Es gibt immer zwei Seiten von kaherashico (Lily & James. Mal wieder. Mal anders.) ================================================================================ Kapitel 3: Ironie des Schicksals -------------------------------- D r e i Lily Sie hatte das Gefühl, dass er sie mied, wo er nur konnte. Nicht, dass es sie störte. Nein, keineswegs. Es war nur so…ungewohnt. ~ Zaubertränke, ihr bestes Fach. Wie üblich nahm sie an einem Tisch weit vorne Platz. „Nun denn“, Professor Slughorn klatschte begeistert in die Hände, „fangen wir mit der Herstellung der anspruchsvollen Tränke an. Sie werden dazu zu zweit arbeiten und mir das Ergebnis am Ende der Stunde geben. Jedes Paar bekommt ein anderes Rezept, damit keiner-“ Lily musterte ihren Lehrer aufmerksam, der nun missbilligend in die letzte Reihe starrte. Potter und Black, natürlich. Sie seufzte unhörbar. Augenscheinlich diskutierten die beiden heftig. Seltsam. Für gewöhnlich waren sie doch ein Herz und eine Seele. Unzertrennbar. Die Siamesischen Zwillinge. „Mister Potter, Sie werden heute mit Miss Evans zusammenarbeiten. Und Sie, Mister Black, Sie gesellen sich zu Mister Snape“, verkündete Slughorn dröhnend. Im Klassenzimmer war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. „Aber Professor-“, protestierte Black prompt, wobei er von Slughorn unterbrochen wurde. „Keine Widerrede. Da können Sie ausnahmsweise mal etwas lernen.“ Potter zuckte nur mit den Schultern, murmelte Black etwas zu und kam an ihren Tisch geschlendert. Er schien es nicht sonderlich eilig zu haben. Lily reichte ihm wortlos die Liste mit den Zutaten. Er studierte sie aufmerksam. Beide wussten, dass sie am Kessel die bessere Wahl war. „Kannst du mir bitte das silberne Messer geben?“ „Hier.“ „Danke.“ Eine Weile arbeiteten sie stillschweigend vor sich hin. Sein Gesicht drückte höchste Konzentration aus. Ein seltener Anblick, fast wie bei einem Quidditchspiel. „Ich dachte, du magst Zaubertränke nicht besonders“, platzte sie schließlich heraus. Eine Frage, die ihr schon länger auf der Zunge brannte. Er zuckte mit den Achseln. „Es ist Voraussetzung für den Beruf eines Auroren.“ Verblüfft hielt sie inne. „Du willst Auror werden?“ „Sowas in der Art“, murmelte er abwesend. Slughorn ging von Zeit zu Zeit umher und begutachtete die Ergebnisse. Bei Black und Snape blieb er kopfschüttelnd stehen. „Severus, ich bin Besseres von Ihnen gewohnt“, meinte er enttäuscht. Und tadelnd. Lily riskierte einen schnellen Blick. Der blanke Hass stand dem Slytherin förmlich ins Gesicht geschrieben. Sirius Black hingegen wirkte sehr selbstzufrieden. Kein Wunder. Sie wandte sich rasch wieder ihrem Kessel zu, bevor einer der beiden sie bemerkte. Wider Erwarten arbeitete Potter die ganze Stunde hochkonzentriert mit und als sie am Ende ihr Ergebnis abgeben mussten, hatte ihr Trank sogar wirklich die gewünschte Farbe. Dunkelrot. Snape hatte anscheinend versucht, zu retten, was noch zu retten war; er gab zähneknirschend ein pechschwarzes, wütend vor sich hin blubberndes Gebräu ab. Verblüfft sah sie ihm nach, als er sich hastig verabschiedete, um seinen Freund einzuholen. Früher hätte er jede gemeinsame Sekunde ausgekostet. Jetzt flüchtete er förmlich aus ihrer Gegenwart. Lily dachte noch lange über diese Stunde nach. Er hatte in keinster Weise versucht, sie zu beeindrucken. Und doch hatte er es getan. Ganz leise und subtil. Unauffällig. Es war ein Liebestrank gewesen. Kein dummer Spruch. Nicht ein einziger. Konnte es sein, dass James Potter tatsächlich erwachsen geworden war? Die Anzeichen sprachen dafür. Auror wollte er werden. Oder sowas in der Art. Sie schmunzelte, als sie an seine Worte dachte. So bescheiden sind wir doch sonst nicht, Potter. Was ist aus „professioneller Quidditchspieler“ geworden? Auror. Der Beruf eines Aurors forderte viel. Mut, Konzentration, Geschick, Ausdauer. Und die Bereitschaft, dem Tod ins Auge zu sehen. Sie zweifelte nicht daran, dass er gut sein würde. Vermutlich sogar großartig. Vielleicht überragend. Denn wenn einer die dunklen Künste so verabscheute wie sie, dann war es Potter. Das musste man ihm lassen. James Er mied sie, wo er nur konnte. Sonst würde er die Sache wohl nie abhaken können. Leider erwies sich das Vorhaben als nicht so einfach wie geplant. Als wären die gemeinsamen Pflichten als Schülersprecher nicht schon genug, hatte er auch noch fast jedes Fach mit ihr. UTZ-Niveau eben. Er seufzte. Zum Beispiel Zaubertränke. Wie üblich verzog er sich mit Sirius in die letzte Reihe. Zaubertränke war nicht gerade ihr Lieblingsfach, außerdem führten sie im Moment eine anregte Diskussion. Letzte Nacht war einiges schief gelaufen. Für gewöhnlich waren sie stets einer Meinung, doch hier schien Tatze den Ernst der Lage nicht zu verstehen. „Wenn was passiert wäre-“ „Es ist aber nichts passiert“, unterbrach Sirius ihn genervt. „Aber nur weil-“ James sollte seinen Satz nicht beenden, da Slughorns Stimme dröhnte: „Mister Potter, Sie werden heute mit Miss Evans zusammenarbeiten. Und Sie, Mister Black, Sie gesellen sich zu Mister Snape.“ Im Klassenzimmer war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. „Aber Professor-“, protestierte Sirius prompt, wobei er von Slughorn unterbrochen wurde. „Keine Widerrede. Da können Sie ausnahmsweise mal etwas lernen.“ James zuckte nur mit den Schultern und beschwichtigte Sirius, bevor er zu ihrem Tisch schlenderte. Er hatte es wahrlich nicht eilig. Kopfschüttelnd wurde ihm bewusst, dass der alte Slughorn ihm damit früher einen Gefallen getan hätte. Evans reichte ihm wortlos die Liste mit den Zutaten. Er studierte sie aufmerksam. Beide wussten, dass sie am Kessel die bessere Wahl war. Ohne zu murren machte er sich ans Werk. „Kannst du mir bitte das silberne Messer geben?“ „Hier.“ „Danke.“ Eine Weile arbeiteten sie stillschweigend vor sich hin. „Ich dachte, du magst Zaubertränke nicht besonders“, kam es plötzlich von ihr. Er zuckte mit den Achseln, sie hatte ja Recht. „Es ist Voraussetzung für den Beruf eines Auroren.“ „Du willst Auror werden?“ Sie klang überrascht. Natürlich. Hatte er denn etwas anderes erwartet? „Sowas in der Art“, murmelte er abwesend. Dass sie sich dem Orden des Phönix anschließen wollten, ging niemanden etwas an. Auch sie nicht. Gerade sie nicht. Slughorn ging von Zeit zu Zeit umher und begutachtete die Ergebnisse. Bei Tatze und Schniefelus blieb er kopfschüttelnd stehen. „Severus, ich bin Besseres von Ihnen gewohnt“, meinte er tadelnd, bevor er sich von ihm abwandte. Dem Slytherin stand der blanke Hass ins Gesicht geschrieben, woraufhin Tatze nur schadenfroh grinste. James war sich sicher, dass sein bester Freund absichtlich falsche Zutaten hinzugegeben hatte. Und wenn schon, Schniefelus verdiente es nicht anders. Wider Erwarten arbeiteten sie die ganze Stunde relativ gut zusammen und als sie am Ende ihr Ergebnis abgeben mussten, hatte ihr Trank sogar wirklich die gewünschte Farbe. Dunkelrot. Schniefelus hatte anscheinend versucht, zu retten, was noch zu retten war; er gab zähneknirschend ein pechschwarzes, wütend vor sich hin blubberndes Gebräu ab. Kaum verkündete der erlösende Gong das Ende der Stunde, da verabschiedete er sich hastig von Evans und bemühte sich, Tatze einzuholen. „Immer noch sauer wegen gestern Nacht?“ James antwortete nicht. Sirius fuhr sich verlegen durch die Haare, eine Angewohnheit, die er im Laufe der Jahre übernommen hatte. Allerdings kam sie nur äußerst selten zum Vorschein. Wann war Sirius Black schon verlegen? Oder nervös? „He, tut mir leid. Nächstes Mal bin ich vorsichtiger, in Ordnung?“, gab er schließlich klein bei. „Entschuldige dich lieber bei Moony.“ Sein bester Freund grummelte etwas Unverständliches. Mochte ja sein, dass er sonst nicht viel mit seiner Familie gemein hatte, aber was den Stolz anbelangte, konnte er es mit jedem von ihnen aufnehmen. „Was solltet ihr eigentlich für einen Trank brauen?“, wechselte er schließlich das Thema, nicht ahnend, dass diese Frage ebenso unangenehm war. „Amortentia“, lautete die knappe Antwort. Tatze war viel zu sehr Tatze, als dass er sein bellendes Lachen hätte zurückhalten können. Es hallte laut und fröhlich von den düsteren Kerkerwänden wider. „Nicht dein Ernst“, stieß er prustend hervor. Er konnte sich gar nicht wieder einkriegen. „Doch.“ Auch um James’ Mundwinkel begann es verräterisch zu zucken. Sirius schlug ihm brüderlich auf die Schulter, ehe er sich reckte und ungeduldig nach ihren Freunden Ausschau hielt. James atmete einmal tief durch, froh, dem Kerker endlich entronnen zu sein. Ausgerechnet ein Liebestrank. Der Liebestrank schlechthin. Welch Ironie des Schicksals. ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)