Nicht jede Geschichte braucht ein Happy End von KingKibum (Wie alles begann... [Alice Story]) ================================================================================ Kapitel 5: Unerwarteter Besuch ------------------------------ Doch war es eigentlich wirklich so schlimm hier drinnen? Nein, wenn ich ehrlich war nicht. Vielleicht sagte mir auch einfach nur mein verwirrtes Hirn, dass es nicht schlimm war. Aber ob ich jetzt in meiner kalten unbequemen Zelle oder hier, in der wunderbar weichen und warmen Gummizelle war, es war doch eigentlich schon ein Unterschied. Hier war es also besser, hatte ich recht?? Bald würde sicher ein Pfleger kommen der mir etwas zu Essen brachte. Und dann würde er mich wieder alleine lassen. Oh ja..diese unheimlich schöne Ruhe. Hier konnte ich über alles nachdenken, ohne gestört zu werden. Wunderbar. Was wollte man mehr?? Und ich wollte nach draußen in die Freiheit. Warum überhaupt?? Hier hatte ich doch alles was ich wollte. Was ich brauchte. Ich musste mich um nichts kümmern, nur um mich und meine Gedanken…. Nun war ich sicher verrückt. Wenn ich es nicht zuvor war, dann jetzt. Es musste einfach so sein. Ich hasste hier alles. Wirklich alles, wie kam ich dann um Himmels Willen auf die dumme Idee es nur hier Ansatz Weise schön zu finden. Das Ganze war doch absurd. Warum holte mich denn niemand hier raus?? Nicht einmal Gillean. Ich dachte er stünde auf meiner Seite, wäre mein Freund. Nicht nur mein Pfleger und Betreuer. Doch vielleicht wollte er mir auch gar nicht mehr helfen. Hatte er mich nur reingelegt? War er gar nicht mein „Freund“? Das wollte ich einfach nicht glauben. Mit gesenktem Blick saß ich also da, in meiner kleinen dunklen Gummizelle. Doch plötzlich vernahm ich ein Geräusch. Es hörte sich wie Schlüssel an. Doch ich konnte nicht darauf vertrauen. Denn hier drinnen war eh alles anders. Ich war im Begriff durchzudrehen. Also bildete ich mir das alles vielleicht nur ein. Nun denn, ich sollte erst einmal abwarten. Gespannt sah ich in Richtung Tür. Es war wirklich ein Schlüsselbund der dort raschelte denn die Tür öffnete und ich wurde von dem einfallenden Licht geblendet. Schnell wand ich meinen Kopf ab und vertraute ganz auf mein Gehör. Langsam hörte ich Schritte. Sie waren schwer und langsam, also konnte ich ausschließen, dass es eine Frau, oder etwa so ein Monster wie damals war, das da in das Zimmer kam. Nur langsam gewöhnten sich meine Augen an das helle Tageslicht. Ich sah wie die Tür wieder ein kleines Stück geschlossen wurde. Gillean tat das immer, damit er mich nicht so blendete. Doch ein Gefühl in mir sagte mir das er es nicht war. Womöglich hätte er sich schon mehrmals dafür entschuldigt für das was passiert war. „Guten Morgen meine Kleine..“, flüsterte mir eine leise und nicht vertraute Stimme. Ich versuchte mich wirklich zusammenzureißen, mich zu konzentrieren, doch ich erkannte die Person nicht. Es war ein Mann, da war ich mir ganz sicher, doch mehr konnte ich nicht herausfinden. Das mein Hirn mir wieder einen Streich spielte, das hatte ich schon lange in Betracht gezogen. „Du sagst ja gar nichts. Ach stimmt, du redest nicht. Das arme kleine stumme Mädchen. Gillean ist nicht mehr dein Pfleger, das hat er selbst so bestimmt. Ich werde mich nun um dich kümmern…“, erklärte er mir leise. Seine Stimme klang meiner Ansicht nach wunderschön. Sie war fast so schön wie die von Gillean. Nur war mir das Ganze nicht geheuer. Gillean wollte das nicht mehr? Dieser Gedanke machte mich traurig, egal ob er wahr oder nur Fiktion war. Noch immer wand ich den Blick von der unbekannten Person ab. Doch vielleicht wollte er mir nur helfen. Mich aus dieser Jacke befreien? Langsam drehte ich den Kopf zu meinem neuen Pfleger, wie er wohl meinte. Da meine Augen sich an das Licht gewöhnt hatten konnte ich die Augen ein wenig öffnen. Mein Blick viel auf die Umrisse des Mannes vor mir. Er trug mittellanges Haar das er zu einem Zopf zusammengebunden hatte. Er war nicht sehr groß doch, so wie ich es sehen konnte, war er sehr stark denn seine Arme waren muskulös. Während ich ihn weiter betrachtete kam er mir näher. Immer wieder atmete er tief ein. Im schwachen Licht das durch den kleinen Spalt der Tür ins Zimmer fiel konnte ich sehen wie er mich genau betrachtete. „Du willst doch sicher aus diesem scheußlichen Ding heraus, hab ich recht?“, fragte er leise und legte die Hand an mein Kinn so, dass ich ihn ansehen musste. „Ich kann dir helfen Alice..du musst mir nur vertrauen..“, murmelte er mir nur leise ins Ohr und beugte sich so gezwungener Maßen näher zu mir. Seine Stimme verursachte eine Gänsehaut bei mir. Erschrocken konnte ich mich kaum rühren. Dieser Mann machte mir trotz seiner lieblichen Stimme Angst. Doch das was er sagte lockerte meine Starre etwas. Er wollte mir also doch helfen! Es war ein Ausweg in Sicht. Ich riss mich zusammen und nickte ganz leicht. Auch wenn er mir wirklich helfen wollte. Ich würde nicht mit ihm sprechen, mit Niemandem würde ich das je tun. Dafür war zu viel passiert. Es verging ein Moment der Stille. Ich war verunsichert und sah ihn fragend an, zumindest versuchte ich das. Mein Gegenüber sagte nichts. Ebenso wenig tat er etwas. Er rührte sich nicht. Konzentriert schloss er die Augen. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Ich war kurz davor einfach wegzusehen. Doch er strahlte etwas aus das mich einfach nicht wegsehen lies. Weiterhin vergingen die Momente. Nichts geschah. Doch plötzlich spürte ich seine starken Hände an meinem zierlichen Körper. Er riss mich förmlich von meiner schützenden Wand weg und zog mich so vor ihn das er nun hinter mir saß. Ich erschrak und lies einen kleinen Angstschrei los. Dieser wurde jedoch von seiner Hand gedämpft. Meine Augen weiteten sich geschockt. Mein Kopf konnte kaum noch einen klaren Gedanken verfassen. Alles war durcheinander. „Du willst doch das ich dir helfe, also schrei nicht so rum. Oder willst du lieber wieder Gillean als deinen Pfleger? Gillean – der dich in der Not einfach im Stich gelassen hat. Er hat einfach zugeschaut wie man dich hier hergebracht hat. Ist er nicht ein schlechter Pfleger und Freund? So hattest du dir das ganz sicher nicht vorgestellt.“, flüsterte er mir leise ins Ohr und bei den letzten Worten öffnete er den ersten Knoten der Jacke schnell und ruckartig. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Warum war er so grob zu mir?? Immer wieder machte er kleine Pausen, so als ob er sich sammeln müsste. Noch immer hörte ich ihn tief ein und ausatmen. Verkrampft versuchte ich daran zu denken das alles gut werden würde. Egal was nun kommen würde, ich würde es überstehen, und eines Tages würde ich auch hier rauskommen. Irgendwie, das redete ich mir einfach ein. Er öffnete den zweiten, den dritten und nun auch noch den letzten Knoten der Jacke und schwieg. Erneut musste er sich fangen, denn er blieb ganz ruhig sitzen. Schneller als ich sehen konnte war er nicht mehr hinter mir denn er saß vor mir. Was war nun los?? Ich hatte doch genau aufgepasst. Jede Faser meines Körpers war angespannt. Ich konnte ihn nicht übersehen haben. Geschockt wollte ich etwas Abstand zwischen uns schaffen. Doch als ob er es geahnt hätte griff er nach meinen Händen und sah mich eindringlich an. Wäre doch nur Gillean bei mir. Trotz all dem was passiert war vertraute ich ihm. Zumindest mehr als dem Mann, oder Monster was dort vor mir saß. Warum half mir denn niemand? Was hatte ich verbrochen das ich all dieses Leid ertragen musste? Ruckartig zog er mich nah zu sich heran und nahm eine meiner Mittler Weile kurzen Haarsträhnen in die Hand. Er roch an dieser Strähne, lies sie los und murmelte nur ein gedankenverlorenes „Köstlich..“. Der Mann vor mir verunsicherte mich und erneut versuchte ich mich zu befreien. Doch sein Griff war zu stark als das ich etwas tun konnte. Er lies seine weiche Hand über meine Wangen, meinen Hals und schließlich mein Schlüsselbein streichen ehe er langsam, ganz langsam die Zwangsjacke von meinen Armen strich. Sein Blick war hochkonzentriert. Was wollte er damit erreichen? Es wollte mir nicht einfallen. Als er die Jacke entfernt hatte betrachtete er meinen dürren in den weißen Lumpen gehüllten Körper und lächelte verschmolzen. Ehe ich mich versehen konnte wanderten seine Hände über meinen Körper. Immer wieder spürte ich seine ekligen, aber dennoch weichen Hände. Er drückte mich nach hinten so, dass ich lag. Was hier geschah konnte ich nicht realisieren. Ohne auch nur die geringste Regung zu zeigen lag ich einfach da und lies es über mich ergehen. Ich kniff die Augen zusammen und blendete alles aus was um mich herum geschah. Plötzlich spürte ich seine Lippen an meinem Hals. Starr vor Schreck riss ich die Augen auf und sah einfach nur an die Decke. Er sollte es lassen. Ich musste mich wehren. Doch ich war zu feige es auch nur Ansatz Weise zu versuchen. Ich würde wohl ewig all dieses Leid über mich ergehen lassen müssen wenn ich weiterhin so handelte. Was würde wohl noch geschehen? Und konnte es schlimmer sein als der Verlust meiner geliebten langen Haare? Ich versank in einem Gedankenberg um mich abzulenken. Doch es brachte nichts denn ich spürte ihn weiterhin wie er meinen Hals liebkoste und immer wieder meinen Duft einsog. Ganz plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Ein zweiter Schatten stand in der Tür. So wie ich es einschätzen konnte wirkte die Person nicht gerade erfreut über diesen Anblick. Aber ich hatte andere Sorgen, da war es mir egal wie diese Person reagierte. Doch wer war es? Kannte ich diese Person vielleicht. Es interessierte mich schon. Bei dem ganzen Trubel konnte ich nicht klar denken. Ich schloss einfach die Augen und hoffte auf ein baldiges Ende. Aber das Ganze hier sollte so schnell nicht vorbei sein, denn es begann erst jetzt richtig. Mein neuer Pfleger, wie er sich selbst nannte ließ von mir ab. Unsicher öffnete ich die Augen und sah zu ihm. Ich war froh das er es lies, doch verwirrte mich das Ganze. „Ich werde nicht zulassen, dass du Alice so etwas antust!“, sagte eine strenge aber dennoch liebliche Stimme. Ich erkannte sie sofort. Es war die Stimme meines Pflegers, nein, die meines Freundes. Gillean war also doch gekommen um mir zu helfen. Erleichterung breitete sich in mir aus. Aber was nun geschah konnte ich kaum verfolgen. Alles ging ganz schnell. Gillean rannte auf den unbekannten Mann zu und packte ihn am Hals. Plötzlich drückte er ihn an die Wand. Doch die Bewegungen der beiden gingen so schnell das ich sie kaum verfolgen konnte. Unsicher setzte ich mich auf und rutschte in das hinterste Eck so weit wie möglich von ihnen weg. Noch immer hatte ich Angst. Angst, dass meinem Retter etwas zustoßen konnte. Was mit meinem Leben war, war mir inzwischen einerlei. Ich hatte so viel durchgestanden das es nun auch egal war. Doch nun begann auch der Unbekannte sich zu wehren. Er schmiss Gillean einfach von sich weg und sah kurz zu mir. Genau diese Chance nutzte Gillean, rannte zu mir und griff meine Hand. Erschrocken zuckte ich zusammen. Was war denn nun los?? Er drückte mich fest an sich und hob mich hoch. Was ging nur in ihm vor. Alles schien wie immer doch er war angespannt, das fühlte ich. „Hab keine Angst mein Schmetterling. Nun wirst du endlich frei sein. Ich werde dich beschützen. Dir kann nichts passieren..vergiss das nicht.“, flüsterte er mir leise und mit honigsüßer Stimme ins Ohr. Ich würde frei sein? Er würde mich beschützen`? Sollte diese Geschichte doch noch ein Happy End nehmen?? Ich nickte nur ganz leicht und legte meinen Kopf an seine Brust. Da das helle Tageslicht mich blendete musste ich meine Augen schließen. Nun hatte ich es also wirklich geschafft. Das warten hatte sich gelohnt. Ich würde endlich wieder an die frische Luft kommen. Die Vögel singen hören und die Sonne auf und unter gehen sehen. Nun war ich fast etwas aufgeregt denn das alles kam unerwartet schnell. Doch meine Glücksgefühle wurden mit Unsicherheit gemischt. Ich traute mich nicht nach dem anderen Mann zu sehen doch ich wusste, dass er uns verfolgen würde. Der Wind den Gillean beim Laufen erzeugte blies mir durch mein Mittler Weile kurzes fransiges Haar. Und dann hatte ich mein Ziel endlich erreicht. Im Freien angekommen hörte ich sofort wie Vögel sangen, Grillen zirpten und Autos fuhren. Kurz hörte ich sogar das Hupen eines der alten Autos und Kinder spielten in der Nachbarstraße. Für einen Moment vergas ich sogar meine Angst und genoss nur diese Geräusche. Aber wir blieben nicht stehen, nein! Gillean rannte immer weiter und weiter. Langsam öffnete ich meine Augen. Aber das helle Licht blendete mich und so konnte ich kaum etwas sehen. Nur wohin lief mein Retter?? Wollte er unseren Verfolger loswerden? Ach, es war doch egal. Ich hatte es endlich geschafft. Das war alles was zählte. Nichts konnte mehr passieren. Gillean war bei mir. Und er würde ganz sicher nicht mehr gehen. Vielleicht blieb er ja sogar für immer bei mir. Ich schwebte in meiner eigenen kleinen Traumwelt und bekam nicht einmal richtig mit wie er mich auf dem Boden absetzte… (So nun einmal ein ganz großes Dankeschön an alle Leser und Kommischreiber meiner FF. Ich bin euch echt unheimlich dankbar. Denn nur wegen euren tollen Kommentaren hab ich weitergeschrieben. Leider hat es eine Weile gedauert bis ich dieses Kapitel schreiben konnte da ich ziemlich viel zu tun hatte und so. Die nächsten beiden, nebenbei auch gesagt die letzten Kapitel werden ziemlich schnell und wahrscheinlich gleichzeitig folgen. Ich muss es ja schließlich mal schaffen eine FF zu Beenden xD. Ich freue mich schon auf Kommentare von euch und hoffe, dass ihr dieses und die nächsten Kapitel auch gut findet. Bis dahin. Eure SexySaix~) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)