Ajax - Victis Romanis von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1: Besuch auf der Ajax ----------------------------------------- Kapitel 1: Besuch auf der Ajax Schiffe der Aurora-Klasse war ein etwa einen Kilometer langes Schlachtschiff, ausgestattet mit mehreren Drohnenmagazinen, Schutzschilden und mehreren Laser-Bänken. Des weiteren waren sie mit genug Kapazitäten ausgestattet, um die Bevölkerung eines kleinen Mondes zu evakuieren, auch durch den Prototypen einer Beam-Vorrichtung. Die Schiffe des Typs waren außerdem zu interstellaren Reisen fähig, was den Wert der Schiffe, die sich ohne aufgegeben werden zu müssen dem momentanen Standort ihrer Heimatbasis oder von Atlantis anpassen konnten, noch weiter steigerte. Das alles schoss Lieutenant Colonel John Sheppard durch den Kopf als er den kleinen, dagegen winzig wirkenden Puddle Jumper 1 auf den Kreuzer zu bewegte. Hangarbucht vier war der größte Hangar auf dem Schiff, der, wo notfalls eine Fregatte untergebracht werden konnte. Die vorgeschriebene Route brachte sie direkt in Flugrichtung des Schiffes in den Hangar, sodass sie nicht sehen konnten, was in ihrem Rücken war. Es war vorgeschrieben worden, dass sie nicht auf der Stelle wenden sollten, unter gar keinen Umständen. Sie hatten also einen wunderschönen blinden Fleck im Rücken, was den anderen Passagieren des kleinen Schiffes natürlich nicht verborgen geblieben war. Diese waren Doktor Jennifer Keller, Colonel Sam Carter, Doktor Rodney McKay und eben Colonel Sheppard. Das grüne Schiff schwebte in den Raum und die Besatzung sah sich einer grauen Wand gegenüber. Einen Ruckler später stand das Schiff auf dem Flugdeck des Schlachtschiffes. „Also dann, Kinder, Zeit zum Aussteigen. Die Damen zuerst, dann McKay, der sowieso schon drauf ist wie ein Kind an Weihnachten auf LSD und ich komm dann nach.“ Der Colonel sah in die Runde, die ihn leicht irritiert anblickte. „Ja, los, kommt!“ Endlich reagierten Carter und die Atlantis-Chefärztin auf ihr Signal und gingen zum hinteren Schott, McKay nahm noch einmal kurz den Piloten beiseite. „Kind an Weihnachten auf LSD?!“, zischte er. „Vergessen sie`s.“ McKay brummelte etwas in seinen nicht mehr vorhandenen Bart – jeder der Teilnehmen des Besuchs hatte sich in der Stunde vor dem Anflug nach dem Motto „Förmlich, aber nicht over-dressed“ zurechtgemacht, wozu auch eine Rasur zählte – und begab sich zu den Frauen, wobei Carters Hand schon bedrohlich nahe über dem Senkknopf für die Jumper-Rampe schwebte. „Bereit?“, fragte das ehemalige Mitglied von SG-1 und echte Vorfreude schwang in ihrer Stimme mit. Vielleicht ist sie ein junger Teenager auf Hormonen, dachte sich Sheppard, grinste und nickte. Die Rampe senkte sich und das erste, was die Besatzung des Jumpers sah, war eine Paradeformation der Crew des Aurora-Kreuzers, selbst mit dem obligatorischen „AAAAAAAAAAAAAACHTUNG!“-Schrei, auf den die Soldaten – alle, selbst Carter und Sheppard – Haltung an nahmen. Erst dann fielen den Mitgliedern der Atlantis-Expedition die drei Menschen in Antiker-Uniformen am Ende der Formation auf, in deren Mitte eine Frau mit langen braunen Haaren stand. Carter nickte und die Atlantis-Vertreter setzten sich in Bewegung, wobei die beiden Militärs mit gekonntem Blick die Formation musterten, und die beiden Zivilisten sich staunend in dem Hangar umsahen – obwohl McKay schon einmal auf einem Aurora-Kreuzer war. Als sie bei den Menschen auf der anderen Seite der Schätzungsweise vierhundert Mann starken Formation angekommen waren, wurde Carter wieder in die Mitte genommen, links stand Keller, rechts McKay und Sheppard stellte sich links von Keller auf. Die beiden Frauen – beide Kommandantinnen – holten gleichzeitig Luft und setzten zum sprechen an, nur um dann verlegen zu stoppen. Der von Carter aus rechts stehende Antiker zog amüsiert die Augenbraue hoch. „Ich bin Praefecta Athene vom Typ-5-Schlachtschiff Ajax.“, begann dann doch die braun haarige Antikerin und deutete nach links. „Das ist mein erster Offizier, Praefectus Castrorum Demetrius, und er ist Centurio Armorum Hephaistos, mein Waffenwart und Geschützoffizier.“ Die Frau lächelte und streckte die Hand nach der ihr gegenüber stehenden aus. „Sie müssen Colonel Samantha Carter sein.“ „Das ist korrekt“, antwortete sie, und schüttelte ihre Hand und deute ebenfalls nach links. „Dies sind Doktor Jennifer Keller, unsere Chefärztin, Lieutenant Colonel John Sheppard, militärischer Leiter von Atlantis, und der rechts ist Doktor Rodney McKay, Chefwissenschaftler.“ „Freut mich sehr.“, antwortete die Antikerin – sehr untypisch, im Vergleich zu Helia von der Tria, wie die Menschen von der Erde fanden. „Bitte, ich möchte wissen, wie es steht – und vor allem warum keine Antiker uns geantwortet haben.“ Auf den Gängen sprangen die Soldaten, die ihnen entgegen kamen, praktisch zur Seite und nahmen Haltung an, nur um nach einem kurzen Nicken von Athene weiter zu laufen. Den ganzen Weg über schwiegen sich die Menschen aus. Im Konferenzraum setzte sich die Kommandantin des Schiffes an das gegenüber liegende Kopfende, direkt vor den Sternenhintergrund, ihre Offiziere setzten sich so, wie sie schon im Hangar standen, das Atlantis Team machte es ihnen nach. Sheppard saß dabei direkt neben dem Waffenoffizier, der, wie der Amerikaner schnell feststellte, ein Schrank auf zwei Beinen war. „Erstmal...“, begann Carter. „Woher sollen wir wissen, dass sie keine Asuras-Replikatoren sind?“ Die Offiziere der Ajax schwiegen. Dann meinte der Waffenoffizier: „Fließt Blut durch die Adern dieser Replikatoren?“ Die Atlantis-Botschafter nickten. „Tja, dann...“ Der Mann stand auf auf und stützte einen Fuß auf den Tisch und zog ein Messer aus dem Stiefel. Die Kommandantin verdrehte die Augen im Angesicht der gekrümmten, definitiv nicht aus den Arsenalen der Antiker stammenden Klinge. Der Offizier legte das Messer an seine Handfläche und schnitt sich tief in die Fläche ohne eine Miene zu verziehen. Dann zeigte er die Hand Carter, worauf sich der erste Tropfen von seiner Hand löste. Bevor jemand ein Wort sagen konnte, hielt der Antiker Sheppard das noch blutige Messer hin. Athene rieb sich scheinbar genervt die Schläfen. Der Colonel stand ebenfalls auf und tat es dem Antiker gleich. Jetzt war es an Carter genervt die Augen zu rollen. Als Athene die Hand des Amerikaners in Augenschein genommen hatte, reichte der Colonel dem Waffenoffizier sein Messer und reichte ihm die Hand. „Entschuldigt“, sagte die sichtlich genervte Kommandantin in die Stille, „Seit Hephaistos dieses Ritual – es nennt sich übrigens Blutsbruderschaft – bei einem eingeborenen Volk namens Apachen kennen gelernt hat, macht er das bei jeder sich bietenden Gelegenheit.“ „Es gibt nichts zu entschuldigen, Praefecta. Doktor Keller, würden sie sich kurz um unsere geballten Ladungen Testosteron kümmern?“, fragte Carter und die Ärztin machte sich an ihr blutiges Handwerk. „Nun, da das geklärt ist... Wie haben sie den Krieg überstanden? Und was haben sie derweil gemacht?“ „Das, Colonel Carter, ist eine lange Geschichte. Eine sehr lange sogar.“ Und dann begann Praefecta Athene zu erzählen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)