History of the Other Side von abgemeldet (~Versailles~) ================================================================================ Prolog: †~A Short Beginning~† ----------------------------- †HISTORY OF THE OTHER SIDE† Es war Nacht. Die Sterne erfüllten den Himmel mit hellem, glänzenden Licht und strahlten in all ihrer Pracht. Nur die Gossen der Stadt verehrten sie nicht mit ihrem bezaubernden Licht. Sie blieben in Dunkelheit verhüllt… Mit einer Dunkelheit, die mich wie magisch anzog. Ein mir bekannter Geruch lag in der Luft. Es roch nach Leid, nach Hass und nach… Blut. Ich war mir nicht sicher, was mich in genau diese Stadt gezogen hatte. Sie war wie jede andere… Beherrscht von einer Königsfamilie… Geteilt in arm und reich… Und dennoch hatte sie irgendetwas einzigartiges an sich. Mein Partner und mich verschlug es zu Anfang in die schmutzigsten Winkel der Stadt, wo die Prostituierten darauf warteten ihre Körper gegen Materialien zu verkaufen. So eine Schande… Doch meinem Freund und mir erwiesen sie gute Dienste, auch wenn sie ihr Leben dafür lassen mussten. Denn Vampire gaben sich längst nicht nur mit vorgetäuschter Leidenschaft und Beischlaf zufrieden. Vampire verlangten einen höheren Preis… Vampire verlangten nach Blut! Dennoch schien es Schicksal gewesen zu sein, dass es uns genau in diese Stadt verschlug, denn in dieser Stadt traf ich die Person, die meinen öden Vampiralltag und eigentlich mein gesamtes, elendig langes Leben auf den Kopf stellte… ~ Kapitel 1: †Chapitre un† ------------------------ “Prinzessin? Prinzessin Hizaki? Dürfte ich eintreten?”, fragte eine alte Dienstmagd des Königshauses mit liebevollem Antlitz gegen die große Holztür des Prinzessinnengemaches und klopfte zurückhaltend. Hizaki stand vor dem großen, vergoldeten Spiegel, der sich im Zentrum des großen Raumes befand. Neben ihm Teru, sein Leibwächter und engster Freund, der ihm half sein Korsett, welches er über den weiten, seidenen Unterrock trug, zu schnüren. “Einen Moment noch bitte!”, brachte Hizaki leicht gequält, aber trotz allem höflich hervor. “Tritt ein!” Lächelnd betrat die kleine Dienstmagd den Raum, machte einen ehrfürchtigen Knicks vor Hizaki und einen weiteren vor Teru, bevor sie aufgeregt erzählte: “Prinzessin, vor den Toren des Schloßes erwartet sie eine wundersame Frau! Sie trägt seltsame Kleider und ungewöhnlichen Haarschmuck und verlangt Euch zu sprechen… Die Wachen sagten, sie sei unbewaffnet… Soll ich sie zu Euch geleiten?” “Oh!”, machte Hizaki und bekam große Augen, “Eine wundersame Frau sagt ihr? Führt sie nur her.. Ich bin gespannt was es mit ihr auf sich hat!” Teru sah Hizaki von der Seite an. Er zweifelte etwas daran, ob es wirklich so gut war eine fremde, wundersame Frau so einfach ins Schloss hereinzugeleiten. Das hatte Teru überhaupt nicht gerne, denn er nahm seine Aufgabe auf Hizaki zu achten sehr ernst und jeder der sich ihm näherte, wurde vorerst von Teru begutachtet. Allerdings konnte er gegen Hizakis Willen auch nicht einfach agieren, also wartete er gespannt zusammen mit der Prinzessin auf die Rückkehr der Dienstmagd. Diese kam wie angekündigt mit einer wundersamen Frau zurück. Diese Frau hatte hochgestecktes, wild gelocktes Haar, leuchtend grüne Augen und ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen. Ihr Gewand war weitaus figurbetonter und koketter als es zu dieser Zeit für Frauen üblich war und zusätzlich zierten lange, pechschwarze Federn ihre Schultern und ihren Kopf. Das war nun wirklich eine wundersame Frau gewesen… Sie fächelte sich Luft zu, während sie frech an der Dienstmagd vorbei in Prinzessin Hizakis Zimmer tänzelte und sich dort tief verbeugte, sodass ihr weiter Ausschnitt verbotene Blicke bot. “Prinzessin Hizaki, es ist mir eine Ehre!”, sagte sie und stellte sich wieder gerade hin. Anschließend zwinkerte sie Teru grinsend zu und sprach weiter: “Sehr erfreut, Wachhund Teru!” Ein paar weitere Schritte machte sie auf Hizaki zu. “Prinzessin, Ihr seid noch schöner, als ich es mir vorgestellt und in meinen Visionen vernommen habe! ..Und das niedere Gesindel, welches von Euch berichtete, hat ebenfalls keinerlei Ahnung von Eurem bezauberndem Antlitz…” Sie räusperte sich und lächelte wieder kokett. “Wie dem auch sei! Ich bin hier, um Wichtiges mit Euch zu besprechen!” Teru, der vom Auftreten dieser seltsamen Frau für einen Moment etwas benebelt schien, sprach für Hizaki: “So? Was gibt es denn so Wichtiges, dass Ihr Euch extra die Mühe gemacht habt persönlich herzukommen?” Hizaki musterte die Frau eine Zeit lang verblüfft. So ein Outfit hatte selbst er noch nicht erblicken können. Doch die Art dieser Frau und ihr Auftreten gefielen der Prinzessin. Die wundersame Frau tippte sich grinsend mit dem Finger gegen die Stirn und beugte sich zu Teru vor. “Meine Visionen, lieber Teru… Meine Visionen!”, hauchte sie dem Leibwächter zu. Sie schlenderte etwas durch das große Zimmer und schaute sich um, während sie erzählte. “Ich habe eine besondere Gabe.. Ich bin eine anerkannte Hellseherin! Meine Träume werden Wirklichkeit und meine Visionen geben Zeichen… Darauf gebe ich Euch mein Wort!” Sie stellte sich vor den Spiegel und zupfte ihr Haar zurecht. “Wisst Ihr… Meine letzte Vision zeigte mir Euer Antlitz verschwommen, liebste Prinzessin… Das beunruhigte mich, denn Euch scheinen schwierige Zeiten zu erwarten und Zeiten voller Dinge, die Ihr Euch niemals habt Träumen lassen!” “Was für Dinge?” entfuhr es der Prinzessin, die der Seherin mit ihrem Blick fasziniert gefolgt war. “Wisst ihr genaueres?” Teru verdrehte die Augen. Hellseherin? Das war doch nicht ihr ernst. So skurril diese Person auch war, er bezweifelte, dass sie irgendetwas hervorsehen könne. Seufzend trat er etwas näher an die Prinzessin heran. Diese Frau wollte sich nur wichtig machen um etwas Aufmerksamkeit am Hofe zu bekommen, da war er sich sicher und es wurmte ihn, dass es ihm wieder einmal unterbunden wurde ein wenig Zeit mit der Prinzessin allein zu verbringen. Die junge Fremde drehte sich blitzartig zu Hizaki um und sah ihn eindringlich an. “Nein! ..Und genau aus diesem Grund bin ich hier. Ich möchte Euer Umfeld beobachten… Beobachten, wie Ihr lebt und was Ihr so tut! Vielleicht werden mir meine Visionen dann klarer…” Sie drehte sich wieder weg und setzte sich auf das königliche Bett. Ihre Augen wanderten an die kunstvoll verzierte Decke. “Nun ja… Aber bevor ich dies tun kann, sollte Euer Leibwauwau seine negative Einstellung zu mir ändern, das beeinflusst meine Fähigkeiten…” Sie drehte ihren Kopf zu Teru und sah ihn beleidigt an. “Glaubt ja nicht, das entgeht mir!” “Ts”, machte Teru, “Ich weiß gar nicht wovon ihr sprecht!”, er lächelte angestrengt und fuhr dann fort, “Es obliegt mir nun mal in meinem Beruf als Leibwächter ein kritisches Auge auf alles zu haben, das kann ich nicht ändern.” Die Prinzessin kicherte leise. Ja, ja. So war Teru eben. Immer etwas ZU besorgt und etwas ZU verbissen in seinen Aufgaben, aber im Herzen gut und das gefiel der Prinzessin. Sie verbrachten viel Zeit mit einander und Teru war stets da, wenn die Prinzessin Wünsche oder Sorgen hatte. “Wie viel Zeit benötigen denn eure Visionen so im Allgemeinen, bis ihr etwas Genaueres wisst?”, fragte Teru mit einem aufgesetzt höflich Ton. Dieses Spiel mit dem aufgesetzt höflichem Ton, spielte die sonderbare Frau umgehend mit und antwortete lächelnd, aber seufzend: “Tja, das kann man nie sagen… Mal so, mal so, mein lieber Teru! Ich glaube, Ihr seid mir auch mal in meinen Träumen erschienen, jetzt, wo ich Euch genauer betrachte…” Sie grinste breit. “Da habe ich Euch Eurer Jungfräulichkeit entledigt!”, flüsterte sie und kichert hinter vorgehaltenem Fächer liebreizend. Tja, als Wahrsagerin wusste man eben so einige Dinge, selbst die Intimsten… “Prinzessin, ich bitte Euch, mir eine Chance zu geben! Ich schwöre Euch bei meinem Leben, dass Ihr es nicht bereuen werdet…”, sagte sie und ging auf die Knie, um sich ehrfürchtig vor der Prinzessin zu verbeugen. Die Prinzessin sah erst Teru, dann aber wieder die junge Seherin an. Die Worte, die die junge Frau hervorbrachte, hatten ihren Leibwächter ja vollkommen aus dem Konzept gebracht. Das amüsierte die Prinzessin und sie beschloss der Seherin, ob sie nun eine war oder nicht, eine Chance zu geben. “Nun gut.”, antwortete Hizaki ihr kurz, “Ich werde Euch erlauben eine Weile hier zu bleiben.” “WAS?”, entfuhr es dem entsetzen Teru, der Hizaki ein Stück mit sich zur Seite zog. “Aber Prinzessin, s-seid Ihr Euch dessen auch sicher, i-ich meine was ist, wenn sie eure Großzügigkeit nur ausnutzen will?” Die Prinzessin schüttelte den Kopf. “Und wenn schon. Das ist mir egal. Diese Person fasziniert mich. Ich fände es spannend, sie eine Weile hier zu haben. Dann ist das Schlossleben wenigstens nicht jeden Tag aufs selbe so eine Tortour…!” Hizaki seufzte kurz. Teru ebenfalls. Er wusste wie sehr die Prinzessin es hasste ihren Pflichten nachzukommen und dass sie viel lieber ein einfaches Leben lebte. Aber sie hatte sich damit abgefunden. Dennoch nutzte sie jede Gelegenheit ihr einheitliches Leben etwas zu verändern. Mit einem, wie Teru fand, unwiderstehlich, lieblichen Blick sah Hizaki zu Teru auf. “Na gut” ,machte dieser, “Ich hoffe Ihr wisst was Ihr tut.” Die junge Frau stand mit glitzernden Augen und zusammen gefalteten Händen vor Teru und der Prinzessin. “Ich danke Euch! Ihr werdet es nicht bereuen und falls doch, werde ich es wahrscheinlich vorhersehen und kann dann noch rechtzeitig verschwinden, ahaha!!”, lachte die Seherin schelmisch und fächerte sich wieder Luft zu. “Nun denn! Ich habe ein paar Fragen an Euch… Verzeiht, die kommen aus reinem Interesse und dienen nicht als Mittel zum Zweck… Also… Ist Euer Haustier Tag und Nacht bei Euch, Prinzessin?”, wollte sie wissen und sah Teru nachdenklich an, während sie die Hände in die Hüften stemmte. Teru schnaupte wütend. Das ging ihm ernsthaft zu weit. “Ich denke wir sollten dieses Gespräch morgen fortsetzen!”, sagte er eindringlich, “Die Prinzessin braucht ihre Ruhe!” Das war doch wohl die Höhe. Diese Seherin legte es wohl darauf an ihn zu provozieren, aber das ließ er nicht mit sich machen. Es ging niemanden was an wie lange und wie oft er bei der Prinzessin war, es war nun mal seine Aufgabe Tag und Nacht auf sie zu achten und da hatte sich niemand einzumischen. Hizaki sah Teru etwas verwundert an. Ruhe? Hatten die beiden nicht vorgehabt noch etwas zu unternehmen? Anscheinend hatte sich Teru das anders überlegt. Die Prinzessin seufzte resigniert. Na dann eben morgen, dachte er und hielt eine Hand vor sein Gesicht um gähnen zu können. Die junge Fremde seufzte und verdrehte die Augen. “Zu schade! Aber so soll es sein… Ruht Euch aus, teuerste Prinzessin und ich beehre Euch morgen erneut.”, sagte sie und lief zur Tür. Dort drehte sie sich um und fügte noch verrucht grinsend hinzu: “Ah, ich vergaß… Man nennt mich Jasmine und ich freue mich auf morgen! Auf ein Wiedersehen..” Nach diesen Worten verließ die Wahrsagerin Jasmine das Schloss. Hizaki sah Jasmine durch die Fenster des Schlosses nach, als er mit Teru durch die Gänge schlenderte. “Warum hast du gesagt, dass ich Ruhe brauche, Teru? Hast du keine Lust mehr mit mir etwas zu unternehmen?”, fragte Hizaki nach kurzem Schweigen ein wenig traurig. “Nein, nein, eure Hoheit. So ist es gewiss nicht, aber ich wollte gerne ungestört sein und ich war nicht sicher was ich dieser Person sonst hätte sagen sollen.” Hizaki sah ihn an und kicherte: “Ach so ist das… Na dann hättest du ihr aber auch einfach die Wahrheit sagen können. Sie wird es doch sowieso gesehen haben” “Hmn! Wer weiß!“ Teru schüttelte kaum merklich den Kopf. Die Prinzessin schien ja bereits fest überzeugt zu sein von dieser Jasmine. “Was meint Ihr Prinzessin, hättet Ihr Lust ein wenig in den Schlossgarten zu gehen?”, fragte Teru und sah Hizaki an. Die Prinzessin nickte kurz und lächelte. “Nun gut dann kommt!” ~ Einige Tage gingen ins Land, bis ich und mein “Erzeuger” uns in der Stadt richtig zurecht gefunden hatten. Im Gegensatz zu Kamijo fiel es mir immer noch schwer Menschen zu töten, um an Blut zu kommen., doch das Blut mundete wirklich besser als das von Tieren. In dem Punkt hatte mein Meister Recht gehabt. Schon knapp zwei Monate war ich nun bereits ein Vampir. Seit Kamijo mich aus meinem, kläglichen, trübseligen Leben in den Fängen einer Fürstenfamilie nahe Orleans gerissen hatte. Ich hatte der Familie dienen müssen, da mein Vater mich gegen etwas Geld und einen guten Wein bei ihr als Hilfskraft eingetauscht hatte. Ich seufzte bei dem Gedanken daran. Die Nacht in der ich verwandelt wurde, war eine kalte Novembernacht. Ich lag lange wach in meinem Bett, denn draußen vor dem Fenster tobte ein Gewitter. Ich fragte mich, wie schon so oft, ob sich mein Leben wohl jemals ändern würde, denn ich lebte bereits sechs Jahre an diesem Ort. Doch in dieser Nacht sollte etwas Unglaubliches passieren. Um Mitternacht herum betrat ich die Flure des großen Hauses. Es war ungewöhnlich kühl im Haus, selbst für eine Novembernacht. Ich schlang die Arme um meinen Körper und schlich durch das Haus. Als ich die Küche betrat, durchfuhr mich ein Blitz. Tausende von Scherben und Reste von Wein bedeckten den Boden. Was war hier vorgefallen? Ich rannte weiter die Flure entlang hinaus aus der Küche, um zu sehen, ob es den Herrschaften gut ging. Schneller! Schneller… Ich rechnete mit dem Schlimmsten. Als ich im Schlafgemach der Herrschaften ankam stockte mir der Atem. Eine blasse Kreatur starrte mich aus weiß glänzenden, leuchtenden Augen an. Ich sah mich um. Das gesamte Zimmer schien wie auf den Kopf gestellt. Wichtige Papiere lagen umher, die Tapete hing in Fetzen von der Wand, die Fensterscheiben gesplittert und der ganze Raum erfüllt von einer glänzend roten Flüssigkeit. Blut. Das meine schien mir so eben in den Adern zu gefrieren und ich spürte wie ein Schleier von Übelkeit und Trance über mich einher fiel. Die nächsten Sekunden waren wie Stunden. Ich spürte wie eine Kraft mich an sich zog, meinen Körper fest packte, so fest, dass es sich anfühlte als würde mein Körper jeden Moment in sich zusammenbrechen. “Verzeih, dass du dieses Unheil mit ansehen musstest… Ich hatte eine Rechnung zu begleichen… Doch du sollst nicht sterben… Dafür bist du zu schön!”, hauchte der junge Mann und versenkte seine scharfen Eckzähne in meinem Hals. Ein nahezu unbeschreiblicher Schmerz durchfuhr schlagartig meinen gesamten Körper. Dann wurde es schwarz. Nichts nahm ich mehr war und auch das, was danach geschah, konnte mein Bewusstsein nicht mehr erreichen. Und als ich überraschenderweise wieder zu mir kam, war mein Körper von Kälte erfüllt. Kälte, die meine Adern gefror und stärker gewesen war als jeder Winter, den ich in meinem recht jungen Leben erleben durfte. War ich tot? “…Du frierst, nicht wahr? Das ist ganz normal…”, hörte ich eine nicht unbekannte Stimme sagen. “Was ..was passiert mit mir?”, entfloh es kaum hörbar meiner Kehle, die von einem unerträglichen Gefühl durchströmt wurde. “Dein Körper dürstet nach Blut!”, entgegnete der junge Mann, während sein Grinsen kaum überhörbar war. “Du bist jetzt einer … von uns!” “Blut? Nein… was,.. Was hast du mit mir gemacht… ich will das nicht!” Ich spürte wie mir das Atmen zunehmend schwerer viel. “Beruhige dich… Hier.. Trink das…”, hauchte der Fremde mir zu und reichte mir ein Weinglas, doch die Flüssigkeit in diesem Glas war keineswegs normaler Wein. Es war Blut. Ich wusste nicht, woher dieses Blut kam… War es von meinen Herren? War es von dem düsteren Fremden? Oder gar mein eigenes? All dies spielte jedoch keine Rolle für mich… Meine Kehle, mein gesamter Körper verlangte nach der Flüssigkeit und es vergingen keine zwei Sekunden, da riss ich dem Fremden schon das Glas aus der Hand und trank es gierig aus. Von da an war mir alles klar… Ich wurde in einen Vampir verwandelt und der junge Mann mit den leuchtenden Augen war mein Meister, mein Erschaffer…Kamijo. “Argh!”, entfuhr es Yuki, “Müssen wir wirklich um diese Uhrzeit hier draußen unter all diesen Menschen sein?”, fragte er und blinzelte. Das Sonnenlicht war ein Graus für ihn, denn im Gegensatz zu Kamijo kam er nun als Vampir damit nicht mehr so gut klar. Auch mit den Menschen, von denen er selber vor nicht besonders langer Zeit einer war, kam er kaum zurecht. Es widerte ihn an sie zu beobachten, ihre Schwäche zu betrachten. Yuki hatte seine Menschlichkeit schnell abgelegt, was selbst für Vampire ungewöhnlich war. Ihm jedoch viel es nicht schwer. Gefühle .. Wer brauchte so etwas schon? Er sah Kamijo eindringlich an. “Hey! Was ist? Redest du jetzt nicht mehr mit mir?” “Ach, Yuki… Man verpasst so viel vom Zauber der Stadt, wenn man nur nachts umherirrt! Und es ist doch recht erträglich, so empfinde ich es zumindest…”, entgegnete Kamijo, während er mit Yuki über den Marktplatz schlenderte und einer Gruppe von Damen hinterher lächelte, die auf ihn aufmerksam geworden waren. “Ich finde es bezaubernd hier.” “Mhn”, machte Yuki nur und verdrehte die Augen. Kamijo und die Frauen, noch so eine Sache für sich. Yuki waren diese Gefühle wie Liebe und Sehnsucht fremd. “Du solltest etwas offener sein, mein lieber Yuki! Verschließ dich nicht so sehr. Dann wirkst du auch nicht so bedrohlich auf andere…”, kicherte Kamijo und ließ seine Blicke über den Marktplatz schweifen. Es war ungewöhnlich voll, fand der Vampir, oder kam es ihm nur so vor, weil sie sonst eher nachts unterwegs waren? Während Kamijo sich alles genau betrachtete und mit Yuki umherspazierte, fiel ihm plötzlich eine besondere Person ins Auge. Die Prinzessin höchstpersönlich. Abrupt blieb der Vampir stehen und krallte seine Finger in den Arm seines Freundes. Seine geweiteten Augen fixierten die Prinzessin. “Yuki! Sag… Hast du so etwas schönes schon einmal gesehen?”, murmelte er atemlos und ließ nicht von Hizaki ab. “So etwas sieht man niemals des nachts!” “Häh?”, kam es nur von Yuki und er folgte Kamijos Blick. Verwirrt und mit hochgezogener Augenbraue musterte er die Person in Kamijos Blickfeld. Sie hatte gelocktes blondes Haar und dunkle braune Augen, die im Licht der Sonne leicht glänzten. Neben ihr ein junger, hübscher Mann, ebenfalls blond und mit einer reichlich zierlichen Figur. Und das sollte ein Mann sein? Yuki schüttelte den Kopf und sah zurück zu Kamijo. “Was ist an denen so besonders. So viel ungewöhnlicher als die anderen Sterblichen hier sind sie doch nun wirklich nicht.” Kamijo sah Yuki empört an. “Hast du keine Augen im Kopf?! Sieh sie dir doch genauer an! Ihr wunderschönes Haar… Ihr zierlicher Körper… Ihr… Lächeln! Sie sieht aus wie ein Engel!”, schwärmte er und lächelte sanft, doch sein Lächeln wurde nach und nach ein diabolisches… “Ich will… ihr Blut!”, flüsterte Kamijo und seine Augen begannen zu funkeln. Genau in diesem Moment warf die Wahrsagerin Jasmine einen ganzen Tisch mitsamt Tellern und Tassen in ihrem Zimmer um, da ihr für ein paar Sekunden schwarz vor Augen wurde und sie hinfiel. Sie hielt sich am umgeworfenen Tisch fest und starrte mit riesigen Augen auf den Boden ihres Pensionszimmers. Ihr Herz raste plötzlich unaufhörlich und sie hatte ein schrecklich ungutes Gefühl. Sie spürte das etwas nicht stimmte… Doch was genau es war, wusste sie noch nicht. “Verdammt!”, fluchte sie leise und raffte sich wieder auf. Kaum, dass sie stand, wieder ein schwarzes Flimmern vor den Augen… Dann ein Bild von Hizaki in ihrem Kopf. Jasmine sog scharf Luft ein. Es ging also wirklich um die Prinzessin… Da half nur eins: Die Hellseherin holte ihr heiligstes Stück aus einem Beutel aus feinster Seide und nahm eine gläserne Kugel zur Hand. Gebannt und hoch konzentriert blickte sie hinein… Sie hoffte, dass sie so herausfinden könnte, was geschehen war… Und sie hoffte, dass es ihr schlechtes Gefühl sie täuschte… Kapitel 2: †Chapitre deux† -------------------------- “Sieh mal Teru, die schönen Blumen!” Hizaki machte ein paar Schritte auf die in vielen verschiedenen Farben schillernden Blumen am Stand einer Händlerin auf dem Marktplatz zu. “Ach, da kann ich mich ja gar nicht entscheiden.”, seufzte er dann und sah zu Teru hinüber. Dieser lächelte. “Also ich wäre ja für die Rosen!” Sogleich griff Teru nach diesen und pflückte sich einen schönen großen Strauß aus roten und weißen Rosen zusammen, der natürlich für die Prinzessin war. Er gab der Händlerin zwei Goldstücke, überreichte Hizaki die Rosen und sagte zu ihm: “Siehst du? War doch gar nicht so schwer. Die sind schön so zusammen oder?” “Ja! Die sehen toll aus! Dankeschön!” Er lächelte und hakte sich bei Teru unter. Plötzlich wurde dieser von einem großen Mann mit langem, gelockten Haar, welches im Licht golden glänzte, angerempelt und wurde somit zum Stillstand gezwungen. “Verzeiht, ich war mit meinen Sinnen ganz woanders! …Eure bezaubernde Lady ließ mich wohl vom rechten Weg abkommen…”, sagte Kamijo mit einem leicht verschmitzten Lächeln auf seinen Lippen und verbeugte sich, während er nach der Hand Hizakis griff und sie küsste, ohne seinen Blick von ihm abzulenken. Ein wenig erschreckt sah Hizaki den Fremden an und errötete. Teru warf ihm einen abschätzenden, verachtenden Blick zu, dann packte er Hizaki an den Schultern, zog ihn ein Stück zurück und drückte ihn an sich. “Ist schon gut! Und nun verzeiht, wir haben es eilig.” // Ungehobelter Kerl!!! //, dachte Teru bei sich. Hatte der denn gar keine Ahnung mit wem er es da zu tun hatte? “A-aber Teru..”, Hizaki blickte dem Fremden hinterher. Er hatte so etwas… Ungewöhnliches… “Wo willst du denn so schnell hin?” “Wir müssen langsam zurück, Hizaki! Morgen wird ein anstrengender Tag für Euch!” // Euch? //, dass sagte Teru nur zu ihm, wenn er entweder wütend oder genervt war. Hizaki seufzte. Kamijo grinste der Prinzessin und ihrem Begleiter hinterher. Letzterer war ihm zwar ein kleiner Dorn im Auge, doch er fühlte sich dem jungen Mann schon jetzt überlegen. Was sollte dieses kleine Kerlchen schon gegen ihn ausrichten? Schließlich hatte der keinerlei Ahnung wer vor ihm stand… Einer der gefährlichsten Vampire des Landes! Eben jener machte sich auf den Weg zu seinem engsten Vertrauten zurück. “Von nahem ist sie noch schöner, mein Freund… Du hast wirklich etwas verpasst. Wie wollen wir uns nun die Zeit vertreiben?”, fragte er und lächelte Yuki an. Dieser guckte ihn etwas angesäuerte an. “Wenn’s nach dir ginge würden wir wohl den ganzen Tag solchen Frauenzimmern hinterher laufen!”, er schüttelte den Kopf. “Ich hab keine Ahnung was wir nun machen könnten, aber vielleicht sollten wir nach etwas zum Beißen suchen.” Nun grinste er und gab für einen kurzen Moment die scharfen Eckzähne preis. Kamijo konnte ein leichtes Auflachen nicht unterdrücken. Seine Augen verformten sich zu Schlitzen und sein Grinsen wurde breiter. “Yuki, das war das Beste was du bis jetzt heute von dir gegeben hast! Machen wir uns auf den Weg, die Dunkelheit bricht langsam herein…”, raunte er und lief voraus. Währenddessen stürmte die Wahrsagerin Jasmine wieder unaufhaltsam an den Wachen vorbei in Hizakis Schlafgemach. “Prinzessin!! Ich muss Euch dringlichst sprechen!”, rief sie, während sie die Tür aufriss und ins Zimmer platzte. Hizaki sah die Wahrsagerin aus großen Augen an. “Was? Ist irgendetwas geschehen?” Er tat ein paar Schritte auf Jasmine zu. Diese schaute aus den Augenwinkeln kritisch zu Teru. “Mylady, ich… würde gern mit Euch allein reden…”, murmelte Jasmine und sah Hizaki bittend und eindringlich zugleich an. Teru musste ja nicht alles wissen und würde in seiner überschwänglichen Sorge wohlmöglich die Prinzessin noch einsperren… Das konnte Jasmine nicht verantworten. “Ähh-.. Nun nun gut! In Ordnung, dann folgt mir in den Garten, dort können wir ungestört reden.” “Ich danke Euch!”, sagte die Wahrsagerin und verbeugte sich leicht. Kurz darauf fanden sich die Prinzessin und Jasmine im Schlossgarten ein und spazierten langsam an den säuberlich geschnittenen Rosengewächsen vorbei. “Bitte erschreckt Euch nicht, aber ich muss Euch warnen… Ihr… könntet Euch in großer Gefahr befinden, Mylady!”, sagte Jasmine und sah Hizaki besorgt an. Hizaki legte den Kopf leicht schief und sah Jasmine aus großen Augen an. “Gefahr?”, sagte er etwas bekümmert, “Seid Ihr Euch sicher? Ist es etwas sehr Schlimmes?” Die Worte der Seherin beunruhigten ihn und er blickte unsicher in der Umgebung umher, so als ob jeden Moment etwas auf ihn zukommen könnte. “Es tut mir Leid, aber ich bin mir ziemlich sicher… Meine Vorhersehungen waren noch nie von falscher Natur! Ich kann Euch nur nicht benennen, was genau es ist… Dafür war die Vision zu undeutlich. Ich kann Euch nur empfehlen niemals alleine irgendwohin zu gehen! Nein.. Ich bitte Euch darum!”, antwortete Jasmine, blieb stehen und griff nach Hizakis Händen, während er ihn besorgt ansah. Dieser nickte und seufzte leise. Niemals alleine irgendwo hingehen? Dieser Gedanke bereitete ihm jetzt schon schlechte Laune, aber Teru war ja sowieso schon häufig in seiner Nähe, da tat sich also nicht mehr all zu viel. “Und du hast wirklich nicht annähernd einen Anhaltspunkt, was da so Schreckliches auf mich zu kommen wird?” Jasmine schüttelte seufzend den Kopf. “Es tut mir Leid, ich kann es Euch nicht sagen… Wüsste ich es, gäbe ich Euch genauere Informationen! Aber bitte hört auf meinen Rat… Ihr seid doch so vernünftig, oder meine Prinzessin?”, fragte sie und sah Hizaki sowohl hoffnungsvoll als auch flehend an. Hizaki nickte wieder kurz. “Hai natürlich!” Am darauf folgenden Tag machten sich Teru und Hizaki erneut auf den Weg in die Stadt. “Aber Prinzessin! Nach der Warnung der Seherin solltet ihr so wenig wie möglich das Schloss verlassen! Keiner weiß bis jetzt wer oder was diese ominöse Gefahr ist, deshalb sollten wir mit Obacht an die Sache herantreten.” Hizaki sah ihn an und verdrehte die Augen. “Ach ! Jetzt auf einmal sind deine Zweifel beseitigt und du glaubst die Worte der Seherin?” “Nun..”, gab Teru kleinlaut von sich, “Ich mache mir nun mal Sorgen um euch!” Er ließ sich auf das Bett der Prinzessin sinken und musterte sie aus den Augenwinkeln heraus während sie sich ihr Gewand anzog. “Ja ich weiß…”, Hizaki sah Teru an, “Das tust du auch ohne solch… wie sagtest du… ominöse Gefahren?”, er lachte und drehte sich wieder zum Spiegel um. Teru schob die Unterlippe etwas vor und ließ die Augen sinken. Warum verstand Hizaki ihn nur nicht? Hizaki war seit dem Gespräch mit der Seherin neugierig geworden. Er wollte wissen, was es mit der Vision auf sich hatte und beschäftigte sich seitdem mit nichts anderem mehr. “So, meinst du ich kann so gehen?”, fragte er zu Teru gewandt, bevor er sich ein Mal im Kreis drehte, um ihm sein Kleid zu präsentieren. “Natürlich!”, antwortete dieser knapp und immer noch etwas angefressen und stand auf, um Hizaki die Tür zu öffnen. Kurze Zeit später waren sie bereits im Herzen der Stadt angelangt. Irgendetwas war jedoch anders. Hizaki sah sich um. Die Straßen waren nicht wie gewöhnlich gefüllt von Menschen die tratschen, ihre Einkäufe erledigten oder Kinder die spielten, im Gegenteil, sie waren leer und verlassen. Die wenigen Leute die dennoch vorbei kamen grüßten nicht, sondern liefen schnellen Schrittes weiter. Teru ergriff die Chance, als eine alte Frau vorbei kam und fragte: “Verzeiht Gnädigste, aber ist etwas vorgefallen?” Die Dame sah sich verstört um, als hätte sie Angst jemand könnte sie belauschen. “Du liebe Güte, habt Ihr es denn noch nicht gehört?”, fragte sie flüsternd und voller Verwunderung. Sie beugte sich etwas zu Teru vor, um noch leiser, aber umso aufgeregter zu wispern: “Gestern Nacht… Es gab einen Mord im Freudenhaus! Gleich vier Huren hat es erwischt, diese heidnischen Dinger! Und das Schlimmste dabei… ein Vampir soll sie gebissen haben! Man fand schreckliche Bissspuren an ihren Hälsen, doch kein einziger Tropfen Blut wurde verschwendet!” Hizaki bekam bei dem Wort Vampir große Augen und wich ein Stück zurück. War diese Frau noch ganz bei Trost? Er zog eine Augenbraue hoch und sah Teru an. Dieser sagte zu der Frau: “Habt Dank!”, und ging dann mit Hizaki ein Stück die Straße entlang. “Meinst du sie hat Recht?” Hizaki konnte es immer noch nicht so recht glauben. “Ich habe keine Ahnung!” Teru schüttelte leicht den Kopf, “Aber wir sollten auf jeden Fall weiterhin auf der Hut sein, wenn wirklich ein Mörder hier sein Unwesen treibt.” Als die Dunkelheit hereinbrach, erwachte Kamijo aus seinem unruhigen Schlaf und streckte sich. Er sah sich nach Yuki um und seufzte. “Erstaunlich… So viel Blut aufgesogen und dennoch bin ich müde… Geschmeckt hat es auch nicht sonderlich.” Er stand aus seinem klapprigen Bett auf und ging zum Fenster. Ihre spärliche Herberge am Rande der Stadt gab nicht mehr her als altes Mobiliar und kahle, kalte Wände, doch für zwei Vampire auf der Durchreise war es ausreichend gewesen. “…Meinst du, wir können uns wieder in der Stadt blicken lassen? Es gibt so vieles, was wir noch nicht gesehen haben…”, fragte Kamijo an Yuki gewandt, schaute aber weiter aus dem Fenster. “Ich denke schon”, antwortete Yuki ihm, “Wer würde denn auf die Idee kommen, dass zwei so vorbildliche, feine Männer wie wir es sind einen Mord begehen würden?” Er lachte kurz auf und sah zu Kamijo herüber. Dieser schüttelte langsam den Kopf und lachte ebenfalls leise. Yuki hatte Recht. Ihre Tarnung war perfekt… Also machten sie sich auf den Weg in die Stadt. Sie war merklich leerer als sonst, die Leute schienen wohl wirklich in Angst zu sein. “Wie unangenehm…”, seufzte Kamijo und sah sich um. Womit sollten sie sich nun unterhalten? Währenddessen schlich Jasmine in der Stadt herum und hielt ein Buch vor der Nase. ‘Die hohe Kunst der Hexerei - für Anfänger’ war seine abendliche Lektüre. “Das ist ja so aufregend!”, freute sich Jasmine und war auf der Suche nach ’Zutaten’ für seinen ersten Zaubertrank. Ob das wirklich funktionierte oder nicht, war ihm egal gewesen, denn Spaß machte es ohnehin. Er erblickte einen Raben, der nichts ahnend auf dem Marktplatz nach Essensresten suchte. Jasmine schaute zwischen Buch und Vogeltier hin und her. Ein diabolisches Grinsen huschte über seine Lippen… Er riss einem betrunkenen Soldaten das Gewehr aus der Hand und schoss blitzschnell auf den Vogel. “Volltreffer!!!”, rief Jasmine und wollte gerade auf seine Beute losstürmen, als er fest am Arm gepackt wurde. “Bist du noch bei Trost, verrücktes Weib?!”, schrie der Soldat und schubste Jasmine zu Boden. Die Wahrsagerin quietschte kurz auf und schluckte dann schwer. Das war eine harte Landung gewesen… “Stell dich nicht so an, in meinen Händen ist die Waffe bestimmt sicherer als in deinen versoffenen Griffeln!”, entgegnete Jasmine angewidert und wollte aufstehen, doch der Mann gab ihm eine heftige Ohrfeige. “Werd’ nicht frech!!”, schrie er. Yuki, der währenddessen ein wenig nach neuen Opfern Ausschau hielt, hatte das Geschehen amüsiert verfolgt und machte ein paar Schritte auf die junge Seherin zu. Er hielt ihr eine Hand hin und verbeugte sich leicht, um ihr aufzuhelfen. “Habt ihr ein Problem, Mylady?” Er lächelte sie lieblich an. Jasmine guckte verwirrt. “Nein, alles unter Kontrolle, ich wollte gerade..!” Bevor die Seherin den Satz beendete, holte sie weit aus für einen Schlag und konterte so den Angriff des Betrunkenen. “OH ja, das hab ich gebraucht!!”, rief Jasmine voller Zufriedenheit und lächelte Yuki genauso lieblich an. “Ihr seht? Alles unter Kontrolle!” Beim genaueren Betrachten des jungen Mannes, verschwand Jasmines Lächeln. Eine seltsame Aura ging von ihm aus. Eine ihm nicht unbekannte Aura… Jasmine musterte Yuki von oben bis unten. “…Kennen wir uns..?”, fragte er verwirrt und plötzlich ganz ernst. Yuki sah ihn verwirrt an. “Nein, nicht das ich wüsste!” Er musterte Jasmine noch kurze Zeit und auch sein Gespür, das Vampire nach kurzer Zeit nach ihrer “Geburt” entwickeln, ließ ihn merken, dass Jasmine kein komplett normaler Mensch war. Die junge Frau hatte etwas außergewöhnliches, etwas übersinnliches an sich. “Dürfte ich Sie ein Stück begleiten, Mademoiselle?”, fragte Yuki höflich und verbeugte sich erneut. Jasmine knickste leicht, sah den Fremden aber weiterhin skeptisch an. “Gerne…”, antwortete sie und bückte sich nach ihrem Buch, um es aufzuheben. Die Wahrsagerin hakte sich bei Yuki unter und schlenderte mit ihm durch die Stadt. Seine Haut war eisig kalt, dass es einem den Schauer über den Rücken laufen ließ… “Seid Ihr… neu hier in der Stadt?”, fragte Jasmine und drehte seinen Kopf zu Yuki, um ihn anzulächeln. “Gewiss.”, antwortete dieser und musste kurz überlegen, “Ich komme nicht von hier und bin erst vor kurzem angereist. Und Ihr? Wohnt Ihr hier?”, versuchte er abzulenken. “Oh nein… Nein, nein. Ich bin ebenfalls erst kürzlich zugezogen. Welch ein Zufall!”, sagte Jasmine und lachte kurz auf. “Seid Ihr allein hier? …Verzeiht meine Neugier, aber bisher kam mir nur Lumpenpack unter die Augen, Ihr seid da weitaus interessanter für mich…” Er grinste leicht zu Yuki auf. “So so, ich verstehe.” Er grinste ebenfalls und lief mit Jasmine ein wenig abseits der Stadt durch einen Wald. “Nein, ich bin nicht alleine hier. Ich bin mit einem… Freund unterwegs. Wir kennen uns schon… Ewigkeiten.” Er lächelte und sah sich ein wenig um. “Achso… Und seid Ihr auf der Durchreise oder wollt Ihr… NEIN, das habe ich gesucht!!” Jasmine ließ plötzlich von Yuki ab und bückte sich vor Freude strahlend zu einem Pflanzengewächs hinunter. “Ha! …Wenn ich jetzt noch den toten Vogel morgen und…”, murmelte sie leise, fasste sich dann aber wieder, da ihr einfiel, dass sie ja gar nicht alleine gewesen war. “Oh! Wie peinlich… Verzeiht, mein Herr… Ich bin manchmal etwas.. Ähm… euphorisch!” Schief lächelnd erhob sich die Wahrsagerin wieder und klopfte sich den Schmutz vom Kleid. “Da fällt mir ein… Wie heißt Ihr eigentlich?” Yuki hatte ihn die ganze Zeit mit seinen Blicken verfolgt, schreckte jedoch als er sich wieder aufrichtete ein wenig zurück. “Meine Name ist Yuki und Ihr seid?” “Jasmine You… Wahrsagerin, hier und dort bekannt…”, grinste Jasmine und steckte das Pflanzengewächs zwischen die Buchseiten. “Also… Um auf meine andere Frage zurück zu kommen: Seid Ihr nun auf der Durchreise oder für einen dauerhaften Aufenthalt bestimmt?” “Wir werden wohl einige Zeit hier bleiben! Die Stadt gefällt uns recht gut!” // Wahrsagerin? Soso… hab ichs mir doch gedacht.// Yuki grinste ein wenig jedoch bedacht seine Zähne nicht zu sehr preis zugeben. Er führte Jasmine noch etwas weiter in den Wald. “Ja… Mir auch. Sie hat irgendetwas Besonderes an sich, auch wenn viel Unrat dort herumirrt…”, seufzte Jasmine und wurde etwas skeptischer, ließ sich aber nach außen hin nichts anmerken. Wieso sagte der Mann nichts dazu, dass sie Wahrsagerin war? Er nahm es einfach so hin… Und wo führte er sie hin? “Verzeiht mir nun, mein Herr… Es bereitete mir Freude, mit Ihnen zu plaudern und zu spazieren, aber könnten wir nun zurück? Ich werde langsam müde… Und ich muss meinen Vogel noch einsammeln, der mich einen Schlag ins Gesicht gekostet hat…”, sagte Jasmine und rieb sich mit der Hand über die Wange. “Ihr wollt schon gehen..? Aber die Nacht hat doch gerade erst begonnen!” Ein hämischen Grinsen zierte nun sein Gesicht und seine Augen funkelten gefährlich. Er zog Jasmine an einem Arm zu sich und musterte seinen Hals begierig. Jasmines Augen weiteten sich. “Ach, als hätte ich es nicht schon geahnt!! Ihr elendiger…! Kein Wunder, dass Ihr mich in den Wald gelockt habt! Aber vergesst es gleich wieder, ich habe Erfahrung mit Monstern wie Euch… Sucht Euch wen anderes!”, ärgerte sie sich und versuchte sich von Yuki los zu reißen. Schmerzende Erinnerungen suchten sie heim, die sie etwas wackelig auf den Beinen werden ließ. Yuki lachte nur kurz auf. “Ihr seid süß, das gefundene Fressen für mich! Außerdem, würde ich Euch nun laufen lassen, dann wäre ich hier nicht mehr sicher. Warum sollte ich Euch also Euer Leben lassen?” Er hielt die junge Seherin fest im Griff und drückte sie Richtung Boden. Jasmine trat mit den Beinen um sich, um irgendwie von Yuki los zu kommen, doch gegen die Kräfte eines Vampirs hatte sie keine Chance. “Warum?! Das sag ich Euch! ICH habe es nicht verdient zu sterben, ich hatte schon genug Ärger mit euch Vampiren! Und außerdem würde mir sowieso niemand Glauben schenken, würde ich von Euch erzählen… Schon vergessen? Ich bin die verrückte Wahrsagerin! Und jetzt lasst los!”, zeterte Jasmine und seufzte genervt. “Ts, wo Ihr Recht habt… Aber einen kurzen Biss lass ich mir nicht nehmen!” Und sogleich landete Jasmine samt Yuki auf dem Waldboden. Messerscharf bohrte sich das lange Paar Eckzähne in die weiche, weiße Haut an Jasmines Handgelenk. Gierig trank Yuki das Blut des anderen, ließ jedoch nach kurzer Zeit von ihm ab und leckte behutsam über die Wunde, bis sie verheilt war. Dann richtete er sich blitzschnell auf und verschwand aus Jasmines Nähe. Die Wahrsagerin wollte ebenfalls aufstehen, taumelte aber nach hinten und blieb vorerst auf dem Boden liegen. Sie keuchte schwer und schloss erschöpft die Augen. Eine Träne lief über ihre Wange. “Nicht wieder von vorne…”, wisperte sie atemlos und schlug die Hände vor das Gesicht. // Das wirst du zurück bekommen… Yuki!! // Kapitel 3: †Chapitre trois† --------------------------- Kamijo saß währenddessen in einer Taverne und langweilte sich. Er hatte sich bereits aus Desinteresse von Yuki getrennt, als Jasmine in Schwierigkeiten geriet und wartete nun auf seinen Freund. Ohne ihn zu sehen, spürte er, dass er auf ihn zukam und fragte: “…Wo bist du ge-…” Er beendete seinen Satz nicht, stand plötzlich blitzschnell auf und drückte Yuki mit gefährlich funkelnden Augen gegen die Wand. Seine Hand drückte Yukis Wangenknochen zusammen und presste seinen Hinterkopf gegen die Wand. “Dieser Geruch… Du hast jemanden gebissen…!”, zischelte Kamijo gefährlich und drückte Yukis Kopf fester gegen die Wand. Ein wenig erschrocken sah Yuki Kamijo an und wandte den Blick zur Seite. “Ja,… das hab ich. Ich… hatte Hunger.” Er schluckte schwer und wusste nicht wie er Kamijos Verhalten deuten sollte. “Was regst du dich denn so auf?” Kamijo hielt Yuki noch einen Moment so fest und knurrte leise. Er biss in Yukis Unterlippe und zog leicht daran. “Vergiss es…”, zischelte er und ließ von ihm ab. “Hey, ihr da! Keinen Ärger in meiner Taverne!”, rief der Wirt erzürnt und blickte Kamijo und Yuki wütend an. Kamijo ließ sich auf einen Stuhl fallen und trank einen großen Schluck Wein, während seine Augenbrauen dicht zusammen geschoben waren. Er kannte den Geruch… Er kannte den Geschmack von dem Blut, welches über Yukis Lippen geflossen war. Nichts kannte er besser als das… Spät in der Nacht erreichte Jasmine endlich wieder die Tore des Schlosses. Teru sah ihn und eilte von Weitem auf ihn zu. Er wollte es zwar nicht zugeben, aber er hatte sich mittlerweile ernsthaft Sorgen gemacht, da die Seherin sonst recht zeitig wieder zum Schloss zurückkehrte. “Jasmine!”, rief er ihr zu, “Ist alles in Ordnung? Ich hatte meine Bedenken, da ihr noch so spät unterwegs wart! Habt ihr nichts von dem Mord in der Stadt gehört? Ihr solltet vorsichtiger sein!” Jasmine realisierte erst spät, dass jemand mit ihm redete und noch später, was überhaupt gesagt wurde. “W-…Was?”, murmelte er verwirrt und sah Teru müde an. Er versteckte unauffällig sein verwundetes Handgelenk hinter seiner anderen Hand. “Ich bin müde… Ich möchte zu Bett gehen. Geht es der Prinzessin gut?” “Ja es ist alles in Ordnung mit ihr! Sie ist in ihrem Gemach und schläft bereits…hoffe ich.” Letzteres murmelte er nur noch. “Wartet, ich bringe Euch auf Euer Zimmer. Ich habe etwas Essen und Wasser hineinbringen lassen, da ich annahm Ihr hättet noch nichts gegessen.” Er sah Jasmine an und seine Sorgen wurden nur noch größer. Er seufzte. “Kommt jetzt, Ihr seht wirklich erschöpft aus.” Jasmine lächelte erschöpft. “Habt Dank… Ihr scheint mir endlich zu trauen… Das freut mich! Nun gut… Dann bringt mich auf mein Gemach.”, sagte er und lief mit Teru die Treppen nach oben. Zur selben Zeit trieb Kamijo im Schlossgarten sein Unwesen. Er hielt es nicht mehr aus… Er musste diesem vertrautem Geruch und Geschmack folgen, sodass ihn seine Instinkte bis hin zum Schloss führten. “Wieso hier..?”, fragte er sich leise und schaute nach oben. In Hizakis Gemach brannte noch Licht und Kamijos Neugierde trieb ihn dazu mit Leichtigkeit an den Efeuranken hoch auf den Balkon zu klettern. Dort schlich er zum Fenster und versuchte durch den kleinen offenen Spalt der eigentlich geschlossenen Vorhänge etwas sehen zu können. …Wer war diese Person? Es war zumindest nicht die, die er suchte. Hizaki konnte einfach nicht schlafen. Er lief in dem großen, warmen Gemach, dass nur durch den Kamin und einige Kerzen erhellt war, auf und ab und spielte mit dem Gedanken noch mal nach draußen zu gehen. Aber wie sollte er das schaffen ohne Teru oder einem der anderen Wächter aufzufallen? Also begrub er seine Gedanken und öffnete die Balkontür, um wenigstens noch etwas von der klaren Nachtluft schnappen zu können. Ein kurzer Schrei entrann seiner Kehle, bis ein paar kühle Hände ihn schnappten und ihm den Mund zu hielten. “Ssshh… Verzeiht, es war nicht meine Absicht Euch zu erschrecken. Aber solltet Ihr nicht schon längst schlafen, meine Liebe?”, flüsterte Kamijo und lief ohne seinen Griff von Hizaki zu lösen mit ihm in sein Gemach. Er schloss mit dem Fuß die Tür und fragte flüsternd: “…Kann ich meine Hände von Euch lösen, ohne dass Ihr weiter schreit? Ich bleibe auch nicht lange, ich bin nur…auf der Suche nach jemandem…” Hizaki nickte kurz und sah den Fremden aus ängstlichen Augen an. “Wen…wen sucht ihr denn?”, hauchte er leise. Das Auftreten des Fremden faszinierte ihn. Aus irgendeinem Grund fühlte Hizaki sich wie gefesselt, wie magisch angezogen von seinen Augen und seinem Blick. Mit leicht offenem Mund schaute er ihn an und wartete seine Antwort ab. “Nun… eine junge Wahrsagerin… Ich halte es für unwahrscheinlich, dass sie sich bei Euch in diesen hohen Gemächern befindet, aber… meine Spur trieb mich hier hin. Sehr ungehobelt von mir einfach so hier herein zu platzen, verzeiht, aber anders hätte man mich wahrscheinlich nicht hier her kommen lassen…”, sagte Kamijo und lief etwas durch den Raum. “Wirklich sehr gemütliches Ambiente…” Bei seinen letzten Worten lächelte Hizaki ein wenig, wurde aber schnell wieder ernst. Was wollte dieser Mann von Jasmine? “Eine Wahrsagerin?”, sagte er gespielt fragend, “Mhh also, davon weiß ich jetzt nichts. Was wollt Ihr denn von ihr? Glaubt ihr etwa an Hexerei?”, Hizaki kicherte etwas. “Und ich dachte schon es käme endlich mal jemand zur Unterhaltung zu mir.” Er seufzte etwas. Was redete er denn da? “Manchmal ist das Leben wirklich eintönig…” “Wohl wahr, Mylady… Wohl wahr.”, seufzte Kamijo und drehte sich zu Hizaki um. “Also hatte ich Recht und sie ist nicht hier… Hm…” Er wunderte sich darüber. Sollten ihn seine Vampirsinne zum ersten Mal getäuscht haben? “Hört zu, Mylady… Sollte diese Frau hier einmal erscheinen…” Er ging auf die Knie und nahm Hizakis Hand, küsste sie mit seinen kalten Lippen. “…dann erzählt ihr bitte nicht von mir. Mein Interesse bestand nur darin zu wissen, ob sie in dieser Stadt ist oder nicht. Nichts weiter… Kann es unser Geheimnis bleiben, dass ich hier war, Mylady?”, hauchte er zu Hizaki auf und sah ihn aus halb geschlossenen Augen an. Hizaki errötete leicht. “Ja… natürlich!”, entgegnete er ihm und lächelte zaghaft. Der Charme des Fremden brachte ihn vollkommen durcheinander, also fragte er aus heiterem Himmel: “Kann ich Euch wieder sehen?… Ich…ich meine….”, er schluckte kurz und versuchte sich wieder zu fassen, “Seid Ihr aus der Stadt oder vielleicht öfter hier?” Er zog seine Hand, die mittlerweile zitterte, zaghaft zurück. Ihm war sein Verhalten nun mehr als peinlich und er wandte sein Gesicht etwas gen Boden. Kamijo konnte ein Grinsen nicht verkneifen. Es war ihm bewusst, was er für eine Wirkung auf die Prinzessin hatte. Langsam erhob er sich wieder und lächelte: “…Macht Ihr das immer so mit Leuten, die in Euer Gemach einbrechen? Nun denn… Ich denke, Ihr solltet mich nicht wieder sehen wollen. Ich passe nicht in Eure Kreise, aber sehr schmeichelhaft von Euch, vielen Dank.” Er lief zur Balkontür. “Aber…”, fing er an und grinste dann zu Hizaki. “Ich bin noch etwas länger in der Stadt…” Hizaki lächelte zurück und fühlte sich auf einen Schlag besser. Er seufzte wohlig und sah dem Fremden nach. Das war wirklich eine außergewöhnliche Begegnung, dachte er bei sich und ging wieder in sein Gemach. Dort ließ er sich in die weiche Fülle seines Bettes fallen und träumte einige zeit vor sich hin. Dann fiel ihm ein, dass der Fremde ja nach Jasmine gefragt hatte, aber um diese Uhrzeit konnte er ihn bestimmt nicht mehr einfach so überfallen. Also vertagte er das auf den nächsten Morgen. Jasmine schlief lange Zeit und war kaum aus dem Bett zu bekommen. Irgendwann plagte ihn aber der Hunger und er war gezwungen aufzustehen. Etwas zerzaust und zerstreut lief er durch die langen Flure zum Speisesaal und ließ sich von einer Dienstmagd das Frühstück bringen. “Ihr seid spät dran, die Königsfamilie hat bereits gefrühstückt…”, lächelte die Magd etwas bemitleidend und schenkte Tee ein. “Ach… Das macht mir nichts. Ich bin heute sowieso lieber allein, denke ich… Vielen Dank, du kannst nun gehen.”, seufzte Jasmine und stützte seinen Kopf mit der Hand ab. Wenig später tauchte Hizaki im Saal auf und suchte nach Jasmine, den er auch recht bald fand. “Guten Morgen!”, sagte er leise und lächelte etwas, “Habt Ihr gut geschlafen?” Keine zwei Sekunden später hätte Hizaki sich für diese Frage ohrfeigen können, denn es war wirklich nicht zu übersehen wie müde und erschöpft die junge Seherin aussah. Er schluckte etwas, wartete trotzdem die Antwort ab und lächelte weiterhin. “Ihr habt einen biederen Humor, meine Prinzessin…”, seufzte Jasmine und trank weiter von seinem Tee. “Nein, ich habe leider nicht gut geschlafen… Gestern traf ich seltsame Leute, die mich unruhig in meinen Gedanken schlecht schlafen ließen…” Jasmine drehte den Kopf zur Seite und seufzte. Die Seherin musste an Yuki denken… “Seltsame Leute? Oh, …dann haben wir etwas gemein.”, murmelte Hizaki mehr oder weniger zu sich selbst. “Ich traf auch jemanden. Er hat nach Euch verlangt, aber ich erzählte ihm, dass ich von Euerm Aufenthalt nichts wüsste…” Er sah ihn etwas entschuldigend an. “Ich hoffe, das war in eurem Interesse.” Jasmine verschluckte sich an seinem Tee. Die erste Person, die ihm in den Sinn kam, war Yuki. “Hatte diese Person leuchtende Augen und eine… wie soll ich sagen… ungewöhnliche Ausstrahlung?? Dann war es gut, dass Ihr für mich gelogen habt!”, sagte sie aufgeregt. “JA!”, erwiderte Hizaki und bekam große Augen. “Aber, was ist denn mit ihm, ich meine… führt er denn irgendwas im Schilde? Ist er vielleicht sogar gefährlich?” Hizakis Herz machte einen Satz und hörte nicht mehr auf gegen seine Brust zu schlagen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der freundliche Fremde der Seherin wirklich etwas Böses wollte. Jasmine beugte sich mit ernstem Blick zu Hizaki vor und erklärte leise: “Er ist gefährlich, ja… Für mich nicht so sehr wie für Euch, denn ich weiß mit solchen… Menschen… umzugehen, aber hütet Euch vor ihm! Wenn Ihr ihn seht… geht ihm aus dem Weg! Wann und wo habt Ihr ihn denn getroffen?” Jasmine sah die Prinzessin verwirrt an. “Also,…”, Hizaki zögerte etwas und musste die harten Worte der Seherin erstmal verdauen. “Er kam gestern Abend zu mir ins Zimmer, ganz plötzlich…” Hizaki ließ den Blick Schweifen und dachte wieder an die Augen des Fremden, die ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf gingen. Er seufzte laut. “Was?!”, rief die Seherin empört und bekam riesige Augen. “Er kam..?! Also das… Da fehlen mir die Worte! Verzeiht! In was für brenzlige Lagen versetze ich Euch denn!? Ich sollte verschwinden… Da hört der Spaß wirklich auf!” Hektisch stand die Seherin auf und eilte zu ihrem Zimmer. Sie musste packen. Verwirrt und zugleich erschrocken sah Hizaki ihm hinterher. Er stand auf und eilte Jasmine nach. Unbedacht lief er durch die Flure und stieß auf einmal mit Teru zusammen. “Prinzessin!”, entfuhr es ihm. “Was ist denn passiert?” Er hielt Hizaki an den Schultern fest und schaute ihn an. “Ich ….Jasmine… … Jasmine will gehen!” “Was, aber wieso? Ist etwas vorgefallen? Warum bekomme ich so was nie mit?? Er war gestern ja auch schon so durcheinander, ich wusste es stimmt etwas nicht!” Während sie sich auf den Weg zu Jasmines Zimmer machten erklärte Hizaki Teru was passiert war. Dieser schüttelte nur den Kopf. “Und das erzählst du mir erst jetzt? Du hättest sofort zu mir kommen sollen als..” “Dafür ist jetzt keine Zeit Teru, wir müssen Jasmine zum Bleiben bewegen. Ich mache mir Sorgen was sonst mit ihm passieren könnte!!!” “Jasmine?” “Auf Wiedersehen und vielen Dank für alles!”, lächelte Jasmine und lief mit ihrem Koffer in der Hand an Teru und Hizaki vorbei. Er hatte keine Zeit für Erklärungen und eine plausible Erklärung hatte er so oder so nicht… “Halt!” rief Teru und stellte sich Jasmine in den Weg. “Du kannst jetzt nicht einfach gehen! Du musst uns erzählen was los ist! Was hat der Kerl mit dir zu tun? Was will er von dir! In meiner Pflicht als Leibwächter ist es leider unumgänglich dich einfach gehen zu lassen. Tut mir leid!” Er zog Jasmine am Arm wieder zurück ins Zimmer und schloss die Tür. Hizaki schaute ihn bemitleidend an und seufzte. Jasmine musste kichern und schüttelte langsam den Kopf. “Teru, du bist süß, wenn du versuchst dich durch zu setzen…”, lachte Jasmine und stand auf. “Je weniger ihr zwei wisst, umso sicherer seid ihr, also lasst mich gehen. Pass einfach gut auf Hizaki auf, verriegle sämtliche Türen und Fenster wenn sie schläft und lass sie keine Sekunde aus den Augen. Sagen wir… bis ich wieder komme. Ich weiß nicht, was diese Leute hier suchen, aber ich werde mich darum kümmern.”, sagte er und lief zur Tür. Teru seufzte resigniert. “Nun gut… dann können wir wohl erstmal nichts weiter tun als warten und aufpassen, dass nichts Ungewöhnliches mehr vorfällt!”, sagte er an Hizaki gewandt. Dieser nickte stumm und war in Gedanken noch immer bei dem schönen Fremden. “Dann ist ja endlich alles geklärt, ihr scheint mich verstanden zu haben. Also vorerst… Lebt wohl!”, lächelte Jasmine traurig und warf Hizaki und Teru einen Luftkuss zu, bevor sie schließlich verschwand. Kapitel 4: †Chapitre quatre† ---------------------------- Sie sammelte den ganzen Tag über Informationen über Yuki, bis sie es sogar mit Mühe und Not zu seinem Unterschlupf schaffte. “Oh Mann… Hier haust du? Nicht gerade edel… Und ich habe es ins Schloss geschafft!”, murmelte Jasmine vor sich hin und betrachtete das heruntergekommene Gasthaus. // Sobald es dunkel wird, kommst du sicher wieder aus deinem Versteck… Ich werde warten! // Nachdem Kamijo aus seinem Schlaf erwacht und sich umgezogen hatte, lief er grinsend in dem kleinen, dunklen Zimmer auf und ab. Die Prinzessin ließ ihm keine Ruhe… “Yuki. Bist du schon mal auf blaues Blut gestoßen und hast es an dich gerissen? Ich stehe kurz davor, die Prinzessin frisst mir in ihrer Naivität völlig aus der Hand… Du hättest dabei sein müssen!”, erzählte er euphorisch wie nie zuvor. “Nein, bis jetzt noch nicht!”, sagte Yuki desinteressiert und streckte sich noch ein wenig müde. “Ich steh nicht so auf Adelsfrauen, mit denen hat man nichts als Ärger.” Kamijo lachte. “Ach, das sagst du doch nur so, weil du es nicht besser weißt! …Aber falls es dir nichts ausmacht: Ich werde mich heute Nacht wieder in adlige Gefilde begeben…” Grinsend lief er zur Tür. “Womit wirst du dich beschäftigen?”, fragte er noch lächelnd. “Oh man! Langsam wird der Herr größenwahnsinnig, oder?” Yuki schüttelte den Kopf. “Das Übliche mach ich. Mich vergnügen, essen und dann trinken bis ich wieder müde werde.” “Gut… Daraus schließe ich, dass mein Abend durchaus aufregender wird…”, hauchte Kamijo grinsend und verließ lachend die Herberge. Jasmine war zur selben Zeit in seinem Versteck nahe der Unterkunft eingeschlafen und bemerkte nicht, wie Kamijo eben jene verließ. Kamijo selbst war zu euphorisch, um die Wahrsagerin zu bemerken, sodass sie sich mal wieder verpassten… Es dauerte nicht lange, da stand Kamijo auch schon wieder auf Hizakis Balkon. Er lächelte vorfreudig, wagte einen kurzen Blick durch die großen Fenster und klopfte dann zaghaft. Wie die Prinzessin wohl reagieren würde? Hizaki drehte sich zum Fenster um. Teru ebenfalls. “Habt ihr das auch gehört?”, fragte er und sah Hizaki an. “Was?…” Hizaki sah unauffällig zum Fenster hinüber und dann schnell wieder zu Teru. “Nein… nein ich habe nichts gehört!”, sagte er dann schnell und lächelte. “Ach Teru, hättest du vielleicht die Güte mir etwas zu trinken zu holen? Mir ist irgendwie nicht gut … ich glaube ich lege mich etwas hin.” Teru sah die Prinzessin etwas verwundert an. “Oh, aber eben ging es Euch doch noch Bestens?! Wartet, ich werde sofort gehen und Euch etwas holen!” Und schon drehte er sich zur Tür. “Danke!”, sagte Hizaki und lächelte leicht. Kamijo bemerkte, dass Teru den Raum verlassen hatte und trat ein. Er hätte auch vorher darauf kommen können, dass er die Tür öffnen konnte… “Ich scheine ungelegen zu kommen… Guten Abend, Mylady.”, lächelte Kamijo und verbeugte sich leicht. Hizaki sah ihn an und lächelte mild. “Ja leider etwas… aber ich freue Euch zu sehen!” Er schaffte es kaum länger als ein paar Sekunden den Fremden zu betrachten. Irgendetwas umgab den Fremden. Etwas, was Hizaki sich einfach nicht erklären konnte. “Was macht Ihr hier? Hattet ihr nicht gesagt, dass es keinen Sinn macht, wenn wir uns wieder sehen?” Er legte den Kopf leicht schief und grinste etwas. Kamijo lief langsam etwas im Raum umher. “Nun ja… Ich war gerade in der Gegend… Und ich wollte Euch mitteilen, dass Eure Wachen nichts taugen. Wie lang wird Euer aufmerksamerer Wachposten wegbleiben?”, grinste er und lehnte sich gegen den antiken Holztisch. “Also… nicht besonders lange fürchte ich!” Die Prinzessin lief ebenfalls etwas auf und ab und musterte den Fremden ab und an scheu von der Seite. “Ihr könnt mir dankbar sein, dass ich für Euch gelogen habe. Das würde ich nicht für jeden tun.” Er lächelt ihn kurz an. “Verratet Ihr mir Euren Namen bevor ihr wieder gehen müsst?” Einer von Kamijos Mundwinkeln zog sich nach oben. “…Vielleicht bin ich gar nicht so lange weg… Sagt Eurem Leibwächter, dass Ihr schlafen wollt…”, sagte er und verschwand plötzlich wie von Geisterhand, als sich die Tür öffnete und Teru eintrat. Vampire konnten sich eben um einiges schneller bewegen als Menschen… Verwirrt sah Hizaki sich nach dem Fremden um, huschte aber schnell ins Bett als er die Tür hörte. Gespielt leidend schmuste er sich an seine Bettdecke und sah Teru aus halbgeschlossenen Augen an. Teru ging zu Hizaki hinüber und stellte das Glas mit Wasser auf den kleinen Nachtschrank. “Ihr seht gar nicht gut aus Prinzessin!”, sagte er und strich Hizaki leicht über die Wange. “Ich hoffe es ist nichts Ernstes!” Hizaki setzte sich etwas auf, um einen Schluck des Wassers zu trinken. “Ja, das hoffe ich auch. Aber vielleicht ist es ja morgen schon weg. Entschuldige Teru, aber ich glaube ich werde mich jetzt schlafen legen ja?” Teru nickte verständnisvoll. “Ja! Das wird wohl das Beste sein, Prinzesschen.” Er drückte Hizaki kurz an sich und lächelte lieb. “Ich werde vor Eurem Zimmer Wache halten, also wenn etwas sein sollte, bin ich sofort da!” Er verließ das Zimmer und Hizaki schlug langsam die Bettdecke zur Seite und setzte sich wieder auf. Wie aus dem Nichts, kam Kamijo hinter dem Vorhang hervor und schlenderte zum Bett. Er setzte sich langsam auf die Bettkante und grinste: “So ein lieber Leibwächter… Er mag Euch sehr.” Hizaki senkte den Kopf etwas. “Ja, ich weiß…”, entgegnete er leise. “Also…”, er sah den Fremden erneut an, “Erfahre ich nun Euren Namen oder wollt ihr weiterhin den geheimnisvollen Fremden geben?” Kamijo grinste. “Mir gefällt diese Rolle… Aber das ist nicht der Grund, warum ich Euch meinen Namen nicht sage. Ich weiß, dass Ihr Kontakt zur Wahrsagerin habt… Ihr habt mich angelogen. Nennt mich so lange wir uns sehen, wie Ihr wollt…” Er stand auf und lief erneut etwas durch das Zimmer. Er war unruhig. Einerseits schien seine Gier nach Hizakis Blut zu steigen und andererseits spürte er, dass Jasmine an diesem Ort war. Hizaki musste lächeln und schüttelte den Kopf. “Ihr seid mir ein Rätsel! Aber ich mag Euch!”, hauchte er leise und machte ein paar Schritte näher auf ihn zu. “..So? Was mögt Ihr denn an mir? Ihr kennt mich doch gar nicht, Mylady…”, grinste Kamijo verspielt und legte den Kopf leicht schief. Er hätte sich sofort an Hizakis freigelegtem Hals festbeißen können, hielt sich aber zurück. Schließlich hatte er da ein sehr nettes Spielzeug gefunden… Hizaki lief ein wenig um Kamijo herum und sah ihn mit kritischem Blick an. “Nun,…”, machte er, “Unansehnlich seid Ihr ja nicht gerade und Charme habt Ihr auch.” Kamijo lachte leise. “Zu Euch muss man charmant sein…”, grinste er und streckte seine Hand nach Hizaki aus. “Kommt doch zu mir… Ihr macht mich ganz nervös, wenn Ihr so herumschleicht…” Er war sich der Zweideutigkeit seines Satzes bewusst. Die Prinzessin lachte leise, nahm seine Hand und stellte sich nun direkt vor ihn. Frech und ein wenig unbeholfen strich Hizaki ihm über den Arm. “Deine Haut… sie ist so kalt…” Er sah ihn etwas verschreckt an und schluckte. Konnte es sein? Kamijo bekam ein gefährliches Funkeln in seinen Augen und grinste weiterhin. “Es ist doch draußen auch kalt… oder nicht?”, hauchte er. “Ja, aber hier drinnen ist es doch warm oder ist dir immer noch kalt?”, er legte den Kopf etwas schief. “Soll ich dich wärmen?” Er kicherte etwas und schmiegte sich näher an ihn. “Was für ein Angebot… Ihr verhaltet Euch nicht Eurem Stand gemäß… Bin ich so anziehend für Euch?”, hauchte Kamijo grinsend und spielte mit einer Haarsträhne von Hizaki. “Wärmt mich, wenn es Euch beliebt…” Leicht errötet sah Hizaki ihn an. “Um ehrlich zu sein … ja..”, er seufzte, “Bereits seit gestern Nacht raubt ihr mir ununterbrochen den Verstand.” Er strich weiterhin mit den Fingern über Kamijos Haut und lehnte den Kopf leicht gegen seinen Oberkörper. “Und”, fügte er hinzu, “es ist mir egal ob es meinem Stand gemäß ist.” Hizaki schloss die Augen und atmete den Duft des Fremden ein. Er seufzte erneut. Ja, dieser Mann raubte ihm wirklich jeglichen Anstand sowie Verstand. Kamijo lachte leise. Die Prinzessin fraß ihm in voller Naivität aus der Hand… “Wie entzückend… Ihr gefallt mir auch, Mylady…”, hauchte Kamijo und legte langsam die Arme um Hizaki. Er grinste breit und ließ seine langen, spitzen Fingernägel vorsichtig über Hizakis Rücken kratzen. Dieser zuckte leicht zusammen unter den Berührungen des Fremden und dennoch genoss er sie. Ein leises Seufzen ging über seine Lippen und er lächelte verträumt vor sich hin. Währenddessen langweilte Yuki sich nun doch in seinem und Kamijos Unterschlupf und beschloss die Gegend unsicher zumachen. Als er durch die Tür trat erschrak er jedoch etwas. Diesen Geruch kannte er doch.. Seine schnellen Augen begannen die Gegend zu mustern. // Ah, wusst ichs doch! // Er erblickte die junge Seherin, die neben dem Haus zwischen ein paar Sträuchern lag und schlief. // Und was mach ich nun mit dir? // Er schlich etwas näher an ihn heran ohne jegliche Geräusche zu machen. Langsam streckte er die Hand nach Jasmine aus und strich ihm über das Gesicht. Ein Lächeln umspielte seine Lippen und seine Augen blitzen leicht auf. Er hatte den ganzen Abend noch nichts zwischen die Zähne bekommen, also warum diese Chance nicht ausnutzen? Jasmine zuckte leicht im Schlaf und murmelte leise irgendetwas Unverständliches. Langsam öffneten sich seine Augen und sah in die des jungen Vampirs. “Ah!! DU!!”, schrie die Seherin und saß sekundenschnell kerzengerade. Sein Blick wurde finster. “DICH habe ich gesucht! Du verdammter…!”, fluchte er und stand wackelig auf. Er zeigte mit seinem Finger auf Yuki und meckerte los: “Was fällt dir ein die Prinzessin nachts heimlich aufzusuchen, huh?! Wenn du irgendetwas von mir willst, komm persönlich zu mir! Was willst du eigentlich in dieser Stadt?! Könnt ihr nicht woanders hingehen?!” “Prinzessin?” Yuki zog eine Augenbraue hoch. Jasmine knurrte wütend und packte Yuki am Kragen. “Tu nicht so unschuldig!! Ich weiß, dass du dort warst… Die Prinzessin hat es mir erzählt!” Er drückte ihn von sich und sah ihn wütend an. “Du spinnst doch… ich war die letzten Tage nirgendwo außer hier!!!” “Du lügst!”, fauchte Jasmine und gab Yuki eine Ohrfeige. “Die ist übrigens auch noch dafür, dass du mich gebissen hast! Aber ich war so nett… warum auch immer… dich nicht zu verraten.” Die Seherin atmete tief ein und aus und drehte ihren Kopf weg. Yuki’s Augen weiten sich und er zuckte kurz zusammen. // Itaii …// Dann legte sich jedoch wieder ein Lächeln auf seine Lippen und er zog Jasmine am Kinn zu sich. Er hielt ihn fest zwischen seinen Finger und sah ihm in die Augen. “Ich mag dich…”, hauchte er leise gegen seine Lippen. Dann ließ er ihn los und verschwand. Jasmine stand wie angewurzelt da und starrte Löcher in die Luft. Dann stampfte er auf und fluchte laut. Er vergrub sein Gesicht in den Händen. // Nicht schon wieder… Nicht wieder ein Vampir! //, dachte Jasmine und seufzte. Die Seherin packte ihre Sachen und wollte gerade verschwinden, doch plötzlich wurde es ihr kurz schwarz vor Augen und ein eisiger Schauer lief über seinen Rücken. Eine schlimme Vision durchflog blitzschnell seinen Kopf. “Nein… Hizaki!!!”, sagte Jasmine atemlos und begann zu rennen. Irgendetwas Schlimmes musste passiert sein… Hizaki krallte seine Finger fest an den Oberkörper des Fremden. Er ließ seinen Kopf in die Kissen seines Bettes sinken und legte ihn etwas in den Nacken. Leicht verrucht sah er Kamijo an und hauchte leise: “Tenshi…” Ein breites Grinsen huschte über Kamijos Lippen. Er beugte sich langsam über Hizakis Körper und verhakte seine Hände mit dem des Kleineren. “Tenshi..?”, kicherte Kamijo leise und grinste. Welch Ironie… Einer der gefährlichsten Vampire sollte nun den Spitznamen ‘Engel’ bekommen? “Wie kommst du auf diesen Namen?” “Ich…ich weiß nicht genau”, flüsterte Hizaki leise, “Du hast so etwas… Besonderes… wie …wie ein Engel!” Die Prinzessin lächelte leicht beschämt. Dann beugte er sich etwas zu Kamijo hoch und küsste seine kalten Lippen zaghaft aber liebevoll. Er konnte sich nicht erklären wieso er dem Fremden so blind vertraute, aber das Gefühl in seiner Nähe zu sein, war einfach unglaublich. Ein wenig fester schloss Hizaki die Arme um seinen Engel und senkte die Augen. Sein Atem ging ein wenig schneller bei jeder Berührung von Kamijo und er wünschte sich, dass dieser Moment niemals verging. Doch das tat er leider schneller als er dachte. Auf dem Flur war lautes Gepolter zu hören. Jasmine redete aufgeregt mit Teru, riss ihn aus dem Schlaf. Kamijo genoss die warmen Lippen des anderen und liebkoste diese sanft. Bald vernahm er aber den Lärm und löste sich von Hizaki. Seine Augenbrauen schoben sich dicht zusammen und er lauschte den Stimmen. Plötzlich riss er seine Augen auf. “…Jasmine..!!”, sagte er scheinbar erschrocken und atemlos. Von einer Sekunde zur nächsten war er in Luft aufgelöst. Hizaki zuckte zusammen und sah sich überrascht um. Ihm war als sei er grade eben aus einem Traum erwacht. Doch jetzt bemerkte auch er die Stimmen auf dem Flur und verstand. Er legte kurz den Finger auf die Lippen als Zeichen für seinen Tenshi. Dann legte er sich flach, dummerweise samt Kleid, ins Bett und zog sich die Bettdecke über. Keine Sekunde später stürmten auch schon Teru und Jasmine ins Zimmer. “Prinzessin! Ist alles in Ordnung mit Euch??”, fragte Jasmine aufgeregt und besorgt und rannte zum Bett, um eine Hand an Hizakis Schulter zu legen. Scheinbar war niemand bei ihr, doch Jasmine spürte, dass jemand mit einer ausdrucksstarken Aura bei ihr gewesen war… Hizaki sah ihn gespielt verwundert an. “Ja, alles in Ordnung.”, lächelte er lieb, “ Was soll denn auch sein?” Teru zog eine Augenbraue hoch und sah zu Jasmine. “Bist du dir wirklich sicher mit deiner Vision?” Jasmine musterte Hizaki skeptisch. Dann riss er ihm plötzlich die Bettdecke weg. “…Wart Ihr so abgelenkt, dass Ihr nicht einmal mehr die Zeit hattet Euch umzuziehen??”, fragte er und zog eine Augenbraue hoch. “Wer war bei Euch… Ich weiß es sowieso…” //Verdammt!!// Hizaki stand aus dem Bett auf und lief im Zimmer auf und ab. “Es geht euch nichts an wann und wieso jemand bei mir war. Lasst mich in Ruhe!!” Er sah aus dem Fenster und seufzte schwermütig. Wann würde er seinen Tenshi wohl das nächste mal sehen? Würde er überhaupt wiederkommen?? Jasmine senkte seufzend den Kopf. Natürlich hatte er Recht… Aber wer genau war bei der Prinzessin gewesen? Langsam ging Jasmine auf Hizaki zu und sah ihn weiter besorgt an. “Prinzessin… Ich will Euch doch nichts Böses! Aber Ihr erinnert Euch doch an meine erste Vision… Dass ich nun hier bin und weiß, dass jemand bei Euch war, bestätigt doch nur, dass meine Visionen zutreffen! Glaubt mir bitte… Ihr seid in Gefahr!”, versuchte sie auf Hizaki ruhig einzureden. Die Prinzessin schüttelte den Kopf. “Nein… das stimmt nicht!” Er konnte nicht glauben, dass der Fremde eine Gefahr darstellen könnte, er wollte es auch nicht. In seinen Augen sammelten sich die Tränen. Das alles verwirrte ihn und er wusste einfach nicht mehr wem er glauben sollte. Teru ging ebenfalls etwas auf Hizaki zu. Auch er schien etwas durcheinander und schaute abwechselnd von Jasmine zu Hizaki. Anscheinend hatte die Seherin doch Recht gehabt. “Ich werde euch von nun an nicht mehr alleine lassen!”, sagte er zu Hizaki. “Was?”, machte Hizaki entsetzt, “Aber du bist doch sowieso schon die meiste Zeit in meiner Nähe! Hat eine Prinzessin denn kein Recht auf ein normales Privatleben!?” “Nicht unter diesen Umständen.”, mischte Jasmine sich ein und sah Hizaki ernst an. “Es ist zu Eurem Besten… Ich werde mich wieder entfernen, um diesen Mann aufzusuchen und von Euch abzubringen. Vergesst nicht: Ich weiß mehr, als Ihr denkt…” Langsam verließ Jasmine den Raum. Er war schrecklich wütend. Wütend auf die verständnislose Prinzessin, die wahrscheinlich schon völlig eingenommen von dem Vampir war und wütend auf Yuki, der nach dem Glauben der Seherin nach Hizaki trachtete. Gerade als Yuki zurück gekommen war, kam auch Kamijo ins Zimmer. “Oh! Da ist ja der Herr? Hattest du viel Spaß mit deiner Edel…Adel..Hure, was auch immer…?” Er ging auf Kamijo zu und sah ihn aus wütenden Augen an. “Und ich hab dann den Ärger mit einem Frauenzimmer von Seherin, die vor unserem Haus herumschleicht und uns ausspioniert. Langsam hab ich echt keine Lust mehr auf dich und deine verqueren Aktionen!!” Kamijo, der vorher nur halbherzig zugehört hatte, riss plötzlich seine Augen auf und sog erschrocken Luft ein. “WAS hast du da eben gesagt?!”, rief er laut und schien panisch. “Seherin? Wie sah sie aus?? Und sie schleicht hier herum?! Wage es nicht zu lügen!” Er packte Yuki am Kragen und sah ihn eindringlich an. Das war eine Katastrophe gewesen… “Du tust mir weh verdammt! Ja Seherin!!! Ich traf sie vor kurzem in der Stadt und hab mich ein wenig mit ihr …äh..vergnügt.” Er grinste leicht und fuhr dann fort: “Naja jedenfalls hab ich sie vorhin erwischt wie sie vor dem Wirtshaus herum schlich.” Kamijo packte Yuki fester am Kragen und drückte ihn hart gegen die Wand. Seine Augen funkelten böse und sein Gesicht war angespannt vor Wut. “Vergnügt?!! Du elendiger Hund!!! …Ist sie noch vor dem - “, rief Kamijo, konnte seinen Satz aber nicht beenden, da plötzlich die Tür lautstark aufgerissen wurde und Jasmine hereinplatzte. “So, ich habe ein ordentliches Hühnchen mit dir zu rupfen, Yu-… Kamijo!!”, schrie die Seherin erschrocken und legte eine Hand auf den Mund, während sie die Vampire geschockt anstarrte. Sie erstarrte zur Eissäule und wusste nicht was sie tun sollte. Sofort ließ Kamijo von Yuki ab und drehte sich zu ihrem Gast um. “Jasmine…”, seufzte Kamijo und fuhr sich erschöpft mit den Fingern durch die Haare. Langsam ging er auf die Seherin zu und sah sie etwas wehmütig an. “Ich bin erfreut zu sehen, dass es dir… gut geht…”, murmelte er und drehte den Kopf weg. Es dauerte ein wenig, bis Jasmine sich gefasst hatte, doch dann zischelte sie wütend: “Ich wusste es… Ich wusste, dass du in der Nähe bist und mit Yuki unter einer Decke steckst!” Yuki sah das Geschehen ein wenig verwirrt mit an. “Ihr.. Kennt euch?” Keiner der beiden gab ihm eine Antwort. “Was heißt hier ‘unter einer Decke stecken’… Als ich bemerkt habe, dass du ebenfalls in dieser Stadt bist, habe ich mir gedacht, dass es nur noch eine Frage der Zeit sein würde, bis du meine Anwesenheit bemerkst… Das gleiche Band zwischen uns wie früher…”, redete Kamijo ein wenig melancholisch und lief langsam durch den Raum. Kapitel 5: †Chapitre cinq† -------------------------- “Erspar mir diesen Humbug, Kamijo!! Ich will von deinem einschmeichelnden Gerede nichts mehr hören! Das funktioniert nicht mehr…” Jasmine sah kurz aus den Augenwinkeln zu Yuki. “Warst du es, der bei der Prinzessin war? Deine Aura ist unverkennbar…” “Wärest du eifersüchtig, wenn dem so wäre..?”, hauchte Kamijo und ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Der Seherin verschlug es die Sprache. Nun war sie noch wütender. “Was soll das, Kamijo?! Mit dir kann man nicht vernünftig reden, das ist mehr als anstrengend! Ich habe eigentlich mit dir abgeschlossen, aber plötzlich bist du wieder da und ich weiß nicht, wie ich es für mich deuten soll… Du weißt, dass ich daran glaube, dass alles was geschieht einen Sinn hat, aber in unserem Fall sehe ich keinen!”, ärgerte sie sich. Kamijos Grinsen wurde breiter und er lachte leise auf. “Doch… Ich sehe einen Sinn…”, raunte er und packte Jasmine plötzlich fest an den Handgelenken. Seine Gier nach dem besonderen Blut der Seherin war nicht zu zügeln… “Yuki! Schließ die Tür!!”, befahl Kamijo und versuchte sein sich wehrendes Opfer unter Kontrolle zu halten. Yuki war ein wenig mulmig zumute, doch auch sein Durst überwog und er tat wie ihm geheißen war. Er grinste und packte Jasmines anderen Arm. “Tut mir furchtbar Leid, meine Schöne, aber wenn sich schon mal die Gelegenheit bietet…” Er fuhr mit den Fingern der anderen Hand an Jasmines Gesicht entlang und den Hals hinab, dann weiter seine Arme hinab und biss schließlich wie zuvor in das Handgelenk der Seherin. Der Geschmack des warmen Blutes erfüllte seinen Mund und seine Gier wurde bloß noch stärker. Er zügelte sich jedoch etwas, aus Angst Jasmine tödlich verletzen zu können, denn dies ging im Blutrausch oftmals schneller als es einem lieb war, das wusste Yuki genau. Während er sich das Blut schmecken ließ hing er mit den Gedanken in der Vergangenheit und wurde schmerzlich daran erinnert. Er schlug die bluttriefenden Hände vor den Mund und starrte in die leblosen Augen seines Gegenüber. //Was?… Nein.. Das wollte ich nicht !!! // Der tote Körper glitt aus seinen Händen und das restliche Blut verteilte sich über den Boden. Yuki sank ebenfalls zu Boden und lehnte sich an die Wand. Wie war das passiert? Er konnte sich an die letzen Minuten nicht mehr erinnern. Verzweifelte sah er auf den reglosen Körper der zierlichen Frau und auf die Wunden an ihrem Hals. War das sein Werk? Plötzlich tauchte ein Mann im Raum auf. Kamijo. “Kamijo! Ich … was … ich wollte nicht… ich … wie… Ich kann mich nicht daran erinnern, was ich getan hab…” Der Kleinere sank vor ihm auf Knie und klammerte sich an ihn. Bittere Tränen rannen aus seinen trüben Augen und fielen zu Boden. “Shh..”,machte Kamijo und schlang die Arme um ihn. “Das ist … im Grunde … normal Yuki! Jeder Vampir hat am Anfang so etwas wie einen unkontrollierbaren Blutrausch. Nach einiger Zeit wirst du lernen damit umzugehen, dann wird so etwas nicht mehr passieren. Ich verspreche es dir und es tut mir leid, denn ich hätte etwas mehr aufpassen sollen, wo du doch gerade erst verwandelt wurdest.” Yuki schüttelte den Kopf, um die Gedanken der Vergangenheit zu verdrängen und ließ den Blick über die junge Seherin streifen. Zu groß war seine Angst nochmals jemanden zu verletzen, also ließ er von ihm ab und schluckte schwer. Was war nur los? Ein Kloß breitete sich in seinem Hals aus und er begann zu zittern. Warum machte Jasmine ihn so verrückt? War er es denn überhaupt Wert am Leben zu bleiben??? “N-…Nein..!! Hört auf!!”, wimmerte Jasmine jämmerlich und weinte. Sie wollte schreien, doch ihr fehlte einfach die Kraft. Kamijo drückte sie auf das Bett und biss sich an dem Hals der Seherin fest. Auch zwischen seine Lippen floss die rote Flüssigkeit, die Jasmine am Leben halten sollte. “Nein…!”, wimmerte sie wieder, diesmal aber noch schwächer. Sie hatte geahnt, dass es ein Fehler sein würde die Vampirgruft aufzusuchen… Das schien wohl ihre Strafe zu sein. “Hör auf!!!”, schrie Yuki plötzlich und unkontrolliert zog er Kamijo zur Seite und fort von Jasmine. Seine Augen waren ausdruckslos leer und er schien vollkommen außer Kontrolle zu geraten. Jasmine zog die Beine dicht nach oben an sich und zitterte stark. Kamijo sah Yuki mit aufgerissenen Augen rasend vor Wut an. “Was fällt dir ein?! Halt dich da heraus und sei dankbar, dass ich mit dir geteilt habe!”, zischelte er wütend und rammte seine Zähne wieder in Jasmines Hals. Er schien das außergewöhnlichste Blut zu haben, was Kamijo zwischen die Lippen kam. “Hör auf bitte!”, flehte er nun schon fast, “Du bringst ihn noch um!!!” Er zerrte wieder an Kamijos Armen, aber gegen den, durch das Blut nun auch noch Gestärkten, hatte er kaum eine Chance. Yuki blickte Jasmine verzweifelt an und versuchte sich irgend möglich zu konzentrieren. Dann packte er blitzschnell die Hand der Seherin, stieß Kamijo zur Seite und schloss die Augen. Kurze Zeit später befanden die beiden sich außerhalb des Wirtshauses. Yuki hatte es geschafft, er hatte sich und Jasmine von Kamijo wegteleportiert. Diese Fähigkeit besaßen nur die wenigsten Vampire und sie war schwer zu erlernen, doch Yukis Training hatte sich bezahlt gemacht. Er nahm Jasmine auf die Arme und brachte ihn erstmal in Sicherheit; weit weg von Kamijo. Eben jener fluchte laut in seinem Zimmer und krallte seine Finger in das Kissen, auf dem eben noch Jasmines Kopf lag. Was war nur in Yuki gefahren? Warum stellte er sich gegen Kamijo? Irgendetwas musste zwischen Yuki und Jasmine vorgefallen sein, dass es nun so weit kommen konnte… “Sie gehört mir…”, säuselte Kamijo leise und knurrte bedrohlich. Er brauchte Ablenkung. Dringend. Auch auf die Gefahr hin ein großes Risiko einzugehen, suchte Kamijo die Prinzessin auf. Diesmal aber vorsichtiger als sonst… Er stand also wieder auf dem Balkon und klopfte, als die Luft rein zu sein schien. Seufzend senkte sich sein Kopf. Hizaki war mittlerweile im Bett und schlief, doch das Klopfen riss ihn aus seinen Träumen. Er blickte auf und sah zum Fenster hinüber. Sofort sprang er aus seinem Bett auf und lief im Nachthemd und barfuss über den kalten Boden zum Balkon, um die Tür zu öffnen. “Tenshi! Was machst du denn hier?”, fragte er verwundert, aber dennoch glücklich. Ohne etwas zu sagen, schloss Kamijo Hizaki in seine Arme und drückte ihn fest an sich. Er stand ihm völlig anders gegenüber ohne Blutlust und schien einfach nur seine Nähe zu brauchen, anstatt Hizakis Blut. Er schob Hizaki langsam in dessen Gemach zurück, ohne die Umarmung zu lösen. Vorsichtig drückte er die Prinzessin auf das Bett, beugte sich über ihn. “Ich… hatte Sehnsucht…”, flüsterte der Vampir und merkte nicht, dass seine Augen die Traurigkeit, die er empfand, nicht verheimlichten. Die Prinzessin stutzte etwas und sah ihn verwundert an. Vorsichtig strich er ihm mit einer Hand über das kalte Gesicht und seufzte. “Ich hatte auch schreckliche Sehnsucht!” Er legte die Arme um ihn und drückte ihn an sich. “Alle haben mir verboten dich zu sehen…”, sagte er mit einem traurigen, aber auch leicht genervten Unterton. Die Prinzessin sah ihm nun wieder in die Augen. “Wer bist du, Tenshi? Warum machen alle so einen Aufstand um dich? Ich versteh das nicht… und ehrlich gesagt macht mir das alles etwas Angst.” Sein Blick sank zu Boden. Kamijo seufzte. “Verständlich, dass Ihr beunruhigt seid… Aber wer sagt, dass ich es bin, der Euch Böses will? In Zeiten wie diesen kann jeder dein Feind sein… sogar deine Freunde….”, entgegnete er und knurrte letzteres leise. Er konnte und wollte nicht die Wahrheit sagen. Er war für seine Verhältnisse sowieso schon viel zu sanftmütig gewesen. Was war nur los? “Habt Ihr Angst vor mir…?”, fragte Kamijo hauchend und küsste Hizakis Wange sanft und lange. “Nein”, entgegnete dieser aufrichtig, “Nein ,das habe ich nicht und ich glaube auch nicht, dass Ihr mir Böses wollt.. Zumindest hoffe ich das nicht.” Er lächelte und wurde etwas rot. “Wie könnte jemand, der so liebevoll ist mir Böses wollen?”, hauchte er, schloss die Augen und legte dann die Lippen sanft auf die seines Engels. Er konnte einfach nicht anders, denn er fühlte sich mehr und mehr zu ihm hingezogen. Ein warmes, wohliges Gefühl durchflutete seinen Körper und er vergaß wieder einmal alles um sich herum. Jasmine befand sich unterdessen die ganze Zeit über bewusstlos und geschwächt vom Blutverlust bei Yuki. Es dauerte seine Zeit, bis er zu sich kam und Yuki schwach anschaute. Seine Kehle schien staubtrocken und sein Körper geschwächter denn je. Die Vampire hatten ordentlich zugelangt… “Du..!! Ich… hasse… euch verdammten Vampire!”, zischelte Jasmine schwach und versuchte aufzustehen. Sie hatte nur eines im Sinn: Flüchten. “Nimm dich mal zurück. Ich habe dir grade mehr oder weniger das Leben gerettet!”, fauchte Yuki nun doch etwas angefressen und überlegte sich schon ob diese Entscheidung richtig gewesen war. Er drückte Jasmine zurück auf das Stroh einer kleinen Scheune am Rande der Stadt , in das er ihn gebettet hatte. “Du solltest dich etwas schonen. Dein Körper ist stark geschwächt und du brauchst Ruhe. Bitte bleib liegen.” Jasmine sah Yuki einen Moment skeptisch an, schloss dann aber langsam die Augen und kuschelte sich in das Stroh. Yuki hatte ihm das Leben gerettet…? Wieso? “…Wo sind wir hier..?”, fragte Jasmine schwach und ließ die Augen geschlossen. “In einer Scheune etwas weiter von der Stadt entfernt.” Yuki sah auf, da er ein Geräusch gehört hatte. Er legte sich schützend vor Jasmine. “Shh.”, er legte seinen Finger auf Jasmines Lippen und drückte ihn etwas an sich. Dann starrte er auf die Tür die sich langsam öffnete. Eine kleine schwarze Katze tapste hinein und machte es sich auf Yukis Schoß gemütlich. Er seufzte und ließ Jasmine wieder los. Die Seherin musste kichern. “Du hast Angst vor Katzen?”, grinste er und setzte sich schwerfällig auf, um Yuki die schnurrende Katze vom Schoß zu nehmen. “Na du? Du bist ja niedlich…”, lächelte Jasmine und streichelte das dunkle Tier. “Nein, das hab ich nicht!”, verteidigte sich Yuki genervt. “Wenn ich schon auf dich Acht gebe, dann sei mir wenigstens dankbar!” Er seufzte und stand auf, lief vor der Scheunentür auf und ab und warf ab und an einen Blick nach draußen. “Jetzt ist der Vampir böse auf mich…”, tuschelte die Seherin grinsend der Katze zu, die nur mit einem fragenden Miauen antwortete. Jasmine seufzte und stellte sich wackelig auf. Langsam taumelte er zu Yuki und umarmte ihn vorsichtig. “Sei nicht so empfindlich und humorlos… Und… Dankeschön… auch wenn du mich auch gebissen hast…”, hauchte er leise und schloss wieder die Augen. Yuki wurde etwas rot um die Nasenspitze und blickte schnell zur Seite. “Schon gut… keine Ursache…” Er legte eine Hand an Jasmines Rücken und streichelte leicht darüber. “Die Katze braucht einen Namen… Ich werde sie behalten. Ich glaube… ich nenne sie Yuki!”, kicherte Jasmine und lehnte seinen Kopf an Yukis Schulter. “Was?! Eine streunende Katze benennst du nach mir? Na vielen Dank!” Jetzt musste Yuki aber dennoch etwas lachen. Er drückte Jasmine etwas näher an sich und schloss die Augen etwas, um den Moment genießen zu können. “Die Katze ist süß! Sei nicht so abwertend zu ihr… Sonst bringt sie dir Pech!”, warnte Jasmine grinsend und löste sich wieder von Yuki. “Entschuldige, ich muss mich wieder setzen. Mir ist schwindelig…” Er taumelte zurück zum Stroh und legte sich zu seiner neuen Katze. Lächelnd streichelte er sie sanft und schaute kurz aus den Augenwinkeln zu Yuki. Es war schon viel zu persönlich zwischen ihm und Jasmine geworden, fand die Seherin. Jasmine schien eine Schwäche für Vampire zu haben, die er nicht so einfach abstellen konnte… Am nächsten Morgen lag Kamijo neben dem schlafenden Hizaki und streichelte sanft über die Wange der Prinzessin. Ihm schossen tausend Gedanken durch den Kopf und langsam schlich sich mit dem Sonnenaufgang die Müdigkeit in seinen Körper. Hizaki öffnete nach der Berührung langsam die Augen und musste lächeln, als er seinen Tenshi sah. “Guten Morgen, Tenshi!”, hauchte er leise und schmuste sich nah an den Körper des Anderen. “Guten Morgen… Hattest du einen angenehmen Schlaf?”, wollte der Vampir lächelnd wissen und spielte mit einer Haarsträhne von Hizaki. “Ja, ich habe wundervoll geschlafen! Und du?”, fragte er, da er natürlich davon ausging, dass auch Kamijo geschlafen hatte. “Ich auch… Danke.”, log Kamijo lächelnd und setzte sich langsam auf. “Ich sollte gehen, bevor dein Leibwächter kommt… Aber diese Nacht wird mir unvergessen bleiben.”, hauchte er und sah Hizaki etwas traurig an. Die Prinzessin seufzte leicht und sah ihn ebenfalls traurig an. Er legte die Arme um seinen Engel und neigte den Kopf. “Wirst du wieder kommen?” “Selbstverständlich! Ich werde versuchen den richtigen Zeitpunkt dafür abzupassen… Vielleicht wird Eure Bewachung gelockert, wenn Euch nichts passiert…”, sagte Kamijo und stand auf, entblößte damit seinen nackten Körper von hinten. Hizaki seufzte schwermütig und nickte. “Ja, das hoffe ich sehr.” Ein bedrückendes Gefühl breitete sich in ihm aus und ihm war nach weinen zumute. Er hatte Angst und er wollte seinen Geliebten nicht gehen lassen. Auch Hizaki stand auf, umarmte ihn, schmiegte seinen bloßen Körper gegen den des Anderen und bettete seinen Kopf kurz auf dessen Schulter. “Ich liebe dich…” Kamijo bekam große Augen und schluckte schwer. Er rührte sich nicht und sagte auch nichts. Wie konnte ein Mensch nur so naiv sein? Hizaki hätte schon längst Kamijos Zähne bemerken müssen und dann im Zusammenhang mit seiner kalten Haut Schlüsse daraus ziehen können. Oder wollte er es einfach nicht sehen? Vielleicht… nahm er es aber auch einfach so hin, dass Kamijo ein Vampir war? “Ich… sollte nun gehen.”, sagte Kamijo angespannt und griff nach seiner Kleidung, um sich anzuziehen. Resigniert ließ Hizaki ihn los und sagte nichts mehr, sondern nickte nur stumm. Sein Herz schlug unaufhörlich gegen seinen Brustkorb und er hatte das Gefühl kaum Luft zu bekommen. Warum war sein Geliebter nun so abweisend? Hatte er sich vielleicht zu viel versprochen? Vielleicht war er einfach nur ein Spielzeug für eine Nacht gewesen… Die Vorstellung war schmerzhaft und zwang ihn in die Knie. Ein paar Tränen vielen aus den dunklen Augen und landeten auf der weißen, nackten Haut seiner Beine. Kamijo zog sich weiter an, traute sich dabei aber nicht Hizaki anzusehen. Er hörte ihn weinen und schwer atmen. Bevor er verschwand, warf er Hizaki aber noch einen letzten Blick zu und küsste seinen Kopf. “Lebt wohl…”, flüsterte er und verschwand. Ein paar Minuten vergingen, in denen es Hizaki einfach nicht schaffte sich vom Boden zu lösen. Auch die Tränen hörten nicht auf zu fließen. Wieso musste diese wundervolle Nacht so enden? Hizaki schüttelte den Kopf und krabbelte auf wackeligen Beinen zurück ins Bett. Er zog die Bettdecke zu sich und schmiegte sich an sie. Der Geruch seines Tenshis war noch überall und entließ Hizaki nun aus dem Schmerz in sehnsüchtige Träume. Er schloss die Augen und seufzte. Kaum eine Sekunde später jedoch klopfte es an der Tür und ohne auf eine Antwort zu warten trat Teru ins Zimmer ein. Hizaki stockte der Atem und er sah erschrocken aus verweinten Augen zu Teru hinüber. Teru, der genauso erschrocken war, drehte sich auf der Stelle um und errötete etwas, beim Anblick der Prinzessin. “Ich bitte um Verzeihung.”, sagte er knapp. Hizaki griff schnell nach seinem Nachtkleid und streifte es über. “Schon in Ordnung. Aber ihr hättet vielleicht auch auf eine Antwort warten können.”, ermahnte er Teru mit einem scharfen Unterton. Angesprochener drehte sich nun langsam wieder um und musterte die Prinzessin etwas verwundert. “Was… ist mit Euch?”, fragte er erschrocken als er die Tränen in seinen Augen sah und strich ihm über die nasse Wange. “Seid ihr verletzt?” Hizaki schüttelte den Kopf. “Es ist alles in Ordnung.” “Entschuldigt, aber nach alles in Ordnung sieht das ganz und gar nicht aus! Was ist passiert während ich nicht bei euch war?”, sagte Teru scharf und hatte eine gewisse Ahnung… Auch Jasmine erwachte langsam aus seinem Schlaf und verzog sein Gesicht schmerzerfüllt. “Ahh… Mein Rücken! Ich hasse Stroh…”, fluchte er leise und sah sich nach Yuki um. Yuki hatte sich in eine hintere Ecke der Scheune verzogen und lag auf dem Boden. Er war schrecklich müde und kaputt, außerdem hatte er unglaublichen Blutdurst, aber er wollte Jasmine nicht alleine lassen. Also war er während er schlief geblieben und hatte so gut es ihm möglich war auf ihn aufgepasst. Jasmine musste leicht lächeln bei Yukis Anblick. Er war tatsächlich noch da… Langsam krabbelte er zu Yuki und beugte sich über ihn. “Schläfst du oder gehst du erst jetzt schlafen?”, fragte er flüsternd und kitzelte Yuki mit einem Finger hinter dem Ohr. “Mhn”, machte er genervt und sah Jasmine an. “Lass das bitte! Nein, ich denke ich schlafe jetzt, wo du wach bist, doch endlich mal. Kannst du auf dich selbst aufpassen jetzt?” Er stand auf und legte den Kopf etwas schief. Eigentlich wollte er Jasmine nicht einfach alleine lassen, aber um etwas Schlaf kam er nicht herum. “Ich denke, ich werde hier bleiben und in dieser schönen, gemütlichen, dunklen Ecke schlafen, da ich zu Kamijo vorerst wohl nicht zurück gehen kann, ohne dass er mich umbringt.” Er lachte etwas und ließ sich ins Stroh sinken. “Wirst du jetzt gehen? Ich kann dich vor Nachteinbruch nicht begleiten…also… ich verstehe wenn du alleine gehen willst, aber… ich ..also.. Mir wäre es lieber, ich könnte ein wenig auf dich achten.” Warum wurde Yuki nur so rot? Er sah etwas verlegen zur Seite. So unbeholfen redete er sonst auch nicht daher. Er war anscheinend wirklich sehr müde, dachte er bei sich und schüttelte leicht den Kopf. “Du weißt schon was ich meine… hoffe ich.” Jasmine lächelte sanft. “Schlaf schön, Yuki… Kannst du mit Tierblut vorlieb nehmen? Dann gehe ich für dich auf die Jagd. Ich brauche eh noch einen Vogel…”, sagte er und schob das Stroh für Yuki zurecht. Es war ja fast schon romantisch, wie sie ‘hausten’. “Ja, solange der Vogel nicht irgendwie verseucht ist, ist das okay! Aber es ist gefährlich alleine zu gehen. Willst du das wirklich? Was ist, wenn Kamijo dich findet???”, sagte er und sah Jasmine besorgt an und schluckte etwas bei dem Gedanken daran. Jasmine drehte seinen Kopf zu Yuki und zeigte mit seinem Finger auf seine Stirn. “Keine Sorge… Meine Sinne sind geschärft. Ist Kamijo in der Nähe, spüre ich es und sehe zu, dass ich zu dir zurückkomme.” Lächelnd stand er auf und lief zur Tür. Bevor er die Scheune aber verließ, fragte er noch nachdenklich: “Warum… tust du das eigentlich für mich?” Yuki zuckte etwas zusammen. Mit dieser Frage hatte er jetzt nicht mehr gerechnet. “Ich… ich weiß nicht.”, sagte er der Frage ausweichend und sah zu Boden. “Hm… Na gut.”, sagte Jasmine nur darauf und drehte sich um. “Komm, Yuki! Wir gehen spazieren.”, rief er seiner Katze lächelnd zu und nahm sie auf den Arm, nachdem sie angerannt kam. “Bis später.” Er verließ die Scheune und machte sich auf den Weg in den Wald. Nachdem Kamijo sich ein paar Stunden unruhigen Schlaf gegönnt hatte, zog er los, um seinen verräterischen Freund zu finden. Er befand es als absolut inakzeptabel, dass Yuki nicht mal den Mut aufwies zu ihm zurück zu kommen und ihm die Sache zu erklären. So musste Kamijo also selbst losziehen. Es war nicht einfach für ihn. Trotz seiner ausgeprägten Sinne, fand er vorerst keine Spur von seinem Freund, bis ihm ein bekannter Geruch in die Nase stieg. Er folgte der Spur und fand schließlich die abgelegene Scheune. // Bist du hier, Yuki..? //, dachte sich Kamijo und grinste leicht, da er die Antwort bereits kannte. Die Sonne ging langsam unter und er war sich sicher, dass sein Freund bald aufwachen würde, doch ihm gefiel es besser ihn selbst zu wecken… Also schlich er in die Scheune und trat hart mit dem Fuß gegen Yukis Rippen. “Wach auf! Verräter!”, rief er wütend und sah auf ihn herab. “Argh!!” Yuki schreckte auf und hangelte sich an der Wand hoch. Er sah Kamijo erschrocken an und machte einen Schritt zurück. “Angenehme Träume gehabt?! …Wo ist Jasmine…? Und wieso hast du mich verraten?!”, fragte Kamijo mit bedrohlicher Stimme und fixierte Yuki mit seinen selbst im leichten Dunkeln funkelnden Augen. Yuki wusste nicht recht, was er antworten sollte und schwieg kurz. “Jasmine ist nicht hier und ich fand es einfach widerlich wie du mit ihm umgegangen bist. Deshalb hab ich ihn laufen lassen. Mir geht deine Art gewaltig auf die Nerven grad. Wir haben schon so viele Menschen getötet… ist es nicht langsam an der Zeit, dass wir uns ändern? Uns etwas anpassen, sodass wir wieder normal unter den Menschen leben können und nicht immer von einer Stadt zur nächsten reisen müssen, um uns dort in einem heruntergekommenen Zimmer aufzuhalten???” Kamijo drückte Yuki hart gegen die Wand. “’Normal unter den Menschen leben’?! ‘Uns anpassen’?!! YUKI! Wir sind Vampire! Wir ernähren uns von Blut und sind Geschöpfe der Nacht, uns ist es nicht bestimmt mit den Menschen in einer Koexistenz zu leben! …Aber ein Halbblut wie du kann das wahrscheinlich nicht verstehen…”, schrie Kamijo den anderen an und löste sich von ihm. “Jasmine weiß zu viel über mich… Und er ist auch nichts weiter als ein… sonderbarer Mensch…”, log er und lief auf und ab. “So etwas Undankbares wie du, ist mir mein ganzes Leben lang noch nicht unter die Augen gekommen…”, zischelte er verärgert. Yuki sagte daraufhin nichts. Er musste erstmal seine Wut herunterschlucken, um mit Kamijo etwas vernünftiger reden zu können. “Und wie wird das nun weitergehen? Werden wir wieder in eine andere Stadt fliehen, wo uns keiner kennt und alles beginnt von vorne?!” Kamijo drehte sich zu Yuki um und rief aufgebracht: “Willkommen in der Welt der Vampire!!” Er sah Yuki verachtend an und lief zu der großen Tür der Scheune. “Komm wieder zu mir, wenn du bei Verstand bist, Yuki!” “Ts, da kannst du lange warten!”, er lief Kamijo nach, “Langsam wünschte ich mir wir wären uns nie begegnet!! Ich wette, niemand muss sich mit so einem unbegabten und lieblosen Erschaffer rumplagen, wie ich es tue!!!” Kamijo ging nicht mehr darauf ein und lief davon. Weiteres diskutieren, wollte er sich ersparen… Keine fünf Minuten später kam Jasmine völlig aus der Puste zurück. “Yuki!!! Ist alles in Ordnung? Ich hatte ein komisches Gefühl und bin zurück gekommen…”, sagte Jasmine besorgt und lief zu dem jungen Vampir hin, während er ein wenig nach Luft rang. “Na ja, alles in Ordnung ist was anderes! Kamijo hat mich etwas.. unsanft geweckt..” Er schüttelte den Kopf. “Der ist echt unverbesserlich. Arroganter Mistkerl. Ist bei dir alles in Ordnung und.. Hast du vielleicht etwas zu Essen gefunden?” Yuki war so ziemlich am Ende seiner Kräfte, denn Schlaf allein half nicht, um wieder zu Kräften zu kommen. Jasmine seufzte schwer und sagte: “An Arroganz mangelt es diesem Mann wirklich nicht… Aber er scheint dich nicht auseinander genommen zu haben, da bin ich froh!” Nach einem leichten Lächeln folgte ein ernsterer Blick. “Ich… habe gut gegessen, von daher geht es mir gut, aber ich konnte nichts Vernünftiges für dich finden…” Die Seherin krempelte ihren Ärmel hoch und hielt Yuki ihr Handgelenk hin. “Das bin ich dir schuldig…” Ein etwas verwunderter Blick erstreckte sich über Yukis Gesicht. “Aber…”, fing er an, schwieg dann jedoch. Der Hunger und die Kraftlosigkeit waren einfach zu enorm, um dieses Angebot abzulehnen und Yuki konnte sich zügeln wenn er wollte. Zaghaft zog er den Arm der jungen Seherin zu sich und versenkte die scharfen Zähne darin. Jasmine kniff ihre Augen fest zusammen und keuchte auf. Es war schmerzhaft und angenehm zugleich, wenn ein Vampir seine Gier walten ließ. Jasmine erinnerte sich an seine Zeit, die er gemeinsam mit Kamijo verbrachte und wie viel Blut er an diesen Vampir verschwendet hatte… Bei Yuki hatte er allerdings nicht das Gefühl, dass irgendeiner der Bluttropfen eine Verschwendung sei. Yuki genoss das Blut, dass durch seinen Mund strömte und er fühlte sich sofort gestärkter. Er drückte Jasmine vorsichtig etwas ins Stroh und sog noch etwas weiter an seinem Handgelenk. “Es ist genug jetzt!”, sagte er kurz darauf und ließ ihn wieder los. “Danke..” Vorsichtig strich er mit einer Hand über die Wunde an Jasmines Gelenk. Sie verschwand. “Uuhh…”, seufzte Jasmine und ließ den Kopf geschwächt zur Seite fallen. “Jetzt bin ich aber müde… Wie unpraktisch, so verpassen wir uns immer, wenn ich nachts schlafe…”, murmelte die Seherin geschwächt und seufzte erneut. “Wie lange… bleibst du noch bei mir?”, fragte sie dann flüsternd, als wenn die Frage verboten wäre. Ihr Verstand protestierte stark gegen ihre Gefühle für Yuki, die sich zunehmend steigerten. “Solange du möchtest.”, flüsterte Yuki zurück und lächelte. Er ließ sich mit Jasmine ins Stroh sinken und seufzte. “Wie gerne wäre ich auch wieder ein Mensch..”, murmelte er leise. “Das merkt man…”, sagte Jasmine und schaute Yuki etwas bemitleidend an. “Du bist ein seltsamer Vampir… Und das, obwohl du von Kamijo abstammst! Das ist mir von Anfang an aufgefallen… Du bist… sanftmütiger…” Innerlich freute er sich über die Worte des Vampirs, er wolle länger bei Jasmine bleiben. “Mhn… wenn du meinst.” Yuki errötete wieder leicht und drehte sich etwas zur Seite. “Sag mal, jetzt haben wir ja mal etwas Ruhe, woher kennst du Kamijo eigentlich?” Jasmine lachte kurz auf und schaute dann lächelnd an die hölzerne Decke. “Ach… Das ist eine lange Geschichte! Durch meine besondere Gabe, bin ich ein Wesen aus dem Untergrund… wie ihr. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis man auf Kamijo trifft! Anfangs hatten wir so etwas wie… nun ja… einen Tauschhandel. Ich gab ihm mein Blut und er… räumte Leute aus dem Weg, die es verdient hatten zu sterben. Irgendwann wurde aber aus dieser oberflächlichen Freundschaft Liebe… Zumindest glaubte ich das!!”, fügte Jasmine schnell hinzu und seufzte lange. “…Aber es war eigentlich alles vergeudete Zeit. Kamijo hat mich sitzen lassen, wie er es gern mit seinen ‘Frauenzimmern’ tut und ist weiter gezogen… Nachdem er mich fast umgebracht hätte. Ich glaube, ich hätte sterben sollen nach seinem letzten Biss damals, deswegen muss er so geschockt gewesen sein, als er feststellte, dass ich lebe.” Jasmine drehte seinen Kopf zu Yuki. “Entschuldige… Ich rede viel zu viel…” Yuki bekam große Augen. Mit so einer Geschichte hatte er nicht gerechnet und sein Groll auf Kamijo wurde nur noch größer. Er schüttelte den Kopf. “Kamijo hat es verdient zu sterben und niemand sonst.”, fauchte er wütend. Seine Gedanken überschlugen sich und ein finsteres Lächeln legte sich auf seine Lippen. “Und ich werde der jenige sein, der dafür sorgt, dass er es auch tut.” Jasmine riss seine Augen auf. “Bist du noch bei Trost? Du kannst Kamijo nicht töten… Er ist ein reiner Vampir, die sterben nicht so einfach! Außerdem… ist das viel zu gefährlich…”, entgegnete er und klammerte sich versucht unauffällig an Yukis Arm. “Handle nicht überstürzt… Bitte…” “Hmm,..”, machte Yuki, doch er hatte sich diese Idee fest in den Kopf gesetzt. Er stand auf und sah Jasmine an. “Tut mir Leid, ich muss noch mal los, willst du mitkommen oder möchtest du lieber jetzt schlafen?” Jasmine sah Yuki verwundert an. “Wo… wo willst du denn noch hin?”, fragte er überrascht. “Ich muss ins Schloss und mit jemandem reden.”, ein Lächeln umspielte seine Lippen. In Jasmines Kopf ratterte es und er sah Yuki verständnislos an. Dann machte es aber klick und er stand wackelig auf den Beinen auf. “Etwa mit der Prinzessin?? Weißt du, was da zwischen Kamijo und ihr passiert?”, fragte Jasmine aufgeregt. “Ja, ich weiß so einiges, aber ich muss mit ihrem Leibwächter sprechen, nicht mit ihr. Kommst du nun mit?” Jasmine nickte eifrig und hakte sich bei Yuki unter. Er fühlte sich zwar noch geschwächt, aber er war neugierig, was Yuki denn mit Teru zu besprechen hatte. Davon abgesehen, wollte er auch in Yukis Nähe bleiben… “Ich sage es dir gerne noch mal: Es ist nichts passiert, von dem du jetzt unbedingt wissen müsstest!” Die Prinzessin ging wütend im Raum hin und her. “Ach? Nichts von dem ich wissen müsste? Dann war ja doch etwas! Was verheimlicht Ihr mir? Ihr wisst, dass es gefährlich ist zu dieser Zeit und wenn Ihr mir nicht mehr vertraut, dann kann ich auch nicht mehr für Eure Sicherheit garantieren, Prinzessin!” Hizaki errötete und sagte: “Du verstehst das nicht, Teru.” Dann ging er zum Fenster hinüber und blickte ein wenig sehnsüchtig nach draußen. “Niemand versteht mich… Alle reden nur davon, dass etwas Schlimmes passieren soll und dass alles ja so gefährlich für mich ist. Ich habe langsam keine Lust mehr und an das Ausgangsverbot werde ich mich auch nicht mehr halten!” Mit diesen Worten lief die Prinzessin an ihrem Leibwächter vorbei und verschwand. “HIZAKI!!!, rief dieser ihm hinterher und wollte der Prinzessin gerade nachlaufen, als ihm Yuki und Jasmine entgegen kamen und ihn aufhielten. “Oh Jasmine, ich, wer ist das? Und was machst du hier? Hast du etwas herausgefunden?” “Mehr, als mir lieb war… Hast du Zeit für uns, Teru?”, fragte Jasmine und sah den Leibwächter ernst an. “Ähm, also…”, er sah in die Richtung in welche Hizaki gelaufen war und bezweifelte, dass er ihn noch einholen würde, “Ja, doch, ich habe Zeit. Komm mit.” Teru führte die beiden in einen abgelegenen Raum, in dem sie in Ruhe reden konnten. “So, dann erzählt, was ihr herausgefunden habt.” “Ich kenne den Mann, aus Jasmines Vision.”, erklärte Yuki und sah Teru an. “Er ist ein Vampir und er hat es längere Zeit schon auf die Prinzessin abgesehen. Ich weiß dies, weil er mein Meister war und… ich bin ebenfalls ein Vampir.” Teru zuckte leicht zusammen als Yuki den Satz beendet hatte. “IHR? Ihr seid Schuld an dem Tod der Frauen! Ihr wart das!!!” Jasmine räusperte sich und hielt einen Finger an die Lippen, um Teru zu signalisieren, dass er Yuki weiterhin zuhören sollte. “Also, wie gesagt. Kamijo ist mein Meister und ich kenne ihn ziemlich gut. Soweit ich weiß, hat er Eurer Prinzessin schon des Öfteren Besuche abgestattet und ich möchte ehrlich gesagt nicht wissen, wie lange es noch dauert, bis sich Jasmines Vision bewahrheitet und er der Prinzessin etwas antut.” “WAS?!”, entfuhr es Teru, “Wenn das stimmen sollte, wieso solltet Ihr euren Meister dann so einfach verraten?” “Ganz einfach! Ich habe sein Verhalten satt und will sein Tun ein für alle Mal beenden. Ich hoffte, nachdem ich Euch dies Geheimnis anvertraute, würdet Ihr mir folgen und mir helfen diesen Mistkerl zur Strecke zu bringen.” Teru schwieg einen Moment und ging mit verschränkten Armen im Raum auf und ab. Dann wandte er sich an Yuki und sah ihn an. “Wenn wir damit die Prinzessin schützen können, tue ich alles was ihr sagt! Aber sollte ich auch nur im Geringsten von einem Verrat oder etwas Ähnlichem erfahren, dann schwöre ich Euch bin ich es, der euch jämmerliche Wesen zur Strecke bringt!” Seine Augen funkelten und er hielt Yukis Blick stand. “Nun gut!”, sagte Yuki, “Dann helft Ihr mir also? Fein…” Jasmine stand auf und mischte sich nun ein: “Teru, er hat mein Leben gerettet… Ich denke, dass wir ihm trauen können. Und… auch ich kenne den Vampir, der es auf Hizaki abgesehen hat. Wir dürfen weder die Prinzessin aus den Augen verlieren noch eine Sekunde zögern Kamijo aufzuhalten! Bitte misstraut uns nicht zu sehr… Und bevor wir mit irgendetwas beginnen, sollten wir herausfinden, wie es möglich ist einen reinen Vampir zu erlegen. Das dürfte ein schwieriges Unterfangen werden, aber wir haben den Überraschungseffekt auf unserer Seite. Er wird niemals vermuten, dass wir, besonders Yuki, deine Hilfe aufsuchen!” “Ja! Da hast du Recht! Dann würde ich sagen du versuchst etwas darüber herauszufinden wie man ihn tötet und ich kümmere mich um die Prinzessin, denn die hat sich eben pikfein aus dem Staub gemacht!!!”, erklärte Teru. “Wir dürfen nicht zulassen, dass Kamijo sein Tun vollendet!”, warf Yuki mit ernster Mine ein. Unterdessen war Hizaki in der Stadt unterwegs. Er fragte sich wo wohl sein Engel zu Hause war und warum er ihm nichts über sich erzählt hatte. Langsam aber sicher hatte Hizaki wirklich das Gefühl, nur eine Gespielin von seiner Langeweile gewesen zu sein. Warum sonst würde er alles vor ihm geheim halten wollen? Was ihm jedoch nicht verborgen geblieben war in der vergangenen Nacht, war das Geheimnis seines Geliebten. Er war ein Vampir. Dies schreckte die Prinzessin jedoch weder ab, noch schüchterte es sie ein. Im Gegenteil, sie sehnte sich nur mehr und mehr nach dem geheimnisvollen Fremden, der ihm die wundervollste Nacht seines Lebens geschenkt hatte. Hizaki seufzte theatralisch und rollte mit den Augen. Das Leben konnte furchtbar sein und als wäre das alles noch nicht genug, fing es jetzt auch noch an zu regnen. “Verdammt!!!”, rief Hizaki und stampfte mit dem Fuß. Dabei rutsche er dummer Weise auf einem der nass gewordenen Blätter aus und landete geradewegs im Matsch. “JETZT reicht es mir!!”, fluchte er und vergrub das Gesicht hinter den nun leicht dreckigen Händen. “Mylady, es ist viel zu kalt für Euch bei diesem Wetter… Und Ihr solltet achtsamer sein…”, grinste Kamijo versteckt hinter einem langen, dunklen Umhang und einer großen Kapuze. Ob Hizaki ihn wohl auf Anhieb erkannte? “Das ist mir doch egal!”, sagte dieser genervt und versuchte sich wieder aufzurappeln. Er klopfte sich den Schmutz vom Kleid und sah zu der Person die gerade gesprochen hatte. Nach kurzem Zögern und Stutzen erkannte Hizaki ihn. “Tenshi!” Er strahlte übers ganze Gesicht und fiel ihm in die Arme. “Was machst du hier?” Neugierig sah er ihn an. War er gekommen, um ihn zu sehen? “Ach… Ich mag den Regen, er lockt mich oft nach draußen. ..Viel interessanter finde ich aber, was du hier machst! Hat man dich der Freiheit entlassen?”, wollte Kamijo wissen und legte vorsichtig die Arme um die Prinzessin. “Nein!” Er schüttelte den Kopf und sah Kamijo an. “Ich hatte nur keine Lust mir weiter anhören zu müssen, wie gefährlich doch alles ist und das ja solch schreckliche Gefahren hier draußen auf mich lauern!” Kamijo seufzte und legte Hizaki seinen Mantel um, um ihn vor dem Regen zu schützen. “Du bist eine aufmüpfige Prinzessin… Aber das mag ich an dir!”, grinste er und lief mit der Prinzessin zu einem Baum, um sich dort etwas unter zu stellen. “Dein Leibwächter hat aber nicht ganz Unrecht… Geh nicht so blauäugig durch die Welt!”, warnte er dann. “Ja, ich weiß ja! Aber man kann mich auch nicht einfach einsperren und das ist alles gut!” Hizaki lehnte sich etwas an ihn und seufzte. Langsam streichelte Kamijos Hand über Hizakis Rücken. “Dann wärest du aber am Sichersten… Morgen solltest du wieder eine Weile in deinem Schloss verweilen! Aber heute… verbringst du den Tag mit mir…”, grinste Kamijo hauchend und presste Hizaki fester an sich. “Ach ja?”, kicherte Hizaki und lächelte dann. “Und… was machen wir?” “Alles, was du willst…”, lächelte Kamijo. “Völlig belanglos, ich mache alles mit dir, was dein Herz begehrt.” Hizaki nahm seine Hand und streichelte sanft darüber. “Es ist mir vollkommen egal, was wir machen, solange du bei mir bist!” Sie spazierten ein wenig entlang des Waldes, als der Regen aufgehört hatte. “Weißt du… eines beschäftigt mich noch…”, sagte Hizaki nach einiger Zeit und musterte die Blätter am Boden. Es war Herbst geworden, das spürte man deutlich an der Kälte, die der Regen mit sich gebracht hatte. Die Prinzessin zitterte etwas unter der Kälte und schmiegte sich näher an ihren Geliebten. “Warum erzählst du nie etwas über dich… Ich meine, ich weiß ja noch nicht einmal deinen Namen… Vertraust du mir nicht? Ist es deine Absicht irgendwann einfach zu gehen, mich alleine zu lassen, ohne auch nur einen Namen oder Ähnliches…? Sag mir Tenshi, warum machst du das?” Kamijo atmete tief ein und aus und schaute weiter geradeaus. “Nun… Du hast Recht. Ich muss gestehen, ich tat dies, weil ich erst Vertrauen zu dir erlangen wollte, aber nun kann ich dir ein wenig von mir erzählen… Zuallererst: Mein Name ist Kamijo. Und ansonsten… was möchtest du denn wissen über mich?” Kamijo lächelte den Kleineren sanft an. “Kamijo…”, wiederholte Hizaki fasziniert, “Der Name passt zu dir.” Er lächelte kurz. “Nun.. Ich würde auch gern wissen, was du so machst und wie du lebst… und… eigentlich möchte ich so ziemlich alles über dich wissen…” Kamijo lachte leicht auf. “Gleich alles? Hm… Und dabei rede ich gar nicht so gerne von mir… Beobachte mich doch einfach und finde heraus, wie ich lebe…”, grinste er und streichelte über Hizakis Hand. “Was glaubst du denn, wie ich so lebe?”, wollte er dann wissen und war sehr gespannt auf Hizakis Antwort. “Du bist doch ein Vampir oder?…”, sagte er auch auf die Gefahr hin sich gänzlich lächerlich zu machen, falls er sich doch irrte. Kamijo grinste stumm weiter vor sich hin und schloss kurz die Augen. Kapitel 6: †Chapitre six†[teilweise Adult ;D] --------------------------------------------- “Ich war mir sicher, dass es dir nicht entgehen würde… Und es hätte mich gewundert, wenn doch! …Verängstigt dich das gar nicht? Oder nimmst du es nicht ernst?”, fragte er interessiert. “Nein, das macht mir keine Angst! Du bist so liebevoll zu mir… wie soll mich das dann noch verängstigen?” Er drückte seine Hand etwas fester und fragte plötzlich einfach so: “Liegt dir etwas an mir, Kamijo?” Der Vampir blieb auf der Stelle stehen und zog Hizakis fest in seine Arme. “Es fällt mir schwer, meine Gefühle einzuordnen, aber… du bist etwas Besonderes, ja. …Kannst du damit vorerst Vorlieb nehmen?”, flüsterte er direkt in Hizakis Ohr. “Ja, das kann ich.”, hauchte er leise und musste lächeln. Er klammerte sich an ihn und sah zu ihm auf. “Ich wünschte, ich könnte viel mehr Zeit mit dir verbringen, Tenshi!” “Tja… Dann musst du tagsüber mehr schlafen, um nachts auf die Beine kommen zu können! Ich bin tagsüber etwas schläfrig, ich hoffe du verzeihst…”, entgegnete Kamijo lächelnd und zog Hizakis Hand zu sich, um sie zu küssen. Hizaki lachte. “Na gut! Dann sollten wir uns ab jetzt am besten Abends treffen, oder?” Er sah seinen Tenshi an und näherte sich seinen Lippen, um einen weiteren Kuss zu bekommen. Ungewohnt sanft küsste Kamijo die ihm gebotenen Lippen und streichelte über Hizakis Rücken. “Wenn es uns möglich ist… In Ordnung!” Am Abend lief die junge Seherin mit Yuki durch die große Bibliothek der Stadt. Langsam schlenderten sie zwischen den hohen Regalen umher und Jasmine sah sich jedes Buch genau an. “Es muss doch irgendwo Hinweise geben… Und du weißt wirklich nichts, Yuki?”, seufzte die Seherin und blätterte in einem dicken, schwarzen Buch. Yuki schüttelte den Kopf. “Nein leider nicht! Tut mir leid. Allzu lange bin ich noch nicht…”, er sah sich um, weil er Angst hatte jemand könnte ihn hören, “…in dieser Verfassung.”, endete er den Satz. “Achso… Hm… Das ist schade, es hätte uns die Sache leichter gemacht.”, seufzte Jasmine. Plötzlich zuckte sie zusammen. “Oh! Das könnte uns helfen!!” Jasmine lächelte und zeigte auf eine Stelle im Buch. “Hier steht, dass reine Vampire durch völligen Blutverlust und der anschließenden Verbrennung zur Strecke gebracht werden können… Meinst du, das könnte stimmen?” Jasmine sah Yuki hoffnungsvoll an. “Hm”, machte Angesprochener, “Ja, das klingt logisch! Ich meine, Kamijo hat zu mir gesagt, dass Vampiren durch Feuer großer Schaden zugefügt wird, also warum sollte der Rest nicht auch stimmen!” Jasmine nickte und klappte lächelnd das Buch zu. “Gut! Dann haben wir die Lösung unseres Problems…” Er packte das Buch wieder Weg und hakte sich bei Yuki unter, während sie die Bibliothek verließen. “Hast du… Hunger? Du hast heute noch nichts gegessen…”, fragte Jasmine ganz beiläufig und schaute beim Laufen auf seine Füße. “Etwas”, murmelte Yuki, “Aber ich muss erst mal etwas zu Essen finden.” Er seufzte leicht und dachte darüber nach, wie sie ihren Plan am Besten in die Tat umsetzen konnten. Jasmine kicherte leise. “Du Dummchen… Lass mich dein Abendmahl sein, dann hast du es leichter…”, flüsterte er und schaute zu Yuki auf. Dieser sah ein wenig zur Seite. “Ich… will das nicht immer tun..”, er schluckte schwer, “Ich kann das nicht!” Er wandte sich etwas von Jasmine ab. Dieser zog Yuki draußen wieder eng an sich. “Warum solltest du es nicht können? Du hast es bereits getan und ich möchte dir mein Blut als Zeichen des Dankes geben… Nimm es an, ich bitte dich.”, sagte er ruhig. Yuki seufzte erneut schwer und sah Jasmine ernst an. “Sag bitte Bescheid, falls ich dir wehtun sollte ja?” Dann nahm er die Hand der jungen Seherin in die seine und biss zaghaft hinein, wie die Male zuvor. Jasmine schloss die Augen und seufzte wohlig. Mittlerweile genoss er es schon fast von Yuki ausgesaugt zu werden… Mit der freien Hand fuhr er durch Yukis Haare und ließ den Vampir seine Nahrung zu sich nehmen, bis er atemlos keuchte: “Es… es reicht, hör bitte auf… Sonst werde ich ohnmächtig…” Sofort ließ Yuki von ihm ab und zog ihn in seine Arme. “Alles in Ordnung?” Er strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, sah ihn an und merkte wie er plötzlich etwas rot wurde, also senkte er den Blick wieder. Jasmine lächelte und nickte langsam. “Ja… Alles in Ordnung. Hat es gemundet? …Ich werde mir bei Teru den Bauch voll schlagen… Sehr praktisch, wenn man Kontakte zum Schloss hat!” Er kicherte leise. “Du… bist ganz rot…” “Jaaa stimmt, das ist praktisch!”, sagte er, um von Jasmines letzter Bemerkung abzulenken und errötete nur noch mehr. “K-komm! Lass uns zurückgehen!” Kurz darauf erläuterten Yuki und Jasmine ihrem Komplizen Teru die Möglichkeiten, wie man den reinen Vampir Kamijo zur Strecke bringen konnte. Sie planten lange Zeit, bis sie die für sie perfekte Lösung gefunden hatten. Yuki sollte zu Kamijo zurückkehren, um ihn auf trügerische Weise davon zu überzeugen, dass er wieder auf Kamijos Seite sei. So kamen sie näher an den boshaften Vampir heran. “Und du meinst, dass es Kamijo wirklich nicht merkt? Ich... finde es eigentlich zu gefährlich…”, murmelte Jasmine als er mit Yuki zu ihrem Geheimversteck zurückkehrte. “Nein! Ich bekomm das schon hin! Glaub mir, ich bin ein guter Schauspieler!” Er lachte kurz und sah Jasmine an: “Gut! Wir…ähm sehen uns dann später wieder, in Ordnung?” Sein Blick sank zu Boden und er seufzte schwer und bedrückt. Dann zog er Jasmine kurz zu sich und küsste ihn sanft. Jasmine riss die Augen auf und schaute überrascht. Sein Herz machte einen großen Sprung und raste von diesem Zeitpunkt an. Die kalten Lippen des Vampirs jagten ihm einen Schauer nach dem anderen durch den Körper. “Yuki…”, hauchte Jasmine gegen die Lippen des anderen und sah ihn verträumt an. “Pass auf dich auf…”, flüsterte er und küsste Yuki erneut. Dann drehte er sich um und lief in die Scheune. Sein Herz schmerzte… Yuki machte sich auf den Weg zu Kamijo. Auch er hatte ein mulmiges Gefühl, denn es war doch irgendwo wage zu versuchen ihn zu täuschen. Er konnte nur hoffen, dass seine Fähigkeiten dafür reichten und Kamijo nichts merkte. Kamijo lag in seinem Zimmer auf dem Bett und hing in Gedanken bei Hizaki fest. Er vermisste ihn und er musste sich eingestehen, dass er mehr von Hizaki wollte als nur sein Blut… Zumindest wollte sein Herz das. Sein Leben schien eine seltsame Wendung zu nehmen… Sein bester Freund hatte sich gegen ihn gestellt, seine damalige Geliebte hatte seinen Mordversuch überlebt und sein Herz unterwarf sich einer sterblichen Prinzessin. “Kamijo!”, rief Yuki und trat ein. “Ich habe nachgedacht und was ich getan und gesagt hab, tut mir leid…” Er ging zögerlich ein paar Schritte auf ihn zu. “Ich finde nach so langer Zeit… sollten wir nicht einfach so auseinander gehen. Und ich weiß, dass mein Verhalten falsch war.” Langsam senkte er den Kopf und setzte sich zu Knien seines Meisters auf den Boden, als Zeichen seiner Loyalität. Kamijo sah Yuki nur aus den Augenwinkeln an und rührte sich nicht von der Stelle. Langsam regte sich sein Arm und streckte sich zu Yukis Kopf aus, um darüber zu streicheln. “Ich vergebe dir… Ich… kann dich auch irgendwo verstehen. Jasmine hat eine große Anziehungskraft… Sie ist… etwas Besonderes für dich, nicht wahr..?”, redete er mit schwacher Stimme. Yuki schluckte schwer und musste sich zusammennehmen. Er nickte langsam, sah ihn an und lächelte. “Mir… hat deine Nähe gefehlt.” “So..? Du hast mir auch gefehlt… Ich kann mit niemandem offen reden, wenn du nicht da bist… Aber… ich finde, du bist mir etwas schuldig…”, hauchte Kamijo und fuhr etwas grober mit seinen Fingern durch Yukis Haare. “Gib mir etwas von deinem… von Jasmines Blut!”, flüsterte er mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen. Er hatte schon viel zu lange kein Blut mehr getrunken, da er sich nach wie vor nicht an Hizakis Blut wagte… “Nun gut.”, bestätigte Yuki und grinste verrucht. Bereitwillig drapierte er sich für Kamijo aufs Bett, strich die Haare von seinem Hals weg und streckte diesen ein wenig. “Na los… komm..” Keine zwei Sekunden später hatte Kamijo seinen Mund weit aufgerissen und seine spitzen Zähne tief in Yukis Hals gegraben. Gierig sog er an dem Hals seines hübschen Freundes und stahl ihm einiges an Blut. Seine Finger krallten sich in Yukis Oberteil und er presste sich fest an den Schwarzhaarigen. Yuki keuchte leise und vergrub ebenfalls die Hände in dem Stoff von Kamijos Oberteil. “Uhhh, Kamijo…” Er reckte den Kopf noch etwas zur Seite und schluckte schwer, als Kamijo stärker sog. Sein eigener Verstand konnte Kamijo nicht mehr aufhalten. Er sog immer weiter und biss sich nur tiefer in Yukis Hals. Seine Finger schlüpften unter Yukis Shirt und kratzten über den Rücken. Yuki zitterte langsam unter der Lust und dem Schmerz, die sich gleichzeitig in ihm ausbreiteten. Doch langsam bekam er Angst. “Stopp!”, hauchte er mehr als dass er rief. “Bitte, hör auf!” Kamijo überhörte ihn bewusst. Yuki hatte es verdient noch ein wenig gequält zu werden… Außerdem erinnerte ihn das Blut an alte Zeiten. Dann gab er sich aber doch einen Ruck und löste sich widerwillig von Yuki. Seine Zunge leckte über die Wunde und er raunte in Yukis Ohr: “Du hast Jasmine öfters ausgesaugt, nicht wahr..? Dein Blut schmeckt nur nach ihm…” Erneut leckte seine Zunge langsam über die Wunde. Yuki keuchte schwer und hörte vorerst nicht auf zu zittern. Er ließ sich zur Seite ins Bett sinken und versuchte erstmal wieder zu Atem zu kommen. Er fühlte sich matt und leer und war kaum ansprechbar. Deshalb nickte er nur still. Kamijos Grinsen wurde breiter. “Gut… Mach ruhig weiter… So komme auch ich an sein Blut…”, hauchte er und zog Yuki langsam aus. Er mochte es nicht, wenn man mit schmutziger Kleidung ins Bett ging… “Ruh dich aus… Wir reden morgen weiter, Yuki.” “Ja”, entgegnete er knapp. Sofort fielen ihm die Augen zu und er fiel in einen unruhigen, halbherzigen Schlaf. Er schien wach zu sein, aber trotzdem zu schlafen. Er spürte wie sich der Mond neigte, die Sonne aufging und wieder verschwand. Wie sich die Personen in der Gaststätte unterhielten, hin und herliefen und es wieder ruhig wurde. Ihm war heiß und kalt abwechselnd und als er wieder halbwegs erwachte fühlte er sich immer noch schwach und matt. Er sah sich nach Kamijo um. Dieser lag neben Yuki auf der Seite, stützte seinen Kopf mit einer Hand ab und streichelte mit der anderen über Yukis Oberkörper. “Guten Abend… Angenehm geschlafen?”, hauchte er leicht grinsend und mit halb geschlossenen Augen. Grummelnd schüttelte er den Kopf und robbte zu Kamijo hinüber, um sich an ihn zu lehnen. Irgendwie hatte er ihm wirklich gefehlt. Immerhin war er jetzt auch schon über 30 Jahre sein Meister. “Mir geht’s nicht gut.”, flüsterte Yuki leise. “Natürlich nicht… Ich habe dich gestern fast restlos ausgesaugt…”, flüsterte Kamijo zurück und streichelte Yuki weiter. “Kann ich dich dennoch alleine lassen? Ich muss zur Prinzessin…” “So,so…”. Yuki grinste gespielt und fragte neugierig, “Was hast du denn vor mit ihr?” “Nicht das, was du denkst… Ich rühre sie nicht an. Wir werden wohl… so wie jedes Mal einen angenehmen Abend verbringen… Klingt ungewöhnlich aus meinem Mund, oder?”, erzählte Kamijo und setzte sich auf. Jetzt stutzte Yuki etwas. “Seit wann bist du denn so freundlich zu einem Menschen?” Er zog die Augenbraue hoch und sah seinen Freund an. “Hat diese Prinzessin dich etwa herumgekriegt?” “Herumgekriegt? Das klingt, als hätte sie um mich geworben… Nein… Ich kann dir nicht sagen wieso, aber sie ist mir wichtig und besonders für mich… So fühlte ich anfangs auch für Jasmine… Wer weiß, vielleicht hält es auch nicht lang.”, erklärte Kamijo und stand vom Bett auf, um sich anzuziehen. “Ahaa”, machte Yuki nur. “Ich glaub ich geh noch mal was,… essen!” Er stand ebenfalls auf und zog sich etwas über. Er sah Kamijo an und seufzte etwas. Er war unsicher, ob der Plan funktionieren würde, den sie gegen ihn vorhatten. Auf Kamijos Lippen schlich sich ein Grinsen. “Gut… aber sei vorsichtig, dass du Jasmine nicht völlig aussaugst…” Mit diesen Worten verließ er das Zimmer. Er war sich sicher, dass Yuki erneut Jasmine als Blutquelle nutzen würde. “Ts!” Er soll lieber aufpassen, dass er seine Prinzessin nicht aussaugte. Yuki machte sich auf den Weg zu der Scheune, in der Jasmine sich weiterhin versteckte. Es war spät und die Seherin schlief auf dem harten Strohboden. “Jasmine? Bist du hier?”, sagte er leise und suchte mit seinem Blick die Scheune ab. Die Seherin erwachte langsam aus ihrem Schlaf und streckte sich. Als sie Yuki sah, lächelte sie und schloss ihn in seine Arme. “Yuki!! Wie schön dich zu sehen… Ist alles in Ordnung mit dir?”, fragte Jasmine etwas verschlafen. “Ja, es ist alles in Ordnung ich bin nur etwas erledigt. Kamijo hat mich fast gänzlich ausgesaugt!!! Ich hab kaum noch Kraft und schrecklichen Hunger. Dürfte ich…. vielleicht…?” Jasmine bekam große Augen. “Er hat dich ausgesaugt?! Wieso das denn??? …Natürlich darfst du…”, sagte er und legte seinen Hals frei. “Aber dieses Mal hier…”, hauchte er dann. “Weiß nicht… um mich zu bestrafen oder so.” Er seufzte leise und beugte sich etwas über ihn. “Dort?”, er grinste verrucht und zeigte Jasmine die scharfen Zähne. “Das wird aber mehr wehtun als sonst… Bist du dir sicher?” “Ich habe Erfahrung damit… Tu es…”, flüsterte Jasmine grinsend und schloss die Augen langsam. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Yuki tat also wie ihm geheißen und strich vorsichtig mit den Fingerspitzen noch die letzten Haare zur Seite. Sein heißer Atem strich über Jasmines Hals, bevor die scharfen Zähne in das weiche Fleisch glitten. Jasmine stöhnte atemlos auf und krallte seine Finger in Yukis Rücken. Es tat weitaus mehr weh, da hatte der Vampir Recht, aber es war gleichzeitig auch durchaus angenehmer… Jasmine genoss es. Yuki strich ihm nebenbei zärtlich über die Arme und übers Gesicht, damit er sich nicht anspannte. Er genoss das Blut, das erneut in seinen Körper floss. Es schmeckte so besonders und süß, das Yuki gar nicht genug bekam. Jasmine wand sich leicht unter Yuki und keuchte immer wieder genießend auf. Der Biss eines Vampirs war inniger als ein Kuss, wenn man sich darauf einließ… Doch bald merkte Jasmine, wie ihm die Sinne schwanden, weswegen er flüsterte: “Yuki… Bitte… hör auf… Verzeih, ich kann… nicht mehr…” Yuki verstand und ließ von ihm ab. Dann zog er ihn leicht an sich und drückte sich an ihn. “Danke..”, wisperte er. Einige Zeit verging, wo er Jasmine einfach in den Armen lag und ihn streichelte. “Alles in Ordnung?” Er blickte ihm in die Augen und musste leicht lächeln. Jasmine nickte langsam und erwiderte das Lächeln müde. “Ja… Aber… ein Biss in den Hals ist weitaus anstrengender… Bleibst du bei mir, bis ich eingeschlafen bin?”, flüsterte er und schmiegte sich schwach an den Vampir. “Ja, wenn du das möchtest, gerne!” Er lächelte und drückte ihn ein wenig fester. Auch er schloss die Augen und genoss den Moment. “Ich… werde ab morgen wieder in der Stadt wohnen. Eine ältere Dame ist verstorben, ihr Haus steht leer und Teru hat für mich vereinbart, dass ich dort wohnen kann… Wirst du mich dort auch besuchen?”, fragte die Seherin und wurde immer müder. Yuki nickte. “Natürlich!” Währenddessen saß Hizaki abermals in seinem Zimmer im Schloss. Ein wenig aufgelöst hockte er in einer Ecke vor dem Kamin und starrte ins Feuer. Unangekündigt schlich Kamijo sich in das Zimmer und legte die Arme von hinten um die Prinzessin. “Mylady? Du siehst bedrückt aus… Was plagt dich?”, fragte der Vampir flüsternd. Zunächst erschrak Hizaki, doch dann lehnte er sich an seinen Tenshi und seufzte laut. “Ich habe Angst!”, wisperte er. “Mein Vater erzählte von Kriegen und Morden. Das benachbarte Königreich soll bereits gefallen sein.” Er sah zu Boden und schlang die Arme um Kamijos. “Ich habe Angst davor, dass etwas passiert und dass auch hier der Krieg ausbrechen könnte… Daran mag ich gar nicht denken…!” Er schüttelte leicht den Kopf und senkte ihn dann gen Boden. Kamijo schluckte schwer und sah die Prinzessin bemitleidend an. “Schwere Zeiten scheinen bevor zu stehen… Nun ist es umso wichtiger, dass du dich in Sicherheit wiegst! Als Tochter des Königshauses bist du einer größeren Gefahr ausgesetzt als andere…” Er dachte über das nach, was er sagte und schloss die Arme noch fester um Hizaki. “Verzeih, ich wollte dir keine Angst machen…”, seufzte er dann. “Ist schon in Ordnung. Ich bin mir dessen bewusst.” Hizaki schmiegte sich näher an ihn und sah ihn an. “Hoffentlich kommt es gar nicht erst soweit.” Kamijo nickte zustimmend. “Ja… Das hoffe ich auch! Ich bin mir sicher, dass die Abwehr dieses Landes stärker ist als des Nachbarlandes. Mach dir keine Sorgen! Und ich werde jeden Tag vorbeikommen und nach dir sehen…”, sagte er und lächelte die Prinzessin an. Seine Hand streichelte sanft über die Wange von Hizaki. Die Prinzessin lächelte ebenfalls. “Das freut mich”, sagte er leise, “Dann brauche ich keine Angst mehr zu haben…” “Nein…”, hauchte Kamijo und hob die Prinzessin vorsichtig hoch, um sie zum Bett zu tragen und dort sanft abzulegen. Anschließend beugte Kamijo sich über Hizaki und küsste ihn sanft. Dieser wurde leicht rot, erwiderte den Kuss vorsichtig und strich seinem Engel durch die langen Haare. “Ich bin so froh, dass du da bist!” Kamijo lächelte sanft. “Ich bin auch froh bei dir sein zu können…”, hauchte er und küsste Hizaki gieriger. Seine Finger öffneten Hizakis Mieder und strichen ihm dann die Kleidung vom Leib. Seine Lippen bahnten sich ihren Weg zu Hizakis Hals und küssten stürmisch die empfindliche Haut. Die Prinzessin legte den Kopf etwas zur Seite und keuchte leise. Aus halbgeschlossenen Augen sah er zu Kamijo und strich über das Gesicht. Dann schloss er die Augen und versuchte sich auf jede Berührung Kamijos zu konzentrieren. Es fühlte sich wundervoll an ihm so nah sein zu dürfen und er hoffte diesmal nicht wieder abrupt gestört zu werden. Auf solche Gedanken kam Kamijo gar nicht erst, ihm war es egal gewesen. Heute würde er sich nicht stören lassen, von niemandem… Hastig befreite auch er sich vom störenden Stoff und drückte seinen kalten Körper fest gegen Hizakis. Seine Lippen küssten jede erreichbare Stelle leidenschaftlich, bis er in Hizakis Ohr wisperte: “Hizaki… Dürfte ich von deinem Blut kosten…?” Ein wenig verwundert über diese Frage öffnete Hizaki die Augen und sah seinen Tenshi an. Dann nickte er zaghaft und lächelte ein wenig ängstlich. Seine Hände krallten sich ein wenig in die kalte Haut, er schloss die Augen wieder, neigte den Kopf zur Seite und legte den Hals von seinen Haaren frei. Kamijos Augen funkelten. Darauf hatte er so lange gewartet und sich zurück gehalten… Sein Mund öffnete sich weit und seine spitzen Zähne bohrten sich vorsichtig in Hizakis Haut, doch nach dem ersten Tropfen Blut biss er fester zu. Dieser Geschmack war atemberaubend! Gierig und hastig sog Kamijo an der Stelle und verlor die Kontrolle. Es war nicht seine Absicht gewesen Hizaki weh zu tun, aber das Blut schmeckte einfach zu gut, um vorsichtig und nur in kleinen Mengen davon zu kosten… Hizaki schrie auf und krallte sich fest in die Haut des anderen. Er schluckte schwer unter dem Schmerz, der sich von oben bis unten durch seinen Körper zog. Es gefiel ihm jedoch auch etwas und er gab sich Kamijo ohne Weiteres hin. Wie ein wildes Tier fiel Kamijo ungewollt über seine Prinzessin her und drang nun zusätzlich mit seiner ganzen Männlichkeit in ihn ein. Seine Finger zogen Hizakis Kopf an den Haaren nach hinten, während er ihm weiter das Blut aussaugte. Schnell hatte er überschüssige Energie, da er Yuki bereits gebissen hatte, doch die konnte er durch den Beischlaf mit Hizaki wieder ablegen… Er war nicht mehr Herr seiner Sinne und wollte diesen Körper unter ihm nur noch beherrschen und benutzen. Langsam aber sicher bekam Hizaki sichtlich Angst und versuchte sich von Kamijo zu lösen. Er keuchte schwer und stöhnte unter dem Tun des Anderen immer wieder auf. Schmerz und Lust schienen ein Wechselbad in ihm zu veranstalten und durchströmten jeden einzelnen Nerv in seinem Körper. Er selbst konnte nicht entscheiden ob nun Lust oder Schmerz überwog, aber es tat ihm gut Kamijo so nah bei sich zu spüren. Er schrie unentwegt auf und warf den Kopf nach hinten. Irgendwann jedoch gab sein Körper auf und er fiel geschwächt zur Seite. Als Kamijo bemerkte, dass Hizaki sich nicht mehr rührte, stieß er sich grob von ihm ab und ließ sich schwer atmend auf die andere Seite des Bettes fallen. Er bereute seine Tat sofort und legte eine Hand an Hizakis Wunde, sodass sie verschwand. “Verzeih mir…”, flüsterte er und zog sich schnell an, um dann zu gehen. Am nächsten Tag richtete Jasmine seine neue Bleibe ein wenig gemütlicher ein und lief angespannt durch sein Zimmer. Er hatte wieder ein sehr ungutes Gefühl, welches ihn sichtlich besorgte. // Was ist nur los…? //, fragte er sich und entschied sich dazu einen Spaziergang zu machen. Er lief durch die Stadt zum Kirchplatz, wo sich selten Menschen befanden und versuchte etwas abzuschalten. Plötzlich sah er eine riesige Schar von großen schwarzen Vögeln die Kreischend über die Stadt hinweg flogen. Jasmine starrte mit großen Augen zu ihnen auf und schluckte schwer. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in seiner Brust breit und er sank auf die Knie. // Das hat nichts Gutes zu bedeuten!! Oh nein… Oh nein!! // Im Schloss war schon den ganzen Tag ein unruhiges Treiben. Niemand hatte an diesem Morgen auch nur ein Wort mit der Prinzessin gewechselt, deshalb war sie froh Teru nach kurzer Zeit in ihrem Zimmer zu finden. “Wo wart Ihr? Ich habe mir Sorgen gemacht!”, sagte er kaum dass Hizaki wieder in sein Zimmer trat. “Tut mir leid. Ich bin ein wenig durchs Schloss gelaufen. Mir geht es nicht besonders gut…” Die vergangene Nacht setzte Hizaki sehr zu und er war durcheinander. Sein Körper hatte sich auch noch nicht ganz wieder von dem Schmerz erholt und er ließ sich erschöpft auf sein Bett nieder sinken. Teru strich zaghaft über die langen blonden Haare und seufzte. “Was habt Ihr denn? Kann ich irgendwas für Euch tun?” “Nein, ich denke nicht, tut mir leid.” Er schmiegte sich an die warme Hand von Teru und spürte, wie sich ein Knoten in seiner Brust bildete und unaufhörlich pochte. “Hattest du schon mal… Liebeskummer, Teru?” Teru bekam große Augen bei dieser Frage und sah die Prinzessin verwirrt an. Nach kurzem Zögern antwortete er aber. “Also,… in gewisser Weise schon.”, er lächelte leicht, “Es ist nicht leicht zu erklären. Ja, hatte ich und … habe ich noch immer, denke ich. Aber ich kann es nicht ändern…und ich weiß, es ist gut so!” Er sah Hizaki an und lächelte, dann ließ er von ihm ab und stand auf. Hizaki sah ihm nach. Er war froh mit diesem Gefühl nicht alleine zu sein und auch, dass Teru ihn zu verstehen schien. Yuki war auf der Suche nach Jasmine, als er ihn weder in der Scheune, noch in seiner neuen Unterkunft finden konnte. Er versuchte mit Hilfe seiner verschärften Sinne herauszufinden, wo Jasmine sich befinden könnte und nach kurzer Zeit fand er ihn schließlich. Jasmine sah Yuki von weitem und ging auf ihn zu. Seine Arme schlangen sich um den kühlen Körper des Vampirs. “Yuki… Ich bin so froh, dass du da bist… Ich habe ein ungutes Gefühl! Es ist so schrecklich… Spürst du auch irgendetwas..??”, fragte die Seherin. Er nickte langsam. “Ich spüre es auch… irgendwas bahnt sich an. Selbst die Tiere sind unruhig.” “Ja, ich weiß… Aber ich weiß nicht was sich anbahnt! Es bedrückt mich fürchterlich… Kannst du… heute Nacht bei mir bleiben? Bitte…”, flehte Jasmine regelrecht und schloss die Arme fester um Yuki. Sein Blick traf den von Yuki. “Nein, tut mir leid.”, flüsterte er leise. “So gerne ich es auch wollte, es geht nicht. Ich befürchte Kamijo schöpft ansonsten schnell Verdacht.” Jasmine senkte resignierend den Kopf und seufzte. “Mh… Das dürfen wir natürlich nicht riskieren… Ach Yuki…” Ängstlich klammerte sich die Seherin an den Vampir. “Ich hoffe auf eine baldige Vision, die mir mehr Wissen verschafft… Es macht mich wahnsinnig!” Er zog Jasmine noch näher an sich und strich ihm mit den Handflächen beruhigend über den Rücken. “Pass auf dich auf, ja? Ich hoffe, dass ich so bald wie möglich wieder bei dir sein kann!” “Ist gut… Bitte lass mich nicht zu lang allein…”, wisperte Jasmine und löste sich langsam von Yuki. Er lächelte zaghaft und küsste ihn vorsichtig. “Pass du ebenfalls auf dich auf…”, sagte er noch und machte sich auf den Weg zu seiner Bleibe. Sein ungutes Gefühl blieb. Kamijo war währenddessen in dem Gasthaus und wartete auf Yuki. Er lag unruhig in seinem Bett und wartete auf den nächsten Sonnenuntergang. Er fand es unverzeihlich, dass er so sehr die Kontrolle verloren hatte… Wenig später trat Yuki ein und machte ein paar Schritte auf ihn zu. “Hey! Ich bin wieder zurück!” Er musterte ihn einen Moment. “Ist alles in Ordnung bei dir? Du siehst nicht gut aus.” “Ich… habe die Kontrolle verloren… Die Prinzessin hat das köstlichste Blut der Welt, ich sage es dir, Yuki!! Ich konnte kaum aufhören… Es hat mich rasend gemacht! …Und ich wollte nur davon kosten… Ich bin ein Monster, Yuki…”, redete Kamijo schwach und erhob sich vom Bett. “…Aber vielleicht ist das ein guter Zeitpunkt… Wir müssen von hier verschwinden, packe deine Sachen, Yuki.”, sagte er und trank einen Schluck Wein, den er sich geklaut hatte. “WAS?”, entfuhr es Yuki plötzlich, “Aber… ich meine, es ist doch nichts passiert …oder doch? Wir können doch jetzt nicht einfach verschwinden. Dir … dir liegt doch was an dieser Prinzessin oder? Überleg es dir noch mal!!!” Sein Herz schlug schnell. Kamijo brachte alles durcheinander und wenn das so weiter ginge, dann würde er den Plan zunichte machen, dachte Yuki und schluckte. Andererseits verstand er Kamijos Gefühle hinsichtlich seiner Tat. Er wusste zwar nicht, was zwischen ihm und der Prinzessin tatsächlich vorgefallen war, aber er erinnerte sich an sein eigenes Erlebnis in der Vergangenheit und daran, dass er ebenfalls alles hinter sich gelassen hatte und geflüchtet war. Er seufzte tief. Das war alles nicht mehr so einfach, wie er am Anfang gedacht hätte. Hinzu kamen noch seine plötzlichen Gefühle für Jasmine, den er auf keinen Fall verlassen wollte, vor allem nicht jetzt, wo sich etwas anzubahnen schien. “Ich hege große Gefühle für die Prinzessin, aber das spielt keine Rolle. Es hätte so oder so keinerlei Zukunft… Es ist besser für sie… und für mich. Außerdem erzählte sie von Krieg… Das Nachbarland scheint bereits gefallen zu sein. Hier ist kein Platz mehr für uns, Yuki.”, erzählte Kamijo, während seine Trübheit in der Stimme deutlich zu hören war. Yuki schluckte schwer… Er wusste, dass Kamijo recht hatte und er wusste auch, dass Vampire niemals wirklich mit Menschen zusammenleben könnten. Er war schon viel zu weit gegangen… Sein Herz demonstrierte heftig, doch diesmal schien seine Loyalität Kamijo gegenüber zu überwiegen. “In Ordnung.”, sagte er leise. “Ich verstehe dich. Lass uns heute Nacht aufbrechen, ja?” Kamijo nickte und packte seine Sachen. Jasmine wurde in der Nacht von heftigen Albträumen geplagt, die ihn aus dem Schlaf rissen. Sein Körper war schweißgebadet und er atmete schwer. // Was… war das für ein Traum?? // Er stand umgehend auf und zog sich an. Er sah Hizaki in seinem Traum, hörte wie er schrie und weinte. Alles andere war verschwommen. Kaum, dass er das Haus verlassen hatte, fiel er zu Boden, da nicht weit weg eine heftige Erschütterung und ein lauter Knall zu hören war. Die feindliche Armee griff die Stadt an und bombardierte sie mit Kanonen. Erschrocken blickte Jasmine auf und starrte auf ein brennendes Haus. “Oh nein!!”, wimmerte er ängstlich und stand mit wackeligen Beinen auf. Die ganze Stadt geriet in Panik und alles verließ ängstlich die Häuser. Frauen und Kinder rannten schreiend über den Marktplatz, während die Stadt von der Armee gestürmt wurde. “Hizaki!!! Wach auf!” Die Prinzessin, die den ganzen Tag über im Bett geblieben war, öffnete verschlafen die Augen. “Hizaki! Wir müssen fliehen! Schnell… Komm mit mir!” Teru nahm Hizakis Hand und zog ihn aus dem Bett. Noch etwas schlaftrunken fragte dieser: “Was…ist passiert Teru? Wieso müssen wir weg…?” “Es ist Krieg, Prinzessin. Alles ist außer Kontrolle geraten. Wir müssen sehen, dass wir uns irgendwie in Sicherheit bringen! Niemand war auf diesen Angriff wirklich vorbereitet! Die meisten Leute haben das Schloss bereits verlassen. Wir sollten uns beeilen!” Sie liefen die schmalen Gänge entlang durch das Schloss und versuchten über einen abgelegenen Flur ins Freie zu gelangen. Plötzlich brach die Wand vor ihnen weg und ein heftiger Stoß zwang Teru und Hizaki in die Knie. Eine Kanonkugel war in die Schlossmauer gedrungen. “Bist du verletzt?”, fragte Hizaki mit zittriger Stimme zu Teru. Dieser reagierte nicht mehr, sondern lag reglos am Boden. “Teru??” Yuki sah nach draußen. “Wir sollten uns lieber ranhalten… Das sieht nicht gut aus…” Kamijo ließ alles stehen und liegen und eilte zum Fenster. Geschockt erblickte das weiter entfernte brennende Schloss. “Verdammt!!!”, fluchte er und rannte zur Tür. “Yuki! Wir müssen zur Stadt! Ich wollte gehen, aber ich wollte keine tote Prinzessin zurücklassen!! Beeil dich!” Jasmine versteckte sich in einer Seitengasse und atmete schwer. Er hatte Todesangst, die Stadt stand bereits fast gänzlich in Flammen gehüllt. Plötzlich wurde er von einem feindlichen Soldaten entdeckt, der auf ihn zustürmte. Jasmine rannte davon, landete aber in einer Sackgasse. Panisch drehte er sich um. “Nein… Nein!!”, wimmerte er ängstlich und kreischte laut auf, als vor seinen Füßen brennendes Holz eines Balkons landete. Er war eingeschlossen. Der Soldat blieb vor den Flammen stehen, nahm dann aber Reißaus, da es ihm zu gefährlich wurde. “Nein!! Bleibt stehen!!! Bitte helft mir!, rief Jasmine ihm nach und kauerte sich in einer Ecke zusammen. Er weinte und wusste nicht, was er tun sollte. Verzweifelt versuchte Hizaki Teru wach zu bekommen, doch alle seine Versuche waren vergebens. Mit aller Kraft zerrte er ihn zumindest in eine sichere Ecke des Schlosses, die von den feindlichen Kanonen schwer erreichbar war. “Warte hier…”, flüsterte Hizaki und Tränen strömten über sein Gesicht. “Ich werde Hilfe holen!” Er stand auf und lief den Weg zurück, von dem er gekommen war. Niemand war zu sehen, alle schienen das Schloss bereits verlassen zu haben, wie Teru sagte. “Verdammt!”, fluchte Hizaki und rannte weiter die Flure entlang. “Hallo?…. Hallo? Ist da jemand? Ich brauche Hil-…” Plötzlich wurde er gepackt und um eine Ecke herum in einen Nebengang gezogen. Erschrocken riss er die Augen auf und schluckte schwer, als er in das feindliche Paar Augen starrte, was ihn finster musterte. Seine Sinne schwanden und er fiel zu Boden. Yuki und Kamijo durchstreiften in der Zwischenzeit die Stadt und musterten die Menschenmassen, die panisch an ihnen vorbei strömten. “Sie ist nicht hier!”, rief Yuki Kamijo zu und rannte weiter, “Jasmine auch nicht… Es wird besser sein, wenn wir uns trennen, dann sind wir mit Sicherheit schneller!” Sogleich lief er in eine Gasse fernab des Hauptweges. Angst umschloss sein Herz und er versuchte verzweifelt eine Spur von Jasmine zu finden. Doch das Feuer und die vielen Menschen raubten ihm die Sicht und seine Sinne waren längst nicht ausgeprägt genug, um Jasmine zwischen diesen vielen Einflüssen ausfindig zu machen. Außerdem setzte ihm das Feuer sichtlich zu, denn dies konnte selbst einen Vampir wie ihn das Leben kosten. Plötzlich hörte er Jasmines Stimme aus der Ferne und folgte ihr. “JASMINE? Wo bist du???” Kamijo konnte sich genauso wenig konzentrieren wie Yuki und hatte Probleme Hizaki ausfindig zu machen. Er blieb auf der Stelle stehen, ließ alles und jeden an sich vorbeiziehen und lauschte seinen Sinnen. Nach einer Weile riss er seine Augen auf und stürmte zum Schloss. Feindliche Soldaten versuchten ihn aufzuhalten, doch er fegte wie ein Sturm durch die Menschenmassen und brachte mit Leichtigkeit die Soldaten zur Strecke. Er spürte, dass Hizaki sich in Gefahr befand und eilte weiter zum Schloss. Auch dort brannte es mittlerweile Lichterloh und auch hier befanden sich Soldaten, die das Königshaus gestürmt hatten. Unaufhaltbar zog Kamijo an ihnen vorbei, doch er wurde schwer verwundet und musste pausieren. Seine Wunden heilten zwar schnell von selbst, doch der Blutverlust machte ihm zu schaffen. // Hizaki… Halt durch!!! //, dachte er sich und sank keuchend auf die Knie. Jasmine lehnte sich panisch an die Mauer hinter ihm. Das Feuer wurde größer und breitete sich immer weiter aus. Es dauerte nicht mehr lang, bis der starke Rauch ihm zu schaffen machte und ihn zu Boden fallen ließ. Keuchend und hustend kauerte er sich zusammen und betete, dass er diese Katastrophe überleben würde. Wie aus dem nichts trat Yuki plötzlich durch die Flammen auf ihn zu. Er nahm ihn fest in die Arme und sah ihn aus leeren Augen an. Das Feuer hatte seinem Körper schwer zugesetzt und es war nur noch der Wille Jasmine zu retten, der ihn bei Sinnen und Kräften hielt. “Halt durch! Gleich hast du es geschafft!”, hauchte er atemlos in das Ohr der jungen Seherin und nahm sie auf die Arme. Schützend beugte er sich etwas über sie und lief so schnell durch die Flammen, dass sie ihr nichts anhaben konnten. Etwas entfernt am Rande der Stadt fiel er dann jedoch auf die Knie. Er war endgültig am Ende seiner Kräfte. Vier feindliche Soldaten stürzten sich auf Kamijo und versuchten ihn mit Schwertern zur Strecke zu bringen. Der Vampir hatte schwer zu kämpfen, sich die Soldaten vom Leibe zu halten, doch mit viel Kraftaufwand schaffte er es. Er keuchte schwer und rang nach Luft. Seine Sinne ließen ihn Hizaki orten und er folgte der Spur, bis er vor Hizaki zusammenbrach. Er versuchte gegen die Ohnmacht anzukämpfen und sah aus einem blutverschmierten Gesicht zu Hizaki auf. “Hizaki…! Hizaki, ich… ich bin hier!”, keuchte er und streckte seine Hand nach Hizaki aus. Die Prinzessin schluckte schwer und versuchte auf zitternden Knien zu ihrem Tenshi zu rutschen. Hände und Füße waren gefesselt und sie konnte sich nicht besonders gut bewegen. //Kamijo!! // Verzweifelt rüttelte er mit den Händen an seinen Fesseln, um Kamijo berühren und ihm helfen zu können, doch es gelang ihm nicht. Langsam aber sicher wurde es immer heißer und der Rauch im Raum immer dichter. Hizaki ließ sich neben seinen Engel sinken und schmiegte sich vorsichtig an ihn. // Gomen, Tenshi….// Kamijo biss die Zähne zusammen und sammelte seine gesamte Kraft, um Hizaki zu befreien und auf Händen zu tragen. Er rannte zum Balkon und sprang von diesem herunter. Wäre er bei vollen Kräften gewesen, wäre die Landung wohl sanfter gewesen, doch leider fiel sie relativ hart aus. Er legte Hizaki auf den Boden und kauerte sich dann schwer atmend vor ihm zusammen. “Ahh… Hizaki…!! Wo… wo ist Teru…?”, keuchte er dann und sah die Prinzessin erschöpft an. Aus glasigen Augen sah Hizaki ihn an: “Im Schloss…beim…beim unterirdischen Gang… ich wollte..Hilfe holen…” Er krallte sich mit einer Hand fest an Kamijos Arm. “Verdammt…!!”, fluchte Kamijo und stand wackelig auf. “Bleib hier und warte auf mich! Ich komme gleich wieder, ich hole Teru da raus! Versteck dich dort im Gebüsch.”, wies er Hizaki an und küsste ihn kurz. Anschließend stürmte er erneut das Schloss. Jasmine kam nach einer Weile schwer hustend und keuchend wieder zu Bewusstsein. Als er neben sich Yuki liegen sah, weiteten sich seine Augen. // Yuki!!! // Er zog ihn auf seinen Schoß und schlang die Arme fest um ihn. Aus seinen Augen strömten Tränen. Er bemerkte einige verbrannte Stellen an Yukis Haut und hickste nur noch mehr deswegen. “Yuki!! Bitte wach auf…! Wach auf…”, wimmerte er. Angesprochener war schon lange nicht mehr bei Bewusstsein und er sollte dies auch so schnell nicht wiedererlangen. Das Feuer hatte seinem Körper stark geschadet und seine Kräfte konnten sich aufgrund der Wunden nicht mehr von alleine regenerieren. Kamijo rannte durch das brennende Schloss. Die feindlichen Soldaten hatten es mittlerweile verlassen, da es zu sehr in Flammen stand. “TERU!!”, rief er und hielt sich den Unterarm vor den Mund, da es wegen dem Rauch schwer wurde zu atmen. Das Feuer machte ihn nervös, er konnte sich nicht auf seine geschärften Sinne verlassen. “Teru!!”, kam es erneut aus seiner Kehle, doch dieses Mal leiser und stärker keuchend. Er rannte und rannte und versuchte den unterirdischen Gang zu finden, in dem Teru sich befinden sollte. Irgendwann kam er bei einer steinernen Treppe an und rannte diese herunter. Und tatsächlich: Er fand Teru. “Teru!! Komm schnell, wir müssen von hier weg!”, sagte Kamijo aufgeregt und hockte sich zu ihm herunter. Teru, dessen klaffende Wunden immer noch bluteten, sah aus kaum geöffneten Augen zu Kamijo auf. Sein Atem ging schwer und er schüttelte leicht den Kopf. “Ich kann nicht mehr..” “Du musst!!”, entgegnete Kamijo und hob Teru auf seinen Rücken. “Halt dich fest! Und denk an die Prinzessin, ich habe sie wegen dir ganz allein gelassen!”, sagte er angespannt vor Erschöpfung und versuchte dem Gang zu folgen in der Hoffnung, dass er nach draußen führte. “Wo führt dieser Gang hin??”, fragte Kamijo Teru, um ihn wach zu halten. “Zum Ostflügel und wenn Ihr die Treppe am Ende dieser Gänge hinaufkommt, gelangt Ihr zum Seitenausgang.” Teru wunderte sich über die Hilfe des Vampirs. War sein Eindruck von ihm vielleicht doch falsch gewesen? “Gut! Wir schaffen das!”, sagte Kamijo und musste sich stark zusammenreißen nicht das Bewusstsein zu verlieren. Er nahm seine ganze Kraft zusammen Teru bis zur Prinzessin zu tragen. Er war heilfroh zu sehen, dass es ihr gut ging… Keuchend brach er zusammen und ließ Teru und sich einfach auf den Boden fallen. Die Prinzessin taumelte zu den beiden hinüber und nahm sie in die Arme. “Ich bin so froh, dass euch nichts passiert ist!”, schluchzte sie aufgelöst und klammerte sich an Kamijo und Teru. Sein Leibwächter streichelte vorsichtig über Hizakis Wange. “Alles in Ordnung bei dir ?”, fragte er mit leiser Stimme. Hizaki nickte und lies nun endlich entkräftet die Augenlider sinken und seufzte. Kamijo blieb längere Zeit reglos auf dem Boden liegen und wartete darauf, dass sein Körper sich wieder regenerierte. Sein Atem war schwer und ihm schoss alles mögliche durch den Kopf. “..Yuki!!”, kam es irgendwann über seine Lippen und er setzte sich auf. “Ich… ich muss in die Stadt zurück! Yuki ist dort noch irgendwo! Seid ihr hier sicher?”, fragte er und sah zwischen Hizaki und Teru aufgeregt hin und her. Teru nickte daraufhin. “Ja! Vielen Dank …für alles …” Er senkte etwas den Kopf und sah Kamijo nicht an. Hizaki klammerte sich kraftlos mit einer Hand an Kamijo und hauchte: “Nicht gehen….bitte… bitte..” Tränen liefen über sein Gesicht. Er hatte schreckliche Angst Kamijo doch noch zu verlieren, denn er wusste genau, selbst Vampire haben eine Grenze ihrer Kraft… Teru zog ihn ein wenig zurück. “Shh, alles wird gut, Prinzessin! Bitte beeilt Euch! Und passt gut auf Euch auf!” Er lächelte Kamijo zaghaft an und streichelte Hizaki weiterhin beruhigend über den Kopf. Kamijo nickte, ebenfalls leicht lächelnd und legte seine Hand an Hizakis Wange. “Ich komme zurück… Versprochen!”, flüsterte er und rannte zur Stadt. Er vertraute Teru, dass er nun auf die Prinzessin Acht geben würde. Vor der Stadt schien die Verteidigung des Landes sich einen harten Kampf mit der feindlichen Armee zu liefern. // Endlich schlagen sie zurück! //, dachte sich Kamijo und konzentrierte sich. Er hörte eine Stimme… Sie schien nicht weit weg. Und sie weinte immer wieder… Yukis Namen! Kamijo folgte dem, was er hörte und fand Jasmine und Yuki. “Was ist geschehen?? Ist er…?!”, fragte Kamijo aufgeregt und hockte sich zu Jasmine und Yuki herunter. Kapitel 7: ZWISCHENINFO ----------------------- Ich wollte allen, die diese FF lesen danken!!! Und Bescheid geben, dass ein Teil der FF leider verloren gegangen ist und ich deshalb nicht weiter hochladen kann, bevor ich es nicht neu weitergeschrieben habe, doch dass kann einige Zeit dauern! Trotzdem hoffe ich, dass ihr weiterhin Spaß daran habt diese FF zu lesen und sie auch weiterhin verfolgen werdet! Ich danke euch! Hizaki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)