Die Sterne am Himmel.. von Hikaru_Hyuga (zeigen mir dein Gesicht.) ================================================================================ Kapitel 4: Wozu die Sterne da waren ----------------------------------- Wozu es Sterne gab Langsam schritt er auf sie zu. Eine Stimme in ihm flehte, dass er doch stark genug sein oder sie fliehen möge. Doch nichts der gleichen geschah. Stattdessen rannte Bella freudig, und mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu. Er lächelte, während er in die Hocke ging. Auch Edward breitete seine Arme aus, was Bella veranlasste schneller zu laufen. „Edward!“, rief sie. „Bella.“, sagte er nur lächelnd. Bald würde sie in seinen Armen liegen, und dann zwischen seinen Zähnen. Endlich. „Autsch!“ Bella stolperte über eine Wurzel. Sie landete auf den mit Laub übersäten Boden. Das kleine Mädchen setzte sich auf den Hintern, um ihr anscheinend schmerzendes Knie genauer unter die Lupe zu nehmen. Es blutete nicht, nur ein bisschen angeschwollen. Als es nach drei- vier Mal Pusten immer noch nicht aufstand, ging Edward selbst zu ihr. Diese Göre strapazierte seine Geduld. „Hast du dir sehr weh getan?“, fragte er sie. „Nein.“, antwortete Bella kurz, als sie seinen für Edward ungewöhnlich schroffen Ton bemerkte. Langsam versuchte sie aufzustehen, doch sie knickte wieder um. Erneut machte sie unschöne Bekanntschaft mit dem Boden. „Mist.“, fluchte sie. Edward seufzte. Er ging in die Hocke und streichelte ihr das Knie. Es war verstaucht. „Tut es sehr weh?“, fragte er nun sanfter. Bella, die den netteren Ton bemerkte, antwortete auch selbst gefühlsvoller. „Nicht.. sehr. Aber ich kann nicht stehen. Kannst du mich zu Renée bringen? Sie macht sich bestimmt bald Sorgen. Du kannst sicher bleiben, wenn sie sieht, wie nett du bist.“ Edwards Herz setzte kurz aus. Du kannst sicher bleiben, wenn sie sieht, wie nett du bist. Wie nett ich bin?, dachte Edward spöttisch. Du redest gerade mit deinem baldigem Mörder. „Okay, mach ich.“, sagte er. Er nahm sie auf den Arm. Bella schmiegte sogleich ihren Kopf an seine Brust. Edwards Kopf senkte sich ein wenig. Er schloss seine Augen, und atmete ihren unvergleichlichen Duft ein. Bald würde es vorbei sein. Genüsslich leckte er sich die Hand. Köstlich, dachte er. Sehr köstlich. Das süßeste Blut, das er je geschmeckt hatte. Süßer als jeder Puma oder Grizzlybär. Aber damit war das nicht zu vergleichen. Das wusste er. Menschenblut war immer besser, viel besser. Er wusste, er hat Carlisle betrogen. Er hat einen Menschen getötet. Dazu noch ein unschuldiges, kleines Menschenmädchen. Wie verdorben er doch war! Ein wahrer Vampir. Aber er wusste auch, dass es sich gelohnt hatte. Warum hatte er es nicht früher gemacht? Weil ich kein Monster sein wollte, gab er sich selbst die Antwort. Aber sind Vampire nicht Monster? Monster, die das Recht haben andere, egal, ob schuldig oder unschuldig, zu töten. Alligatoren machen das auch, wenn man ihnen zu nahe kommt. Und Bären. Und Löwen. Warum waren dann Vampire Monster, wenn sie das Selbe taten? Zufrieden ging Edward aus dem Park. Das „Sich- selbst- gut- reden“ funktionierte. Seine Schuldgefühle, falls da jemals welche waren, nach dem er dieses Blut geschmeckt hatte, verblassten allmählich bis zum Schluss etwas anderes in seinem Hals stecken blieb. Ein Kloß, erzeugt von undefinierbaren Gefühlen und kurze Stiche in seinem Herzen. Was war das? Edward lief bis er plötzlich stehen blieb. Wohin war gegangen? Er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er nicht merkte, welchen Weg er eingeschlagen hatte. Er schaute sich um. Das war immer noch Phoenix, das wusste er. Diese Straßen kamen ihm seltsam bekannt vor, aber woher? Er spürte, wie sein Kloß im Hals immer größer wurde. Er fragte sich, ob ein normaler Mensch daran erstickt wäre. Durch die seltsam leeren Straßen kam plötzlich ein Auto. Statt vorbei zu fahren, hielt es eine Straße nach Edward an. Die Türen gingen auf, und Edward erkannte Bellas Eltern: Renée und Phil. Renée weinte, während Phil sie im Arm hielt. Warum heulte sie so schrecklich? „Bella, sie.. sie ist.. oh nein, Phil.. “ Er streichelte ihren Rücken. „Liebes. Dort, wo sie jetzt ist, geht es ihr bestimmt gut. Aber was wäre, wenn sie ihre Mutter als Heulsuse sehen würde, mhm?“ Phil wollte sie trösten, doch bei ihr war das gerade nicht so einfach. Nicht, wenn es darum ging. Edward verstand. Bella. Bella war tot. Wegen ihm. Und jetzt weinte Renée deswegen. Plötzlich war er sich sicher, was das für Gefühle waren: Der Kloß- die Trauer. Die Stiche- die Sehnsucht. Beides war ihm unangenehm, er wollte sie so schnell wie möglich loswerden. Aber wie? Vielleicht, wenn er noch einmal Blut trank? Ein Blut, das so köstlich war, das es ihn den Schmerz vergessen ließ? Sein Plan würde nicht aufgehen. Er wusste, ein solches Blut gab es nicht noch einmal. Nichts kam dem Geschmack gleich. Phil ging mit der immer noch weinenden Renée ins Haus, und bevor die Haustür ins Schloss fiel, kam Edward mit rein. Das Pärchen setzte sich ins Wohnzimmer auf die Sofa, Edward in Bellas Zimmer aufs Bett. Er konnte sie hören. Jeder konnte sie hören. „Wer macht so was? Wer tötet ein so kleines, süßes, unschuldiges Mädchen wie Bella?“, weinte sie weiter. Phil antwortete: „Ihr wurde das Blut ausgesaugt- als würde es Vampire geben..“ Renées Schluchzen wurde noch heftiger, so dass Edward zusammen zuckte. „Mir egal, wer es getan hatte! Egal, ob Mensch, Tier oder ein anderes Wesen. Wer so etwas tut, ist ein Verbrecher! Ein Mörder! Ein Monster!“ Was?, durchfuhr es Edward. Vampire waren für sie keine Monster, nur, wenn sie Menschen töteten? Hatte sie eine solche Sicht der Dinge? Er würde gern hinunter gehen und sie selbst fragen, aber er wusste, das konnte er nicht. Er müsste zu viele Fragen beantworten. Wer bin ich? Woher komme ich? Warum bin ich hier? Woher kenne ich Bella? Warum weiß ich von ihrem Mord? Er wusste, einen Menschen, den er kannte, gab es, die ihn, ohne weiteres, vertrauen würde. Aber genau diesen Menschen hatte er umgebracht. Er schaute sich um. Er war in Bellas Zimmer. Er sog ihren unvergleichlichen Duft ein. Bald würde dies nicht mehr Bellas Zimmer sein, und es würde hier anders riechen. Er überlegte verzweifelt, wie er das verhindern konnte. Das einzige Etwas, das ihn an sie erinnerte, sollte in ein paar Monate umdekoriert werden. Aber selbst wenn nicht, würde es spätestens in ein halbes Jahr anders riechen. Nach Renée oder Phil vielleicht. Oder nach gar nichts. Aber nie mehr nach Bella. Edward umfasste seinen Ellbogen, und fuhr mit seiner Hand dann runter und rauf. Verwundert über sich selbst, warum er das tat, hörte er wieder auf. Dann fiel ihm die Antwort ein. Bellas Finger waren normalerweise dort. Er vermisste diese kleinen Hände, die sich in sein Hemd fest klammerten, wenn er hier so da saß. Er vermisste diese großen Augen, die ihn voller Wärme ansahen. Er vermisste diese Stimme, die immer Belangloses erzählte, dass er lächeln musste. Er vermisste ihren Duft, der eigentlich viel intensiver war, als der in ihrem Zimmer. Er vermisste sie. Wie konnte er sein kleines Mädchen wieder lebendig machen? Wie konnte er ihr ihre Wärme, ihren Duft, ihr Blut zurückgeben, wie? Edward konnte sich die Antwort denken: Gar nicht. Außer er konnte die Zeit zurückdrehen. Zu dem Zeitpunkt, wo er sie gebissen hatte. Er hätte widerstehen können. Oder hätte er sie, wie beim ersten Mal, wieder gebissen? Aber selbst wenn, dann hätte er aufhören können. Sie würde zwar ein Vampir werden, aber das war besser, als wenn sie nur leblos da läge. Viel besser. Er überlegte, ob er oder ein anderer Cullen eine Zeitmaschine bauen könnte. Aber dann müsste er irgendwie erklären, warum er eine brauchte. Und sie würden ihm nie verzeihen, wenn er zugab, dass er einen Menschen getötet hatte. Edward lachte über sich selbst. Er machte sich wirklich Gedanken darüber. Lächerlich. Total lächerlich. Aber gleichzeitig wusste er, dass er immer wieder darüber nachdenken würde, egal wie dumm es war. Er würde jede Möglichkeit Bella wieder zum Leben zu erwecken durchgehen. Es war sinnlos, das wusste er. Sinnlos. Sie würde nie wieder die Augen aufschlagen. Nie wieder. Wenn er nur nicht hinein gebissen hätte. Wenn er widerstanden hätte. Widerstanden hätte.. Widerstanden.. Widerstand.. Widerstehen.. Widerstehe.. Widerstehe, Edward.. Edward schlug die Augen auf. Verwirrt blinzelte er. Was war denn das? Hatte er geträumt? Er sah sich um. Er war immer noch im Wald. „Edward..?“ Ruckartig schaute dorthin, woher die Stimme kam. Eine wunderbar sanfte Stimme. Eine Stimme, die er überall wiedererkannt hätte. Er sah, was er zu sehen gehofft hatte. Bella. Bella, wie sie atmete. Bella, wie sie ihn ansah. Bella, wie sie sich in sein Hemd fest krallte. Bella, wie sie duftete. Er atmete ihren Duft ein. Bella, wie sie lebte. Alles war zu schön, um wahr zu sein. Was war passiert? Hatte irgendjemand ihn erhört? Gott? Der Meister der Zeit? „Edward, sag doch mal was! Du stehst seit Stunden einfach so da und sagst nichts. Mir ist langweilig und ich bin müde. Außerdem warten Phil und Renée auf mich.“ Stunden?! Edward sah auf seine Armbanduhr. Es waren nur fünf Minuten. Ungeduldige oder gelangweilte Kinder hatten einfach kein Zeitgefühl. Wieder beugte er sich zu ihr vor. Er küsste sie auf die Stirn. „Bella?“ „Ja?“ Das klang etwas bockig. Sie hatte zu lange warten müssen. „Darf ich dich etwas fragen?“ „Mhm- mhm.“ „Sind Vampire für dich Monster?“ Gespannt wartete er auf ihre Antwort. Sie schien zu überlegen. „Ja.“ Das tat weh. Edward spürte einen Stich im Herzen, aber er war nicht so groß wie der Stich, als er Sehnsucht nach ihr hatte. „Warum?“, fragte er weiter, die Trauer in seiner Stimme unterdrückt. „Weil sie Menschen töten.“, sagte sie. Er dachte nach. „Und wenn sie keine Menschen töten?“ Sie lächelte. „Dann sind sie keine Monster. Dann mag ich sie.“ Edward überlegte. War das der richtige Moment? Sie war noch so jung.. Aber vielleicht gab es keinen richtigen Moment für so etwas. „Bella, bevor ich dich zurück bringe, muss ich dir noch etwas wichtiges sagen.“ Neugierig sah sie ihn an. Sie wartete. „Ich bin ein Vampir.“ „Edward, ich weiß, dass du da bist. Jetzt komm gefälligst raus!“ Wütend stampfend ging Bella aus dem Schulgebäude. Edward hatte es getan, sie wusste es ganz genau. Dieser Verbrecher. Leicht grinsend erschien Edward im Schatten eines Baumes. Es trug ein kurzes, langarmiges Hemd und lange Hosen. Die Hände vergrub er in den Hosentaschen. Er trug eine Sonnenbrille. Jeder anderer, der ihn gesehen hätte, hätte wahrscheinlich gedacht, er tickt nicht mehr ganz richtig. Manche konnten es sich bei der Hitze gar nicht vorstellen überhaupt was anzuziehen und er erschien dort in langarmigen Klamotten! Aber weder die Blicke noch die Wärme machten ihm etwas aus. Für Bella tat er dies gerne. „Was ist denn?“, fragte er, immer noch grinsend. Bella verdrehte die Augen. Das Einzige, was sie tun konnte, um nicht völlig in seinen Bann zu geraten. Obwohl es längst zu spät war. „Ich weiß ganz genau, dass du es warst!“, fuhr Bella ihn an. „Was denn?“, fragte er scheinheilig. Oh Gott, wie sie dieses Lächeln hasste! Wie sie jedes seiner Lächeln hasste. Es war nicht zum Aushalten. Da will man sauer sein, und dann sieht man so ein Engelslachen. Bella findet es so süß, wenn er die Mundwinkel hoch zog. Oder runter zog. Oder sie gar nicht bewegte. „Du weißt ganz genau, was ich meine! Du hast doch den Test in Chemie gestohlen. Stimmt's oder habe ich Recht? Das war nicht richtig!“ „Aber du wolltest den Test doch gar nicht schreiben.“ Stimmt. Und wenn man es genau nahm, war sie nicht wirklich sauer. Und wenn man es ganz genau nahm, könnte sie ihm nie wirklich lange sauer sein. Die Abfrage war verschwunden, dank Edward. Sie war eher dankbar und erleichtert. Sie hatte nicht gelernt. „Ja, schon.. aber..“ Sie suchte nach Worten. Und fand keine. „Aber?“, fragte Edward, amüsiert von der Unterhaltung. „Aber das ist trotzdem nicht richtig! Das nächste Mal machst du das nicht, okay?“ „Alles, was du willst. Komische Menschen..“ Obwohl die letzten Worte nur geflüstert waren, hörte Bella sie trotzdem. Sie hatte zwar nicht das feine Gehör eines Vampirs, aber taub war sie nicht. Sie wollte etwas darauf erwidern, beließ es aber dann bei einem Seufzen und fragte nur: „Du.. du holst mich dann ab. Oder?“ Er hörte die Unsicherheit in ihrer Stimme. Und grinste. „Ja. Wie immer. Silberner Volvo.“ Sie lächelte leicht. „Ja. Wie immer. Silberner Volvo.“ Bella sah auf die Uhr, die über die Schule hing. „Ich muss zurück zum Unterricht. Die achten Klassen haben nicht so lange Pause. Ich habe mich nur raus geschlichen.“ Er nickte und ging langsam zu seinem Auto. Darin war er vor den Blicken und Gedanken der Menschen geschützt. Außerdem war da nicht diese brennende Hitze. Ihm machte das zwar nichts aus, aber trotzdem hatte er es lieber kühler. Er dachte nach. Isabella Marie Swan. Eine der besten Schüler in ihrem Jahrgang. Achte Klasse. Gymnasium. Wie stolz er doch auf sie war! „Bella, ich weiß, das kommt jetzt ein bisschen plötzlich, aber ich muss bald nach Hause. Sehr bald. In zwei, drei Tagen wahrscheinlich.“ Bella hielt die Luft an. Was hatte er da gesagt? „Warum?“, sagte sie schließlich. Die Beiden saßen gemeinsam auf dem Dach von Renées und Phils Haus. Es war Nacht und angenehm kühl. Das Pärchen wusste nichts von ihren nächtlichen Ausflügen in die nächste Etage, aber das war nicht weiter tragisch. Nicht in Bellas Augen. Edward drückte sie fester. „Ich bin seit neun Jahren bei dir, Bella. Meine Familie hat schon lange nichts mehr von mir gehört.“ „Ihr telefoniert doch an den Sonntagen.“, erwiderte Bella. Sie würde ihn nicht gehen lassen. Nicht für eine Sekunde. „Ja, schon, aber Esme, meine Mutter vermisst mich halt. Und wenn ich ehrlich bin, geht’s mir genauso. Ich würde sie gerne mal wieder sehen. Außerdem haben sie neuen Zuwachs bekommen. Alice und Jasper. Die würde ich auch gerne mal kennen lernen.“ Sie schluckte. Bella wusste, dass er irgendwann zurück musste, aber doch nicht jetzt. Bald waren Sommerferien. Aber sie schluckte ihren Schmerz hinunter und sagte: „Okay.“ Edward drückte sie an sich. „Ich bleibe nicht lange weg. Ich will nur meine Familie besuchen. Dann komme ich wieder, pünktlich zu deinen Sommerferien.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich werde nicht da sein, Edward.“ Etwas verwirrt starrte er sie an. Was bedeutete das? Er verstand es nicht. Bella seufzte. „Ich denke, ich fahre zu meinem Dad, Charlie. Er wohnt in Forks. Die Luft bei mir zu Hause ist mir zu dick, zu rosa. Da ist kein Platz zum Atmen- für meine Mom und Phil schon, aber nicht für mich. Ich möchte das Liebesglück nicht weiter stören.“ Still schweigend saßen Beide da. Niemand wusste, was man hätte darauf erwidern können. „Ich.. “, fing Bella dann wieder an. „Ich spiele schon seit langem mit einer Idee. Es.. ist so. Mom könnte mit Phil glücklich sein, wenn sie nicht andauernd das Gefühl hätte, auf mich aufpassen zu müssen. Deshalb.. werde ich nach den Sommerferien wahrscheinlich weiterhin in Forks bleiben.“ Edward nickte. Renée würde ihr das erlauben, das wusste er. Da war zwar die Sorge um ihre Tochter, aber bei ihrem Vater, einem Polizeichef, war sie gut aufgehoben. „Und.. ich mache mir Sogen was dann aus uns wird.“, flüsterte Bella dann. Verwundert starrte Edward sie an. „Was soll aus uns dann werden?“ „Naja. Ich weiß nicht. Ich bin dann ja nicht mehr in Phoenix und wenn du zu deiner Familie gehst, weißt du doch gar nicht, wo ich bin.“ „Keine Angst. Ich werde dich finden. Ganz egal, wie weit weg du bist. Ich werde dich immer finden.“ „Ich weiß.“, lächelte Bella. Wie konnte sie daran zweifeln. Lange Zeit sagte niemand mehr was. Gedankenverloren starrte sie in den dunkelblauen Himmel, der von Sternen erleuchtet wurde. „Edward..“ „Mhm?“ Der Angesprochene drehte seinen Kopf zu ihr. „Wirst du sehr lange bleiben? Bei deinen Eltern?“ „Ich weiß es noch nicht.“ So wie er Esme kannte, würde sie ihn nicht gehen lassen. Außer er hatte einen guten Grund zum Gehen. Und dieser Grund würde sie- aber nicht nur sie- umhauen und anschließend überzeugen. „Denk an mich.“, flüsterte Bella. Er lächelte. „Das tue ich doch immer.“ Bella sah wieder gen Himmel. Edward tat es ihr gleich. „Es heißt, dass ein Pärchen- oder einfach zwei Menschen, die sich mögen-“, fügte sie schnell noch hinzu. „immer in den Himmel schauen, wenn sie sich nicht sehen können. Denn der Himmel ist, egal, wo man sich befindet, immer der Gleiche.“ Sie lächelte. „Immer der gleiche blaue Himmel, immer die gleichen Sternen, egal wo man ist. Egal, wo du bist.“ Edward lachte leise und nahm sie in den Arm. Als der Vampir endlich wieder zu Hause ankam, malte er sich zwei Möglichkeiten aus, die in den nächsten paar Sekunden, wenn er durch diese Tür ging, passieren könnten: Variante 1: Esme stürmt auf ihn zu und küsste ihn wild. Variante 2: Niemand ist da. Aber das war eher unwahrscheinlich, da er vorher angerufen hatte. Variante 3: Denen ist es egal und damit hat sich's. Er war sich ziemlich sicher, dass es Variante 1 eintreten wird. Also, mutig wie er war, passierte er die Tür. Kurz darauf stürmte ein schwarz- haariges- hatte sich Esme die Haare gefärbt?- Mädchen auf ihn zu. „Oh Edward, ich hab ja so lange auf dich gewartet! War es schön mit Bella?“ Etwas perplex starrte er das Vampirmädchen, das an seinem Hals hing, an. Entweder hatten sie eine neue Putzfrau oder das war Alice. Aber die wichtigste Frage war: Woher wusste sie von Bella und seinen Namen? „Hallo Edward..“ Edward schaute auf. Auf der Treppe kam gerade ein anderer junger Vampir herunter. Er hatte blonde Haare, war schlank und doch sehr muskulös. Er reichte ihm die Hand. „Ich bin Jasper Hale.“ Edward nickte. „Unser neuer Mitbewohner also. Schön dich kennen zu lernen. Emmet hat mir schon einiges von dir erzählt.“ „Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite. Ich bin ehrlich gesagt sehr interessiert an deiner Begabung.. als Gedankenleser, meine ich.“ Edward lachte auf. „Ja, ich weiß. Irre komisch!“, sagte er und beantwortete eine Frage in Jaspers Gedanken, der zufrieden lächelte. Alice hatte sich während dessen von ihm gelöst. Ein Engelsgesicht schaute ihn strahlend an. „Ich freue mich schon, wenn wir endlich umziehen. Bella und ich werden die besten Freundinnen sein! Und ich werde deine Lieblingsschwester. Hach, du bist jetzt schon mein Lieblingsbruder. Aber Emmet finde ich auch ganz toll.“ Bevor Edward noch dümmer als jetzt aussehen konnte, kamen seine Eltern Hand in Hand ins Zimmer. Carlisle und Esme zeigten ihm mit einer Kopfbewegung, dass er mit ihnen ins Esszimmer gehen sollte. Alice und Jasper folgten ihnen nicht. Sie schienen zu wissen, das für anderes später Zeit war. Als die dreien am Tisch saßen, Carlisle am Kopf, links Esme, rechts Edward, begann der Heimgekommene zu sprechen. „Waren das die neuen Mitbewohner, wie du sie nanntest?“ Carlisle nickte. „Ja. Alice und Jasper. Alice kann die Zukunft voraus sehen“- schlagartig wurde Edward einiges klar- „und Jasper kann die Gefühle anderer Menschen manipulieren.“ Sehr interessant. Für diese Gabe musste er sich mal so richtig Zeit nehmen. Esme ergriff das Wort. „Aber nun, Schatz, sag mir, was du so getrieben hast. Neun Jahre sind für einen Vampiren nicht lang, aber neun Jahre lang einen Reiz zu haben, der einen veranlasst, nicht nach Hause zu kommen, ist wiederum sehr lang.“ Edward lächelte. „Nun, ich habe eine neue Bekanntschaft gemacht. Zu ihr werde ich auch bald zurückkehren. Ich bin nur zu Besuch hier.“ An Esmes Gesichtsausdruck wusste Edward auch ohne ihre Gedanken zu lesen, was sie dachte: Es lag Liebe in der Luft. Obwohl es gar nicht Frühling ist. Diese Tatsache freute sie wahrscheinlich mehr, als ihn selbst. Bevor sich eine derartige Befragung ausbreiten konnte, teilte Carlisle ihm mit: „Dann solltest du wissen, das wir nicht sehr lange bleiben werden. Wir müssen bald unser Heim wechseln. Wir wohnen ja schon ziemlich lange hier und altern tun wir auch nicht. Die Bewohner dieses Ortes schöpfen bald Verdacht.“ „Welche Stadt?“, fragte Edward nur. Wenn er die Stadt kannte, war es nur noch ein leichtes seine Familie wiederzufinden. Sie zuckten die Schultern. „Wir wissen es noch nicht.“ „Darf ich etwas vorschlagen?“ Carlisle nickte lächelnd und wedelte mit der Hand. „Natürlich, Edward. Wie immer.“ „Forks.“ Nach dem Edward Rosalie ein Kuss gegeben, Emmet kräftig umarmt, mit Alice spazieren, mit Jasper Strategiefragen besprochen, Esme alles von Bella erzählt und, am wichtigsten, Carlisle von den Vorteilen Forks überzeugt hatte, ging er aufs Dach. Dieser Moment erinnerte ihn an seine gemeinsame Nächte in Phoenix mit Bella. Wenn sie so zusammen da saßen, war es so, als würde die Zeit stehen bleiben. Für Edward war sie zwar schon lange stehen geblieben, während sie für Bella unaufhörlich weiter lief. So sollte es sein, dachte der Vampir. Und nicht anders. Er sah gen Himmel. Dort, wo er sich gerade befand- den Namen hatte er wieder vergessen- gab es nicht viele Sterne. Die meisten sah er nur, weil seine Sehstärke besser als die der Menschen waren. Er hob seinen Arm, den er so um bog, als wolle er sie jemandem um den Hals legen. Doch als er ihn wieder herabsinken ließ und auf keinen Widerstand traf, wurde ihm schlagartig klar, warum er diese Geste überhaupt gemacht hatte: Er wollte seinen Arm Bella um den Hals legen. Aber sie war nicht da. Mit einem Male begann Edward sie zu vermissen, dieses kleine Menschenmädchen. Ob sie gerade auch an ihn dachte. Er sah wieder in den Himmel. Bestimmt. In der Nacht.. Als ich dich traf.. Wurde mir klar.. Wozu die Sterne da waren. --------------------------------------Ende--------------------------------------- So, das war's. Endlich. Obwohl ich meinen Spaß hatte =) Ich hoffe, euch hat das Ende gefallen, aber ich denke, viele haben erwartet, dass Bella stirbt, nicht wahr? Ich meine, nach dem ich geschrieben hatte, dass das dritte das letzte Kapitel ist.. Na dann. Man ließt sich! Liebe Grüße Hikaru Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)