Schatten der Vergangenheit von SharinganWolf (Wenn Schuldgefühle dich plagen!) ================================================================================ Kapitel 3: Die ganze Wahrheit!? ------------------------------- hier ist das nächste Kapitel und ich hoffe es gefällt euch :) also viel Spaß beim lesen ;p Die ganze Wahrheit!? Die ersten Sonnenstrahlen fielen auf den jungen Uchiha und weckten ihn sanft aus seinem Schlaf. Nach ein paar mal blinzeln, öffnete er verschlafen seine Augen. Ein komisches Gefühl beschlich seinen Körper und die Erinnerungen des gestrigen Tages kamen in ihm hoch. Ihm wurde plötzlich mulmig zumute und er sah sich aufmerksam um. Erleichtert atmete er aus, als er feststellte, dass er sich in seinem Zimmer befand. //War das bloß ein Traum?// fragte er sich in Gedanken, wodurch er nur noch verwirrter wurde. Für einen Traum war das ziemlich real, aber wenn das wirklich passiert war, stellte sich die Frage, ob er nun da hingehen sollte oder es besser bleiben lassen. Es wäre bestimmt eine Falle. Was sollte er bloß tun? Wie jeden Morgen warteten die drei Genin von Team 7 zwei Stunden auf ihren Sensei, der, wie Sasuke schon vermutete, mit einer neuen Lektüre bestückt war. Das Training ging bereits vier Stunden und Sakura legte wieder mal eine kleine Pause ein. Sie konnte einfach mit dem Durchhalte vermögen der Jungs nicht mithalten. Erschöpft schaute sie den beiden zu, als ihr etwas auffiel und sie aufstand. Sasuke war schon ziemlich aus der Puste, dennoch wollte er nicht aufhören. Ihm ging gerade soviel durch den Kopf und irgendwie musste er ja seinen Stress abbauen. Der Uchiha sammelte wieder etwas Chakra in seiner Handfläche, um erneut an seiner Technik zu feilen und zu verbessern, als er die Kunoichi auf sich zu kommen sah. „Sasuke-kun, du solltest mal eine Pause machen.“ sagte Sakura besorgt, woraufhin der Schwarzhaarige nur mit einem verdutzten „Hä“ antwortete. „Du bist total blass im Gesicht. Es wäre besser, wenn du ´nen Trainingsstop einlegst und dich etwas ausruhst.“ „Sakura-chan hat recht. Du siehst heute total erschöpft aus.“ unterstützte Naruto sie. Sasuke guckte nur ganz verdattert. Wie bitte? Seit wann interessierten sie sich für sein Wohlergehen? OK, eigentlich machten die das ja ständig, aber trotzdem. Er wusste wohl selbst, was am besten für ihn war. Da brauchten die sich gar nicht darum kümmern. Er wusste selbst, dass er in letzter Zeit nicht ganz auf der Höhe war. Die ständigen Alpträume, seine zusätzlichen Trainingseinheiten, die er Abends noch einlegte, wodurch er auch mal Bewusstlos im Wald lag und dort übernachtete, und seinen immer noch nicht wissend Realen-Traum von letzter Nacht, ließen ihn ziemlich kaputt wirken. Aber würde das nicht jeden so mitnehmen? Auf jeden Fall ließen Naruto und Sakura nicht mit sich reden, auch wenn der Sharingan-Träger ihnen verdeutlichte, dass er gut auf sich allein aufpassen konnte. Die rosahaarige Kunoichi versuchte mit allen Mitteln, mit tatkräftiger Unterstützung von Naruto, sodass sich der Uchiha langsam bedrängt fühlte, ihren sturköpfigen Kollegen dazu zu überzeugen, sich endlich hinzusetzen und sich auszuruhen. Eine Weile diskutierten die Teammitglieder noch, bis es ihrem Sensei zu viel wurde und er einschritt. „Ich würde mal sagen, wir machen Schluss für heute. So wie es aussieht, habt ihr sowieso keine Lust mehr.“ sagte Kakashi, während er auf seine Schüler zuging. Ein einverstandenes Nicken kam von den Dreien. Sasuke war erleichtert, nun war er die beiden Nervensägen endlich los. Doch für ihn sollte die Tortour noch nicht zu Ende sein. „Und du kommst mal mit mir mit.“ befahl der Jonin lächelnd, während er seinen Arm um den Hals des Uchiha´s legte. Sasuke wurde leicht nervös, als Kakashi ihn so mit sich schliff. Die beiden anderen sahen ihnen nur verdutzt hinterher, ehe sich ihre Augen kreuzten und sie nichts ahnend die Schultern zuckten. Der Kopierninja entfernte sich erst mal mit seinem Schützling, bevor er zu sprechen begann. „Die beiden haben Recht, Sasuke!... Was ist nur los mit dir? In letzter Zeit wirkst du so kraftlos. Du isst kaum noch was und richtig schlafen scheinst du auch nicht mehr zu tun.“ kommentierte er und hielt den Uchiha kurz zum Stehen an. „Es ist nichts!“ blockte Sasuke ab und befreite sich aus dem Griff seines Sensei´s. Er ging ein paar Schritte, bevor er ein Seufzen seitens Kakashi vernahm, der sich dann auch wieder in Bewegung setzte und zu dem Schwarzhaarigen aufschloss. „Du solltest nicht alles auf die leichte Schulter nehmen. Und vielleicht auch mal darüber reden, dass wäre besser für dich.“ „Tze.“ //Was für ein Sturkopf.// dachte sich der Kopierninja und schüttelte leicht den Kopf. //Wo soll das bloß hinführen?// >Im Hokage-Turm< „Was will denn die alte Schabracke von uns?“ beschwerte sich der Uchiha genervt. „Na na na. Red nicht so über unser Oberhaupt.“ tadelte ihn Kakashi. „Außerdem wirst du es ja gleich erfahren. Also zügle deine Zunge!“ „Tze.“ Er ließe sich doch von niemanden das Sprechen verbieten. Nach einem Klopfen an der Tür folgte ein „Herein“ aus dem Zimmer. Die beiden Shinobi traten in das Büro des Hokage ein und stellten sich vor den großen, hölzernen Tisch auf. „Schön das ihr endlich da seit. Auch wie immer mit Verspätung, Kakashi.“ sagte die Frau mit dem großen Busen. Sie faltete ihre Hände ineinander und musterte die beiden Ninjas. „Naja, wie auch immer. Kommen wir nun zum Hauptanliegen.“ fing Tsunade an zu erzählen und richtete sich dabei an den Uchiha. „Sasuke, wie du vielleicht schon weißt, bekommt euer Team für Morgen eine Mission der Klasse B...“ Der Angesprochene schaute überrascht zu seinem Sensei, bevor er ihre Frage verneinte. „Macht ja nichts. Jetzt weißt du´s. Auf jeden Fall, hab ich von Kakashi erfahren, was in letzter Zeit so... wie soll ich es sagen... was für Spannungen zwischen euch abgelaufen sind und noch ein paar andere Dinge. Von daher... wirst du an dieser Mission nicht teilnehmen.“ „Was?“ entfuhr es dem Schwarzhaarigen. Hatte er sich gerade verhört? Sie konnten ihm doch nicht einfach so den Auftrag entziehen. Mit welcher Begründung denn bitte schön? „Du solltest dich etwas ausruhen und mal eine Pause machen, das täte dir gut. Deshalb bist du des Weiteren vom Dienst suspendiert.“ „WAS?“ Nun riss Sasuke endgültig der Geduldsfaden und seine Fassung flog dahin. „WARUM GLAUBT EIGENTLICH JEDER ZU WISSEN, WAS GUT FÜR MICH IST?“ schrie er ihnen entgegen und verschwand aus dem Büro, natürlich nicht ohne noch mal ordentlich die Tür hinter sich zu zuknallen. Das Geschrei, was Tsunade ihm noch hinterher warf, nahm er gar nicht wahr. Er war stock sauer. Alle hielten ihm Predigten, was er zu tun und was er zu lassen hatte. Die hatten doch keine Ahnung. Er konnte selbst über sein Leben entscheiden, schließlich war er seit seinem achten Lebensjahr allein. Da mussten die ihm jetzt keine Vorträge halten, was seine Gesundheit anbelangte. Ein tiefer Seufzer ging von der Sannin aus, bevor sie sich wieder in ihren Stuhl zurück fallen ließ, aus dem sie sich vor kurzer Zeit erhob, um dem Uchiha noch eine Standpauke vorzulegen. „Ich verbitte mir diesen Ton!“ Sie richtete sich wieder an den Jonin, während sie sich einen Becher Sake einfüllte. „Du solltest dem Bengel mal Manieren beibringen.“ wies Tsunade den Kopierninja hin, bevor sie mit ihm die letzten Details der morgigen Mission durchging. >In Sasuke´s Wohnung< Zusammengekauert saß der junge Uchiha in der dunklen Ecke seines Zimmers. Seine Beine hatte er eng an seinen Körper geschmiegt und mit seinen Armen diese umschlungen. Sein Kopf ruhte auf seinen Knien, während er erschöpft seine Augen schloss. //Immer wollen mir alle Vorschriften machen. Wie ich das hasse!// Etwas unsanft schlug er auf dem Boden auf, bevor er erschrocken seine Augen aufriss. Er richtete sich sofort wieder auf, als er mitbekam, dass er wohl umgekippt war. Er war anscheinend so erschöpft gewesen, dass er kurz eingenickt war. Der Schwarzhaarige lehnte sich mit seinem Rücken an die Wand, bevor er sich an dieser abdrückte und aufstand. Er marschierte in die Küche, um sich etwas zu Essen zu machen, als ihn ein Blick aus dem Fenster zum Stehen bleiben veranlasste. Es war bereits duster draußen, nur einzelne Sterne waren am Himmel zu sehen und erleuchteten die Nacht. Er hatte wohl doch länger geschlafen, als er geglaubt hatte. Plötzlich kam ihm etwas in den Sinn, was ihn aus der Wohnung rennen ließ. Es war bereits nach Sonnenuntergang und wenn das Gestern kein Traum gewesen war, dann wird er dort auf ihn warten. Sollte er endlich die Antworten bekommen, nach denen er sich schon so lange gesehnt hatte? Sollte er wirklich die Wahrheit über jenen Tag erfahren? Die GANZE Wahrheit? Er wusste doch, was damals passiert war, oder etwa nicht? Wurde ihm etwas verschwiegen? Aber was sollte das sein? Er war sich überhaupt nicht mehr im Klaren darüber, was damals wirklich abgelaufen war. Innerlich total verwirrt, lief er die Straßen Konoha´s entlang, bis er endlich am Uchiha-Viertel ankam. Etwas außer Atem ging der Sharingan-Träger durch die leeren Gassen seines ehemaligen Zuhauses. Aufmerksam schaute er sich um, doch er fand keine Spur von seinem (geliebt) verhassten Bruder. War das alles doch bloß ein Traum? Konnte er sich das alles bloß eingebildet haben? Etwas verärgert darüber, dass er an den Blödsinn geglaubt hatte, wendete er auf seinem Weg und entschied sich, das Anwesen wieder zu verlasen, als er plötzlich ein vertrautes Chakra hinter sich spürte. Sein Atem stockte und sein Herz fing automatisch an schneller zu schlagen. Sein ganzer Körper verspannte sich und ein mulmiges Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Langsam drehte er sich um, um dann aufzusehen und in die dunklen Seen seines Bruders zu schauen. Ihm wurde leicht bange zu mute, als er Itachi so gegenüber stand. „Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr.“ erklang die tiefe Stimme des Nuke-Nin. Sasuke musste schwer schlucken. Es war komisch ihn wieder zutreffen und dann auch noch in so `friedlicher´ Weise. Der junge Uchiha musste sich sehr zusammen reißen, seinem Gegenüber nicht gleich an den Hals zu springen. „Jetzt rück endlich mit der Sprache raus!“ forderte der Schwarzhaarige gereizt. „Auf den Mund gefallen, bist du ja nicht.“ stellte Itachi fest und ließ sich von seinem kleinen Bruder nicht aus der Ruhe bringen. „An deiner Erziehung muss wirklich noch viel getan werden.“ seufzte er. „Ach. Und wer ist daran schuld, hä? Wer hat mir denn meine Eltern genommen?“ schrie Sasuke schon halb. „Es musste sein.“ „WIE BITTE?“ „Hör zu, Sasuke. Ich musste es tun. Sonst wäre nicht nur unsere Familie, sondern auch ganz Konoha untergegangen.“ fing Itachi an zu erklären. Sasuke war fassungslos. „Was?“ Er verstand überhaupt nichts mehr. „Unser Clan hatte einen Putsch organisiert, um das Dorf in Besitz zu nehmen. Das hat etwas mit der Gründungsgeschichte Konoha´s zu tun, aber das würde jetzt zu weit führen. Sasuke, du warst damals zu klein um das zu verstehen. Es gab viel Schlimmes auf der Welt. Und mit Konoha als Großmacht wäre ein Angriff auf dieses Schadhaft für alle Beteiligten gewesen. Es ist nicht zu beschreiten, dass es viele Opfer auf beiden Seiten gegeben hätte. Und egal wie diese Schlacht ausgegangen wäre, das Dorf wäre erheblich geschwächt und dadurch ein leichtes Angriffsziel für andere Ninja-Dörfer gewesen. Dadurch wäre der nächste Ninja-Weltkrieg ausgebrochen. Und den hätten wir bestimmt nicht überlebt... Verstehst du das, Sasuke? Die Sicherheit unserer Heimat stand auf dem Spiel, deine Sicherheit… Als großer Bruder muss ich doch dafür sorgen, dass es dir gut geht, oder etwa nicht?“ lächelte Itachi ihm entgegen. Er wusste, dass es schwer für Sasuke war, dies zu begreifen, aber er musste es ihm einfach sagen. In den letzten Jahren hatte er immer geschwiegen und es hat ihn innerlich zerfressen. Keine ruhige Minute blieb ihm gewehrt, ohne das er an seinen kleinen Bruder, an dessen Einsamkeit er Schuld hatte, dachte. Sasuke war total perplex. Er wusste nicht mehr, was er denken sollte. Er atmete schwer und sein Blick ging einfach nur ins Leere. //Was hat er gesagt? Soll das die Wahrheit sein? Das kann doch nicht sein. Mutter. Vater. Nein. So etwas würden sie doch nicht tun. Auf keinen Fall. Was sollten sie gegen Konoha haben? Nein. Das kann nicht sein. Niemals.// Sasuke wurde immer hektischer und das Atmen fiel ihm sichtlich schwer. Itachi sah ihn mitleidig an, glaubte sogar, sein Bruder würde einen Anfall kriegen. „WIE KONNTEST DU DAS TUN?... DU HAST MICH EIN LEBENLANG MIT EINER LÜGE LEBEN LASSEN. DU HAST MICH IN DEM GLAUBEN GELASSEN, UNSER CLAN WÄRE STOLZ UND ERHABEN, DABEI IST ER NUR DRECKIGER ABSCHAUM.“ schrie er aus Leibeskräften, wusste er ja selbst nicht, was er da von sich gab. Sasuke bereute es zu tiefst, das gesagt zu haben, gab er Itachi ja damit bezüglich recht. Er war verwirrt, konnte sein Denken überhaupt nicht mehr nachvollziehen. Er wollte nie Schande über seinen Clan bringen und jetzt verurteilte er sie schon selbst. Plötzlich schoss dem jungen Uchiha etwas ganz anderes in den Sinn. //Er war um meine Sicherheit besorgt? Er wollte mich beschützen? Aber... Nein. Er hat mich allein gelassen.// Sein Kopf streckte in die Höhe und sah in die schwarzen Ovale Itachi´s. //Deswegen hat er mich am Leben gelassen.// Sasuke war total aufgelöst. Er spürte, wie er seine Kraft verlor, seine Knie weich wurden und er langsam zu Boden sank. Seine Augen füllten sich mit Tränen, konnte er seine Gefühle einfach nicht mehr zurück halten. Irgendwie musste er ja seiner Trauer Ausdruck verleihen. Die salzige Flüssigkeit lief stumm von seinen Wangen und tropfte von seinem Kinn auf den kalten Boden. Er war am Ende. Itachi tat es innerlich weh, seinen Bruder so zu sehen. Er kehrte ihm den Rücken und wollte gerade verschwinden, als er plötzlich Sasuke´s Stimme vernahm und ihn so zum Anhalten bewegte. „Warte!“ schrie er ihm nach. Er war nervlich fertig, ein totales Frack. Er fühlte sich wie der kleine Junge von damals, der seinem Bruder ständig hinterher lief. „Du kannst mir doch nicht erst die Wahrheit sagen und dann einfach verschwinden.“ gab er unter Tränen von sich. „ITACHI!“ schrie er aus voller Kehle, als sich der Angesprochene wieder in Bewegung setzte, jedoch dann kurz stoppte und sich halb zu ihm umdrehte. Sein Blick war so niedergeschlagen, so traurig. So etwas kannte Sasuke von seinem Bruder nicht. Diese Gefühlsregungen blieben ihm bisher immer verwehrt. Dieses Bild versetzte ihm einen Stich im Herzen und plötzlich packte ihn ein Gefühl, das ihn zu Itachi laufen ließ. Auf einmal war all sein Hass verflogen. Keine Wut. Keinen Zorn. Er fühlte nichts dergleichen. Sein Rachetrieb war verschwunden. Er spürte nur noch die Leere, die in ihm hauste und ihn mit jeder einzelnen Faser tiefer in die Einsamkeit verbannte. „Nimm mich bitte mit.“ schluchzte er leise, während er seinem Bruder fest in die Augen sah. „Lass mich nicht wieder allein.“ flüsterte er noch, bevor er vor Erschöpfung zusammen brach und in Itachi´s Arme fiel. Der ältere Uchiha hob den Jungen auf seinen Rücken und wendete seinen Blick auf das nun schlafende Gesicht seines kleinen Bruders. „Vergib mir, Sasuke. Aber ich kann dir nicht die ganze Wahrheit sagen.“ flüsterte er leise in den Wind, bevor er mit ihm aus dem Dorf verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)