Trauriges Schicksal von Noa-Willow ((Yuki x Shuichi)) ================================================================================ Kapitel 2: Einziges Kapitel - ohne Adult ---------------------------------------- Pairing: Yuki x Shuichi Mal wieder ein wenig Drama von mir für euch!^^ Trauriges Schicksal Der Mond stand schon hell am nächtlichen Himmel, als sich die Wohnungstür zu Yuki Eiri´s Wohnung öffnete. Yuki der widerwillig an diesem Abend an einer Veranstaltung seines Verlages teilgenommen hatte schob sich leise durch die Tür. Er hatten einen leichten Schwips und war froh endlich wieder zu hause zu sein und all diese nervtötenden Idioten hinter sich zu lassen, die den ganzen Abend lang um ihn herum geschwänzelt waren. Darunter war auch die ein oder attraktive Frau gewesen, die ihm eindeutigen Avancen gemacht hatte, aber er hatte keine Lust gehabt darauf einzugehen. Der Blonde hatte nur noch nach hause gewollt, weshalb er sich auch kurz nach 24 Uhr davon geschlichen hatte und in seinen Wagen gestiegen war, um schnell von dort weg zu kommen. Yuki entledigte sich seines Jacketts und seiner Jacke und ging dann ins Schlafzimmer. Im fahlen Mondlicht, dass in das Zimmer schien konnte er Shuichi erkennen, der friedlich schlief. Der Pinkhaarige lag auf dem Bauch, die Bettdecke bedeckte ihn nur bis zur Taille und es war nur die Hälfte seines lieblichen Gesichtes zu sehen, denn dieses hatte er seitlich in sein Kissen gekuschelt. Dieser Anblick regte augenblicklich Yuki´s Lust auf seinen „Untermieter“, auch wenn dieser viel mehr für ihn war, als er sich ein gestand. >Denn warum sonst sollte er mit ihm schlafen und dessen nervtötendes Wesen ertragen?< Zwar warf er ihn immer wieder raus, aber genauso oft nahm er ihn auch Tags darauf wieder bei sich auf. Sie kamen einfach nicht von einander los und keiner von ihnen wollte dies überhaupt, auch wenn Yuki das niemals zugeben hätte. >>><<< Yuki zog sich aus, seine Sachen ließ er achtlos auf den Boden fallen und als er gänzlich nackt, in all seiner Schönheit, im fahlen Mondlicht da stand lag ein recht laszives Lächeln auf seinem Gesicht. Leise, um Shuichi noch nicht zu wecken, umrundete er das Bett, dann rutschte er auf seiner Seite des Bettes unter die Bettdecke und näher an den Pinkhaarigen heran. Er umschlang den schlanken, kleineren Körper des anderen mit einem Arm und verteilte zärtliche Küsse auf Shuichi´s Schultern. Mhh … hm …!, murmelte dieser im Schlaf. „Shuichi!“, raunte Yuki Shuichi daraufhin in dessen Ohr. „Hm …!“, grummelte dieser, schlief aber weiter. Der Blonde konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und knabberte an Shuichi´s Ohrläppchen. „Ähh … was?“, regte sich Shuichi endlich. Etwas umständlich sah er über seine Schulter und strahlte gleich darauf, als er Yuki erkannte. „Yuki, du bist zurück!“, drehte er sich zu dem Blonden herum, so dass dieser nun seitlich neben ihm lag und er auf dem Rücken. „Ja, bin ich! Und ich bin scharf auf dich!“, presste Yuki ihm seine Lippen auf den Mund. „Du bist unverbesserlich!“, Murmelte Shuichi in den Kuss und umschlang mit seinen Armen, den Nacken seines, in seinen Augen, Freundes, Geliebten oder auch Lebensgefährten. Der Blonde küsste Shuichi immer und immer wieder. Teils zärtlich, aber auch ungestüm. Beinahe so, als wäre dies das letzte Mal, dass sie es tun würde und er ihm sowohl Leidenschaft, als auch Zärtlichkeit geben wolle. „Ich will dich! Jetzt!“, glitt Yuki mit seinen Lippen hinauf zu Shuichi´s Ohr. „Dann nimm dir was du brauchst!“, sah der Pinkhaarige ihn auffordernd an und bot sich so dem anderen an. „Wie du willst!“, knabberte Yuki am Hals des Jüngeren und drehte diesen dann auf die Seite, dann schmiegte er sich dicht von hinten an ihn. Zuvor hatte er sich noch das Gleitgel und ein Kondom aus dem Nachttisch genommen. Zärtlich und mit Kondom geschützt liebten sich die beiden ausgiebig, bis sie vollkommen erschöpft und nach Luft ringend aneinander gekuschelt da lagen. Yuki hinter Shuichi, dieser vor ihm. „Ahh ...hhh … hm!“, versuchte Shuichi zu Atem zu kommen. Er war völlig fertig und dennoch fühlte er sich unglaublich gut und entspannt. Der letzte Orgasmus ebbte ab und er spürte nur noch einen warmen Nachhall in seinem Körper, der ihn wohlig schnurren ließ. „Hmm … das war schön!“ Er ließ seine Hand zu Yuki´s gleiten, die auf seinem flachen Bauch lag und streichelte diese zärtlich. Yuki selbst kuschelte sich von hinten eng an Shuichi heran und lächelte leicht. Er fühlte sich innerlich so warm und glücklich wie schon lange nicht mehr und doch hatte er das Gefühl das irgendwas nicht stimmte, dass irgendwas nicht war wie es sonst war. Vielleicht hatte er ja endlich das Trauma, dass er vor so vielen Jahren erleiden hatte müssen überwunden und war bereit für etwas neues. Für eine neue Liebe. Für ein Leben mit Shuichi. Träge küsste er Shuichi´s Schulter und Nacken. Ein Lächeln zierte sein Gesicht. „Ja, das war wirklich schön!“, gab er zu. Daraufhin erschien auch auf dem Gesicht des Pinkhaarigen ein Lächeln, ein strahlendes Lächeln, bevor er müde die Augen schloss und unter Yuki´s Küssen in den Schlaf driftete. „Ich liebe dich!“, meinte er noch Yuki´s Stimme ganz nah an seinem Ohr gehört zu haben, als er auch schon im tiefen Schlaf versank. >>><<< Als Shuichi am nächsten Morgen erwachte war von Yuki keine Spur zu sehen. Das helle Licht eines neuen Morgen schien ihm aber dafür ins Gesicht, denn er hatte sich in der Nacht auf den Rücken gedreht. Verschlafen rieb er sich die Augen und stemmte sich mit den Armen ein wenig hoch. Er sah zu Yuki`s Bettseite und wunderte sich, dass diese nach der letzten Nacht wie unberührt aussah. Hatte Yuki es schon gemacht? Sich erstmal darüber keine Gedanken machend und der Meinung, dass Yuki wohl in seinem Arbeitszimmer sein würde stand er auf und lief nackt ins Bad, wobei der laut „Guten Morgen!“ rief und dann die Badezimmertür hinter sich schloss, um zu duschen. Yuki hatte es sicherlich gehört und wenn er Glück hatte würde er nach der letzten Nacht sogar mit ihm Frühstücken. Beschwingt über diesen Gedanken sang Shuichi fröhlich eines der neuen Bad Luck Lieder, die sie gerade am aufnehmen waren, während das heiße Wasser über seinen wohl geformten, schlanken Körper floss und er sich ausgiebig wusch. >>><<< Etwa 20 Minuten später war er mit duschen und dem Haare föhnen fertig und ging wieder ins Schlafzimmer, wo er sich schnell anzog, um dann nach Yuki zu sehen. Merkwürdigerweise war dieser aber auch nicht in seinem Arbeitszimmer. Verwirrt blickte sich Shuichi um. >Nanu, wo konnte er denn sein? War er vielleicht Brötchen holen gefahren?<, fragte er sich und ging dann in die Küche, um Yuki Kaffee zu machen und sich Tee. Er war gerade dabei das Kaffeepulver in die Kaffeemaschine zu füllen, als das Telefon zu klingeln begann. Etwas krampfte sich in ihm zusammen, wobei er aber nicht sagen konnte warum. Beinahe zögerlich ging er in den Flur und zum Telefon, dass dort auf einer Kommode stand, und nahm ab. „Ja!“, erwiderte Shuichi, auf die Frage des Anrufers. Einen Augenblick später weiteten sich seine Augen vor entsetzen, seine Hand, die den Telefonhörer hielt, ließ diesen einfach zu Boden fallen. Aus dem Hörer der am Boden lag rief eine Frauenstimme nach ihm, doch er ignorierte sie. Stattdessen griff er fahrig nach seiner Jacke und den Schlüsseln, dann lief er aus der Wohnung, knallte die Tür hinter sich zu und rannte los. Tränen benetzten seine Wangen. >Er kam nicht schnell genug voran!<, hämmerte es in seinem Kopf. Er blieb stehen, schaute sich nach einem Taxi um und hielt eines an, in dem er beinahe davor lief und überfahren wurde. Eilig stieg er ein, nannte sein Fahrziel und lehnte sich mit leeren Gesichtsausdruck und weinend in das dunkle Leder des Rücksitzes zurück. >>><<< Es dauerte 10 Minuten, bis sie am Ziel ankamen. Shuichi zahlte mit dem Geld aus seiner Geldbörse, die er in seiner Jacke gehabt hatte und stieg aus. Der Fahrer blickte ihn voller Mitleid hinter ihm her. >Der Junge musste eine schlechte Nachricht erhalten haben, denn sonst hätte er ihn sicher nicht Tränen überströmt zum Krankenhaus bringen sollen!<, dachte der Mann, als er weg fuhr. >>><<< Shuichi stand wie betäubt vor dem Eingang des Krankenhauses. Er hörte noch immer die Stimme der Ärztin vom Telefon in seinem Kopf. „Mr. Shindo! Sie wohnen mit Yuki Eiri zusammen nicht wahr?“, hatte die Frau gefragt und er hatte mit „Ja!“ geantwortet. Danach war alles nur noch ein Alptraum gewesen. Die Ärztin hatte ihm mitgeteilt, dass Yuki einen Unfall gehabt hätte und er sich im Krankenhaus befände und er so schnell es ginge kommen solle, da es einiges zu besprechen gäbe. Ihm war nicht mal bewusst gewesen, dass er den Hörer hatte fallen lassen und die Ärztin nach ihm rief. Alles woran er noch hatte denken können war hier her zu kommen, doch nun wo er vor dem Krankenhaus stand hatte er Angst herein zu gehen. Er zitterte. >Ich muss da rein! Yuki braucht mich!<, sagte er sich immer wieder selbst, damit er den Mut fand hinein zu gehen. Es dauerte noch 5 Minuten, dann ballte er die Hände zu Fäusten und ging, entschlossen für Yuki stark zu sein, rein. >>><<< Shuichi ging geradewegs zum Empfangstresen und erkundigte sich nach Yuki. Bildete er sich das nur ein, oder lag eine Spur von Traurigkeit im Blick der Frau, als sie versprach die zuständige Ärztin kommen zu lassen. Aber gleich darauf verdrängte er den Gedanken. >Yuki würde in Ordnung kommen!<, das sagte er sich immer wieder, um nicht durchzudrehen vor Sorge um seinen Geliebten. Nervös und sich die Tränen von den Wangen wischend nahm er auf einem der Stühle im Wartebereich platz und wartete dann auf die Ärztin. Dieser erschien etwa 10 Minuten später. Sie war knapp 30. Rothaarig mit grünen Augen. Unter dem Arztkittel trug sie einen schwarzen Rock und eine blaue Bluse, dazu bequeme weiße Sportschuhe. Sie sprach noch kurz mit der Frau vom Empfang, bevor sie auf ihn zu kam. Shuichi erhob sich und sah sie fragend an. Ihm war seine Verzweiflung, Sorge und Angst im Gesicht ablesbar. „Mr. Shindo! Ich hatte mir schon sorgen gemacht, als das Gespräch abrupt abbrach, aber ich bin froh sie hier zu sehen! Bitte folgen sie mir!“, ging sie voraus zum Fahrstuhl. „Wie geht es Yuki? Wo ist er und was ist überhaupt passiert?“, bestürmte er sie im Fahrstuhl mit seinen Fragen. „Ich werde sie zu ihm bringen und dann reden wir in Ruhe über alles!“, versuchte sie ihn zu beruhigen. Shuichi rang mit seinen Händen. >Wieso sagte sie ihm nicht jetzt was los war? War es so schlimm?<, fragte er sich voller Angst. Es gab ein kurzes Pling und Shuichi registrierte erst jetzt, dass der Fahrstuhl gehalten und die Türen sich geöffnet hatten. „Oh!“, blickte er überrascht auf, um anschließend der Ärztin, die ausgestiegen war, zu folgen. Nun erst nahm er wahr, dass sie auf der Intensivstation waren. >Dann musste es schlimm um Yuki stehen!<, verkrampfte sich sein Herz vor Schmerz und Furcht. Die Ärztin trat durch eine Milchglas Flügeltür und führte ihn einen langen Gang herunter, bis sie vor einem Zimmer stehen blieben. Neben der dunkelblauen Eingangtür war ein Fenster, durch das man in den Raum sehen konnte und ihm blieb beinahe das Herz stehen, als er einen Blick hinein warf. In einem Bett, lag blass und an lauter Maschinen angeschlossen der leblose Körper seines Geliebten. „Yuki!“, wimmerte er und legte seine Hände auf das Glas des Fensters. „Was … was ist mit ihm? Wird er wieder gesund?“, blickte er die Ärztin voller Verzweiflung an. Sie trat neben ihn ans Sichtfenster und begann dann, den Blick auf ihren Patienten gerichtet, zu erzählen. „Mr. Eiri hatte heute Nacht gegen viertel nach 12 einen schweren Autounfall auf der Schnellstraße. Er wollte anscheinend nach hause, als ein Geisterfahrer im Vollrausch die falsche Auffahrt zur Schnellstraße nahm und ihm entgegen gekommen ist. Aufgrund des Nebels der in der Nacht herrschte sah er ihn nicht kommen und als er ihn dann sah war es schon zu spät. Er versuchte dem Wagen auszuweichen, wurde aber am Kotflügel gerammt, der Wagen drehte sich mehrmals um die eigenen Achse, dann überschlug er sich zweimal.“ „Der Geisterfahrer selbst fuhr frontal in eine Leitplanke und brach sich bei dem Aufprall, weil er nicht angeschnallt war, das Genick.“ „Ein dritter Wagen, der sich auf der Straße befand hielt an, sicherte den Unfallort und rief den Notdienst, der auch Minuten später ankam und sich um ihren Lebensgefährten kümmerte.“ Schließlich wusste jeder das Shuichi Shindo und Yuki Eiri ein paar gewesen waren und zusammen lebten. „Er hatte sich bei dem Unfall mehrere Rippen gebrochen, zudem einen Schädelbasisbruch erlitten und schwere innere Blutungen. Man konnte ihn stabilisieren und in Krankenhaus bringen. Dort brachte man ihn nach eingehender Untersuchung und aufgrund der Schwere der Verletzungen in den OP und stillte die inneren Blutungen und versorgte die anderen Verletzungen. Danach verlegte man ihn auf die Intensivstation.“ „Also wird er wieder gesund? Oder?“, unterbrach Shuichi den Bericht der Ärztin. Das alles war furchtbar mit anzuhören, doch er musste da durch. Schließlich wollte er wissen, wie er Yuki helfen konnte wieder gesund zu werden. Allerdings fragte er sich ernsthaft, ob er die vergangene Nacht mit Yuki nur geträumt hatte, da dieser zu diesem Zeitpunkt schon im Krankenhaus gelegen haben musste. Aber das alles hatte sich so echt an gefühlt, genauso wie Yuki´s Stimme, die ihm zuletzt zu geflüstert hatte, dass er ihn liebe. Doch dann verdrängte er den Gedanken an die Nacht erst einmal, denn das Gespräch mit der Ärztin war momentan wichtiger. „Es tut mir Leid ihnen das sagen zu müssen, aber ihr Freund fiel nach der OP ins Koma, der Hirndruck stieg aufgrund des Schädelbasisbruchs an, wir haben versucht ihn zu senken, doch es war zu spät, es kam zur Blutung. Das Gehirn wurde dadurch zu stark beschädigt und wir konnten nur noch den Hirntod feststellen.“ Shuichi wurde immer blasser. Mit leerem Blick starrte er die Ärztin an, bevor er doch noch seine Sprache wieder fand. „Nein! Nein … das kann nicht wahr sein! Bitte sagen sie das das nicht wahr ist!“, wurde seine Stimme immer schriller. Er klammerte sich an den Kittel der Ärztin und sah sie verzweifelt und voller Schmerz an. „Es tut mir Leid! Aber ihr Lebensgefährte ist Tod. Nur noch sein Körper lebt und auch das nur durch die Maschinen an denen er angeschlossen ist!“, tat es ihr im Herzen weh dem jungen Mann vor ihr solch eine schlimme Nachricht zu überbringen, doch jemand musste es tun und sie war nun mal die zuständige Ärztin und es war Teil ihre Jobs, wenn auch der schlimmste. Shuichi schluchzte und brach wieder in Tränen aus. Sanft legte sie ihm einen Hand auf die Schulter. „Es tut mir unendlich Leid!“, sprach sie mitfühlend auf ihn ein. „Ich hätte mir gewünscht ihnen bessere Nachrichten überbringen zu können! Aber leider geht das nicht!“ „Ich … ich will ihn zurück!“ wimmerte Shuichi. „Er kann doch nicht einfach sterben! Er hatte doch noch sein ganzes Leben vor sich. Ich wollte mit ihm alt werden!“ versank Shuichi mehr und mehr in seiner Trauer. „Niemand ist davor gefeit zu sterben! Leider! Ob alt oder Jung, jeder kann sterben, ob durch Krankheit oder einen schrecklichen Unfall, der zu vermeiden gewesen wäre, wenn man sich nicht betrunken hinters Steuer gesetzt hätte!“, kam es von ihr. Doch es half niemanden, wenn man sich zu sehr darauf versteifte den Grund zu finden, warum es hatte passieren müssen, denn eine Antwort würde es nie geben. „Kommen sie! Lassen sie uns zu ihm gehen!“, führte sie Shuichi stattdessen zu Yuki ins Krankenzimmer. Er sollte die Chance bekommen sich zu verabschieden und zu begreifen, dass sein Lebensgefährte tatsächlich Tod war, denn für viele war es einfach zu unwirklich, wenn sie es nicht mit eigenen Augen sahen. Gott, das sah alles so grausam aus. All diese Schläuche, unter denen Yuki kaum zu sehen war. Er war an ein Beatmungsgerät angeschlossen, an einem Herzmonitor, einem EEG, das die Hirnströme maß, an Infusionen und an Geräte, die Shuichi nicht mal aus dem Fernsehen kannte. „Wissen sie, in seiner Geldbörse war eine Notfallkarte, auf der waren sie als nächster Angehöriger eingetragen. Man sollte sie rufen, wenn ihm was passiert sei. Damit haben sie die Berechtigung zu entscheiden, was nun passieren soll!“, ging sie, mit dem Pinkhaarigen, näher ans Krankenbett heran. >Er sollte entscheiden?<, dachte Shuichi. Er hatte ja noch nicht mal gewusst, dass Yuki ihn als nächsten Angehörigen eingetragen hatte. Yuki schien ihn doch mehr geliebt zu haben, als er je geahnt oder zu hoffen gewagt hatte. >Aber war er überhaupt stark genug, um Entscheidungen zu treffen?< >>><<< Zaghaft streckte Shuichi die Hand aus, um Yuki´s, in dessen Handrücken ein Zugang lag, über den dieser über eine Infusion Medikamente bekam, zu berühren und leicht zu streicheln. >Oh, Yuki, wie soll ich das alles nur ohne dich schaffen!<, blinzelte er die aufsteigenden Tränen weg. Sein Geliebter war so blass, seine Brust ein bandagiert, genauso wie der Kopf. Auf dem Bauch klebte ein Pflaster unter dem die Opnaht sein musste. Shuichi konnte über den Monitor das Herzschlagen hören und doch war Yuki nicht mehr am Leben. Er würde nie wieder reden, ihn ansehen, laufen, essen, ihn lieben oder küssen. Yuki´s Gehirn war Tod. Seine Seele gegangen. >Ob Yuki´s Seele in der Nacht bei ihm gewesen war, um sich auf seine Art zu verabschieden und ihm endlich zu sagen, dass er ihn liebte?<, fragte er sich, als er Yuki zärtlich an sah. >Darüber musste er später in Ruhe nachdenken!< sagte er sich und konzentrierte sich dann wieder auf seinen Geliebten. Dieser sah beinahe so aus, als würde er nur schlafen, ein entspannter Gesichtsausdruck lag auf seinem Gesicht. Die Ärztin blieb in dieser Zeit still. Sie wusste, dass die Hinterbliebenen Abschied nehmen mussten, um ihr Leben weiter leben zu können, so schwer es auch fiel. „Hat er gelitten?“, schniefte Shuichi, denn er würde es nicht ertragen, wenn Yuki allein unter quälenden Schmerzen gestorben wäre und er nicht bei ihm gewesen wäre. „Nein, es ging ganz schnell! Er hat nichts gespürt!“, versicherte ihm die Ärztin, damit er sich keine Vorwürfe machte nicht da gewesen zu sein, als es soweit gewesen war. „Ich weiß, dass ist jetzt hart, aber wir sollten die Maschinen ausschalten und seinen Körper nicht länger quälen!“, wandte sie sich dann an den Pinkhaarigen. Vielen Menschen fiel es schwer auch den Körper gehen zu lassen, denn dieser sah an den Maschinen angeschlossen beinahe lebendig aus, auch wenn er von selbst nie überleben könnte. >Ausschalten!<, hallte es ihn Shuichi´s Kopf. >Dann würde er Yuki ganz verlieren!<, dachte er. >Aber andererseits, war das was Yuki ausmachte schon längst Tod und somit hatte er ihn schon verloren, gänzlich verloren.< Shuichi atmete tief durch und versuchte zu denken, was ihm momentan wirklich nicht leicht fiel. „Was ist mit einer Organspende?“, sah er die Ärztin nach einer Weile der Stille fragend an. Vielleicht konnte er andere Menschen davor bewahren auch einen geliebten Menschen zu verlieren. Es wäre zwar hart, aber das was Yuki ausgemacht hatte war fort und das was noch übrig war von ihm war nur sein Körper. „Daran hatten wir auch gedacht, doch durch den Unfall und die Medikamente, die er bekommen hat, sind seine Organe zu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, dass diese Möglichkeit leider ausfällt.“ Das ist schade! „Ich … wir hätten gerne anderen Menschen geholfen!“, sah Shuichi, mit einem liebevollen Blick, wieder zu Yuki hinab. >Das wäre sicherlich auch in seinem Sinn gewesen, wenn es gegangen wäre!<, war er sich sicher. „Nun gut, dann stellen sie bitte die Maschinen ab! Aber ich möchte dabei sein und seine Hand halten, auch wenn er es nicht mehr spürt. Er soll nicht allein sein, wenn auch sein Körper stirbt!“, wand er sich seufzend an die Ärztin. Die ersten Tränen schimmerten nun wieder deutlich in seinen Augen. „In Ordnung! Ich hole nur schnell eine Schwester, dann können wir anfangen!“, erwiderte diese. „Danke!“, nickte er ihr zu, bevor sie das Krankenzimmer verließ. >>><<< Shuichi hielt nun Yuki´s Hand und wartete auf die Rückkehr der Ärztin. Dieser erschien 5 Minuten später mit einer Krankenschwester. „Wir fangen dann jetzt an!“, sagte sie ihm voller Mitgefühl. „Ok!“ antwortet er leise schniefend, denn Blick nicht von Yuki´s Gesicht nehmend. Nach und nach wurden alle Geräte und Schläuche entfernt, bis nur noch das Beatmungsgerät angeschlossen war. Doch auch dieses wurde ausgestellt und der Schlauch entfernt. „Es wird nicht lange dauern, bis sein Herz stehen bleibt und er seinen letzten Atemzug tun wird!“, maß die Ärztin den schwachen, noch vorhanden Puls. „Möchten sie allein mit ihm sein, oder sollen wir bleiben!“, sah sie den Pinkhaarigen fragend an. „Ich wäre gern allein mit ihm!“, erwiderte Shuichi mit leiser Stimme. „Nun gut! Dann rufen sie uns, wenn sie uns brauchen!“, verließen die Schwester und die Ärztin den Raum. Shuichi legte sich daraufhin zu Yuki aufs Bett. Er legte seinen Kopf auf dessen Brust und lauschte seinem immer schwächer werdenden Herzschlag, während seine Hand auf Yuki´s Bauch ruhte. „Ich hab dich vom ersten Moment an, an dem wir uns getroffen haben geliebt und ich bin mir sicher, dass es dir genauso ging, auch wenn du es nicht zeigen konntest. Ich … Ich werde dich so sehr vermissen! Mein Herz schmerzt fürchterlich bei dem Gedanken, aber ich bin so froh über jeden Augenblick, den wir zusammen verbracht haben!“, weinte er leise an Yuki´s Brust. Das Herz hatte aufgehört zu schlagen. Shuichi hob seinen Kopf und blickte in Yuki´s Gesicht. Sanft strich er ihm über die Wange und den Mund, dann senkte er seine Lippen auf die langsam erkaltenden Lippen seines Geliebten. Ein allerletzter Kuss. Ein letzter Atemzug, dann war auch der Körper des jungen Autors von ihm gegangen. Er blieb noch eine Weile so an Yuki gekuschelt liegen, bevor er aufstand, noch einmal dessen Hand streichelte und dann den Raum verließ. Die Ärztin kam ihm entgegen. „Er ist Tod!“, meinte er mit brüchiger Stimme. Shuichi stand unter Schock, sonst wäre er wohl jetzt in Zusammengebrochen und hätte nicht mehr zu weinen aufhören können. „Ich … muss jetzt gehen und seine Familie benachrichtigen und die … Beerdigung … muss auch geplant werden!“, hielt er sich nur dadurch noch aufrecht, dass er diese Aufgaben jetzt hatte. „Mein Beileid!“, tätschelte sie ihm die Schulter, dann ging er und sie sah ihm voller Mitleid nach. >>><<< Shuichi konnte sich nicht mehr genau daran erinnern, wie er nach hause gekommen war, oder das er Tohma und Hiro angerufen hatte, um ihnen mitzuteilen, das Yuki verstorben war. Er erinnerte sich auch nicht mehr daran, dass Hiro mehr als besorgt zu ihm nach hause kam und ihn ins Bett gebracht hatte, weil er nur noch mit leeren Blick vor sich hin gestarrt hatte. Alles aus der Leere und dem Schmerz in ihm war momentan weit weg für ihn. Da war nur ein schwarzes Loch in ihm, in dem er sich zu gern verkroch, um nichts fühlen zu müssen. Die nächste bewusste Erinnerung war, dass er mitten in der Nacht aufgewacht war, nach Yuki tastete und als er ihn nicht fand, die Erinnerung an Yuki´s Tod mit voller Wucht zurück kam und er sich vor Schmerz auf dem Bett zusammen gekrümmt und selbst umarmt hatte. Dann hatte er Hiro und Tohma streiten hören. Anscheinend warf ihm der Blonde vor, dass er Schuld am Tod von Yuki sei, weil er die Maschinen hatte abstellen lassen. Dabei war Yuki doch schon vorher Tod gewesen. Hirntod, doch das wollte Tohma nicht hören. Er konnte wohl genauso wenig mit dem Verlust umgehen wie er. Tohma war dann, laut die Tür hinter sich zu knallend, gegangen und Hiro hatte nach ihm gesehen, weil er schon befürchtet hatte, dass sie ihn geweckt hatten. Er versicherte ihm, dass er nicht schuld war, hatte ihn in seine Arme genommen und sich ausweinen lassen, bis er wieder in einen unruhigen Schlaf gefallen war. >>><<< Am nächsten Morgen hatte er all seine Kraft zusammen genommen und war aufgestanden. Er hatte sich komplett schwarz angezogen, was besser zu seiner Stimmung passte, als das weiß, was man sonst in Japan während der Trauerphase trug. Dann hatte er ein wenig Tee und Toast zu sich genommen, um sich danach mit Tatsuha in Verbindung zu setzen. Diesem ging es nicht minder dreckig wie ihm, hatte er doch seinen großen Bruder verloren. Die beiden hatten zwar ihre Dispute gehabt, standen sich aber dennoch sehr nahe. Irgendwie hatten sie es dennoch geschafft die Beerdigung durch zu sprechen, denn Shuichi, wollte das Tatsuha sie traditionell Buddhistisch für seinen Bruder abhielt. Was dieser auch nach erstem Zögern tun wollte. Anschließend hatte er Mika angerufen und sie gebeten sich, um den Leichenschmaus und die Blumen fürs Grab zu kümmern, während er die Todesanzeige aufgeben und sich um den Grabstein kümmern wollte. Mika hatte die ganze Zeit geweint und auch er hatte sich die Tränen nicht verkneifen können, obwohl er doch stark sein wollte. Selbst Tohma rief er anschließend noch an, auch wenn dieser ziemlich eisig ihm gegenüber war. Er bat ihn die Presse im Schach zu halten und ihm erst nach der Beerdigung Vorwürfe zu machen, denn jetzt ging es erstmal um Yuki´s Beerdigung und nicht um sie beide. Nach den ganzen Gesprächen war er fertig gewesen und hatte wie am Abend vorher nur noch vor sich hin gestarrt, bis auch Hiro, der in seinem Schlafzimmer, dass er eigentlich kaum benutzt hatte, aufgestanden war und ihn so, auf der Couch sitzend, vor fand. Dem Braunhaarigen hatte es das Herz zerrissen seinen Freund so zu sehen, wusste er doch wie viel ihm Yuki bedeutet hatte und das es schwer für Shuichi sein würde ohne ihn leben zu müssen. Er fühlte sich hilflos, denn er konnte Shuichi den Schmerz nicht nehmen. Das einzige das er tun konnte war für ihn da zu sein, ihm zu zuhören, wenn er reden wollte und ihn ansonsten nur zu halten und ihm zu zeigen, dass er nicht allein war. Hiro hoffte inständig, dass Shuichi´s heiteres, aufgekratztes Wesen durch diesen Verlust nicht verloren gegangen war und das er mit der Zeit wieder zu sich selbst finden würde. Er konnte sich seinen Freund einfach nicht anders als quirlig und nervig vorstellen. „Es tut mir so Leid!“, hatte Hiro den Pinkhaarigen in seine Arme gezogen und ihn festgehalten, ohne weiter irgendwas zu sagen. Dafür dankte ihm der Pinkhaarige im Stillen, denn momentan wollte er nicht reden, er wollte nur Ruhe haben und nicht denken müssen. Tränen benetzten Shuichi´s Wangen, als er sich fest in die Arme seines Freundes kuschelte. >>><<< Ein paar Tage später fand die Beerdigung im kleinsten Rahmen statt. Man hatte Yuki noch einmal aufgebahrt, damit jeder von ihm abschied nehmen konnte, doch Shuichi konnte das einfach nicht noch mal durchmachen, denn das wäre er sicherlich zusammen gebrochen und das wollte er nicht vor all den Leuten. Es waren nur Freunde und Verwandte anwesend, als Tatsuha die Gebete sprach und die rituellen Lieder gesungen hatte, bevor Yuki´s Körper nach traditionellen Ritus verbrannt worden war, um ihm somit der Erde zurück zu geben. Hiro hatte ihn im Arm gehalten, schluchzend hatte er sein Gesicht an dessen Brust vergraben, weil er den Anblick nicht hatte er tragen können. Im Anschluss hatte man die Asche auf dem Friedhof in einem kleinen Grab beerdigt, damit jeder einen Ort hatte, an dem er Yuki nah sein konnte. >>><<< Auch später beim Leichenschmaus im Hause Uesugi waren sie unter einander gewesen. Zusammen waren sie etwa 30 Leute gewesen. Unter anderem war Ryuichi da gewesen, der Tatsuha zur Seite stand, denn die beiden waren seit einiger Zeit zusammen, nachdem Ryuichi endlich eingesehen hatte, dass er bei Shuichi nicht landen konnte. Auch Suguru und Hiro waren da, die beiden standen zusammen mit K und Sakano am Kuchenbuffet und unterhielten sich, wahrscheinlich darüber, wie es in nächster Zeit mit Bad Luck weiter gehen sollte, den er war lange noch nicht soweit seine Arbeit wieder auf zu nehmen. Mika hielt ihre kleine Tochter an der Hand und lehnte an ihrem Mann, der ihn mit feindseligen Blicken zu erdolchen versuchte, während seine Frau mit ihren vor gram gebeugten Vater sprach. Nach seiner Frau hatte er nun auch noch einen Sohn verloren. Er war zwar nicht immer mit Yuki´s Lebenswandel einverstanden gewesen, aber er hatte ihn dennoch geliebt und auch ihn, Shuichi, hatte er nach einer Weile in seiner Familie willkommen geheißen. Er hatte ihm in Gegensatz zu Tohma keine Schuld am Tod seines Sohnes gegeben und war ihm sogar dankbar gewesen, dass er Yuki´s Leben bereichert habe und das er bei ihm gewesen war, als er gänzlich von ihnen gegangen ging. Shuichi war gerührt gewesen. >>><<< Der Leichenschmaus zog sich hin und Shuichi konnte nur noch mit Mühe die Fassung wahren. Alles was er eigentlich wollte war nach hause zu fahren und sich hin zulegen und zu trauern. Doch stattdessen hatte er das kondolieren der Leute über sich ergehen lassen müssen, bis er Kopfschmerzen bekommen und begonnen hatte den Leuten aus dem Weg zu gehen. Er hatte nicht mal was vom Kuchenbuffet gegessen, den er bekam einfach nichts runter und als er dann einfach nicht mehr konnte hatte er sich aus dem Hause Uesugi geschlichen und war zum Friedhof gegangen, der nicht weit weg davon lag. >>><<< Dort angekommen legte er eine weiße Lilie auf´s frische Grab. Yuki`s Lieblingsblume. Andächtig betrachtete er den Grabstein, denn sie aufstellen hatten lassen. Weißer Marmor mit silbernen Buchstaben. Ganz schlicht, genauso wie Yuki es gewollt hätte. Die Gravur auf dem Grabstein lautete: Uesugi Eiri 19xx - 20xx Viel zu früh von uns gegangen, lebst du dennoch in unseren Herzen weiter „Ich werde dich immer lieben und niemals vergessen!“ umarmte sich Shuichi einen Augenblick lang selbst, dann verließ er den Friedhof und ging einer ungewissen Zukunft entgegen. Ende (Oder vielleicht auch nicht! Eventuell schreib ich noch eine kleine Fortsetzung!) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)