I dare You to Move von Chinchilla ((AkuRoku)) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Bald war es wieder soweit. Bald würde es hier in Twilight-Town unerträglich heiß werden, dank dem anstehenden Sommer. Es war ein guter Grund an den Strand zufahren, obwohl dieser ziemlich zugelagert war im Sommer. Dennoch war es eine schöne Idee und ich würde wie jedes Jahr an den Strand gehen. „Bald ist Sommer … “, flüsterte ich leise aber dennoch verständlich. Ich ging auf das offene Fenster in meinem Zimmer zu und sah hinauf in den strahlend roten Dämmerungshimmel. „Freust du dich schon?“, fragte mich mein bester Freund, Axel, der auf meinem Bett lag und dort seine Hausaufgaben für morgen erledigte. „Eher nicht“, ich sah zu ihm rüber. Er sah von seinen Hausaufgaben auf und schaute mich mit seinen leuchtend grünen Augen an, die mich schon immer fasziniert hatten. „Gibt es dafür einen besonderen Grund?“, fragte er mich neugierig. Für ihn war es wohl ziemlich seltsam, denn ich freute mich normalerweise immer wie ein kleines Kind auf den heißen Sommer. Doch dieses Jahr war es ganz anders. Dieser Sommer sollte für mich die pure Hölle werden. „Spätestens wenn es wirklich heiß wird bist du doch schon auf und davon!“ Axel sah mich weiterhin an und verzog dabei keine Miene. „Wenn du weg bist, bin ich wieder allein … “ Ich sah hinunter zu dem Fußboden meines Zimmers. Ich konnte es überhaupt nicht akzeptieren, dass Axel, mein bester Freund – schon fast mein Seelenverwandter wie ich ihn gern betitelte -, wegziehen würde. „Du wirst nie alleine sein, wenn ich wirklich wegziehe werden wir jeden Tag auf irgendeiner Weise Kontakt miteinander haben, das verspreche ich dir. Abgesehen davon steht es doch noch gar nicht fest ob ich wirklich wegziehe oder nicht.“ Ich sah auf und blickte wieder in die Augen meines Freundes. Doch dieses Mal aus nächster Nähe, denn Axel war aufgestanden und hatte sich vor mich gestellt. „Aber was ist, wenn du doch gehst? Ich will das nicht!“ „Roxas … “ Ich horchte auf. „Würdest du mit mir am ersten Juni was unternehmen? Nur wir zwei? So als Abschiedsgeschenk, selbst wenn ich doch nicht wegziehe?“ Ich sah ihn unsicher an. Ich wusste nicht so recht was ich davon halten sollte. „Das klingt wie ein Date … “, murmelte ich leise vor mich hin. „Wäre es schlimm, wenn es eins wäre?“ Ich war verblüfft über diese Frage und dabei verzog er wieder keine Miene! „Roxas du weißt, dass ich dich liebe und ich akzeptiere auch, dass du nichts von mir möchtest aber bitte … Erfülle mir diesen einen Wunsch!“ Ich nickte kaum merklich, doch es schien als hätte er es gesehen. Ich war mir nicht sicher wieso ich ihm zusagte, aber es machte ihn glücklich und genau das war das einzig Wichtige daran. Ich musste ihm einfach diesen Wunsch erfüllen. Ich konnte nicht anders. „Dann haben wir also am ersten Juni ein Date?“, versicherte ich mich noch einmal kurz. Axel erwiderte daraufhin nichts sondern fing nur an zu grinsen. Das Abendrotlicht, das vom Fenster aus in mein Zimmer schien tauchte alles in einen wunderschönen und verträumten Rotton. Die Umgebung harmonierte wunderbar mit Axels Aussehen. Er sah einfach mal wieder perfekt aus, wie sonst eigentlich auch immer. Sein Gesicht, seine Haare, selbst seine Hände, einfach sein ganzer Körper war bis zum letzten Detail perfekt. Nun es war kein Wunder warum er so viele Verehrerinnen hatte die schon beim kleinsten Blick von ihm wie heiße Butter dahin schmolzen. Axel strich mir mit seiner Hand sanft und vorsichtig, als könnte ich im nächsten Moment zerspringen, über die Wange. „Danke Roxas … Das bedeutet mir echt viel, das kannst du dir gar nicht vorstellen!“ Er lächelte mich lieb an, ließ seine Hand langsam sinken und ging auf meinem unaufgeräumten Schreibtisch, auf dem Stifte, Papier und ähnliche Dinge verstreut lagen, zu. Axel schnappte sich einen der vielen Stifte, nahm meinen Kalender, der auch auf dem Tisch lag, und blätterte in diesem herum. Anscheinend fand er endlich darin was er suchte, denn er schrieb etwas auf eine Seite. „Sag … Was machst du da?“ Axel kam mit samt dem Kalender zu mir rüber, legte aber zuvor den Stift den er in der anderen Hand hielt wieder auf seinen Platz zurück. Er hielt mir das kleine aufgeschlagene Heftchen vor die Nase. Sofort fiel mir das große rote Herz am ersten Juni auf. Darunter stand in der Schrift von Axel: ‚Date mit Axel‘. Ich spürte wie rot ich wurde. Mein Gegenüber bemerkte dies natürlich, lächelte mich aber nur an und legte den aufgeschlagenen Kalender auf mein Nachtischchen wo sich sonst nur mein Handy und mein Wecker befanden. Danach krabbelte Axel wieder auf mein Bett und schrieb an seinen Hausaufgaben weiter. Ich beobachte ihn etwas dabei, als er plötzlich mit dem Schreiben aufhörte und mich ansah. „Bist du schon fertig?“ Er schüttelte nur den Kopf. „Nein, kannst du mir mal helfen?“ „Klar!“ Ich ging brav zu ihm rüber und setzte mich neben ihn. „Was verstehst du nicht?“ Axel deutete mit seinem Finger auf eine Aufgabe. Ich las mir diese sorgfältig durch, als ich plötzlich eine Hand an meiner Wange fühlt. Höchstwahrscheinlich Axels Hand. Naja, welche auch sonst? Ich linste rüber zu Axel der mich, mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen, ansah. „Du bist so schön … “ Bei jedem einzelnem Wort kam er mir immer ein Stückchen näher. Bis er nur noch wenige Zentimeter von meine Gesicht entfernt war. „W-Was … ?“ Oh Gott, ich wusste nicht was ich machen sollte. Ihn weg schubsen und ihm eine Knallen? Ich machte mir gerade wirklich unnötige Gedanken, denn ich wusste ich könnte das eh niemals tun. Ich könnte ihm niemals eine Knallen oder sonstiges. „Roxas … “ Diese Stimme mit der er meinen Namen aussprach … ! Ich spürte wie meine Wangen warm wurden, wahrscheinlich war ich gerade knall rot im Gesicht. Doch mein bester Freund ließ sich davon nicht stören. Er strich mir mit seinem Zeigefinger sanft über meine Lippen. „Ich liebe dich wirklich … “ Nach diesem Satz legte er vorsichtig seine Lippen auf die Meine. Er fühlte sich so weich an, doch es war falsch. Wenn ich jetzt diesen … Wundervollen … Kuss erwidere, würde ich ihm unnötige Hoffnungen machen. Das durfte ich nicht, denn ich war nicht schwul und auch nicht in Axel verliebt! Langsam leckte er mit seiner Zunge mir über die Lippen und strich mit seiner Hand unter mein Shirt. Okay das war wirklich zu viel des Guten! „S-Stopp!“ Ich drückte ihn vorsichtig von mir weg. „Axel … D-Du weißt doch, dass ich nicht-“ Axel legte seinen Zeigefinger auf meine Lippen und unterbrach mich dadurch. „Es tut mir leid ich konnte mich nicht zurückhalten. B-Bitte verzeih mir und sei nicht böse … “ Er sah mich an als würde er es wirklich bereuen. Wahrscheinlich dachte er jetzt ich würde ihn hassen oder so. „Schon okay … !“ Einen Moment lang sah er mich total verblüfft an aber dann fing er an zu strahlen. „Danke, du bist echt lieb Kleiner!“ Axel strich mir leicht durch die Haare und zerstrubbelte sie etwas. Danach wanderte sein Blick zu meinem Wecker. Er seufzte tief und sah mich wieder an. „Ich muss los“, murmelte er enttäuscht. „Wir sehen uns morgen wieder oder?“ Er fing wieder an zu lächeln. Er hatte sich wohl daran erinnert, dass wir morgen Schule haben. Manchmal vergaß er es einfach und machte beim Abschied meist ein richtiges Drama daraus. „Natürlich!“ Er sammelte seine Sachen zusammen und packte diese in seine Tasche. Natürlich half ich ihm dabei. „Also … Dann bis morgen, zur Tür schaffe ich es alleine.“ Ich nickte daraufhin nur. „Schlaf schön … “, flüsterte er sanft und küsste mich vorsichtig auf die Stirn. Sofort spürte ich wie erneut die Hitze in mir aufstieg. „Ich glaube heute habe ich einfach keine Selbstbeherrschung“, lachte er leicht als er sich von mir löste. „Scheint so! Also dann bis morgen. Schlaf du auch schön, ja?“ Er nickte nur leicht, nahm seine Tasche und verließ dann langsam mein Zimmer. Mir war immer noch so warm von diesem kleinen Kuss … Dass so etwas Kleines so etwas … Eh … Großes ausrichten konnte? Ich tapste langsam zu meinem Fenster um etwas frische Luft zuschnappen. Ich atmete einmal tief ein und aus und langsam sank dadurch diese Wärme in mir. Es war merkwürdig, dass ich so intensiv auf solche Dinge reagierte. Oder reagierte ich so intensiv auf Axel … ? Ich schüttelte leicht den Kopf und verdrängte diese Frage sofort wieder. Ich dachte manchmal echt zu viel nach … ! Das Beste wäre jetzt wohl, dass ich erst mal duschen gehe und mich danach gleich hinlege. Es war zwar noch ziemlich früh aber ich hatte wohl einiges an Schlaf nachzuholen, da ich in der Nacht zuvor einfach kein Auge zubekam. Warum auch immer. Ich schenkte dem immer noch roten Himmel einen kurzen Blick als ich mich danach auf den Weg ins Badezimmer machte … Kapitel 2: ----------- „A-Axel … ! Nicht-“, keuchte ich schwer, doch mein bester Freund, Axel, stoppte meine Proteste gekonnt mit einem leidenschaftlichen Kuss. „Schh … Es wird schön, lass mich nur machen“, murmelte er in den Kuss, Währenddessen er mir mein Shirt aus zog und dieses achtlos in irgendeine Ecke des Raumes warf. Ich wollte ihn schon wegdrücken, doch ich konnte mich einfach nicht bewegen. Warum nur? Ich kniff die Augen zusammen. Ich konnte ihm so nicht in die Augen sehen. „Entspann dich einfach, okay? Ich werde dafür sorgen, dass es nicht weh tut also beruhige dich.“ Irgendwie beruhigte mich das ganz und gar nicht, es machte mich eher total panisch, dass mein Herz anfing zu rasen. Axel wollte es und zwar sofort, mit mir! Er küsste mich sanft auf die Stirn und fing danach an meinen Hals zu liebkosen. Er küsste, leckte und saugte an ihm herum. „Axel … “ Mein Herz schlug immer schneller und es fühlte sich so an als würde meine Brust fast zerspringen bei diesen wundervollen Berührungen. Moment – Wundervoll? Verdammt das durfte ich nicht als solches empfinden! „Roxas … !“ Was war plötzlich mit Axels Stimme bloß los? Sie hörte sich auf einmal so komisch an, irgendwie etwas kindlicher. Sie klang schon fast wie die Stimme von … „ROXAS!“ Ich schlug meine Augen auf und sah in zwei Andere die Meine ganzschön ähnlich waren in der Farbe, denn sie hatten genau den gleichen Meeresblauen-Farbton. Aber es waren nicht die von Axel definitiv nicht! Denn er hatte leuchtend grüne Augen! Dieses Augenpaar gehörte meinem Bruder … „S-Sora?“ Ich sah ihn ziemlich verwirrt an. War nicht eben noch Axel bei mir? Moment! Hatte mir Axel nicht mein Shirt ausgezogen? Ich sah kurz an mir runter und stellte fest, dass ich mein Shirt immer noch an hatte. „Ja ich bin’s, tut mir leid Axel ist nicht hier.“ Er fing plötzlich an zu grinsen. Ich verstand jetzt nur noch Bahnhof und sah ihn total verwirrt an. War Axel jetzt hier gewesen oder etwa nicht? „Du sprichst im Schlaf.“ Sein Grinsen wurde immer breiter. Ich spreche im … Was?! Hatte ich wohl etwa von Axel geträumt?! Hatte ich echt von so etwas geträumt?! Oh Gott und ausgerechnet Sora hat mir dabei zugehört? Das darf ich mir jetzt ewig anhören … „Dass unser lieber, anständiger Roxi mal so einen Traum haben würde und dann auch noch von seinem besten Freund sowas träumt hätte wohl nie einer gedacht!“ Er schüttelte nur leicht und vorwurfsvoll den Kopf hin und her. „Sag, was willst du dafür damit du die Klappe hältst?“, fragte ich genervt. Ich musste dafür sorgen, dass Sora keinem etwas davon erzählen würde! Egal wie! „Sei lieb zu Axel, bitte.“ Ich sah ihn erst einen Moment fragend an. Was meinte er? Also fies zu Axel war ich noch nie gewesen! „Gestern als er gehen wollte kamen wir noch kurz ins Gespräch und er schien irgendwie traurig.“ „Was traurig?“ Axel war traurig gewesen? Das konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen! Er hatte doch nachdem er mich auf die Stirn küsste noch gelacht. Moment … ! „Der Kuss…“, flüsterte ich leise. „Der Kuss? Welcher Kuss?“ „Axel hatte mich gestern geküsst und-“ „Und du hattest ihn natürlich wieder abgewiesen habe ich recht? Mann Roxas du bist unmöglich!“ Hä?! Wieso sollte ich jetzt unmöglich sein? Axel hatte mich doch geküsst und ich konnte doch nichts dafür! Ich war eben nicht an ihm interessiert und auch nicht schwul! „Was heißt hier ‚Roxas du bist unmöglich‘?! Hätte ich denn seinen Kuss erwidern sollen, obwohl ich ihn nicht liebe?“ „Wieso liebst du ihn nicht?“ Hä? Das lag doch klar auf der Hand! „Ich bin nicht-“ „Sei doch mal ehrlich, das Geschlecht hat in Sachen Liebe nichts zu tun!“ Ich schluckte leicht. Was sollte ich jetzt darauf antworten? „Sag kann es sein, dass du vor einer Beziehung mit Axel angst hast?“ „Rede hier nicht von Beziehung! Komm du erst mal mit Demyx zusammen, dann kannst du mich im Thema ‚Liebe‘ unterrichten!“ Oh, oh, das war zu viel gewesen! Ich Idiot! Ich wartete unsicher auf eine Antwort, doch Sora sagte nichts. Man konnte ihm richtig ansehen, dass er mit den Tränen kämpfte. „Sora … Es-“ „Ach halt doch die Klappe!“, brüllte er und rannte aus dem Zimmer. Ich Volldepp! Ich hätte Demyx nicht erwähnen dürfen. Das war definitiv zu viel gewesen! Sora konnte ja genau wie Axel nichts dafür, dass sie nicht zurück geliebt wurden. Demyx war in der Hinsicht wie ich, einfach nicht schwul und Sora war genau wie Axel. Sie liebten beide eine Person bei der sie jeweils wohl niemals landen würden. Ob Axel auch so weinte wie Sora … ? Ich konnte mir das gar nicht wirklich vorstellen. Er hatte bis jetzt noch nie vor meinen Augen geweint, aber ich. Ich hatte sehr oft vor ihm geweint und ich war froh, dass er mich nicht verspottete wie man das sonst erwarten würde. Axel wusste, dass ich manchmal sehr emotional war. Zum glück störte das ihm nicht im Geringsten. Er fand es sogar ziemlich niedlich, was ich nicht wirklich verstand! Er freute sich immer, wenn ich zu ihm kam und mich bei ihm wegen bestimmter Probleme ausweinte. Egal wie klein sie doch waren, ihn störte es überhaupt nicht. Er nahm mich immer in die Arme und streichelte mich überall sanft, was mir am Anfang schon ziemlich peinlich war. Aber nach einiger Zeit genoss ich es immer richtig, wenn ich so in seinen Armen liegen konnte. Mein Blick streifte das Fenster meines Zimmers. Der Himmel war wie immer strahlendrot und wunderschön. Dieses Rot erinnerte mich an Axel. Vor allem an seine Haare. Der Himmel hatte in dem Moment genau das gleiche knallige Rot angenommen wie seine Haare. Es war so schön … „Wieso dachte ich gerade so intensiv an ihm … ?“, fragte ich mich selbst. Es passierte schon häufiger mal, dass ich an Axel dachte. Manchmal lag ich wegen ihm ganze Nächte lang wach, weil ich ihn nicht aus meinem Kopf bekam! Doch das wusste er nicht. Ich hatte auch nicht vor es ihm zusagen, denn es war mir furchtbar peinlich. Plötzlich ertönte der Klingelton meines Handys. Wer rief denn um diese Uhrzeit am frühen Morgen an? Ich griff nach meinem Handy, das auf dem Nachttisch neben meinem Bett lag und nahm den Anruf entgegen. „Ja?“, fragte ich in den Hörer. „Roxas?“ Das war doch die Stimme von … „Axel bist du`s? Was ist?“ „Ja, ich bin’s. Tut mir leid, dass ich dich störe aber könntest du heute bitte so früh wie möglich vorbei kommen? Bitte!“ Was war denn mit ihm los? Er flehte mich ja schon förmlich an und klang dabei total panisch. „Ja klar, kann ich machen. Aber was ist denn los?“ „Komm einfach, ja? Und bitte beeil dich!“, keuchte er und legte auf. W-Was war das denn?! So war er wirklich noch nie gewesen. Irgendetwas stimme da, definitiv nicht, so viel war schon mal sicher und das wusste ich - irgendwie... Aber nur was war los … ? Ich sollte mich echt beeilen! Irgendwie … War ich jetzt total panisch. Wieso nur? Mein Herz schlug schneller. Oh Gott, es fühlte sich an als würde meine Brust im nächsten Moment zerspringen. Ich legte eine Hand auf meine Brust und atmete einmal tief ein und aus. Es beruhigte sich – Wenn auch nur etwas-, aber es tat nicht mehr so weh in meiner Brust. Hoffentlich ging es Axel gut … Ich schlug schnell die Decke zur Seite, stieg aus meinem Bett und machte mich auf den Weg in das anliegende Badezimmer. Axel ging mir dabei nicht einem Moment aus dem Kopf. „Was ist los Blondie? Du scheinst durch den Wind zu sein.“ Oh verdammt, warum musste gerade ER mich am frühen Morgen schon nerven? „Selber Blondie! Was willst du Cloud? Ich hab keine Zeit für dich. Ich muss zu Axel.“ Cloud … Er war mein Stiefbruder, den ich nicht immer wirklich mochte. Sora war auch mein Stiefbruder. Manchmal nervte Cloud mich einfach nur, doch manchmal wiederum nicht. Es kam immer ganz auf seine Laune an. „Was hast du gemacht, dass Sora so rum heult?“, fragte er mich während er sich an eine Wand des Badezimmer lehnte. „Was geht dich das an?“ Ich sah ihn ziemlich gestresst an, doch er rollte nur mit den Augen. „Nichts, aber wenn Dad das herausbekommt dann kannst du das Date mit deinem geliebten Axel vergessen.“ „W-Woher weißt du davon? Hast du gestern wieder gelauscht?“ Er lachte etwas über diese Frage und schüttelte dabei den Kopf. „Es steht in deinem Kalender. Meiner Meinung nach solltest du den nicht so einfach offen liegen lassen. Du weißt ganz genau, dass Dad sehr gerne herumstöbert und vor allem bei dir.“ Ich seufzte genervt. „Das hast du wohl von ihm geerbt was? Lass endlich meine Sachen in Ruhe sonst bekommst du echt mal Stress mit mir!“ Ich griff nach meinem Zahnputzzeug und fing an meine Zähne zu putzen. Ich durfte nicht noch mehr Zeit verlieren! Axel wartete schon auf mich. „Sag mal Roxas … Bist du schwul?“ Ich verschluckte mich fast an der Zahnpasta. Schnell spuckte ich diese ins Waschbecken um das Schlimmste zu verhindern. „Natürlich nicht! Wie kommst du nur auf diese blöde Idee?!“ „Unsere Eltern hatten wieder darüber diskutiert als Axel bei dir war. Sie sind der festen Meinung, dass du schwul wärst.“ In mir stieg leicht die Wut auf. „Mein Gott. Nur weil ich nicht jede Tussi abknutsche heißt das nicht, dass ich schwul bin!“ Wie konnten meine Eltern es wagen mich als schwul abzustempeln? Die waren doch nicht mehr ganz dicht! „Aber du lässt dich von einem Kerl abknutschen. Das gibt schon ein bisschen zu denken.“ Die Wut verpuffte und ich fühlte die Hitze langsam in meine Wangen steigen. Nein! Ich durfte jetzt nicht vor Cloud rot werden! Sonst denkt er am ende doch, dass ich schwul wäre! Ich sah in den Spiegel. Ich war rot … Na super! Echt toll gemacht Roxas! Wieso bist du auch so blöd und wirst vor deinem Stiefbruder rot? Okay … Im Prinzip konnte ich nichts dafür. Mein Körper reagierte einfach so darauf. Da konnte ich nichts machen. Erstrecht abstellen konnte ich es nicht. „D-Dafür kann ich nichts ... Er küsst mich eben ständig und dagegen kann ich nichts machen ... ! Er versucht sich ja schon zurück zu halten. Du weißt doch, dass er mich liebt.“ Er nickte nur leicht. „Ja das weiß ich, aber so wie es scheint klappt das nicht wirklich.“ Nun war ich es der nickte. Es war wahr. Axel küsste mich dennoch ständig aber ich verstand es irgendwie. Wäre ich verliebt würde es mir wohl auch echt schwer fallen mich zurück zu halten. Man konnte es Axel auch wirklich ansehen, dass es ihm schwer fiel. Er sah mich manchmal mit einem sehnsüchtigen Blick an. Es tat mir im Herzen weh ihn so leiden zu sehen. Aber was konnte ich schon großartiges tun? Nicht viel, das stand fest. Ich stellte das Zahnputzzeug weg und machte mich auf den Weg zurück in mein Zimmer. Duschen konnte ich gleich vergessen. Das würde nämlich zu lange dauern und ich hatte schon genug Zeit vergeudet. Ich ging auf meinem Kleiderschrank zu, öffnete diesen und zog mich langsam aus. Cloud war mir in diesem Moment total egal. Es störte mich nicht, dass ich mich gerade vor ihm auszog. Er war ja immerhin mein Bruder – oder eher mein Stiefbruder. Aber dennoch fühlte ich mich dieses Mal irgendwie beobachtet von ihm, oder war das nur Einbildung? Ich sah leicht nach hinten zu der Badtür wo Cloud stand und mich mit seinem Blick fixiert hatte. „Was ist?“ Er zuckte nur mit den Schultern und verließ mein Zimmer. Okay, das war seltsam! Ich hätte jetzt wieder irgendein blödes Kommentar von ihm erwartet. Doch es kam nichts Derartiges von ihm. Sehr seltsam … Wirklich. Ich nahm mir ein paar Klamotten aus dem Schrank die ich auch sofort anzog. Ausnahmsweise etwas Kürzeres als sonst, denn heute ist der erste Tag an dem es unerträglich warm werden sollte und ich wollte mich nicht gerade zu tote schwitzen. Ich griff nach meinem Handy und klappte dabei den Kalender zu. Es musste nicht unbedingt noch jemand herausfinden, dass ich mit Axel ein Date haben werde. Jetzt muss ich aber echt los! Schnell nahm ich meine Tasche für die Schule und verließ mein Zimmer. Ich musste mich jetzt echt beeilen! Axel drehte bestimmt in diesem Moment durch, weil ich so ein Lahmarsch war! Ich ging auf die Haustüre zu, öffnete diese und schloss sie hinter mir. Ich hielt es nicht für nötig mich von meinen Eltern zu verabschieden. Das taten sie ja auch nie bei mir, also wieso sollte ich das tun? Ich hielt eine Hand vor mein Gesicht. Die Sonne schien heute so hell und die grellen roten und gelben Farben des Himmels schwächten das Alles nicht gerade ab. Das Schlimmste war aber diese Hitze. Ich mochte zwar wirklich sehr den Sommer, aber auch nur wenn man ihn am Strand verbringen konnte wo das kühle Nass wartete. Ich bog in eine Straße ab. Weit war es nicht mehr, nur noch ein paar Meter und dann würde ich bei Axel ankommen. Ich konnte schon das Haus von ihm sehen. Ich lief etwas schneller. Bald kam ich an dem Haus an. Sofort klingelte ich und betete dabei innerlich förmlich, dass Axel nicht sauer war. Das konnte ich mir sonst niemals verzeihen! Ich wüsste nur zu gern was er so früh von mir wollte … Einen Moment später wurde langsam die massive Tür von Axels Haus geöffnet. Meine Augen weiteten sich, als ich sah dass - Kapitel 3: ----------- Ich starrte mein Gegenüber sprachlos und total entsetzt an. An Axels rechtem Arm lief, so wie es aussah, Blut hinab. Genauso war sein - wohl zuvor ganz weißes - Shirt mit tiefroten Blutflecken benetzt. Was zur Hölle hatte er bitteschön getan?! „Hey Roxas … “, gab er verlegen – kratzend am Hinterkopf - von sich,. „W-Was hast du … ?“ „Es war ein Unfall, ehrlich! Könntest du mir helfen, bitte? Du kennst dich doch damit besser aus als ich selbst, oder nicht?“ Das Entsetzen in meinem Gesicht weichte und wandelte sich zur leichten Wut um. „Blödmann! Erschreck mich nie wieder so sehr, sonst bekommst du echt mal Stress mit mir! Das kannst du mir glauben!“, brüllte ich schon fast. „R-Roxas was hast du denn? Wieso bist du so sauer?“ Axel sah mich ziemlich verschreckt und leicht überrascht an. Recht so! Wegen diesem Volltrottel hatte mein Herz für einen Moment ausgesetzt und mir wurde kurz Schwarz vor Augen. Es tat mir in der Brust und im Herzen total weh ihn so zu sehen. Es fühlte sich so an als wurde meine Brust für einen Moment zugeschnürt, sodass ich keine Luft mehr bekam. „Das fragst du noch?!“ Ich deutete auf seinen linken, blutenden Arm und auf das ebenso blutbefleckte Shirt. „Du hast mich total erschrocken! Was fällt dir eigentlich ein mir solche Angst einzujagen? Du hast sie doch nicht mehr alle!“ Oh Gott, mein Herz schlug plötzlich so schnell und zwar aus reiner Angst. Ja, ich hatte große Angst. Und das nur, weil er sich nur verletzt hatte! Ich wusste, dass ich etwas übertrieb meinerseits aber was sollte ich tun? Es war eben eine Tatsache. Ich hatte Angst, dass ich Axel verlieren könnte und zwar für immer! Und nun sah ich, dass es jeder Zeit passieren könnte! Aber ich wollte ihn nicht verlieren … ! Ich spürte wie mir Tränen über die Wangen liefen. Wieso musste ich auf einmal weinen? Hatte ich wirklich solche angst? „Hey Roxas! Wein doch nicht! Beruhige dich doch!“ Axel packte sanft mein Handgelenk und zog mich in das Haus. Er legte die Hand, von seinem unverletzten Arm, auf meine Wange und streichelte mich dort sanft. „Hey, es ist doch alles okay, also beruhige dich endlich.“ Ich schüttelte nur leicht den Kopf. „Nichts ist okay! Was wäre wenn … “ „Roxas … “ „ … Du dich ernsthaft verletzt hättest?! Was wäre wenn … “ „Roxas.“ „ … Ich dann zu spät gekommen wäre?! Was wäre wenn … “ „Roxas!“ „Was?!“ „Beruhige dich!“ „Nein verdammt! Lass mich heulen und hysterisch sein!“ Plötzlich fing Axel das Lachen an. Was sollte das denn jetzt? Machte er sich denn jetzt lustig über mich nur, weil ich solche Panik hatte? Egal warum er nun lachte – eines stand fest - es war auf jeden fall unangebracht! „Du bist wirklich süß, weil du dir solche Sorgen machst … Aber du brauchst keine Angst haben! Mich haut nichts so schnell um, also weine nicht mehr.“ Ich nickte nur leicht und hoffte, dass er Recht behielte … „Versprichst du mir etwas … ?“ Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und sah vorsichtig zu ihm hoch. „Ja, alles.“ Er lächelte mich lieb an und fuhr mir durch die Haare. „Verlass mich bitte niemals. Versprich mir, dass du immer bei mir bleibst, okay?“ Ich sah ihn fragend an und wartete auf eine Antwort. Doch er zögerte. Was? Wieso zögerte er?! „Ähm … A-Also … Ja klar.“ Na super! Gestottert hatte er nun auch noch! Was sollte das? Hatte er wohl vor mich für immer zu verlassen? „Das hätte ich von dir echt nicht erwartet. Schöner wär’s wenn du noch gesagt hättest, dass du mich liebst!“, sagte er frech mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ich spürte wie ich langsam rot wurde. „Aber es ist schon okay. Ach ja, du bist voll süß, wenn du rot bist – Aber süß bist du eigentlich immer.“ „Ich bin nicht süß … “ „Na, wenn du meinst. Hilfst du mir jetzt, bitte?“ Er deutete auf seinem verletzten Arm. „Mir wird langsam Schwarz vor Augen und schwindelig.“ „Kein Wunder, wenn du mit einem verletzten Arm umher dackelst!“ Er fasste sich verlegen an seinen Hinterkopf. „Beim Selbstverarzten hab‘ ich zwei linke Hände, das weißt du doch“, murmelte er schüchtern. „Das ist mir wohl entfallen.“ Er tippte sich an die Schläfe und grinste. „Kannst du dir das endlich mal merken?“ Ich lächelte ihn lieb an und nickte nur. „Lass uns rein gehen, sonst kippst du noch um!“ „Ja komm!“ Er griff nach meiner Hand und zog mich den Flur entlang. Axel wohnte hier mit seinem älteren Bruder – Reno – und mit seiner jüngeren Schwester, Kairi. Die Drei hatten noch nie ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Als Reno hierher ziehen wollte, nahm er Axel und Kairi mit sich. Er konnte die Beiden nicht einfach so zurück lassen. Was auch gut war! Denn sonst hätte ich Axel nie kennen gelernt! Ein Leben ohne ihn konnte und wollte ich mir schon nicht mehr vorstellen. Umso schrecklicher war es, dass die Drei umziehen wollten! Reno sollte in eine andere Stadt versetzt werden und in einen besseren Job, bei dem er SEHR VIEL Geld verdienen könnte. Leider müsste er dafür sehr weit wegziehen und wird wohl oder übel Axel und Kairi mitnehmen. Und es war klar, dass Reno so ein gutes Angebot schlecht ablehnen könnte. Wer würde das schon? Doch ich wollte nicht, dass Axel ging. Ich würde ohne ihn durch drehen. Er hatte mir zwar versprochen, dass wir jeden Tag telefonieren würden oder sonst irgendwie Kontakt hätten aber mir was das einfach nicht genug. Ich brauchte ihn direkt bei mir um mich besser zu fühlen. Ich weiß es klang egoistisch doch … Ich drückte leicht die Hand von Axel. Sie fühlte sich weich und warm an. Ich fühlte mich irgendwie sicher so bei ihm. „Alles okay, Roxas?“ Ich sah ihn leicht irritiert an. „Eh, was?“ Ich war so sehr in Gedanken versunken, da hatte ich nicht mal bemerkt, dass wir uns nun in Axels Zimmer befanden und er die ganze Zeit auf mich eingeredet hatte. „Du siehst so abwesend aus … Stimmt etwas nicht? “ „Es ist nichts wirklich … ! Also hol mal die Verbände und so her!“ Er nickte nur und verließ langsam das Zimmer. Ich seufzte leise. „Meine Brust tut weh … “, hauchte ich kaum hörbar zu mir selbst und fasste mir an die Stelle der Brust von dem der Schmerz herkam und sich auch mein Herz befand. Es fühlte sich so an, als würde sich etwas fest um meine Brust schnüren. Ich ließ mich vorsichtig auf das Bett von Axel nieder, stellte aber zuvor meine Tasche die ich die ganze Zeit getragen hatte daneben ab. Ich fuhr mit meiner Hand über die weiche Bettdecke und langsam ließ der Schmerz nach. Es war irgendwie seltsam, dass er so plötzlich nachließ. Ich sah mich leicht in Axel Zimmer um. Es war wie immer etwas unordentlich aber es störte nicht sehr. Irgendwie passte diese leichte Unordnung zu diesem Zimmer und natürlich zu Axel. Es war typisch für ihn. Der Raum bestand fast nur aus roten und schwarzen Farben. Das war auch sehr typisch für ihn. Er stand total auf diese Farben. Ich war eher für Schwarz-Weiß, aber rot passte besser zu Axels Charakter. Viel besser! Und natürlich roch es im ganzen Zimmer nach Axel. Das klang irgendwie komisch doch es war die Wahrheit. Axel hatte so einen Duft an sich der keineswegs unangenehm und schlecht roch. Ganz im Gegenteil. Dieser Geruch war irgendwie mehr als nur angenehm … Oh mein Gott, das klang wirklich abgedreht, als wär ich irgendein Psychopath … „Sag mal Roxas … Hast du dich so sehr beeilt, dass du vergessen hast deine Haare zu stylen?“ Ich sah rüber zur Tür wo Axel stand. Ich war mal wieder so sehr in Gedanken versunken, dass ich ihn nicht bemerkt hatte. Nun, normalerweise ging ich nie aus dem Haus, wenn meine Haare ungestylt waren. Aber es ging um Axel da konnte ich die ruhig einmal vergessen, denn er war wichtiger als alles andere! „Ehm ja hab‘ ich … Ich war total panisch und wollte so schnell wie möglich zu dir.“ Er lächelte mich lieb an und kam langsam auf mich zu. „Hattest du wirklich so große Angst um mich?“, fragte er vorsichtig, während er sich neben mich setzte. „Natürlich! Ich hatte totale angst. Ich wusste nicht was los war und das hat mir solche angst eingejagt. Ich war unruhig, aufgebracht und unsicher. Nur weil du nicht gesagt hattest was los war! Und dann als du die Tür geöffnet hattest, da war ich geschockt. Es sah so aus als würdest du jeden Moment umkippen und mich für immer verlassen … Das wäre das Schlimmste in meinem Leben was je passieren könnte … !“ „Roxas … “ „Mach das ja nie wieder … !“ Ich nahm ihm die Verbände und den restlichen Kram, den er angeschleppt hatte, ab und fing an ihn zu verarzten. „Tut mir leid, dass du wegen mir geweint hast. Dabei habe ich dir doch versprochen dich nie zum Weinen zu bringen.“ Ich sah ihn lieb an. „Es ist okay. Ich habe geweint, weil du mir wichtig bist.“ Im nächsten Moment war ich fertig damit Axel zu verarzten. Endlich hatte er einen Verband um seinen Arm, dank mir! „Danke Roxas“, murmelte Axel leise und sah mir dabei in die Augen. Mein Herz fing in diesem Moment plötzlich an schneller zu schlagen. Nur wieso … ? Was war los mit mir? Zurzeit schlug mein Herz öfters mal schneller, wenn er mich auch nur ansah. Es war irgendwie seltsam … Sehr sogar … „Du bist mir auch sehr, sehr wichtig, Kleiner … “ Er legte eine Hand auf meine Wange und streichelte diese. Es war immer ein schönes Gefühl, wenn er dies tat. Ein unglaublich schönes Gefühl … Ich sah ihn vorsichtig an. Ich wusste nicht was er als nächstes tat, er zeigte auch nicht ob er überhaupt etwas tun wollte. Es war komisch es nicht zu wissen. Und irgendwie machte es mich neugierig … Langsam, wirklich ganz langsam, beugte er seinen Kopf näher zu meinen. Er sah dabei nicht einen Augenblick weg, sondern sah mir die ganze Zeit tief in die Augen. Je näher er mir kam, desto schneller schlug mein Herz. Manchmal fühlte es sich so an, als würde es für einen Moment aussetzen. Axel legte vorsichtig seine Lippen auf meine Wange und ich spürte wie die Hitze an dieser Stelle enorm stieg. Ich konnte diesen Kuss schon fast gar nicht spüren, da seine Lippen meine Wange kaum berührten. Man fühlte richtig wie vorsichtig und sanft er war. Nur wenige Millimeter entfernte er sich und sah mich weiterhin durchdringend an. Ich wusste nicht wie ich auf ihn reagieren sollte. Sollte ich überhaupt reagieren? Sollte ich einfach nur abwarten und sehen was er machen wollte oder sollte ich etwas dagegen unternehmen? Ich war mir so unsicher was ich als nächstes tun sollte. Nun küsste mich mein Gegenüber wieder auf dieselbe Stelle wie zuvor. Doch dieses M al war es ein nicht so vorsichtiger und schüchterner Kuss. In mir stieg eine leichte Hitze auf. Es war ein Zeichen dafür, dass ich rot wurde, das spürte ich förmlich. Langsam löste er sich wieder von mir und sah mich weiterhin ununterbrochen an. Ich konnte etwas in seinen Augen erkennen. Ich war mir nur unschlüssig was genau es war. Lust? Sehnsucht? … Liebe? Ich konnte es nicht richtig deuten. Doch irgendetwas war da. Nur was … ? Ein drittes Mal beugte er sich vor um mich höchstwahrscheinlich wieder zu küssen. Doch dieses Mal war das Ziel seiner Lippen die Meine. Langsam legte er sie auf meine und mein Herz fing an zu rasen, doch er unterbrach diesen sogleich wieder. So wie es aussah, wollte er sehen wie ich reagiere. Doch ich sah ihn einfach nur an, unwissend und nichts tuend. „Roxas … “ Seine Stimme … Ich bekam an meinem ganzen Körper Gänsehaut, nur weil er meinen Namen gesagt hatte! Ich schloss langsam meine Augen und wartete. Nur worauf? Darauf, dass er mich küsste? Das … Konnte ich mir schlecht vorstellen … Worauf dann? Dass er etwas sagte? Dass er überhaupt irgendetwas tat? Es fühlte sich so an, als würden viele Minuten vergehen und dass nie etwas passieren würde. Doch dann spürte ich wieder die Lippen von Axel auf Meine. Zunächst war dieser Kuss sehr schüchtern, doch dann übte Axel mehr Druck auf meine Lippen aus und der Kuss war nun nicht mehr so unschuldig wie er vorher war. Ganz im Gegenteil. Axel strich mit seiner Zunge verlangend an meinen Lippen entlang. Nun stellte ich mir die Frage: Was wollte er nun damit bezwecken? Sollte ich das Gleiche bei ihm machen oder gar nichts tun und Däumchen drehen? Axel verstand wohl, dass ich nicht weiter wusste und so drückte er seine Zunge zwischen meine Lippen hindurch. Er zog mich langsam näher zu sich und erkundete mit seiner Zunge nebenbei meine Mundhöhle. Er erforschte jeden Winkel, als er mit seiner Erkundungstour fertig war stupste er meine Zunge mit der Seinen an. In diesem Moment setzte mein Herz kurz aus, schlug danach aber sofort weiter. Langsam und sanft drücke er mich nach hinten auf das Bett und brachte mich so zum liegen. Dabei unterbrach er den Kuss kein einziges Mal. Er beugte sich über mich und fing langsam das Spielen mit meiner Zunge an. Das Spielen war aber eher einseitig, doch langsam prägte ich mir die Bewegungen seiner Zunge ein und versuchte nun irgendwie ein paar sinnvolle Bewegungen hinzubekommen wie er es tat. Mein Hirn hatte sich derweil verabschiedet und war wohl für ein paar Minuten in den Urlaub getreten. Vielleicht lag es daran, dass mein Hirn abwesend war aber irgendwie genoss ich es … Sehr sogar … Ich legte langsam die Hände in seinen Nacken und zog ihn vorsichtig näher heran. Dass ich so etwas jemals tun würde, hätte ich nie erwartet! Axel bestimmt auch nicht. Ich wüsste nur zu gern was er jetzt gerade dachte … Ich machte ihm gerade totale Hoffnungen … Und das durfte ich doch nicht! Aber Axel legte es immer wieder darauf an und ich konnte nicht mehr anders … Nacht etlichen Momenten löste er sich langsam von mir. Ich öffnete vorsichtig die Augen und sah ihn ziemlich verlegen an. Was ist, wenn er jetzt die Frage stellte, ob ich ihn liebe? Er strich mir durch die Haare und sah mich lächelnd an. „Lass uns gehen sonst kommen wir noch zu spät … “, murmelte er leise und stieg langsam von mir runter. „Ach ja wir haben noch Schule“, stellte ich fest und stand langsam auf. „Dass du mal die Schule vergisst für einen Moment ist auch mal was neues“, stellte er belustigend fest. „Es gibt immer ein erstes Mal!“, lächelte ich leicht. „Da hast du recht.“ Als er das sagte, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ihm war ins Gesicht geschrieben an was er dachte und das war zu hundert Prozent nicht Jugendfrei! „Perversling!“, tadelte ich ihn leicht. „Ich bin gar nicht pervers!“, versuchte er sich rauszureden, was ihm bei mir natürlich nicht gelang. „Komm lass uns gehen.“ Axel und ich nahmen jeweils unsere Tasche und verließen zusammen langsam das Zimmer. „Ist Kairi schon weg?“, fragte ich leise um die Stille die ausgebrochen war zu unterbrechen. „Ehm nein, nicht wirklich. Sie hat bei Olette geschlafen. Und weißt du … Ich würde mich freuen, wenn du auch mal wieder bei mir schlafen würdest. Was hältst du davon?“ Ich sah ihn etwas überrascht an. Dass er mich so etwas fragen würde, hätte ich echt nicht erwartet. Aber es stimmte. Ich hatte schon lange nicht mehr bei ihm geschlafen. Wieso wusste ich selbst nicht, denn wir hatten dafür eigentlich immer die Zeit. Nur waren wir wohl nie auf die Idee gekommen, den Anderen das zu fragen. „Ehm ja, wieso nicht? Ich würde mich freuen.“ Abschlagen konnte ich ihm ja nichts, vor allem bei solchen Dingen, das war vornherein schon klar und das wusste er wohl auch. „Das ist schön!“ Wir verließen zusammen die Wohnung und machten uns auf den Weg der zu unserer Schule führte. „Willst du gleich heute bei mir schlafen?“, fragte dann Axel plötzlich. „Wenn ich darf?“ Ich sah ihn fragend an. „Ach du darfst doch immer! Meinst du wohl Reno würde etwas dagegen sagen? Wenn er sich das trauen würde, würde er aber richtig Stress mit mir bekommen“, grinste er. „Okay, dann schlafe ich heute bei dir!“ Er hob seine Hand an und strich mir durch die Haare. „Das ist schön. Ich freue mich.“ Langsam kamen wir unserer Schule immer näher. „Ich freue mich auch schon.“ „Ach ja?“ „Ja-“ „AKU! ROKU!“ ________________________________________________________ : Ist Roxas noch Jungfrau?! : NOCH >D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)