Murphys Law von Selma (eine Side-FF zum RPG 'Digimon - Data Crystals') ================================================================================ Kapitel 2: Erklärungen ---------------------- Murphys Nacht endete in einer Arrestzelle der DATS. Scheinbar hatten ihnen die Antworten, die er preisgab, nicht gereicht. Nachdenklich lag er auf der Pritsche und starrte an die Decke. Das Abendessen stand unberührt an der Tür. Sein Digivice und die Gürteltasche wurde von diesem Tino verwahrt und waren im Moment unerreichbar. Als er sich sicher war, dass die Zeit weiter fortgeschritten und die Wächter nicht mehr ganz so aufmerksam waren, schritt er zur Tür. Es war ein halb durchsichtiges Kraftfeld. Langsam strich er mit der Hand darüber und spürte das prickeln, was es bei Berührung auf seiner Haut verursachte. Je stärker er drückte, desto unangenehmer wurde es bis es richtig weh tat. Er zog die Hand zurück und begann die Wände abzutasten, suchte mit de Fingerspitzen nach Nischen und Unebenheiten. Schließlich wurde Murphy fündig und er begann die Wandplatte nach und nach zu lösen. Das Material war schwierig zu biegen und er brauchte fast fünf Minuten bis er es aus der Halterung heraus hatte. Ein leises Lächeln schlich sich auf seine Lippen als er das Innenleben erblickte. Das war doch schon eher sein Element. Mit flüssigen Bewegungen begann er die Kabeln zu lösen und neu zu verlegen. Nach wenigen Sekunden verlosch das Kraftfeld und er stahl sich auf den Gang. Es war bedauerlich, das er im Moment nicht auf Andromons Fähigkeiten zurückgreifen konnte um einfacher vorwärts zu kommen. „Na wo willst du denn hin?“ Murphy wirbelte herum, als er die Stimme hörte. Es war BlackGatomon und sie trug etwas bei sich, das Murphy veranlasste die Augenbraue zu heben. „Sieht man das nicht?“ fragte er stattdessen. „Tztzt. Du kannst anscheinend Fragen immer noch nur mit Gegenfragen beantworten.“ Sie warf ihm das Digivice vor die Füße und sah zu, wie er es schnell aufhob. „Nun?“ BlackGatomon sah ihn herausfordernd an. „Was steckt wirklich dahinter?“ Diesmal war es die Stimme von Amber die ebenfalls aus dem Schatten heraus kam. Sie hatte die Gürteltasche dabei und spielte mit einer der Phiolen in denen die bläuliche Flüssigkeit schwabbte, die auch durch seine Adern floss. „Ich höre.“ Doch Murphy schwieg. Plötzlich klirrte es. „Ups, ich bin doch so ungeschickt,“ meinte Amber leise, während sich Entsetzen auf Murphys Gesicht ausbreitete, als er auf die Scherben blickte. Ohne zu sagen hob er sein Digivice auf. „Uh, jetzt habe ich ja Angst, wen willst du rufen das er dir hilft?“ - „Hey Gatomon sei nicht so fies.“ Doch Ambers Grinsen sprach andere Bände. Sie erhoffte sich wohl das Murphy ihnen offenbarte, was er in ihren Augen, verheimlichte. Doch er ließ das Vice wieder sinken und schüttelte den Kopf. „Macht es euch Spaß so etwas zu tun? Gibt es hier so wenig Arbeit das man sich mit so etwas die Zeit vertreibt?“ Schon etwas besorgt sah er wieder zur Gürteltasche. Wenn sie weiter Phiolen zerstörte hatte er bald ein ernstzunehmendes Problem. „Was ist an den Dingern nur so wichtig, das es zu solchen Reaktionen kommt?“ Murphy musste mitansehen wie sie nach einer weiteren Phiole griff und seine Hand spannte sich um das Digivice das es leise knackte. „Willst du mich umbringen?“ fragte er leise und gepresst. Nun stutzte Amber für einen kurzen Moment. „Was soll das heißen?“ Nun war sie es die seine Frage mit einer Gegenfrage beantwortete. „Ohne die Dinger sterbe ich.“ Fassungslosigkeit und auch Unglaube schlugen Murphy entgegen. „Das ist doch jetzt nicht dein Ernst?“ Doch Murphy nickte. „Mein voller Ernst.“ Schweigen machte sich auf dem Gang breit. „Wer oder was bist du?“ fragte Amber wieder. Ihr Gehabe von eben war verschwunden. Stattdessen steckte sie die Phiole vorsichtig zurück in die Gürteltasche. „Ich bin Murphy. Ein Admirabili.“ Jetzt war es raus. „Ein was?“ Amber und BlackGatomon blickten sich an und langsam aber sicher sickerte auch bei Murphy die Erkenntnis durch, das sie keine Ahnung hatten, wovon er sprach. „Ich bin halb Mensch, halb Digimon.“ In den anschließenden Minuten wäre das Auftreffen eines Stecknadelkopfes auf den Boden sicherlich ein Donnerhall gewesen. Dann blickte BlackGatomon mehr durch Zufall auf Murphys Hand die das Vice hielt. Sie stieß Amber an und deutete darauf. Kleine blaue Tropfen fielen zu Boden. Keine Spur von Blut. Auch Murphy bemerkte den Blick und senkte seine Augen, nur um das Vice in die andere Hand zu nehmen und sich die Hand an seiner Hose abzuputzen, bevor er sie in die Richtung der Anderen hob. „Beweiß genug?“ Er deutete mit der Hand in Richtung der Gürteltasche. „Darf ich bitte?“ Er hielt sie auf und Amber zögerte kurz, bevor sie ihm diese gab. Sofort begann Murphy die Verletzungen zu säubern und mit einem bestimmten Spray zu bearbeiten. „Sag mal, ist das bei allen Admira... dingens so?“ - „Nein. Nur bei mir und wir heißen Admirabilis. Du bist eigentlich auch eine... nun ja, zumindest da, wo ich herkomme.“ Amber wurde extrem blass. Sie begann zu zittern und BlackGatomon fauchte. „Erzähl nicht so einen Schwachsinn.“ Murphy schüttelte den Kopf und legte die Gürteltasche wieder an. Das ist kein Schwachsinn. Du und Bastemon sind eine Person, ebenso wie Gio und Meramon, dein Lebensabschnittspartner.“ Er hatte die Worte noch nicht zuende gesprochen da war Amber schon wieder bei ihm und funkelte ihn böse an. „Was hast du mit diesem Gio ich kenne keinen Gio. Ich bin mit Tino zusammen und bestimmt kein Admirabili.“ Wieder schloss der Junge seine Augen. „Wäre es möglich das ich Zugang zu einem Terminal erhalte. Irgendwie scheint es mir, dass meine Informationen nicht ganz kompartibel mit denen sind die mir hier präsentiert werden.“ „Auch ja, glaubst du das wir jemanden, den wir nicht kennen einfach so an unsere Rechner lassen?“ Plötzlich spürte Murphy zusätzliches Gewicht auf dem Kopf. „Sagt mal, was ist denn hier los?“ Ein Junge mit einer merkwürdigen, lila anmutenden, Haarfarbe kam den Gang langsam herunter geschritten. „DemiDevimon komm her.“ - „Jeremia?“ - „Kennen wir uns?“ Er legte den Kopf schief und musterte Murphy. Doch dieser schüttelte den Kopf, das DemiDevimon sich fest klammern musste, bevor es doch zu seinem Partner zurückflog und sich auf dessen Schulter niederließ, was einen, recht interessanten Anblick bot. Schließlich war es Amber die meinte: „Wir können jetzt noch ewig hier stehen bleiben oder wo hingehen, wo es bequemer ist.“ Das war jedoch mehr ein versteckter Befehl gewesen als eine einfache Aufforderung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)