Du weisst, was ich fühle von Nocturnus ================================================================================ Prolog: Homecoming - Der Held kehrt zurück ------------------------------------------ I'm staring out into the night, Trying to hide the pain. I'm going to the place where love And feeling good don't ever cost a thing. And the pain you feel's a different kind of pain. I'm going home, Back to the place where I belong, And where your love has always been enough for me. I'm running from. No, I think you got me all wrong. I don't regret this life I chose for me. But these places and these faces are getting old So I'm going home. Well I'm going home. The miles are getting longer, it seems, The closer I get to you. I've not always been the best man or friend for you. But your love, remains true. And I don't know why. You always seem to give me another try. So I'm going home, Back to the place where I belong, And where your love has always been enough for me. I'm running from. No, I think you got me all wrong. I don't regret this life I chose for me. But these places and these faces are getting old. Be careful what you wish for, 'Cause you just might get it all. You just might get it all, And then some you don't want. Be careful what you wish for, 'Cause you just might get it all. You just might get it all, yeah. Oh, well I'm going home, Back to the place where I belong, And where your love has always been enough for me. I'm not running from. No, I think you got me all wrong. I don't regret this life I chose for me. But these places and these faces are getting old. I said these places and these faces are getting old. So I'm going home. I'm going home. Reifahn wandelte über die saftig grünen Wiesen, die die Umgebung um sein Heimatdorf umgaben. Es war ein erhebendes Gefühl endlich, nach all diesen Jahren, wieder nach Hause zurückzukehren. Er mochte Schachten geschlagen haben, Kriege gewonnen, doch eines hatte er nie vergessen: Seine Liebe zu diesem einen Mädchen. Sieben Jahre waren es nun schon. Sieben Jahre, in denen er sie nicht mehr gesehen hatte. Würde sie sich wohl an ihn erinnern? Aber schließlich hatte auch sie ihn geliebt. Warum also nicht? Der Krieger erklomm den letzten Hügel, der ihn noch von seinem Zuhause trennt. Die Sonne stand schon tief und sein Reisemantel wehte im lauen Wind. Sein Blick fiel hinab in das Tal, in dem das verschlafene Dorf ruhte. Ein leichtes Lächeln kam Reifahn über die Lippen. „Ich bin wieder da“, hauchte er und seine Worte schienen vom Wind getragen zu werden. Seine Augen funkelten. Er schloss sie und genoss noch einmal den sanften Wind in seinem Gesicht, bevor er sich hinunter ins Dorf begab. Seine Heimat, die sich in all dieser Zeit nicht sonderlich verändert hatte. Reifahn musste zugeben, dass alles noch genauso wie damals schien. Auch er, der mittlerweile erwachsen geworden war, hatte sich doch auch im Grunde nicht wesentlich geändert. Schließlich kam er dem Palisadenzaun und dem Dorftor immer näher und wie auch damals standen zwei Wachen vor dem Tor, die verschlafen und auch etwas gelangweilt, auf ihren Speeren lehnten. Als Reifahn näher trat stellte sich einer der Torwächter vor ihn. Dessen Blick fiel sofort auf das Schwert, das der Krieger an seiner linken Seite trug. „Was wollt Ihr hier?“, kam sofort die forsche Frage. Feindselig blitze er Reifahn an. „Aber, aber. Begrüßt man so einen Sohn des Dorfes?“, kam die Gegenfrage von Reifahn, der einen fragenden Ausdruck aufgesetzt hatte. Ganz plötzlich verwandelte sich die Feindseligkeit des Wächters in reine Freude und er klopfte Reifahn mit einer Hand auf die Schulter. „Das glaube ich doch nicht. Reifahn! Hey, Kifah. Du glaubst mir nicht, wenn ich dir sage, wer gerade vor mir steht“, rief der eine Wächter dem anderen zu. Der Angesprochene bewegte sich auf die zwei anderen zu. Sein Gesicht sprach, dass es über den Tag nicht viel Interessantes zu sehen gegeben hatte. „Rück schon raus mit der Sprache“, maulte Kifah. „Ich sag’s dir: Reifahn ist zurück!“ Kifah strahlte dem Krieger förmlich entgegen und musste lachen. „Das ist nicht wahr. Das du dich noch mal hier blicken lässt.“ Reifahn begrüßte die beiden Wächter mit freundlichen und fröhlichen Worten. „Und? Lasst ihr mich eintreten?“, fragte er dann schließlich. „Du bist immer willkommen“, meinte Kifah nur und bat darum, dass Reifahn eintrat. Nun war er endlich wieder zu Hause. Der Krieger trat unter dem alten, hölzernen Dorftor hindurch und wieder musste er feststellen, dass sich nichts, aber auch gar nichts verändert hatte. Endlich melde ich mich auch mal mit einer längeren Story zu Worte. Wenn es euch bis hierhin gefallen hat, dass wartet doch bitte auch noch auf den Rest des Ganzen. Ach, Kommentare wären auch neine feine Sache^^ Kapitel 1: Twice - Liebe noch einmal ------------------------------------ Dieses Kapitel ist jetzt vielleicht nicht so der Wahnsinn, aber es wird schon noch besser, das bezweifle ich nicht. Dennoch würde ich mich über Kommentare freuen. Was it an angel That knocked on my door Or was it the wind? Was i still sleeping Lost in a dream Or was it you? Ohhh We swam in the fountains Beneath the northern stars We cried from the laughter And died in each others arms Remember and live forever Remember to live for love I got back my letters Ages ago Your address unknown I passed a stranger Who had your eyes Or was it you? Ohhh We ran through the graveyard To catch the midnight sun We danced drunk and naked Until the summer was gone Remember and live forever Remember to live for love Remember to live for love Reifahn wandelte durch die Straßen seines Dorfes. Viele der Dörfler schauten ihn tuschelnd hinterher. Er verstand nicht viel, von dem, was sie sagten, als sie mit ihren Zeigefingern auf ihn deuteten, doch er kümmerte sich nicht darum. Keiner von ihnen erkannte den jungen Knaben, der vor sieben Jahren aus ihrer Mitte ging um Großes zu vollbringen. Ja, er hatte sich verändert. Er war nicht mehr der Bauernjunge, der er einst gewesen war, auch wenn er dieses nahezu sorglose Leben ab und an vermisste. Sein Weg führte in den Kern der Stadt. Hier stand sein Elternhaus. Hier wohnte seine Familie. Sein Herz machte Sprünge, als er daran dachte, dass er seine Mutter und seinen Vater endlich wieder sehen konnte. Doch seine Freude sollte einen jähen Dämpfer erhalten, als er sein Elternhaus erblickte. Es war baufällig, einige der Fenster waren zersprungen und andere völlig verkrustet vor Dreck. Er trat näher bis heran zur Tür. Sie war nicht verschlossen und gab daher einem leichten Druck von Seitens Reifahns nach und öffnete sich. In seinen Augen stand der Schock geschrieben, als er das Innere des Hauses sah. Es war alles voller Staub, als hätte hier schon seit Jahren niemand mehr gewohnt. Alles war morsch und marode. Die Treppe, die hinauf ins Obergeschoss führte war anscheinend schon eine lange Zeit nicht mehr benutzt worden. Reifahn schlug die Augen nieder. ‚Was zum…?’, fragte er sich in Gedanken, plötzlich spürte er den Druck einer Hand auf seiner Schulter. Der Krieger wandte sich reflexartig um und schaute in die bildschönen, smaragdgrünen Augen einer jungen Frau. Sie war ein Kopf kleiner als Reifahn selbst, ihr Haar fiel in den langen, goldblonden Strähnen bis zu ihrer Hüfte herab. Reifahn bemerkte, dass sie ihn aus traurigen Augen heraus ansah. „Hier wohnt schon seit vier Jahren niemand mehr.“ „Was ist mit seinen Bewohnern passiert?“, fragte Reifahn fassungslos. Wieso stand sein Elternhaus völlig leer. Was war mit seinen Eltern passiert. „Vor vier Jahren etwa wurde die Frau schwer Krank und starb bald darauf. Ihr Mann hat diesen Verlust nie verkraften können. Man sagt er starb an gebrochenem Herzen.“ Reifahn ließ seinen Blick noch einmal in das Innere der einstigen Behausung schweifen und unbewusst sammelten sich Tränen in seinen Augen. Seine Eltern waren beide…tot? „Das…das kann nicht sein“, wisperte er mehr zu sich selbst als zu der jungen Frau. Auf seine Worte hin hob sie ihren Kopf. „Habt Ihr etwas gesagt?“, erkundigte sie sich, doch der Krieger schüttelte nur den Kopf. Seine Eltern, seine Familie war gestorben und er wusste es noch nicht einmal. Welch eine Schande er doch war. Mit hängendem Kopf schloss er die Tür, die diese Bewegung mit knarrenden Geräuschen quittierte. Er wandte dem Haus den Rücken zu und ging die Straße wieder hinab, die er zuvor hinaufgekommen war. Wieso hatte Kifah ihm nichts davon gesagt? Diese Frage sollte sich ihm erst viel später offenbaren. Er schaute sich noch einmal um. Die junge Frau mit den grünen Augen und den blonden Haaren schaute ihm nach. Irgendwie war es ihm so vorgekommen, als hätte er sie gekannt. Die konnte jedoch auch nur Einbildung gewesen sein. Sein Schritt lenkte Reifahn in Richtung einer alten Schenke, in der er früher als junger Bursche immer mit seinen Freunden seine Freizeit verbracht hatte. Einer dieser Freunde war Kifah gewesen. Schließlich erreichte er die baufällige Schenke, die nichts von ihrem brüchigen Scharm verloren hatte. Er öffnete die Tür und trat ein in die verrauchte und stickige Atmosphäre. Reifahn suchte sich einen Platz in einer dunkleren Ecke der Schenke und ließ sich auf einem hölzernen Stuhl nieder, der unter seinem Gewicht aufjaulte. Er verdeckte sein Gesicht mit seinen Händen um die Tränen zu verbergen, die nun so heiß auf seinen Wangen brannten. Auf einmal hörte er eine vertraute Stimme. „Es tut mir leid, Reifahn.“ Reifahn schaute auf und sah aus vertränten Augen heraus in Kifahs Gesicht. Er sah traurig aus. Schließlich setzte er sich zu seinem alten Jugendfreund und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Wie hast du mich gefunden?“, fragte Reifahn ohne den Blick von Kifah zu wenden. „Ich wusste, dass du früher oder später vom Schicksal deiner Eltern erfahren würdest. Diese Schenke schien mir am wahrscheinlichsten.“ Reifahn nickte nur und starrte dabei die Tischplatte an. „Es tut mir aufrichtig Leid. Ich hätte es dir sagen sollen, aber…ich konnte es einfach nicht.“ „Ich kann dich verstehen“, erwiderte Reifahn mit monotoner Stimme. Dieser Schlag saß immer noch zu tief. „Ich weis, dass es zu viel verlangt wäre, wenn ich dich bitte zu vergessen, aber vielleicht kann sie dich aufmuntern.“ Kifah sprach diese Worte mit einem traurigen Lächeln im Gesicht. Schließlich wank er einer Person zu, die außerhalb der Sicht des Kriegers stand. Er schien einen kurzen Moment erstaunt, als er die blonde, junge Frau wieder sah, die ihm vom Schicksal seiner Eltern erzählt hatte. „Wer ist sie?“, fragte Reifahn. Kifah stemmte die Fäuste in die Hüfte und sah den Krieger mit einem tadelnden Blick an. „Also wirklich Reifahn.“ Bei diesen Worten weiteten sich die smaragdgrünen Augen der jungen Frau und sie starrte nun nur noch auf den im Zwielicht sitzenden Mann. „Erkennst du sie wirklich nicht?“ „Wenn ich sie erkennen würde, würde ich dich nicht fragen, oder?“ Nun veränderte sich der Blick der jungen Frau von einem staunenden in einen beleidigten. „Willst du mir etwa weismachen, dass du mich vergessen hast?“, rief die junge Frau mit beleidigter und zugleich etwas zorniger Stimme. Nun fiel es Reifahn wie Schuppen von den Augen. „Das…das kann nicht… Linajah?“ Endlich strahlte die junge Frau, die sich als Reifahns Jugendliebe herausstellte. „Du…du hast dich verändert“, stellte der Krieger fest. „Du aber auch, Herr Paladin am Hofe des Königs.“ Ein breites Lächeln erschien auf Linajahs und Kifahs Gesichtern, als sie sahen wie Kai sein Gesicht verzog. „Wie habt ihr davon erfahren?“ „Ganz einfach“, hob Kifah an. „Es kommt ja nicht oft vor, dass ein Sohn dieses Dorfes zum Königshof geht um der Armee beizutreten. Da versorgt man sich eben Informationen.“ Reifahn musste unweigerlich lächeln. „Setzt euch doch bitte. Wir müssen uns nicht im Stehen unterhalten.“ Linajah und Kifah taten wie ihnen geheißen und ließen sich an Reifahns Tisch nieder. Sie unterhielten sich stunden lang. Über die alten Zeiten und über die vergangenen sieben Jahre. Was alles geschehen war und Reifahn berichtete von seinen heroischen Taten im Dienste der königlichen Armee. Die Zeit verstrich rasch und schon war es weit nach Mitternacht. Schließlich standen die drei Jugendfreunde vor der Schenke. Kifah hatte sich bereits von den beiden anderen verabschiedet und war nach Hause gegangen, doch Reifahn machte sich seinerseits Gedanken über seinen Verbleib. Ein Zuhause hatte er nicht mehr. „Du kannst mit bei mir übernachten“, bot ihm Linajah plötzlich an, als hätte sie seine Gedanken gelesen. „Das wird wohl das Beste sein“, antwortete Reifahn und rieb sich am Hinterkopf. Reifahn und Linajah gingen nebeneinander durch das schlafende Dorf. „Es ist schön, dass du wieder da bist“, sagte Linajah. Der Krieger nickte. „Finde ich auch“, antwortete er nur. Schließlich erreichten sie das Haus der jungen Frau. Sie wohnte etwas abseits des restlichen Dorfes. Hier konnte man bereits das Meer hören, das sich hinter den Hügeln, die das Dorf umgaben, erstreckte. Linajah blieb stehen und schaute in die Richtung, in der die Klippen lagen. „Weist du noch, wie wir als Kinder jeden Tag dort waren und uns den Sonnenuntergang angeschaut haben?“ Sie schien in Gedanken und Erinnerungen aus alten Tagen zu schwellen. Auf einmal überkam Reifahn ein Gefühl, dass er immer nur in ihrer Nähe verspürt hatte. Er trat hinter sie und legte seine Arme um ihre Schultern. „Linajah“, hauchte er leise, als hätte er die Befürchtung, es könne sie jemand hören. „Ich habe all die Jahre, jeden Tag immerzu an dich denken müssen. Dass ich nun hier bei dir stehe kommt mir vor wie ein Traum.“ Reifahn hatte seine Gefühle zu ihr über die lange Zeit nicht vergessen. Er hatte sie für sich bewahrt. „Es ist kein Traum, Reifahn. Du bist hier und dabei geht mir mein Herz auf.“ Noch einige Zeit standen sie in stiller Umarmung einfach nur da. Keiner von beiden bemerkte, dass finstere Augen sie aus der Dunkelheit anstarrten. Kapitel 2: Bittersweet – Erinnerungen an damals ----------------------------------------------- I’m giving up the ghost of love in the shadows cast on devotion She is the one that I adore creed of my silent suffocation Break this bittersweet spell on me lost in the arms of destiny Bittersweet I won’t give up I’m possessed by her I'm bearing her cross She's turned into my curse Break this bittersweet spell on me lost in the arms of destiny Bittersweet I want you I’m only wanting you And I need you I’m only needing you Break this bittersweet spell on me lost in the arms of destiny Break this bittersweet spell on me lost in the arms of destiny Bittersweet... Reifahn erwachte aus einem unruhigen Schlaf. Er war schweißgebadet und keuchte. Seine leichte Leinenkleidung klebte förmlich an seiner Haut. „No immer diese Träume“, hauchte er leise zu sich selbst. Er stand auf und ging an das einzige Fenster in dem kleinen Raum. Der Morgen graute, doch die Sonne war noch längst nicht aufgegangen. Aus einer Laune heraus verließ Reifahn das Zimmer und auch Linajahs Haus. Sein Weg führte ihn zu den Klippen, an denen er damals immer mit ihr und Kifah gesessen hatte. Erinnerungen an die vergangene Zeit wurden wach. Der Krieger ließ sich am Rand der Klippe nieder und ließ seine Beine frei baumeln. Sein Blick glitt über den noch dunklen Horizont. Die Sonne würde er im Rücken haben, wenn sie aufging, doch es war ein wundervolles Lichtspiel im Meer, das sich nun unter Reifahn erstreckte. Er ließ seine Gedanken schweifen und beinahe verblasste Erinnerungen kamen wieder zu ihm. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Wenn wir groß sind, dann heiraten wir, ja?“, sagte ein etwa zwölf Jahre junges, hübsches Mädchen. „Meinst du wirklich?“, fragte der weißhaarige Junge daraufhin. „Natürlich. Ihr passt doch klasse zusammen“, meldete sich nun auch ein schwarzhaariger Bursche zu Worte. Die drei Kinder saßen am Rand der Klippe und die Sonne begann langsam im Meer zu verschwinden. Die Augen der Kinder leuchteten. Noch immer empfanden sie solche Augenblicke als magisch und unvergänglich. Doch wie es nun einmal mit den schönen Dingen des Lebens war vergingen sie. Der weißhaarige machte jedoch ein langes Gesicht. „Was ist den los mit dir?“ Das Mädchen beugte sich zu ihm hin. „Ich weis nicht so recht. Wenn wir heiraten, dann kann ich doch keine Abenteuer mehr erleben“, meinte der Angesprochene nur. „Oh doch, das wirst du“, meinte der Schwarzhaarige und erhob dabei seinen Zeigefinger. „Meine Mama sagt immer, dass die Ehe das größte Abenteuer überhaupt ist.“ Die Kinder lachten, verstanden sie diese Worte doch noch nicht, aber sie fanden sie einfach lustig. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Reifahn lächelte leicht, doch wusste er, dass dies nur Erinnerungen waren. Erinnerungen an eine glückliche Kindheit, bevor er die Schrecken des Krieges kennen gelernt hatte und innerlich zu einem anderen Menschen wurde, der weder Mitleid noch Liebe kannte. Sein Blick fiel hinunter auf die Brandung, an der sich die Wellen brachen und die Gischt schäumte. Dies war immer schon eine beruhigende Melodie für ihn gewesen. Balsam für seine Seele. „Hier bist du also“, sagte auf einmal eine weibliche Stimme hinter ihm. Er brauchte sich nicht extra umzudrehen, um zu wissen, dass es Linajah war, die hinter ihm stand. „Dieser Ort weckt Erinnerungen, nicht wahr?“ „Allerdings. Das tut er.“ Die junge Frau ließ sich neben dem Krieger an dem Rand der Klippe nieder und schaute aufs Meer hinaus. „Hier haben du, Kifah und ich immer gesessen und uns den Sonnenuntergang angesehen.“ Reifahn nickte nur, doch antwortete er nicht. „Das waren noch schöne Zeiten.“ Mit einem leicht verträumten Blick und schief gelegtem Kopf Blickte Linajah hinab ins Meer. Reifahn bemerkte wie wundervoll sie im Licht der aufgehenden Sonne aussah. Als sie seine Blicke bemerkte und ihn ansah schaute er schnell weg und wurde leicht rot. Linajah musste lächeln. „Was hast du denn auf einmal?“. Fragte sie mit belustigter Stimme, doch wieder antwortete Reifahn nicht, aber er genoss Linajahs Gesellschaft. Sie neben sich zu wissen ließ ihm das Herz aufgehen. Es bedurfte keiner Worte. Diese stille Zweisamkeit reichte ihm völlig aus. „Na wen haben wir den da?“, rief plötzlich eine gehässige Stimme hinter ihnen. Reifahn wandte sich nicht um, doch er erkannte denjenigen, dem diese Stimme gehörte. „Was willst du denn hier, Marius?“ „Was denn? So eine Begrüßung nach all den Jahren?“ Schließlich erhob sich Reifahn doch und wandte sein Gesicht dem Neuankömmling zu. „Wieso sollte ich gerade dich begrüßen wollen?“ Reifahns Blick wanderte an dem rothaarigen jungen Mann auf und ab und blieb schließlich an den hellbraunen Augen hängen. Seine ganze Körperhaltung sprach das aus, was seine Stimme zu verbergen suchte. Er freute sich keineswegs Reifahn zu sehen. Er hasste ihn und Reifahn tat dies ebenfalls. Sie hatten sich gehasst seit sie Kinder waren und dies hatte sich in all den Jahren nicht geändert. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Oho, seht euch doch mal das hübsche Pärchen an, das wir hier haben“, höhnte Marius, der mit seiner Schlägertruppe um Reifahn und Linajah stand. Der weißhaarige ging ein paar Schritte auf Marinus zu, was den Sechzehnjährigen eher belustigte als es etwas anderes tat. „Lass sie in Ruhe, Marius!“ „Oh nein, habe ich Angst.“ Lautes Gelächter folgte seinen spöttischen Worten und Reifahn lief rot an. Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt, doch Linajah ergriff seine Rechte, woraufhin seine Wut allmälig verrauchte. Er wollte gerade mit Linajah gehen, als Marius an des Mädchens Haaren zog. Jetzt sah Reifahn rot und verpasste dem Übeltäter eine blutige Nase. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Lass gut sein, Marius. Verschwinde einfach von hier!“, sagte Linajah mit einem wenig begeisterten Tonfall. „Darf ich denn nicht meinen alten Freund Reifahn begrüßen?“ Marius hatte ein gespielt trauriges Gesicht gezogen, doch auf einmal wurde er zur Seite gestoßen. „Wahh…“, entfuhr es ihm, bevor er der Länge nach auf dem Boden landete. „Du hast die Dame gehört. Mach dich vom Acker!“ Ein mies gelaunt dreinblickender Kifah schaute auf den am Boden liegende Marius. „Ist ja schon gut“, maulte er, erhob sich und klopfte sich den Staub von den Kleidern. Danach jedoch ging er in Richtung des Dorfes davon. „Danke“, sagte Reifahn, als Kifah näher an die beiden herangetreten war. „Wie in alten Zeiten, nicht wahr?“, entgegnete der Schwarzhaarige mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Reifahn nickte und lächelte seinem alten Freund entgegen, hinter dem nun die Sonne emporstieg. Es schein fast so, als wären die vergangenen sieben Jahre niemals gewesen. Ich hoffe mal, dass dieses Kapitel euch besser gefällt als das Letzte^^ Kapitel 3: Choice – Entscheide dich ----------------------------------- When I see your smile The tears run down my face I can't really phrase And now that I'm strong I have figured out How this world turns colder and breaks through my soul And I know I'll find deep inside me I can be the one I will never let you fall I'll stand up with you forever I'll be there for you through it all Even if saving you sends me in heaven It's ok. It's ok. It's ok. Seasons are changing And waves are crushing And stars are falling off for us Days grow longer and nights grow shorter I can show you I'll be the one I will never let you fall I'll stand up with you forever I'll be there for you through it all Even if saving you sends me in heaven Cuz you're my, you're my, my, my true love, my whole heart Please don't throw that away Cuz I'm here for you Please don't walk away, Please tell me you'll stay, stay Use me as you will Pull my strings just for a drill And I know I'll be ok Though my skies are turning gray I will never let you fall I'll stand up with you forever I'll be there for you through it all Even if saving you sends me in heaven I will never let you fall I'll stand up with you forever I'll be there for you through it all Even if saving you sends me in heaven Einige Tage vergingen, doch Reifahn fühlte sich einfach nicht mehr wirklich zu Hause. Immer mehr realisierte er, dass er nicht mehr der Selbe war. Seine Heimat lag auf dem Schlachtfeld dieser Welt. Sein Zuhause war der Krieg. Jeden Tag saß er an den Klippen und dachte nach. Er wurde immer verschlossener, auch gegenüber Kifah und vor allem Linajah. Seine Gefühle konnte er nicht verleugnen, aber sie offenbaren war etwas anderes. Es war wesentlich schwieriger. Doch was sollte er machen? Konnte er ihr so etwas antun? Würde sie einen Krieger jemals lieben können? Er schüttelte den Kopf. „Ich hätte nicht zurück kommen sollen“, flüsterte er zu sich selbst. „Was redest du da für einen Unsinn?“, hörte er hinter sich die Stimme seines Jugendfreundes rufen. Kifah gesellte sich zu ihm und ließ sich neben ihm nieder. Sein Blick war auf das Meer gerichtet und ein zufriedener Ausdruck zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. „Was sitzt du hier so alleine rum und starrst Löcher in die Luft? Ich erkenne dich ja kaum wieder. Wo ist der Junge mit dem Lachen geblieben?“ „Diesen Jungen gibt es nicht mehr“, stellte Reifahn mit nüchternem Ton fest. Kifah blickte ihn betrübt an. „Reifahn. Wir sind seit unserer Kindheit Freunde. Was ist mit dir?“ Reifahn antwortete nicht. Was sollte er ihm sagen? Dass er Linajah liebte, doch nicht wollte, dass sie ihn genauso liebte, weil er ihr keinen Kummer bereiten wollte, sollte er einmal in einer Schlacht sein Leben lassen? „Dich bedrückt etwas, mein Freund. Sonst konnten wir doch über alles reden.“ Reifahn schaute auf und einige Tränen rannen sein Gesicht hinab. „Aber Reifahn?“ „Es ist viel passiert in den vergangenen sieben Jahren. Ich habe damals vieles zurückgelassen. Dinge, die mir wichtiger waren als alles andere. Außerdem verließ ich jemanden, der mir wichtiger war als mein eigenes Leben.“ „Linajah?“, fragte Kifah mit leiser Stimme. Reifahn nickte und schaute wieder ins Meer hinab. „Du machst dir Sorgen um sie, stimmt’s? Was wird aus ihr, wenn du auf dem Schlachtfeld dein Leben lässt.“ Es schien fast so, als könne Kifah seine Gedanken lesen, aber war das nicht so unter besten Freunden? „Darum geht es mir.“ „Hm“, machte Kifah. Er schien zu überlegen. „Das ist wahrlich ein Problem, aber ich kann dir etwas sagen.“ Er wandte sein Gesicht dem seines Freundes zu und lächelte breit über das ganze Gesicht. „Sie stand all die Jahre, jeden Tag, hier auf den Klippen und hat auf deine Rückkehr gewartet. Sie hat dich vermisst, Reifahn. Sie fühlt das Selbe für dich, was du auch für sie fühlst. Willst du mir jetzt sagen, dass du einfach wieder verschwinden und sie wieder allein lassen willst?“ „Nein, das nicht“, sagte Reifahn und schüttelte seinen Kopf. „Worauf wartest du dann noch? Sag es ihr schon, oder ich mach’s für dich.“ Reifahn sah auf einmal Kifah an und eine leichte Röte schoss dem Weißhaarigen ins Gesicht. „D-Du meinst ich…“ „Ja, dass meine ich!“, stellte Kifah bestimmt fest und schaute seinen Freund ernst an. Reifahn nickte und schaute nun entschlossen in Kifahs Augen. Dies war sein Entschluss und diesen würde er nun fortführen. Beide erhoben sich zeitgleich und wandten sich dem Dorf zu. Linajah ging mit besorgtem Blick durch die Straßen des Dorfes. Viele der Leute waren schon in ihren Häusern verschwunden, da die Sonne bereits unterging. Sie dachte nach. Über Reifahn. Was hatte er nur in den letzten Tagen? Er war so verschlossen und wortkarg, wie sie ihn noch nie erlebt hatte. „Was ist bloß mit dir los?“, fragte sie sich selbst, aber natürlich erwartete sie keine Antwort. Plötzlich stelle sich ihr eine Gestalt in den Weg. Linajah schreckte auf und hielt kurz inne, bis sie erkannte, wer sich ihr in den Weg gestellt hatte. „Marius. Was willst du denn?“, fragte sie mit wenig höflichem Tonfall. „Du kleines Miststück denkst wohl, nur weil dein großer, starker Krieger wieder hier ist kannst du dein dreckiges Maul aufreißen? Falsch gedacht!“ Marius holte aus und ein lauter Knall echote von den Hauswänden wieder. Linajah ging zu Boden und hielt sich die linke Wange. „Bist du jetzt völlig übergeschnappt?“, schrie sie ihm entgegen. „Bist du jetzt völlig übergeschnappt?“ Kifah und Reifahn schauten sich gegenseitig an und wussten sofort, dass diese Stimme zu Linajah gehörte. Beide rannte in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und sahen Linajah auf dem Boden und Marius, der sich über sie beugte. „Du dreckiger, kleiner…“, presste Reifahn hinter seinen Zähnen hervor, bevor er auf Marius zu rannte und diesem einen heftigen Tritt in die Seite verpasste. Marius wurde zu Boden geschleudert. Während dieser sich vor Schmerz auf dem Boden krümmte half Reifahn Linajah auf und funkelte dann den zu Boden Geworfenen hasserfüllt an. „Lass deine Finger von ihr!“, sagte er drohend und würdigte ihn dann keines Blickes mehr. Als die beiden wieder zu Kifah aufgeschlossen hatten klopfte dieser Reifahn auf die Schulter. „Starke Leistung“, meinte er, doch Reifahn schüttelte den Kopf. „Er hat Linajah geschlagen. Wenn er so etwas noch einmal versucht schwöre ich bringe ich ihn um!“ „Das ist er nicht wert“, sagte Linajah beschwichtigend und stellte sich vor Reifahn. Sie schaute ihn besorgt an. Der Krieger strich vorsichtig mit seiner rechten Hand über die Stelle, an der Linajah von Marius geschlagen worden war. „Schmerzt es sehr?“, fragte er mit besorgtem Blick. „Nein“, sagte Linajah mit einem Lächeln im Gesicht. Kifah grinste nur und zog sich ein Stück zurück. Besser hätte es nicht laufen können, abgesehen von der Schelle, die Linajah kassieren musste. „Reifahn, ich…“, begann Linajah, doch Reifahn legte ihr einen Finger auf den Mund um sie zu unterbrechen. „Ich weiß“, meinte dieser nur. Dann schließlich näherten sich ihre Gesichter einander an und einen Moment später waren die beiden Liebenden in einem leidenschaftlichen Kuss miteinander verbunden. Es war nur ein Augenblick, doch für die zwei schien es eine Ewigkeit. Als sie sich voneinander lösten sah Reifahn, dass Linajah Tränen in den Augen hatte. Auf seinen fragenden Blick hin antwortete sie: „Ich dachte, du würdest nie wieder zurück kommen. Ich dachte ich hätte dich verloren.“ Reifahn schloss seine Liebe in die Arme. „Nun bin ich jedoch hier. An deiner Seite werde ich bleiben“, flüsterte er ihr zu. Das Licht des Sonnenuntergans verlieh diesem Moment etwas Magisches und Atemberaubendes. Kifah beobachtete die beiden, die endlich zueinander gefunden hatten, mit einem liebevollen Lächeln, während er dich gegen eine Hauswand lehnte. Kapitel 4: Wither – Wenn ein Leben verwelkt ------------------------------------------- Once upon a time We had a lot to fight for We had a dream, we had plan Sparks in the air We spread a lot of envy Didnt´t have to care Once upon a time Remember when I swore My love is never ending And you and I will never die Remember when I swore We had it all We had it all I'll sail away It´s time to leave Rainy days are yours to keep I'll fade away The night is calling my name You will stay I´ll sail away Once upon a time We used to burn candles We had a place to call home The dream that we lived Was better than divine Every day was like a gift Once upon a time Remember when you swore Your love is never ending And you and I will never die Remember when we swore we had it all We'd never fall I'll sail away It´s time to leave Rainy days are yours to keep I'll fade away The twilight's calling my name You will stay I´ll sail away No reason to lie, no need to pretend I'm grateful to die to live once again I'm fearless to fly and reach for the end And reach for the end I´ll sail away I'll sail away It´s time to leave Rainy days are yours to keep I'll fade away The night is calling my name You will stay I´ll sail away I´ll sail away The night is calling my name I´ll sail away Der Morgen kam und Reifahn wachte neben Linajah auf. Sein Blick wanderte zur Decke. Nein, er bereute seine Entscheidung keineswegs. Er stand auf und kleidete sich an. Schließlich warf er noch einen Blick auf Linajah, die seelenruhig schlief. Sein Blick floh aus dem Fenster. Die Sonne war noch nicht vollends aufgegangen. Der Krieger entschied sich etwas frische Luft zu schnappen. Sein schweres Gemüt und die quälenden Fragen der letzten Tage waren aus seinem Kopf verschwunden. Nun fühlte er nur noch Glück. Als er dir Haustür öffnete stand ein erstaunter Kifah davor, der seinen Arm zum anklopfen erhoben hatte. Doch sein Gesichtsausdruck änderte sich schnell und aus dem Erstaunen wurde ein verschmitztes Lächeln. „Ihr habt also…“, setzte er an, wurde jedoch von einem mahnenden Blick Reifahns zum Schweigen gebracht. „Keine idiotischen Fragen, klar?“ Kifah nickte nur, doch sein Lächeln verschwand nicht aus seinem Gesicht. „Kommst du mit?“, fragte der Weißhaarige zu seinem Freund gewandt. „Wohin?“, stellte dieser seine Gegenfrage. „Zu den Klippen.“ Zusammen wandelten die beiden nebeneinander durch das Dorf, das, bis auf ein paar Ausnahmen, seelenruhig schlief. „Ihr habt es euch tatsächlich getraut. Ich bin stolz auf dich, Reifahn.“ Eine leichte Röte stieg in dem Gesicht des Kriegers auf und er rieb sich den Hinterkopf, doch antworten tat er nicht. „Aber ihr habt euch beide verdient“, fügte Kifah hinzu, als Reifahn keine Anstalten machte zu antworten. „Es muss schön sein frisch verliebt zu sein.“ „Ja, es ist ein unbeschreibliches Gefühl.“ Reifahn blickte auf zum Himmel, der sich während der Dämmerung leicht Rose verfärbt hatte und ein leichtes Lächeln trat auf seine Lippen. Einen weiteren Morgen saßen die beiden Jugendfreunde an der Klippe und beobachteten das Meer, während die Sonne hinter ihnen langsam nach oben stieg. Immer noch faszinierte Reifahn dieser Anblick. „Was hast du eigentlich als nächstes vor, Reifahn? Willst du wieder zu deinem Heer zurückkehren?“ „Nein“, antwortete der Angesprochene und schüttelte seinen Kopf. „Ich werde hier bleiben. Der Krieg reizt mich nicht mehr.“ „Gute Entscheidung.“ Auf einmal erschienen mehrere Schatten und Reifahn und Kifah wandten sich überrascht um. Beide konnten fünf Gestalten sehen, die direkt auf sie zusteuerten. Die beiden Freunde erhoben sich und starrten den Gestalten entgegen. „Ich kann mir schon vorstellen, wer da kommt und vor allem warum“, sagte Kifah mit monotoner Stimme. Reifahn ließ nur ein zustimmendes Brummen von sich hören. „Welch ein Zufall. Der strahlende Krieger und sein treuer Freund“, hörten sie die höhnende Stimme von Marius, als dieser sich mit seinen vier Kumpanen näherte. Erst jetzt erkannten sie, dass Marius einen wenig erfreuten Gesichtsausdruck hatte. „Was willst du hier?“, fuhr ihn Reifahn an. „Das wirst du schon früh genug erfahren.“ Marius zog einen Dolch hinter seinem Rücken hervor. Die Klinge glänzte verhängnisvoll im Licht der aufgehenden Sonne. „Du wirst büßen, ach so großer Krieger. Mal sehen wie unverwundbar du wirklich bist.“ In seinen Augen war die blanke Wut zu sehen. Vielleicht mischte sich auch ein aufkeimender Wahnsinn mit hinein. „Lass den Mist Marius!“, rief Kifah, doch Marius schien nicht auf ihn hören zu wollen. Schritt für Schritt trat er näher auf Reifahn zu. Dieser machte keine Anstalten zu verschwinden. Schließlich packten zwei von Marius Begleitern Kifah und hielten ihn fest. „Mach bloß keine Dummheiten“, sagte der eine mit dumpfer Stimme. Doch was sollte er tun? Er konnte sich nicht einmal bewegen. Wie gebannt starrte er nun auf Reifahn und Marius, der immer näher auf den Krieger zutrat. Plötzlich machte Reifahn einen Schritt nach vor, packte Marius’ Hand, in der er den Dolch hielt, zog ihn zu sich und platziere seine Andere Hand –zu Faust geballt- genau unter dessen Kinn. Marius taumelte nach hinten und landete dann auf seinem Hinterteil. Mit wutentbranntem Blick schaute er zu Reifahn auf. „Wie kannst du es wagen?“ Reifahn schaute nur auf ihn hinab. Er hielt es nicht für nötig auf solch eine Dumme Frage zu antworten. Dieser ‚Kampf’ zog sich noch weiter hinaus. Dennoch lief es immer auf das Gleiche hinaus. Marius griff den Krieger an, dieser wich aus und schickte den Angreifer zu Boden. Er war klar, dass Marius gegenüber Reifahn unterliegen würde. „Lass es lebte, Marius. Es ist doch offensichtlich, dass du den Kürzeren ziehen wirst“, rief Kifah mit einem spöttischen Lächeln. „Ach ja?!“, sagte Marius und blickte nun zu dem Gefangenen. „Vielleicht sollte ich dann lieber die kleine Linajah töten.“ Reifahns Blick wurde starr und auf Kifah traute seinen Ohren nicht. Marius jedoch lächelte bösartig als einer seiner Handlanger sich Richtung Dorf in Bewegung setzte. Es dauerte nicht lange bis dieser mit Linajah zurückkehrte, die sich vehement weigerte zu folgen, was ihr jedoch nichts nützte. „Marius du elender Hu…“, schrie sie Marius an, doch verstummte plötzlich als sie den wahnsinnigen Ausdruck in seinen Augen und den Dolch in seiner Hand sah. „Was zum…?“ „Das wirst du gleich sehen!“, schrie Marius und setzte an den Dolch in Linajahs Brust zu versenken. Unwillkürlich schloss sie ihre Augen, doch der erwartete Schmerz blieb aus. Als sie ihre Augen wieder öffnete weiteten sich diese vor Schreck und Entsetzten. Reifahn hatte sich vor sie geworfen und den tödlichen Dolchstoß abgefangen, doch zu welchem Preis? Marius, der sich seiner Tat nun völlig gewahr wurde, ließ den blutigen Dolch klirrend zu Boden fallen und rannte Richtung Dorf. Und wie er machten es ihm seine Kumpane gleich. Linajah, von dem Griff befreit, eilte zu Reifahn, der sein Gleichgewicht zu verlieren drohte. Er kippte nach hinten um, doch wurde, bevor er auf dem Boden aufschlug, von Linajah aufgefangen. Sie ließ ihn sachte zu Boden und bettete seinen Kopf in ihrem Schoß. „Sag mir, warum?“, fragte sich mit tränenschwerer Stimme. „Weil…weil ich…dich liebe“, antwortete Reifahn mit ersterbender Stimme. Tränen quollen Linajah aus den Augen und suchten sich ihren Weg an ihrem Gesicht hinab. Sie konnte es einfach nicht glauben. Wieso hatte es soweit kommen müssen? Reifahns Atem wurde immer flacher und seine Haut wurde kalt. Linajah wollte ihn nicht gehen lassen, doch begriff sie, dass ihn nun nichts mehr retten konnte. Er würde einfach sterben, hier, in ihren Armen und sie müsste daneben sitzen, ohnmächtig etwas zu unternehmen. „Es ist einfach nicht fair“, schluchzte sie mit belegter Stimme. Epilog: Goodbye – Lebe wohl für immer ------------------------------------- I dumped you again I don't understand It's happened before Can't take it no more These foolish games Always end up in confusion I'll take you back Just to leave you once again I died in my dreams What's that supposed to mean? Got lost in the fire I died in my dreams Reaching out for your hand My fatal desire I've failed you again 'Cause I let you stay I used to pretend That I felt ok Just one big lie Such a perfect illusion I made you mine Just to hurt you once again I died in my dreams What's that supposed to mean? Got lost in the fire I died in my dreams Reaching out for your hand My fatal desire Ich habe nicht versagt. Die Genugtuung, dich bewahrt zu haben, bleibt mir bis zum Schluss. Ich spüre, dass ich falle, gen Boden, doch den Selbigen erreiche ich nicht. Deine Arme fangen mich auf, halten mich fest, halten den Rest des Lebens in mir, der mir noch geblieben ist. Ich öffne meine Augen. Der Blick verschwimmt mir, doch du bist klar zu sehen. Es wird immer kälter in mir, doch deine Wärme um mich herum macht es leichter. Ich war ein Narr, zu glauben, dass es ewig währte. Ich war ein Narr, zu glauben, dass wir für immer zusammen bleiben würden. Der Thor, der ich war, zu glauben du würdest immer mir gehören. Nun vergehe ich, hier, in den Armen meiner Liebe, doch ich bereue mein Leben, das ich für mich gewählt habe, nicht. Der einzige Schmerz, der bleibt, ist die Gewissheit dich allein zu lassen. Allein in einer Welt kälter als Eis. Es wird kälter und Dunkelheit greift nach mir. Ich sehe die Tränen in deinem Gesicht. Warum nur weinst du? Ist es wegen diesem Mann, der in seinem Leben nichts außer dir hatte? Weine nicht um mich, meine Liebe. Nur eines noch bleibt zu sagen: „Vergiss mich nicht, Linajah, denn auch ich werde dich nicht vergessen, selbst über den Tod hinaus.“ Meine Hand erhebt sich, wischt die Tränen aus ihrem Gesicht hinweg, doch ich kann den Regen nicht am fallen hindern. Die Sonne steigt hinter den Bergen empor und ich begegne dem Morgengrauen mit verschlafenen Augen. Die Schlacht war meine Geburt, die Liebe mein Leben, das Schwert mein Richter. Ich schwelge hinüber in endlosen Schlaf. Sie presst mich an sich, will mich nicht gehen lassen, will bei mir sein. Ein eisiger Griff, der mein Herz umklammert hält. Ein Seufzen nur, als würde der Rest des Lebens aus Reifahns Körper treten, und dann nichts mehr. Er regte sich nicht, sein Herz hatte aufgehört zu schlagen. Ein Held war gefallen und eine Liebe zerbrochen. Kifah stand da, unfähig sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Zu tief saß der Schmerz über den Verlust seines alten Freundes. Er hatte sich gesorgt Linajah allein zu lassen, falls er auch dem Schlachtfeld dieser Welt sein Leben lassen würde, doch das Schicksal hatte andere Pläne mit ihm. Er sollte hier, an dem Ort seiner Geburt, in den Arme seiner Liebsten vergehen. Mein Herz zerbricht wie Glas und nun begreife ich, dass endlos ist. Dieser Schmerz, der nie vergehen wird. Nur die Gewissheit, dich ein letztes Mal gesehen zu haben, verbleibt in diesem Herz, das an diesem Tag mit dir starb. Das wars dann, mit meiner ersten größeren FF. Ich danke allen, die sie bis hierhin gelesen haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)