Sommer von ahkullerkeks (Es war 'ne geile Zeit!) ================================================================================ Kapitel 2: Uh. -------------- Uh. Die Sonne schien verdammt heiß in unsere Wohnung und ich starrte mit halbgeschlossenen Augenlidern auf den laufenden Fernseher. Ich lag, alle viere von mir gestreckt, jedenfalls so gut es ging, auf dem Sofa, dass Jiraya vor einigen Jahren ersteigert hatte, ein richtig hässliches, buntgeblümtes Ding, und hörte nur mit halbem Ohr zu, was die Leute im Fernsehen über Pickel und Geschwüre im Hintern erzählten. Der werte Herr Jiraya persönlich saß wieder mal am Teleskop an dem riesigen Fenster und kritzelte ununterbrochen auf einem Block. Keine Ahnung, wieso er es tat, seine Bücher waren sowieso immer absoluter Mist. Es war gerade Mittag, die Tageszeit an der die Sonne noch erbarmungsloser durch die geöffneten Fenster schien, als um sonst irgendeine Tageszeit. Sie quälte mich schon tagelang, doch ich hatte es ja auch verdient. Ich spürte die dunkle Gewitterwolke förmlich über meinem Kopf, die die Sonne jedoch nicht am brennen hinderte. Heute Abend sollte ich die Hyuuga wieder sehen und würde mich entschuldigen für das, was ich gesagt hatte. Ich hatte das eigentlich nur gut gemeint, doch Ino hatte, wie so oft, vollkommen Recht. Ich dachte nicht nach, bevor ich etwas sagte und nun musste ich die Konsequenzen tragen. Hinata und ich sollten einfach nicht sein, wir waren nicht füreinander bestimmt, anders als sie und Kiba. Mir schauderte, wenn ich nur daran dachte, wie ich heute Abend zu den beiden hingehen würde, er würde natürlich einen Arm um ihre Schulter haben und sie würde mich eiskalt ignorieren. Kiba würde mich anfahren, von wegen, ich solle seine Perle verdammt noch mal in Frieden lassen und dann würde mich ein Blitz dieser Gewitterwolke mitten in den Kopf treffen und mich deprimiert davon gehen lassen. Vielleicht würde ich in den Fluss fallen und dann von einer singenden Meerjungfrau gerettet werden, die ihre Stimme aufgeben würde, nur um mit mir zusammen sein zu können. Ehm, ja. Ich hatte mir mit Jiraya gestern Abend ‚Die kleine Meerjungfrau’ angesehen, weil er so sehr auf rothaarige Frauen stand und sie einmal nackt gezeigt wurdr. Ehrlich, ich hätte niemals solche Gedanken bei einem einfachen Kinderfilm. Obwohl ich zugeben musste, dass die Meerjungfrau recht niedlich war…Okay, Schluss jetzt! Ich schob die Unterlippe hervor, wobei ich genau wusste, dass mein perverser Patenonkel mich nicht sehen konnte. „Jiraya“, quengelte ich, wie ein kleines Kind und hätte des Effektes wegen schon mit dem Fuß gestampft, hätte ich nun gestanden und nicht wie ein totes Tier auf dem Sofa gelegen. „Hm?“, hörte ich ihn nuscheln. Er war nicht ganz da. Nicht nur mental, sondern auch körperlich. „Jiraya“, wiederholte ich eine Oktave höher. Ich wusste genau, dass es ihn nervte, wenn ein männliches Wesen seinen Namen zu oft sagte. Es störte ihn nur nicht, wenn eine Frau es in höchster Ekstase tat…was er mir einmal selber gesagt hatte und ich nur nachplapperte, wie ein hirnloser Roboter. „Was denn?“ Seine Stimme wurde schon kräftiger, woran ich seinen gemessenen Nervigkeits-Pegel hören konnte. Etwas, was ich ganz alleine erfunden hatte und wofür ich als ‚Idiot ohne Hobbys’ abgestempelt wurde, von meinem eigenen besten Freund. Der übrigens bald hier auftauchen sollte. Ich rollte mich auf den Rücken und schaute Jiraya verkehrt herum an. „Mir ist so langweilig“, jammerte ich. Der alte Mann stöhnte entnervt auf und wandte sich nun doch noch mir zu, weg von seinen ach-so geliebten Mädels, die auf der Straße herumliefen. Er wollte gerade den Mund öffnen, als die Türklingel dazwischen kam und sich dreist und schrill in den Vordergrund schob. Ich stöhnte und drehte mich wieder auf den Bauch. „Naruto, geh ran“, befahl Jiraya, wahrscheinlich das Auge wieder an der Linse. „Geht nicht“, erwiderte ich, das Gesicht in die Sofakissen gepresst. „Ich schlafe.“ Als Jiraya vorbeiging bekam ich eine Kopfnuss, wie ich erwartet hatte, die jedoch niemals mit der von Ino mithalten konnte. Ich sollte Sai heute Abend vielleicht vor Ino warnen. Ich wollte sie ihm nicht ausreden, auf keinen Fall. Sonst würde Ino vielleicht irgendwann wieder ankommen, weil ich der einzige für sie akzeptable Typ aus unserer Gruppe bin, mit dem sie was anfangen könnte. Ich sollte Sai einfach nur vor ihren kleinen Macken warnen, die, wenn er was Falsches sagen würde, ganz schön eskalieren konnten. „Beweg dich, Dobe“, drang die Stimme meines besten Freundes zu mir und ich befolgte seiner liebevollen Bitte. Ächzend setzte ich mich aufrecht und schaute zu dem Jungen mit den schwarzen Augen rüber. An seinem Hals wucherte ein Monster von einem Knutschfleck, was mir ein Grinsen auf die Lippen zauberte. Deswegen war er also so spät dran. Genervt erwiderte Sasuke meinen Blick und hob meine Augenbraue. „Was?“, fuhr er mich an und mein Grinsen wurde breiter. „Hast du’ s denn wenigstens für mich aufgenommen?“, zog ich ihn auf und bemerkte seine Faust, die auf meinen Kopf zuschoss, viel zu spät. „Wag noch einmal einen perversen Gedanken über meine Freundin zu denken und dein krankes Gehirn schmückt die Wand“, knurrte er und ich lachte unkontrolliert auf. Wütend funkelte er mich an. „Keine Sorge, Teme“, beruhigte ich ihn, wobei ich ja schon wusste, dass meine Beruhigungskünste zu wünschen übrig ließen. „Sakura ist nur eine Freundin. Meine krankhaften Fantasien von ihr sind schon alle vorbei.“ Gefährlich zuckte Sasukes Augenbraue. „Krankhaften Fantasien?“ Eilig schaute ich auf meine nicht vorhandene Armbanduhr. „Schon so spät? Ich glaube, wir sollten langsam los, sonst sind die besten Knabbersachen weg.“ Ich erhob mich, immer noch grinsend. Sasuke grummelte eine Antwort und wir verabschiedeten uns von dem Stalker, den ich meinen Patenonkel schimpfen durfte und verschwanden aus der Wohnung. Auf dem Weg zum Supermarkt war ich der Sonne noch schlimmer ausgesetzt, als auf dem geblümten Sofa. Ich stöhnte bei jedem Schritt gequält auf, wobei ich Sasukes Augenbraue immer weiter heben sah. „Okay, gibt es vielleicht irgendeinen Grund, dass du dich wie ein Waschlappen aufführst?“, knurrte er. Oho, der werte Herr hatte einen schlechten Tag, hm? „Wir gehen nur zum Supermarkt, dass ist keine 100 Meter von deiner Wohnung entfernt, als heul nicht rum, verdammt noch Mal!“ Ich ignorierte seinen kleinen Ausbruch völlig und begann stattdessen: „Ich bin heute so was von tot, Teme. Wenn ich Hinata frage, ob ich mit ihr reden kann, zerreißt Kiba mich in der Luft.“ Ich fing einen verwirrten Blick von Sasuke ein. „Wieso sollte er so was tun? Das hat er doch gar nicht nötig.“ Beleidigt hob ich die Augenbrauen. Na, vielen Dank auch. „Weil ich Hinata indirekt beleidigt habe, dabei ist sie mir schon…irgendwie…aufgefallen“, erwiderte ich und starrte dabei auf das Gebäude des immer näher kommenden Supermarktes. „Nein, ist sie nicht“, sprach Sasuke genau das aus, was ich eigentlich nicht wahr haben wollte. Blöder Idiot. „Wie denn auch? Bis vor kurzem warst du ja noch total in meine Sakura vernarrt. Das einzige Mädchen, welches du sonst richtig wahrgenommen hast, war Ino.“ Ich stöhnte entnervt auf. „Aber auch nur, weil sie sich so an mich rangeschmissen hat.“ „Was ich immer noch nicht verstehe“, meinte Sasuke kopfschüttelnd. „Ino und du…ihr spielt überhaupt nicht in der selben Liga.“ Und so was schimpft sich bester Freund. „Idiot“, murmelte ich und schob schmollend die Unterlippe hervor. Sasuke schmunzelte. „Nicht wirklich“, sagte er und sah mich grinsend an. „Ino ist schon sehr viel weiter, als du. Sie war nicht nur auf küssen und kuscheln aus, oder?“ Mir schauderte bei der Erinnerung. Angewidert schüttelte ich den Kopf. „Nicht wirklich.“ „Na, also. Du bist noch nicht so weit.“ Wow. Das hörte sich ja beinahe einfühlsam an. Hatte Sasuke tatsächlich einen so schlechten Tag? „Das ist eine Frage der Intelligenz und wie weit das Gehirn schon ist“, fuhr er fort und ich schubste ihn mit dem Ellbogen zur Seite. Blöder, eingebildeter Sasuke. Ich widersprach nicht, dass ich nicht ganz so klug war wie er oder Sakura, doch mit Ino konnte ich vielleicht mithalten, wobei sie auch nicht dumm war. Ich hatte keine Ahnung, wieso wir überhaupt über sie redeten, denn seit ich mit ihr Schluss gemacht hatte Ende des letzten Jahres war sie nicht ganz so gut auf mich zu sprechen. Manchmal vergaß sie sogar, dass sie auf mich sauer war, aber, jetzt wirklich, man konnte fünf Wochen nicht als Beziehung sehen, oder? Genau das denke ich nämlich auch. Sasuke und ich erreichten den Supermarkt und ich seufzte wohlig auf, als wir in das Klimagekühlte Gebäude eintraten. Das fühlte sich beinahe besser an als Ramen zu essen…nein, nicht wirklich. Aber das Gefühl hatte ich schon. Wir gingen zu den Knabbereien und ich schaute umher, was davon ich am liebsten mochte und was die anderen alle gerne haben wollten. „Was musst du besorgen?“, fragte ich Sasuke und hörte seine Antwort nur mit halbem Ohr zu sehr in den Leckereien vertieft. „Grillfleisch“, erwiderte er nur und schaute stumpf in der Luft rum. Hinter ihm liefen einige Mädchen her, die mit dem Finger auf ihn zeigten und kicherten, als wäre es verdammt lustig gewesen. Ich grinste belustigt und wandte mein Gesicht wieder Weingummis und Chips zu. „Hol das doch schon mal, ich glaub, ich brauch ’ne Weile“, meinte ich und scheuchte ihn mit der Hand weg. Er störte mich doch sowieso nur in meiner Konzentration. Ich seufzte und ließ eine Jumbo-Packung Weingummis auf meinem Arm Platz nehmen, wie ein Baby. Das wäre etwas für Sakura. Sie war verrückt nach den Dingern, was ich nur halb verstehen konnte. Es folgten einige verschiedene Chips-Sorten und eine große Packung Kekse. Ich liebte Kekse! Ich überlegte, ob ich auch zum Gemüse gehen sollte, um für Ino einige Karotten zu holen, oder war das wieder taktlos? Kopfschüttelnd ließ ich es, da Ino sowieso wieder einen Grund gefunden hätte mich anzumachen, egal wegen was. Also machte ich mich summend auf die Suche nach Sasuke und hielt dabei einige Male bei Schokolade und einigen anderen diversen Keksarten. Schade, dass ich nicht so viel Geld dabei hatte und die Schokolade in der Sonne schmelzen würde. Schade auch. Ich schaute über den Rand meiner Vollbepackten Arme und hielt nach einem Typen mit schwarzen Haaren Ausschau. An der Fleischtheke entdeckte ich ihn dann auch endlich. Unbeholfen stupste ich ihn mit dem Ellbogen an und ein mir völlig unbekannter Mann drehte sich um. Wütend funkelte er mich. „Willst du Probleme, Junge?“, knurrte er und ich hob beschwichtigend die Schultern, da die Knabbereien mir nicht erlaubten meine Arme nur einen Zentimeter zu bewegen. „Eigentlich nicht“, erwiderte ich und verdrehte die Augen. „Ich hab Sie verwechselt, Entschuldigung.“ Während ich mich schon entfernte hörte ich noch: „Ich geb dir gleich ‚Vergessen’, Blondie.“ Ich schnaubte. So ein Idiot, der Sasuke nicht im Entferntesten ähnlich sah. Wo war der emotionslose Klotz denn? Über den Rand der Tüten hinweg sah ich eine Gruppe kichernder Mädchen. Ah, da war er also. Ich spähte um die Ecke und entdeckte ihn endlich. Er hatte sich ja ganz schön von dem Grillfleisch entfernt. „Hey, Sasuke.“ Ich schwankte ein wenig, als ich auf ihn zuging. Er wandte sich mit gehobener Augenbraue zu mir und ich entdeckte die anderen Personen, die vor ihm gestanden hatten. Shino und Hinata. Uh. Ich spürte wieder das seltsame Gefühl in der Magengegend. Ich wagte nicht es tatsächlich…Gewissen zu nennen. Okay, kleiner Scherz, um eben dieses schlechte Gewissen zu überspielen. Blöde Angewohnheit. „H-Hey, Leute“, begrüßte ich die beiden anderen und stammelte blöderweise dabei. Jedoch nur, weil mir beinahe Sakuras Jumbopackung Weingummis heruntergefallen wäre. „Ah, warte, Naruto. Ich helfe dir“, hörte ich Hinatas leise Stimme und sah, wie sie einige Dinge Shino gab und dann zu mir eilte. Ich schenkte ihr ein dankbares Lächeln, wozu ihre Wangen rot wurden und sie den Blick senkte, während sie einige der Knabbersachen annahm. „Danke, Hinata“, sagte ich in einer, wie ich hoffte, entschuldigenden Art, doch sie nickte nur, den Blick immer noch gesenkt. Entweder sie war wirklich böse auf mich oder ich hatte die Entschuldigung nicht genug durchscheinen lassen. Ach, blöd. Mein Blick wanderte zu Sasuke, der uns amüsiert beobachtete. Ich funkelte ihn an. „Was treibst du hier? Wegen dir wurde ich fast von einer deiner Kopien geschlagen.“ Obwohl der Typ Sasuke so gar nicht ähnlich gesehen hatte, abgesehen von den schwarzen Haaren. Sasuke schnaubte, ein dickes Grinsen auf den Lippen. „Dann hättest du’s bestimmt verdient.“ Beleidigt stieß ich ihm mit meinem Ellbogen in die Rippen. Hinata stand noch neben mir und kämpfte mir den paar Süßigkeiten, die sie mir abgenommen hatte. Ihre langen, dunklen Haare fielen ihr über den Rücken und waren an den Spitzen nass. Sie trug ein weites Top, welches an den breiten Trägern und um den Ausschnitt weiß war und dann Lila wurde. Darunter konnte ich die Träger eines Bikinis ausmachen, der im Nacken zusammenlief. Dazu trug sie noch eine schwarze Badehose mit einem großen Blumenmuster in weiß, welche meinen ähnlich waren. An den Füßen hatte sie schwarze, keine Ahnung, wie Mädchen es nannten, Schleppchen, oder so was. Auch ihre Shorts waren nass und tropften etwas auf den Boden. Als Hinata den Blick hob und mir in die Augen sah, wurde das arme Mädchen erneut rot und wandte sich den anderen beiden zu. Da fiel mir erst auf, dass auch Shino Schwimmshorts trug, die Brust mit einem T-Shirt bedeckt, an dem einige nasse Flecken waren und auch seine Haare tropften. „Wo kommt ihr denn her“, schmunzelte ich und hob belustigt eine Augenbraue. Shino antwortete in gewohnt monotoner Shinomanier: „Wir waren am Fluss, uns abkühlen.“ „Ohne Kiba?“ Oops. Die Frage war mir nur so rausgerutscht. „Doch“, antwortete Hinata mir, ihr Gesicht schon unnatürlich rot. „Er ist mit Lee gegangen, mit Roller kann man die Kisten besser transportieren.“ Ich nickte verständnisvoll. Mein Blick wanderte zu Sasuke, der mich seltsamerweise fordernd anschaute und mit dem Kopf auf die weiße Tüte in seiner Hand deutete. Ach! Der werte Herr Uchiha wollte schon abhauen? Nein, da musste ich passen, ich fühlte mich gerade sehr in Smalltalk-Stimmung. Ich schaute zwischen Shino und Hinata hin und her. „Und…“, begann ich und überlegte, was ich sagen könnte, ohne zu erwähnen, dass ich mich bei Hinata entschuldigen wollte, ich wollte es mit ihr alleine besprechen. Sie war mir schließlich schon irgendwie aufgefallen…wie gesagt, irgendwie. „Schönes Wetter heute.“ Hinata kicherte und schaute mich mit leicht angehobener Braue und zartrosa Wangen an. Selbst so wie sie nun vor mir stand, nicht besonders hübsch gemacht, nichts Besonderes angezogen, sah sie unglaublich aus. Und sie war mir tatsächlich noch nie aufgefallen. Schande über mein Haupt. Sasuke verdrehte die Augen. „Wir gehen, Dobe. Bis später“, fügte er noch an Shino und Hinata hinzu. Shino nickte und Hinata murmelte ein kurzes „Bis später“, während das Lächeln auf ihren Lippen verweilte. Ich hatte sie zum Kichern gebracht! Whohoo! Wir waren schon einige Meter von ihnen entfernt, als mir einfiel, dass die kleine Hyuuga ja noch die Hälfte der Knabbereien hatte. Während ich mich schon umdrehte hörte ich ihren Ruf. Grinsend kam ich ihr entgegen, als sie auch mich zu eilte und vorsichtig die Tüten auf meinen immer größer werdenden Stapel packte. Ich bedankte mich, wobei ihr Gesicht in dem zarten rosa blieb und sie mich anlächelte. „Bis später“, verabschiedete ich mich und sie winkte ihren Kopf niedlich schief legend. Schon gut, ich hatte ja schon zugegeben oberflächlich zu sein! Aber bitte, was könnte man anderes von mir erwarten, wenn alle meine weiblichen Freunde auch wahnsinnig gut aussahen. Doch nicht etwa, dass ich dann anfing zu predigen, dass das Aussehen überhaupt keinen Wert hatte, oder so etwas. Sasuke hetzte mich in seiner unglaublich liebevollen Art zur Kasse und wollte mir dann nicht mal helfen, die ganzen Tüten zu tragen, von denen eine riesige, grinsende Sonne strahlte, mit dem Lächeln, dass man haben sollte, wenn man in diesem sonnigen Supermarkt einkaufen ging. Oder so ähnlich war der Werbespruch der Kette. „Wieso hast du’s denn auf einmal so eilig, Teme?“, fragte ich schnaufend. Der Typ rannte wie ein Irrer. Okay, vielleicht rannte er nicht wirklich, er ging nur ganz schön schnell. Und ich mit meinen drei XXL-Tüten musste hinter ihm her laufen. „Du musst mir ja nicht nachlaufen“, erwiderte er patzig und ich schob schmollend die Unterlippe hervor. Er warf mir einen kurzen Blick zu, konzentrierte sich dann aber auch schon wieder auf die Straße. „Shikamaru meinte, ich sollte ihn und Chouji am Fluss treffen, wegen dem Grill und dem Fleisch und so, damit wir erst alles aufbauen können und dann vorher schon grillen, damit einiges schon fertig ist, wenn der Rest kommt“, klärte er mich schließlich auf. Ich nickte, als Zeichen meines Verständnisses. „Dann muss ich ja gar nicht hinter dir her rennen.“ „Ganz genau“, schmunzelte Sasuke und ich stöhnte entnervt auf. „Bis später“, rief ich ihm nach, als er auch schon um die nächste Ecke verschwand und mich alleine stehen ließ. Da war ich also wieder alleine. In der brütend heißen Sonne. Na ja. Es dauerte nicht mehr lange, bis wir uns alle am Fluss trafen. Der Fluss war lang, doch wir trafen uns immer an der alten, steinernen Brücke, die man nicht überqueren konnte, solange man über 25 Kilo wog. Sie war recht wackelig und verdammt kaputt. Diejenigen von uns, die mit dem Drahtesel zum Treffpunkt kamen, schmissen eben diesen meistens unter die brüchige Brücke, wo schon lange kein Gras mehr wuchs. Der Ort, an dem ich Ino das erste Mal geküsst hatte. Ja, es war nach einem unserer berüchtigten ‚Partys’, wenn man das so nennen konnte. Wir trafen uns alle, Sakura und Ino kümmerten sich immer um Musik und Anlagen, Kiba und Lee besorgten jedes Mal einige Kisten Bier und das war’s auch schon. Als meine „Beziehung“ mit Ino begonnen hatte, hatte es geregnet und wir saßen ziemlich lange zu zweit unter der Brücke, weil Inos Vater nicht auftauchte, obwohl er sie abholen sollte. Und irgendwie kam sie mir zu dem Zeitpunkt so anders vor, als sonst. Ich konnte normal mit ihr reden, sie lachte über meine Witze und sie roch wahnsinnig gut. Dann hatte ich mich einfach zu ihr rübergebeugt und sie geküsst, sie hatte zurück geküsst und, ja…seit diesem Tag waren wir dann zusammen gewesen, für die nächsten fünf Wochen. Ganz schön schmächtig, wenn man sich mal Neji und Tenten ansieht, die schon eine ganze Weile zusammen waren. Letztens hatten sie irgendwann Einjähriges, soweit ich mich erinnern konnte. An dem Tag waren sie nämlich nicht mit uns hinaus ins Feld gefahren, um dort zu picknicken. Der Tag war trotz ihrer Abwesenheit klasse gewesen. Zu Hause angekommen legte ich die Tüten sorgfältig in mein Zimmer, damit Jiraya bloß nicht auf die Idee kam, irgendetwas von den Süßigkeiten zu klauen und schmiss mich im Wohnzimmer wieder auf die geblümte Couch. „Der Pate“ saß in seinem Sessel, den Laptop auf dem Schoß und tippte fleißig die Notizen zu einem vollständigen Text zusammen. Eins musste ich ihm lassen, er kniete sich richtig in die Arbeit rein, auch wenn dass das anstarren, und peinlicherweise, befummeln von unschuldigen Mädchen bedeutete. Danach hatte er meistens einen blauen Fleck oder einige Prellungen mehr, aber was tat man nicht, um ein gutes Buch zu schreiben? Hehe. Sogar einige meiner Freunde hatten seine „Icha Icha“-Bücher gelesen. Ich glaube, dass waren…ehm…lasst mich lügen, Sasuke, Shikamaru, Lee, Kiba hatte es vielleicht mal angefangen und, ehm, Temari. Sie hatte laut darüber gelacht und Shikamaru wurde leicht rot, was ganz schön seltsam war, doch soweit mich meine Beobachtungen nicht täuschten lief sowieso etwas zwischen den beiden. Meinen Adleraugen entging nichts. Ich hätte mir auf dir Schulter geklopft, wäre mein Arm nicht direkt unter meinem Körper eingeklemmt gewesen. Bah, war das unbequem. „Naruto“, hörte ich Jiraya ruhig sagen. Ich versuchte ihn von meiner seltsamen Position aus anzusehen. „Ja?“ Ein spöttisches Lächeln lag auf den Lippen des perversen, alten Mannes. „Was tust du da?“ Ächzend erhob ich mich und setzte mich im Schneidersitz auf die weichen Polster des hässlichen Sofas. Wir sollten uns ganz dringend ein Neues anschaffen, das hier war ja…einfach nur…widerlich. Falls ich mal meine nicht vorhandene Freundin hierher bringen sollte, erwartete Jiraya dann tatsächlich, dass ich auf diesem kranken Ding mit ihr rummachte, so wie sie es in den ganzen Filmen immer taten? Während er dann wohl noch daneben saß und fleißig mitschrieb, was sein Patenkind und dessen heiße Freundin genau taten. Vielleicht würde ich berühmt werden! Was…ich aber nicht auf diese Weise werden wollte…natürlich nicht. Ich antwortete ihm nicht, sondern erhob mich und setzte mich auf den kleinen Hocker vor dem Teleskop. Gekonnt ignorierte ich Jirayas laszives Grinsen und drückte mein rechtes Auge an die Linse, während ich das andere schloss. Einige Menschen, die ich noch nie gesehen hatte(Natürlich nicht, bei der Einwohnerzahl dieser Stadt!) liefen mit Tüten und Taschen beladen aneinander vorbei. Uh, von hier aus konnte ich sogar den Supermarkt sehen. Und da…aha! Shino kam mit leicht gekrümmten Rücken durch die automatischen Türen, unzählige Tüten in den Händen, die ziemlich schwer aussahen. Moment, was sollte Shino noch mal besorgen? Ehm, Getränke und Pappbesteck? Mit Hinata und Kiba, genau. Die dunkelhaarige Hyuuga kam auch direkt nach dem Jungen mit den braunen Haaren durch die Türen mit einigen losen Flaschen in den Armen. Ob das Besteckt in ihrer Umhängetasche war, die ich gerade nicht bemerkt hatte? Man, die beiden waren ja noch ganz schön lange da drin gewesen. Aber diese Plastikflaschen sahen auch verdammt schwer aus. „Hey, was siehst du dir denn Schönes an?“, drang Jirayas lüsterne Stimme zu mir. „Shht“, machte ich nur und konzentrierte mich wieder darauf, mich wie ein Stalker zu benehmen. Ganz der Patensohn des Onkel Jirayas. Verdammt. Aber was sollte ich sonst machen? Ohne Shino und Hinata wäre ich vor Langeweile gestorben. Die beiden standen eine Weile vor dem Supermarkt und unterhielten sich. Man, dieses Teleskop war besser, als ich gedacht hatte. Wo hatte der alte Mann das nur her? Jedenfalls hatte Shino die Tüten auf dem Boden abgestellt und massierte sich die wohl schmerzenden Schultern, während Hinata die losen Flaschen auf einem Arm lagerte und mit der freien Hand die feuchten Strähnen aus dem Gesicht strich. Sie hatte absolut keine Ähnlichkeit mit Sakura. Die beiden waren nicht zu vergleichen, obwohl mich Hinata bis jetzt nur mit ihrem Aussehen bezauberte und Sakura es vorher mit ihrem Aussehen und ihrem Charakter getan hatte. Wer weiß, wie Hinata überhaupt so drauf war. Plötzlich hielten zwei Personen auf Rollern vor den wartenden Teenagern und stiegen ab. Sie nahmen die Helme ab und ein grinsender Lee begrüßte Shino und Hinata mit ausgestrecktem Daumen und einem glücklichen Zwinkern, während Kiba die Flaschen aus Hinatas Armen nahm und auf den Gepäckträger seines Rollers lud, wo schon Kisten mit Bier waren. Wie er das bekommen hatte, wusste ich nicht, er war schließlich vor kurzem erst 17 geworden. Ganz der Gentleman. Lee und Shino beluden währenddessen Lees Roller mit den restlichen Flaschen und Lee und Kiba lachten plötzlich auf. Ich entdeckte sogar ein Lächeln auf Shinos Lippen und Hinata kicherte, wonach es aussah. Die vier schienen ja eine Menge Spaß zu haben. Schade, dass ich nicht auch da unten war. Na ja, ich würde heute Abend vielleicht Spaß haben. Hehe. Lee stieg wieder auf seinen Roller und sein Mund bewegte sich. Was er wohl gesagt hatte? Shino und Kiba nickten und der größere der beiden, derjenige, der eine Sonnenbrille trug, nahm Kiba den Helm aus der Hand und stieg auf das andere Gefährt. Winkend fuhren Lee und Shino davon. Nun ja, Lee winkte, Shino nickte nur einmal. Kiba und Hinata lächelten sich an und setzten sich in Bewegung. Erst da fiel mir auf, dass Kiba ohne Akamaru unterwegs war. Das war ein eher seltener Anblick. Sollte der Wauwau nicht wissen, dass der liebe Besitzer Alkohol zu sich nahm? Wobei Kiba schon härteres als Bier getrunken hatte. War er nicht derjenige, der letztens verkündet hatte, dass eine neue Kneipe in Konoha öffnen würde? Die Mädels waren ja ganz begeistert von der Idee gewesen, sich mal wieder richtig aufzustylen, wie sie es nannten. Lustige Weiber, ganz ehrlich. Ich entfernte mein Gesicht von der Linse und seufzte laut. „Ist deine Augenweide verschwunden, Perversling?“, neckte Jiraya mich und ich hob eine Augenbraue, konnte das verdammte Grinsen jedoch nicht unterdrücken. „Das sagt der Richtige“, erwiderte ich nur und ließ mich wieder auf das Sofa fallen. Nur noch einige Stunden bis Sieben Uhr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)