History of the Other Side von abgemeldet (~Versailles~) ================================================================================ Kapitel 3: †Chapitre trois† --------------------------- Kamijo saß währenddessen in einer Taverne und langweilte sich. Er hatte sich bereits aus Desinteresse von Yuki getrennt, als Jasmine in Schwierigkeiten geriet und wartete nun auf seinen Freund. Ohne ihn zu sehen, spürte er, dass er auf ihn zukam und fragte: “…Wo bist du ge-…” Er beendete seinen Satz nicht, stand plötzlich blitzschnell auf und drückte Yuki mit gefährlich funkelnden Augen gegen die Wand. Seine Hand drückte Yukis Wangenknochen zusammen und presste seinen Hinterkopf gegen die Wand. “Dieser Geruch… Du hast jemanden gebissen…!”, zischelte Kamijo gefährlich und drückte Yukis Kopf fester gegen die Wand. Ein wenig erschrocken sah Yuki Kamijo an und wandte den Blick zur Seite. “Ja,… das hab ich. Ich… hatte Hunger.” Er schluckte schwer und wusste nicht wie er Kamijos Verhalten deuten sollte. “Was regst du dich denn so auf?” Kamijo hielt Yuki noch einen Moment so fest und knurrte leise. Er biss in Yukis Unterlippe und zog leicht daran. “Vergiss es…”, zischelte er und ließ von ihm ab. “Hey, ihr da! Keinen Ärger in meiner Taverne!”, rief der Wirt erzürnt und blickte Kamijo und Yuki wütend an. Kamijo ließ sich auf einen Stuhl fallen und trank einen großen Schluck Wein, während seine Augenbrauen dicht zusammen geschoben waren. Er kannte den Geruch… Er kannte den Geschmack von dem Blut, welches über Yukis Lippen geflossen war. Nichts kannte er besser als das… Spät in der Nacht erreichte Jasmine endlich wieder die Tore des Schlosses. Teru sah ihn und eilte von Weitem auf ihn zu. Er wollte es zwar nicht zugeben, aber er hatte sich mittlerweile ernsthaft Sorgen gemacht, da die Seherin sonst recht zeitig wieder zum Schloss zurückkehrte. “Jasmine!”, rief er ihr zu, “Ist alles in Ordnung? Ich hatte meine Bedenken, da ihr noch so spät unterwegs wart! Habt ihr nichts von dem Mord in der Stadt gehört? Ihr solltet vorsichtiger sein!” Jasmine realisierte erst spät, dass jemand mit ihm redete und noch später, was überhaupt gesagt wurde. “W-…Was?”, murmelte er verwirrt und sah Teru müde an. Er versteckte unauffällig sein verwundetes Handgelenk hinter seiner anderen Hand. “Ich bin müde… Ich möchte zu Bett gehen. Geht es der Prinzessin gut?” “Ja es ist alles in Ordnung mit ihr! Sie ist in ihrem Gemach und schläft bereits…hoffe ich.” Letzteres murmelte er nur noch. “Wartet, ich bringe Euch auf Euer Zimmer. Ich habe etwas Essen und Wasser hineinbringen lassen, da ich annahm Ihr hättet noch nichts gegessen.” Er sah Jasmine an und seine Sorgen wurden nur noch größer. Er seufzte. “Kommt jetzt, Ihr seht wirklich erschöpft aus.” Jasmine lächelte erschöpft. “Habt Dank… Ihr scheint mir endlich zu trauen… Das freut mich! Nun gut… Dann bringt mich auf mein Gemach.”, sagte er und lief mit Teru die Treppen nach oben. Zur selben Zeit trieb Kamijo im Schlossgarten sein Unwesen. Er hielt es nicht mehr aus… Er musste diesem vertrautem Geruch und Geschmack folgen, sodass ihn seine Instinkte bis hin zum Schloss führten. “Wieso hier..?”, fragte er sich leise und schaute nach oben. In Hizakis Gemach brannte noch Licht und Kamijos Neugierde trieb ihn dazu mit Leichtigkeit an den Efeuranken hoch auf den Balkon zu klettern. Dort schlich er zum Fenster und versuchte durch den kleinen offenen Spalt der eigentlich geschlossenen Vorhänge etwas sehen zu können. …Wer war diese Person? Es war zumindest nicht die, die er suchte. Hizaki konnte einfach nicht schlafen. Er lief in dem großen, warmen Gemach, dass nur durch den Kamin und einige Kerzen erhellt war, auf und ab und spielte mit dem Gedanken noch mal nach draußen zu gehen. Aber wie sollte er das schaffen ohne Teru oder einem der anderen Wächter aufzufallen? Also begrub er seine Gedanken und öffnete die Balkontür, um wenigstens noch etwas von der klaren Nachtluft schnappen zu können. Ein kurzer Schrei entrann seiner Kehle, bis ein paar kühle Hände ihn schnappten und ihm den Mund zu hielten. “Ssshh… Verzeiht, es war nicht meine Absicht Euch zu erschrecken. Aber solltet Ihr nicht schon längst schlafen, meine Liebe?”, flüsterte Kamijo und lief ohne seinen Griff von Hizaki zu lösen mit ihm in sein Gemach. Er schloss mit dem Fuß die Tür und fragte flüsternd: “…Kann ich meine Hände von Euch lösen, ohne dass Ihr weiter schreit? Ich bleibe auch nicht lange, ich bin nur…auf der Suche nach jemandem…” Hizaki nickte kurz und sah den Fremden aus ängstlichen Augen an. “Wen…wen sucht ihr denn?”, hauchte er leise. Das Auftreten des Fremden faszinierte ihn. Aus irgendeinem Grund fühlte Hizaki sich wie gefesselt, wie magisch angezogen von seinen Augen und seinem Blick. Mit leicht offenem Mund schaute er ihn an und wartete seine Antwort ab. “Nun… eine junge Wahrsagerin… Ich halte es für unwahrscheinlich, dass sie sich bei Euch in diesen hohen Gemächern befindet, aber… meine Spur trieb mich hier hin. Sehr ungehobelt von mir einfach so hier herein zu platzen, verzeiht, aber anders hätte man mich wahrscheinlich nicht hier her kommen lassen…”, sagte Kamijo und lief etwas durch den Raum. “Wirklich sehr gemütliches Ambiente…” Bei seinen letzten Worten lächelte Hizaki ein wenig, wurde aber schnell wieder ernst. Was wollte dieser Mann von Jasmine? “Eine Wahrsagerin?”, sagte er gespielt fragend, “Mhh also, davon weiß ich jetzt nichts. Was wollt Ihr denn von ihr? Glaubt ihr etwa an Hexerei?”, Hizaki kicherte etwas. “Und ich dachte schon es käme endlich mal jemand zur Unterhaltung zu mir.” Er seufzte etwas. Was redete er denn da? “Manchmal ist das Leben wirklich eintönig…” “Wohl wahr, Mylady… Wohl wahr.”, seufzte Kamijo und drehte sich zu Hizaki um. “Also hatte ich Recht und sie ist nicht hier… Hm…” Er wunderte sich darüber. Sollten ihn seine Vampirsinne zum ersten Mal getäuscht haben? “Hört zu, Mylady… Sollte diese Frau hier einmal erscheinen…” Er ging auf die Knie und nahm Hizakis Hand, küsste sie mit seinen kalten Lippen. “…dann erzählt ihr bitte nicht von mir. Mein Interesse bestand nur darin zu wissen, ob sie in dieser Stadt ist oder nicht. Nichts weiter… Kann es unser Geheimnis bleiben, dass ich hier war, Mylady?”, hauchte er zu Hizaki auf und sah ihn aus halb geschlossenen Augen an. Hizaki errötete leicht. “Ja… natürlich!”, entgegnete er ihm und lächelte zaghaft. Der Charme des Fremden brachte ihn vollkommen durcheinander, also fragte er aus heiterem Himmel: “Kann ich Euch wieder sehen?… Ich…ich meine….”, er schluckte kurz und versuchte sich wieder zu fassen, “Seid Ihr aus der Stadt oder vielleicht öfter hier?” Er zog seine Hand, die mittlerweile zitterte, zaghaft zurück. Ihm war sein Verhalten nun mehr als peinlich und er wandte sein Gesicht etwas gen Boden. Kamijo konnte ein Grinsen nicht verkneifen. Es war ihm bewusst, was er für eine Wirkung auf die Prinzessin hatte. Langsam erhob er sich wieder und lächelte: “…Macht Ihr das immer so mit Leuten, die in Euer Gemach einbrechen? Nun denn… Ich denke, Ihr solltet mich nicht wieder sehen wollen. Ich passe nicht in Eure Kreise, aber sehr schmeichelhaft von Euch, vielen Dank.” Er lief zur Balkontür. “Aber…”, fing er an und grinste dann zu Hizaki. “Ich bin noch etwas länger in der Stadt…” Hizaki lächelte zurück und fühlte sich auf einen Schlag besser. Er seufzte wohlig und sah dem Fremden nach. Das war wirklich eine außergewöhnliche Begegnung, dachte er bei sich und ging wieder in sein Gemach. Dort ließ er sich in die weiche Fülle seines Bettes fallen und träumte einige zeit vor sich hin. Dann fiel ihm ein, dass der Fremde ja nach Jasmine gefragt hatte, aber um diese Uhrzeit konnte er ihn bestimmt nicht mehr einfach so überfallen. Also vertagte er das auf den nächsten Morgen. Jasmine schlief lange Zeit und war kaum aus dem Bett zu bekommen. Irgendwann plagte ihn aber der Hunger und er war gezwungen aufzustehen. Etwas zerzaust und zerstreut lief er durch die langen Flure zum Speisesaal und ließ sich von einer Dienstmagd das Frühstück bringen. “Ihr seid spät dran, die Königsfamilie hat bereits gefrühstückt…”, lächelte die Magd etwas bemitleidend und schenkte Tee ein. “Ach… Das macht mir nichts. Ich bin heute sowieso lieber allein, denke ich… Vielen Dank, du kannst nun gehen.”, seufzte Jasmine und stützte seinen Kopf mit der Hand ab. Wenig später tauchte Hizaki im Saal auf und suchte nach Jasmine, den er auch recht bald fand. “Guten Morgen!”, sagte er leise und lächelte etwas, “Habt Ihr gut geschlafen?” Keine zwei Sekunden später hätte Hizaki sich für diese Frage ohrfeigen können, denn es war wirklich nicht zu übersehen wie müde und erschöpft die junge Seherin aussah. Er schluckte etwas, wartete trotzdem die Antwort ab und lächelte weiterhin. “Ihr habt einen biederen Humor, meine Prinzessin…”, seufzte Jasmine und trank weiter von seinem Tee. “Nein, ich habe leider nicht gut geschlafen… Gestern traf ich seltsame Leute, die mich unruhig in meinen Gedanken schlecht schlafen ließen…” Jasmine drehte den Kopf zur Seite und seufzte. Die Seherin musste an Yuki denken… “Seltsame Leute? Oh, …dann haben wir etwas gemein.”, murmelte Hizaki mehr oder weniger zu sich selbst. “Ich traf auch jemanden. Er hat nach Euch verlangt, aber ich erzählte ihm, dass ich von Euerm Aufenthalt nichts wüsste…” Er sah ihn etwas entschuldigend an. “Ich hoffe, das war in eurem Interesse.” Jasmine verschluckte sich an seinem Tee. Die erste Person, die ihm in den Sinn kam, war Yuki. “Hatte diese Person leuchtende Augen und eine… wie soll ich sagen… ungewöhnliche Ausstrahlung?? Dann war es gut, dass Ihr für mich gelogen habt!”, sagte sie aufgeregt. “JA!”, erwiderte Hizaki und bekam große Augen. “Aber, was ist denn mit ihm, ich meine… führt er denn irgendwas im Schilde? Ist er vielleicht sogar gefährlich?” Hizakis Herz machte einen Satz und hörte nicht mehr auf gegen seine Brust zu schlagen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der freundliche Fremde der Seherin wirklich etwas Böses wollte. Jasmine beugte sich mit ernstem Blick zu Hizaki vor und erklärte leise: “Er ist gefährlich, ja… Für mich nicht so sehr wie für Euch, denn ich weiß mit solchen… Menschen… umzugehen, aber hütet Euch vor ihm! Wenn Ihr ihn seht… geht ihm aus dem Weg! Wann und wo habt Ihr ihn denn getroffen?” Jasmine sah die Prinzessin verwirrt an. “Also,…”, Hizaki zögerte etwas und musste die harten Worte der Seherin erstmal verdauen. “Er kam gestern Abend zu mir ins Zimmer, ganz plötzlich…” Hizaki ließ den Blick Schweifen und dachte wieder an die Augen des Fremden, die ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf gingen. Er seufzte laut. “Was?!”, rief die Seherin empört und bekam riesige Augen. “Er kam..?! Also das… Da fehlen mir die Worte! Verzeiht! In was für brenzlige Lagen versetze ich Euch denn!? Ich sollte verschwinden… Da hört der Spaß wirklich auf!” Hektisch stand die Seherin auf und eilte zu ihrem Zimmer. Sie musste packen. Verwirrt und zugleich erschrocken sah Hizaki ihm hinterher. Er stand auf und eilte Jasmine nach. Unbedacht lief er durch die Flure und stieß auf einmal mit Teru zusammen. “Prinzessin!”, entfuhr es ihm. “Was ist denn passiert?” Er hielt Hizaki an den Schultern fest und schaute ihn an. “Ich ….Jasmine… … Jasmine will gehen!” “Was, aber wieso? Ist etwas vorgefallen? Warum bekomme ich so was nie mit?? Er war gestern ja auch schon so durcheinander, ich wusste es stimmt etwas nicht!” Während sie sich auf den Weg zu Jasmines Zimmer machten erklärte Hizaki Teru was passiert war. Dieser schüttelte nur den Kopf. “Und das erzählst du mir erst jetzt? Du hättest sofort zu mir kommen sollen als..” “Dafür ist jetzt keine Zeit Teru, wir müssen Jasmine zum Bleiben bewegen. Ich mache mir Sorgen was sonst mit ihm passieren könnte!!!” “Jasmine?” “Auf Wiedersehen und vielen Dank für alles!”, lächelte Jasmine und lief mit ihrem Koffer in der Hand an Teru und Hizaki vorbei. Er hatte keine Zeit für Erklärungen und eine plausible Erklärung hatte er so oder so nicht… “Halt!” rief Teru und stellte sich Jasmine in den Weg. “Du kannst jetzt nicht einfach gehen! Du musst uns erzählen was los ist! Was hat der Kerl mit dir zu tun? Was will er von dir! In meiner Pflicht als Leibwächter ist es leider unumgänglich dich einfach gehen zu lassen. Tut mir leid!” Er zog Jasmine am Arm wieder zurück ins Zimmer und schloss die Tür. Hizaki schaute ihn bemitleidend an und seufzte. Jasmine musste kichern und schüttelte langsam den Kopf. “Teru, du bist süß, wenn du versuchst dich durch zu setzen…”, lachte Jasmine und stand auf. “Je weniger ihr zwei wisst, umso sicherer seid ihr, also lasst mich gehen. Pass einfach gut auf Hizaki auf, verriegle sämtliche Türen und Fenster wenn sie schläft und lass sie keine Sekunde aus den Augen. Sagen wir… bis ich wieder komme. Ich weiß nicht, was diese Leute hier suchen, aber ich werde mich darum kümmern.”, sagte er und lief zur Tür. Teru seufzte resigniert. “Nun gut… dann können wir wohl erstmal nichts weiter tun als warten und aufpassen, dass nichts Ungewöhnliches mehr vorfällt!”, sagte er an Hizaki gewandt. Dieser nickte stumm und war in Gedanken noch immer bei dem schönen Fremden. “Dann ist ja endlich alles geklärt, ihr scheint mich verstanden zu haben. Also vorerst… Lebt wohl!”, lächelte Jasmine traurig und warf Hizaki und Teru einen Luftkuss zu, bevor sie schließlich verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)