Der Eremit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Teil 3 ----------------- Der Eremit Autor: Ju-chan Teil: 3 / 3 Abgeschlossen: ja Fandom: Original Disclaimer: Alles meins!!! Kommentar: Das passiert, wenn ich in den Ferien Langeweile habe! Feedback ist erwünscht ^^ Der letzte Teil =^_^= --------------- Nathans Kopf dröhnte. Das war das Erste, was ihm auffiel. Am liebsten hätte er gar nicht seine Augen geöffnet, denn er hatte das dumme Gefühl, dass das Licht seinen Augen gar nicht gut tun würde. Doch dann fiel ihm Tristan ein. Tristan, der noch mit den beiden Kerlen gerungen hatte, als er das Bewusstsein verloren hatte. Mit großem Kraftaufwand öffnete er die Augen und setzte sich auf. Sein Blick schweifte durch den Raum - von den Hünen nichts zu sehen - und blieb an einer leblosen Gestalt hängen. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Es war das einzige, was er noch wahrnahm - dies und Tristan, der in einer roten Blutlache am Boden lag und sich nicht rührte. Mit einem erstickten Schrei überwand er auf allen vieren dem Abstand zu seinem Freund. Als er auf ihn hinabblickte, traten ihm Tränen in den Augen. Hilflos griff er nach Tristans Hals, um den Puls zu fühlen... "Tristan!!!!" Plötzlich war seine Schwäche vergessen und ein einziger Gedanke erfüllt seinen Kopf: Er lebt! Doch er sah schrecklich aus. Tristans Hemd war mit seinem Blut vollgesogen, welches wohl von einer Verletzung auf seinem Rücken stammen musste. Seine Lippe war aufgesprungen und ein Bluterguss zierte seine linke Wange. Ratlos stand Nathan vor dem Körper seines Freundes. Was sollte er jetzt tun? Er musste die Wunden inspizieren, um sie bestmöglich zu behandeln, doch er wollte seinem Freund nicht durch unbeholfene Handgriffe wehtun. Aber da Tristan vorübergehend eh bewusstlos war - wofür Nathan auch dankbar war, denn es erleichterte ihm sein Vorgehen, er könnte Tristans leidenden Blick nicht ertragen - drehte er ihn sanft auf die Seite und zog ihm vorsichtig sein Hemd aus. Nathan schnappte nach Luft, als er sah in welchem Zustand der schöne Körper seines Freundes war. Auch auf der Brust und in der Magengegend häuften sich die Blutergüsse und bei dem Anblick von Tristans Rücken, musste Nathan mit aller Kraft gegen den Brechreiz ankämpfen! Er war blutüberströmt, was seinen Grund in zahllosen Schnittwunden fand, die vielleicht nicht sonderlich tief waren, ihre Bedrohlichkeit doch durch die Anzahl wieder verstärkten. Mit einem Keuchen hob Nathan seinen verletzten Freund auf seinen Arm, um ihn zum Bett hinüber zu tragen. Vorsichtig legte er ihn dort nieder und wendete ihn so, dass er auf dem Bauch lag. Mit schnellen Schritten eilte er, eine Schüssel Wasser und ein paar Tücher zu holen, um die Wunden zu reinigen und Verbände anzulegen. Hoffentlich kam Tristan erst wieder Bewusstsein, wenn Nathan mit seiner Arbeit fertig war. Doch darüber brauchte er sich keinen Gedanken zu machen. Tristan wachte während der ganzen Verarztung nicht auf, und Nathan machte sich schon ernsthaft Sorgen. Nicht das er innere Verletzung hatte, oder sein Kopf in Mitleidenschaft gezogen worden war. Mit Tränen in den Augen, deckte er den Jüngeren zu, als er mit seiner Behandlung fertig war. Ein rasendes Gefühl von Wut stieg in ihm auf, wenn er bedachte, was die beiden Hünen seinem Freund angetan hatten und vor allem der Gedanke, dass er ihm nicht hatte helfen können. Nathan ärgerte sich. Warum hatte er auch nicht besser aufgepasst, als der eine Angreifer versucht hatte, ihn auszuschalten? Warum hatte er sich so leicht überwältigen lassen? Okay, er war noch nie ein großer Kämpfer gewesen, aber er hatte sich für nicht wehrlos gehalten. Doch anscheinend hatte er sich geirrt! Er wollte sich gar nicht ausmalen, was die beiden Fremden seinem Freund nicht noch alles hätten antun können. Es stand außer Frage, dass sie ihn nicht auch hätten umbringen können. Doch daran wollte Nathan am liebstes gar nicht denken. Scheinbar hatte sein Freund großes Glück gehabt und dafür dankte er Gott! Mit besorgtem Blick, ließ er sich am Bett nieder und hauchte immer wieder kleine Küsschen auf Tristans Handrücken. Still wachte er über den unruhigen Schlaf seines Freundes... Tristan war schlecht. Sein Kopf dröhnte. Er hatte Durst. Und sein Rücken brannte wie Feuer. Am liebsten hätte er sich die Decke über den Kopf gezogen, doch er traute sich nicht, sich zu bewegen. Schon das kleinste Anspannen seiner Muskeln schickte Höllenqualen durch seinen Körper. Das Einzige, was er tun konnte, war leise vor sich hin zu wimmern. Doch dann merkte er, wie jemand seine Hand nahm und sanft über seinen Handrücken strich. Tristan versuchte, den Händedruck zu erwidern. Mühsam öffnete er die Augen. Um ihn herum war alles noch in das dämmrige Licht des Kamins getaucht und draußen schien es noch dunkel zu sein. Plötzlich erschien ein blasser Blondschopf in seinem Blickfeld. Dessen himmelblaue Augen waren schwarz vor Sorge und er zwang sich zu einem Lächeln, das konnte Tristan deutlich sehen. Dann ertönte die warme Stimme von Nathan: "Tris? Alles klar? Wie geht's dir?" Tristan antwortete mit rauer Stimme: "Könnte nicht besser sein!" Doch das Sprechen bekam ihm nicht gut. Er begann zu husten, worauf seine Lunge mit einem Röcheln reagierte. Besorgt registrierte Nathan dies, doch dann lächelte er Tristan offen an. "Ich bin so froh, dass du lebst!" Tristan verzog schmerzhaft das Gesicht. "Ich glaub, ich wäre lieber tot, mein Rücken brennt wie Feuer und alles tut weh!" Nathans Gesicht wurde finster. "Sag sowas nicht! Ich danke Gott schon die ganze Zeit, dass er dich mir gelassen hat!" Tristan wollte etwas darauf erwidern, doch er brachte nur ein qualvolles Husten zu Stande. Besorgt befahl ihm Nathan: "Sprich nicht! Das strengt dich zu sehr an. Schlaf bitte noch ein wenig!" Tristan tat, wie ihm geheißen und schloss die Augen. Nach wenigen Augenblicken war er eingeschlafen und atmete er wieder ruhig. Nathan küsste erneut seine Hand... Helles Sonnenlicht blendete Tristan, als er das nächste Mal seine Augen aufschlug. Draußen stand die Sonne schon hoch am Himmel. Aber er fühlte sich wesentlich besser - wenn er nicht so einen Durst hätte. Langsam setzte er sich auf und wollte nach dem Verband, der seinen ganzen Oberkörper umspannte, greifen, doch irgendwer hielt seine Hand fest. Überrascht bemerkte Tristan, dass es Nathan war. Dieser hielt seine Hand fest umklammert und hatte eine Wange an seinen Handrücken geschmiegt. Doch er schien fest zu schlafen. Tristan bedachte ihn mit einem warmen Lächeln, dann versuchte er vorsichtig seine Hand zu lösen, doch Nathan schlug die Augen auf. Verwirrt blinzelt er Tristan an, dann schien er mit einem Schlag vollkommen wach zu sein. "Tris! Alles okay?" Tristan grinste in verlegen an. "Ach, Unkraut vergeht nicht. Zumindestens wenn es genug Wasser bekommt!" Nathan verstand, was Tristan meinte und reichte ihm sofort einen Becher mit Wasser. Gierig leerte der Verwundete ihn. Dann tastete er vorsichtig über den Verband. "Ich werde ihn gleich erneuern!", versprach Nathan und erhob sich mühsam. Seine Knochen waren ganz steif, weil er die ganze Nacht in der einen Position gehockt hatte. Ratlos stand er vor dem Bett seines Freundes und fragte dann leise: "Weißt du was passiert ist? Der eine hat mir ja das Licht ausgeknipst!" "Sie wollten wissen wo die Ware für den Kunden ist. Aber ich hab es ihnen nicht gesagt und gefunden haben sie sie auch nicht!" "Aber..." "Sie ist im Stall! Das war es, was ich vergessen hatte und holen wollte! Welch ein Glück!" "Glück? Vielleicht hättest du ihnen einfach sagen sollen, wo das Säckchen ist! Dann hätten wir uns vielleicht den Blutfleck auf meinem Fußboden erspart!" Nathan klang bitter. "Blutfleck?! Denkst du, ich gebe so einfach meine Ware her? Danach hätte ich nie mehr zu Hause auftauchen dürfen!" "Quatsch!!" "Glaub mir, mein Vater hätte mich umgebracht. Von dem Ruf unseres Betriebes ganz zu schweigen. Der Kunde wartet doch noch." Tristan beharrte auf seine Meinung. Niedergeschlagen ließ Nathan sich wieder auf der Bettkante nahe seines Freundes nieder. "Aber..." "Glaub mir, ich wusste was ich mache!" Tristan wurde laut, was ihm aber bald schon wieder leid tat, da Nathans Augen sich mit Tränen füllten, welche ihm dann langsam über die Wangen liefen. Leise hauchte er: "Verdammt! Ich hatte doch bloß Angst, dass du mir hier wegstirbst!!! Als du da auf dem Boden gelegen und dich nicht gerührt hast, dachte ich, du bist tot!" Tristan sah ihn ungläubig an, bevor er Nathans Gesicht in seine Hände nahm und ihm sanft die Tränen wegküsste. "Ich weiß! Ich wollte dich nicht so erschrecken, glaub mir! Doch hör auf zu weinen!" Vorsichtig rieb er seine Wange an der seines Freundes, welcher sich langsam wieder beruhigte. "Was hätte ich bloß gemacht, wenn du tot gewesen wärst?" Tristan sah ihn spöttisch an, bevor er meinte: "Meine Leiche irgendwo im Wald verschart???" Eigentlich sollte das ganze ein Scherz gewesen sein, doch Nathan sah ihn entsetzt an. Aber dann meinte er deprimiert nickend: "Stimmt! Was hätte ich auch sonst tun sollen?!" "Siehste!" Tristan grinste. "Sag, wie spät ist es? Ich hab doch das Treffen mit meinem Kunden!" "Da wirst du nicht hingehen! Sicher hat der die beiden Typen überhaupt erst angeheuert!" "Und wenn nicht? Dann ist das schlecht für den Ruf meines Vaters. Das kann ich nicht riskieren! Ich geh auf jeden Fall ihn!" "Dann komm ich mit!", beschloss Nathan trotzig! Sein Freund sah ihn grinsend an. "In Ordnung, dann komm mit!" Kurz herrschte Schweigen, dann meinte Tristan leise: "Mir ist kalt!" "Das kommt, weil du so viel Blut verloren hast! Was guckst du mich jetzt so an? Soll ich dich wärmen, oder wie?" Tristans Grinsen wurde breiter und er schlug wortlos die Decke beiseite. Nathan starrte ihn unsicher an, doch dann schien er sich einen Ruck zu geben und befreite sich von seinem Hemd. Vorsichtig legte er sich zu seinem Freund unter die Decke, welcher sich auch sofort schnurrend an ihn schmiegte und zufrieden seinen Kopf auf Nathans Brust bettete. "Schon besser!" Nathan sagte gar nichts, denn er war in Gedanken mit der Frage beschäftig, ob er seine Arme um den Jüngeren legen konnte. Zögerlich entschied er sich dann für ,Ja!' und hielt den Kleineren fest. Irgendwann hörte Nathan, wie Tristan sich räusperte und dann völlig zusammenhangslos fragte: "Wer ist Cedric?" Am liebsten wäre Nathan aufgesprungen, doch irgendwas hielt ihn zurück - vielleicht war es auch bloß Tristan, der immer noch seine Brust belegte. Lange überlegte er, was er darauf antworten sollte, doch dann meinte er einfach nur: "Er war mein Freund!" "Dein Freund?" "Ja, mein Freund!" Nathans Stimme klang nachdenklich. "Inwiefern Freund?", bohrte Tristan gnadenlos nach. Er war schon überrascht, dass er auf seine Frage überhaupt eine Antwort bekommen hatte und wollte Nathans Redseligkeit ausnutzen, um mehr über ihn zu erfahren. "Was meinst du?" Der Ältere stellte sich dumm. "Na, ob du ihn geliebt hast?!" Verblüffte setzte Nathan sich auf und Tristan musste gezwungenermaßen das gleiche tun. Dann ertönte Nathans unsichere Stimme: "Ja, ich glaub, ich habe ihn geliebt..." Eigentlich hatte er erwartet, dass Tristan darüber erschrocken sein würde, doch dieser fragte einfach weiter: "Und was ist aus ihm geworden?" Die Stimme des anderen war nur ein Wimmern: "Ich weiß es nicht!!" Nathan hatte angefangen zu zittern und Tristan legte beschützend seine Arme um ihn: "Würdest du mir erzählen, was passiert ist?" Der Ältere schwieg, bis er einmal tief durchatmete und dann begann: "Man hat uns erwischt. Mein Vater kam einfach so in mein Zimmer und hat uns erwischt! Die Situation war eindeutig und ich konnte nichts machen. Cedric war ein Dienstjunge bei uns in der Werkstatt - wir stellten Spielzeug her - und er war genauso alt wie ich. Befreundet waren wir schon immer, und irgendwann ist uns aufgefallen, dass wir beide mehr wollten. Doch es konnte nicht gut gehen." Nathan musste schlucken. "Als mein Vater ins Zimmer herein kam, hat er vor Wut geschäumt. Er hat Cedric von mir runter gezerrt und mich angebrüllt, ich solle verschwinden. Nie wieder hier zu Hause auftauchen. Aus seinem Leben treten. Ich sei eine Schande für die Familie. Etwas abnormales. Und Cedric hat er mit sich hinaus geschleppt. Ich hab ihn meinen Namen rufen gehört. Und wie er vor Schmerz gewimmert hat. Doch ich konnte ihm nicht helfen. Ich hab meine Sachen gepackt und bin gegangen. Zwar habe ich versucht, nach ein oder zwei Tagen noch einmal zurück zu kehren, doch man hat mich vom Hof gejagt." Nathan krallte die Finger ins Bettlaken. "Sie haben sogar die Hunde auf mich losgelassen. Also bin ich ganz aus der Stadt verschwunden. Bin quer durchs Land gereist, um schließlich hier zu landen. Von Cedric hab ich nie wieder etwas gehört. Ich mache mir solche Vorwürfe. Sicher haben sie ihn schrecklich gequält und dass alles nur meinetwegen. Ich bin unnormal!!!!" Nathan verstummte und das Zittern, das seinen Körper durchlief, wurde immer stärker. Er hatte am Ende schon so schnell gesprochen, dass Tristan Probleme hatte, mitzukommen, doch die letzten Worte seines Freundes hatte er nur zu deutlich verstanden. "Nein! Du bist nicht unnormal!" "Doch!", wimmerte Nathan. Tristan schloss ihn fester in die Arme ohne auf seine eigenen Verletzungen zu achten. "Quatsch! Das haben dir deine Eltern nur eingeredet! Dann sag mir doch bitte, was daran unnormal ist..." Sanft nahm er Nathans Gesicht wieder in seine Hände und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Dieser starrte ihn verblüfft an. Doch Tristan fuhr unbeirrt fort: "Wie kann etwas, dass sich so gut anfühlt, falsch sein? Es ist völlig normal! Sonst wäre ich ja auch unnormal! Und noch viele andere. Ich kenne eine Menge Leute, die so sind wie wir. Ich stehe dazu! Und du solltest es auch tun! Es wäre schade um dich, wenn du deine Gefühle unterdrückst und nicht so leben könntest, wie du es willst!" Nathan war sprachlos. Wenn es tatsächlich so normal war, wie sein Freund behauptete, warum hatten seine Eltern deshalb so einen Aufstand gemacht? Auf eine dementsprechende Frage, meinte Tristan nur: "Weil sie intolerant sind! Sie haben es sicher nicht anders gelernt und können solche Gefühle nicht verstehen! Doch glaub mir, es ist nicht unnormal! Und es macht auch keinen schlechten Menschen aus dir! Oder bin ich etwa ein schlechter Mensch?" Mit zusammengekniffenen Augen fügte er zischend hinzu: "Pass auf was du jetzt sagst!" Doch Nathan sagte gar nichts, sondern zog Tristans Gesicht zu sich heran und senkte seine Lippen auf die seines Freundes. Dieser erwiderte den Kuss überrascht und konnte sich nach einer Weile nicht daran hindern, seine Zunge mit ins Spiel zu bringen. Doch Nathan öffnete bereitwillig seine Lippen und ließ sie eintreten. Keiner der beiden wollte aufhören und so verbrachten sie eine schier endlose Zeit damit, sich küssend im Arm zu halten. Für Nathan war es ein unglaubliches Gefühl, seit langem mal wieder einen Menschen bei sich zu haben, der ihn verstand und der seine Gefühle vor allem erwiderte. Er konnte es nicht abstreiten: Er war glücklich... "Willst du echt zu dem Treffen gehen?" Nathan hatte sich vor seinem Freund aufgebaut und seine Arme protestierend verschränkt. Doch Tristan schien so entschlossen wie noch nie und schlüpfte in eine frische Hose und ein neues Hemd - das alte war ja in der Nacht draufgegangen. Nathan hatte seinen Verband wieder erneuert und auch wenn die Wunden immer noch brannten und pochten, fühlte er sich stark genug um den Weg bis zur Stadt und zurück zu schaffen. "Ja, ich werde gehen! Was du machst, ist mir allerdings egal! Komm mit oder lass es bleiben. Bloß entscheide dich bald, ich will los!" Grummelnd griff Nathan nach seinem Kapuzenmantel, doch Tristan schüttelte den Kopf: "Wenn du so vermummt dort auftauchst, sperren sie dich doch gleich ein! Und außerdem hab ich schon mal erwähnt, wenn ich mich nicht irre, das du dich nicht immer hinter irgendwelchen Kapuzen verstecken sollst!" Nathan wurde rot, doch dann meinte er: "Aber mit der himmelblauen Kleidung..." "... passt du hervorragend zu mir und meiner Roten!", beendete Tristan den Satz und zog Nathan zu sich herunter, um ihn in einen leidenschaftlichen Kuss zu verwickeln, welcher auch sofort energisch erwidert wurde. Als sich beide atemlos voneinander trennten, hüpfte Tristan aufgeregt auf der Stelle: "Arg! Nun mach hin! Ich muss los!" Nathan konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und meinte besitzergreifend: "Mir ist es eigentlich gar nicht recht, dass du dich mit diesem Kunden treffen willst! Was würdest du machen, wenn ich dich gefesselt und geknebelt auf dem Bett festhalten würde?" Tristan zog spöttisch eine Augenbraue hoch. "Witzig! Was würde ich dann wohl machen?", echote er. "Tja..." Nathan grinste. "Dann würdest du wohl gefesselt und geknebelt auf dem Bett liegen und müsstest dein Schicksal akzeptieren!" "Quatsch nicht rum! Der Tag an dem du mich festhalten kannst, muss erst noch kommen! Gegen mich hast du keine Chance!", muckte Tristan auf. Doch Nathan grinste ihn nur spöttisch an und meinte übermütig: "DAS werden wir noch sehen!" Dann griff er lachend nach Tristans Hand und zog den Kleineren nach draußen. "Ich dachte du willst los!" "Ha ha! Wer quatscht denn hier die ganze Zeit?" "Du?!" Für diese Antwort erntete Nathan eine Rippenstoß, welchen er nur mit einem Lachen quittierte. Das Treffen mir dem Kunden verlief reibungslos. Zwar war dieser mächtig schlecht gelaunt und bezahlte nur mit einem Murren die gewünschte Geldsumme, doch er schien die Diamanten wirklich zu brauchen. Sobald der Tausch vollzogen war, war der Kunde auch schon wieder verschwunden. Nathan, der mit seiner himmelblauen Kleidung und den langen blonden Haaren nicht gerade wenig Aufsehen erregte, hatte die ganze Zeit stumm neben Tristan gesessen und auf ein schwächelndes Anzeichen seines Freundes gewartet. Doch Tristan schien es einigermaßen gut zu gehen und wenn er Schmerzen hatte, ließ er sich nichts anmerken. Nathans besorgter Blick wich auch nicht von ihm, als er die Tür der Hütte schloss und sich schnaufend auf dem Bett seines Freundes nieder ließ. "Jetzt schau nicht so! Mir geht's gut! Wenn du willst, mach ich dir hier 50 Liegestütze!" "Ha, die bekommst du ja nicht mal in normalem Zustand hin!" "Sag mal, du traust mir auch gar nichts zu, oder?" "Och, nur dass, was man einem Kind zutraut!" "Kind?! Ich hab dir doch schon tausend mal gesagt..." "... das ich dich nicht Kind nennen soll! Ja, ich weiß! Aber ich mach es trotzdem!" Grummelnd zog Tristan sich seine Klamotten aus, ohne auf das Gesagte einzugehen. Gegen Nathans Sturkopf kam sogar er nicht an. Aber na ja... es war ja ein reizender Sturkopf, da konnte er es schon mal verschmerzen, dass er nicht das Sagen hatte. Und außerdem würde er morgen wieder nach Hause reiten. Bei dem Gedanken daran, wurde ihm schon jetzt schlecht. Wie sollte er bloß den Abschied schaffen? Nathan schien die schlechten Gedanken seines Freundes zu erahnen und setzte sich neben den 'Halbnackten': "Was geht jetzt schon wieder in deinem hübschen Kopf vor? Mach nicht so ein Gesicht, bitte, ja? Und vor allem, nimm dir eine Decke, wenn du hier schon so unbekleidet rumsitzen musst. Noch ist die Hütte nicht warm. Ich hab den Kamin doch erst eben angemacht!" "Mecker doch nicht immer mit mir! Alles was du mit seit meiner Ankunft zu sagen hattest, waren irgendwelche Belehrungen und Nörgeleien!" "Nein, das stimmt doch gar nicht!" "Siehste, du widersprichst mir schon wieder!" Tristan schnaubte empört auf, ließ sich aber bereitwillig in die Decke, die Nathan heran zog, einwickeln und gestattete es sogar, dass sein Freund seinen Verband wechselte. Kopfschüttelnd begann nun auch Nathan sich auszuziehen und kroch dann zu Tristan unter die Decke. Daran, jetzt wieder in getrennten Betten zu schlafen, dachte keiner von beiden. Irgendwann konnte Nathan spüren, wie Tristan seine Lippen suchte und sanft mit einer Hand über seine Brust strich. Er lächelte gegen die warmen Lippen seines Freundes und schickte seine Hände ebenfalls auf Wanderschaft - wenn auch unendlich zärtlich, um die Wunden nicht noch mehr schmerzen zu lassen. Als wenn das ein Befehl für den Jüngeren gewesen wäre, verlor er alle Hemmungen und stürzte sich auf Nathan wie ein hungriges Tier. Erst als dieser kurz vor Morgengrauen völlig fertig war und um Gnade bettelte, bettete Tristan seinen Kopf auf der Brust seines Freundes - die sich immer noch schnell hob und senkte - und fiel in einen zufriedenen Schlaf. Nathan betrachtete ihn glücklich. Er wollte irgendwie nicht einschlafen, denn er wusste, wenn er die Augen wieder öffnete, hieß es Abschied nehmen... Wortlos und traurig standen sich beide gegenüber. Keiner wusste was er sagen sollte und keiner wagte es dem anderen in die Augen zu sehen. Beide hingen ihren Gedanken nach. Nathan beschäftigte sich mit der Bitte, die Tristan, nachdem er die Augen aufgeschlagen hatte, an ihn gerichtete hatte. Er hatte einfach so, ohne einen Zusammenhang gemeint: "Komm mit mir!" Nathan hatte es zwar gehört und verstanden was sein Freund meinte, aber er wusste nicht was er darauf antworten sollte. Sollte er wirklich einfach mit ihm mitgehen? Alles was er hier hatte, aufgeben? Doch, was hatte er hier schon...?! Tristans Gedanken waren so ähnlich. Was hielt seinen schönen, großen Freund hier? Gab es etwas, an dem er hing? Tristan wollte ihn auf keinen Fall alleine hier zurück lassen. Und er hatte im Unterbewusstsein auch schon eine Entscheidung getroffen: Wenn Nathan nicht mit ihm kommen würde, würde er zurückkehren. Er würde seinem Vater das Geld von dem Geschäft nach Hause bringen und dann, mit ein paar zusammengesuchten Sachen, wieder zurück kommen. Denn eins wusste er genau, so schnell würde er Nathan nicht mehr aus seinem Leben verschwinden lassen.... "Okay!" Nathan fixierte seinen jüngeren Freund. "Okay?", fragte dieser verwirrt. "Ich komme mit dir!" Tristan wusste erst gar nicht, was er sagen sollte, doch dann lächelte er nur glücklich und zog Nathan zu einem dankbaren Kuss heran. Dieser schloss ihn glücklich in seine Arme und hielt ihn einfach fest. "Deine Sachen...?!" Tristan war verwirrt, als Nathan keine Anstalten machte, etwas aus der Hütte zu holen. "Alles was ich brauche, halte ich in meinen Händen!", hauchte Nathan und vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge des Jüngeren. Wortlos holten sie ihre Pferde und ritten gemeinsam nach Hause. Denn Nathan fühlte sich bei Tristan mehr zu Hause, als in all den Jahren in seinem Elternhaus... ENDE C&C anyone? *umguck* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)