Nicht jede Geschichte braucht ein Happy End von KingKibum (Wie alles begann... [Alice Story]) ================================================================================ Kapitel 2: Waschtag/Zahltag --------------------------- Wie viel Uhr es wohl war? War die Nacht schon vorüber?? Gillean war mit einem leisen „Schlaf gut Kleine“,nach dem Abendessen verschwunden. Also musste es Nacht sein. Ob es draußen wohl dunkel war, und kalt? Vielleicht schien die Sonne schon und es war Tag. Zu viele Fragen in meinem Kopf. Ich dachte doch sonst nie so viel über solche Dinge nach. Wie kam das?? Schon wieder eine Frage. Ich wurde hier drinnen wirklich langsam verrückt. Oder vielleicht war ich es auch schon. Ich seufzte und legte die Hände an meinen Kopf. Erneut vernahm ich das klappern eines Schlüsselbundes. Ich schrak auf. Doch ich brauchte nichts zu befürchten. Es war Gillean wie immer. Also musste es jetzt morgen sein. Erleichtert, eine Antwort auf meine endlos scheinende Fragerei zu bekommen sah ich auf. Nun raschelten die Schlüssel an meiner Tür und öffneten sie. Ich freute mich schon darauf, dass ich Gillean wieder sehen würde. Doch plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein dünner Schatten stand direkt vor mir. Dieser Schatten, er wirkte anders als der von meinem eigentlichen Pfleger. Schmaler, und nicht so muskulös. Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen und etwas zu erkennen. Eine Frau. Ja, es war eine Frau die da im Raum vor mir stand. Ich erinnerte mich. Alle drei Tage war hier Waschtag. Also war es vielleicht gar nicht Morgen. Und das Licht das ich sah war dann auch kein Tageslicht. Ich wurde grob am Arm gepackt und auf die Beine gezogen. Ich konnte nicht so schnell reagieren und stolperte leicht. Doch die Frau hielt mich gut fest. „Na komm endlich! Faules Stück!“, sagte die Frau mich bissigem Ton. Ohne Rücksicht auf mich zerrte sie mich aus dem Raum. Das Licht der hellen Lampen brannte mir in den Augen. Ich konnte nicht sehen wo sie mich hinbrachte. Immer wieder zog sie brutal an meinem Arm. Ich stolperte ihr nach und hoffte, dass wir den Waschraum bald erreicht hatten. Sie behandelte mich wie ein Tier, oder ein Wesen das es nicht wert war mit etwas Respekt behandelt zu werden. Ich warf einen kurzen Blick durch die vergitterten Fenster, oder zumindest das was ich davon erkennen konnte. Es war tiefste Nacht. Aber warum?? Wieso um Himmels Willen mussten wir nachts duschen? Es gab doch noch den ganzen Tag. Weiter zerrte sie mich durch die langen weißen Flure bis wir das Ziel endlich erreicht hatten. Ich wurde in einen großen Duschraum gebracht. Alleine natürlich. Fast nie sah ich andere Irre. Nur manchmal hörte ich sie schreien, lachen oder um Hilfe betteln. Die Pflegerin schloss die Tür nach uns und sah mich vielsagen an. Langsam gewöhnte ich mich an das helle Licht und konnte etwas sehen. Kurz musterte ich die langen blonden Haare der Frau vor mir. Sie war nicht sehr alt, doch durch ihren strengen Blick wirkte sie als wäre sie schon mindestens vierzig Jahre. Durch ihre große Brille starrte sie mich an. „Na mach schon! Worauf wartest du denn? Mach, dass du deine alten Klamotten ausziehst. Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit!“, rief sie mit aufgebrachter krächzender Stimme. Ihre Art machte mir Angst. Die Pfleger die uns wuschen wechselten immer, daher konnte ich mich an diese Frau nicht erinnern. Doch sie verunsicherte und ich verweigerte es mich auszuziehen. Ich wollte mich einfach nicht vor ihnen ausziehen. Selbst wenn es Frauen waren. Ich dachte manchmal, dass mir da selbst Gillean lieber wäre, auch wenn er ein Mann war. Oder vielleicht genau deshalb? Er würde sicher nie so grob zu mir sein. Plötzlich spürte ich wie die Frau mich etwas nach hinten schubste, mich grob gegen die Wand drückte. „Du bist nicht nur stumm sondern auch taub!“, brüllte sie mir ins Ohr und verpasste mir dann eine Ohrfeige. Mein Kopf schellte zur Seite. Ich spürte den Schmerz schon fast gar nicht mehr. Immer wieder wurde ich hier geschlagen, weil ich nicht das tat was man von mir verlangte. Mit leerem Blick starrte ich auf den weißen, gefliesten Boden des Duschraumes. Ich traute mich nicht die Frau, oder für mich besser gesagt das Monster, vor mir anzusehen. Sie wartete, dass ich mich rührte doch ich tat es nicht. Warum sollte ich auch? „So machst du dir hier aber keine Freunde! Du solltest tun was ich dir sage!“, knurrte sie mir schon fast ins Ohr und packte mich dann bei meinen langen schwarzen Haaren. Ich schrie leise auf als sie das machte. Anstatt das sie aufhörte lachte sie nur leise. Es klang für mich schon fast irre. Welch‘ Ironie wenn man bedachte, dass ich hier eigentlich die Irre sein sollte. Mit ihrer freien Hand packte sie mein Kinn und zog es so zu sich das ich sie ansehen musste. „Also bist du dir sicher, dass du dich weiterhin wehren willst??“. Unsicherheit stand mir ins Gesicht geschrieben als die Blonde mir diese Worte zuflüsterte. Schnell schüttelte ich meinen Kopf, und sah sie weiterhin mit angsterfülltem Blick an. Sie sollte endlich aufhören, mich loslassen. Wie gern hätte ich ihr das gesagt doch über meine Lippen würde nicht ein einziges Wort kommen. Sie hatte meine Antwort auch ohne Worte verstanden, denn sie lies mich los. Ganz langsam begann ich meinen langes kittelartiges weißes Shirt auszuziehen. Es war viel zu groß, wie auch meine Hose. Doch es störte mich nicht. Lieber hatte ich einen alten Lumpen an, als das ich nackt vor diesem Monster stehen musste. Nun tat ich schon was mir dieser Drache sagte, doch es schien nicht richtig zu sein. Wutentbrannt sah sie mich an und lief wieder zu mir. Mit Gewalt riss sie mir die Klamotten vom Leib. Ihre grobe Art tat mir weh und ich wimmerte immer wieder leise auf. Nun stand ich da, nackt und verletzt. Nur meine dünnen Arme schützen mich vor den Blicken der Blonden. Mein abgemagerter zierlicher Körper, wie schämte ich mich für ihn. Doch es schien sie nicht zu stören. Noch immer sah sie mich mit diesem fast besessenen Blick an. „Na los! Wasch dich!“, befahl sie mir auf forsche Weise. Mit diesen Worten schaltete sie das Wasser an. Es war eiskalt. Mit warmem Wasser durften wir nicht duschen. So etwas brauchten wir nicht. Wasser blieb schließlich Wasser hatten sie einmal zu mir gesagt. Das eisige Wasser prasselte auf meine bleiche Haut und brannte. Ich schrie leise auf, da ich mich so erschrak. Erneut warf mir die Blonde einen stechenden Blick zu der mich zu durchbohren schien. Schnell wand ich den Blick ab. Ich versuchte meinen Körper zu waschen, doch das kalte Wasser lies meinen Körper so zittern das ich mich kaum rühren konnte. Zähneklappernd umklammerte ich meinen Körper, so als ob ich ihn vor dem Auseinanderfallen schützen wollte. Erneut blickte ich zu 'meinem Monster'. Ihr krankes, fast psychopathisches Grinsen und das Stechen in den Augen verwandelten sich nun in blanken Hass. Ich zuckte zusammen und ging vorahnend einen Schritt zurück bis ich ganz an der Wand stand. Doch das blonde Monster war schnell. Blitzschnell schaltete sie das eisige Wasser ab und eilte zu mir. Erneut packte sie mich grob an den Haaren und drückte mich brutal an die Wand. „Du kleines Miststück! Ich hab dir gesagt was du tun sollst! Warum tust du nicht was ich dir sage?!“, brüllte sie mir laut ins Ohr. Und mit diesen Worten spürte ich erneut einen stechenden Schmerz auf meiner Wange. Geschockt und schon fast verstört sah ich auf den gefliesten Boden. Es sollte mir eigentlich nichts mehr ausmachen geschlagen zu werden, so oft wie das hier passierte, doch ich bangte das sie es nicht nur bei einer harmlosen Ohrfeige beließ. Ich hatte recht. Ohne Rücksicht zog sie mich an den Haaren von der Wand weg und schubste mich auf den Boden so, dass ich mich gerade noch abstützen konnte. Um mich wenigstens ein bisschen zu schützen machte ich mich noch kleiner als ich eh schon war und legte schützend meine dünnen Arme um mich. Doch es brachte alles nichts, immer wieder trat sie auf mich ein. Laute Schreie waren aus dem Duschraum zu hören. Ich hoffte so sehr das sie jemand hören würde. Das mir jemand zur Hilfe eilte. Vergebens. Weiterhin trat sie auf mich ein. Meine Rippen schmerzten unheimlich. Immer wieder erwischte sie dieselbe Stelle. Das Gummi ihrer Sohlen rieb an meinem nassen Körper. Es brannte fürchterlich. Erneute Schreie von mir. Es störte sie nicht, denn als sie ihre Wut endlich abgelassen hatte, ließ sie auch mich endlich in Frieden. Zusammengekauert blieb ich auf dem Boden. Zitternd vor Schmerz und Angst. Das Gesicht zu einer schmerzverzogenen Maske verzerrt. Plötzlich packte sie mich am Haar und zwang mich so aufzustehen. Nur widerwillig tasteten sie meine nackten Füße voran bis sie sicheren Halt fanden. „Ich hoffe das war die eine Lehre..“, giftete die Blonde mich leise an ehe sie mich wieder grob am Arm packte. Wutentbrannt ging sie mit mir raus. Noch immer war ich nackt, entblößt und geschlagen wie ein Hund der nicht machte was sein Herrchen ihm befahl. So wie ich war, schleifte sie mich durch die langen Flure. Manche Irre waren mir ihren Pflegern draußen. Alle starrten sie mich an. Zumindest schien es mir durch meine verweinten Augen so. Ich schämte mich bis auf die Knochen, den Blick stets auf den Boden gerichtet. Manche lachten, manche riefen uns Worte oder Sätze herüber die ich nicht verstand. Reine Schikane von dem blonden Monster an meinem Arm. Nun verstand ich auch warum wir nur nachts duschen durften. Damit uns nicht so viele Pfleger sahen. Es war nicht erlaubt was sie taten. Das sie uns schlugen, uns demütigten. Das alles wurde vertuscht. Absichtlich sah man weg, nur um zu vermeiden das man selbst Ärger bekam. Mit jedem Schritt, oder besser gesagt Stolpern, hoffte ich endlich bei meiner kleinen Zelle zu sein. Endlich wegzukönnen von dieser schrecklichen Frau. Doch dann endlich war es soweit, mit einem lauten Quietschen öffnete sich die Tür meiner Zelle. Gewalttätig schubste sie mich auf das Bett. Nicht einmal neue Sachen zum Anziehen ließ sie bei mir. Noch immer nackt, lag ich in meinem Bett, mit einer Decke, meinem einzigen Schutz, bedeckt. Mein Körper bebte noch immer, vor Angst, Kälte und Schmerz. Ich traute nicht mich zu Rühren aus Angst sie würde noch einmal kommen und mir Schmerzen zufügen. Es verging einige Zeit, nichts war zu hören. Nicht ein Mucks, nicht ein Wort, nicht das winzigste Geräusch. Es war fast schlimmer als das kranke Gelächter, das Schreien der anderen Irren hier. Diese endlose Stille die sich im Raum breit machte. Es dauerte eine Weile bis ich das Rascheln von Schlüsseln vernahm. Sofort spannten sich alle Muskeln in meinem mickrigen Körper an. Die Angst, erneut geschlagen zu werden ließ mich nicht klar denken. Mit einem lauten Quietschen öffnete sich meine Tür. Ganz langsam. Vielleicht war es doch das Monster vor dem ich mich so sehr fürchtete. Wie ein wildes Tier das auf der Lauer lag würde sie auf mich, ihr Opfer warten, und dann in dem Moment in dem ich es am wenigsten erwarten würde, zuschnappen. Immer wieder biss ich mir auf die Lippe um ein Schluchzen zu unterdrücken. „Alice? Keine Angst, ich bin es nur, Gillean. Ich werde jetzt reinkommen. Hab bitte keine Angst.“, flüsterte mir die vertraute Stimme zu. Ich hörte und verstand zwar die Worte die er mir sagte, doch Glauben konnte ich ihnen nicht schenken. Langsam öffnete sich die Tür einen Spalt weiter, so, dass das helle Licht der Lampen draußen wieder in mein Zimmer scheinen konnte. Zum eigenen Schutz lag ich mit dem Rücken zur Tür. Wenn das Monster noch einmal gekommen wäre, dann hätte ich sie wenigstens nicht ansehen müssen. Doch es war nur Gillean, ich brauchte also keine Angst zu haben. Mein Verstand wusste das, doch mein Körper konnte sich nicht beruhigen und zitterte noch immer. Mit leisen Schritten kam er auf mich zu und setzte sich auf mein Bett. Für wenige Sekunden hielt ich die Luft an. Ich befürchtete das mein hektischer Atem so laut war das ich ein wichtiges Geräusch überhören könnte. „Kleines? Ich weiß was passiert ist. Es tut mir so unendlich Leid das ich dir nicht schnell genug helfen konnte. Ich..habe dir Sachen zum Anziehen mitgebracht wenn du sie möchtest.“, flüsterte er mir leise zu und legte dann die Klamotten oder besser gesagt Lumpen vor mir aufs Bett. Ich war ihm dankbar, wirklich. Doch ich hatte einfach keine Chance ihm das zu zeigen. Als Antwort musste er sich mit einem kleinen Nicken zufrieden geben. Ich war mir sicher, dass er es verstehen würde denn als Zeichen strich er mir ganz sacht über meine Wange. Nur kurz zuckte ich zusammen ehe ich meine Augen schloss und versuchte diese zärtliche Berührung zu genießen. Zu gern wollte ich die Sachen die er mir brachte anziehen. Doch noch immer bebte mein Körper, ich war unfähig mich richtig zu bewegen. „Sshht, versuch bitte dich zu beruhigen. Wenn du möchtest, dann kann ich dir auch helfen. Ich werde auch ganz vorsichtig sein.“, flüsterte er mit seiner honigsüßen Stimme. Erneut strich er sacht über meine Wange. Wieder nur ein kleines Nicken von mir. Lieber wollte ich, dass er mir half, als das ich noch weiter nackt in meinem Bett lag. Ich vertraute Gillean, zumindest musste ich das, wenn ich wollte das er mir half. Zaghaft strich er mir langsam die Decke vom Körper. Ich hatte keine Angst vor seinen gaffenden Blicken. Gillean war nicht wie die anderen Pfleger, er war viel fürsorglicher und liebevoller, das spürte ich genau. Als er meinen Oberkörper von der Decke befreite musste er wohl die Wunde an meinen Rippen gesehen haben. Sicher war die Stelle knallrot, und mit kleinen Striemen übersät. „Was hat sie dir nur angetan?“, fragte er leise zu sich selbst, denn er wusste, dass ich ihm keine Antwort geben würde, nicht einmal jetzt, „Ich werde machen das es nicht mehr wehtut. Vertrau mir einfach.“, flüsterte er mir leise ins Ohr. Was nun geschah konnte ich nicht verstehen. Langsam legte er seine eiskalte Hand auf die Wunde, es schmerzte und ich wimmerte leise auf. Erneut flossen Tränen über meine Wangen. Doch dann strich er einige Male über dieselbe Stelle und es fühlte sich an als ob er den Schmerz damit lindern würde.Mit jedem Strich ein bisschen mehr. Nach einigen Berührungen konnte ich den Schmerz nur noch ganz leicht spüren. Ich fragte mich was er getan hatte. Es war fast wie Zauberei. Aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein, nach all dem was ich hier schon erlebte. Es konnte aber auch sein das es einfach an seinen Händen lag. Sie waren eiskalt, und es tat gut sie auf der brennenden Haut zu spüren. Ich wusste nicht was es war, aber es musste mich auch nicht interessieren, schließlich war der Schmerz nun gelindert. Langsam und zögernd drehte ich meinen Kopf zu Gillean herüber um ihn anzusehen, oder es besser gesagt zu versuchen. Durch meine verweinten Augen und die Dunkelheit war das erschwert. „Ich hab‘ dir doch gesagt das es besser wird, meine Kleine. Du brauchst keine Angst haben, ich werde bei dir bleiben und dich beschützen.“, murmelte er mir leise zu während er über meine Wange strich. Auch hier fühlte sich seine Hand eiskalt an. Es war mir vorher nie aufgefallen. Doch es war schön diese Kälte zu spüren. Langsam hob er die Decke von meinem Körper, so, dass ich ganz nackt dalag. Wie ein Stückt Fleisch auf dem Brett eines Metzgers. Nur das Gillean mich nie so behandeln würde. Zögernd nahm er die Unterwäsche von dem Klamottenstapel vor mir und half mir sie anzuziehen. „Erst das eine Bein..und dann das Andere, genau..“, flüsterte er mir leise zu während er die viel zu große Hose über meine mageren Beine streifte. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind. Doch die Geborgenheit, und das Gefühl, wichtig zu sein, machten mich etwas sicherer. Nun zog er mich langsam an den Armen hoch, so, dass ich vor ihm saß. Langsam stülpte er mir das große kittelartige Shirt über. Noch nie war ich Gillean so dankbar das er bei mir war. Zum Zeichen meines Vertrauens beugte ich mich langsam nach vorne und legte die Arme um ihn. Es schien ihm zu gefallen, denn er erwiderte meine Umarmung sacht. Behutsam strich er mir über den Kopf und durch mein langes verzotteltes nasses Haar. „Du hast wirklich wunderschöne Haare. Ich habe dir ein kleines Geschenk mitgebracht. Eigentlich dürfte ich das gar nicht, aber bei dir mache ich eine kleine Ausnahme.“, meinte er leise während er hinter sich griff und etwas kleines Schimmerndes hervorzog. Ich konnte nicht gleich erkennen was er da in der Hand hielt doch als er es etwas näher zu mir hielt, erkannte ich es. Es war eine kleine Haarbürste, mit schönen Verzierungen am Griff und ganz in silbernem Ton. Langsam löste ich eine Hand von ihm und strich über den glatten Griff bis vor zu den Borsten. „Dreh dich herum, dann bürste ich dir deine Haare. Dann bist du wieder hübsch wie immer.“, sagte er mit einem charmanten Lächeln. Ich konnte einfach nicht wiederstehen, nickte leicht und drehte mich dann herum, so, dass ich mit dem Rücken zu Gillean saß. Ganz sanft griff er nach meinen Haaren und begann sie so vorsichtig er nur konnte zu durchbürsten. Es tat überhaupt nicht weh oder ziepte. Ich schloss meine Augen und genoss das Gefühl, so umsorgt zu werden. Nach einiger Zeit griff er nach meiner Hand und legte die Bürste hinein. Dann legte er seine große kalte Hand um meine und führte sie zu meinem Haar. Mit langen Bürstenstrichen fuhr ich, dank seiner Hilfe, durch mein Haar. Es fühlte sich gut an, etwas alleine machen zu können. Zumindest fast alleine. Es fühlte sich an als vergingen Stunden, in denen wir einfach nur mein Haar bürsteten. Eine vielleicht stumpfsinnige Beschäftigung für Außenstehende, doch für mich war es das Schönste was mir nach diesen drei langen Monaten passieren konnte. Nach diesen gefühlten Stunden drehte ich mich wieder zu meinem Gegenüber und blickte ihn an. Wie gerne hätte ich ihm nur ein leises „Danke“ zugemurmelt. Doch über meine Lippen drang nicht ein winziges Wort. So weit war ich einfach noch nicht. Vorsichtig umarmte ich den großen Mann vor mir wieder und legte den Kopf an seine Brust. Langsam schloss ich die Augen. Ich spürte ein sanftes Streichen über meinem Rücken. Dieses lies mich wohl früher oder später behutsam einschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)