Du weisst, was ich fühle von Nocturnus ================================================================================ Kapitel 2: Bittersweet – Erinnerungen an damals ----------------------------------------------- I’m giving up the ghost of love in the shadows cast on devotion She is the one that I adore creed of my silent suffocation Break this bittersweet spell on me lost in the arms of destiny Bittersweet I won’t give up I’m possessed by her I'm bearing her cross She's turned into my curse Break this bittersweet spell on me lost in the arms of destiny Bittersweet I want you I’m only wanting you And I need you I’m only needing you Break this bittersweet spell on me lost in the arms of destiny Break this bittersweet spell on me lost in the arms of destiny Bittersweet... Reifahn erwachte aus einem unruhigen Schlaf. Er war schweißgebadet und keuchte. Seine leichte Leinenkleidung klebte förmlich an seiner Haut. „No immer diese Träume“, hauchte er leise zu sich selbst. Er stand auf und ging an das einzige Fenster in dem kleinen Raum. Der Morgen graute, doch die Sonne war noch längst nicht aufgegangen. Aus einer Laune heraus verließ Reifahn das Zimmer und auch Linajahs Haus. Sein Weg führte ihn zu den Klippen, an denen er damals immer mit ihr und Kifah gesessen hatte. Erinnerungen an die vergangene Zeit wurden wach. Der Krieger ließ sich am Rand der Klippe nieder und ließ seine Beine frei baumeln. Sein Blick glitt über den noch dunklen Horizont. Die Sonne würde er im Rücken haben, wenn sie aufging, doch es war ein wundervolles Lichtspiel im Meer, das sich nun unter Reifahn erstreckte. Er ließ seine Gedanken schweifen und beinahe verblasste Erinnerungen kamen wieder zu ihm. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Wenn wir groß sind, dann heiraten wir, ja?“, sagte ein etwa zwölf Jahre junges, hübsches Mädchen. „Meinst du wirklich?“, fragte der weißhaarige Junge daraufhin. „Natürlich. Ihr passt doch klasse zusammen“, meldete sich nun auch ein schwarzhaariger Bursche zu Worte. Die drei Kinder saßen am Rand der Klippe und die Sonne begann langsam im Meer zu verschwinden. Die Augen der Kinder leuchteten. Noch immer empfanden sie solche Augenblicke als magisch und unvergänglich. Doch wie es nun einmal mit den schönen Dingen des Lebens war vergingen sie. Der weißhaarige machte jedoch ein langes Gesicht. „Was ist den los mit dir?“ Das Mädchen beugte sich zu ihm hin. „Ich weis nicht so recht. Wenn wir heiraten, dann kann ich doch keine Abenteuer mehr erleben“, meinte der Angesprochene nur. „Oh doch, das wirst du“, meinte der Schwarzhaarige und erhob dabei seinen Zeigefinger. „Meine Mama sagt immer, dass die Ehe das größte Abenteuer überhaupt ist.“ Die Kinder lachten, verstanden sie diese Worte doch noch nicht, aber sie fanden sie einfach lustig. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Reifahn lächelte leicht, doch wusste er, dass dies nur Erinnerungen waren. Erinnerungen an eine glückliche Kindheit, bevor er die Schrecken des Krieges kennen gelernt hatte und innerlich zu einem anderen Menschen wurde, der weder Mitleid noch Liebe kannte. Sein Blick fiel hinunter auf die Brandung, an der sich die Wellen brachen und die Gischt schäumte. Dies war immer schon eine beruhigende Melodie für ihn gewesen. Balsam für seine Seele. „Hier bist du also“, sagte auf einmal eine weibliche Stimme hinter ihm. Er brauchte sich nicht extra umzudrehen, um zu wissen, dass es Linajah war, die hinter ihm stand. „Dieser Ort weckt Erinnerungen, nicht wahr?“ „Allerdings. Das tut er.“ Die junge Frau ließ sich neben dem Krieger an dem Rand der Klippe nieder und schaute aufs Meer hinaus. „Hier haben du, Kifah und ich immer gesessen und uns den Sonnenuntergang angesehen.“ Reifahn nickte nur, doch antwortete er nicht. „Das waren noch schöne Zeiten.“ Mit einem leicht verträumten Blick und schief gelegtem Kopf Blickte Linajah hinab ins Meer. Reifahn bemerkte wie wundervoll sie im Licht der aufgehenden Sonne aussah. Als sie seine Blicke bemerkte und ihn ansah schaute er schnell weg und wurde leicht rot. Linajah musste lächeln. „Was hast du denn auf einmal?“. Fragte sie mit belustigter Stimme, doch wieder antwortete Reifahn nicht, aber er genoss Linajahs Gesellschaft. Sie neben sich zu wissen ließ ihm das Herz aufgehen. Es bedurfte keiner Worte. Diese stille Zweisamkeit reichte ihm völlig aus. „Na wen haben wir den da?“, rief plötzlich eine gehässige Stimme hinter ihnen. Reifahn wandte sich nicht um, doch er erkannte denjenigen, dem diese Stimme gehörte. „Was willst du denn hier, Marius?“ „Was denn? So eine Begrüßung nach all den Jahren?“ Schließlich erhob sich Reifahn doch und wandte sein Gesicht dem Neuankömmling zu. „Wieso sollte ich gerade dich begrüßen wollen?“ Reifahns Blick wanderte an dem rothaarigen jungen Mann auf und ab und blieb schließlich an den hellbraunen Augen hängen. Seine ganze Körperhaltung sprach das aus, was seine Stimme zu verbergen suchte. Er freute sich keineswegs Reifahn zu sehen. Er hasste ihn und Reifahn tat dies ebenfalls. Sie hatten sich gehasst seit sie Kinder waren und dies hatte sich in all den Jahren nicht geändert. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Oho, seht euch doch mal das hübsche Pärchen an, das wir hier haben“, höhnte Marius, der mit seiner Schlägertruppe um Reifahn und Linajah stand. Der weißhaarige ging ein paar Schritte auf Marinus zu, was den Sechzehnjährigen eher belustigte als es etwas anderes tat. „Lass sie in Ruhe, Marius!“ „Oh nein, habe ich Angst.“ Lautes Gelächter folgte seinen spöttischen Worten und Reifahn lief rot an. Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt, doch Linajah ergriff seine Rechte, woraufhin seine Wut allmälig verrauchte. Er wollte gerade mit Linajah gehen, als Marius an des Mädchens Haaren zog. Jetzt sah Reifahn rot und verpasste dem Übeltäter eine blutige Nase. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Lass gut sein, Marius. Verschwinde einfach von hier!“, sagte Linajah mit einem wenig begeisterten Tonfall. „Darf ich denn nicht meinen alten Freund Reifahn begrüßen?“ Marius hatte ein gespielt trauriges Gesicht gezogen, doch auf einmal wurde er zur Seite gestoßen. „Wahh…“, entfuhr es ihm, bevor er der Länge nach auf dem Boden landete. „Du hast die Dame gehört. Mach dich vom Acker!“ Ein mies gelaunt dreinblickender Kifah schaute auf den am Boden liegende Marius. „Ist ja schon gut“, maulte er, erhob sich und klopfte sich den Staub von den Kleidern. Danach jedoch ging er in Richtung des Dorfes davon. „Danke“, sagte Reifahn, als Kifah näher an die beiden herangetreten war. „Wie in alten Zeiten, nicht wahr?“, entgegnete der Schwarzhaarige mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Reifahn nickte und lächelte seinem alten Freund entgegen, hinter dem nun die Sonne emporstieg. Es schein fast so, als wären die vergangenen sieben Jahre niemals gewesen. Ich hoffe mal, dass dieses Kapitel euch besser gefällt als das Letzte^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)