlernen mit denen man Häuser innerhalb von Sekunden in brüllende Infernos verwandeln konnte, Techniken welche ganze Wälder in rauchende Asche verarbeiten konnten. Und alles was er dafür tun musste, war ein Ninja werden. Aber das ging eben erst, wenn seine Mutter ihn als geheilt ansehen würde. Eine Entscheidung treffend, schloss er seine Hand um die Flamme und löschte diese so. „Keine Angst meine Freunde...“, flüsterte er. „Ich bin bald wieder da. Wartet nur einige Monate... dann bin ich wieder da.“ Zugegeben, der Gedanke monatelang ohne Feuer auskommen zu müssen machte ihm ehrlich gesagt Angst, sogar sehr große Angst. Aber wenn er Schlussendlich Feuer atmen konnte, Drachen aus Flammen ausspucken konnte und Landstriche in Hitze und Asche verwandeln konnte, dann war es das wert. - 27.04.15n4 Ich habe endlich die von mir unter einem falschen Namen bestellten Zutaten geliefert bekommen. Es war kompliziert, da einige der benötigten Substanzen in Konoha illegal sind, es sei denn man hat die entsprechende Sicherheitsstufe. Ich musste eine kleine Wohnung im schlechteren Bezirk der Stadt mieten und als Adresse angeben, dazu noch eine gefälschte Identität erschaffen. Es war aufwendig, aber nun habe ich endlich das Gift des grauen Skorpions in ausreichender Menge zur Verfügung, um eine größere Menge Giftgas herstellen zu können. Meine Experimente an Ratten und gefangenen Eichhörnchen haben verschiedene Ergebnisse hervor gebracht. Während eine Injektion des von mir hergestellten Giftstoffes stets stärkere Ergebnisse hervor bringt, so ist die Wirkung oft extrem fatal und kann bis zum Tod führen. Als Gas eingesetzt ist es weniger stark, da nicht die gleiche Dosis in den Körper aufgenommen wird. Allerdings ist Gas leichter einzusetzen, obwohl die Gefahr besteht selbst Opfer zu werden. Ich werde es im Hinterkopf behalten und beide Möglichkeiten weiter im Auge behalten. Wahrscheinlich wäre eine Maske welche einen Atemschutz beinhaltet eine gute Idee, auch diese Möglichkeit werde ich mir offen halten. Das Experiment an den Fan-Girl einige Wochen zuvor war ein voller Erfolg, auch wenn die Reaktion nicht so stark gewesen ist wie ich es mir erhofft hatte. Dennoch, die Wirkung meines Angst-Gases ist auf Menschen offensichtlich die gleiche wie auch auf Kleintiere. Weitere Testmöglichkeiten haben sich noch nicht ergeben. Schade. Morgen werde ich die Archive meiner Familie nach Genjutsu-Techniken durchsuchen. Obwohl ich bereits die Möglichkeit meines Giftes besitze um Furcht in Menschen zu sehen, wird es vielleicht nicht immer möglich sein dieses einzusetzen, weswegen eine zweite Möglichkeit dies zu erreichen klug ist. Genjutsus bieten sich dafür an. Außerdem wird es meinem Sharingan entgegen kommen, sobald es endlich erwacht. Dann werde ich endlich ein Meister der Furcht sein. - Mitarashi Anko war wirklich nicht die Art von Kunoichi, welche für ihre Eleganz oder ihre stille, ruhige Charateristika bekannt war, eigentlich sogar ziemlich das genaue Gegenteil. Sie war laut, barsch, respektlos, arrogant und hatte gewisse Neigungen welche gemeinhin als psychopatisch bezeichnet wurden. Hinter vorgehaltener Hand wurde sie von vielen Chunin als Schlampe oder Flittchen bezeichnet, aufgrund ihrer freizügigen Kleidung und der Tatsache, dass sie seit Jahren keine feste Beziehung hatte. Aber das wurde nur getan, wenn man sich sicher waren dass Anko einen definitiv nicht hören konnte. Aber gleichzeitig besaß sie auch eine für sie sehr vorteilhafte Eigenschaft: Sie war extrem ignorant was die Meinungen über sie anging. Und so ignorierte sie jegliche Gerüchte oder üble Nachrede, welche ihr zu Ohren kamen, vorausgesetzt sie hatte gute Laune. Was nicht oft der Fall war. Wenn sie keine so gute Laune hatte, was wesentlich öfter der Fall war, dann... Dies war einer der Tage, an welchem sie erstaunlich schlechte Laune hatte. Es war ein Jahrestag für sie, leider kein sehr erfreulicher, eher das genaue Gegenteil davon. Es war der Tag, an welchem sie vor etwas mehr als zehn Jahren von ihrem damaligen Sensei, möge er grauenhaft sterben und bis in alle Ewigkeit von Dämonen missbraucht werden, ihr verfluchtes Mal erhalten hatte. „Noch einen...“, murmelte sie und hielt ihr Glas dem Barmann entgegen, welcher wortlos nachschenkte. Sie wusste nicht einmal was sie genau da trank, aber die gold-braune Flüssigkeit brannte und war alkoholhaltig genug um die Erinnerungen zumindest erträglicher zu machen, wenn sie diese schon nicht verdrängen oder vergessen konnte. „Hallo Anko.“ Sie musste nicht aufsehen um zu wissen wer sie angesprochen hatte und sich nun neben sie setzte, dafür kannte sie erstens alle ihre, leider Gottes nicht sehr zahlreichen, Freunde zu gut. Sie wusste, dass nur eine einzige Person an so einem Tag den Nerv, oder die Dummheit, besaß sie anzusprechen. „Hallo Kurenai...“, brummte sie zurück, ohne die junge Frau mit dem rabenschwarzen Haaren und den roten Augen anzublicken. „Was willstu?“ „Das Genin-Examen wird in zwei Wochen sein.“ Keine von den beiden Frauen machte sich vor, dass es bei dem folgenden Gespräch auch nur Ansatzweise um den Zustand der Lilahaarigen drehen würde, dafür war Anko zu abblockend und Kurenai zu höflich.Stattdessen taten sie das, was sie immer taten wenn sie sich unterhielten und Anko wieder einmal mehr als eine kleine Menge Alkohol zu sich genommen hatte... oder Kurenai, was zwar nur sehr selten vorkam, aber gelegentlich. „Hmm...“ Es war beinahe ein Knurren, welches die Tokubetsu-Jonin ausstieß. „Und weiter?“ Für einen Moment sah die Routäugige ihre, traurigerweise, beste Freunde an, ehe sie antwortete. „Ich habe beantragt, eines der Teams leiten zu dürfen. Für mich nur etwas Wasser bitte.“ Der zweite Satz war an den Barmann gerichtet, welcher die Bestellung stumm entgegen nahm. Es war tatsächlich eine sehr vorteilhafte Angewohnheit für Bedienungen in einem Shinobi-Dorf, wenn sie zurück haltend, still und unauffällig waren, alles Dinge welche dieser Mann perfektioniert hatte. „Schön für dich.“, gab Anko zurück und nippte wieder an ihrem Drink. „Maito Gai ebenfalls.“ „Freak...“ Kurenai zog einen Mundwinkel hoch als sie daran dachte, wer Anko war, dass sie solche Kommentare über andere Shinobi machte. „Er will Ten-Ten für sein Genin-Team.“ -KLIRR- Scherben flogen und Alkohol spritzte, als die Schlangen-Kunoichi ihr Glas mit einer Hand zerdrückte. „WAS WILL ER?!!“ Wenn die Schwarzhaarige von dem Ausbruch in irgend einer Art und Weise beeindruckt war, dann zeigte sie es nicht, sondern nahm lediglich ihr eigenes Glas, welches auf einmal vor ihr stand, und nahm einen Schluck von ihrem Wasser. „Gai hat gesagt, dass er ein Genin-Team mit dem Schwerpunkt auf Kampf ausbilden möchte und dafür unter anderem beantragt, dass Ten-Ten seinem Team zugewiesen wird.“ „... wenn dieser Freak sie...“ Es war ein bedrohliches Knurren welches Ankos Kehle entrang, erinnernd an einen wütenden, gefährlichen Wachhund welcher den Postboten vorwarnte das Grundstück nicht zu betreten. „... wenn er sie irgendwie verdreht...“ Der folgende Wasserfall von Schimpfworten war genug, um einigen der abgehärtesten Ninja die Schamesröte ins Gesicht zu treiben, Yuuhi Kurenai eingeschlossen. Natürlich wusste sie, weswegen ihre Freundin sich so sehr um das Mädchen sorgte, wieso sie so viel Zeit damit verbrachte, auf das braunhaarige Mädchen auf zu passen und ihr gelegentlich sogar beim Training zu helfen. Die wenigsten Menschen in Konoha wussten, dass Anko überhaupt zu Empfindungen wie Mitgefühl, Liebe, Freundschaft und Zuneigung fähig war, aber sie war es durchaus. Und Ten-Ten, das Kind des gefürchtesten frei arbeitenden Assasinen in der Geschichte der Ninja-Nationen, wurde damit geradezu überhäuft von der sonst sehr abweisenden Kunoichi. - Hyuuga Neji wusste nicht so recht, was er über den seltsamen Mann denken sollte, welcher vor ihm stand und ihm eine Rede über die Flammen der Jugend hielt. Nicht nur war der Mann offensichtlich wahnsinnig, immerhin trug er einen hautengen grünen Anzug und orange Beinwärmer aus Stoff, er hatte auch noch einen Topf-Schnitt und seine Augenbrauen erinnerten Neji sehr stark an zwei fette Raupen. Ähnlich wie einst die von Lee, bevor diesem... nun ja. „... und mit dem Flammen der Jugend welche in jedem von uns brennen...“ Hörte der auch mal auf? Neji dachte nach. Sollte er nun einfach sich umdrehen und gehen, oder lieber weiter trainieren und diesen Mann schlicht ignorieren? Oder sollte er gegen ihn anreden? Wahrscheinlich eher, diese ganze Gefasel von angeblichen Flammen und Jugend war eine Beleidigung an sich. „Wie kommen sie auf die Idee, dass in MIR Flammen brennen?“, fragte er mit einer eisigen, hohlen Stimme. „Ich habe jegliche Wärme vor langer Zeit verloren.“ „Hmpf.“, schnaubte der Jonin vor ihm und stemmte die Hände in die Hüfte. „Wohl kaum. Schönheit mag beschmutzt werden, Unschuld verloren werden, doch die Flammen der Jugend brennen für immer!!“ „Auch diese Flammen der Jugend werden unter dem Eis der Realität und der Kälte Schicksals erstickt.“ Für einen Moment sah Nejis Gegenüber ihn undefinierbar an, ehe er scheinbar seufzte. „Was muss einem Jungen mit einer so strahlenden Zukunft geschehen, dass er seine eigene Jugend so leichtfertig wegwirft?“ Natürlich WUSSTE Gai es eigentlich. Er wusste davon, wie der noch junge Hyuuga Neji sich in eine Versammlung der Ältesten der Hyuuga geschlichen hatte und beobachtet hatte, wie sein Vater Hizashi getötet worden ist. Er wusste auch um die unzähligen Siegel, welche Neji am Leben hielten obwohl sein eigenes Mal auf der Stirn aktiv war, nur hatte er es niemals ganz verstanden, wie es funktionierte. Einfach ausgedrückt, so hatte jedenfalls der Hokage es ihm erklärt gehabt, froren die normal nicht sichtbaren Chakra-Siegel, welche überall auf dem Körper von Neji angebracht waren, ihn ein und hielten ihn gleichzeitig am Leben. Das Käfig-Mal auf der Stirn des Jungen versuchte ständig ihn zu töten, doch wurde der Einfluss durch die anderen Male geblockt. Gleichzeitig wurde jedoch der Körper von ihm in einem ständigen Zustand der Kälte gehalten. Die Körpertemperatur von ihm war, gerüchteweise zumindest, durchschnittlich bei minus sechs Grad Celcius. Wieso jedoch überhaupt das Hyuuga-Käfig-Siegel auf seiner Stirn durchgehend aktiv war, das wusste niemand. Und die welche es doch wussten, sagten es nicht. „Er muss sehen wie sein Vater von seinem Onkel in kaltem Blut hingerichtet wird.“ Gai lief ein Schauer über den Rücken, als er hörte wie dieser zwölf Jahre alte Junge davon erzählte, wie sein Vater vor seinen Augen getötet worden ist. Obwohl er es gewesen war welcher es erlebt hatte, klang seine Stimme so als würde er über jemand anderen Reden, als wäre es nicht sein Vater gewesen und nicht er, der dieses traumatische Erlebnis gesehen hatte. Sein nächster Gedanke war: //Ich will diesen Jungen für mein Team.// -- So, ich hätte nicht gedacht dass sich das ganze hier so verselbstständigt. Eigentlich sollte es sich ausschließlich um die Mitglieder von Team Gai drehen, aber Sasuke, Naruto und Kiba kamen halt irgendwie auch noch dazu. Wie auch immer, ich bin eigentlich ganz zufrieden damit^^ Ach ja, und wer mir jeweils verraten kann welcher Charakter welchen Batman-Bösewicht verkörpert, der bekommt einen Keks^^ Kapitel 3: Teams ---------------- Irre, die Story scheint ja richtig beliebt zu werden. Vielen dank für die Kommis und ja, bisher stimmt es fast so^^ Nur eine Sache: Ten-Ten ist nicht Catwoman und wird sie nie werden. Naruto ist der Joker, die Wahl war offensichtlich. Sasuke als Scarecrow hingegen war eine schwere Entscheidung, aber am Ende ist doch er es geworden aufgrund seiner Besessenheit und seinem Sharingan. Sakura als Two-Face war ein Selbstläufer, sie hat bereits zwei Persönlichkeiten, genau wie Lee als Croc (grünes Biest und so, außerdem halte ich Lee für nicht gerade die hellste Lampe im Lampenladen und durch seine Tai-Jutsumeisterschaft bietet er sich an) und Neji als Freeze, der Kerl hat so schon eine eisige Persönlichkeit. Ich muss aber zugeben die härteste Nuss waren Kiba und Shino. Schlussendlich habe ich Kiba doch zu Firefly gemacht, wie ihr richtig erkannt habt. Ich dachte mir, von der Persönlichkeit passt er am ehesten dazu, manisch lachend alles in Asche zu verwandeln. Ach ja, und dass scheinbar alle Ino als Poison Ivy sehen... wow. @Miyu: Du verpeilst da ein wenig was^^ Es ist kein Schulsystem wie wir es haben, das heißt die Begriffe Studenten und Schüler sind praktisch das gleiche, ich habe sie nur beide verwendet um ein wenig Abwechslung hinein zu bringen und nicht immer das gleiche Wort zu verwenden. Und sie müssen nicht 13 sein, immerhin hat Naruto die Akademie mit 12 abgeschlossen... hätte es aber auch schon mit 10 tun können. -- Kapitel 3: Teams Eigentlich war Haruno Sakura ein nettes Mädchen. Sie war fleißig, klug und höflich. Sie machte ihre Hausaufgaben immer direkt wenn sie nach Hause kam, störte nicht den Unterricht, half im Haushalt und machte ihr Bett. Sie hielt ihr Zimmer sauber und aufgeräumt, sie fütterte jeden Tag die Kaninchen ihrer kleinen Cousine (zumindest wenn diese selber nicht daran dachte), sie brachte ohne zu lamentieren den Müll raus und sie machte jeden dritten Tag den Abwasch. Sie ließ sogar die anderen Schüler in der Akademie die Hausaufgaben abschreiben. Kurz gesagt, sie war ein richtiger kleiner Engel. Eigentlich. Denn wenn sie morgens vorm Spiegel stand und sich die Haare bürstete, dann sie sah zur Hälfte das Gesicht eines perfekten süßen Mädchens. Eine kleine Stubsnase, rosige Haut, grüne Augen, eine vielleicht etwas zu präsente Stirn aber ansonsten alles perfekt. Die andere Hälfte jedoch... Sie legte ihre Bürste beiseite und griff stattdessen zu ihren Augentropfen, welche sie jeden Tag mindestens dreimal verwenden musste. Seit sie fünf Jahre alt war, hatte sie auf der linken Gesichtshälfte keine Tränendrüsen mehr, so dass ihr Auge austrocknete, wenn sie dieses nicht mit ihren Augentropfen regelmäßig befeuchtete. Sowieso war ihre linke Gesichtshälfte entstellt, das Fehlen von Tränendrüsen war noch ihr geringstes Problem. Viel schlimmer für sie war, dort wo sie noch Haut hatte war diese grauenhaft entstellt durch Brandnarben, ihr Haaransatz war nach hinten verschoben, teilweise lagen die Muskeln frei an der Luft und waren direkt Sonneneinstrahlung und Keimen ausgesetzt, jedenfalls ehe sie gelernt hatte ständig eine hauchdünne Schicht Chakra über die Wunden zu legen. Nachdem sie die Augentropfen mit mechanischer Gewohnheit verwendet hatte, steckte sie das Fläschchen in die Tasche ihres Kleides, ehe sie stoppte. Warum trug sie eigentlich immer noch dieses grauenhafte, hellrote Kleid welches ihre Tante ihr geschenkt hatte? Sie fand es grässlich. Meistens. An einigen Tagen gefiel ihr dieses Kleid gut, doch meistens wollte sie es einfach verbrennen weil es sie so sehr an ihre Mutter erinnerte. Deswegen gefiel es ihr manchmal auch. “Warum trägst du es eigentlich noch?“ „Damit meine Tante denkt, es ist alles okay.“, antwortete sie ihrer inneren Stimme. Hätten andere Menschen sie gehört, wahrscheinlich hätte man sie für verrückt gehalten, weswegen sie immer darauf achtete ihrer inneren Stimme nur zu antworten, wenn sie wusste dass niemand sie hören konnte. Manchmal fragte sie sich, ob jeder Mensch eine solche Stimme hörte oder ob sie einzigartig war. Sie tippe jedoch auf das zweite. Und sie wusste auch wieso sie diese hörte, ziemlich gut sogar, immerhin war sie nicht umsonst als das klügste Mädchen der Akademie bekannt. Das erste mal, dass sie eine andere Stimme als ihre eigene in ihrem Kopf hatte reden hören, war mehrere Wochen nach dem Feuer gewesen, welches das Haus ihrer Eltern vernichtet, diese getötet und sie selber so entstellt hatte. Es war ein Teil ihrer Psyche, welche aufgrund des Schocks über das Erlebte, ihr eigenes neues Äußeres sowie den Tod ihrer Eltern, als Schutzmaßnahme von ihrem eigenen Bewusstsein getrennt worden war. Es war die logische Reaktion eines rationalen Verstandes auf ein irrationales, traumatisches Erlebnis gewesen. Nicht dass sie es irgend jemand anderem mitteilte, immerhin wusste niemand um dieses andere Ich von ihr und sie hatte auch vor, es weiterhin so zu halten. “Wir sind nun Kunoichi. Wir können anziehen, was uns gefällt.“ Sie hatte Recht. Natürlich wusste Sakura dass ihr inneres Ich Recht hatte, das hatte sie meistens. Aber das heißt nicht, dass es auch die kluge Entscheidung war. So hatte ihr inneres Ich auch gesagt, sie sollte Kairi aus der Parallelklasse verprügeln nachdem diese ihr mit einigen Freundinnen auf dem Heimweg aufgelauert hatte und sie wieder einmal beschimpft, verhöhnt und sich über sie lustig gemacht hatte. Ja, Kairi hätte es verdient gehabt... aber das heißt nicht, dass Sakura dann nicht von den anderen drei Mädchen nicht erst recht fertig gemacht worden wäre. Nachdenklich blickte Sakura zu ihrem Schrank. „Rot oder Schwarz?“ “Rot.“ „Dann kann ich auch das Kleid anbehalten. Wir nehmen Schwarz.“ “Du magst Schwarz nicht.“ „Unsinn. Sasuke trägt die ganze Zeit Schwarz.“ “Sasuke ist ein geschädigter Emo mit verwirrter Sexualität. Wir ziehen Rot an.“ „Ist er nicht. Und außerdem haben wir wohl keinerlei Berechtigung, irgendjemanden als geschädigt zu bezeichnen, oder? Und wir tragen Schwarz.“ “Jaja, ist ja gut, entschuldige bitte. Friedensangebot: Wie ziehen beides an.“ Der Vorteil an einer Unterhaltung mit sich selber war, man wusste sofort was der andere meinte ohne dass irgendwelche Missverständnisse aufkamen, so auch in diesem Fall. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie noch genügend Zeit hatte. Aufgrund ihrer Aufregung war sie extrem früh aufgestanden, etwas das sich nun bezahlt machte. „Gute Idee.“ - Als Sakura zwei einhalb Stunden später das Haus ihrer Tante verließ, im Vorbeigehen den Glückspenny ihres Vaters einsteckend, trug sie einen eigentlich sehr schlichten Yukata. Wieder einmal eigentlich, denn während die rechte Hälfte in einem sanften Rot gehalten war, bestand die linke Hälfte aus schwarzem Stoff, passend dazu einen dunkelroten Obi. Darunter trug sie ein Netzshirt und ihre Haare trug sie mit Hilfe ihres Stirnbandes leicht zurück, als würde sie stolz ihre Narbe zeigen. “Es passt zu uns.“ „Ja... das sind wir.“, flüsterte sie leise und machte sie dann auf den Weg zur Ninjaakademie. Es war schwierig gewesen die beiden Yukatas so zusammenzufügen wie sie es vorgehabt hatte, aber mit viel Geduld, und ein wenig Chakra-Kontrolle, hatte sie es vollbracht. Es war nicht das Werk einer professionellen Schneiderin, aber es hielt und es sah annehmbar aus, mehr wollte sie nicht. Vorerst. Die Sonne schien, die Vögel gingen ihrem natürlichen Drang des Paarungsrufes nach und sangen, Händler eröffneten ihre Geschäfte und Kinder waren auf dem Schulweg. Es war ein schöner Tag... „Hey, Matschgesicht!“ … bis jetzt. Sakura zuckte beinahe zusammen, als sie die Stimme von Kairi hörte. Sie hätte es wissen müssen, der Tag war zu schön gewesen um so zu bleiben. Stur setzte sie ihren Weg fort und ignorierte das andere Mädchen, sie wusste genau dass dieses ihr sowieso folgen würde. Und tatsächlich, wenige Sekunden später fand sie sich umzingelt von drei Mädchen, allesamt älter und größer als sie. „Schaut mal, Pizzagesicht hat neue Klamotten!“ „Sieht genauso schlimm aus wie ihr Gesicht.“ „Wo hast du die her, selbst gemacht? Oder hat deine Mami dir geholfen? Ach nein, geht ja gar nicht, die ist ja tot!“ „Ich wette sie ist nicht tot sondern ist vor ihrer hässlichen Tochter geflüchtet!“ Alle drei Mädchen brachen in schallendes Gelächter aus, während die Hände von Sakura sich verkrampften. “Schlag sie. Schlag sie solange bis ihnen das hässliche Grinsen aus dem Gesicht weicht.“ Sakura wusste, dass sie es wollte. Dass sie Kairi zu Boden ringen und immer weiter zuschlagen wollte bis sie nicht mehr konnte vor Erschöpfung. Aber sie wusste auch, dass sie es nicht konnte, dass die anderen beiden Mädchen sich einmischen würden. War es das wert? Ja. War es klug? Nein. “Sie verdient es. Mach sie platt!“ Unsicher wie sie sich entscheiden sollte, schob sie ihre Hand in die Tasche ihres Yukatas und spürte den Glückspenny ihres Vaters. Sich entschließend diesen als Entscheidungshilfe zu nehmen, zog sie ihn heraus und warf ihn in die Luft, vor den leicht verwunderten Augen der anderen Mädchen. Mit einer leichthändigen Bewegung fing sie die Münze wieder auf und schlug sie auf die Rückseite ihrer linken Hand. Ihre Hand zur Seite ziehend, erblickte sie die vom Feuer verbrannte, schwarze Seite des Pennys. „Was soll dass denn wer...“ Weiter kam das Mädchen nicht, weil Sakura ihre Faust in ihre Magengrube gerammt hatte. Und sie war erstaunlich stark für ein elfjähriges Mädchen, so dass Kairi jegliche Luft aus den Lungen getrieben wurde. Doch Sakura war noch nicht fertig denn sie setzte sofort nach, ihre zweite Faust nur eine Sekunde später bereits im Gesicht des schwarzhaarigen Mädchens. - Es war der große Tag. Der erste Tag als offiziell anerkannte Genin von Konoha, als Kunoichi. Nicht dass der Tag WIRKLICH anders war als der zuvor oder sie sich nun anders fühlte, immerhin waren es lediglich sieben Stunden und sechs Minuten seit der gestrige Tag geendet hatte. „So meine Schönen, Mama muss gleich weg, aber keine Angst, ich bin heute Abend wieder da.“, flötete eine sehr fröhliche, junge Kunoichi mit blonden Haaren während sie eine ihrer zahlreichen Pflanzen bewässerte. Ihr Schlafzimmer war nur deswegen als solches zu erkennen, weil es ein Bett beinhaltete, da es ansonsten fast total mit Pflanzen jeglicher Art vollgestopft war. Ihre großzügige Fensterbank war überladen mit Topfpflanzen, auf einem Regal waren regelrechte kleine Blumenbeete angelegt worden, eine Wand war mit Efeu und anderen Schlingpflanzen überzogen und das alles wurde beleuchtet durch große, an zwei Wänden befindlichen Fenstern welche fast die komplette Breite ausmachten. Von der Fensterbank zu ihrem Schrank tanzend, mehr ein offenes Regal in welches sich ebenfalls die Blumen und Pflanzen gedrängt hatten, zog sie eines ihrer blattgrünen Oberteile heraus und streifte es über, farblich passend zu ihrem Rock und ihrer Unterwäsche. Das einzige was farblich nicht passte, weil der Stoff dunkelblau war, war ihr Stirnband... welches sie als eine Art Gürtel verwendete. „Heute werde wir in Teams eingeteilt. Ich hoffe nur, ich komme mit Sasuke in ein Team... haaach... Sasuke...“, seufzte sie verträumt, ehe ein sehr, sehr breites Grinsen über ihr Gesicht kroch und sie in einer Bewegung welche einer Prinzessin würdig war, um die eigene Achse wirbelte, sich damit neben ihr Bett bewegte und unter dem Kopfkissen einen kleinen Köcher mit Kunais heraus zog. Diesen an ihrem rechten Oberschenkel befestigend, ließ sie noch einmal ihren Blick über ihr Zimmer streifen, dabei kontrollierend ob auch wirklich alle Pflanzen genug Wasser hatten, ob irgendeine ihrer Lieblinge vielleicht aus ihrem Topf heraus wuchs oder eine zu sehr der Sonne ausgesetzt war. Feststellend dass alles in Ordnung war, winkte sie noch fröhlich und sagte: „Ich bin weg, bis heute Abend. Und keine Angst, ich werde euch alles erzählen, was passiert ist.“ Mehr springend und tanzend denn gehend, wirbelte sie aus ihrem Zimmer und die Treppe hinab, durch den Blumenladen ihrer Eltern und rief nur noch ein „Bin weg, hab euch lieb.“ ihren Eltern zu. Inoichi sah hinter seiner Zeitung hervor und aus der offenen Küchentür hinaus, so dass er noch die verschwindende Gestalt seiner Tochter erkennen konnte. Tief seufzend nahm er einen Schluck von seinem Frühstückskaffee, genoss den bitteren Geschmack und setzte die Tassee dann wieder ab, ehe er seine Frau ansah. „Sie kümmert sich mehr um ihre Pflanzen als um sich selber.“ „Ich weiß.“, murmelte sie leise und sah zu dem dritten, leeren Platz am Frühstückstisch. „Nicht mal gefrühstückt hat sie. Sie sorgt sich nur noch um ihre 'Lieblinge', ihr Aussehen und... 'Sasuke-Kun'.“ Ihr Ehemann lachte auf. „Ach, keine Angst. Da wächst sie raus.“ „Ich glaube, sie wird ewig Pflanzen lieben.“, meinte sie ein wenig schärfer, als sie vorgehabt hatte. „Ich meinte auch eher, dass sie so verschossen ist in ein hübsches Gesicht.“, gab er lächelnd zurück und nahm erneut einen Schluck, von seinem Kaffee. „Auch wenn der junge Uchiha ein viel versprechender junger Shinobi ist.“ „Ich sollte sie vor jungen, gutaussehenden, fähigen Shinobi warnen. Die sind zu nichts nutze, helfen nicht im Haushalt und andauernd diese Missionen.“, murmelte sie. „Heh, immerhin hast du einen geheiratet.“, protestierte er darauf schwach. „Eben.“ - Mit offenem Mund stand Yamanaka Ino vor ihrer besten Freundin und starrte sie bloß an. Nicht nur dass Sakura stolz ihre Haare aus dem Gesicht heraus hielt und ihre Narbe zeigte, nicht nur dass sie nun ein etwas exzentrisches wenn auch passendes Outfit trug, vor allem sah sie aus als hätte sie sich gerade mit drei größeren Mädchen geschlagen... und gewonnen. Ihr Yukata war dreckig und an einigen Stellen angerissen, ihre Haare waren unordentlich, ihr Gesicht beschmutzt, ihr rechtes Auge schwoll langsam an, aber ihr zufriedenes Grinsen und die Tatsache, dass sie nur humpelte und eines der Mädchen von ihren beiden Freundinnen getragen wurde, war aussagekräftig genug. „Wie hast du das gemacht?“, fragte sie erstaunt. Natürlich freute sie sich, Kairi und ihre beiden Komplizinnen hatten es verdient, aber sie hätte nicht gedacht, dass es in der zurückhaltenden, stillen Sakura steckte. „...“ Die Pinkhaarige sah ihre Freundin kurz an, ehe sie wortlos ein Stückchen Holz aus der Tasche zog und die Hand um dieses schloss. Für einen Moment wusste Ino nicht was das sollte, ehe sie es verstand. Es war wirklich ein simpler Trick, wirklich. Durch das Holz innerhalb der Faust wurde diese stabiler, härter sozusagen, wie ein innerer Schlagring. Es war nicht genug um aus einem Kind eine Kampfmaschine zu machen, aber definitiv genug um jemandem einen kleinen Vorteil zu geben. Und offensichtlich hatte es gereicht, um Sakura triumphierend aus dieser Auseinandersetzung hervor gehen zu lassen. „... clever.“, murmelte Ino und schlang einen Arm um Sakura. „Na los, erzähl: Wie hat es sich angefühlt dieser arroganten Kuh die Zähne herauszuschlagen?“ „Verdammt gut.“, antwortete eine erschöpfte, aber offensichtlich sehr gut gelaunte Sakura. - Meine letzte Idee hatte funktioniert, obwohl er wirklich sehr simpel war. Ich habe lediglich das Hokage-Monument bemalt, und BOOM, jeder flippt deswegen aus. Es scheint so, wenn du auch nur ein winziges kleines bisschen in der Welt änderst womit niemand rechnet, verlieren die Menschen den Verstand... Ich habe es so oft gesehen, immer wieder, du änderst eine kleine Sache die sie nicht erwarten, du spielst einmal nicht nach ihrem Spielplan, und schon verlieren sie alle ihren verstand und benehmen sich wie kopflose Hennen... Das muss ich mir merken, das ist gut. Mein nächster Streich wird kopflose Hennen beinhalten. Die Akademie war ein Witz wenn ich drüber nachdenke. Sie bringen uns eine Stunde lang bei wie man Wurfwaffen wirft, nur um uns in den folgenden Tagen mit der Geschichte Konohas zu quälen. Was bringt es, zu wissen welche Unterhosengröße der Nidaime hatte, wenn man einem Verräter gegenüber steht der einen töten will? Was bringt es die Flugkurve eines Shuriken mit einem Taschenrechner ausrechnen zu können, wenn man um sein Leben rennt? Die Akademie war wirklich nichts als ein großer, schlechter Witz. Ich spiele nicht mehr nach ihrem Plan. Ich will nicht mehr. Mizuki-Teme hat mir den ganzen Plan verraten, alles was ich nicht wissen sollte hat er gesagt. Und schon wieder verloren alle den Kopf, wurden panisch und liefen rum wie verschreckte Kinder. Hehehe... Ich hab den Kyuubi in mir. Mizuki hat es verraten, Mizuki hat nicht nach den regeln gespielt und den Plan verraten. Jetzt kommt der nächste Plan, der nächste große Clou nach welchem die Welt funktionieren solle. Sie denken ich bin der Kyuubi... sie denken ich bin ein Monster das nur losgelassen werden will, bereit ganz Konoha zu zerstören und alle Kinder zu fressen. Das ist der Plan. Ich lebe nicht nach ihrem Plan... Ich hab es so oft gesehen: Die Masken die sie tragen fallen wenn es nicht nach Plan läuft und das Monster das darunter lebt kommt zum Vorschein... es ist wirklich witzig... ein echt lustiger aber echt schlechter Witz... Der Plan ist eigentlich sehr einfach, jeder folgt ihm und keiner gerät in Panik. Alles was er ist, ist die Illusion der Menschen dass sie ihre eigene kleine Welt kontrollieren können. Sie alle sind nichts als ein Haufen von kleinen Plänemachern und wenn du ihren kleinen, sorgfältig ausgearbeiteten Plan zerstörst, verlieren alle ihren Verstand. - Missbilligend sah Uchiha Sasuke von seiner Lektüre, ein Buch über den Nutzen von Psychologie und physischem Schmerz im Einsatz der Folter, auf und bedachte seinen Fan-Club für eine Milli-Sekunde mit diesem, ehe er sich wieder seinem Buch zuwandt. //Idioten mit dem versammelten IQ einer Horde paarungswilliger Eichhörnchen auf Kokain. Sie werden nicht einmal ihre erste richtige Mission überleben, wenn sie überhaupt so weit kommen.// Er fragte sich immer wieder, wieso so eine versammelte Gruppe von haarlosen weiblichen Affen überhaupt Kunoichi werden wollten, geschweige denn es so weit schafften die Genin-Prüfung zu bestehen. Aber dann wieder, verstand er nicht genug über Psychologie und Denkweise von minderbemittelten laufenden Würmern um das wirklich verstehen zu können. Und eigentlich wollte er es auch nicht. //Vielleicht sollte ich erneut eine von ihnen als Versuchsobjekt verwenden, dann haben diese bemitleidenswerten Wesen zumindest einen Nutzen.// Seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, als er neben sich die Stimme von Shikamaru vernahm, einem der wenigen intelligenten Individuen in diesem Raum. Wäre er nicht so extrem faul, würde Sasuke ihn vielleicht sogar schätzen, aber sein absoluter Mangel an Ehrgeiz und Zielen war fast genauso verachtenswert, wie die Dummheit der meisten anderen. „Naruto, was machst du hier? Nur diejenigen, welche den Test bestanden haben sind dazu berechtigt.“ Nun erst wandte der letzte Uchiha seinen Blick zur Seite, wo tatsächlich Uzumaki Naruto saß und von dem Erben des Nara-Clans angesprochen worden ist. //Ich habe ihn nicht bemerkt.// Das war eines der Mysterien, welche den blonden Jungen umgaben. Trotz seiner schrillen Kleidung und dem meistens sehr, sehr lauten Auftreten, ganz abgesehen von seiner Gewohnheit um Aufmerksamkeit jeglicher Form zu kämpfen, konnte er erstaunlich verstohlen sein und wenn er wollte, absolut unbemerkt kommen und gehen. Nicht dass irgend einer der Schüler oder Lehrer es wussten, außer ihm. //Sie lassen sich von ihm hereinlegen. Diese Idioten sehen nur das, was er sie sehen lassen will.// Anstatt dies jedoch die Achtung oder die Anerkennung welche er Naruto zu gestand zu heben, ließ es lediglich den Rest noch weiter in seiner Meinung sinken. „Heh.“, gab Naruto grinsend von sich und schob sein Konoha-Hitai-Ite zurecht, so dass es im Licht glänzte. „Siehst du dieses Stirnband? Jetzt rate mal was es heißt.“ Anstatt zu antworten schüttelte Shikamaru nur leicht lächelnd den Kopf und schenkte dem Blonden ein anerkennenden Nicken, ehe er sich auf einen freien Platz weiter hinten im Raum setzte und den Kopf auf den Tisch legte um verpassten Schlaf nachzuholen. Jedenfalls bezeichnete er selber es manchmal als solchen. Sasuke verengte seine Augen und blickte seinen Sitznachbarn aus den Augenwinkeln an, darauf achtend dass niemand es bemerkte, er konnte es sich nicht erlauben dass irgendjemand denken würde er, der großartige, unfehlbare, immer perfekte Uchiha, würde in irgend einer Art und Weise Interesse an dem Versager neben ihm zeigen. Nicht dass er wirklich glaubte der Junge sei ein wirklicher Versager, jedenfalls nicht so sehr, wie scheinbar die Lehrer, außer Iruka-Sensei, dachten. Kurz gesagt, niemand wusste so wirklich was er von Naruto halten sollte, eine Eigenschaft die Sasuke neugierig machte. Der blonde Junge schaffte es immer wieder, Leute mit genialen Einfällen zu überraschen die manchmal schlichtweg lächerlich oder geradezu idiotisch waren, aber meistens funktionierten sie. Obwohl er mit Rock Lee, dem haarlosen Schläger mit der Gehirnkapazität einer Walnuss, und Inuzuka Kiba, dem Kleinkind in Gestalt eines Vorteenagers, befreundet war, war Naruto definitiv der Anführer der kleinen Gruppe... obwohl er physisch der schwächste von ihnen war. Die Angewohnheit sich die Mundwinkel während des Redens zu lecken, dort wo seine Narben begannen von denen niemand so genau wusste wo er die her hatte, war Grund genug für die meisten Mädchen ihn sofort als Freak oder komischen Kauz zu bezeichnen, so dass sie ihn nicht weiter beachteten. Die meisten Erwachsenen, inklusive der Lehrer, sahen ihn scheinbar sowieso als etwas an, dass am besten einfach sterben sollte und ignorierten ihn so gut es ging. Doch Sasuke wusste, dass mehr am dem Jungen war als ein krankes Grinsen, leuchtende blonde Haare und schrille Kleidung. Er verborg einen wachen, diebisch genialen, wenn auch verdrehten, Geist hinter einer Fassade bestehend aus einem orangen Shirt und einem grässlich Anzug bestehend aus einer Hose mit unzähligen Taschen und einer Jacke, mit unzähligen Innentaschen. Jeder der sein Gesicht, seine Kleidung, seine Haltung, seine Mimik und sein Verhalten sah, ganz zu schweigen davon wenn man ihn reden hörte, sah manchmal einen sabbernden Idioten, einen großmäuligen Möchtegern-Ninja oder ein gestörtes Kind das Verkleiden spielte, je nachdem wie er sich gab. Keiner hatte überhaupt realisiert, dass er eine ganze Myriade von Masken trug und diese je nach belieben aufsetzte und ablegte. Und keiner hatte auch nur ansatzweise kapiert, dass er trotz seiner extrem schlechten Noten in absolut allen Fächern, es in schon erschreckender Regelmäßigkeit schaffte, jeden Verfolger welcher ihn aufgrund eines seiner zahlreichen Streiche jagte, sei es nun Chunin, Jounin oder gar ANBU, abzuschütteln. Das heißt, keiner verstand es, außer ihm, was nur ein weiterer Beweis für seinen eigenen, überlegenen Geist war. Natürlich wusste der Uchiha dass er arrogant war, immerhin ist sich selbst nicht einschätzen zu können ebenso eine Charakterschwäche wie Feigheit, Ignoranz oder eben Arroganz selber. Allerdings konnte er wenig dagegen tun, als sich überlegend wissen wenn er tagtäglich von hinrlosen Fan-Girls welche ihn wegen seines Aussehens und seiner Herkunft anhimmelten, kleingeistigen Schwachmaten welche Ninja spielen wollten und weder Ahnung noch Interesse daran hatten was das eigentlich wirklich bedeutet, ignoranten Lehrern welche sich bei ihm Einschmeicheln wollte damit sie bei ihren Vorgesetzten Punkte sammeln konnten und überhaupt einer großen Ansammlung von dumm-glücklichen Menschen umgeben war? Da waren solche verdrehten, kranken wenn auch zumindest nicht ganz behämmerte Individuen wie Uzumaki Naruto wahre Lichtblicke. Nicht, dass er auch nur Ansatzweise sich mit ihm hätte messen können, aber zumindest stand er ein wenig über dem restlichen Abschaum welcher sich Menschheit nannte. Das sollte zwar eigentlich nicht schwer sein da Sasuke inzwischen einen nun wirklich niedrigen Standard ansetzte, aber wenn man sah wie alle anderen Menschen glücklich in ihrer eigenen kleinen Welt lebten und niemals irgendwelche Anstalten machten auch nur daran zu denken, über ihr eigenes kleines, erbärmliches Leben hinaus zu wachsen, dann war das wahrlich eine Leistung. „Naruto, mach Platz, ich sitze neben Sasuke-Kun.“ Erneut wurde seine Aufmerksamkeit abgelenkt, diesmal jedoch nicht von einem halbwegs intelligenten Lebewesen wie Shikamaru, sondern von einem der dümmsten Lebewesen, welche jemals von den Göttern erschaffen worden sind: Einem Fan-Girl. Genauer gesagt, einem seiner Fan-Girls (diese Unterscheidung muss gemacht werden, da nicht nur er selber einen Fan-Club hatte, sondern auch Hyuuga Neji, der Kerl mit dem Stock im Arsch, trotz seines sehr einzigartigen Aussehens). Dieses spezielle Exemplar dieser verachtenswerten Spezies hatte lange schwarze Haare welche sie zu einem Zopf gebunden hatte, trug ein hellblaues Top welches wohl ihre Kurven betonen sollte, hätte sie welche gehabt, sowie einen eindeutig zu kurzen schwarzen Rock. Anstatt jedoch aufzustehen so wie das Mädchen, welches nun mit Händen in die Hüften gestemmt und mit einem fordernden Gesichtsausdruck vor ihm stand, es verlangte, sah Naruto sie nur an, ehe sich eines seiner gefürchteten Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. Jeder wusste, dass er wieder etwas ausheckte... jeder außer dem Mädchen offensichtlich, denn sie wich nicht zurück wie ihre zahllosen Kameradinnen, welche hinter ihr standen. Nein, sie blieb einfach da stehen wo sie war, rührte sich nicht einen Millimeter und schaute ihn weiter herausfordernd an, als würde ihn das dazu bewegen sich ihrem Willen zu beugen. Sasuke fragte sich was in dem nicht existenten Gehirn des Mädchens vor sich ging. Naruto verweigerte sich Befehlen von Lehrern wenn ihm diese 'nicht cool genug' erschienen, oder ignorierte Anweisungen weil er etwas 'lustigeres' zu tun gefunden hatte, also warum sollte er ihrer Aufforderung sich weg zu bewegen weil sie dort sitzen wollte auch nur Ansatzweise Folge leisten? „Kasu, Kasu, Kasumi...“, murmelte Naruto in einer Sing-Sang-Stimme und erhob sich nun. Jedoch machte er ihr nicht Platz, sondern stand nun vor ihr und obwohl er kleiner war als sie, wirkte es nicht so als könnte sie die nahende Konfrontation überstehen. „Du bist viel zu ernst, findest du nicht? Lach doch mal.“ Das Mädchen wollte antworten, doch wurde von einem Kunai in ihrem Gesicht davon abgehalten. Sasuke zog die Augenbrauen hoch. Er hatte nicht gewusst, dass Naruto so schnell ein Kunai in einer zuvor noch leeren Hand halten konnte, noch dazu mit einer simplen Handbewegung, das heißt er musste es in seinem, etwas zu weitem, Ärmel versteckt haben. Clever. „Zaubern wir ein Lächeln auf diesses Gessicht!! Hehehe...“ „Naruto, leg das Messer weg.“, erklang die erstaunlich ruhige Stimme von Iruka-Sensei, welcher in der Tür stand und einen missbilligenden Gesichtsausdruck trug. „Ja Iruka-Sensei.“, antwortete der Angesprochene sofort und saß innerhalb von einer Sekunde wieder auf seinem Platz, Hände artig auf dem Tisch gefaltet, als wäre nichts gewesen. Und das Kunai war wieder verschwunden. Wohin, das war ein weiteres Mysterium um Uzumaki Naruto, welches Sasuke vor hatte zu lösen. „Da nun alle anwesend sind...“, begann Iruka und warf einen nicht definierbaren Blick zu Ino und Sakura, welche als letzte eingetroffen waren aufgrund des leichten Humpelns der rosahaarigen. Der Rest seiner Stimme verlief sich in einer Rede darüber, wie stolz er darauf war sie unterrichtet zu haben und dass sie so weit gekommen sind, auch wenn er tatsächlich weniger als die Hälfte wirklich unterrichtet hatte. Durch einen bisher unbekannten Umstand war Miroku-Sensei, der Klassenlehrer der Partnerklasse von der Irukas, diesen Morgen nicht erschienenen und da eigentlich jeder Lehrer die Einteilung der Teams seiner Klasse hatte mitteilen sollen, musste Iruka-Sensei halt einspringen. - „Und sie halten es für die richtige Entscheidung?“, fragte Hatake Kakashi seinen obersten Vorgesetzten über den Schreibtisch vor welchem er stand hinweg und schob sein geliebtes Icha-Icha-Paradise Volume 6 zurück in eine seiner zahlreichen Taschen. „Absolut.“, bestätigte der Hokage dem Jounin und nickte knapp. Er klang höflich und sachlich, als ob es eine Angelegenheit wie jede andere wäre, jedoch verriet sein verschlagenes Lächeln ihn. „Die Ratsversammlung hielt es für eine gute Entscheidung.“ Er brauchte nicht ansprechen worum es ging, sie beide hatten es gewusst. Beide hatten schon lange vorausgesehen, dass es geschehen würde, dass sie dieses Gespräch führen würden zu diesem Zeitpunkt. Nun, nicht ganz zu diesem Zeitpunkt, sondern eher ein Jahr später. Aber da der Junge um welchen es ging die Akademie ein Jahr früher abgeschlossen hatte, wurde das ganze halt ein Jahr nach vorne gezogen. Seit dem Massaker an dem Uchiha-Clan gab es nur noch zwei Individuen in Konoha, welche das Geschenk des Sharingans besaßen, besser gesagt eines von dem man es wusste und eines von dem man es erwartete. Und natürlich würde es die Ratsversammlung von Konoha es für eine gute Idee halten, dass Sharingan-Kakashi den jungen Uchiha unterrichten würde. Der stärkste reguläre Ninjas Konohas unterrichtet den Goldjungen des Dorfes, was gab es an dieser Idee nicht zu lieben? Es war seit Jahren ein offenes Geheimnis, dass Kakashi das Team übernehmen würde, in welchem auch immer Uchiha Sasuke enden würde, angeblich war das auch der Grund weswegen Kakashi alle vorherigen Teams hat durchfallen lassen. Tatsächlich jedoch hat der silberhaarige Jounin jedes Team, welches sich bisher anschickte seine Schüler zu werden, durchfallen lassen weil sie schlicht und ergreifend seinen Test nicht bestanden haben. Und wenn er ehrlich war, er hatte auch nicht vorgehabt, dieses Team passieren zu lassen, nur weil der Liebling des Dorfes Mitglied von genau diesem war. „Hast du irgendwelche Einwände gegen deine neue Position?“, fragte Sarutobi Hiruzen sein Gegenüber, obwohl er nicht damit rechnete. „Nein, absolut keine.“, antwortete der Jounin mit einem seiner patentierten einäugigen Lächeln. „Obwohl ich nicht erwarte, dass die alten Männer das ganze einfach so auf sich beruhen lassen. Ich schätze, sie werden nicht so schnell locker lassen mit ihrem Anliegen.“ „Nein, werden sie wohl nicht. Aber vorerst haben sie keinerlei Möglichkeit ihren Willen durchzusetzen.“, gab der Hokage zurück und schenkte Kakashi ein verschlagenes Lächeln. - Yuuhi Kurenai war definitiv nicht die erfahrenste Jounin, welche in diesem Jahr ein Genin-Team aufnahm. Tatsächlich war sie sogar diejenige, welche am wenigsten Erfahrung überhaupt hatte, zumindest als Jounin, da sie erst drei Monate zuvor zur Jounin ernannt worden war. Sie war auch eine der wenigen gewesen, welche den Antrag eingereicht hatten ein Team unterrichten zu dürfen, der Großteil der Lehrer musste praktisch gezwungen oder abkommandiert werden. Auch einer der Gründe, warum so viele Senseis ihre Studenten einfach durchfallen ließen, ohne ihnen überhaupt eine Chance zu geben. Sie schnaubte innerlich, als sie daran dachte wie viele junge, vielversprechende, hoffnungsvolle Ninjas niemals die Chance haben würden ihre Träume zu verwirklichen, nur weil irgendwelche sogenannten Elite-Ninja es einfach nicht schafften, von ihrem hohen Ross herunter zu steigen und den Stock aus ihrem Arsch zu ziehen. Wie konnte man nur so herzlos, faul, arrogant und selbstverliebt sein? Diese Gedanken beiseite schiebend, wand sie sich den drei Kindern zu welche ihr gegenüber auf der anderen Seite des Tisches saßen. Für das erste Treffen hatte sie sich ein nettes kleines Teehaus ausgesucht, welches nicht nur exzellenten Tee servierte, sondern auch ruhig, bequem und vor allem günstig war. Die Bedienung hatte gerade ihre Bestellungen entgegen genommen, so dass sie sich nun ganz auf ihre drei Schüler konzentrieren konnte. Schüler. Dieses Wort löste in ihr ein gewisses, angenehmes Gefühl aus, welches sich von ihrem Bauch aus ausbreitete über den ganzen Körper. Ja, sie würde von nun an die Lehrerin, Führerin, Beschützerin, Vorgesetzte und Vorbild für diese drei jungen Genin sein. „Gut, dann denke ich ist es an der Zeit dass wir uns miteinander bekannt machen.“, sagte sie mit einem Lächeln und sah besonders das Mädchen an, welches zwischen ihren beiden Teamkameraden nur noch scheuer und kleiner wirkte, als sie sowieso schon war. Kurenai erinnerte sich in diesem Moment daran, dass sie erst elf war und nicht zwölf, was das Standartalter für den Abschluss auf der Shinobi-Akademie war, sie hatte also früher abgeschlossen als es normal war. Aber dann wiederum, ihre beiden Teamkameraden auch, was für die Qualität und die Fähigkeiten der drei sprach. „Mein Name ist Yuuhi Kurenai. Ich mag meine beste Freundin Anko, guten Tee, ab und zu ein paar Süßspeisen und ein schön langes, entspannendes Bad nach einem harten Tag Training. Was ich absolut nicht mag sind Leute, die der Meinung sind dass Frauen Männern in irgend einer Form unterlegen sind. Zu meinen Hobbys zählen das Malen, lesen von guten Büchern und ab und zu einige gute Tassen Tee mit meiner besten Freundin.“ //Auch wenn sie selber eher dem Sake zuspricht.//, fügte sie in Gedanken hinzu, nachdem sie sich vorgestellt hatte. „Ihr seid dran.“ Da keiner ihrer Schüler anstalten machte ihrem Beispiel zu folgen, deutete sie auf den Inuzuka-Jungen, welcher scheinbar völlig abwesend die Flamme der kleinen Kerze auf ihrem Tisch anstarrte. „Du bist dran, Kiba.“ „Hmmm, was?“, fragte dieser und schreckte hoch. „Stell du dich bitte vor, so wie ich es gerade getan habe.“, erinnerte sie ihn mit einem sanften Lächeln. „Ach so, ja...“, murmelte er, scheinbar immer noch halb abwesend, ehe er sich scheinbar gesammelt hatte. „Mein Name ist Inuzuka Kiba. Was ich mag ist... na ja, Feuer und Flammen und Explosionen, aber hauptsächlich Feuer. Ach ja, und Hunde, aber ich habe keinen Partner wie der Rest meiner Familie. Was ich nicht mag sind Katzen, Spaßbremsen und Leute die einen Stock im Arsch haben. Meine Hobbys beinhalten... ähm, das sag ich lieber nicht.“ Obwohl er zunächst sehr selbstsicher klang, bremste er sich am Ende urplötzlich, als wollte er zwar eigentlich sich mitteilen, aber es nicht für eine gute Idee hielt. Okay, des war ein viel versprechender Anfang. „Danke Kiba.“, sagte Kurenai wieder lächelnd und wand sich dann dem zweiten Jungen in der Gruppe zu, dem Aburame. Genau wie Kiba ein ungewöhnlicher Inuzuka war, da er keinen caninen Begleiter hatte, und Hinata eine ungewöhnliche Hyuuga war, weil sie anstatt arrogant und herrisch schüchtern und freundlich war, war auch das letzte Mitglied der Gruppe ein seltsamer Clanerbe. „Mein Name ist Aburame Shino. Ich mag meine Privatsphäre und Ruhe und mag es nicht, wenn diese Wünsche nicht akzeptiert werden. Zu meinen gehört es, seltene Käfer zu sammeln und meine Clantechniken zu verfeinern.“ Seine Stimme klang beherrscht, ruhig, absolut eisern und völlig falsch für einen elf Jahre alten Jungen. Das konnte aber auch daran liegen, dass er eine schwarze Maske in Form eines stilisierten Schädels trug, welche seinen gesamten Kopf verborg. Zusätzlich zu seinem lächerlich hohen Kragen, sah das regelrecht unheimlich aus. „Sehr aufschlussreich, Shino. Aber, würdest du vielleicht die Maske ablegen, solange wir hier sind?“, fragte seine Sensei freundlich, aber mit gewissem Nachdruck. „Nein.“ - Umino Iruka sah Team 10 hinterher, wie sie ihrem neuen Sensei aus dem Klassenraum folgten, nur ihn und Team 7 zurück lassend. Wenn Narutos Team den Lehrer haben würde welchen er vorgeschlagen hatte, dann würden sie wohl noch einige Zeit warten müssen. Nicht dass er es für passend hielt, dass Hatake Kakashi ein eigenes Genin-Team führen sollte, aber er wusste dass es sowieso so kommen würde und hatte sich deswegen nicht die Mühe gemacht, viel Zeit darüber zu verschwenden. „Ich werde euch nun alleine lassen, euer Sensei wird sich wahrscheinlich noch eine Menge Zeit lassen, ehe er...“ In diesem Moment wurde die Tür aufgeschoben und alle Augen richteten sich auf den großen Mann, welcher eintrat. Zu sagen, dass er respekteinflößend war, war ungefähr so als würde man sagen, dass Maito Gai ein klein wenig seltsam sei oder Hatake Kakashi gelegentlich zu spät kam. Sein Gesicht war vernarbt, seine Kleidung sauber und ordentlich aber funktional, sein ganzes Erscheinungsbild schrie geradezu 'Fürchtet mich, Maden!'. „Team 7?“, fragte er und seine Stimme, obwohl beherrscht und ruhig, füllte den ganzen Raum aus. Er wirkte wie ein Herrscher der Dunkelheit, welcher direkt aus einem Alptraum heraus in die Realität gesprungen kam. Er wartete keine Reaktion ab, ehe er fort fuhr. „Ich bin Morino Ibiki, euer neuer Jounin-Sensei. Folgt mir.“ - „V-Vater...“, murmelte Hinata und zog sie die Aufmerksamkeit des Familien-Patriachen auf sich, etwas das sie sonst absolut vermied. Er war gerade erst von einem anstrengenden Treffen mit einigen anderen Clanältesten zurück gekehrt und hatte vor gehabt, den Abend ruhig mit einer Partie Shogi und einigen guten Tassen heißen Tees ausklingen zu lassen, so dass er nicht in der besten Laune war. „Ja, Hinata.“ Es war weniger eine offene Bekundung von Interesse daran was sie ihm mitzuteilen hatte, sondern viel mehr eine Aufforderung schnell zu sprechen dass er sich schnell wieder wichtigen Dingen zu wenden konnte und nicht weiter von ihr aufgehalten wurde. Sie stockte, er hatte nichts anderes von ihr erwartet, das tat sie immer wenn sie ihm etwas sagen wollte oder musste. Als sie die Akademie ein Jahr früher abgeschlossen hatte als erwartet, hatte er gewisse Hoffnungen gehegt, dass aus ihr vielleicht doch eine würdige Clanerbin werden könnte. Doch er wusste, dass es dafür noch wesentlich zu früh war, sie musste zunächst ihre Scheu ablegen. In seinen eigenen Gedanken versunken, bekam er kaum mit wie sie ihm mitteilte, dass sie nun einem Team von Genin angehörte, bestehend aus einem Inuzuka, einem Aburame und eben ihr. Ihr Sensei war irgend ein Jounin von dem er noch nie gehört hatte, wahrscheinlich frisch ernannt. Er schenkte dem nur wenig Aufmerksamkeit. Eigentlich sogar gar keine. „Gut. Achte darauf, deinen Teamkameraden keine Bürde zu sein.“, sagte er schlicht ohne sie anzusehen und schritt dann bereits weiter in Richtung seiner Gemächer, das Gespräch mit seiner Tochter bereits wieder vergessend. Als er außer Hörweite war, seufzte Hinata tief und lief den Kopf und Schultern hängen. Warum nur schaffte sie es nicht, ihrem Vater Freude und Stolz zu bereiten? Warum nur war sie so schwach, dass sie immer wieder ein Quell der Scham und des Verdrusss für ihn darstellte? Sie kniff die Augen zusammen in der Hoffnung, so die Tränen unterdrücken zu können, als sie einen leichten Druck an ihrem Bein spürte und ein Maunzen vernahm. Hinsehend erblickte sie ihre Katze, Nabu, welche sie mit treuen Augen anblickte. Augenblicklich stahl sich ein leichtes Lächeln auf Hinatas Züge, ehe sie sich nach unten beugte und ihre beste Freundin in die Arme hob. „Komm... Hat Hanabi dich gefüttert?“ -- So, noch ein Kapitel fertig^^ Überrascht über die Entwicklung? Ich auch, hat sich so ergeben. Und wieder gilt, wer alle Charaktere richtig rät kriegt einen Kecks^^ Kapitel 4: Masken ----------------- Ich hasse meinen PC, der hat das halbfertige Kapitel 4 gefressen. Mist aber auch -.- Wie auch immer, ich freue mich natürlich über die Kommentare und bin verwundert darüber, dass scheinbar Leute genauso finden wie ich, dass Hinata als Catwoman passen würde. Ach ja, was ich noch loswerden muss, ich habe einfach festgelegt, dass die Ninja ihre Zeit nach der Thronbesteigung des Shoguns richten. Das heißt, 15n4 bedeutet es ist das 15te Jahr nach der Thronbesteigung des 4ten Shoguns. Alles klar? Gut^^ -- Wissen ist Macht. Unwissen ist Ohnmacht. – Aburame Shino, 27ter Februar 32n4 - Kapitel 4: Masken In Konoha, und wahrscheinlich auch in jedem anderen der verborgenen Ninjadörfer, gab es eine ganze Reihe von Restaurants und Bars, welche vor allem dadurch Geld verdienten, dass einige Shinobi dort ein und aus gingen. Im Grunde ihres Herzens sehnten sich auch diese Leute, welche ihr Geld damit verdienten Menschen zu töten, das Vertrauen von Leuten auszunutzen, Spionage und Sabotage zu betreiben und manchmal auch Folter zu verwenden, nach zumindest etwas Gewohnheit und Stabilität. Da aber oftmals ihr Privatleben dies nicht bieten konnte, ganz zu schweigen von ihrem Berufsleben, zogen sich viele von ihnen in gewisse Zufluchten zurück. Das kleine Restaurant mit dem schlichten Namen „Geisha's“, war ebenfalls einer dieser gastronomischen Betriebe. Die Zahl der Stammgäste war sehr groß im Vergleich zu der Laufkundschaft, die Bestellungen blieben fast immer konstant, die Zeiten in welchen sich die bekannten Gesichtern einfinden sind fest und die Gespräche meistens auch. Scheinbar war es eine seltsame Art von Ritual, welche Shinobi mit in die Wiege geliegt wurde, denn welche Menschen sonst würden immer wieder die gleichen Gespräche führen? Aus den gerade genannten Gründen erkannte die Inhaberin des Geschäfts auch sofort die Gruppe von Shinobi, welche sich wie jeden Donnerstag auf ihren Stammplätzen niedergelassen hatten, als zukünftige Stammgäste. Es handelte sich dabei um vier sehr unterschiedliche Gestalten, allesamt Jounin und allesamt bekannt für ihre Fähigkeiten, aber gemeinsam hatten sie ansonsten so gut wie absolut nichts. Nur einer von ihnen kam aus einem berühmten Clan, drei waren Männer, einer ein ehemaliger ANBU, einer war Wind-Chakra-Nutzer, zwei mochten Tee und die anderen nicht, einer war Kettenraucher und einer strenger Nichtraucher... die Unterschiede waren kaum zu übersehen. Sie waren nicht einmal annähernd gleich alt, denn während die Frau von ihnen gerade einmal Ende zwanzig war, war der älteste von ihnen jenseits der vierzig. Und dennoch fanden sie sich seit drei Wochen jeden Donnerstag auf diesen Plätzen am Fenster wieder, bestellten sich eine Familienplatte mit verschiedenen Meeresfrüchten, Fischen und Fleischsorten, tranken gemeinsam eine Flasche Wein und ansonsten nur Wasser. Sie taten dies, seit sie alle die Senseis der jüngsten Generation von Genin geworden sind. „Wie machen sich deine Schützlinge in F&V?“, fragte Sarutobi Asuma, ein groß gewachsener, kräftiger Mann mit einem Bart und meistens Zigarette im Mundwinkel. Er war der Sohn des amtierenden Hokage, auch wenn dies so gut wie niemals zur Sprache kam, und ehe er nach Konoha zurück kehrte Mitglied der zwölf Elite-Wachen des Feuer-Daimos, was öfter mal ein Gesprächsthema war. Der Angesprochene Mann, ein noch größerer Mann mit einem Netzwerk aus Narben auf dem Gesicht, sah von seinem Sushi auf und sein Gegenüber an. „Du weißt, dass jegliche nicht freigegeben Information aus meiner Abteilung streng geheim ist, oder?“ Es war eine überflüssige Frage, jeder wusste es, auch Asuma. Tatsächlich war es nichts anderes als eine Ausrede, um die Frage welche ihm gestellt worden war selber nicht beantworten zu müssen. Mit einem leichten Grinsen hakte der Sohn des Hokage nach. „Ich wollte auch nur was über dein Team wissen, nicht deine sonstige Arbeit.“ Sich nach hinten lehnend, setzte Ibiki eine noch ernstere Mine auf, als er es sowieso schon getan hatte. „Nach einem Test ihrer Fähigkeiten habe ich fest gestellt, dass die verschiedenen Fertigkeiten meiner Schüler sehr weit differieren.“ „Inwiefern?“, warf der dritte Mann des Tisches ein. „Während das Haruno-Mädchen eine beachtliche Menge von Wissen besitzt, sind ihre praktischen Fähigkeiten geradezu lächerlich, mit Ausnahme von einer geringen Begabung für Genjutsus. Der Uchiha besitzt hingegen ein großes Assecoir an bereits vorhandenen Genjutsus und einigen Ninjutsus, hinzu kommen gute Taijutsufertigkeiten sowie rudimentäres Wissen.“ Er machte eine kurze Pause, ehe er fort fuhr. „Der Uzumaki-Junge ist das genaue Gegenteil seiner Teamkameradin, da sein akademisches Wissen und seine geistigen Fähigkeiten fast nicht vorhanden sind. Sein Kampfstil ist wild und unpoliert, aber auf eine gewissen Weise effektiv, er beherrscht kaum Jutsus, mit der bemerkenswerten Ausnahme der Schattenklon-Technik, und ist... verschlagen. Im allgemeinen kann man sagen, dass dieses Team ideal für meine Profession ist.“ „Huh... die armen Kinder tun mir leid.“, murmelte die einzige Frau am Tisch, Yuuhi Kurenai, Lehrerin von Team 8. „Nichts gegen dich und deine Arbeit, ich weiß wie wichtig sie ist, aber...“ Sie vollendete den Satz nicht, sie brauchte es auch nicht denn das tat der Angesprochene schon selber. „Ich weiß. Kinder sollten nicht für so etwas geeignet sein. Ich sehe es selber auch nicht gerne, aber sie sind es.“ „Zumindest zeigen deine Schüler Interesse an ihrer neuen Arbeit, so wenig ich auch davon halte, dass sie in deiner Abteilung herum laufen.“, murmelte Asuma mit einem schiefen Grinsen. „Deinem Ton entnehme ich, dass deine Schützlinge also nicht mit dem Feuer der Jugend brennen?“, fragte sein Sitznachbar ihn mit einer hochgezogenen, wuchtigen Augenbraue. Anhand dieser Ausdrucksweise wusste ein gut informierter Zuhörer natürlich sofort, dass es sich nur um Maito Gai handeln konnte, den amtierenden, exzentrischen Taijutsu-Meister von Konoha. „Kein bisschen.“, gab der bärtige Jounin zu. „Man sollte meinen, Kinder welche ein Jahr früher die Schule abschließen würden heiß darauf sein echte Ninja zu werden.“ „Sind sie aber nicht.“, warf Kurenai amüsiert ein. „Stimmt, sind sie aber nicht.“, stimmte Asuma nickend zu, noch einen Schluck von seinem Wein nehmend ehe er fort fuhr. „Ich glaube der einzige Grund warum Ino vorzeitig ihren Abschluss machte, war weil ihre beste Freundin es ebenfalls tat. Chouji tat es aus genau dem gleichen Grund, er wollte zusammen mit Shikamaru bleiben. Und dieser... na ja, er sagte mir, es sei zu 'anstrengend' gewesen ein weiteres Jahr dort zu verbringen.“ „Anders ausgedrückt du hast nun ein Team aus angeblichen Genies, welche absolut kein Interesse an ihrem Beruf zeigen, richtig?“, fasste die schwarzhaarige, rotäugige Jounin mit einem Anflug von Humor zusammen. „Richtig.“, kam sofort zurück. „Shikamaru löst Kreuzworträtsel oder beobachtet Wolken, Chouji isst und Ino kümmert sich um ihre Pflanzen.“ „Sei froh dass sie Pflanzen mag, ich musste Kiba sechs mal davon abhalten den Wald um Trainingsgelände 17 in Brand zu setzen... allein diese Woche.“ „Au.“, murmelte Gai und verzog etwas das Gesicht. „Ich mag zwar junge Genin welche voller Leidenschaft und den Flammen der Jugend brennen, aber nicht so wörtlich.“ „Wenn es nur das wäre.“, fügte Kurenai dann hinzu und stützte ihr Kinn auf eine Hand. „Shino weigert sich seine Maske abzunehmen, schlimmer als Kakashi sage ich euch, und Hinata hat ein wirklich furchtbares Selbstwertproblem. Sie hat wirklich Talent und ist extrem gut in Taijutsu, aber sie sieht es selber einfach nicht.“ „Ich habe den Verdacht, dass leider mein Schüler Neji mit verantwortlich an dieser Charaktereigenschaft ist.“, seufzte der in grünes Spandex gekleidete Taijutsumeister auf der anderen Seite des Tisches. „Wieso das?“, fragte Ibiki zwischen zwei Bissen. „Er hat die Angewohnheit, jeden welchen er nicht als überlegen ansieht herunter zu machen. Inklusive seiner beiden Teamkameraden und sogar mir. Es würde mich nicht überraschen, wenn er dies auch mit seiner Cousine tut.“, erklärte Gai. „Und da er Rookie des Jahres geworden ist... nun, sieht er wohl jeden als ihm unterlegen an.“ „Mit einem knappen Vorsprung vor Uchiha Sasuke.“, warf Asuma ein. „Also, fassen wir zusammen: Die neuen Genin-Teams diesen Jahres sind extrem... besonders.“ „Nett ausgedrückt.“, brummte Ibiki mit einem humorlosen Lächeln. „Ich denke, niemals zuvor in Konoha-Gakure hat es so eine große Anzahl von psychisch oder emotional geschädigten Genin in einem Jahrgang gegeben.“ - Als Hyuuga Hinata am Freitag Morgen ihre Augen aufschlug, war das erste was sie bemerkte eine behaarte Schnauze in ihrem Gesicht. „Oh... guten Morgen Nabu...“, murmelte sie verschlafen und schob mit einer Hand ihre dunkelgraue Katze von sich. Müde rieb sie sich die Augen und setzte sich auf, ehe sie ihre beste Freundin, ihre Katze, ansah. „Hast du Hunger?“ Ein Maunzen war die Antwort, etwas das sie als ja verstand. Sorgsam schlug sie die Bettdecke von sich und erhob sich, nach einem Morgengewand greifend und dieses überstreifend. Sie warf einen kurzen Blick aus dem Fenster, nur um fest zu stellen, dass die Sonne noch nicht aufgegangen war und es noch zu dunkel war um es als morgen zu bezeichnen. Sehr gut. Sie ertappte sich dabei, wie ein Lächeln sich auf ihr Gesicht stahl als sie daran dachte, dass sie so nicht ihrem Vater begegnen würde. Augenblicklich schalt sie sich eine schlechte Tochter, an so etwas dürfte sie eigentlich gar nicht denken, aber sie konnte sich auch nicht wirklich böse sein dafür, ihr Vater machte es ihr schlicht zu einfach, ihm aus dem Weg gehen zu wollen. Erneutes maunzen erinnerte sie daran, dass Nabu etwas von ihr wollte und sofort lächelte sie wieder. „Ich komme ja schon...“, hauchte sie, ihr Gewand enger um sich schlingend und dann ihrer Katze auf den Flur folgend. Leise schlich sie in die Küche und griff aus dem Kühlschrank eine Dose Katzenfutter, ehe sie diese mit dem Verschluss öffnete und mit einem Löffel die kleine Schale auffüllte. Nachdem ihre Katze versorgt war, und ihr auch nicht mehr um die Beine schlawenzelte und sie beinahe hinfallen ließ mit jedem Schritt, füllte sie sich selber ein Glas Orangensaft ein und beobachtete Nabu, wie diese sich über das Luxus-Katzenfutter her machte. Ironisch, dass sogar ihre Katze bessere und teurere Nahrung erhielt, als die Waisen in einem der vielen Waisenhäusern der Stadt. Egal welchem genau, sie sind eigentlich alle gleich. Natürlich wusste Hinata über diese Ungerechtigkeit bescheid, aber es ist nicht so als wenn sie es einfach ändern könnte. Sie ertappte sich selber dabei, wie sie Nabu beneidete. Immerhin musste sie sich nicht herum schlagen mit einem Vater der kein gutes Wort für sie übrig hatte, keiner kleine Schwester welche scheinbar alles besser konnte als sie, keinen unheimlichen oder psychopatischen Teamkameraden, keinen falschen Freunden welche sich nur mit ihr unterhielten weil sie die Tochter von Hyuuga Hiashi war, keinem Cousin welcher sie hasste und jede Gelegenheit nutzt sie zu schikanieren. Langsam entspannte sie ihre Finger, welche sich um das Glas gekrallt hatten, wieder und versuchte ihren Puls und ihre beschleunigte Atmung wieder unter Kontrolle zu kriegen. „Katze müsste man sein...“, murmelte sie leise, ehe sie ihren Orangensaft austrank und es in die Spüle stellte. Sie hatte noch ein wenig Zeit, in welchem sie den familieneigenen Dojo für sich nutzten konnte, ohne dass irgend jemand sie stören würde und diese Zeit wollte sie nutzten. - Mit einem schnellen, präzisen und von Gewohnheit zeugenden Schlag wurde der lauthals plärrende Wecker ausgeschaltet. Noch einen Moment war das einzige Geräusch, welches den Raum erfüllte, das gleichmäßige Atmen einer Person, ehe man hören konnte wie eine Decke gehoben wurde und ein Körper sich bewegte. Das Rascheln von Kleidung auf Kleidung war zu hören, ehe Schritte vernommen werden konnten und ein Schrank geöffnet wurde, alles noch in absoluter Dunkelheit. Die Vorhänge vor den Fenstern waren so Dick, dass keinerlei Licht herein drang und offenbar kannte der Besitzer des Raumes sich gut genug aus, um sich auch so sicher bewegen zu können. Ein Klicken war zu vernehmen, dann noch eines, dann ein drittes mal. Wieder war alles einen Moment still, ehe ein Lichtschalter betätigt wurde. Vor den Augen des einzigen Anwesenden war das zu erblicken, was er jeden Morgen sehen konnte: Ein perfekt sauber gehaltener, aufgeräumter Schlafraum, ausgestattet mit einem traditionellen Bett, einem schlichten Wandschrank, einem Tisch und einem Stuhl. Der Boden bestand aus Tatami-Matten und die einzigen bemerkenswerten Verzierungen waren ein großes Bild über dem Bett, darauf abgebildet ein junges Ehepaar mit Sonnenbrillen und hohen Kragen und ein kleines Baby auf dem Arm der Mutter, sowie ein mannshoher Spiegel an einer Wand. Für einen Moment betrachtete sich Aburame Shino selber in dem Spiegel. Er war groß für sein Alter, aber nicht überragend so wie zum Beispiel Rock Lee. Seine Muskeln waren ausgeprägt aber nicht übermassig vorhanden, seine Haut war hell aber nicht blass, seine Narben vorhanden aber nicht zu viel. Wäre er ein stolzes Individuum gewesen, so wäre er wohl sehr stolz gewesen auf seinen Körper, aber er gab wenig auf solche Dinge. Doch die meisten Menschen hätten wohl eher auf sein Gesicht geachtet, oder eher die mattschwarz lackierte Maske welche einen Schädel darstellte und seinen gesamten Kopf umfasste. Er verschwendete circa sieben Sekunden damit sich selber im Spiegel zu betrachten, wie jeden Morgen, ehe er sich umdrehte und eine Schublade seines Schrankes öffnete und mit einem routinierten Griff frische Unterwäsche heraus zog. Es folgten ein schwarzes Shirt und eine schwarze Hose, bevor er sich auf den Weg ins Badezimmer machte. Jeder Schritt war Routine, jede Bewegung Gewohnheit, sein gesamter Morgen war absolut der gleiche wie jeden anderen Morgen auch. Als er schließlich die Küche des kleinen Hauses betrat war er gewaschen, trug frische Kleidung und das einzige was noch fehlte um das Haus verlassen zu können waren seine Waffen sowie sein Mantel. Er setzte sich auf seinen Platz, wo sich bereits eine Schüssel mit Reis, eine Tasse Tee, geschnittenes Gemüse sowie etwas Obst befanden, das was er seit Jahren morgens zu sich nahm. Das Essen war eine ruhige Angelegenheit, die einzigen Worte welche fielen war die seiner Mutter, als sie ihn bat neuen Tee aufzusetzen. Nach ungefähr fünf Minuten erhob sich Shino wieder, schenkte seiner Mutter und seinem Vater eine knappe Verbeugung und verließ die Küche. Es dauerte noch weitere zehn Minuten ehe er die Haustür hinter sich schloss und auf den Weg machte zum üblichen Treffpunkt seines Teams. Erst als sie hörte wie sich die Tür hinter ihrem Sohn schloss, erhob Aburame Shinabe wieder das Wort. „Trotz meiner Vertrautheit mit seinen Gewohnheiten, fühle ich mich immer noch emotional angestrengt, wenn ich seine Maske sehe.“ Ihr Ehemann Aburame Shibi, ein großer Mann mit mattschwarzen Haaren und einem dünnen Schnurrbart, hob leicht den Blick um ihr zu suggerieren, dass er sie ansah. „Ich versichere dir, dass seine ungewöhnliche Gewohnheit keinerlei negative Auswirkungen auf sein Wohlbefinden oder seine Fähigkeiten hat.“ „Dessen bin ich mir bewusst.“, antwortete sie unemotional, wie man es von einer Aburame erwarten konnte. „Allerdings verspüre ich dennoch das Bedürfnis, das Gesicht meines Sohnes ansehen zu können.“ „Unglücklicherweise hat er deine Tendenz, deinen Willen gegen alle Logik und alle Vernunft durchzusetzen, von dir geerbt. Er wird frühestens dann aufhören eine Maske zu tragen, sobald unsere Familie die Kontrolle über den Aburame-Clan wieder zurück erlangt hat.“ Anstelle einer Antwort bekam er schlicht eine Tasse mit Tee an den Kopf geworfen. Wenn man bedenkt, dass er ein Jounin mit extrem gut ausgeprägten Reflexen ist, bedeutet dies entweder, dass er sich treffen ließ oder seine Frau schlicht noch ein wenig schneller ist als er. „Ich rate dir dazu, nicht zu suggerieren, dass die von mir an ihn vererbten Genome Schuld an seinem Verhalten sind.“ „... ja Schatz.“ - „Hey, aufstehen!“ Dieses laute Geräusch erinnerte eher an das Bellen eines Hundes, denn an die Stimme einer Frau, aber tatsächlich handelte sich wirklich um eine erwachsene Frau, genauer gesagt eine Frau Ende dreißig. Sie hatte die Tür zu einem Zimmer aufgerissen, welches aussah als hätte ein Rudel von tollwütigen Hunden darin gegeneinander gekämpft, aber tatsächlich war es lediglich das Ergebnis von einem Arbeitsanfall des Besitzers des Raumes. „Hmgrblgl... glch...“ Es waren undefinierbare Geräusche welche irgendwo aus dem zu großen, unordentlichen Bett kamen, es sollten wohl Worte darstellen. „JETZT!!“, fauchte die eingetretene Frau mit den wilden braunen Haaren und zog mit einem Ruck die Decke weg. Nur um direkt darunter noch eine weitere Decke zu finden, diese jedoch offensichtlich dicker. Ihre Augenbrauen zuckten, ehe sie auch diese gewaltsam entfernte. Sie erblickte ein Gewühl aus Kissen und verschieden großen Kuscheldecken, einigen undefinierbaren Kleidungsstücken und mitten drin ihr jüngster Spross. „... jaaaa...“, kam die unenthusiastische Antwort, es klang nicht so als wollte der Junge auch wirklich aufstehen. Offensichtlich war sein Nest, man konnte es kaum ein Bett nennen, viel zu bequem dafür. Inuzuka Tsume wartete noch einen Moment, ehe sie bösartig grinste. „Okay Junge, du hast es nicht anders gewollt.“ „... huh...?“ Kiba hob langsam den Kopf und öffnete nun zum erstem mal an diesem Tag die Augen. „AAAAAAAHHHHHH!!!“ - Hätte Shino nicht seine Maske getragen, wahrscheinlich hätte man einen sehr verwunderten Gesichtsausdruck auf seinen Zügen lesen können. Oder auch nicht, immerhin war er ein Aburame, der Clan welcher dafür bekannt war niemals Emotionen zu zeigen außer durch Taten. Das jedenfalls dachte sich Kurenai, als sie an diesem Morgen ihren zuletzt eintreffenden Schüler, Kiba, betrachtete, welcher vor ihr und seinen beiden Teamkameraden stand. „Guten Morgen, Kiba-Kun... gibt es einen Grund, warum du mit blauer Farbe bemalt bist?“, fragte sie ihn mit einem leicht amüsierten Gesichtsausdruck. Sie erhielt keine Antwort, hatte auch keine erwartet. „Da nun alle anwesend sind, beginnen wir mit dem Training. Ich will, dass ihr zunächst drei Runden um das Dorf lauft, danach treffen wir uns auf Trainingsplatz 9. Und nein Kiba, ich werde dir keine Katon-Jutsu beibringen, wenn du schnellster bist.“ „... und wenn ich letzter bin?“ „Fang einfach an zu laufen.“ - Hinata würde lügen, wenn sie sich selbst als mutige Person beschreiben würde. Sie war definitiv nicht mutig, eher sogar das genaue Gegenteil. Nein, sie war, so fand sie selber, ängstlich und schüchtern, auch wenn dies beides Dinge an ihr waren, welche sie ändern wollte. Aber momentan schaffte sie es nicht einmal zusammen mit ihren Teamkameraden zu speißen, ohne entweder zusammen zu zucken weil Kiba immer wieder aufkicherte während er mit einem Feuerzeug spielte, oder furchtsam aus den Augenwinkeln Shinos Maske anzusehen. Sie befanden sich nahe eines Waldweges auf einer Lichtung, nahe der zahlreichen Trainingsgelände südlich von Konoha. Es war kurz nach Mittag und sie hatten endlich ihre erste richtige Pause, nachdem sie zwei Stunden Training und eine Rang-D-Mission, ein Hausdach reparieren, abgeschlossen hatten. //Nimmt er sie eigentlich auch irgend wann einmal ab?//, fragte Hinata sich selber, denn nicht einmal zum Essen hatte man die Möglichkeit einen Blick auf Shinos Gesicht zu erhaschen. Wenn er etwas zu sich nahm, öffnete er lediglich den 'Kiefer' seiner Maske und steckte die Nahrung durch diese Öffnung oder ließ Getränkte einfach hindurch laufen, so dass niemand eine Möglichkeit hatte irgend etwas zu erkennen. Und wenn sie genauer darüber nachdachte, wusste sie auch nicht mehr viel darüber wie er ausgesehen hatte ehe er die Maske begonnen hatte zu tragen. Vor mehreren Jahren war er zusammen mit ihr eingeschult worden, damals noch ohne Maske. Sie erinnerte sich schwach an eine undurchsichtige Sonnenbrille und schwarze Haare, aber an kein Gesicht. Und nach gerade einmal zwei Jahren auf der Akademie war er von einen Tag auf den anderen verschwunden. Sie hatte ihren Vater fragen wollen, aber sich nicht getraut. Nur durch Zufall hatte sie damals erfahren, dass es scheinbar einen Umsturz in den Reihen der Aburame gegeben hatte, aber wie es die Art des stillen, geheimnisvollen Clans war, war wenig an die Öffentlichkeit gelangt. Sie hatte niemals mehr erfahren, aber sie war klug genug um eine Verbindung zwischen dem Verschwinden von ihrem damaligen Klassenkameraden und dem zeitgleichen Umsturz herstellen zu können. „Deinem Blick und deiner Mimik entnehme ich, dass du eine Konversation beginnen möchtest.“, sprach der Junge um welchen es ging mit seiner emotionslosen, ruhigen Stimme und riss sie damit aus ihren Gedanken. Sie hatte nicht bemerkt gehabt, dass sie ihn angestarrt hatte und wurde rot als ihr bewusst wurde, dass er sie bemerkt worden war. „I-I-Ich...“ Sie stammelte und schlug die zitternden Hände vor den Mund. Was sollte sie sagen? Er war sowieso schon wütend, also sollte sie lieber schweigen um ihn nicht noch ungehaltener zu machen. Sie hatte sein Bedürfnis nach Privatsphäre nicht beachtet und ihn offensichtlich verstört, ansonsten hätte er sie nicht so scharf angesehen. Auch wenn die schwarzen Linsen in seiner Maske jeden Blick auf seine Augen verhinderte, so wie er den Kopf abrupt gehoben hatte, wusste sie einfach dass... „Sie fragt sich wahrscheinlich, warum du eine Maske trägst, traut sich aber nicht dich anzusprechen weil du so furchteinflößend und böse aussiehst.“, kicherte Kiba, während er kurz von der kleinen Flamme aufsah welche über seinem Feuerzeug tanzte. „Ich war mir nicht bewusst, dass unsere Teamkameradin die Fähigkeit des Sprechens verloren hat, auch wenn deine Hilfsbereitschaft dies für sie zu tun sehr löblich ist, Kiba.“, brummte Shino ohne mit seiner Stimmlage zu verraten, ob er dies sarkastisch meinte oder nicht, aber wahrscheinlich tat er es. Der Inuzuka knurrte ihn nur an und wand sich wieder seiner Flamme zu, während sein Teamkamerad seinen Blick wieder Hinata zudrehte. „Was wolltest du mich fragen?“ Er wirkte kein bisschen gestört durch die Unterbrechung von Kiba, er redete weiterhin mechanisch und emotionslos wie ein Automat. „W-Wie... er s-sagt...“, stotterte die Erbin des Hyuuga-Clans und nickte zögerlich. Für einen Moment blickte Shino sie bloß an, seine Mimik hinter seiner Maske unlesbar. Schließlich verlagerte er sein Gewicht leicht und drehte sich ganz zu ihr, um sie richtig ansehen zu können. „Eine Maske kann viele verschiedene Nutzen haben, viele sehr effizient zu verwenden für Shinobi und Kunoichi. Durch die Unfähigkeit mein Gesicht zu sehen haben Menschen keinerlei Möglichkeit meine Mimik zu lesen und erleiden so Nachteile dabei, mich einschätzen zu können. Desweiteren kann eine Maske mit einer düsteren Thematik helfen Furcht und Unsicherheit in Kontrahenten und Gesprächspartnern zu sähen, eine unschätzbare Waffe in einem Konflikt sowohl physischer als auch verbaler Natur.“ Er machte eine kurze Pause, scheinbar um Luft zu holen, ehe er unbeirrt fort fuhr. „Außerdem muss man bedenken, welche mentalen Effekte eine Maske auf den Träger selber haben können. Durch das Wissen unter Umständen oder auch gar nicht erkannt zu werden, wird dem Träger eine Sicherheit vermittelt welche ihn mutiger werden und und Risiken ignorieren lässt, durch die vorhandene Anonymität.“ „Wenn ich so darüber nachdenke, rate ich dir dazu ebenfalls eine Maske zu tragen. Natürlich würde sie dir nichts bringen wenn jeder weiß, dass unter der Maske Hyuuga Hinata ist, was das Erschaffen einer künstlichen Persönlichkeit verlangt um die erstrebte Anonymität zu erlangen.“ - Von all den außergewöhnlichen Genin welche in seinem Abschlussjahr die Akademie beendet hatten, war Akamichi Chouji sicherlich der unauffälligste. Er war zwar ein Clanerbe, aber das waren viele. Er war nicht vernarbt, er hatte kein Bluterbe, er trug keine Maske, er hatte einen ausgewogenen Charakter, er verspürte nicht das Bedürfnis irgendwelche Dinge in Brand zu setzen, er war kein Superhirn und er hatte auch keine extrem gute Beziehung zu Pflanzen. Nein, er war ziemlich normal, ein bisschen übergewichtig, nicht fett, aber ansonsten ein freundliches, liebenswürdiges Kind. Auch hatte er nicht den Ehrgeiz welchen einige andere Altersgenossen von ihm an den Tag legten, zum Beispiel Sasuke, welcher seine gesamte Freizeit mit Nachforschungen für effektivere Gase und Gifte, Training und finden neuer Jutsus verbrachte. Er genoss seine Zeit, welche er in Kartoffelchips essen und Mangas lesen investierte, viel zu sehr, als dass er diese aufgeben wollte. Und die ruhigen Stunden herum gammeln mit Shikamaru waren zu gut, um sie sein zu lassen. Jedenfalls war das bis zu diesem Tag so gewesen. Nun jedoch stand er mit einem ernsten Gesicht vor der Wohnungstür seines Senseis und sagte nur drei Worte zu einem mehr als verwunderten Sarutobi Asuma, welchen er aus dem Schlaf gerissen hatte: „Mach mich stark.“ Eigentlich hätte sein Lehrer sich freuen müssen, hatte er sich doch gewünscht, dass seine Schüler mehr Ehrgeiz zeigen würden. Er wusste aber auch, dass so eine Veränderung nicht von einen Tag auf den anderen geschehen konnte, jedenfalls nicht unter normalen Umständen. Das heißt, irgend etwas musste geschehen sein, was Chouji dazu veranlasst hatte ihn nachts um halb zwei aufzuwecken. //Ich glaube nicht, dass dieser Grund ein guter Grund sein wird.//, dachte er sich, doch sagen tat er nur: „Komm rein.“ Seinen Schützling in seiner Küche auf einem Stuhl platzierend trat er selber an seinen Kühlschrank. „Willst du eine heiße Schokolade?“ Er erhielt keine Antwort, nur ein knappes Nicken. Dieses Nicken gefiel ihm nicht, auch nicht das Fehlen des Lächelns welches Choujis Lippen hätte sofort umspielen müssen bei der Erwähnung von Schokolade. Die Schokolade aufsetzend ließ er sich Chouji gegenüber auf einem anderen Stuhl nieder. Er ließ sich Zeit, zuvor noch eine Zigarette anzündend und genüsslich an dieser ziehend, ehe er wieder ein Gespräch begann. „Was ist passiert?“ Es war in der Wortwahl eine einfache Frage, aber sie hatte Gewicht und der Ton welchen er verwendete verwandelte diese einfachen Worte in einen Befehl welcher lautete: Erzähl mir was vorgefallen ist, dass du um diese Zeit in Pajamas vor meiner Tür stehst und mich um Training fragst. Einen Moment schwieg Chouji, ehe er ihn ansah und antwortete. Diesmal war seine Stimme nicht mehr so sicher wie noch zuvor, sie war zittriger und leiser. „Ich will nicht... ich will meine Freunde nicht verlieren.“ Asuma fragte nicht nach wieso er auf dieses Thema kam, er ließ ihm so viel Zeit wie er brauchte. Und tatsächlich ging der Junge auch weiter auf das Thema ein, nachdem er sich wieder gesammelt hatte. „Ich hab... gehört wie mein Vater geweint hat.“, sagte er schließlich leise, als würde er sich dafür schämen dies zu sagen. „Er hat... geschrieen und geflucht und... und... sniff... und geweint... und dann...“ In seinen Augenwinkeln standen Tränen und seine Schultern zuckten zusammen mit den Schluchzern, welche er ausstieß. Einen Moment später hatte Asuma seine Arme um ihn gelegt. - Die Pflanzen von Yamanaka Ino waren es gewohnt, dass mit ihnen geredet wurde. Obwohl sie keinerlei eigene Intelligenz besaßen, hatten sie eine Lebenskraft. Und diese Lebenskraft von vielen hundert verschiedenen Pflanzen, behandelt mit speziellem Dünger und viel Liebe und Zuneigung, bündelte sich langsam aber sicher zu einem großen Ganzen. Und wenn Lebenskraft wächst, dann entsteht mehr. Manchmal entsteht etwas, das vom Universum als Wunder angesehen wird: Eine Persönlichkeit. Und diese Persönlichkeit, obwohl nicht mehr als ein winziger Funken von Charakter in einem endlosen Meer von dunkler Eintönigkeit und kaum in der Lage zu denken oder zu fühlen, erkannte die Person welche auf dem Bett lag und mit feuchten Augen in die Lagen gekuschelt da lag. Langsam, sehr langsam, streckten sich die Ranken, Zweige, Sträucher und Blätter der verschiedensten Pflanzen in Richtung des blonden Menschlings, welche sich seit vielen Jahren liebevoll um sie gekümmert hatten. Sie hatten ein gutes Heim, geschützt und behütet von diesem Menschen, liebevoll behandelt wie kleine Schätze. Wenn Läuse sie befielen war dieser Mensch da und bekämpfte sie, wenn sie Durst hatten gab sie ihnen Wasser, wenn ihnen heiß war von der Sonne machte sie es dunkel, wenn es kalt war machte sie es warm. Dieser Mensch war ein Segen für sie. Obwohl sie nicht verstanden wieso dieser Mensch verletzt war, bemerkten sie den Schmerz welcher von dem blonden Wesen ausging. Sie musste beschützt werden. Sehr langsam, Millimeter für Millimeter, wuchsen die Blätter, Ranken und Stengel weiter. Sie waren lange beschützt und behütet worden. Es war Zeit, etwas zurück zu geben. - Die Aufgaben eines Hokagen waren selten schöne. Es gab natürlich die berüchtigen Berge von Akten abarbeiten, es gab die Verhandlungen mit dem Rat und fremden Diplomaten, es gab die politischen Ränkespiele und noch viele andere unangenehme Pflichten. Aber eine war die, welche Sarutobi Hiruzen besonders hasste: Die Sterbeurkunde eines seiner Shinobi absegnen zu müssen. Mit einem leeren Gesichtsausdruck sah er auf das Dokument vor sich. Er seufzte schwer, ehe er zu seinem Stempel griff und es auf dem Stempelkissen mit Tinte befeuchtete. Seine Augen wanderten noch einmal über das Stück Papier, als hatte er gehofft, dass es sich in der letzten Sekunde verändert hatte, doch dieses Glück blieb ihm verwehrt. Schließlich platzierte er doch den gefürchteten Stempel auf dem Dokument und drückte leicht zu, so dass die Tinte von dem Papier aufgesogen wurde. „ANBU.“ Obwohl er es nur murmelte, dauerte es lediglich eine halbe Sekunde, ehe eine Gruppe von genau dieser speziellen Truppe in seinem Büro. „Hai, Hokage-Sama?“ Wortlos hielt er seinen Untergebenen das nun aufgerollte Dokument entgegen. „Lasst dies kopieren und in die Unterlagen des Archivs, des Hokageturms sowie die anderen Dörfer senden. Nara Shikaku ist nicht mehr unter uns.“ - Das Zimmer von Shikamaru Nara war eigentlich immer sauber aufgeräumt und schlicht gehalten, es war zu anstrengend es unordentlich zu machen. Nun jedoch war es ein Trümmerfeld. Die beiden Regale, zuvor noch bis oben hin gefüllt mit Büchern über Brettspiele und Rätsel, lagen umgeschmissen auf dem Boden und ihr Inhalt lieblos um sie herum. Das Bett war zerrissen und die Decke zerstört, das Kissen mit einem Messer mehrfach zerstochen. Die Fensterscheibe war eingeschlagen, die Glasscherben deuteten einen Schlag von innen an. Und zwischen all dem saß ein schwarzhaariger Junge im traditionellen Sitz auf den Beinen, seine Augen auf das Go-Brett vor sich gerichtet. Er spielte eine alte Partie nach, eine Partie welche er sich hunderte male zuvor bereits durch den Kopf hatte gehen lassen. Er hatte sie zwei Jahre zuvor gespielt, gegen seinen Vater. Nun war sein Vater tot. Eigentlich hätte er trauern müssen. Er hatte es probiert, doch so sehr er sich auch angestrengt hatte, er hatte nicht weinen können. Er wusste, dass er es hätte tun müssen, doch er hatte es nicht gekonnt. Dann hatte er probiert wütend zu werden. Doch nun hatte er lediglich ein verwüstetes Zimmer welches er aufräumen musste, was den Aufwand nicht wert war. Und besser fühlte er sich auch nicht. Dann versuchte er es zu akzeptieren. Doch er konnte nichts akzeptieren, das er noch nicht ganz verstanden hatte. Er wusste zwar, dass sein Vater tot war, aber er konnte es nicht begreifen. Vielleicht weigerte sich sein Unterbewusstsein die Fakten anzuerkennen, aber es war zu anstrengend dieser Theorie weiter zu folgen. Nun fühlte er sich einfach... hohl. Das war akzeptabel. Es zu bekämpfen wäre auch zu anstrengend gewesen, also war es okay sich hohl zu fühlen. Es war besser als nichts zu fühlen, respektvoller und sprach zumindest davon, dass er den Verlust eines geliebten Menschen ernst nahm und es ihm an die Substanz ging. Zwar nicht so angemessen wie Trauer, aber auch nicht so anstrengend. „... guter Zug, Dad.“, murmelte er und betrachtete das Spielbrett vor sich mit geschärften Augen. „Guter Zug... Dad.“ -- Die gesamten Szenen mit Chouji, Ino und Shikamaru haben mich einfach gepackt und ich musste es nieder schreiben, es ließ mich nicht mehr los. Kapitel 5: Miez, Miez, Miez --------------------------- Ich habe keine Ahnung wie ich dazu kam, diese Szenen zu schreiben. -- „Entschlüssel mir dies: Hat Glieder aber weder Arm noch Bein, aus Eisen geschlagen, mal lang mal kurz.“ „Deine Wirbelsäule die ich dir raus reiße, wenn du mir weiter auf den Sack gehst.“ „Eigentlich eine Kette, aber das lasse ich auch durchgehen.“ - Nara Shikamaru und Rock Lee, 31n4 - Miez, Miez, Miez Sie war keine gute Näherin oder Schneiderin und Leder war besonders kompliziert, aber in wochenlanger Arbeit hatte sie es endlich geschafft gehabt etwas zu erschaffen, was sie als angemessen empfand. Vielleicht etwas zu angemessen, eher angegossen, aber es musste halt zu Neko passen. Und Neko war stolz auf ihren Körper und zeigte ihn gerne. Neko war auch frech und verspielt und liebte Herausforderungen. Und sie war mutig, bereit große Risiken einzugehen. Was nicht heißt, dass sie auch bereit wäre die Konsequenzen für ihre Taten zu tragen, ganz sicher nicht. Neko war alles, was sie nicht sein sollte. Doch Neko hatte ihren eigenen Kopf. Und Neko mochte diese Kleidung, sie liebte sie geradezu. Und endlich, nach mehreren Wochen der Vorbereitung, war die Zeit gekommen, dass Neko heraus gelassen wurde zum spielen. Zunächst nur in einem kleinen Rahmen, sozusagen ein Testlauf, aber es würde mehr folgen. „Miau.“ Hyuuga Hanabi wirbelte herum, die Gestalt auf ihrem Fensterbrett entdeckend. Sie schreckte zurück und sprang auf, die Bürste mit welcher sie gerade eben noch ihre Haare gekämmt hatte zu Boden fallen lassend. Schwarze, lederne, viel zu enge Kleidung welche sich wie angegossen um einen athletischen, schlanken und sehr femininen aber jungen Körper schlang, eine Maske aus schwarzem Leder welche das Gesicht bedeckte und nur den Mund frei ließ, darauf zwei Fortsätze welche an Katzenohren erinnerten. Die Augen lagen verborgen hinter zwei undurchsichtigen, dunkelroten Linsen welche im Halbdunkel sehr unheimlich aussahen. Die Gestalt war ziemlich klein, sie war wohl noch ein Teenager, aber vielleicht war das auch eine Täuschung und lag an ihrer hockenden Haltung, welche an eine Katze erinnerte, doch Hanabi verschwendete keine weitere Sekunde an einen Gedanken daran. Stattdessen sprang sie in eine traditionelle Hyuuga-Kampfhaltung, den Umstand dass sie nur ihren Piyama trug ignorierend, und aktivierte ihr Bluterbe. „Was auch immer du hier willst, du wirst es bereuen, in das Anwesen der Familie Hyuuga eingedrungen zu sein“, zischte sie und sprang vorwärts, ihre Hand in einer Attacke nach vorne stoßend, genau auf die linke Schulter des Eindringlings gezielt um den linken Arm auszuschalten. Der Angriff war perfekt, absolut fehlerlos ausgeführt, wie es sich für die WAHRE Clanerbin des mäüchtigsten Clans von Konoha gebührte... Doch leider reichte das nicht. Mit einer Eleganz und Behändigkeit welche unmenschlich war sprang die Gegnerin von Hanabi über diese herüber, sich in der Luft drehend und mit dem Gesicht zu ihr gewandt hinter ihr landend, in einer hockenden, seltsam animalisch anmutenden Haltung. Das verspielte, spottende Lächeln auf ihrem Gesicht wurde noch etwas breiter, als sie mit einem Flick-Flack nach hinten sprang und so noch etwas mehr Abstand zwischen Hanabi und sich brachte. Diesmal allerdings blieb sie aufrecht stehen. „Na, ist das eine Art, einen Gast zu begrüßen? Tsk tsk tsk...“, meinte sie verspielt tadelnd, ihre erotische, verrauchte Stimme in den Ohren von Hanabi wie Spott klingend. Die weißäugige verengte die Augen und schnaubte verächtlich, wieder ihren Körper in eine Angriffshaltung schiebend. Innerlich fragte sie sich, ob sie die Wachen rufen sollte, doch dann erinnerte sie sich daran, dass es sehr prestigeträchtig für sie wäre, alleine diesen Eindringling zu überwältigen. „Was willst du hier?“ Mit einem tänzelnden, jägerartigen Gang schritt die Gefragte zu der Kommode von Hanabi herüber, dabei die Besitzerin des Zimmers nicht aus den Augen lassend. „Ooooh, so Geschäftsmäßig, wie traurig. Ich hatte gehofft, du würdest vielleicht ein bisschen mit mir spielen... Hrrrr...“ Wäre Hanabi ein Junge gewesen, sie hätte eine Gänsehaut bekommen bei diesem Schnurren, aber so verwirrte und irritierte es sie nur. Doch das reichte bereits um sie mental aus dem Gleichgewicht zu bringen. Und mental aus dem Gleichgewicht gebracht macht man dumme und unüberlegte Sachen, zum Beispiel anzugreifen obwohl der Gegner damit rechnet. Absolutes Vertrauen ist keine schlechte Eigenschaft, Selbstvertrauen ist etwas gutes, meistens jedenfalls. Denn wenn man in absolutem Selbstvertrauen einen Gegner angreift welcher möglicherweise stärker ist als man selber und nur auf so eine Gelegenheit wartet, dann kann der Schuss nach hinten losgehen. Wie Hyuuga Hanabi in genau diesem Moment merkte. Mit einer blitzschnellen Bewegung war ihre Gegnerin an ihr vorbei getreten ohne getroffen zu werden, nur Millimeter an den Fingerspitzen der Hyuuga vorbei bewegend, und hatte selber angegriffen. Sie spürte wie etwas an ihrem Kopf zog, nur minimal, aber sie spürte es, dann sickerte eine warme Flüssigkeit ihren Hals hinab. Für eine Sekunde stand sie stocksteif da, dann traute sie sich einen Blick in den Spiegel ihres Schminktisches zu werfen. Ihr Ohr blutete, war scheinbar leicht aufgeschnitten worden, doch was noch bemerkenswerter war, war dass große, lange Strähnen von ihrem Haar nun kraftlos auf ihrer Schulter und ihrer Kleidung lagen, abgetrennt vom Rest ihrer Haarpracht. „Ouuuuhh, das tut mir leid“, säuselte die Übeltäterin neckisch, spöttisch lächelnd. „Du hast sooooo schöne Haare, aber kurz stehen sie dir sicherlich auch.“ In einem Anfall wilder Wut sprang Hanabi wieder nach vorne, ihre Hände in einem blitzschnellen Angriff vor stoßend, die Tenketsu ihrer Gegnerin genau anvisiert. Eigentlich wusste sie, dass so ein Angriff glatter Selbstmord war, aber sie dachte nicht nach, sie war einfach nur wütend, sehr, sehr wütend. Unendliche, ungezählte Stunden des Unterrichts in den Künsten des Kampfes vergessend stürzte sie sich auf die als Katze verkleidete junge Frau... und bekam prompt die Quittung dafür in Form eines Fußes, welcher von unten herauf geführt mit brutaler Wucht ihren Unterkiefer traf. Für eine Sekunde würde ihr Schwarz vor Augen und die Welt drehte sich, als sie wieder klar sehen konnte befand sie sich auf dem Boden ihres Zimmers. Den Fall hatte sie nicht mehr wahrgenommen, aber sie war sich sicher, dass nicht mehr als eine Sekunde vergangen sein konnte, so sehr wie ihr Unterkiefer schmerzte. „Soooo hübscher Schmuck.“ Erschrocken sah Hanabi zu dem Eindringling, welche über dem Schmückkästchen von Hanabi stand und mit diebischer Freude eine schlichte aber elegante Kette in den Händen hielt. Nicht dass diese Kette wertvoll wäre, sie bestand aus billigem Metall und der vermeintliche Edelstein in der Mitte war nur gefärbtes Glas, aber das war gar nicht der Punkt. Der Punkt war, dass diese Kette Hanabi gehörte und nicht in die Hände von diesem Miststück. „Bye-bye Süße.“ Wütend sprang Hanabi auf die Füße, jedenfalls wollte sie das, doch ihre Füße wollten scheinbar nicht so wie sie und kaum war sie oben, war sie bereits wieder unten, diesmal mit dem Gesicht voran. „Ow, das sah schmerzhaft aus.“ Und mit einem überlegenen Grinsen auf dem Gesicht schritt die in enges Leder gekleidete Gestalt zum Fenster, hüpfte leichtfüßig auf das Fensterbrett und drehte sich dort noch ein letztes mal um. „Bye-bye.“ Hanabi wollte schreien, doch sie wusste, dass es keinen Sinn hätte, dass es nur die Wachen alarmieren würde und dann würde sie die Schande des Versagens ertragen müssen. Also knirschte sie nur mit den Zähnen, während die Diebin aus dem Fenster in die Dunkelheit verschwand. - Mit einer Geschwindigkeit die völlig neu und beinahe alienartig für sie war, rannte das Mädchen in dem katzenartigen Kostüm über die Dächer des großflächigen Anwesens der Hyuuga, ihre schwarzen Ninjasandalen die Ziegel und Dachrinnen kaum berührend. Sie roch die frische Nachtluft, spürte eine kühle Brise über ihre Wange streicheln und dann... Zwei Wachen waren auf einmal vor ihr, beide bereits in Jyuuken-Haltung und mit der offensichtlichen Absicht, sie gefangen zu nehmen. Sie bleib erstaunlich schnell stehen, schneller als sie es selber gedacht hätte, in einer geduckten Haltung, eine Hand auf dem Boden und ihr Körper sich dennoch immer noch ein wenig hin und her bewegend, wie eine Raubkatze vor dem Sprung. „Ergebe dich Eindringling, oder wir wenden Gewalt an.“ Es war keine Bitte oder eine Aufforderung welche der etwas größere der beiden weiß gekleideten Männer aussprach, es war schlicht eine Tatsache. Entweder du tust was wir sagen, oder wir lähmen dich. Neko schnaubte abfällig und ein überlegenes, arrogantes Grinsen huschte über ihr Gesicht. „Ohhh, starke mutige Worte großer Mann...“ Im nächsten Moment glühten ihre Fingerspitzen auf, als würde sich winzige Krallen dort bilden. Krallen aus Chakra. Krallen aus Chakra welche im nächsten Moment Kleidung, Haut und Muskeln schnitten, Blutadern durch schnitten und schreckliche Verwundungen rissen. - Obwohl Konoha für seine Shinobi bekannt und gefürchtet war, gab es dort dennoch auch die Bereiche, welche man auch aus einer normalen Stadt kennt. So gab es eine Einkaufsstraße, ein Viertel welches fast nur von Handwerkern bewohnt wird, einen Regierungsbezirk und natürlich auch einen Rotlichtbezirk. Und in besagtem Rotlichtbezirk gab es mit Eingang zu einer Hintergasse ein Appartmenthaus, welches total zugebaut worden war von den später errichteten Gebäuden. Es war unscheinbar, herunter gekommen und absolut unspektakulär. Im zweiten Stock wohnte eine alternde Hure, im ersten Stock hauste eine kleine Familie deren Vater ein Alkoholiker war und seine Kinder und Ehefrau schlug und im obersten Stockwerk lebten ein junges Paar welches an der Nadel hing und ein alter Mann welcher sich stur weigerte aus zu ziehen. Was niemand wusste war, dass es sich bei der alternden Hure um eine alternde Kunoichi handelte welche als Kontakt zu den großen Spionagenetzwerken Konohas arbeitete, die Familie mit dem alkoholischen Vater eine Cover-Story war aufrecht erhalten durch Henge und andere Genjutsus und es sich in Wahrheit um vier ausgebildete Chunin und Tokubetsu-Jonin handelte und die beiden Junkies zwei auf Gift spezialisierte Mitglieder von Ibikis Team waren. Nur der alte Mann war tatsächlich ein alter Mann... zwar ein ehemaliger Shinobi aber dennoch ein alter Mann der sich stur weigerte auszuziehen. Und wenn man das Büro des Vermieters und Hausmeisters durchquerte und den Schrank im kleinen Schlafgemach öffnete, fand man die durch eine Genjutsu geschützte Treppe hinab in die düstersten Bereiche von Konoha. Einer der Eingänge zu der Abteilung des Dorfes, in welchem sich gefangene Shinobi wieder fanden wenn sie verhört wurden, wo manchmal Schmerzensschreie von den Wänden wieder hallen, wo die Virtuosen der Folter ihrer Arbeit nach gingen... und wo drei Genin um einen Tisch herum saßen und Karten spielten. „Hahahehehoho...“ Sakura hob eine Augenbraue, die rechte, und blickte zu ihrem immerzu grinsenden Teamkameraden. „Naruto, du solltest aufhören zu lachen wenn du ein gutes Blatt hast, du verrätst dich.“ „Es ist nicht so, als wenn er sich unter Kontrolle halten könnte, es erweckt fast den Anschein, als sei er als Kind zu oft auf den Kopf gefallen und habe dadurch einen irreparablen Schaden erlitten“, brummte Sasuke ohne von seinen Karten auf zu sehen, während er gleichzeitig zwei Karten ablegte. „Zwei.“ Wortlos schob seine pinkhaarige Teamkameradin ihm die gewünschte Anzahl an Karten zu, unbemerkt von den anderen beiden blitzschnell eine davon speziell auswählend. „Hahahehe... doch, kann ich... hehe... ich will nur nicht“, kicherte der Dritte aus der Runde, sich beim Reden die Enden seiner Narben leckend ohne es zu bemerken. „Eine.“ Wieder blieb der Tausch der Karten von Sakura unbemerkt... nicht, dass es einen Effekt hatte, denn als Naruto sie entgegen nahm, tauschte er gleichzeitig eine andere seiner Karten gegen eine andere aus, welche er in seinem Ärmel aufbewahrt hatte. „Tatsache ist, dass du uns den Beweis für diese Aussage noch schuldig bist“, gab Sasuke zurück in seiner für ihn typisch kühlen, überlegenen Art wie nur ein Uchiha es konnte. „Kehehehaha... und du musst noch beweisen, dass du keinen Besenstil rektal eingeführt bekommen hast.“ „Wow, du kennst das Wort Rektal. Musstest du das im Wörterbuch nachschlagen? Ich hoffe all die kleinen Buchstaben haben deinen Kopf nicht zu sehr angestrengt.“ „Hahahehehoho... Der ist gut, du solltest Komiker werden, hoho... Aber nein, nicht mehr als die Nacht in welcher ich deine Mutter gefickt habe, hehe...“ „Und wieder einmal stellst du unter Beweis, zu welchem Tiefgang du fähig bist, sowohl in sozialer als auch verbaler Sicht, von dem Umstand, dass deine für den Akt des Coitus benötigten Organe zur Zeit als meine Mutter noch unter den lebenden weilte kaum größer waren als das letzte Glied meines linken kleinen Fingers einmal abgesehen“, sagte der letzte Uchiha des Dorfes und warf seinem Teammitglied für den Bruchteil einer Sekunde aus dem Augenwinkel heraus einen Blick zu, mehr hielt er nicht für angebracht. „Aber wenn wir schon von meiner Mutter reden, ich weise dich nur zu gerne auf den Umstand hin, dass ich zumindest die Namen meiner Eltern weiß.“ Ein verbaler Tiefschlag welcher ungefähr so viel Eleganz hatte wie ein Vorschlaghammer... und genauso effektiv war. Zumindest bei jedem normalen Menschen an welchen diese Aussage gerichtet gewesen wäre, doch zum Glück für Sasuke war Naruto nicht normal. Nein, sein Grinsen wuchs nur noch mehr in die Breite. „Hehehahahoho... whuahahahahohohoho...“ Tatsächlich begann er sogar so stark zu lachen, dass man die Befürchtung haben musste, er würde jeden Moment vom Stuhl fallen. Unsicher blickte Sakura zwischen ihren beiden Jungs hin und her, während sie sich selber zwei Karten nahm... oder eher aussuchte, mit ein wenig Fingerspitzengefühl und ein bisschen Chakrakontrolle war so etwas keine große Herausforderung. „Also, habt ihr schon von den Vorfällen im Hyuuga-Anwesen gehört?“ Es war kaum mehr als der schlechte Beginn eines mühsam aufgezwungenen Gespräches, doch es reichte um die beiden Jungs von ihrem privaten Kleinkrieg abzulenken. Aber es war eine Szene, welche sie nur zu gut kannte. Aus irgend einem Grund welchen wohl nicht einmal die beiden Verstanden begannen Sasuke und Naruto damit, sich gegenseitig immer bösartigere Beleidigungen an den Kopf zu werfen, bis schließlich Sakura eingriff und entweder versuchte Frieden zu stiften oder, was meistens wesentlich einfacher war, sie einfach irgendwie ablenkte. „Pfff...“ Schnaubte der schwarzhaarige Junge abfällig und würdigte sie nicht einmal eines Blickes. „Ein Clan welcher sich rühmt ein allsehendes Kekkei Genkai zu besitzen wird ausgeraubt von einem Einbrecher welcher es sogar schaffte seine Verfolger ab zu schütteln. Entweder ist dieser Einbrecher extrem begabt oder, was ich für wesentlich wahrscheinlicher halte, der Hyuuga-Clan ist schlicht wesentlich schwächer als sie zugeben wollen.“ „Es ist ein... hohoho... genialer Witz!“, brüllte Naruto auf einmal und sprang auf den Tisch mit einer Behändigkeit und Professionalität auf den Tisch, welche seine schrille Kleidung und sein irres Grinsen Lügen strafte. „Das allsehende Auge, geblendet von dem eigenen Irrsinn, lächerlich gemacht, die Maske vom Gesicht gerissen, blind im eigenen Heim, das ist der beste Witz der Woche. Hehehe...“ „Vor allem, da es sich um ein Mädchen handelt.“ Die drei jungen Shinobi blickten zur Eingangstür, eine schwere Eisentür welche nur von außen zu öffnen war, und erblickten ihren massiv gebauten Sensei. Der eindrucksvolle Mann hielt ein Foto hoch, zwar etwas unscharf aber dennoch genug um ein wenig zu erkennen. „Eure Aufgabe ist es, herauszufinden um wen es sich unter dieser Maske handelt.“ Sakura erhob sich und legte ihre Karten nieder, allerdings so, dass die bedruckten Seiten nach unten zeigten. „Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte?“ Kurioserweise sprach sie zwar mit der rechten Gesichtshälfte, aber tatsächlich war es die linke, welche ihn WIRKLICH anblickte, momentan die dominante Seite. Ibiki hatte schnell bemerkt, dass wenn das Mädchen ernst oder aggressiv wurde, ihre linkte Gesichtshälfte die war, welche ein wenig mehr ihren Gesprächspartner zugewandt war, ansonsten war es die rechte. War sie Shizophren? Sie hatte Anzeichen dafür gezeigt, aber nicht genug damit es alarmierend wäre, weswegen Ibiki es dabei beließ, sie weiter zu beobachten, hatte sie doch ansonsten keinerlei Zeichen gezeigt, welche Grund zur Besorgnis wären. Ein diabolisches Grinsen stahl sich auf die Lippen des für Folter bekannten Ninjas. „Das ist eure Aufgabe heraus zu finden. Ach und Naruto, komm vom Tisch, du siehst lächerlich aus.“ Mit einem eleganten Sprung sprang der angesprochene Junge von dem Tisch und landete in einer Rolle auf dem Boden, an Ibiki vorbei und aus der Tür hinaus. Eine Sekunde später schaute er wieder herein, schnappte sich das Foto und verschwand wieder. „Huiiii, Sexy Girly... Yam-Yam-Yam.... rrrrrr...“ „Wir sollten diesen Idioten wieder einfangen ehe er damit beginnt klebrige Spuren auf dem Foto zu hinterlassen“, brummte Sasuke und folgte seinem Teamkameraden, das Mädchen der Gruppe ihm folgend, ihrem Sensei noch eine hastige Verbeugung schenkend. Dieser erwiederte das lediglich mit einem Nicken. Er wartete noch einen Moment, ehe er zu dem Tisch herüber schritt und sich die Karten ansah. Und genau wie er erwartet hatte... zweimal Full-House und einmal nur Joker. Er war sich unsicher, ob er stolz oder amüsiert sein sollte. - Schweiß tropfte auf den Boden aber wurde schlicht ignoriert, ebenso wie die seltsamen Blicke welche ihnen zugeworfen wurden. Schweres Keuchen war zu hören ebenso wie das Rücken von Spielsteinen auf einem Spielbrett und etwas das sich anhörte wie das Brutzeln von Haut in der Sonne. Das seltsame Gefährt wurde trotz allen Widerständen einfach weiter gezogen, weiter um den Parkour einmal quer um Konoha herum. Die Ninjasandalen von Chouji gruben sich in den Boden und der massige Körper des Jungen stemmte sich vorwärts, den auf einer großen Steinwalze rollenden Wagen hinter sich mit ziehend. Kurz warf Asuma einen Blick zu dem Jungen, ehe er sich wieder der Partie zuwandt, welche er selber mit Shikamaru führte, während Ino neben ihnen lag und sich gemeinsam mit einigen ihrer Pflanzen sonnte. Wirklich, das Mädchen trug eindeutig zu aufreizende Kleidung für ihr Alter, doch sie war offiziell eine Erwachsene, er konnte es ihr nicht verbieten. Der Grund für die Blicke der Wachen auf der Mauer war aber nicht die Kleidung des Mädchens oder die Partie Shogi, nicht einmal der Wagen... sondern der Umstand, dass ein zwölfjähriger Junge das enorme Gewicht von nicht nur dem Karren hinter sich her zog, sondern auch sein Team welches auf diesem saß. Eine Steigung hinauf wohl gemerkt. - Und nun zu etwas komplett anderem... „You can dance, you can jive Having the time of your life, o-o-o-ooh See that girl, watch that scene Dig in the Dancing Queen...“ Keiner der Nachbarn beschwerte sich über die Musik, wollte doch niemand das dann bevorstehende Gewitter ertragen müssen. Und außerdem war es sowieso gar nicht SOOOOO laut, eher noch ein wenig unter Disco-Lautstärke. „Friday night and the lights are low Looking out for the place to go Oh, where they play the right music Getting in the swing You come to look for king...“ Innerhalb der kleinen Wohnung wirbelte ein Körper herum und zwei Schwerter wurden in einem eleganten und tödlichen Bogen geführt. Es war nicht wirklich tanzen aber auch nicht Katas durchführen, eher eine Mischung aus Beiden... Kampftanzen vielleicht wenn man das so nennen konnte. „Anybody could be that guy Night is young and the music's high With a bit of rock music, Everything is fine. You're in the mood for a dance And when you get the chance,...“ Natürlich kann man die Musik nicht einfach nur laut aufdrehen, man muss auch mitsingen, die Tradition verlangt es. Vor allem bewegte sich der Körper auch im Takt, so dass die Atmung auch dann passt, wenn man mitsingt, also kein Problem in der Hinsicht. „You are the Dancing Queen Young and sweet only seventeen. Dancing Queen, Feel the beat from the tambourine, oh yeah.“ Die Bewegungen waren beinahe perfekt, elegant und präzise, jeder Schritt ein genau einstudiertes Manöver, jede Armbewegung exakt dazu ausgelegt sowohl anzugreifen, zu blocken und den Körper selber zu balancieren, jede Drehung des Oberkörpers dazu ausgelegt mit mehr Schwung anzugreifen und gleichzeitig auszuweichen. „You can dance, you can jive, Having the time of your life, oh See that girl watch that scene Dig in the Dancing Queen.“ Und ganz abgesehen davon, hatte Ten-Ten auch eine ziemlich gute Singstimme. - Als Maito Gai sich aus dem Bett schleppte, zu einer Uhrzeit zu welcher andere Leute gerade erst schlafen gingen, und zum Spiegel über seinem Waschbecken herüber ging blickte er sein Spiegelbild an. Er sah die Krähenfüße an seinen Augen an und die Falten an seinem Mund. Er blickte in den Spiegel und zog vorsichtig die grauen Haare heraus, welche über Nacht in seinem rabenschwarzen Haar erschienen waren, rieb sich die Augen so dass die Krähenfüße weniger offensichtlich waren und setzte ein Lächeln auf um die Falten zu verdecken. Er blickte in den Spiegel und sah einen alten Mann zurück schauen. Sein Rücken schmerzte und seine Gelenke knirschten manchmal unschön. Er blickte zu seinem Markenzeichen, dem engen grünen Spandex-Anzug und auf sein Grinsen, dachte an die vielen Schreie über die Flammen der Jugend. „Hufff...“ Er seufzte und schloss die Augen, nicht willens noch weiter diesen fremden Mann noch weiter an zu blicken. Stattdessen sah er etwas anderes vor seinen Augen. Drei Schüler, drei junge Genin welche ihn noch brauchten. Einen zornigen Jungen mit zu viel Kraft aber keiner Disziplin. Ein einsames Mädchen mit zu viel Disziplin aber keinen Zielen. Einen eiskalten Jungen mit verdammt hohen Zielen und keiner Freude im Leben. „Streng dich an du alter Idiot... sie brauchen dich...“, murmelte er zu sich selber. „Sie brauchen dich. Steh wieder auf, mach weiter.“ Und das tat er. Er straffte seinen Rücken und wischte sich über die Augen, er hatte keine Zeit für Selbstmitleid. Also ballte er eine Faust und blickte den Mann im Spiegel wieder an. Ein fremder Mann steht einem im Spiegel gegenüber? Grinse ihn an und begrüße ihn höflich. Und genau das tat Maito Gai auch auf seine bekannte und laute Art und Weise. Sehr zum Ärger seiner Nachbarn. - „Kiba, ich glaube du bist so weit.“ Der Löffel mit den Cerealien darin fiel aus der Hand und landete laut zuerst auf dem Rand der Schüssel, ehe er auf den Tisch klatschte, Milch und Flakes auf dem Tisch verspritzend. Aber das wurde ignoriert. Die Augen des angesprochenen Jungen wurden groß und er sah hoffnungsvoll seine Mutter an. „Wirklich?“ „Nein, ich sag das nur so um dir Hoffnungen zu machen und sie dann wieder zu zerstören“, brummte diese mit den Augen rollend und triefendem Sarkasmus. „Natürlich wirklich.“ Neben Kiba saß seine größere Schwester Hana, welche zuerst den Jungen ansah und dann ihre Mutter unsicher. „Mum... denkst du, dass er wirklich so weit ist?“ „Stellst du meine Entscheidungsfähigkeit in Frage?“ Eine Augenbraue wurde gehoben und zwei braune, wild drein blickende Augen bohrten sich in die junge Frau. „Nein, aber ich frage mich einfach ob es eine so gute Idee ist.“ Der Blick wurde ohne zu zögern und ebenso willensstark erwidert. „Es ist eine Menge Verantwortung die er zu tragen hätte.“ „Ich weiß. Er kriegt das hin. Er hat die Akademie ein Jahr vorzeitig abgeschlossen und Kurenai-Chan sagt, dass er auf dem richtigen Weg ist.“ „Ich sage ja nicht, dass er sich nicht gebessert hat, aber wir sollten vielleicht noch ein wenig warten.“ „Mit WIR meinst du wohl eher ICH. Er ist MEIN Sohn und ICH bin das Familienoberhaupt, es ist MEINE Entscheidung!“ „Und er ist MEIN Bruder. Ich habe einfach Angst dass es ihm über den Kopf wachsen könnte. Er ist einfach noch nicht so weit!“ „ER IST SO WEIT!!! WIR HABEN SCHON MEHRERE JAHRE GEWARTET!!! KEINES MEINER KINDER WIRD DIE TRADITION UNSERER FAMILIE BRECHEN NUR WEIL DU ANGST HAST ER KÖNNTE ZU KINDISCH SEIN!!!“ „GEHT ES DIR NUR UM DIESE VERFICKTE TRADITION?!! SORG DICH LIEBER UM KIBA!!!“ Inzwischen standen die beiden Frauen und brüllten sich offen über den Tisch hinweg an, Tsume mit den Fäusten auf den Tisch und Hana mit den Fäusten in die Hüfte gestemmt. Und zwischen ihnen saß Kiba glücklich grinsend wie ein Honigkuchenpferd und malte sich aus, was für Feuertechniken man einem Nin-Hund beibringen könnte. „DAS TUE ICH!!!“ „WÜRDEST DU DAS TUN WÜRDEST DU IHN NOCH WARTEN LASSEN!!!“ Ja, genau, das hörte sich gut an. Eine Jutsu mit welcher sein Hund feuerfest wird und sich dann selbst anzündet, ideal um die Attacken eines Nin-Hundes noch effektiver zu machen, immerhin könnten dann nur die wenigsten Ninjas ihn wirklich effektiv abwehren. Hehehe, perfekt. „KIBA HAT GEZEIGT DASS ER ERWACHSEN GENUG IST!!! ER BEKOMMT EINEN PARTNER UND DAMIT ENDE!!!“ „FEIN!! WENN DU SO STUR BIST DANN BITTE!!! FEIN!!!“ „FEIN!!!“ „FEIN!!!“ „FEIN!!!“ Kiba hatte gelesen, dass sein Großvater seine Jutsus durch seinen Partner wirken konnte, er selber wirkte zwar die Technik aber der Effekt ging von seinem Hund aus. Wenn er heraus finden könnte wie das geht... das wäre perfekt. Ein breites Grinsen stahl sich auf seine Lippen, während er die beiden nun schmollenden Frauen ignorierte. - Es gab viele Dinge, welche Sarutobi Hiruzen beherrschte, unter anderem Jutsus lernen und verstehen, ein Ninja-Dorf leiten und seine Sammlung von Jiraiyas Werken vor seiner Sekretärin versteckt halten. Was er nicht so gut beherrschte war... „HUUUUIIIIIIIIIIIIIIIII!!! MWAHAHAHAHUHUHUHUHEHEHEHEHOHOHOHOHAHAHA!!!“ … nicht zu lachen wenn Uzumaki Naruto es schaffte die Uniformen von fast allen ANBU des Dorfes rosa zu färben. Von seinem Fenster konnte er beobachten wie der Junge in der schrillen Kleidung über die Dächer des Dorfes flüchtete, verfolgt von einer ganzen Horde knallig pinker Gestalten deren Wut sogar durch ihre Masken hindurch sichtbar war. Mit einem sichtlich amüsierten Grinsen wand sich der Hokage wieder seinem scheinbar niemals kleiner werdenden Papierkrieg zu, froh über ein klein wenig Ablenkung von seinen Pflichten. Natürlich fragte er sich, wie Naruto es genau geschafft hatte diesen Streich durch zu ziehen, aber dann wiederum... er war schon immer ein verschlagener Kerl gewesen und unter der Anleitung von Ibiki... Der Hokage erschauderte bei der Vorstellung. Diesen Gedanken verdrängend zog er den obersten der vielen Anträge heraus, welchen er absegnen musste. Er hätte schneller arbeiten können, wenn er nicht jeden Antrag zumindest überflogen hätte, aber er hatte sich als er diesen Job angenommen hatte vorgenommen gründlich zu arbeiten. Er konnte es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren von seinen Leuten zu verlangen immer 100 Prozent zu geben, wenn er nicht das gleiche tut. Seine Augenbrauen wanderten immer weiter nach oben je mehr er las, bis er schließlich das Blatt Papier auf den Tisch knallte. „Bringt Team 10 in mein Büro.“ Aus der Dunkelheit einer nicht beleuchteten Ecke konnte er vage das Geräusch von raschelnder Kleidung vernehmen, dann verschwand der dort stationierte ANBU bereits. - An seiner Zigarette ziehend beobachtete Sarutobi Asuma sein Team. Es war erstaunlich was ein wenig Motivation auslösen kann, auch so eine schreckliche Motivation wie es hier der Fall war. Sitzend auf einem Baumstumpf hatte er das komplette Trainingsfeld 16 im Blick, auf welchem seine Schüler gerade am trainieren waren. Mit wuchtigen Hieben hämmerte Akimichi Chouji auf die Trainingsdummys ein, seine ganze Gestalt enorm aufgebläht aufgrund der neuesten Technik von ihm, die Technik welche niemand außer ihm beherrschte. Noch fehlte der Name, aber es war eine Abwandlung der Akimichi-Familien-Technik 'Bubun Baika no Jutsu', bei welcher der Anwender einzelne Körperteile vergrößert, zum Beispiel seine Hände. Bei dieser Variation jedoch wurden sogar nur die Muskeln selber vergrößert und ihre Dichte mehr als verdoppelt, so dass obwohl die Hände und eigentliche Gestalt relativ unverändert blieb, außer dem Zuwachs an Muskeln, die Wirkung wesentlich stärker war. Erneut brach ein Dummy durch unter dem brutalen Angriff und Chouji stolperte einen Schritt nach vorne aufgrund des auf einmal verschwunden Widerstandes. Asuma stand auf und schritt zu ihm herüber, seine leicht fehlerhafte Haltung korrigierend und seine Atmung berichtigend. Als nächstes wand er sich Ino zu, welche scheinbar sich mit ihrem neuesten Mode-Accesoir unterhielt. Das Mädchen trug eine Ranke um die Hüfte geschlungen wie anderen einen Gürtel tragen würden, nur dass dieser Gürtel sich bewegte. Und nicht etwa in dem Sinne, dass durch ihre Bewegungen sich die Ranke selber auch etwas bewegte, sondern aus eigener Kraft. Zwar nur leicht aber es reichte um bemerkt zu werden von einem aufmerksamen Beobachter. „Ino, wie geht’s voran?“, fragte er im Plauderton und schlenderte zu der jungen Kunoichi herüber. Er wusste zwar nicht woran genau das Mädchen gerade arbeitete, aber er hatte dem Team ja extra einen Nachmittag Zeit gegeben mit dem Auftrag, darin zu trainieren was sie am sinnvollsten hielten. Einzeln. Diese sah etwas überrascht auf, lächelte dann aber überlegen und sichtlich mit sich zufrieden. „Große. Durch meine unglaubliche Chakra-Kontrolle und meine sowieso vorhandene Unglaublichkeit haben wir es geschafft, dass Ku-Chan bereits leicht seine Form verändern kann.“ Wir? Wieso Wir? Asuma sah sie etwas irritiert an. „Du meinst du hast es geschafft.“ „Nein wir. Ku-Chan und ich.“ „Wer?“ „Na Ku-Chan“ Ihr Ton machte es eindeutig, dass sie von etwas sprach was eindeutig sein sollte und wenn man es nicht weiß, man wohl hinter dem Mond leben muss. Ihre Hand glitt zu ihrer Hüfte und sie streichelte liebevoll das eine Ende der Ranke. Asuma blinzelte. Entweder spielten seine Augen ihm einen Streich oder die Ranke kuschelte sich tatsächlich an die Hand des Mädchens. Er fragte lieber nicht nach. Aber die Idee war eine gute Grundidee trotz der Unorthodoxität, keine Frage. Eine Ressource direkt bei sich haben welche eine Menge von Formen annehmen kann, sei es für defensive oder für offensive Zwecke, war sicherlich praktisch. Wenn sie es in den Griff bekam hatte es definitiv eine Menge Potenzial. Gerade wollte er sich zu Shikamaru umdrehen, welcher im Schneidersitz auf dem Boden in einiger Entfernung saß und eine Art Spazierstock auf irgend eine Art und Weise bearbeitete, als er im Augenwinkel eine Gestalt auftauchen sah. Ein ANBU. Der mit einer Affen-Maske versehene Shinobi flüsterte lediglich einige Worte, dann verschwand er bereits wieder. „Asuma-Sensei, was hat er gesagt?“, fragte die Kunoichi des Teams ihren Lehrer. „Wir sollen uns zum Hokage begeben“, antwortete der Jonin-Sensei und schob seine Hände in die Taschen. „Und nein, ich weiß nicht warum der ANBU komplett in Pink gekleidet war.“ - Shikamaru wusste, warum der Hokage sie hatte rufen lassen noch bevor dieser es ihnen gesagt hatte. Nicht umsonst war er ein Spezialist darin Rätsel zu lösen und Denksportaufgaben zu knacken, es war kein Problem für ihn eins und eins zusammen zu rechnen. Und natürlich sollte er Recht behalten. „Team 10... Wisst ihr, warum ich euch her gerufen habe?“, fragte der Militärische Oberbefehlshaber des Dorfes und sah die drei Genin und einen Jonin mit einem undefinierbaren Ausdruck an. Shikamaru hätte es sagen können, doch er empfand es als zu mühsehlig. Dann wäre er gefragt worden wie er zu dieser Schlussfolgerung gekommen wäre und ganz im ernst, er hatte keinerlei Interesse daran das alles erklären zu müssen. Das wäre eindeutig zu anstrengend gewesen, also hielt er einfach den Mund. Nach einigen Sekunden des Schweigens hob der Hokage, da er anscheinend keine Antwort bekommen würde, den Antrag hoch welchen er vor sich liegen hatte. „Asuma, ich würde gerne wissen ob du es absolut ernst meinst mit diesem Antrag.“ „Das tue ich.“ „Du hast also vor, die nächsten drei Monate dein Team keinerlei Missionen zu geben sondern sie lediglich zu trainieren?“ „Ja.“ Die Augen des Hokagen bohrten sich in seinen Sohn, ehe er erwiderte: „Würde es dir etwas ausmachen es mir zu erklären wieso du dich zu diesem Schritt entschieden hast?“ Nun blickten auch Chouji und Ino ihren Lehrer neugierig an, denn im Gegensatz zu Shikamaru hatten sie nicht mit so etwas gerechnet. Der bärtige Jonin räusperte sich und nahm seine Zigarette aus dem Mundwinkel, ehe er antwortete. „Natürlich Hokage-Sama. Mein Team befindet sich momentan in einer sehr kritischen Phase ihres Lebens und ich bin mir sicher dieses Training wird ihnen helfen sich selber zu finden. Die nicht erfüllten Missionen werden natürlich ein Rückgang an Einkommen bedeuten aber das ist sowohl für Konoha als auch für mein Team zu verkraften.“ Einen Moment blickte der Hokage seinen Sohn an, ehe er zu seinen Stempeln griff und einen davon ergriff. Eine Handbewegung später befand sich ein großer, roter Abdruck auf dem Antrag. 'Genehmigt'. - „Miau.“ Neji schlug die Augen auf, dankbar für seine geschulten Ohren und seinen leichten Schlaf, ansonsten hätte er die Stimme nicht gehört. Automatisch aktivierte er sein Byakugan und reagierte instinktiv. Gerade noch rechtzeitig rollte er sich aus dem Weg, ehe er eine Hand mit Chakrakrallen an den Fingerspitzen sein Kissen zerfetzte. Rollen sprang er auf, seine langen Haare aus seinem Gesicht wischend, während er seine Angreiferin ins Auge fasste. Neko, die Diebin, welche in den letzten Wochen in mehrere Clan-Anwesen eingedrungen ist, Leute Angriff und kleinere Dinge gestohlen hat. Und welche anscheinend auch kein Problem damit hatte Hyuuga Neji, den Schwarm vieler junger Mädchen, nur in eine lockere Hose gekleidet zu sehen. Er verengte die Augen und ging zum Gegenangriff über. -- Ich beende dieses Kapitel nun lieber ehe ich mich total verrenne... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)