Kontraste von Zartbitter-Salat (~so gravierend sie auch sein mögen- es wird immer eine Verbindung existieren~ (Grimmjow x Ichigo; ?x?)) ================================================================================ Kapitel 2: Kein Ausweg ---------------------- Der Andere nahm Ichigos Kinn zwischen Zeigefinger und Daumen und zog ihn näher an sich heran, sodass sich ihre Gesichter fast berührten. Unvermeidlicher Weise war der junge Shinigami direkt den bedrohlichen, schlitzförmigen Augen ausgesetzt, deren blutrote Iriden sich tief in seinen Kopf zu bohren schienen. Er merkte erst jetzt, wie unglaublich geschwächt er tatsächlich war: jeder Atemzug war eine ungemeine Quälerei; seine Lungen wurden nahezu zerdrückt und er stand kurz davor, die Besinnung zu verlieren- denn das Reiatsu des ehemaligen Taichous der dritten Einheit ließ ihn innerlich förmlich zerbersten vor Intensität. „Was ist denn? Du zitterst ja...“ Das typisch hämische Grinsen zierte sein Gesicht, als er diese Worte sprach. „Möchtest du nicht erst einmal etwas mit mir trinken? Mh? Einen kleinen Begrüßungs-Tee? Oder wollen wir darauf anstoßen, dass du es fast geschafft hättest, zu entkommen?“ Ichigo bekam Schweißausbrüche und ihm wurde schlecht. Was war er jetzt schon in der Lage zu bewirken? Vielleicht konnte er ja- Plötzlich öffnete sich wenige Zentimeter neben ihm die Tür. „Anstoßen? Vielleicht mit dem Blut dieses elenden Bastards.“ Da war diese tiefe, ihm so vertraute Stimme wieder... Ichimaru richtete sich aus seiner gebückten Haltung auf und schob die Ärmel seines langen weißen Gewandes ineinander. „Ah... Grimmjow. Du bist noch wach, wie ich sehe? Nun, dann macht es dir doch sicher nichts aus, unseren Ausbrecher-Meister hier wieder zurück in die Kerker zu bringen? Und sorge dafür, dass ihm ein etwas wirksameres Mittel und eine sicherere Zelle zugeführt wird. Es ist überhaupt sehr verwunderlich, dass er es trotz seiner Verletzungen von den Kellergewölben bis hier hinauf geschafft hat, nicht? Sehr erstaunlich.“ Mit einem schaurigen Lächeln auf den Lippen drehte sich der Grauhaarige um, nickte dem Espada noch einmal zu und setzte dann seinen Weg fort. Ungläubig verfolgte Ichigo mit weit aufgerissenen Augen die abschwellenden Quelle des Reiatsus. Was hatte er denn da eben von Kerkern im Kellergewölbe gefaselt? Er war doch da gerade aus diesem Zimmer gekommen... ...und neben Grimmjow Jeagerjaquez aufgewacht...!? Ebendieser ließ ihm allerdings keinerlei Zeit, die Ereignisse zu verarbeiten; er riss Zangetsu von Ichigos Rücken, packte ihn mit einem Arm um die Hüfte und warf ihn grob über seine Schulter. „Wage es dir nicht, auch nur zu blinzeln, Shinigami. Ich rate es dir wirklich.“ Ichigo biss sich die Lippen blutig, um einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. Die Wunden an seinen Beinen schienen nicht die einzigen zu sein, die ihm übel zusetzten. In seinem Magen drehte sich alles- vor allem, da er nun kopfüber baumelte und in Grimmjows Laufrhythmus hin- und herschwenkte. „Ich-“ „Halt dein Maul, Kurosaki!“ „I-“ „Du sollst still sein!“ „Aber-“ „ICH HABE GESAGT, DU-...“ Plötzlich spürte der Blauhaarige eine unangenehm warme Flüssigkeit an seinem Rücken herunterlaufen. Unverzüglich blieb er stehen. „Was zum-“ Grimmjow drehte sich noch einmal kurz um, um sich davon zu überzeugen, dass sich Ichimaru nicht mehr im Gang befand und bog dann sofort um die nächste Ecke. Dort setzte er Ichigo unsanft ab, lehnte Zangetsu gegen die Wand und streifte sich mit einem leicht angeekelten Gesichtsausdruck die Jacke herunter, um sie von der Rückseite zu betrachten. Ganz langsam wanderte sein Blick vom nun nicht mehr ganz so weißen Kleidungsstück zu Ichigo herüber, dessen Gesicht eine ziemlich unnatürliche Farbe angenommen hatte. „...Du... hast mir doch nicht wirklich gerade den Rücken vollgekotzt, oder?“ Der Orangehaarige wischte sich kraftlos den Mund ab. Schuldig. Allerdings bot sich diese Situation hervorragend an, um einen weiteren Fluchtversuch zu starten. Er hatte immernoch das Schwert in seiner Unterhose... Der missgelaunte Espada säuberte sich mit der eh schon beschmierten Jacke den Rücken und warf sie dann achtlos neben sich. Ein paar Verwünschungen murmelnd schritt er dann auf den Gepeinigten zu, blieb unmittelbar vor ihm stehen und ging auf Augenhöhe mit ihm in die Hocke. Sein Blick verharrte zuerst auf Ichigos Hand, die sich eben noch für den Bruchteil einer Sekunde an Panteras Griff befand, dann wandte er sich in Richtung der braunen, verunsicherten Augen. Sein Flüstern war kaum zu vernehmen. „Pass auf, Shinigami. Du solltest mich nicht provozieren, sonst kann ich noch ganz andere Seiten aufziehen. Also entweder, du bist jetzt kooperativ oder du wirst wahre Schmerzen kennenlernen,¿entendido? Dann solltest du ab jetzt genau das tun, was ich dir sage. So wird dir auch nichts zustoßen.“ Der Espada erhob sich wieder und legte Ichigo erneut über seine diesmal nackte Schulter. Wenigstens die Übelkeit war Dank dieses kleinen Malheurs einigermaßen verflogen. Auch Zangetsu befand sich nun wieder in des Anderen Gewahrsam, während sie den Weg in Richtung Kerker fortsetzten. Sie gingen eine Vielzahl an Treppen hinunter, passierten auch Schauplätze, die Ichigo von dessen letztem Besuch noch wohl bekannt waren. Und alles war so hell... so blendend weiß... selbst in der Nacht. Wobei hier wohl nach wie vor zwischen Tag und Nacht nicht wirklich Unterschiede bestanden. Irgendwann hatte er jedoch die Umgebung satt und schloss die Augen. Die Wärme, die von Grimmjows unbekleidetem Oberkörper ausging, fühlte sich irgendwie beruhigend an... zusätzlich schien der Größere schon die ganze Zeit sein Reiatsu zu unterdrücken, wodurch es dem Shinigami wenigstens vergönnt war, durchzuatmen. Würden sie noch lange so weiterlaufen, würde ihn außerdem dieser seltsam angenehme Duft mit Sicherheit einschläfern... woher kam der überhaupt? Wohl kaum von diesem stinkenden Katzenklo Grimmjow, oder? Ein kurzes Anschwellen des Reiatsus des Anderen ließ ihn aufschrecken. Jedoch öffnete sich daraufhin lediglich wie von selbst eine schwere und dicke metallische Tür, die sich mit dem Abflauen der Seelenenergie wieder schloss. Hinter einem weiteren Durchgang wurde Ichigo abgesetzt. Das war eindeutig eine Zelle. Klein, ungemütlich und somit so gar nicht dem Raum entsprechend, in dem er sich bei seinem Erwachen befand. Eine winzige Pritsche stand darin; natürlich alles in blütenweiß und für jeden gut einzublicken. Der Orangehaarige wurde von der starken Schulter gehoben und auf seiner zukünftigen Schlafstätte platziert. Bevor sich jedoch das Zellengatter vor seinen Augen schloss, beugte sich der Weißgekleidete noch einmal zu ihm vor, sodass die kalten Überreste seiner Hollowform Ichigos rechte Wange unmittelbar berührten. Es jagte ihm einen Schauer über den Rücken. „Behalte Pantera hier.“ Wurde ihm dann kaum hörbar zugeflüstert. „Und verbirg ihn. Der Rest eröffnet sich dir von alleine.“ Dann war der Blauhaarige mit dem Geräusch einer einrastenden Tür verschwunden. Völlig perplex saß der Entführte nun auf der bettartigen Liege und wusste nicht, wie er das Geschehene verdauen sollte. Was war das nun wieder für ein mieser Trick? Warum sollte einer seiner verhasstesten Feinde ihm freiwillige seine mächtigste Waffe anvertrauen wollen? Ganz vorsichtig zog er die Resurrección des Sexta Espada unter dem Stoff der Unterhose hervor. Nicht einmal diese stechend hellen Boxershorts, die er trug, waren seine eigenen, wie er bei dem scheinbar dauerhaft brennenden Licht der Kellergewölbe bemerkte. Die Klinge Panteras war im Vergleich zu Zangetsus so unwahrscheinlich filigran ...so wohlgeformt und geschmeidig; und trotzdem schien sie blutdurstig... dem Kampf verschrieben. Sie passte perfekt zu ihrem Besitzer. Ichigo sah darin sein Gesicht widergespiegelt. In einer solch zerschundenen Konstitution hatte er sich lange nichtmehr vorgefunden. Gigantische Hämatome unter dicken Mullkompressen und Tapes zierten seine rechte Wange, an seinen aufgebissenen Lippen klebte noch das Blut. Durch zahlreiche Wattepads schimmerte es ebenfalls rot- ein unschöner Kontrast zu seiner grünlich-weißen Hautfarbe und den sich darauf abzeichnenden dunkelblauen Augenringen. Im Übrigen verschmierte auch noch ein wenig von Ichigos Lebenssaft die polierte Klinge. Ein Ächzen entfuhr ihm... die Wunden seines restlichen Körpers wurden ihm wieder in Erinnerung gerufen. Sein Fuß sah wirklich nicht gut aus... obwohl er schon im Inbegriff der Heilung war. Ichigo riss ein Stück Verband ab, der eine mit Sacknarben stabilisierte Wunde auf seiner Brust verdeckte, und band ihn vom Knöchel abwärts, zurrte das eine Ende mit den Zähnen fest und ließ sich dann in derselben Bewegung rückwärts auf die harte Pritsche fallen. Wenn er eines hasste, dann waren dies Fragen, die ihn im Unklaren stehen ließen. Und deren Zahl nahm ständig zu. Am liebsten würde er jetzt hier einfach rausspazieren wollen, diesen ganzen beknackten Espadas, überhaupt die komplette Garde an bescheuerten Idioten aus Aizens Kindergarten kräftig eins auf die Glocke geben und wieder abhauen. Dann wäre endlich Ruhe. So. Leider war ihm das nicht möglich. Überhaupt wunderte er sich schon die ganze Zeit, wie sie es bewerkstelligt hatten, ihn einfach so zu entführen. Gewehrt haben musst er sich, das sah man an den Verletzungen. Aber was dachte Aizen damit zu bezwecken? War es am Ende seine verinnerlichte Hollowkraft, die dieser Psychopath für seine widerlichen Machenschaften ausnutzen wollte? Ichigo drehte sich zur Seite und starrte seiner Selbst mit ernster Miene in der Klinge der Resurrección an. Natürlich war sie das. Also ging der Wahnsinn tatsächlich weiter. Würde das den jemals ein Ende finden? Was wäre, wenn er nun derjenige wäre, der in naher Zukunft durch Aizen der Grund für die letztendliche Weltzerstörung wäre? Auf keinen Fall durfte dies geschehen. Schweren Herzens setzte sich der Shinigami auf und hob die perfekt geschärfte Klinge Panteras in die Höhe, atmete tief ein. Ich habe wohl keine andere Wahl... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)